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J Dienstag, den 29. August 19.1.. Morgen⸗Blatt Ur. 435.
— 9
Ausgabe A.
Tagesbericht.
Lübec, 29. August,
— XIn die Standesamtsregister wurden vom 20. bis
26. August eingetragen: 88 Geburten (22 Knaben und 16
Maädchen). 15 Aufgebote, 9 Eheschliehungen und 39 Sterbe⸗
sälle, darunter 20 Kinder unter 12 Jahren.
. Nachricht für Seefahrer. Das Küstenamt in Kiel mel⸗
bet unterm 28. August telegraphisch: Motorbootwrack in Drog⸗
den beseitigt.
x Ein Sonderzug nach Samburg zu ermãhigten Fahr⸗
preisen wird am kommenden Sonntag, dem 83. Sept. vorm.
h Uhr 85 Min. von hier abgelassen werden. (Siehe Inserat.)
D Der Lübeder Beamienverein feierte Sonntag im Kon⸗
zerthaus Lübedck sein Sommerfest. Die Beteiligung war eine
außerordentlich rege. Die Veranstaltungen für Kinder und
Damen, sowie auch Würfeltische, Schiekstand und Kegelbahn
fanden denn auch lebhaften Zuspruch. Mit einem Tanz⸗
kränzchen für die Kleinen, dem sich ein solches für Erwachsene
anschlozz. fand die Feier, die wohl alle Teilnehmer vollauf
befriedigt haben dürfte, ihr Ende.
Lübecder Rudergesellschaft von 18885. Der am Sonntag
nachmittag bei schönstem Wetter auf dem Elbe⸗Trave⸗Kanal ab⸗
zgehaltenen internen Regatta wohnten neben zahlreichen Mit⸗
zliedern der Gesellschaft mit ihren Damen ein wohl nach meh⸗
reren Tausenden zählendes Publikum bei, das auf den Pro—
menadenwegen am Kanal Aufstellung genommen hatte und die
einzelnen Rennen mit lebhaftem Interesse verfolgte. Sie waren
aber auch der Beachtung wert, denn obgleich nur die Mann⸗
jchaften der Gesellschaft unter sich ihre Kräfte zu messen hatten,
wurden doch alle Rennen mit einer Energie und Kraftentfaltung
zum Austrag gebracht, als gelte es einen Kampf um einen
Kaiserpokal. Vor allem die Anstrengungen kurz vorm Ziel, noch
heraus zu holen, was irgend zu erreichen war, boten manch span⸗
nende Momente. Von den vorgesehenen 7 Rennen konnte das
letzte nicht in der angekündigten Weise, Renn-Achter gegen
Gig-Achter, zum Austrag gelangen, da der Rennachter am Sonn⸗
abend abend auf einer Uebungsfahrt mit einem Vergnügungs—
boot zusammengestoßen war und hierbei eine starke Beschädigung
des Buges erlitten hatte. Infolgedessen wurde dem Gig-Achter
ein mit einer Rennmannschaft besetzter Sechser gegenübergestellt
und von den von der Rennmannschaft frei gewordenen Rude—
rern ein Einer-Rennen gefahren, so daß insgesamt acht Rennen
zum Austrag gelangten. Bei den ersten sieben Rennen be⸗
betrug die Bahnlänge 1200 m, beim letzten Rennen 1500 m.
Der Start befand sich am alten Eisenbahndamm, das Ziel beim
Bootshause. Die Rennen hat folgendes Ergebnis: 1.
Einer: „Emmi“ 5 Min. 17 Sek. 1, „Mieze“ 5 Min. 29 Sek.
„Nixe“ aufgegeben. „Emmi“ lag pom Start her an der Spitze,
gewann ständig an Terrain und siegte überlegen. — 2. Gig⸗—
Vierer: „Swentine“ 4 Min. 51 Sek. 1, „Korl“ 4 Min. 53
Sek. „Weser“ 4 Min. 56 Sek. und „Lilie“ 4 Min. 69
Sek. „Weser“ kam beim Start schlecht ab und wurde dadurch
zunächst letztes Boot, kam aber langsam, doch ständig auf, ver—⸗
mochte indessen im scharfen Endkampfe doch nicht der trefflich
gefahrenen „Swentine“ den Sieg streitig zu machen. — B.
