VDie Nemwahlen zur Bürgerschaft und der Vaier—
tädiichhe Verein. In seiner sehr stark behichten Versamm—
ung am Dienstag abend im Konzerthaus Fünfhausen hat der
Baferstädtische Verein mit der Wahl des Zentralwahlkomitees
zie Vorbereitung der im Herbst dieses Jahres stattsindenden
Neuwahlen zur Bürgerschaft wiederum in die Hand genommen.
ODie Versammlung begann mit einem Akt der Pietät. Der
Borsitzende, Herr Erster Staatsauwalt Dre. Benda, gedachte
des Heimganges eines Mannes, der lich nicht nur um Lübed
m allgemeinen, sondern cuich um den Va'erstädtischen Verein
zroße Verdienste erworben hat. Senator Karl Alfred Bratt-
bröm, der in der vorigen Woche zut letzten Rube bestattet
purde, hat dem WVaterstädtischen Verein seit seiner
hründuung angehört. Als 1889 der damalige Vor—
itzende des Vereins, Herr Koaufmann Arnold Behn, in den
Senat berufen wurde, wurde Kaufmann Brattström zum Vor—
itzenden des Saterstädtischen Vereins gewählt. welches Amt
er bis zu seiner im Jahre 1802 erfolgten Wahl in den Senat
inne hatte. Mit der dem Verewigten eigenen im privaten wie
m vöifentlichen Leben stets betätigten Treue und Sorgfalt hat
er auch die Geschäfte des Vaterstädtischen Vereins wahrgenom⸗
nen, der ihm namentlich für seine Organisation zu dauerndem
Danke verpflichtet ist. Brattströms Andenken werde darum un⸗
ergessen bleiben. Zu Ehren des Verslorbenen erhoben sich
zarauf die Anwesenden von ihren Sitzen. — DTanach wurde in
die Tagesordnung, nämlich die Wahl des Zentralwahl⸗
omitees für die bevorstehenden Bürgerschaftswahlen, ein⸗
getteten. Das Ergebnis der Wahlen haben wir bereits mit⸗
zeteilt. Aus dem Gang der Wabhlhandlung sei noch erwähnt,
zaß Herr Oberlehrer De. Gilbert zu der Kandidatenliste
——
Gertrud ausfuüͤhrte, es hätten dich schon vor dieser Zusammen⸗
unft des Vereins eine größere Anzahl von Mitgliedern des⸗
selben auf eine bestimmte Kandidatenliste ge—
inigt, die sich nur zum Teil mit der Vorschlagsliste des Vor⸗
tandes decke. (Gemeint war hiermit ein vom Wahlaus-
schuß des Gewerkvereins und der Beamten aufge⸗
delller Wahlvorschlag.) Er (Redner) bitte die hinter diesem
Wahlvorschlage stsehenden Herren, für einen von ihnen vor—⸗
zeschlagenen Philologen, der aber die Wahl ablehne, einen
inderen von ihm (Redner) namhaft gemachten Philologen
u wählen, da dies auch der Wunsch eines, wenn auch noch
ungen, so doch grohen kommunalen Vereins sei, der sich durch
einen Vorsitzenden gern im Zentralwahlkomitee vertreten sehe.
zerr Polizeiünspektor Lippert schloß sich diesem Wunsche
in. Der Vorsitzende, Herr Erster Staatsanwalt Dr. Benda,
meinte gegenüber den Ausführungen von Herrn Dr. Gil—
bert, daß von einer Gruppenbildung odereinem
Lliguenwesen im Vaterstädtischen Verein keine
Rede sein könne, da ja die Vorschlagsliste des Vorstandes
für die Vereinsmitglieder ausgelegen habe.
