Full text: Lübeckische Anzeigen 1911 (1911)

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Wöochentlich 10man Wochentags morgens und 
abenos, Sonntags morgens) erschelnend. Bezugs⸗ 
reis für das Vierteljahr 330 Wark elnschließlich 
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eiluugen 1 M. d. Zeile. Tabellen⸗ u. schwieriger 
Satz den LAnforderungen entsprechend hoͤher. o o 
Beilagen: Vaterstadtische Blätter. — Der Farnν 
Amtsblatt der freien und Hansestadt Lübeck 61. Jahr Nachrichten fur das Herzogtum Tauenburg, die 
Beiblatt: Gesetz⸗ und Verordnungsblatt ẽ8 —————— hrgan3 ürstentümer Ratzeburg, Lübed und das angren 
αι ι iee —e weclerbecsche iue voiteinishe ocbiei 
Drud und Verias⸗ Gebra der Bor Sets S. m. b. . in Subed. — Gelchäktettelle Adret baus Gtdniastr, 46). Fernivrecher von vn. 
— Große Ausgabe, Montag, den 21. Auqust 1911. 
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Morgen⸗Blatt Nr. 420. 
Nichtamtlicher celI. 
Neueste Nachrichten und Celegramme. 
Die maroklanischen Verhandlungen. 
M. Paris, 20. August. Präsident Fallidres wird in den 
nächsten Tagen den Worsitz eines Ministerrates führen. der 
ich fast ausschliehlich mit den Angelegenheiten befassen soll, 
die die Berufung des Botschafters Cambon nach Paris ver⸗ 
anlastt haben. In der Regierung nahestehenden Kreisen wird 
betont, dah die Fortführung der Berliner Verhandlunzen an 
drei wesentliche Vorbedingungen geknüpft sei: Deutschland 
agibt seine Zustimmung zu einem von Frankreich durchzuführenden, 
oolitisch⸗militärischen, über die Algecirasakte hinausgehenden 
Marokko⸗Programm. Deutschland erklärt weiter, daß bei der 
Regelung der Gebietsverhältnisse in Kamerun und Französisch— 
Kongo Frankreich nicht der allein gebende Teil sein dürfe, 
dah vielmehr Deutschland, wäre es auch nur des französischen 
Prestiges wegen, den sogenannten Entenschnabel von Kamerun 
zu opfern bereit wäre. Schliehlich werden die deutschen 
Ansprüche in dem Sinne eingeschränkt, dah Frankreich keiner— 
lei Einbuße seiner Verkehrsfreiheit an der Grenze von Gabun, 
des Sudans und der Ischadsee-Gegend erfährt. Diese Vorbe— 
dingungen, so wird hinzugefügt, liehsen einer auf der Sohe 
ihrer Aufgabe stehenden Diplomatie noch ein weites Feid 
iutzbringender Betätigung. 
Preßßstimmen zum deutscherufsischen Abkommen. 
M. St. Petersburg, 20. Aug. Die Nowoje Wremi« 
zußert in ihrem Leitartikel ihre Zufriedenheit über das Zu— 
tandekommen des: deutsch⸗russifchen Vertrages. Diefer beseitige 
ie Mißverständnisse mit dem · westlichen Nachbar, die durch 
en Uebereifer des deutschen Vertreters in Teheran hervor⸗ 
serufen worden seien. Die volle Einschätzung des Ueberein 
ommens sei allerdings noch nicht möglich. Jetzt müsse Ruß⸗ 
and alles daran setzen, die Linie Khanekin-Teheran zu dem 
»on Deutschland festgesetzten Termin fertigzustellen. 
