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——
Ausgobe
0 GGroße Ansgabe)
Mittwoch, den 30. Kugusft 1911.
Norgen⸗Blatt Ur. 457.
— e
und bereiteten dem Kaiser und der Kaiserin sowie den schwedischen
Herrschaften lebhafte Ovationen.
MW. Stettin, 29. Aug. Der Kaiser frühstückte beim Offi-—
ierkorps des Grenadierregiments Nr. 2 im Offizierkasino. Die
Kaiserin Tud zur Frühstückstafel im Königsschloß die Offiziere
der Geleiteskadron ein, darunter den Prinzen Oskar. Der König
von Schweden gab an Bord seines Panzerschiffes „Oskar ID.“
eine Frühstücstafel, zu welcher zahlreiche Einladungen an die
Spitzen der Behörden und an die Offiziere der Regimenter
ergangen waren, deren Chef der König und die Königin sind.
Nach der Tafel unternahm der König eine Spazierfahrt durch
die Stadt.
Wt. Stettin, 29. Aug. Abends um 7 Uhr fand beiĩ
den Majestäten im Königlichen Schlosse eine Tafel für das
2. Armeekorps statt. Hierbei sahßen der Kaiser und der König
von Schweden nebeneinander. Rechts vom König saß die
Kaiserin, links vom Kaiser die Königin. Die anderen anwe—
enden Fürstlichkeiten schlossen sich auf beiden Seiten an. Gegen
über den Majestäten saß der kommandierende General von
Linsingen zwischen den Generalfeldmarschällen v. Bock und Polach
und Freiherrn von der Goltz.
Bei der Tafel hielt der Kaiser folgenden Trintspruch:
Ew. Exrzellenz möchte ich nochmals von ganzem Herzen meiner
Freude als Oberster Kriegsherr Ausdruck geben über den hervor—
ragenden Stand, in dem Sie mir heute das pommersche zweite
Armeekorps vorgeführt haben. Es hat voll und ganz den
Erwartungen entsprochen, die ich von dem Korps hegte auf
Grund meiner langjährigen Verbindung mit ihm und meiner
Kenntnis des Verhaltens seiner Truppen. Unter besonderen
Auspizien ist die heutige Parade Ihres Korps verlaufen. Das
Korps hat die Ehre gehabt, unter den Augen Ihrer Maiestäten
des Königs und der Königin von Schweden an dem Denkhstein
orbeizudefilieren, den pommersche Soldatentreue dem großen
Kaiser setzte zur Erinnerung an seine letzte Heerschau auf diesem
Felde. Mit Stolz hat das Füsilierregiment Königin Viktoria
»on Schweden, die Enkelin des großen Kaisers, an seiner
Spitze gesehen und wir wissen alle ganz genau, wie ihr alt—
reußisches Soldatenherz höher geschlagen hat, wie sie die
Fahnen hinter sich rauschen hörte und die Tambours die Musik
dazu schlugen. Das Grenadierregiment zu Pferde hat die Ehrt
gehabt, hinter seinem Chef zu defilieren, dessen Namenszug
s jetzt für alle Ewigkeit trägt. Ihre Maiestät die Kaiserin
jatte die Gnade, das ihrem Herzen nahestehende Regiment
nit seiner unvergleichlichen Geschichte heute wieder persönlich
orbeizuführen und meine Schwiegertochter ihre Dragoner. Das
sind Ehrenbezeugungen, die das Korps nicht vergessen möge,
und ich hoffe und wünsche, daß das Korps in derselben Art,
wie es in der Parade sich gezeigt hat, im Manöver in feld—
mähiger Ausbildung von neuem bestehen wird und daß das
Korps stets eingedenk sein möge der vielen Beziehungen seiner
chönen alten Regimenter, deren Geschichte bis in die Anfänge
der preußischen Königsgeschichte hinaufreicht und deren Ent—
wichlung mit derjenigen des Königshauses zusammenfällt. Ich
erhebe mein Glas auf das Wohl des pommerschen Armeekorps.