Erweiterung der Fernsprech enirale in Hamburg. Am—
18. August früh werden die in der Fernsprechzentrale in Ham—
durg neu eingerichteten Gruppen 6 und 8 dem
Bhetriebe übergeben werden. Die Umschal:ung der Anschlüsse
RNr. 4000 -5999 aus der Gruppe 3 in die Gruppe 6; Nr. 4000
bis 5999 aus der Gruppe 4 in die Gruppe 8 und Nr.2000.
bis 3999 aus der Gruppens in die Gruppe n6 wird in derk
Nacht-vom 17. auf den 18. stattfinden. — Mit dem 18. tritt
das vor einiger Zeit gelieferte neue Teilnehmerver—
rzeichnis in Kraft. Um Irrtümer bei der Anmeldung von
Verbindaungen zu vermeiden, ist es notwendig, das alte
Teilnehmerverzeichnis aucch in Lübeck nach Inzebrauhnabme
des neuen sogleich wegzulegen.
Frachtermäßigung für Scefische. Der preußische Laudes⸗
eisenbahnrat hat auf Vorschlag des Ausschusses die Frage des
Bedürfnisses für eine allgemeine Frachtermäßizung für frische
Seefische von deutschen Seehäfen nach deutsch'in Stationen
heijaht. Die Höhe der Frachtermäßicung soll der Eisenbahn—
overwaltung überlassen bleiben. Nicht befürwortet wurde die
Aufnahme der sogenannten Partierungsklausel für Salzheringe.
Ferner wurde auf Antrag des Grafen zu Rantzau vom Landes⸗
Eisenbahnrat beschlossen, die Staatsbahnverwalsung zu er—
uchen, die Frage zu prüfen. ob für Süßwasserfische der
Binnenfischerei die gleiche Frachtermäskgung wie für Seefische
ꝛAin geführt werden soll.
Neue Rechtschreibuuug in Sicht! Wie die Deutsche;
Diontagszeitung aus zuverlässiger Quelle erfahren haben will,
oll in ein bis zwei Jahren w'eder eine orthographische
tonferenz einberufen werden, die sich mit einer nochmaligen
kevision der augenblicklichen Rechtschreibung zu befassen haben
vird. Ueber die Grundlagen der neuen Orthographie wird
mitgeteilt. daß sie auf Ausmerzung aller Dehnungszeichen
Wert legt, z. B. des ie. Ferner sollen alle nicht ursprünglicht
deutschen Buchstaben aus dem Alphabete ausgeschieden werden,
o das c, q, vt, x und y.
Mifsionssaal. Da der Raum der , Christlichen Ver⸗
ammlung“, in der Glockengießerstraße 20, bereits zum zweiten
Male zu klein geworden ist, so hat dieselbe sich jetzt ent⸗
chlossen, einen gröheren Missionssaal, der Neuzeit entsprechend
u erbauen.
*Für den Dichter unserer Nationalhunne Heil Dir im
ziegertranz““ Heinrich Harries, bringt das kommende
Jahr eine Gedenkfeier. Er wurde 17682 in Flensburg ge—
»oren, und ließ seine Dichtung 1790 im Flensburger Wochen⸗
latt erscheinen. Die Dichtung ist die Urform unserer National⸗
zymne: 1813 wurde sie zum erstenmal öffentlich vor Friedrich
Wilhelm III. gesungen. Harries war bis zu seinem Tode
Pastor in Brügge bei Bordesholm und liegt auf dem
vortigen Kirchhof begraben.
Ein prachtvolles Dreigeftirn. Während der Nacht vom
6. zum 17. August wird uns der Himmel, günstiges Wetter
zorausgesetzt, ein glänzendes Schauspiel gewähren: Mond,
Rars und Saturn werden bich einander nähern. Schon
vährend der ganzen ersten Monatshälfte haben in den spä⸗
seren Nachtstunden der stetig an roter Lichtfülle zunehmende
Utars und der in seiner unmittelbaren Nachbarschaft gen
Üsten (inks) als Stern zweiter Größe strahlende Satuen ge—
vin die Aufmerksamkeit vieler erreagt. Beide Gestirne gehen
Heitte August schon vor 11 Uhr abends im Osten auf. Mars
nähert sich dem Satzirn, bis er ihm am 17. August, um
zUhr vormittags am nächsten und nur 22 Bogenminuten
nördlich von ihm steht. Während die'ser Nacht, doch auch
chon mehrere Tage vorher, ebenso nachher, bietet sich uns
ilso ein seltenes Schauspiel, dessen Schönheit der wunder⸗
are Farbenkontrast dieser beidenn Himmelskörper noch wesnt⸗
ich erhöht. Am 17. August, um 9 Uhr vormittags, dieht der
MNond etwa 4 Gr. nördlich an den beiden Planeten vorüber.
