Full text: Lübeckische Anzeigen 1911 (1911)

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Ausgabe 4. 
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Tagesbericht. 
Lübeck, 17. August. 
Das Kaiserpaar und die übrigen Fürstlichkeiten, die zur 
Faiserparade in Hamburg weilen, werden nach dem am 27. Aug. 
Rathaus zu Hamburg stattfindenden Festmahl nicht, wie 
rüher berichtet, nach Altona zurückkehren, sondern um 10 Uhr 
»om Dammtorbahnhof aus die Reise nach Stettin antreten. Die 
heise wird danach über Lübeck erfolgen. 
Als Fischercischutzschiffe kreuzen Torpedoboote zum erjten⸗ 
mal' in der Ostsee. Wie wir schon kürzlich unter Trave— 
nunde mitgeteilt haben, hat ein Torpedoboot, das mit 
dem Fischereischutz beauftragt ist, bereits den Travemünder 
Zafen angelaufen. Prinz Heinrich hat schon wiederholt den 
Fischern wertvolle Diensie geleistet, indem er die Einstellung 
„on Schiehübungen veranlaßte, wenn in der Nähe große 
Zerings⸗ und Sprottenschwärme auftauchten. Auf seine An⸗ 
Agung erhielten die Divisionsboote „De 7“ und „D S, 
dien6 Torpedoboote Befehl, während ihrer Uebungen in 
der Ostsee den Fischereischutz auszuüben. Diese Neuerung 
hat sich bewährt. Die Raubfischerei ist sichtlich im Abnehmen 
inde die Zeesenfischer, die mit ihren Netzen den Meeres⸗ 
zrund berühren und die Fischbrut zerstören, wagen sich nicht 
ehr innerhalb der Küstengewässer, wo ihr Treiben an den 
Laichplätzen besonders schädlich ist. Man darf erwarten, 
daß dadurch eine Vermehrung der Fische in der Oitsee, die 
ehemals wegen ihres Fischreichtums bekannt war, eintreten 
wird. In der Nordsee hält man die Stationierung der 
beiden Torpedoboote „5 610 und „S8 62“ für ungenugend. 
Die englischen Fischdampfer wissen ganz genau, wo sich die 
Schutzschiffe, von denen je eins bei Sylt und bei Nordernen 
stationiert ist, aufhalten. Sie benutzen diese Kenntnis, um 
in den nicht bewachten Meeresteilen die Raubfischerei auszu— 
iben. Eine Vermehrung der Schutzschiffe in den schleswig—⸗ 
holst. und ostfriesischen Gewässern ist im nächsten Jahre ge— 
boten. 
»Schwimmfest. Zu dem internen Wettschwimmen des 
l. Lübecher Schwimmvereins, das am kommenden Sonntag im 
Krähenteich abgehalten werden soll, sind folgende Meldungen 
'in Klammern beigefügt) eingelaufen. 1. Knabenbrustschwimmen 
inter 13 Jahren. 50 Meter (7); 2. Knabenbrustschwimmen 
unter 15 Jahren, 100 Meter (26); 3. Juniorrückenschwimmen, 
100 Meter (3); 4. Mädchenschwimmen unter 15 Jahren, 100 
Meter (6); 5. Jugendbrustschwimmen unter 17 Jahren, 100 
Meter (6); 6. Kurze Strecke. Schwimmart beliebig, 50 Meter 
7): 7. Meisterschaft von Lübeck, 600 Meter. Nationale Kon— 
urrenz. Pflichtrekord 11 Minuten. Schwimmart beliebig. (2); 
z. Deutsches Schulschwimmen, 100 Meter (7); 89. Jugendschwim⸗ 
nen unter 17 Jahren, Schwimmart beliebig, 100 Meter (12); 
10. Damenschwimmen, 100 Meter (5); 11. Kopfweitsprung (8): 
12. Schaufspringen (5); 13. Streckentauchen (10); 14. Juniorseite⸗ 
chwimmen, 200 Meter (6); zusammen 110. Der Inhaber der 
Lübecker Meisterschaft für 1900 und 1910, Herr Caspar Weil vom 
Schwimmsportklub Voseidon-Uhlenhorst, wird die Meisterschaft 
nicht wieder verteidigen. Von Hamburg erscheint dafür Herr 
August Meyn vom Hamburg-Altonaer Schwimmsportklub Ger— 
mania von 1806, der in diesem Jahre besonders gut in Form 
ist und ein bedeutendes Stehvermögen besitzt. Von unserem 
Schwimmverein aus wird Herr Otto Klenz dieses Schwimmen 
hestreiten. 
