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Sonnabend, den 26. August 1911. Morgen-Blatt Kr. 430.
dusgabe 4.
Tagesbericht.
Lübeck, 26. Aug.
— 2. Nachricht für Seefahrer. Das Küstenamt in Kiel mel—
bet unterm 25. Aug. telegraphisch: In Breite 54 Grad 24,4
Minuten und Länge 10 Grad 16,7 Min. Dampfer gesunken,
Mastspitzen ragen über Wasser. Wradleuchttonne liegt aus.
Die Auslieferung des Reisegepäds bi Venkust des Ge⸗
nãcdsde'nes. In der Haupkrreisesaison beobachtet man sehr
hzäusig, dah auf die Aufbewahrung des Gepäckscheins— zu
wenig Wert gelegt wird. Täglich wird auf den großen Ge—
äckabfertigungen Gepäck ohne Gepäckchein abgefordert; der
Schein ist entweder in Verlust geraten oder verlegt. Die
Folge davon ist, daß den Reisenden Schwierigkeiten bei der
Wiedererlangung des Gepäcks entstehen, denn die Auslieferung
kann in soschen Fäl'en nur nach zuverlässigem Nachweise der
Empfangsberechtigung, nach Ausstellung einer Erklärung nach
borgeschriebenem Muster und unter Umständen gegen Sicher—
jeitsgestellung erfolgen. Diese Sicherheit kann durch schrift,
iche Bürgschaftsleistung oder durch Hinterlegung baren Geldes
zeleistet werden. Von Gestellung einer Sicherheit kann nur
dann albbgelsehen werden, wenn dies mit Rücksicht auf die
Persönlichteit des Reisenden unbedenklich erscheint. Andern⸗
alls genügt die Bürgschaftsleistung einer sicheren Person.
Wenn die Sinterlegung einer Geldsumme als erforderlich
erachtet wird, so ist deren Höhe nach dem vollen Wert der
Gepäcksendung zu bemessen. Es darf in keinem Falle einem
Unbetdannten gegen einfache Unterschrift eiser Erklärung das
Fepäck ausgeliesert werden. Der Reisende muß sich vielmehr
durch Pah, Einwohnerme'deschein oder deraAleichen genügend
ruswe'sen oder die Bürgschaft einer sicheren Pe son erbringen
önnen. Alle diese Manipu'a!ionen verursachen dem Reisen—
nen aber manche Ungelegenheiten, daher Vor'icht bei der Auf-
hewahrung des Gepächkscheines.
COe 'fentliche Bücher⸗ und Lesehalle. Im Monat Juli
vwurden im ganzen 9203 Bände ausgeliehen gegen 8654
m Juli 1910, was eine Zunahme von 1408 Bänden ergibt. Da—
oon gehörten 1402 den verschiedenen Gebieten der belehrenden
Literatur an, gegen 1236 im gleichen Monat des Vorjahres.
Neuerdings ist im Lesesaal ein systematisch geordneter Zettel—
satalog aufgestellt, der sämtliche Reuanschafsungen der wissen—
chaftlichen Literatur umfaßt und fortlaufend ergänzt wird. Den
Lesern ist somit Gelegenheit geboten, sich über alle neueinge—
tellten Werke der belehrenden Literatur zu unterrichten, die
ioch nicht im gedrudten Nachtrag des Katalogs verzeichnet sind.
Die XI. Führer: und Aerzteversammleng deu“cher frei⸗
williger Sanitätskolonnen rom Roten Kreuz wird im Tahre
912 in Leipzig, vorausslichtlich im Monat August, stattfinden.
Der wiedererstandene Winterfahrrlan. Die Einführuag
eines Jahresfahrplanes war von der Eisenbahnverwal'ung
m vorigen Jahre beabsichtigt worden. Insbesondere so lte
ür den inneren Dienst nur ein Fahrpsan für das ganze
ahr aufgeste'st werden. Die Fahrpläne für das Publikum
sotlen aber nach wie vor am J1. Mai und am 1. Okltober
teun erscheinen. Wenn sich auch die vie besprochee Absbaffung
des Wintersahrpl'anes nicht in ihrem ganzen Umfange hat dusch
ühren lassen, so hat die Maßnahme doch mannigfale Ver—
ꝛinfachungen möglich gemacht. Durchgreifende Neuerunsden,
usbesondere die Einführung von iaternationalen Verbindungen,
erfolgten schon immer in größerer Zahl am 1. Mai als
am 1. Oktober, da eben bei uns für denSommer das leb—
jaftere Verkehrsbedürfnis vor'iegt. Während aber f üher jedes
halbe Jahr eine europäische Fahrplankonfserenz und ei e Bei—
wagenkonferenz für die Stellung der durchgehenden Wagen
abgehalten wurde, wird jetzt im Sommer nur noch eine ge⸗
meinsame Fahrplan- und Beiwagenkonferenz veranstalset.