Doppelzweier: „Main“ 5 Min. 80 Sek. 1, „Elisabeth“
5 Min. 31 Sek. Die Ruderer schonten sich offensichtlich bis
zur Mühlentorbrücke. Dann aber wurden alle Kräfte ange—
spannt und nur mit einem kleinen Vorsprung ging „Main“ als
erstes Boot durchs Ziel. — 4. Rennvierer: „Trave“ 4 Min.
21 Sek., 1. „Falkenhusen“ 4 Min. 25 Sek. Auf der ersten
sälfte der Fahrt lagen die Boote Bord an Bord, dann ging
Trave“ in Front und gewann mit 4 Sekunden. — 5. Einer
mit Damen: „Schelm“ 6 Min. 29 Sek., 1, „Marianne“
6 Min. 837 Sek. und „Mosel“ 6 Min. 38 Sek. „Schelm“ war
anfangs letztes Boot, holte aber ständig und gut auf und
siegte sicher. — 6. Gig-⸗Vierer: „Weser“ 4 Min. 53 Sek. 1,
Lilie“ 4 Min. 54 Sek., „Swentine“ 5 Min. 3 Sek. und „Korl“
b Min. 4 Sek. „Swentine“ führte anfänglich die Flottille,
fiel dann aber vom Kaisertor ab mehr und mehr zurück; in einem
scharfen interessanten Endkampf siegte schließlich „Weser“ mit
nur einer knappen Sekunde. — T. Zweier: „L. R.G.“
b Min. 25 Sek., 1, „Walküre“ 5 Min. 52 Sek. „Oder“ auf—⸗
gegeben, „Liesel“ nicht gestartet. Aus den Zeiten ist ohne
weiteres ersichtlich, daß „L. R.G.“ das Rennen überlegen ge—
wann. — 8. Gig-Achter „ßHelene“ gegen Renn—
Sechser „Sudwig Saukohl“. „Helene“ 5 Min. 24
Sekunden, 1, „Ludwig Saukohl“ 5 Min. 25 Sek. Während
des ganzen Rennens lagen die Boote nebeneinander; erst im
heißen Endsport vermochte „Helene“ einen kleinen, ihr den Sieg
sichernden Vorsprung zu erreichen. — Den Rennen folgten einige
siberaus belustigende Wasserspiele, darunter ein Tauziehen zwi—
schen einer weißen und einer Negermannschaft, ein Wettrudern
n Kübeln und ein Fischerstechen, bei denen es manch humor—
oolle Szenen gab. Abends fand im durch farbige Lampions
hübsch beleuchteten Garten des Bootshauses ein Promenaden—
Konzert statt und ein Tanzkränzchen in der Bootshalle bildete
dee in des aufs schönste verlaufenen Sommerfestes der Ge—
—
p. Stadchallentheater. Aus der Theaterkanzlei schreibt man
uns: Heute, Dienstag, geht zum Benefiz für Serrn Fritz
Redwitz ‚Wiener Blut“ von Joh. Strauß in Szene. Weitere
Neueinstudierungen in der Operette finden nicht mehr statt,
venn schon am Donnerstag hat die Operetten⸗Spielzeit ihr
znde erreicht. Am Mittwoch wird Herr Oskar Erasmi noch⸗
nals in Max Balbes „Der Strom“ den Peter Doorn spielen.
die Preise sind auf 75 Pfg. und 50 Pfg. ermäßigt. Für
en Schluhß der Spielzeit ist noch der glänzende französische
Zchwant Theodore Cie.“ erworben, der am 1. Sept.