Der Architekt im heutigen deutschen Bauwesen. So 
hetitelt der Bund deutscher Architekten eine lurzgefahte Denk⸗ 
chrift, die er soeben herausgibt. Darin heißt es u. a.: „Unter 
einem Architekten verstehen wir nicht jeden, der sich heute 
iach bequemem Alltagssprachgebrauch so zu nennen beliebt, 
ondern nur den freien, selbständig schaffenden Baukünstler, 
der gegen prozentuales, nach der bestehenden Gebührenordnung 
estgelegtes Honorar als Vertrauensmann und gewissermaßen 
als Bauanwalt seines Bauherrn im Rahmen einer gestellten 
Bauaufgabe die Anfertigung der Entwürfe und Anschläge, 
sowie die Leitung der Bauausführung übernimmt, in keiner 
Weise dagegen als Unternehmer tätig ist oder als stiller 
Teilnehmer einer Unternehmerschaft aus einem Bau Gewinn 
ieht. Dem Publikum ist der Architekt heute noch der über⸗ 
flüssige teure Luxusbaumeister, weil er besonders honoriert 
werden muß. Man glaubt, Baupläne, Anschläge und all die 
aunderen bei der Ausführung eines Baues nötigen technischen 
Arbeiten vom Bauunternehmer umsonst zu erhalten, weil sie 
nicht Lesonders in Rechnung gestellt werden, und ahnt nicht, 
vie hoch in der Regel der selbstverschuldete Mangel einer 
dom Unternehmergewinn unabhängigen, sachverständigen Bau— 
eitung bezahlt werden muß. Auch der ehrlichste und gediegenste 
Baugewerksmeister bleibt immer der Unternehmer, dem es 
nicht zu verdenken ist, daß er einen möglichst hohen Ertrag 
aus seiner Arbeit erzielen will. Der deutsche Privatmann be— 
juemt sich noch immer nicht dazu, einzusehen, dah er under⸗ 
zleichlich viel besser verfahren mühte, mit einem sicheren 
Führer. einem Architekten, der gleich dem Anwalt auf dem Ge— 
ziete des Rechts seine Bausache vertritt, dem Handwerker, 
»er Baupolizei und — was schließlich von ausschlaggebender 
Bedeutung ist: der Kunst gegenüber. Fast noch schlimmer als 
im Privatbau sieht es für den Arcchitekten im 
staatlichn und städtischen öffentliche Bauwesen aus. 
zdier verschlechter sich sogar die Aussichten für 
insern Stand mit jedem Jahre, denn jede Bhorde. jede 
gzroße und kleine Gemeinde bemüht sich, die in ihren Bereich 
sallenden Neubauten durch eigene, festangestellte Baubeamie 
entwerfen und ausführen zu lassen. Fordert auch die Gerech— 
igkeit das Zugeständniz; dah eine Reihe hervorragender Bau—⸗ 
neister, die heune als Beamte des Sltaats und der Kommunen 
ätig sind, in allen Gauen Deutschlands würdige, zwedent-— 
prechende öffentliche Gebäude errichtet haben, so dürften wir 
voch im allgemeinen keine Veranlassung haben, auf die künst⸗ 
erischen Leistungen unserer Bauämter besonders stolz zu sein. 
kine Heranziehung des in frischerer Atmosphäre und im stäh— 
enden freien Wettbewerb schaffenden Architekten zur Mit— 
irbeit wäre zum Besten der vaterländischen Monumentalkunst 
hne Zweifel aufs innigste zu wünschen. Auch wirtschaftliche 
krwägungen sollten gegen die unbeschränkte Herrschaft der 
ekßigen Bauämter sprechen. Nach un'sern Ermittelungen per— 
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Morgen⸗Blatt Kr. MZGZ. 