M. Paris, 20. Aug. Trotz der Zurückhaltung, die sich 
ie französische Presse dem Abschluß des deutsch⸗russi— 
hen Abkommens gegenüber auferlegt, machen die Kommen— 
are in den französischen Blättern doch den Eindruck einer 
uur mit Mühe unterdrückten Verärgerung. Der Temps 
hreibt, daß Deutschland in diesem Vertrage Rußland ver— 
chiedene wertvolle Vorteile im Norden Persiens zugestanden 
sabe. Es sei jedoch nicht wahrscheinlich, daß das Deutsche 
keich seine Verpflichtungen einhalten würde. Auch Frank— 
eich habe in dem Abkommen von 1009 Deutschlande wert⸗ 
olle Zugeständnisse in Marokko gemacht, die Deutschland 
»äter nicht als genügend anerkannt habe. Es sei nun 
inmal eine von Deutschland gern benutzte Methode, sich über 
ie abgeschlossenen Verträge hinwegzuseßen 
——— 
porgekommen, von denen 29 tödlich verliefen. In Salonik 
selbst ist kein neuer Cholerafall festaestellt. — 
V.T.“ Berlin, 21. August. Bankdirektor— Louis 
Fränckel: Direktor der Stocholmer Hande!sbank. Stodholmm, 
ist heute abend nach kurzer schwerer Krankheit hier ge⸗— 
storben. — 
W.7T. Pforzheim, 21. August. In Dillstein sind heute 
nachmittag das Sägewerk von Gegendach und zehn Wohn— 
hãuser abgebrannt. 24 Familien sind obdachlos. 
W.7. Kopenhagen, 20. August. Das deutsche Tor⸗ 
pedoboot 7.T. 219, das vor Langeland gesunlen ist, konnte 
noch nicht gehoben werden. Der Vordersteven 
ist nach den bisherigen Untersuchungen vollständig ein— 
gedrücht.. 8— 
M. Paris, 20. Aug. Der Handels- und Schiffahrtsvertrag 
zwischen Frankreich und Japan ist gestern unterzeichnet 
worden. In dem auf zehn Jahre abgeschlossenen Vertrag 
sichern sich beide Nationen gegenseitige Meistbegünstigung. 
BVaris, 20. Aug. Die Sinrichtung der beiden 
Marinesoldaten in Toulon wird ein Tuell zur Folge 
jaben. Der Pariser Journalist Paul de Calsagna«c hat 
in der Hinrichtung öffentlich Kritik geübt. Infolgedefsen hat ihn 
der Touloner Kommandant Mourré, der sich durch den 
Artilel beleidigt fuühlte, geforder . 
W. Sofia, 20. Aug. Der offizielle Besuch des Königs 
Ferdinand beim Kaifer Franz Josef ist bis Oktober 
verschoben worden. Der König wil erst den Zusammentritt 
der Großen Sobranie abwarten. Auf seiner Reise nach Wien 
wird er vom Ministernrasidenten und vom Kriegsmipister be— 
gleitet sein. 4 J 
M.7. Riombino, Provins Pisa. 20. August. Die Hütten—⸗ 
Arbeiter sind feit zwei Monaten im Aus stande. 
Heute früh vriffen die Ausständäschen den deut, 
schen Ingenieur Brat der bei dem Sochofenwerk angestellt 
ist, mit Steinen und Knappeln au. Der Inenieur 
wurde leicht verwundet. Polizeibeamte kamen da: wischen 
und gaben zum Schutze des Ueberfallenen Revolverschüsĩse ab. 
Der Ausständige, der den Ingenieur verwundete, wurde ver—⸗ 
haftet. Die Ruhe wurde wieder hergestellt. 
M. Newwort, 20. Aug. Das Kongreßmitalied Louis Bar— 
holet, das zusammen mit Herrn C. Woilffram, dem Heraus⸗ 
zeber der New Vorker Staatszeitung als Sonderbotschafter bei 
der Enthüllung des Steu ben⸗Tenkmals in Potsdam 
rungieren wird, ist gestern nach Deutschland abgereist. Bar— 
tholet überbringt ein Handschreiben des Präsidenten Taft an 
den Kaiser. Auch der · deutsche Botschafter, Graf Bernstorff. 
ist nach Deutschland abgereist. 