aum ersten Male aufgeführt wird. 3
b. Orgelkonzert in St. Marien. Das am Mittwoch statt⸗
indende 5. Orgelkonzert in St. Marien bringt Orgelwerke
‚on Bach, Ritter und Bossi. Einige Baßsoli von Bach
ind Loewe hat Herr Organist W. Stahl freundlichst vor⸗
utragen zugesagt.
b. Sonderfahrt zur Flotienparade. Der Sauptausschuß für
Berlin und die Mark Brandenburg des deutschen Flotten⸗
ereins hat sich, wie wir in Ergänzung unserer Mitteilung
dom 26. August d. J. berichten wollen, auf Ersuchen des
Ldubeckischen Landesverbandes des duutschen Flotten-
ereins bereit gefsunden, auch die Unterbringung der hiesigen
Deilnehmer. an der von ihm zu veranstaltenden Sonderfahrt
rach Kiel in der Nacht vom 4. auf den 5. September in
Ziel zu übernehmen. Die Kosten, die, wie krinnerlich, für
ie Dampferfahrt, das Mittagessen und das Abendelsen am
September 16 Mubetragen so lten, würden sich in diesem
zjalle auf 22 Meerhöhen. Wird auf das Abendessen am
September (7,30) nicht reflektiert, so ermäßigt sich der
Betrag auf 20 M. Es wird sich empfehlen, einen entsprechen⸗
den Wunsch gleich bei der Anmeldung zum Ausdruck zu bringen.
b. Anmeldung zur Gesellenprüfung. Die nicht bei einer
Innung eingeschriebenen Handwerkslehrlinge, deren Lehrzeit
Michaelis d. J. abläuft, und die sich der Gesellenprüfung unter⸗
iehen wollen; haben ihre Anmeldung bis spätestens den
O. Sept. im Heschöftszimmer der Gewerbekammer, Breite
ztraße 27 einzureichen.
b. Hausatheater. Aus der Theaterkanzlei schreibt man
uins: »Taegers Sensations-Komödien-Ensemble beginnt am
.Senpt. sein Gastspiel. Das Ensemble, welches noch vom
rorigen Jahre im besten Andenken steht, besteht aus einer Reihe
rster Bühnenkräfte und gastierte an fast allen ersten Bühnen
deutschlands. Zunächst gelangt „Der Selbstmordklub“ zur Auf—⸗
ührung. Dieses Stück ist nach dem gleichnamigen Roman von
Stevenson von Adolf Steinmann für die deutsche Bühne be—
irbeitet. „Der Selbstmordklub“ wurde in Berlin zu gleicher Zeit
in zwei Buhnen aufgeführt und erzielte bei gesamter Presse
ind Publikum durchschlagende Erfolge. I
exov s o.tee.
Altona, 29. Aug. Der Kaiser unvß König hat
vem Oberstadtsekretiär Wedekind in Anerkennung seiner hervor-
ragenden Betätigung bei den Vorbereitungen für den Besuch
jes Koiserpaares in Altona eine kostbare goldene Uhr mit den
Initialen des Kaisers überreichen lassern. — Ein unber
annter Seemann, der in der Nacht auf Sonnabend auf
iner Bank im Wartepavillon bei der Dampfschiffsbrücke ein-
zeschlafen war, rannte in schlaftrunkenem Zustande auf den Pon-
on und in vem Glauben, es liege der Fährdampfer dort,
annte er direkt in die Elbe. Obaleich sofort mehrere Leute,
ie sich auf der Brüche befanden, zu seiner Rettung herbeieilten,
onnte er doch nicht ersaßt werden und fand seinen Tod durch
FErtrinken. Die Leiche des Verunglücdkten ist noch nicht gefunden
worden .
Kiel, 29. Aug. Mord bei Flemhude? Auf det
FJeldscheide zwischen Flemhude und Achterwehr wurde von zwei
Feldarbeitern die Leiche eines ermordeten jungen Mannes auf—
jefunden. Die Recherchen der Kriminalpolizei haben keine An—
jaltspunkte über den Mörder ergeben, weil die Mordtat schon
o weit (etwa 8 Tage) zurückliegt und der Polizeihund keine Wit⸗
erung mehr aufnehmen konnte. Die Spuren waren auch durch
die letzten schweren Regenfälle verwaschen.