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ab Hamburg 7. Sept., „Kaiser Wilhelm der Große“, ab 
Bremen 12. Sept. „Kaiserin Auguste Victoria“, ab Hamburg 
4. Sept. Postschluß jedesmal nach Ankunft der Frühzüge. 
Alle diese Schiffe, außer „Cleveland“ und „Cincinnati“ sind 
Schnelldampfer oder solche, die für eine bestimmte Zeit 
vor dem Abgang die schnellste Beförderungsgelegenheit bieten. 
Es empfiehlt sich, die Briefe mit einem Leitvermerk wie 
„direkter Weg“ oder „über Bremen oder Hamburg“ zu 
zersehen. Die Portoermäßigung erstreckt sich nur auf Briefe, 
richt auch auf Postkarten. Druchsachen usw., und gilt nur 
ür Briefe nach den Vereinigten Staaten von Amerika, nicht 
auch nach anderen Gebieten Amerikas, z. B. Kanada. 
b. Der Lübecker Ballspitltiub eröffnet seine diesiährige 
Zpielzeit am 27. Auq. mit einem Cpiel seiner ersten Mann— 
chaft gegen die 1. Elf des rühmlichst bekannten norddeutschen 
Heister⸗ des Fußballklubs „ßolstein“, Kiel. Der L. B.K. 
interlag im letzten Spiel gegen „Holstein“ Inapp mit 3:2, 
o daß ein hochinteressanter Kampf zu erwarten ist. Am 
. Okt. hat unser lübscher Meister die erste Mannschaft des 
Fuballklubs .Union“, Berlin, zu Gast. Auch die em Spiel 
darf man mit Spannung entgegensehen, gehört doch der F.K. 
„Union“ zu den besten und siegreichsten Gegnern der Reichs— 
hauptstadt. 
b. Missionsfest. Mittwoch, den 23. August, feiert der ev 
uth. Missionsverein sein diesjähriges Missionsfest in Israels— 
orf in Wendts Kaffeehaus. FIrl. Buchholtz, die früher 
elbst in der Heidenmission tätig war und im vergangenen 
Winter bei ihren Vorträgen stets dankbare Zuhörer gefunden 
at, wird in die Arbeit der Mission in Indien einführen. Herr 
)berlehrer Kammerer aus Stuttgart, der Schriftführer des Ver— 
ins für ärztliche Mission, wird von diesem Zweig der 
Nissionsarbeit, dessen Bedeutung erfreulicherweise immer meht 
merkannt wird, berichten. Die Feier beginnt nachmittags 
4 Uhr. 
b. Der Korso auf der Walkenitz, den der Verein Hüxtertor⸗ 
Marli iam Sonnabend abend 9 Uhr veranstaltet, verspricht 
inen glänzenden Verlauf zu nehmen. An der Spitze des Um— 
uges werden die beiden Wakenitzmotorboote des Herrn Bogaske 
ahren. In den Motorbooten nehmen außer den Mitgliedern 
er Militärkapelle einige geladene Gäste und die Vertreter der 
Bresse Platz. Die nachbleibenden Plätze sind verkäuflich. Falt 
ämtliche Boote der beiden Segler⸗Vereine sind zur Beteiligung 
ingemeldet worden. Das Seglerbootshaus auf der Falken⸗ 
ziese, die Anlegebrücken und auch die vor Anker liegen bleiben⸗ 
en Boote werden reichen Lampionschmuck zeigen. Während 
es Korsos wird auf dem unbebauten Teile des Marlier Ufer⸗ 
zeländes ein von Herrn Wallbrecht gestiftetes Feuerwerk ab- 
jebrannt. An alle Anwohner der Wakenitz richtet der Verein 
die Bitte, ihre Gärten und Balkone mit Lampions und far- 
higer Beleuchtung zu schmücken, um so dem buntbewegten Bild 
auf der Wakenitz den rechten Rahmen zu geben. 