Das pommersche 2. Armeekorps, Hurra, Hurra, Hurra!
— — — ——
Millionen Miausgegeben. Vor fünfzig Jahren gab es in
England zwei Golstlubs mit etwa 200 Mitgliedern, und in
den gesamten übrigen Ländern existierte vielleicht nur ein
halbes Dutzend solcher Klubs. Im Jahre 1907 hatte Eng—
and bereits 3525 Klub-?, und sicherlich sind bis heutzutage
roch einige Tausend hinuge?ommen. Nach einer neuerclichen
Schätzung gibt es allein auf ven britischen Inseln über
200 000 Golfspieler, die 50 Millionen Mefür ihr Spiel aus—
geben.
Frau Dr. Henriette Teburtius, die in der Berliner Frauen—
bewegung vielgenannte Witwe des Oberstabsatzée; Dr. Ti—
hurtius, ist in Marienfelde im Alter von 77 Jahren gestorben.
Sie war die erste Zahnärztin in Deurtschland. Das
Tiburtiussche Haus war seit den achtziger und neunziger Jahren
nit seinem vielbesuchten Salon der Tresfpunlt a'ler sozial—⸗
und frauenrechtlich interessierten Kreĩse Deutstlands.“ J
Ein Angriff gegen den Zensor von Berliu. Gegen den
ODberregierungsrat v. G'asenapp, den Leiter der Zensurabtei—
ung im Bexrliner Polizeipssidium, hat ein Montaasblatt in
jeiner letzt erschienenen Nummer schwere Angriffe gerichtet.
In dem betreffenden, „Herr v. Glasenapp“ überschriebenen
Artilel wird dem höchsten Beamten der Zensurbehörde Miß—
hrauch des Amtes, Willlürherrschaft und Thratertyrannis zum
Vorwurf gemacht. Es wird ferner behauptet, daß er an
Damen vom Theater Briese geschrieben und um ein Rendezvous
zebeten habe. Das betreffende Blatt behauptet schließlich—
dalß Herr v. Glasenasbr, der sich augenblicklich auf Urlaub be—
indet, nicht wieder in sein Amt zurückkehren werde. Die
etztere Behauptung ist sofort ka'egorisch vom Polizeipräsidium
ementiert worden. Außerdem ist bereits gegen den verant—
vortlichen Redakteur jener Zeitung Straßantrag aus den Para—
zraphen 185 und 186 des Strafgesetzbuches GBeleidigung,
hegangen durch die Presse) gestellt. Ob der Antrag auf
Paragraph 187 Gverleumderische Beleidigung) ausgedehnt werder
vird, steht vorläufig noch nicht fest. Gleichzeitig werder
Recherchen wegen der Urheber des Artikels und deren Hinter«
nänner angestellt. Das Strafverfahren schwebt beim ersten
Staatsanwalt am Landgericht 11
Erstes Blatt. hierzu Blatt.
— Umfang ver heutigen mnener — F
richtamtlicher Teil.
Stettiner Kaisertage.
Telegramme.)