Neumünster, 29. Aug. Eingestelltes Ver«
zahren. Nach ejnem Prozeß vor der Strafkammer in Kiel
eitete die Staatsanwaltschaft auf diesbezügliche Anzeige gegen
Polizeiwachtmeister Grage das Verfahren wegen Meineids ein.
Nach eingehender Untersuchung durch den Untersuchungsrichter,
der eine große Anzahl Zeugen in der Sache vernommen hat, ist
etzt das Verfahren gegen Grage von der Staatsanwaltschaft
eingestellt worden. Grage ist, seit das Verfahren gegen ihn
schwebt, des Amtes enthoben. —
Itzehoe, 29. Aug. Der Ausbruch einer Typhus⸗-
epidemie wird hier befürchtet. In der vergangenen Woche
sind etwa 20 Personen wegen Typlhuserkrankung bezw. Krank-
heitsverdachts in das Krankenhaus aufgenommen worden.
Rendsburg, 29. Aug. EineunangenehmeUeber—
raschung wurde, wie das Rendsb. Wochenbl. mitteilt, einem
von der Reise zurückgekehrten rerheirateten Vizefeldwebel von
der hiesigen Infanterie zuteil, als er seine verschlossen gewesene
Wohnung betrat. Sämtliche Sachen als Gardinen, Hand-
arbeiten, Tischdecken, Bettdecken, Wäsche usw. waren zerschnitten
und zerrissen, sämtliche Mobilien mit einer ätzenden Flüssigkeit
begossen, die Betten, sowie noch andere Sachen in einer nicht
zu beschreibenden Weise beschmutzt und besudelt. Die ganzen
Sachen sind dadurch unbrauchbar gemacht worden.
Flensburg, 29. Aug. In den Stadtkollegien
eilte der Oberbürgermeister mit, daßß ihm der Kaiser in Altona
betreffs der neuen Bahnhofsanlage mitgeteilt habe, der
Plan sei jetzt endgültig gusgearbeitet, so daß im nächsten Jahre
mit dem Bau begonnen werden könne. Auf Vorschlag des Stadt⸗
verordnetenvorstehers Teichgräber wurde darauf ein Dank-
telegramm an den Kaiser nach Altona abgesandt. Ferner ist dem
Oberbürgermeister ein Schreiben vom Oberpräsidenten zuge—
angen, wonach er die Erlaubnis zum Tragen der goldenen
Umtskette erhalten habe. — Seltene Naturer—
cheinung. In einem Garten an der Apenrader Straße sieht
nan jetzt Tulpenbäume von neuem Blüten treiben. — In einem
harten an der Schleswiger Straße reifen jetzt die Himbeeren
in den diesjährigen Schößlingen, und zwar haben sie sich daran
zesser entwicdelt, als an den vorjährigen Stauden. Beides seltene
Wärmephänomene!