b. Eine große Ausstellung der Polizeihund-Rassen wird 
im 10. Sept. d. J. in Bahrenfeld bei Hamburg (Garten 
»er Friesenbrauerei) stattfinden; sie wird veranstaltet vom 
zerein für deutsche Schäferhunde S. V. München, Orts— 
ruppe Hamburg und wird unterstützt vom Norddeutschen 
dobermann⸗Pinscher-Klub Hamburg, sowie vom Klub für 
auhhaarige Terriers, Sitz Frankfurt a. M., und Orts— 
ruppe Hamburg und Umgegend. Die Ausstellung ist vom 
dartell der stammbuchführenden Spezialklubs anerkannt. Da 
ereits schon viele Ehrenpreise gestiftet sind, so dürfte mit 
iner recht zahlreichen Beschickung zu rechnen sein, zumal 
nallen Klassen nur Bar-Geldpreise vergeben werden. Melde 
chlutß unwiderruflich 4. Sept. bei der Geschäftsitelle Ernst 
Otto, Hamburg, Goßlerstr. 53. 
b. Oeffentliche Trinkerfürsorgestelle Lübeck (Parade 1). 
Nächste Sprechstunde am Freitag, dem 18. d. M., abends 6 
bis 7 Uhr. 
Sanfestãdte. 
Samburg, 17. Aug. (Kleine Nachrichten.) Ein 
Lampfauf Leben und Tod entspann sich am Montaa 
ibend an Bord des Dampfers „Bayecn“ zwischen zwei chine- 
schen Leuten der Besatzung. Der Bootsmann Jonny Ling 
atte mit dem Steward Kwan Shan etinen Streit, in dessen 
zerlauf der Steward ein Messer zog und mit diesem auf den 
Zootsmann eindrang. Dieser flüchtete schließlich in seine Ka- 
ine, doch drang der Steward auch hier ein, versetzte dem 
ßootsmann drei tiefe Stiche in den Hals und flüchtete dann 
in Land. Den Täter hat man noch nicht erwischt. Der lebens- 
refährlich verletzte Bootsmann waurde ins Hafenkrankenhaus 
jzeschafft. — Seinen Verlezungen erlegen ist im 
zafenkrankenhause der Schlossergeselle Fuchz, der auf dem 
Karstadtschen Neubau an der Möndebergstraße aus der Höhe 
»es dritten Stockwerkes von einem Eisenträger abgestürzt war. 
— Eine myiysteriöse Angelegenheit beschäftigt die 
siesige Kriminalpolizei. Im Laufe des Sonntags liefen beim 
zriminalrevier VI in der Lindenstraße mehrere Briefe ein, 
vorin der Koch Georg Walter, geboren 1888 in Dresden, 
nitteilte, daß er sich und dem Knaben Hans Schildknecht, 
seberen 1899 in Hamburg, das Leben nehmen wolle. Die 
zZriefe sind in Fuhlsbüttel aufgegeben worden. Nach einer 
veiteren Meldung hat auch der Knabe Schildknecht an seine 
a der Kolbergstraße Nr. 83 wohnende Mutter einen Brief 
erichtet des Inhalts, daß er mit „Onkel Hans“, wie er 
Valter nannte, in den Tod gehen wolle. Da Walter, der 
ei der Witwe Schildknecht auf Logis wohnte, nicht ganz zu⸗ 
echnungsfähig sein soll und einen scharfgeladenen Revolver 
ei sich führt, so wird das Schlimmste befürchtet. 
Bremen, 17. Aug. Der Senat ilt dem Beschluß der 
Zürgerschaft, von der Erhebung eines Schulgeldes inn Volks« 
chullehrerinnen-Seminar abzusehen, nicht beigetreter 
ind ersucht die Bürgerschaft, auch ihrerselts der Erhebung von 
zchulgeld zuzustimmen mit der Maßgabe, dah es nach näherer 
zestimmung der Schuldeputation erlassen oder ermäßigt werden 
ann. — Dem Bür gerparkperein sind aus dem Nach- 
aß des Herrn Hinrich Engelberg durch die Testamentsvollstrecke( 
nsgel. 2900346,71 Muausgezahlt worden. Nach Abzug dei 
t. Testament verfügten Rentenzahlungen konnten hiervon 
80 500 Maals Kapital bhbelegt werden 
Donnerstag, den 17. August 1941. 
