Full text: Lübeckische Anzeigen 1911 (1911)

* — 
* * 
55 5 — S — S * — 
—— — — F * —I 2 
* 5z334 —J —F —— 
* —57— * — F 32 
** 2 53 3 8 5 2 — * —— — — 
—* * F 5 * 31 ——I 
J —136 —18 — 3 — 
— — Ez3383— * — 
—— 7 —58 —9— 68 J —— 
5 5 5 —— —2X 
w ——2 ———9 2— 7 
38 * 
— 6238 * —D V0— — —9 
—?23 ⏑ 353 — *1 1 
FJJ 6 
r 8 —— 
— 13 a e wW 
Wöchentlich 13mal (Wochentags morgens und 
abends. Sonntags morgens) erscheinend. Bezugs⸗ 
preis für das Vierteljahr 3,80 Mark ein schließlich 
Bringgeld in Lübed. Durch die Poft bezogen vhne 
Bestellgeld 3,30 Mark.“ Einzelnummern 20 Vig 
Anzeigenpreis (Ausgabe A und B) für die sgesp. 
Zeile 20 Pfg. Kleine Anzeigen (Arbeitsmarkt usw.) 
s Pfg., fr Auswaärtige 30 Pfg., j. Geschaäftl. Mit⸗ 
eilungen 1Mk. d. Zeile. Tabellen⸗ u. schwieriger 
Satn den Linforderungen entsprechend hoͤher. o o 
Beilagen: Vaternadtische Blätter. — Der Famulienfreund. 
Amtsblatt der freien und Hansestadt CLübed 
Beiblatt: Gesetz⸗ und Verordnungsblatt 88 
A 8888— 
Nachrichten sar oas herzectum Tauenburg, o. 
Fürstentümer Ratzeburg, Lübeck und das angren⸗ 
zende medlenburgische und holsteinische Gebiet. 
Orug und Verlag: Gebrüder Borsers G. m. b. S. in Lñũded. — Geichäftsstelle Adretß Baus (Koniastr. 46). Serniprecher 9000 u. 0001. 
Ausgabe 
—GCEGroße Ausgabey Sonnabend, den 26. August 1911. 
Abend⸗Blatt NUr. 431. 
Erstes Blatt. hierzu 2. Blatt. 
Amfang der heutigen Nummer 65 Seiten. 
— —EòIEE——————————— 
nichtamtlicher Teil. 0 
die deutsch⸗ruffische Liquidation in Persien. 
F Lübeck, 26. August. 
—, Kurz nachdem die Nachricht verbreitet worden war, daß 
in den Verhandlungen über Marokko zwischen Cambon und 
Kiderlen-Waechter eine Pause eingetreten sei, erfolgte am 
— 
wegen Persien. Ein direkter Zusammenhang zwischen den 
marokkanischen und persischen Fragen besteht nicht; daher war 
es müßiges Gerede, wenn einzelne Zeitungen hervorhoben, daß 
der formelle Abschluß des Abkommens mit Rußland einen 
nünstigen Einfluß auf unsere Verhandlungen mit Frankreich aus— 
üben würde. Die russische Regierung kann Persiens wegen 
mit Deutschland einen Vertrag abschließen und daneben doch 
die Politik Frankreichs in Marokko unterstützen. 
Wenn bestimmte Gründe die deutsche Regierung veran— 
lahßten, den jetzigen Augenblick als geeigneten Zeitpunkt für 
die Unterzeichnung und Veröffentlichung des Abkommens mit 
Rußland zu betrachten, so muß nachgeforscht werden, welche 
Bedeutung diesem Abkommen für die Beurteilung der deutschen 
Politik beizulegen ist. Sie kann, wie die Deutsche Orient— 
Kortespondenz bemerkt, nur darin gefunden werden, daß der 
Leiter unserer auswärtigen Politik, Herr v. Kiderlen-Waechter, 
n dem Abkommen mit Rußland den Gedanken zum Ausdruck 
zebracht hat, den er seit Beginn seiner Tätigkeit allen seinen 
Entschließungen bezüglich der politischen Vorgänge im nahen 
Drient zugrunde gelegen hat, nämlich die Ueberlegung. daß 
wir out tun, mit unseren Plänen und Forderungen auf dem 
Gebiete der auswärtigen Politik im Rahmen des Erreich 
Raren zu bleiben. 