Burg a. F., 29. Aug. Der Cinbrecher Brandt;
ver eine ganze Reihe Einbrüche derübte, en t wich Freitag aus
dem Gefängnis. Die Nachforschungen sämtlicher Polizeiorgane
jatten bis Sonnabend nachmittag keinen Erfolg. Gegen Abend
and man ihn bei einer in Strukkamp arbeitenden Dresch-
naschine. Er wurde dann sofort wieder hinter Schloß und
niegel gesetzt. r. Si
Großherzogtümer Mecklenburg. 8*
88 Grevesmühlen, 29. Aug. Im evangelischen
Arbeiterverein erstatteten die Abgeordneten Bericht über
»as Fest der Fahnenweihe des Hagenower Vereins. Arbeiter⸗
ekrelär Timm (Schwerin) hielt einen Vortrag über: „Die Be⸗
jeutung der Wälder in volkswirtschaftlicher und gesundheit—
licher Beziehung.“ — Gesperrt wird der Hauptweg von
hier über Dorf und Hof Wotenitz bis Büttlingen für den
„sfentlichen Verkehr wegen der im Bau befindlichen Neben—
haussee Grevesmühlen —Wedendorf. — Die Maul- unil
tlauenseuche ist erloschen auf dem Pachthofe Ganten⸗
»eck. — Der Schützenverein feierte im Schützenhause
ein Sommerfest durch Konzert, Preisschießen, Kegeln, Tauben
chießen und Kinderbelustigungen wie Topfschlagen, Sacklaufen
iswy. Ein Ball bildete den Schluß des Festes. — Ein
5zußball⸗-Wettspiel fand auf dem Sporiplatze beim
Lannenberg zwischen der ersten Mannschaft des Dassower
fußballvereins von 1909 und der zweiten Mannschaft des
„iesigen Vereins von 1908 statt, aus dem der letztert
Berein mit 6:20 Toren als Sieger hervorging. J
Rehna, 29. Aug. Der Gewerbeklub veranstaltet⸗
Zonntag ein Sommervergnügen, welches aufs beste ver
lief. Eine reich besetzte Kaffeetafel bildete den Schluß des
chönen Festes. —
Rostocdch, 29. Aug. Der Bund zur Erhaltung der
Raturdenkmäler aus dem Tier- und Pflanzenreich hat
auch in diesem Sommer eine gçgrößere Anzahl von Prämien
erteilt, von denen erfreulicherweise einige auch nach Mecklenburg
jekommen sind. Der Hilfsjäger Tesdorff in Wiethagen bei
Kostoch erhielt eine Prämie von 10 Mefür Wanderfalken am
dorst mit Jungen. Dem Tennisaufseher Bülow in Warne—⸗
nünde, der dien Singvogelschutz in den dortigen Anlagen er—
olgreich durchführte, wurde eine Prämie von 3 M, dem dortigen
dilfsaufseher eine solche von Muzuerkannt. Neuerdings sind
»em Bunde auch die Magistrate von Halle und Hannover beige—
reten. 8P
Warnemüunde, 29. Aug. Untergegangenes
Schiff. Es besteht jetzt leider kein Zweifel mehr, daß der
biesige Schoner „Hermine“ auf seiner letzten Reise von Lübed
nach Wisby in dem am 4. April webenden orkanartigen Schnee⸗
turm untergegangen, und daß dabei die gesamte Besatzung
den Tod in den Wellen gefunden kat. Das Schiff wurde von
vem Kaditän und Reeder Hermann Vrobit dgeführt.
Travemünder Seewasserwärme.
27. August, mittags 20 Grad Cels. abends 20 Grad Celss.
8. August, morgens 19 Grad Cels. — Wind: Süd-West. 121
(0) Schlutup, 29. Aug. Unglücksfall. Sonntag nach—
nittag forderte die Trave auch ein Opfer. Der 12iährige
Znabe Wilhelm Jacobsen sprang beim Baden in der Nähe
on Tiemanns Brinke aus einem Boot ins Wasser und blieb
nit den Beinen in der Modde stecken. Arbei'er Brecke, der
nder Nähe war, eilte auf die Hilferufe der anderen Knaben
chnell herbei und zog den Knaben heraus, leider war kes zu
pät, der Tod war bereits eingetreten. Die Wiederbelebungs—
ersuche des schnell herbeigerufenen Arztes Dr. Gusmann
lieben ohne Erfolg. — Eine große Feuerwehrübung
and Sonntag morgen statt, an welcher auch die Wehren von
Wesloe, Israelsdorf und Gothmund teilnahmen. Der bewährte
Frührer der ländlichen Feuerwehren. Herr Räuchereibesitzer
5. Riemann, konnte wegen Krankheit. die er sich durch
inen Sturz aus dem Wagen zugezogen hat, die Uebung nicht
nersönlich leiten, deshalb übernahm Herr Branddirektor
Deditius selbst die Leitung. Die Uebung verlief in allen
Teilen exakt und schneidig.