hrauchen die staatlichen und besonders die städtischen Bauämter 
ur die Ausarbeitung der Entwürfe ihrer Hochbauten sowie 
ur die gesamte Bauleitung weit höhere Summen als solche 
en Privbatarchitektten sür eine gleiche Arbeitsleistung nach der 
ultigen Gebührenordnung zustehen würden. Der durch d'e 
ufreibenden Pflichten seiner Verwaltuncs!ätigkeit in Anspruch 
enommene Vorgesetzte eines Hochbauamtes ist selten in der 
age, gleich dem Privatarchitekten seine Hilfslräfte in wirk⸗ 
zmer, zur Erreichung der höchsten Leistungen erforderlicher 
Veise anzuspannen, auch ist er in der Auswahl brauchbarer 
zehilfen fast niemals frei, da er mit festangestellten Tech 
ikern zu arbeiten hat. Es ist daher unsere sichere und wohl 
egründete Ueberzeugung, dah der Staat und die Gemeinden 
m allerbesten fahren würden, wenn sie die Entwurfstätigkeit 
weiterem Umfange als bisher den Prioatarchitekten über⸗ 
eszen. wie das auch bei einzelnen Verwaltungen noch mit Er⸗ 
Ig geschieht (so z. B. bei den Staatsbauten des Königreichs 
achsen), und bei andern (Hansestadt Lübech in Aussicht 
nommen ist.“ 
Seeschiffahrt. Im Laufe des Monats Juli sind von 
ee 200 Dampfer und 102 Segelschiffe, zusammen 302 See— 
hiffe, im Lübecker Hafen einge?roffen; davon waren 55 
dampfer ganz oder teilweise und 52 Segelschiffe voll mit 
zrettern, Planken und Sparren beladen. Von 34 Dampfern 
urden an lebendem Vieh insçe'amt 2366 Tiere angebracht; 
rrunter 12 Pferde und an Schlachtvieh 2322 Rinder, 11 
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)ampfer, deren Ge'amt-Nettoraumce“alt 16 104 ebm betrug, 
on England ein; je zwei dieser Schiffe hatten für die Firma 
ernhöft K Wilde und für die hiesigen Gasanstalten und eins 
ir die Firma L. Possehl & Co. geladen. Mit Kopfsteinen 
eladen liesen 1 Dampfer und 19 Segler, mit Chamotte 3, 
nit Feldspat, Kantsteinen und Kl'nkern je 2 und mit Melasse, 
zement, Kartoffeln und Formsand je 1 Segler ein. Der Rest 
er seewärts ange?ommenen Ladung be'and eröhenteils aus 
ztückgütern, Getreide, Schladen u'w. 
. Elbe⸗Trave⸗Kanalverlehr. Auf dem Kanal kamen im 
Nonat Juli 162 Binnenjchiffe nach Lübeck, während 
70 Fahrzeuge von hier abgingen. Die einkommende Ladung 
er Schiffe bestand in der Hauptsache aus Stückgütern, Mehl, 
„ucker, Gerste. Baumwollsaa‘, Salz, Soda. Farbholz, Gerb⸗ 
offen; Häuten, Hartholz, Gips, Kaolin, Petroleum, Phosphat, 
zpat, Schwefelties, Kiesabbränden, Ton und Mauersteinen. 
lusgehend wurden neben Stückgütern vorwiegend Bretter, 
zparren, Zellulose, Hülsenfrüchte, Kreide, Mineralöl, Vapier, 
zapierholz, Eisenerz, Kalksandsteine und Roheisen verschifft. 
. Der Flußzschiffahrtsverkehr auf der Ober⸗ und Untertrave 
zezifferte sich, mit Einschlun der Fahrten auf der Wakenitz, 
m Juli auf 206 angekommene und 162 abgegangene Fahr— 
euge. IJ 
Z. Einfuhr englischer Steinkohle. Eine etwa 1800 To. 
zrohe Ladung Steinkohlen ist am Montag mit dem dänischen 
)ampfer „Ragnhild“ für die Firma Bernhöft & Wilde von 
ingland eingetroffen und wird gegenwärtig am Kohlenlager 
enannter Firma beim Einsiedel entlöscht. Weitere Kohlen— 
idungen werden vorausichtlich gegen Ende dieses Monats mit 
en Dampfern ;Richard Kel'all“ und „Azira“ fsür die Firma 
2. Possehl & Co. von England eintreffen. „Richard Kelsall“ 
all an 2200, „Azira“ etwa 1500 To. Ladung überbringen. 