Die Essener Eisenbahndirektion und die Sozialdemokratie. 
W. Essen, 20. Aug. Der Präsident der Eisenbahn⸗ 
zirektion Essen richtet an die unterstellten Beamten 
ind Arbeiter eine Verfügung, die sich gegen die Bestre— 
zungen der Sozialdemokratie richtet, unter den 
ãisenbahnern festen Fuß zu fassen. Das Mitbringen von 
xlugblättern zur Dienst- oder Arbeitsstelle, überhaupt jede 
Setätigung im Interesse der sozialdemokratischen Partei, wird 
inweigerlich mit Entfernung aus dem Amte oder mit Kündi— 
sung des Dienstverhältnisses geahndet. Der Eisenbahndirek 
tionspräsident hat angeordnet, daß alle bediensteten Be— 
amten und Arbeiter durch Namensunterschrift die Kenntnis— 
aahme von dieser Verfügung zu bescheinigen haben. 
Der englische Riesenstreit beendigtt. E 
M. London, 19. Aug., 11 Uhr 40 Win. nachts. Der Eif en⸗ 
sahnerausstand ist beigelegt. —D — 
M. London, 20. Aug. Der Verngle ich zwischen den 
Eisenbahnern und den Eisenbahngeselisschaften enthält folgende 
Bestimmungen: thue e le 
. Artikel J. Der Streik ist fsofort zu beenden. Die 
Arbeiterführer follen sich nach besten Kräften bemühen, die 
Leute zur unverzuglichen Wiederaufnahme der Arbeit zu ver⸗ 
anlassen. iai uieei lerin 
Artikel 2. Alle Arbeiter, die durch Streik oder Aussperrung 
in den gegenwärtigen Streik verwickelt sind und sich innerhalb 
einer angemessenen Zeit wieder zur Arbeit melden, sollen von 
den Gesellschaften soband als möglich wieder ein— 
geste IIt werden. Niemand soll wegen Kontraktbruches ge— 
richtlich belangt oder sonstwie bestraft werden. 
Artikel 3 enthält Einzelheiten über die Einberufung von 
Finigungsämtern, die über die strittigen Fragen beraten 
ollen. . ate elegeß5 
Artikel 4. Es sollen sofort Schritte unternommen werden, um 
Fragen zu regeln, die zwischen den Gesellschaften und den⸗ 
jenigen Kategorien der Angestellten schweben, die in dem Ver— 
gleichsabkommen von 1907 nicht einbegriffen waren, und zwar 
sollen diese Fragen durch eine Konferenz zwischen Ver— 
hretern der Gesellschaften und Vertretern ihrer Angestellten 
bis zu der Berichterstattung durch eine besondere Unter⸗ 
uchungskommission geregelt werden. d 
Artilel 58. Beide Parteien leifsen der Kommissionjeden 
Beistand. tn e — 
Artikel 6. Jede Frage, die wegen Auslegung dieser Ver⸗ 
eiche auftauchen könnte, soll dem Handelsamte vorgelegt 
verden. Die Regierung macht den Vorschlag. daß eine 
Zommission eingesetzt werden soll, die die Wirkung des 
Einigungs⸗ und Schiedsgerichts⸗Abkommens für die Eisen⸗ 
bahner prüfen und darüber Bericht erstatten soll, welche Aen⸗ 
derungen gegebenenfalls wünschenswert sind. Die Kommissson 
soll aus 5 Mitgliedern bestehen, nämlich aus Vertretern der 
Arbeitgeber und Arbeitnehmer in gleicher Anzahl min einem 
inpartetischen Obmann, und waährend der nächsten Woche zu— 
ammentreten. Sie soll die Arbeiten so schnell als möglich 
erledigen. Beide Parteien haben die Versicherung gegeben, daß 
ie die Beschlüsse der Kommission annehmen wollen. Die Re— 
nierung sicherte ferner den Eisenbahngesellschaften zu, daß sie 
n der nächsten Session dem Parlament ein Geseß vorlegen 
vird, durch das wegen der Steigerung der Arbeits kosten, her⸗ 
vorgerufen durch die gegenwärtige Aufbesserung der Lage des 
Arbeitspersonals, eine allgemeine, angemessene Erhöhung 
der Darife als gerechtfertigt erklärt werden soll. 