Serr v. Kiderlen⸗Waechter erkannte zunächst bei Prüfung 
der Bagadadbahnfrage, daß die Lösung der Schwierig⸗ 
leiten, die der Ausbau der Sudstrecke Bagdad-Baßra bot, nicht 
anders erfolgen könne, als mit Hilfe Englands. Daher zögerte 
er nicht, die Rechte der Bagdadbahn-⸗Gesellschaft fallen zu 
iassen und der Türkei die Möglichkeit zu geben, für die 
Vollendung der Südstrecke der Bagdadbahn neue Grundlagen 
zu gewinnen, durch die die Interessen des deutschen Kapitals 
gewahrt, gleichzeitig aber auch die Wünsche Englands berück— 
ichtigt würden. Er rechnete damit, daß die türkische Regie— 
rung sich dieses Entgegenkommens wegen durch eine Gegen⸗ 
leistung dankbar erweisen würde. Die Beseitigung des Chester⸗ 
»rojekts und die jetzt erfolgte Ueberweisung des Ausbaues 
ver kleinasiatischen Ostbahn nach Diarbekir an die bekanntlich 
unter deutscher Leitung stebende Anatolische Eisenhahn— 
gesellschaft beweisen, daß Herr v. Kiderlen-Waeqhter sich 
in seiner Annahme nicht geirrt hat. 
Aus ähnlichen Erwägungen heraus entsprang sein Ent— 
chluß, in der persischen Frage reinen Tisch zu machen. 
Nach seiner Ueberzeugung hatten sich die deutschen Politiker 
ind Finanzmänner in Persien zu weit vorgewagt, weil sie 
»estimmte historisch gewordene Vorrechte Rußlands in Nord— 
»ersien zu gefährden drohten, die zu schonen Deutschlands 
3flicht war. Wie der veröffentlichte Wortlaut des am 
9. d. M. abgeschlossenen Abkommens zeigt, will sich Deutsch— 
and mit allen gröhßeren Unternehmungen aus Nord-Persien 
urückziehen, durch die Rußland bisher beunruhigt wurde. 
die Gegenleistung Rußlands besteht in der Zusage, 
em Weiterbau der Bagdadbahn, an dem doch das deutsche 
dapital in hervorragendem Maße beteiligt ist, keine Schwie— 
igkeiten zu bereiten. 
Auf die Bagdadbahnfrage und die Regelung des 
Verhältnisses zu Rußland in Persien folgt jetzt Marokko. 
Auch dort sind wir zeitweilig mit Forderungen aufgetreten, 
ie den politischen Machtverhältnissen nicht genügend Rech— 
zung trugen. Auch in Marokko wünscht Herr von Kiderlen— 
Waechter eine wohlüberlegte Liquidation der dortigen 
politischen und wirtschaftlichen Werte Deutschlands durchzu⸗ 
führen. In diesem Punkte besteht allein ein innerer Zu⸗ 
ammenhang zwischen der Regelung der persischen und 
narokkanischen Frage. 
Während der Verhandlungen mit der Türkei wegen der 
bagdadbahn und mit Rußland wegen der persischen Frage 
jat Herr von Kiderlen-Waechter bewiesen, daß er als Po— 
itiker sein Geschäft versteht. 
Auch für die Marokkofrage wird er schließlich eine 
2ösung kinden, die zwar Opfer von uns. fordert, uns aber 
zugleich eine entsprechende Gegenleistung von französi— 
icher Seite her sichert, die allen billigen Ansprüchen ge— 
nügen wird. 