V. Stettin, 29. Aug. Der Kaiser verlieh dem schwe—
dischen Generalleutnant v. Uggla das Großkreuz des Roten
Adlerordens, dem Major Hallenborg, Flügeladjutanten, den
tronenorden zweiter Klasse, dem Kommandanten des Panzer⸗
chiffes „Oskar II.“, Peyron, die Brillanten zum Kronenorden
weiter Klasse mit Stern und dem Chef der Kriegsakademie,
Iberstleutnant Grafen v. Rudenstkjöld, den Kronenorden zweiter
Klasse. Auf die Stettiner Parade folgt, wie unsere Leser wissen,
am 1. September die Kaiserparade des Gardekorps, an der
auf Einladung des Kaisers auch der König von Sachsen teil—
nimmt. Bezüglich des dann solgenden Kaisermanövers ist be—
eits mitgeteilt worden, daß sich während des diesjährigen Kaiser—
nanövers zwei Armeen gegenüberstehen werden, von denen die
iine unter dem Befehl des Generalobersten Prinzen Friedrich
Leopold von Preußen aus dem 2. Armeekorps (General der
Infanterie v. Linsingen) und aus dem 9. Armeekorps (General
der Infanterie Frhr. v. Plettenberg) bestehen wird, während
die andere, vom Generalfeldmarschall Frhr. p. d. Goltz befehligte
Urmee, aus dem Gardekorps (General der Infanterie v. Loewen⸗
eld) und einem eigens zu diesem Zwed aufgestellten, vom
Heneralleutnant Scholtz, Kommandeur der 21. Division, ge—
ühnten Armeekorps gebildet werden wird. Zu Kommandeuren
„er beiden Divisionen dieses kombinierten Armeekorps sind, wie
»ie Allgemeine ArmeeKorrespondenz mitteilt, nunmehr der Ge—
ieralleutnant v. Schenck, Generaladjutant und kommandiert
um Kronprinzen, und der Generalleutnant v. Windheim, Ober⸗
Quartiermeister im Generalstab der Armee, bestimmt worden.
Die Statthalterichaft in Pommern,
ie Kaiser Wilhelm Montag dem Prinzen Eitel Friedrich ver—
iehen hat, ist lediglich ein Ehrenamt; ihre Würde wird nach
einer alten Tradition im preußischen Königshause einem der
Königlichen Prinzen als eine ganz besondere Auszeichnung ver—
liehen. Zuletzt wurde sie von Kaiser Friedrich als Kronprinz
velleidet, und als solcher hat dieser auch längere Zeit im Stet—
tiner Schloß residiert. Wenn auch mit diesem Ehrentitel bestimmte
amtliche Funktionen des Inhabers nicht verbunden sind, so ist
doch allein durch die längere Anwesenheit einer Persönlichkeit
zon so hohem Rang in einer Provinzialstadt für diese und
die ganze Provinz die Aufrechterhaltung der alten Tradition
on großer Bedeutung. In den achtziger Jahren wurden, als
ich der Landtag mit der Bewilligung gröhßerer Geldmittel zur
Renovierung des Stettiner Schlosses zu beschäftigen hatte, von
zen pommerschen Abgeordneten mit dem damaligen Minister
e. Köller Verhandlungen angeknüpft, ob es nicht möglich sei,
dem Ehrentitel des Statthalters durch gewisse amtliche Macht-
»efugnisse einen positiveren Inhalt zu geben. Uebrigens be—
teht auch für die Provinz Posen seit langer Zeit die Institution
einer Statthalterschaft, doch ist sie dort seit den dreißiger Jahren,
wo sie der Fürst v. Radziwill innehatte, nicht mehr vergeben
vorden. Vielleicht könnte die ECrnennung des Prinzen Eitel
jriedrich zum Statthalter von Pommern als ein Vorbote be—
tachtet werden, daß nunmehr nach der Fertigstellung des neuen
zönigschlosses in Posen auch dort bald wieder ein Statthalter
us dem Königlichen Hause einziehen solle. Während für Pom-—
nern der Schwerpunkt des prinzeichen Einflusses natürlich in
rster Linie auf gesellschaftlichen Gebiet zu suchen ist, würde
ür Polen ein ständiges Hoflager ohne Frage auch in politischen
dingen einen Faktor von größter Wichtigkeit bedeuten. Ueber
zie Aufnabme der Ornennung des Prinzen Eitel Friedrich in
»en Kreisen der städtischen Bevölkerung wird berichtet:
Stettin, 29. Aug. Die Ernennung des Prinzen Eitel Friedrich
um Statthalter von Pommern hat hier freudig über—
ascht. Man hofft in städtischen Kreisen, daß die Anziehungs—
raft einer prinzlichen Hofhaltung den Fremdenverkehr Stettins,
ꝛ»er trotz des unleugbaren Aufschwunges der Stadt noch recht im
Augen liegt, erheblich steigern wird. Auch die Geschäftswelt
‚offt von der neu befestigten Würde Stettins als Residenz des
Statthalters Vorteile für sich. In staatsrechtlicher Be—
iehung ist der Statthalter dem Oberpräsidenten übergeord⸗
iet. Im Stettiner Adreßbuch befindet sich der charakteristische
zermerk „Statthalter fehlt.“ Seit den Tagen, da Kaiser Fried⸗
ich als Kronprinz im Greifenschloß residierte, ist die Statt—
alterschaft verwaist. Dos Schloß ist äußerlich ein recht nüchter—
ier Bau aus der Zeit der Pommerschen Herzöge. Der Zeit—
unkt der Uebernahme der Statthaiterschaft durch den Prinzen
st noch nicht zur Erörterung zekommen.