oährend der Nacht sieht man das letzte Viertel aber noch ein
⸗*tuck westlich (rechts oben) von dem Planetenpaar entiernt,
nd am folgenden Abend steht der Mond schon mehrere
zrade östlich Cinks) von die em. Geichwohl sind diese Kon—
ellationen überaus sehenswert. In einem Opernglase und
einerem Fernrohre überschaut man die Ps'aneten Mars und
aturn während längerer Zeit, ein paar Wochen lang, g'eich—
itig im Gesichtsselde, und bei stärlerer Vergrößerung, etwa
)- bis 50fach, erkennt man jetzt schon bequem die rote Scheibe
nseres sich mit Riesenschritten nähe nder wüstenbedechten Nach—
arplanet?en, nicht minder auch das zierliche Rinasystem des
ernen Saturn.
Forijschreitende Ablühlung des Welters. Mehrere Weiter⸗
ureaus in West- und Süddeutschland, an die sich das
. T. mit der Frage wendete, ob die eingetretene Abkuh—
ing voraussichtlich von Dauer sein werde, antworteten über⸗
nstimmend im bejahenden Sinne. Nach Ansicht der
Letterwarte Weilburg dürfte die Hitzperiode end⸗
ültig vorüber sein, und das kühlere Wetter vorläufig
ahalten. — In Lübeck und Umgegend hat seit Dienstag
e Hitze merklich nachgelassen; der gestrige Abend war fast
ihl zu nennen, so daß der Aufenthalt im Freien beim
onzert in Schwartau in den späten Abendstunden kaum
löglich war. Heute (Mitwoch) zeigt das Thermometer an
naserem Geschäftshause nur 20 Grad Cels. im Schatten,
egen 28,8 Grad Cels. am Dienstag mittag 2 Uhr. — Aus
em Harz werden Gewitter mit starkem Regen gemeldet,
e eine bedeutende Abkühlung zur Folge hatten. — Ein
olkenbrüuchartiger Regen in Danzig und Um—
bung ging Dienstag morgen nieder unter starker Tem⸗
ꝛraturabkühlung. — Auf dem Obereichsfeld gingen
ienstag schwere Gewitter nieder mit wolkenbruchartigem
egen und starkem BSagelschlag. Der Schaden ist groß.
Während aus Breslau gemeldet wird, daß die Hitze
er letzten Tage weiter andauert, ist sie in Köln einer
arken Abkühlung und kühlem Winde gewichen. — Die
itze hat in der Nacht zum Dienstag in Dresden be—
eutend nachgelassen. Das Thermometer zeigte um
Uhr vormittags 18 Grad R. Mittags regnete es mehrere
tunden. — Nach heftigen Gewittern in Nordböhmen
Dienstag ein Witterungsumschlag mit starker Abkühlung
ugetreten. — Durch einen dreistündigen Gewitter—
Agen wurden viele Häuser in den niedriggelegenen Stadt⸗
ilen von Lodz überichwemmt, das Straßenpflaster auf—
ewühlt und Brücken weggeschwemmt. Ein Haus stürzte ein.
)er angerichtete Schaden ist beträchtlich.