Große Neuerungen werden auch im inneren deutschen Ver—
lehr am 1. Oktober nicht mehr durchgesührt. Jedoch bringt
der neue Fahrplan rom 1. Oktober so mannigsache Aenderun—
zen und selbst neue Züge, dah man nach wie vor von einem
Winterkahrplan sprechen kann. Er verdient diese Bereichnung
chon deshalb, weil viele Sommer;üge fehlen. Der Wechsel
der Anforderungen des Verkehrs ist so groß, als daß nicht
venigstens jedes halbe Jahr an dem Fahrplan verbessert
verden wüßte. Eine Vereinfachung ist aber auch für den
ächsten Winterfahrplan beibehalten worden. Früher erschien.
ür den Sommer- wie für den Winterfahrplan je ein erster
ind ein zweiter endeültiger Entwurf.“ Jeszt erscheint der
Fahrplan vom J. Oktocer nur nob in einem einazigen end—
rültigen Endwurf.
o- Ein Kapitän verschwunden. Seit gestern morgen um
; Uhr wird der Kapitän Christian Arpenen vom finnischen
Segler „Luvia vermißt. Arpenen ist etwa 40 Jahre alt,
twa 1,60 m groß, ist schmächtig, hat hellblonden Schnurr—
»art und kleinen Spitzbart, trägt dunklen Anzug und
veißen Strohhut. Arpenen hatte eine größere Summe Gel—⸗
»es bei sich. Personen, welche über den Verbleib des Ver—
nibten Angaben machen können, werden ersucht, sich im
Bureau der Kriminalpolizei einzufinden.
adfernfahrt Hamburg —Lübed — Travemünde. Am
etzten Sonntag veranstaltete der R.V. pfeil, Hamburg, bei
zuter Beteiligung eine Radfernfahrt Hamburg — Lübeck— Trave—
nünde (167 km), für die 18 Fahrer gemeldet hatten. Der Start
rfolgte kurz nach 824 Uhr in Schnelsen, von wo aus das
Rennen über Ochsenzoll, Oldesloe, Lübedk nach Travemünde
ührte. Gleich nach Beginn des Rennens setzte der Hamburger
5. Mohr sich an die Spitze und führte in sehr schnellem Tempo
die Fahrer zur Kontrolle Oldesloe. Von hier aus ging es in
chnellem Tempo unter Führung von Rahaus dem Wendepunkt
Travemünde über Lübedck zu; auf dieser bergigen Strece fielen
ehr viele aussichtsreiche Fahrer aus dem Rennen. Ferner er—
itt Rahaus Reifendefekt, so daß er grotze Mühe hatte, das
ührende Feld zu halten.“ Bei der Kontrolle in Travemünde,
33,7 kmm, bestand die Spitzengruppe nur noch aus drei Fahrern,
velche sich um 11 Uhr 41 Min. dort in die Kontrolliste ein—
rugen. Auf dem Rückweg erlitt nochmals der Hamburger
RKahaus Reifenschaden und verfuhr sich noch mit seinen Part⸗
nern. welche aut wieder aufholten. um 7 km. wodurch ihm der
AA—
Sieg entrissen wurde und der Fahrer E. Ristenmacher als 4der Besatzung — die Freiwache lag schon in den Koljen —
Zieger hervorging. Rahaus entschied mit brillantem Endspurt vandte die Besatzung des Linienschiffes Hessen“ groͤßte Auf—
as Rennen zu seinen Gunsten für den 2. Platz, als 3. laudete ierhamkeit zu. Sofort —Wurden alle Boote zu Wasser ge—
er Hjunge Fahrer A. Gold, welcher eine schöne Leistung racht und nach einer angestrengten Tätigkeit wurden die Schiff-
ollbrachte. Das Resultat war folgendes: 1. Ernst Kisten— rüchigen, worunter zwei Frauen, die Köchin und die Auf—
aacher, 6 Std. 35. Min. 2 Sek. 2. John Rahaus Reifen⸗ därterin, in Sicherheit gebracht. Die aus den Koien geflüch—
efekt), 8. Alex Gold, ferner Mohr, Brennecke, Grabowski, eten Schiffbrüchigen, hierunter auch die beiden Frauen, wurden
lenffert, Undereit bis Schluß der Kontrolle. m Hemde geborgen. Die Besatzung rettete weiter nichts, als
Internationale Ningtämpfe im Hansatheater. Donners⸗ as sie auf dem Leibe trug. Die Mastspitzen des gesunkenen
ag besiegte zum allgemeinen Erstaunen der Russe Michailoff schiffes ragen etwa 22 Meter aus dem Wasser. Das Schiff
en daänschen Weltmeister Egeberge in“ der prltfean t Eigentum des Reeders Gustaf F. Ahlberg in Gotenburg.