— 
bestimmt, datz, wenn aus irgend einer Ursache die Stelle 
eines Reichstagsmandats erledigt wird, der Präsident dem 
Reichslanzler davon Ruzeige macht, „damit dieer in der 
ürdesten Frist die Neuwahlen veranlaßt“. Die zwei'e Vor⸗ 
chrift besagt, daßß wenn für ausgeschiedene Mitqlieder des 
Reichstags während des Laufes derselben Legislaturperiode 
Ersatzwahlen stattfinden, „die zuständige Behörde sofort ene 
Neuwahl zu veranlassen hat“. Zuständige Behörde im Sinne 
ieser Vorschrift ist kediglich die Landesbehörde. Die Mit— 
virkung des Reichskanzlers bei Ersatzwahlen beschränkt sich 
daher darauf, dan er die Anzeige des Reichstagspräsidenten 
iber die Erledigung des Mandats der Landesregierung mit— 
keilt; deren Behörden ihrerseits die Neuwahl — und zwar 
iach gesetzlicher Vorschrift — sofort, d. h. bei Ersatzwahlen, 
zie später als ein Jahr nach den allgemeinen Wahlen statt⸗ 
finden. nach Erneuerung der gesamten Wahlvorbereitungen 
mit Einschluhn der Aufstellung und Auslegung der Wähler— 
listen zu veranlassen haben. 
Ein neuer englischer Hetzartikel. 
In der Neuen Fr. Pr. ergriff gestern ein „englischer 
Diplomat in hervorragender Stellung“ das Wort, um seine 
Ansicht über das Ergebnis der gegenwärtigen deutsch-fran— 
‚ösischen Marokko-Verhandlungen darzulegen. Er nimmt dabei 
eine echt deutsch-feindliche Stellung ein, die in Wien großes 
Aufsehen unter den Deutschen erregt hat und in der deutschen 
nländischen Presse lebhafte Erörterungen hervorrufen wird. 
Deutschland — so führt er aus — kann unmöglich 
zroße Zugeständnisse vonseiten Frankreichs er— 
warten. Denn selbst, wenn die französische Regierung zu 
jolchen bereit wäre, die französische Kammer würde sie nie— 
mals billigen. Das Ergebnis der Verhandlungen kann also 
nur ein „ärmliches“ sein. England wird dabeistets 
ruf seiten Frankreichs zu finden sein. Beide 
vollen keinen Konflikt. Wenn „die deutsche Vernunft“ noch 
siegt und Deutschland zur Mäßigung gemahnt werden kann, 
dann wird ein Konflikt auch vermieden werden können. 
Doch hat man gegenwärtig das Gefühl, daß Deutschland her—⸗ 
rusfordert. Hinter der Entsendung eines Kriegsschiffes nach 
Agadir steht nicht das deutsche Volk, sondern eine mächtige 
Clique. Die deutsche Politik wird nicht vom Volke, sondern 
von oben gemacht, und, es scheint, als ob die Umgebung 
des Kaisers diesen zur Entsendung des „Panther“ in⸗ 
piriert habe. 
Weiter wird gesagt, England wünsche Frieden mit Deutsch-⸗ 
land und seit Bülows Sturz habe er (der Verfasser) an eine 
ernste Besserung der Beziehungen geglaubt. „Da schlägt 
die deutsche Diplomatie drein, hinter der nicht Deutschland 
teht — ich meine das deutsche Volk. —, sondern eine 
Dligarchie, die eine weise Staatsleitung behindert und den 
wirklichen Staatsmännern ihre Selbständigkeit nimmt. Es 
TI — — 
cuhten zwei stark verwitterte, in Stein gehauene Wappen. 
Das eine zeigte die Egge, im anderen kehrte der Greif wieder. 
Die Frau des Erbauers war eine schwedische Gräfin v. Greifen— 
klau gewesen. 
Ausgedehnte, aber wenig gepflegte englische Gartenanlagen 
umgaben den altehrwürdigen Bau, die auf der Rücheite in 
den zuerst parkartig gehaltenen Sochwald ausliefen. 
An diesen herrlichen Wäldern hina Baron Eggelows ganzes 
Herz. 