S Mehltau auf Weinstöcken. Den meisten Besitzern von
Leinstöcken wird es noch in schmerzlicher Erinnerung sein,
aß im vorigen Jahre Blätter und Beeren des Weinstockes
ußerordentlich stark von Mehl“au besallen waren, die Beeren
latzten und gelangte stellenweise kaum eine einzige Traube
ur Reife. Die außergewöhnliche Trockenheit des diesjährigen
sommers war für die Entwickhung des echten Mehltaues
icht günstig and so blieb der Weinstod bisher verschont.
in den letzten Tagen' zeiate sich der Pilz aber dennoch stellen⸗
eise, und ist es daher geraten, ihn eiligst zu bekämpfen.
er Pilz befällt stets die Oberseite der Blätter Und die
rauben, deren Beeren er rasch zum Platzen und damit zum
erderben bringt. Das einige wirk'ame Gegenmittel ist Be—
äuben mit feinem Schwefelpuldver bei trockenem Wetter, nie
ei Regen, oder feuchtem, trüben Wetter. Man nimmt das Be—
äuben mittelst eines grohen trockenen Quastes, den man in
en Schwefel taucht, vor oder bläst ihn mit einem eigens
afür konstruierten Blasebalg auf die Blätter und Trauben.
)as Veruchsfeld des Gartenbauvereins be'itzt einen solchen
ipparat und gibt ihn gern an die Mitglieder des genannten
zereins leihweise ab. — Obige Mittellung ging uns von
ichwerständiger Seite zu mit der Bitte um Verösfentlichung,
as wir im Interesse unserer Leser gerne tun.
*Ringkampf⸗Konkurrenz im Hansatheater. Driiter Tag.)
?s kämpften Gerikoff gegen Bordel GSieger: Geriloff in
1 Min.): Hansen gegen Luppa (unentschieden); Mourzouk
egen Manfredo (Sieger: Mourzouk in 12 Min.).
-O. Verhaftungen. Festgenommen wurde ein Geschäfts—
eisender aus Berlin, der sich des Diebstahls und der Ur—
undenfälschung schuldig gemacht hat. — Festgenommen wurde
in hieliges Dienstmädchen, welches sich des Diebstahls von
bäschestüclen zum Nachteil seiner Dienstherrschaft schuldig ge—
acht hat. — Ermittelt und festgenrommen wurde ein stellungs⸗
ind obdachloser Kunstgewerbetechniker aus Eckernförde, der
estern nachmittag vor einem Hau'e am Markt ein Fahrrad
estohlen hat.
— MXMöW22—2—2—2—————— —
d. Jan Freilichte Theater Travemünde wird am Donnerstag
nd Sonntag „König Oedipus“ von Sophokles-Wilbrandt
egeben. Das Hamburger Freilichttheater, das diese Vor—
ellung veranstaltet, hat sie auch im Wandsbeker Gehölz
egeben. Eine Hamburger Zeitung schreibt über diese Auf—
ihrung u. a.:: „Der „Salome“ stand „Oedipus“ nicht
ach. Da man (wie einst im Wiener Burgtheater und wie
äter imn Hamburger Schauspielhaus) die Wilbrandtbearbei—
ung aus dem Jahre 1866 gewählt hat, fielen die praktischen
zchwierigkeiten der Chorbewältigung von vornherein fort.
)esto mächtiger wuchs Alex Otto (der bekannte Oedipus rex
„es Deutschen Schauspielhauses) in die unbegrenzten und mit—
hwingenden Lüfte empor. Die antike Wollust der Schmerzen
har sein melodiiches Element. Charlotte Sprengels Jolaste,
ie an einer entschuldbaren Jugendlichkeit litt, lieh in eine
arke und rechte Begabung blicken. Otto Crone gab den
reisen Hirten mit erschütternder Menschlichteit in Ton. Ge—
ärde und Haltuna.
Travemünder Seewasserwärini
5. August, mittags 21 Grad Cels., abends 216/ß Grad Cels.
46. August, morgens 19 Grad Cels. — West-Wind.
Sportnachrichten.
(mitgeteilt vom Sportbureau Joh. Ganzel,
Hamburg J. F.: IV. 37903791.)
Renuen zu Deauviile, 15. Aug. Criterium de Deau—
»ille. La Plata II (G. Stern) 1. Cassanta 2. Alphite 3.