hnellen Zeit von 58 Sekunden. Knapp ertönte das Zeichen 8 wurde 1886.in Schweden gebaut und hatte einen Raumgehalt
im Beginn des Kampfes, da sah man den Korper des on 100 Netto-Reg.⸗Tons. „Askersund“ hat erst im letzten Jahre
änen durch die Luft fliegen und das Schichssal desselben eue Keffel und Maschinen erhalten, wodurch der Wert des
ar besiegelt. Mourzouk (Marokko) beliegte Kosch (Sach— rchiffes wesentlich erböht ist. Linienschiffe, Hessen“ hat durch
n) in 7 Meinuten durch Armzug am“ Boden“ Einen en Zusammenstoß keinen nennenswerten Schaden erlitten. Zur
hönen Kampf lieferten sich Müller (Bayerm und SHansen jeit des Unfalles manövrierte „Sessen“, fuhr mit einer Fahrt
dänemark). Nach einer Gesamtzeit von 1 Stunde 6 Min. on 14 Seemeilen und lag gerade in der Drehung. Beim
egte Müller durch einen Kopfgriff am Boden. Beide tichten des schwedischen Tampfers wurden die Maschinen des
enteten für ihr faires Ringen vielen Beifall. Neu Hhinzu— inienschiffes sofort auf volle Kraft rückwärts gestellt, aber
etreten zur“ Könkurrenz ist der Lübecker Reglin, der ie Kollision konnte nicht mehr vermieden werden. „Asker⸗
on heute ab mit Einverständnis sämtlicher Ringer und and“ kam mit seiner Badbordseite ungefähr quer vor dem
es Schiedsgerichts noch zugelassen ist. Heute ringt der— zug der „Hessen“ zu liegen. Bei der großen Fahrt des
»lbe gegen Collon (Luxemburg). Außerdem finden noch zchiffes hatte der Steven in wenigen Sekunden den „Askersund⸗
rei Kanpfe slatt ene —— — erhielten sofort Erfrischungen und
F — rochkene Kleider. Für die männlichen Schiffbrüchigen war die
Die Wanerwärm in den shmihen Vodedaen be Zleiderfrage im Handumdrehen erledigt. Aber für die beiden
m an ugus un rähenteich Grad Celsius, auf dem Schwedinnen war diese Frage im eisten Augenblick schwer zu
Falkendamm 20 Grad Celsius— ösen, da Frauenkleider an Bord nicht aufgetrieben werden
önnen. Sie mußten Matrosenkleidung anziehen. — Der Un—
zwläcsfall auf Linienschiff „SFannover“, bei dem
»er Matrose Krewer seinen Tod fand, ereignete sich an einem
?8⸗Zentimeter-Geschütz. K. wurde gequetscht und starb gleich
nach dem Unglücksfall.
Elmshorn, 26. Aug. Auch ein Erfolg eines
3treifs. Die Steingutfabrik von C. und E. Carstens wird
afolce des seit längerer Zeit dauüernden Streiks ab. 1. Okt.
uuf ein Jahr gecchlossen.
Bredstedt, 26. Aug. Neuer Neroplan. Beinrich
Tams hierselbst ist der Gebrauchsmusterschutz auf einen, Aeroplan
nit Vogelschwingen und schwanzartigen Gleitflächen, Steuer⸗
zrgaanen und geschweiften, dem Tragkörper angepaßten Rad-
ützen“ erteist worden. Hier hat sich ein „Aeronautischer
?vort⸗ und Versuchsverein“ gebildet, der die Förderung des
ẽlugwesens erstrebt. ——
Friedrichstadt, 26. Aug. Ihre diamantene
zßochzeit feierten gestern Reutenempfänger Ludwig Schmidt
ind Frau in Koldenbüttel. Beide sind 86 Jahre und der
Mann ist ein Kampfgenosse von 183883.