W. London, 20. Aug. Der König sandte noch gestern 
iacht, nachdem ihm die gütliche Beilegung des Eisenbahner— 
treiks berichtet worden war, ein Telegramm an den Premier⸗ 
minister Asquith, in dem er ihn und die Regierung zu den 
ꝛrfolgreichen Bemühungen um die friedliche Beilegung des Streifs 
beglücwünscht .. 
MW. London, 20. Aug. Die Eisenbahner hielten heute 
m Sydepark eine von 30 000 bis 40 000 Personen besuchte 
Versammlung ab, in der sie beschlossen, die Arbeit wieder 
rufzunehmen. 3 Sue e 
Das Kriegsministerium hat angeordnet, daß die Trüppen 
o bald wie angängig in ihre Bezirke zurückgesandt wer—⸗ 
ren Jollen 
Feuer in ven Opelwerren. 
W. Frankfurt a. M., 20. August. In den Opelwerken in 
Rüsselsheim brach heute nacht 1 Uhr ein heftiger Brand 
aus, der einen großen Teil der Fabrikanlagen in Asche legte 
ind Tausende von Fahrrädern und Nähmaschinen vernichtete. 
Man schätzt den Schaden auf vier bis fünf Mill. M. Ein 
Mann ist verbrannt, ein zweiter wird vermiht, viele Personen 
erlitten Unfälle. Zweitausend bis dreitausend Arbeiter sind 
in Mitleidenschaft gezogen. 
Luftfahrt. 
Berlin. 20. Aus. Der Flieger BSoffmanun stieg 
estern früh 4 Uhr 28 Min. mit einem Passagier und einet 
iste voll Morgenzeitungen in Johannisthal zum Flug nach 
jrankfutt a. d. O. auf. Er legte die Strede in 38 Min. 
ind 32 Sel. zurück, so daß die Zeitungen etwa eine Stunde 
rüher in Frankfurt a. d. O. waren als der Zug, ver 
ie gewöhnlich befördert. Die Flugzeit entspricht einer Ge— 
chwindigleit von 118 Kilometern in der Stunde. 
Köln, 20. Aus. Für die hielige Militär⸗Luftschikfhalle ist 
ꝛin neuer Zeppelinballon bestimmt, der Ende Sep⸗ 
ember hier eintreffen dürfte. Das Luftschiff wird während 
»es Rennens in Baden-Baden die erste Probefahrt unter⸗ 
nehmen. I . vöe, 
W. Nenstrelißz, 20. Aug. SHeute abend 7 Uhr kraf der 
im 423 Uhr vom Flugplatz Johannisthal aufgestiegene 
„Parseval 6* unter Führung des Oberleutnants Stelling 
nach einer äußerst glatt verlaufenen Fahrt hier ein. Die 
Insassen, darunter Generalleutnant z. D. Nieber und der 
rühere amerikanische Finanzminister Metz, wurden von dem 
ßroßherzog und der Großherzogin begrüßt. Oberleutnani 
Stelling erhielt den Greifenorden. Die Rückfahrt nach 
Berlin, an der auch der Erbgroßherzog teilnehmen wird, soll 
morgen früh 4 Uhr erfolgen. s 
Vermischtes. 