Tot.: 30: 10, Pl.: 17, 34, 178: 10.
— — — —— — — — — —
Vermischtes.
Das Schichal des entführen Jugenleurs Richlter. Nach
iner Konstantinopeler Meldung der Frantfurter Jeitung ist
s endlich gelungen, eine Verbindung mit den Entführern
es Ingeniezurs Richter herzustel en. Nach den Mitteilungen des
ürkischen Unterhändlers in Kosana teilten sich die Räuber
a zwei Gruppen. deren eine auf fürki'chem. die andere auf
riechischem Gebiet weilt. Der Räuber Sterio bewacht Richter
ingeblich mit zwei Lolios-Lejulen in einem vier Siunden von
talanag entfernen Ork. Augenblick ich scweben Berrand ungen
ber die Annahme des von Vertrauensinänsern angebotenen
öslegeldes in Höhe von etwa 75000 M. Da Kol'o:“ Zu⸗
immung maßgebend ist, muß die e erst ab ewrartet werden.
das zögernde Verhallen der Röuber ist auf die fal de An—
ahme zurüch usühren, der deutich:? Vise'on'ul 6finte sich in.
klassona, um mi: den lürlischen Trupren die Verfelrung zu
etreiben. Nachrichlten übder Richters Befinden fetlen. Die
ürlische Regierung hat Anwei ung gegeden, die Verfolgung
»orläusig ganz aufzugeben, um die Veritändigung nicht zu
erschweren.
Der Nachlaß Johaun Orths. Das Neue Wiener Tagblatt
neldet: Im Gange der Verteiluna des Johann Orthschen
dachlafses haben sich manche Schwierigkeiten ergeben, die die
õllige Abwicklung in nächster Zeit als unwahrscheinlich er⸗
heinen lassen. Eine der größten dieser Schwierigleiten ist die
enaue Ermittlung des Standes der Wertpapiere unter Be—
jehung auf den Todestag Johann Orths. Die Wertpapiere
zaren nur bei Schweizer Banken deponiert. die aber aus jener
zeit keine Bücher mehzr haben, so daßz Aufzeichnungen über
en Wert dieser Effekten fehlen. Die Inventur der Immobilien
nd Mobilien in Gmünden bezw. in Schloß Orth ist nun—
aehr abgeschlossen. Das Seeschloß Orth ist rüdsichtlich seiner
Zaulichkeiten auf 400 000 Kr., das Mobiliar einschließich der
ntilen Stücke auf 180 000 Kr. geschätzt worden. Die Villa
Toscana mit dem Vark und den übrigen Gründen wurde auf
00 000 Kronen geschätzt. Prozesse über Erbrechtsforderungen
owie überhaupt Ansprüche auf den Nachlaß, die ein be—
onderes Verfahren nötig gemacht hätten, sind von keinet
Zeite geltend gemacht worden.
Tei dem Brand des Antwerptner Hafenmaga ins, Auftralia“
ind belgischen Blättern zufolge mehrere deutsch-belgische
tirmen mit folgenden Summen betcoffen worden: Bunge & Co.
505 000 Frs., v. Bary 130 000 Irs., Kreglinger 90) 900 FIrs.,
zitsch & Co. 330 000 Frs. An deutschen Verslicherungsgesell⸗
haften sind beteiligt: Norddeutsche 95 000 Frs. Hansa
3500 Irs,. Magdeburg 267900 IFrs. Hamburg⸗-⸗Bremen
00 000 Irs. Die Verluste der gesamten Versicherungsgesell⸗
haften sind sehr erheblich; sie erhalten in Antwerpen an
Zrämien auf Waren rund eine Million Frs. jährlich. Das
Magazin „Australia“ war mit 7247 000 Irs. versichert. Der
nirkliche Schaden beträgt 695 Millionen Frs.
Neueste Nachrichten und Telegramme.
Die Kolonne Franlenberg nihht niedergemetzelt.
C.T. C. Livinastone, 16. Aug. (Priv.⸗Tel. d. Lüb.