—Insel Sylt, 26. Aug. Die Brunnen der Nord—
ee⸗sInseln geben durchweg gutes Wasser, haben alle
ne Tiefe bis unter dem Meeresspiegel und scheinen mehr
der weniger mit dem Meere in Verbindung zu stehen, da
ije Oberfläche des Wassers in den Brunnen mit dem Wasser
es Meeres steigt oder fällt. In-manchen der tiefen Brunnen
es hochgelegenen Dsrfes Kampen bildet sich gleichzeitig
liit dem Steigen des Wassers ein Luftzug nach oben, de:
hon so stark gewesen ist, daß schwere Deckhel von den
zrunnenloch hochgehoben worden sind, während mit dem
kallen des Wassers ein Luftzug in den Brunnenschacht zieht.
ine ähnliche Erscheinung“ kann man auf den eingedeichten
nseln sehen. wo sie bei stürmischem Hochwasser auch ohne
degen sich in den Vertiefungen an der Binnenseite des
)eiches Wasser ansammelt, das beim Wegziehen des Hoch—
zassers schnell vom Boden aufgesaugt wird. Von verschie⸗
renen Seiten ist schon gesagt worden, daß das Trinkwasser
»er Inseln nichts anderes wäre als filtriertes Meerwasser.
St. Michgelis donn, 26. Aug. Auf ein 30 jäh—
iges Bestehen blickt am 18. Sept. die Kirche zuück. Ur—⸗
prünglich war sie eine Filiale von Marne. Als das Kirchspiel
Narne sich durch Landgewinn vom Meere ständig vergrößerte,
zegann man im Jahre 1610 mit dem Kirchenbau in St.
Nichalisdonn. Die Gelder wurden durch eine Kollekte in
chleswig⸗Holstein aufgebracht, die Kirche 1730 und 1747
ergrößert und der Turm, ein Dachreiter, 1781 erbaut. Di—
dansel sstammt aus dem Joßre 16903.
b. Stadthallentheater. Aus der Theaterkanzlei schreibt
nan uns: Der heutige volkstümliche Operettenabend, 75 Pfg.
ind 50 Pfg., ist der letzte in dieser Spieleit, denn die
Iperette verabschiedet sich scton am 31. August. Zur Auf⸗
ührung gelangt heute letztmalig „Die Glocken von Cornevpille“.
den einstudiert wird noch zum Benesiz für Feitz Redwitz:
‚Wiener Blut“, Operette von Johann Strauß. In der
rohen Doppelvorstelsiung am Sonntag wird Herr Oskar
rasmi nochmals den Veter Doorn in Max Halbes „Der
ztrom“ spielen, außerdem geht die reizende Operette „Die
zuppen mit Herrn Fritz Redwitz als „Lancelot“ zum letzten
Rale in Stene. Montag bleibt das Theaier geschlossen.
b. Reres Stadttheater. Es wird hlermit ganz be'onders
arauf hincewiesen, daß einzelne Anteile auf Voll—
nd Tagesabonnements in der Theaterkanzlei
Fiüschergrube) vermittelt werden.
. Kunstwissenschafilicher Vortrags-Zyklus des Neuen
Frauenvereins. Der Kunstgelehrte Dr. Bertho!d Daun, Privat—
ozent an der Herzogl. Technischen Hochschule zu Braun—
hweig und Dozent an der Humboldt-Akademie zu Berlin,
t vom Neuen Frauenverein für einen vierstündigen Vor—
ags-Zyklus über die moderne Malerei der letzzten
infzig Jahre für Montag, 16. 23., 30. Okt., und
Nop. gewonnen worden. Was den interessanten Vorträgen
r. Dauns, der der Verfasser des vortrefflichen Werkes
Die Kunst des 19. Jahrhunderts und der Gegenwart“
„besondere Bedeutung verleiht, sind die hervorragenden
rarbenaufnahmen, die der Vortragende selber nach
en Originalgemälden in den verschiedenen Museen gemacht
at. Im Lichtbilde werden also während der Vorträge viele
eproduktionen erscheinen, die die Originale mit allen
alerischen Feinheiten farbig wiedergeben. Da der
ortragende ferner die Gabe besitzt, auch dem Laien das
LBesen der modernen Kunst in klarer Wiise verständlich zu
iachen, dürfte der geplante Vortragszyklus das besondere
interesse der weitesten Kreise erwecken. Auf die Behand—
ing der führenden Meister, wie Millet, Manet, Leibl,
iebermann, Menzel, Böcklin, Thoma u. a. m. soll besonderer
Lert gelegt werden. Nähere Mitteilungen über das Thema
es jeweiligen Abends, Lokal usw. sollen demnächst folgen.
b. Die Lübeder Nuder-⸗Gesellschaft von 1885 hält morgen,
m Sonntag, dem 27. Aug. d. J. ihre diesjährige In—
erne Regatta ab. Wie aus dem Programm hervorgeht,
ind 7 Rennen vorgesehen. Die Länge der Rennstrecke (Start:
lte Eisenbahnbrücke, Ziel: Bootshaus) beträgt für die
dennen eins bis sechs 1200 m und für das Rennen 7
Achter) 1600 m. Der erste Start beginnt nachmittags
Uhr, der letzte ca. 6 Uhr.« Nach dem Rennen. sind
nie in früheren Jahren Wasserspiele beabsichtigt. Abends
Uhr findet im Bootshaus Preisverteilung, verbunden
nit Gartenfest — Beleuchtung des Gartens und Boots—-
auses — und nachfolgendem Tanzkränzchen Uatt
Großher oglütner Bcedlenburg.