Wenn er unter diesen mächtigen Stämmen unter der 
hohen Wölbung der Baumkronen dahinschritt, dann raunte 
hm das Geflüster der Blätter von der stolzen Vergangen— 
yeit seines Geschlechts, das diese Waldungen mit Liebe und vor— 
iehmem Sinn begründet hatte. Und gerade nach diesem seinem 
heiligtum streckten nach und nach de schmukigen Hände gewinn— 
üchtiger Gläubiger sich aus. 
Schon sein Vater und Großvater waren durch Kriegs—⸗ 
zäufte und schwere Zeiten gezwungen gewesen, einen Acken 
nach dem anderen zu verkaufen und somit das Areal be—⸗ 
deutend zu verringern. Unter ihm, dem letzten Eggelow aus 
der Hauptlinie, war das Vorwerk gefallen. Nun war nichts 
anderes mehr zu Geld zu machen, als der Wald, und dieser 
Wald bildete des Hauses Stolz. 
Nicht zum letzten war es dieser Grund, warum die Hoch— 
zeitsgloden in aller Ohren so gar lieblich klangen. Es kam 
einmal wieder Geld in die Familie! 
Freilich, die Töchter des Haufcs waren weltenfern davon, 
sich irgend welche Sorge zu machen. Wozu auch? Sollte 
dereinst Unglück kommen, so war es dann noch Zeit genug, 
daran zu tragen. Und augenblidlich zeigte ihnen ja die 
Gegenwart das holdeste Antlitz. Sie wanden einen Brautkranz 
und eine der Schwestern sollte glüdlich werden. 
Umgeben von üppig blühenden Büschen, saßen die jungen 
Müdchen in der Hausece bei ihrer poesierollen Arbeit. 
Aus den geöffneten Saarfenstern drangen rauschendé 
Ailorde. Die Hofdame erging sich, der nutzlosen Kranzbindere' 
müde, am Flügel in einem Walzer aus der courfäh,zig gewor— 
denen „Fledermaus“. 
Ingeborg Eggelow, die sich besonders an Josa angeschlossen, 
warf. nachdem sie eine Weile die verführerischen Melodien 
Zur Frage der Reichstagsersatzwahlen. 
Die Nordd. Allgem. Zig. schreibt: Nachdem in letzter 
Zeit mehrere Reichstagsmandate durch Ableben ihres In— 
jabers erledigt sind, ist in der Presse von verschiedenen 
Seiten die Frage aufgeworfen worden, ob im Hinblick auf 
»en bevorstehenden Ablauf der Legislaturperiode des jetzigen 
derchstags nicht zwechmähßig von Ersatzwahlen Abstand au 
iehmen sei. 
Soweit derartige Anregungen sich an die Reichsverwaltung 
ichten. wird verkannt, daß dieser die gesetzlichen Vorschriften 
ür eine Prüfung der Frage aus dem Gesichtspunkt der Zwed—⸗ 
näßigkeit keinen Raum lassen. Ueber die Anordnung von 
krsatzwahlen bestehen im Reiche zwei reichsrechtliche Vorschrif⸗ 
en: 866 der Geschäftsordnung für den Reichssstag und 8 34 
»es Realements zur Ausführung des Mahlsagesetzes. Die erstere 
Der Liebe Götterstrahl. I 
Roman von Marga Rayle. —W 
(7. Fortsetzung.) Machdrud verboten.) 
In der Folge sprach die alte Baronin — die durch ihre 
Heburt dem dänischen Uradel angehörte, eine Abstammung, 
die sie mit ungemessenem Stolz erfüllte — nur noch weg— 
verfend von der „Zigeunerin“. Und als Josa schließlich in 
ihrem ganzen Liebreiz vor ihr stand, bekam sie deutlich 
diesen eisigen Hochmut zu fühlen. 
Das junge Mädchen hatte sahnell begriffen. 
Ihrer feinfühligen Natur erschien ihre nur widerwillig 
geduldete Anwesenheit in diesem Hause unmödlich — un 
denkbar. 
Offen und ganz ruhig sprach sie mit Addy darüber. Die 
war außer sich und weinte empörte, eigensinnige Tränen, als 
ie all ihre Ueberredungskunst an der Freundin stiller Ent—⸗ 
chlossenheit scheitern sah. Es gab einen Familienrat — ohne 
den Beisitz der Großmutter natürlich —, worauf Herr v. Eggelow 
9 lange Unterredung mit der Freundin seiner Tochter 
atte. . 