RAeberfahren und an der rechten Hand schwer verletzt 
purde gestern vormittag in der Beckergrube von einem Wagen 
»er St.Gertrud-Brauerei der Zjährige Sohn des Dachdeckers 
zfensing. Eine Frau zog das Kind, dem ein Finger abge— 
ihren, zwei andere gebrochen und der Handrücken stark ver⸗ 
tzt worden war, unter dem Wagen hervor, worauf es zu Herrn 
)r. Lorenz gebracht wurde. Da dieser aber nicht zu Hause 
ar, begab sich Herr Fuhrwerfisbesitzer B. mit dem Knaben 
ur Kanzleiwache, wo ihm vom Schutzmann R. der beim Militär 
zanitätsunteroffizier gewesen ist, ein Notverband angelegt 
„urde. Später wurde das Kind dem Kinderhospital überwiesen. 
uc. Die Schwalben verlassen uns! Mancher, der den 
nteilenden Freunden des Hauses nachsah, hat sich wohl 
hon die Frage vorgelegt: Welche Zeit hat eine Schwalbe 
ötig, um die Reise nach dem Süden — sagen wir nach der 
dordgrenze Afrikas — zurückzulezen? Eine Brieftaube soll in 
er Sekunde 0 m zurücklegen; eine Schwalbe dagçegen bringt 
s bis auf 60 m. Das macht für erstere in der Stunde 144, 
ir letztere aber 216 kKm. Nehmen wir nun an, dañ eine 
chwalbe am Morgen eines Tages in Deutschland abfliegt, so 
inn sie, selbst bei Hinzufügung von Ruhepausen, am nächsten 
age bequem überm Mittelmeer in ihrer neuen Heimat an— 
ngen. Die enorme Geschwindigkeit des Schwalbenflugs wurde 
rüher sehr unterschätzt. Man nahm an, der blaue Segler der 
üfte brauche mehrere Tage, um die Reise nach dem Süden 
urückzulegen, was aber wohl nur bei ganz wenigen dieler 
iere der Fall ist. 
Die Wasserwärme in den städtischen Badeanstalten be⸗ 
rug am 16. Aug.: im Krähenteich 24 Grad Celsius, auf dem 
rallendamm 22 Grad Celsius. 
y. Stadthallentheater. Aus der Theaterkanzlei schreibt man 
ins: Lessings z.Emilia Galotti— gesangt heu'e (Donnerstag) 
ur Aufführung. Sämtliche Hauptrollen sind mit ersten Kräften 
esetzt; die Leituung liegt in den Händen des Herrn Pichon. 
die hier zum Unterrichtskursus weilenden Engländer bringen 
nserem großen Klassiter reges Interesse engegen; sie werden 
ollzählig der heutigen Vorstellung beiwohnen. Freitag ist 
ie letzte Wiederholung von „Giroflé-Girofla“ zu ermäßigten 
zreisen. Die volls!ümliche Sonnabend-Vorslelsung bringt eine 
deueinstudierung des „Dr. Klaus“ von L'Arronge. Für die 
ächste Woche wird „Die Puppe“ vorbereilet. 
b. Schiffslifte für billige Briefe nach den Vereinigten 
5taaten von Amerika (10 Pf. für je 20 8): „Kaiser Wil⸗ 
»elm der Große“, ab Bremen 15. Aug., „Kaiserin Auguste 
zictoria“, ab Hamburg 17. Aug., „Kaiser Wilhelm II.“, 
b Bremen 22. Aug., „Cleveland“, ab Hamburg 24. Aug., 
Berlin“, ab Bremen 26. Aug., „Kronprinz Wilhelm“, ab 
zremen 29. Aug. „George Washington“, ab Bremen 2. Sept., 
Kronprinzessin Ceciliee“, abh Bremen 5. Seyt. „Cincinnati“,
	        
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