W. Stettin, 29. Aug. Heute vormittag 9 Uhr begann
ruf dem Krekower Exerzierplaße die große Parade des zweiten
Armeekorps. Als Zuschauer waren u. ac anwesend die Offiziere
ind Mannschaften der schwedischen Kriegsschiffe, Gegen 9 Uhr
rafen die Fürstlichkeiten auf dem Feld ein und stiegen sämtlich
u Pferde. Der Kaiser trug die Uniform des Grenadierregi—
nents Nr. 2, die Kaiserin die Uniform des Kürassierregiments
x. 2, der König von Schweden war in der Uniform des Grena⸗
ierregiments zu Pferde Nr. 3, die Königin von Schweden in
er des Füsilierregiments Nr. 34. Der Kaiser ritt mit den
jürstlichkeiten und der gesamten Suite die beiden Treffen ab
nd nahm danach den Frontrapport der Kriegervereine ent—
egen, bei denen er einen Teil der Fronten abritt. Der Monarch
zrach zahlreiche Veteranen an. Es war nur ein Vorbeimarsch
efohlen. Der Kaiser führte die 2. Grenadiere, die Königin
»on Schweden ihr Regiment. Großen Jubel erregte es, als
»as Küragssierregiment Königin anrückte mit der Kaiserin an
ier Spitze, hinter ihr der Kronprinz. Der König von Schweden
ührte die Derfflinger Grenadiere zu Pferde. Nach der Parade
ielt der Kaiser Kritik ab und nohm militärische Meldungen
ntgegen. Nachdem W Kaiser die Front der Sanitätskolonnen
ibgeritten hatte, setzte er sich an die Spitze der Fahnenkompagnie
es Grenadierregiments Nr. 2 und der Standarteneskadron des
srenadierregiments zu Pferde und führte die Feldzeichen des
Urmeekorps nach dem königlichen Schlosse in Stettin zurück.
Anterwegs bildeten Truppen, Vereine und Innungen Spalier
Cheater, Kunst und Wissenschast.
Vom Welmarer Hoftheater. Der neue Dramaturg der
Weimarer Hosbühne, Paul Linsemann, hat am 26.Aug.
»e Eeschäfte seines leider nur auf ein Jahr bemessenen Amtes
ibernommen. Auf dem Winterprogramm werden im
Schauspiel stehen u. a. Werke von Tolstoi, Ibsen, Shaw,
Wilde, Engking, Anzengruber, Gril'parzer usw., zu denen natur—⸗
zemäsi noch eine Reihe Neueinstudierungen, namentlich aller
ür die Mieimarer Hofbühne in Betracht kommenden Klassiker
reten. Dah den letzteren im Repertoire der Hauptteil re—
erviert wird, darf wohl als selbstoerständlich betrachtet werden.
leber Uraufführungen im Schauspiel verlautet noch nichts;
»ffenbar hat man erst den Eintritt des neuen Dramaturgen
ür die definitiven Entscheidungen abwarten wollen. Wie
nan uns schreibt, besteht die Absicht, zum Osterfest 1912 wieder
inmal an eine groß angelegte Faustaufführung heran—
zutreten, sofern in absehbarer Zeit die schwierige Frage
iner angemessenen Besetzung der Titelrolle gelöst sein wird.
dazu ist begründete Aussicht vorhanden. Alle Pläne der
etzten Jahre sind an diesem Mangel gescheitert.