Neubrandenburg, 25. Aug. Beim Baden er⸗
runken ist im Tollensesee die 2liährige Wirtschafterin Erna
zaak, die bei dem Geschäftsreisenden Marcus hierselbst in
ztellung war und aus Hornstorf bei Wismar stammt.
Schönberg, 25. Aug. Sonderbare Schulzustände.
Für die Orischaften Niendorf, Ollendort, Törpt, Bechelsdorf
ind Raddingsdorf besteht in der Ortichaft Niendorf eine ge—
neinsame Schule, und befindet sich diese jezt nahezu 100
zahre auf einer Büdnerci, die Cigentum des Lehrers ist.
duch das Lehramt selbst ist seit jener Zeit immer in der—
elben Familie gewesen. Die Schulgemeinde hat das Schullotal
ron dem Lehrer gemietet.
88 Grevesmühlen, 26. Aug. Der Haftypflicht—
ersicherungsverein medlenb. Landwirte zu
ßrevesmühlen hat für den verstorbenen Hofrot Ihle'eld
en Rechtsanwalt Dr. Vorbeck zum Geschäftsführer ernannt. —
die andauernde Dürre hat in den Gärten großen
Zzchaden angerichtet. Das Gemüse, wie Wurzeln, Bohnen, Kohl
ind Gurken, sind fast überall vertrocknet, und was der
krochenheit noch Widerstand geleistet hat. das wird von den
kaupen und anderem Ungeziefer vertilgt. Das Obst fällt
nafsenhaft unreif zur Erde, da die Bzume es nicht ernähren
önnen. Winterrüben konnten wegen der übergroßen Dürre
es Bodens nicht gesät werden. Mit dem Raps steht es
benso, und wo er stellenweise ausgesät wWarde, kommt er
cherlich nicht zum Auflaufen. Auch die Aussaat des Grün⸗—
üngers, wie Senf, Spörgel usw. konnte nicht stattfinden.
— Rehna, 26. Aug. Zur Feier des Sedan—
ages wird auch in diesem Jahre am 2. Sept. ein Kinderfesl
Königsschuß) stattfinden, verbunden mit Fest,ug durch die Stadi
rach dem Festplatze, woselost Konzect, Kinderbelustigung aller
Urt abgebalten werden. Die Kosten werden durch ireiwill'ae
zaben gededt
J. Travemünde. 26. August. Die J. Minensuch—
ivision, bestehend aus einem Divisionsboot und zehn kleinen
Torpedobooten, traf, wie schon mitgeteilt, Donnerstag abend hier
in und machte am Priwall am Rohlenhof fest. Die Division
eibt bis Montag vormittag im Hafen. — Die Illumi—
ation vorm Kurhause am Donners'ag abend, ver—
nstaltet von der Kurverwaltung, nahm bei dem vprachtvolsen
Vetter einen guten Verlauf.
Echleswig⸗Holstein.
Kiel, 26. Aug. Ueber den Zusammenstoß des
dinienschiffes „Hessen“ mit dem schwedischen
ampfer „Askersund“ berichtet die K. I3tg.: Der
hwedische Tampfer „Askersund“, Schiffer Wetterström, war
bends leer von Kiel abgegangen und sollte nach Malmoe.
im 9 Uhr wurde das Bülker Feuerichiff passiert. Eine halbe
tunde später tauchten bei unsichtigem Wetter plötzlich die
ormen des Liniemchiffes „Hessen“ auf. Das Schiff fuhr in
idlichem Kurs mit abgeblendeten Lichtern. Als „Hessen“ den
bwedischen Tampfer kommen saß, wurden alle elektrischen
ichter in Tätigkeit gesetzt. Kapitän Wetterström versuchte, nach
Reuerbord auszuweichen, doch war der Zusammenstoß schon un—
ermeidlich geworden und „Askersund“ wurde an Badbordseite
eim Großluck angerannt. Das aus Holz gebaute Schiff er—
zelt ein schweres Lech und sonk in 4A Minuten. Der Reftund