Das Resultat war, daß Josa blieb. 
Sie mußte es schließlich glauben, was ihr alle mit so 
herzlicher Wärme versicherten, dah ihr vom ersten Moment 
an, da sie das Haus betreten hatte, die Liebe aller gehörte, 
und daß sie allen einen wirklichen Schmerz durch ihre Abreise 
uind Abwesenheit bei der Hochzeitsfeier zufügen würde. 
„Und vor allen Dingen ist es mein Haus und Sie sind 
mein Gast!“ hatte der liebenswürdige Hausherr überzeugend 
leine Argumente geschlossen. WVB 
Da im allgemeinen nur die Mahlzeisen die alte Baronin 
mit der übrigen Familie zusammenführten, brauchte das junge 
Madchen zum Glüch nicht allzu schwer unter der allerhöchsten 
Ungnade zu leiden, und so fand sie sich mit der ihr eigenen 
Würde ins Unvermeidliche. — — —A 
Eine Viertelstunde hielt Frau v. Eggelow die „Ueber— 
wachung“ aus. Da sie aber immer wieder zu hören bekam, 
dah die verhaßte „Zigeunerin“ den Vogel bei der Krambin— 
derei abschießen werde, erhob sie sich endlich indignier 1 
ging ins Haus. 
Als habe man sich für lange Stunden des Zwanges und 
des Schweigens zu entschädigen, so rauschte nun mit einem 
Male der Redestrom dahin. Alle fünf' Schwestern sprachen 
auf einmal. ohne den Anspruch zu erheben. daß ihnen zu⸗— 
gehört werde. 
Josa lehnte sich lächelnd in ihrem Stuhl zurück und ließ 
»iesen Orkan über sich ergehen. Sie mochte so gern still 
)asitzen, wenn es um sie her lebhaft zuging, und mit auf— 
nerksamen Augen um sich zu schauen. 
Und hier hatte das noch einen ganz besonderen Reiz für 
ie. Der Verkehr der vielen Schwestern untereinander war ihr, 
die stets ein einziges Kind gewesen war, so neu, so inter—⸗ 
ssant. Und dieses ganze Leben, wie anders als in der Stadt. 
Alles so zwanglos, so unbeengt. und diese Weite in der 
Natur.... 
Wenn ihre Blicke und Gedanken so umhergewandert waren, 
ich gesättigt hatten an allem, was sich ihrem in dieser Be— 
iehung unverwöhnten Auge bot, dam kehrten sie besonders 
gern wieder zur nächsten Umgebung zurück. 
WEinen eigenen Reiz übte auf sie der Nimbus der vielen 
Jahrhunderte, der um das Stammschloß der Eggelows 
scchwebte. 
Sehr weise hatte es der Erhauer auf eine steile An— 
„öhe gesetzt, und so beherrschte es das flache Land, die 
veite blaue See auf Meilen in der Runde. Es war ein ein— 
töcliges, schmuckloses Gebäude, das in den Flügeln erst am 
Anfang des 19. Jahrhunderts noch einen Halbstoch aufgesetzt 
ekommen hatte. Die Eggelows waren von jeher ein kinder- 
eiches Geschlecht gewesen und der Raum mochte den erhöhten 
Ansprüchen nicht mehr genügt haben. 
WVon der weit und bequem angelegten Rampe führten 
inige Sandsteinstufen in das Innere des Hauses. Zu beiden 
Zeiten hielten auf der niederen, sich nach außen wölbenden 
Zrüstung ein Paar mächtige, plump gearbeitete, aber leidlich 
rhaltene Greifen Wacht. An der geschnitzten, schwarzbraunen 
kichentür war ein uralter, mit dunkelgrüner Oelfarbe über— 
ogener Türklopfer befestigt, dessen Form an ein Wikinger— 
chiff erinnerte U⸗hber dem verhältnismäßig ichmalen Eingang
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.