A —
Sanfestãdte.
Hamburg, 29. Aug. Herzog Johann Albrecht
m Kolonialinstitut. Sonntag nachmittag besichtigte der
degent von Braunschweig, Herzog Johann Albrecht zu Mecklen⸗
surg, das Hamburgische Kolonialinstitut. Kurz nach 3 Uhr
uhr der Herzog, begleitet von Comund Siemers, J. J. Eiffe
ind einen Adiutanten vor dem Vorlesungsgebäude vor, wo er
om Rat Klußmann, als Vertreter der Oberschulbehörde, emp—⸗
angen wurde. Der Herzog sprach sich über die ebenso schönen
ils zweckmähigen Räumlichkeiten, deren Anlage der Architekt
Herr Distel erklärte, ungemein defriedigt aus. Besonderes In⸗
eresse erregte auch das Weltwirtschaftsarchiv der Zentral⸗
lelle des Kolonialinstituts, dessen Entstehung und Aufgabe Re—
jiierungsrat Zache erläuterte. Es dürfte ja allgemein bekannt
ein, welches Interesse Herzog Johann Albrecht, der auch Prä-
ident der Deutschen Kolonialgesellschaft ist, an unserm F Deutsch⸗
and über See“ von jeher genommen hat. Der Besuch währte
ast eine Stunde. An ihn schloß sich der Besuch der Kunsthalle.
Der Kronprinz beim Poloklub. Wie erst jetzt be⸗
'annt wird, war der Kronprinz am Freitag und Sonnabend
ßast des Hamburger Poloklubs. Er maß sich mit den besten
Spielern und erzielte ausgezeichnete Erfolge.
Professoren-Ernennung. Den Lehrern der Hand⸗
berker⸗ und Kunstgewerbeschule, Architekt Francke, sowie Kunst⸗
chriftsteller und Kunstgewerbezeichner Schwindrazheim ist
nläßlich der Anwesenheit des Kaisers der Charakter als Pro⸗-
efsor verliehen worden.
GKleine Nachrichten.) Einbrecher haben dem Ober—
ieward Wilhelmi am Eppendorfer Weg für 3300 MuWertsachen
jestohlen. — Feuer. Die Brindmannschen Wohnungen, welche
art an der Hamburger Grenze in Schiffbek liegen, sind am Sonn⸗
ibend ein Raub der Flammen geworden. Man vermutet vor⸗
ätzliche Brandstiftung. Bereits vor drei Jahren ist der Häuser⸗
omplex teilweise durch Feuer vernichtet worden. Auch damals
var man überzeugt, daß Brandstiftung vorlag, doch ist der
Täter nicht ermittelt worden 7—
Das Bootshaus für die Schüler⸗Ruderriegen des Katha⸗
rineums und Johanneums, das in den letzten Monaten von der
Ruder-Gesellschaft von 1885 neben ihrem Bootshaus errichtet
worden ist, wurde in den letzten Tagen der vorigen Woche
eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben. Das in seinem
Aeußern, sowohl hinsichtlich der Form als auch der lebhaften
Farben geschmadvolle und trotzdem ohne weiteres, der Absicht der
Erbauer gemäß, als Nebengebäude zum Klubhause der Ruder⸗
Gesellschaft erkennbare Haus enthält im Erdgeschoß eine 20
Booten Raum bietende Halle und an der Front nach der
Süxtertor-⸗Allee hin einen Kleiderraum und ein Brausebad. Im
Dachgeschoß sind nach derselben Seite hin ein größeres Zimmer
gebst Kleiderraum und ein Brausebad für Damen⸗Ruderriegen
oder Schülerriegen anderer Schulen hergerichtet worden und der
iroße Boden bietet noch Raum fur eine ganze Reihe von Booten.
—AI städtischen Badeanstalten be⸗
Fus am 28. Aug. im Krähenteich 20 Grad Cels. auf dem
Falkendamm 21 Grab Cels. 7
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