Die raächenden Badenymphen. Aus Revbal wird berichtet: 
kine wohlverdiente Strafe, bei der die Zuschauenden sich 
ehr gut aͤmüsierten, bekamen vor einigen Tagen drei junge 
deute, Studenten, die sich an einem Nachmittag das Vert 
mügen machen wollten, die Damenbadeanstalt mit ihrem 
Besuch zu beehren. Das Damenbad war sehr besetzt als 
das Ruderboot mit den Studenten anlegte. Als die Damen 
ahen, daß die Herren die Operngläser auf sie richteten, 
zefahlen fie ihnen, fortzugehen und sie in ihrem Vergnügen 
nicht zu stören. Die jungen Leute aber blieben und machten 
ogar noch einige unverschämte Redensarten. Daraufhin 
chwammen einige beherzte junge Mädchen an die Stelle, 
vo das Boot lag, und kippten es einfach um. Wie be— 
jossene Pudel, im wahrsten Sinne des Wortes, mußten die 
sungen Leute nun abziehen, und sie hörten nur noch das 
Lachen derienigen, die sie belästigen wollten und die sich 
ĩo rasch zu rächen gewußt hatten. 
Der Zusammenbruch der „Neuen Philharmonie“ in Berlin. 
Die Verhandlungen über die Bewinligung eines Moratoriums 
an die Besitzerin der „Neuen Philharmonie“ in der Köpenider 
Straße zu Berlin begegneten noch derartig grohen Schwierig⸗ 
eiten, daß eine Aubergerichtliche Erledigung mehr 
uls fraglich bezeichnet werden muß. Wenn auch den 
Passiven in Höhe von zweieinhalb Millionen Mark Aktiva 
gegenüberstehen, die won Sachverständigen auf über drei Mil— 
ionen Mark geschätzt werden, so weigert sich dennoch die Schuld 
nerin mit ihren Verwandten, die Bedingungen zu akzeptieren, 
ie von dem Gläubigevausschuß ihnen als Unterlage für die Be— 
villigung des Moratoriums gestellt worden sind. Die Glaäu—⸗ 
ziger bestehen hauptsächlich darauf, daß der Sohn der Frau 
Reller auf die Rechte aus dem zwischen ihm und dem Zwangs⸗ 
verwalter geschlossenen Mietsvertrage, wonach ihm der Betrieb 
der Neuen Philharmonie gegen eine jährliche Pachtsumme von 
18 000 Miuüberlassen worden ist, verzichten soll. Diese Bebdin— 
zung ist von den Vertretern der Familie Keller, den Rechtsan⸗ 
välten Dr. Julius Meyer J und Leopold Meyer auf das ent⸗ 
schiedenste abgelehnt worden, und zwar mit der Begründung, 
daß die Annahme dieser Bedingung nicht nur die Familie Keller 
nollia ruinieren. sondern sie quch geadenu außeritand seken wurbe 
——— 
Die Fleischfrage in Oesterreich. 
Wien, 20. Aug. Die österreichische Regierung hat die in 
den Verhandlungen über die Fleischfrage von ungarischer 
Seite beanspruchten Gegenkonzessionen abgelehnt. Da auch 
ür die Einfuhr des in Triest lagernden Quantums von 100 
Tonnen die Zustimmung Ungarns nicht zu erlangen war, 
nüssen nach der bestehenden Rechtslage alle Gesuche, argen⸗ 
tinisches Fleijch einführen zu dürfen, abgelehnt werden. 
Die Cholera in der Türlei. 
Konstantino pel, 20. Aug. Gestern wurden in Konstantinopel 
12 Cholerafälle festgestellt, von denen neun tödlich verliefen. 
Bon den früher Erkrankten sind zehn gestorben. 
Ealonili, 20. Aug. Die Cholera. in Ipek hat bedeukend 
achgelassen, da sich die Bevölkerung groößtenteils in ven 
bergen aufhält. In Ipek wurden vier, in Uesküb zwei, in 
Diakowa vier und in Monastir zwei neue Todesfälle festgestellt. 
jm übrigen Albanien sind 66 Erkrankungen an der Ehbolera
	        
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