Künstlernachrichten. Dr. Karl Menni de, der in LCübeck
als Ersatz für Kapellmeister Abendroth ausersehen war und
rin Probekonzert leitete und im März dieses Jahres in Berlin
und München als Orchesterdirigent tätig war, ist für die
tädtische Oper in Trier als erster Kapellmeister ver—
oflichtet worden.
Neue Bühnenwerke. Bernhard Popper, dessen Stücke „Das
Warenhausfräulein“ und .Freiheitsdrang“ in Berlin einen
urchschlagenden Erfolg hatten, hat mit Rudolf Regest eine
reialtige Komödie „So sind die Menschen“ vollendet.
T. Georg Hirschseld hat ein neues Schauspiel Uebers
vinder“, vollendet, das voraussichtlich, wie seine anderen
Werke, im Berliner Lessingtheater gespielt werden wird. *
Herzog Heinrichs Heimkehr“, ein Drama von H.
Franch, wurde vom Altenburger Hoftheater zur Aufführung
tworben. — Oskar Straus hat eine neue Operette vollendet,
ne den Alel „Die kleine Freundin“ fuhrt; das Text.
buch haben Leo Stein und A. M. Willner geschrieben. —
Das Ballett „Glühwürmchen“, das allabendlich im Ber—
iner Wintergarten zur Aufführung gelangt, ist, wie wir
pören, von der Wiener Hosfoper erworben worden.
Aus dem Reich des Todes. Der Prof. der Grazer Uni—
nersität, der Germanist Dr. Aaton Schoenbach, ist hier
estorben. Schoenbach hat sich in weiteren Kreisen einen Namen
emacht durch seine Nachdichtung der Gedichte Walthers von der
Zogelweide und vor allem durch ein qusgezeichnetes Buch: „Ueber
desen und Bildung“.
Kiene Mitteilungen. An'äh'ich des Franz-Liszt-Jubi—
iums wird ein Band unbekannter Briefe des Meisters
ischeinen. Die Originale wurden dem Herausgeber, einem Herrn
B. v. Csaps6, von der Baronin Schell, geb. Gräfin Sigray,
ur Verfügung gestellt. Es sind, wie das „Neue Pester Journal“
zitteilt, 117 Briefe, die Liszt an den Großvater der Baronin,
lnton Auguß, gerichtet hatte. Das Werk erscheint in ungarischer
nd in deutscher Sprache. — Aus Anlaß der Einweihung des neuen
zunstausstellungsgebäudes auf dem alten Theaterplatz in Stutt⸗-
raut wird vom Mai bis Okttober 1913 unter dem Protektyrate
»es Königs eine große Kunstausstellung stattfinden. —
Man schreibt der Frkft. Ztg. aus München: Neue Aus—⸗
rrabungen aus vorhistorischer Zeit sind jetzt im Ver—
olge der seit einigen Jahren prinzipiell durchgeführten Boden—
intersuchungen „verdächtiger“ Stellen bei Mettendorf (Süd—⸗
ayern) durch den Heimatforscher Franz Keerl und den Lehr—
mtskandidaten Manglkammer gemacht worden. In dem
inen der dort geöffneten prähistorischen Grabhügel fand man
ben ein weibliches Skelett mit Kette und Ring aus Bronze
ebst Rester. eines eisernen Messers und Knochen von einem
ingen Pferd: eine Bestattung aus der späteren Hallstatt-
zeriode zwischen 700 und 500 v. Chr. Unmittelbar unterhalb
ieser Schicht stieß man alsdann auf eine Leichenverbrennungs-
ätte, wo eine ganze Urne voll Brandknochen sowie weitere
ztüde zerbrochener Urnen, wahrscheinlich aus der CO-Stufe der
allstatt-Veriode, d. i. aus 8900 bis 700 v. Chr. auftauchten.
— Für das Golfspiel, das, wie bekannt, in England
ußecordentlich beliebt und perbzeitet ist, werden jährlich 140