Iuz.) Ein besonderer Eilbote ijt aus Sefhete hicr eingetroffcen
nit dem Bericht des Distriklschefs von Franlenberg, daß die
tingeborenenkolonnen, drren Nisdermetzelung am 12. Juli ge⸗
neldet worden war, nach Schuchmannsburg zurückehren.
Drei Personen beim Baden in der Elbe ertrunken.
W. Hamburg, 16. Aug. Bei Wittenbergen ertranken gestern
eim Baden in der Elbe der Kellner Grimm aus Altona.
er Arbeiter Gebhardt aus Hamburg und der Hand—
ungsgehilfe Westphal aus Neumünster.
Prinz Sentich XVIII. Reus i. L. F.
WVt. Würzburg, 16. Aug. Prinz Seinrich XVIII.
Reuß j. L. ist gestern abend im Eisenbahnzuge zwischen
zchweinfurt und Würzburg vom Schlage getroffen wor—
den und war sofort tot.
Arbeiterftreils und Mili ãr in Fran re ch.
W. Paris, 16. Aug. In der rergangenen Nacht wurde
ibermals ein von 120 Mitgliedern des Syndikats der Bau⸗
rbeiter unterzeichneter Aufruf rerbreitet, in welchem in
esligster Weise gegen den in der Angelegenheit des Sou
u Soldat eingeleiteten Strafprozeß Einspruch erhoben wird
nd die Soldaten aufgefordert werden, bei den
Arbeiterstreiks den Gehborsam zu verweigern.
Der Aufruf schliezt: „Die Unterzeichner stellen ihhre Adressen
dem Untersuchungsrichter zur Verfügung.“
Der neue russische Auslandsmin stir.
W. Pelersburg, 16. August. Die von anderer Seite als
bevorstehend gemelde‘e Ernenming des Botschafters ia Kom
tantinopel, Techarykosff, zum Minister des Aeußeren wird dar⸗
uuf zurückgeführt, dah Slalsanoff nach der letzten Operation
esonderer Schoming bedürfe und auf einen südlichen Bot—
chafterposten versetzt zuh werden wünsche.
Veränderungen in der russischm Diplomatie an deucschen
Söfen.
WV. Petersburg, 16. Aug. Der erjte Botschaftssekretät
n Konstantinopel, Kammerherr Botkin, wurde zum ersten Bot⸗
hastssekretär in Berlin und der Legationsselretär Kammer⸗
unker v. Wojewodsky in Karlsruhe zum ersten Sekretär in
tonstantinopel ernannt.
Die persischen Wirren.
W. Teheran. 16. Aug. (Meldung des Reuterschen Bu⸗
eaus.) Hier geht das Gerücht, dah der Exschah sich wieder
inschifse Und die weitere Entwickelung a:uf einem Dampfer
m Kaspischen Meere abwarte. Die Niederlage Reschid es
zultans rief bei den Anhängern der Konstisutionspar!ei die
rehre Begeisterung hervor. Drei schwediiche Offiziere sind
ur Reorganisation der Politei in Teheran e ne rofsen.
Der Flieger Johnstone ertrunlen.
W. Chicago, 15. Aug. Der Flieger Johnstone ist bef
inem Fhige über den Michigan'ee mit einem Riplan abgestürzl
and ertrunken.
W. Berlin, 16. Aug. Die Abkühlung dauerte des
zanzen gestrigen Tag an. Der Regenfall war in den ver—
chiedenen Stadtteilen sehr unterschiedlich, keineswegs aber be—
zeutendds Die Unterbrechung der Hitze wirlte überall be⸗
ebend.
W. Berlin, 16. Aug. Der Arbeitgeberverbausß
n der Damenkonfektion genehmigte den von der
Arbeitnehmern vorgelegten neuen Tarif in allen wesent⸗
ichen Punkten. Der neue Tarif soll zwei Jahre gelten.
Ver. Kölu, 16. Aug. Bei Bamberg wurden von puchloset
hand über eine Chaussee starke Baumstämme ve—
egt, an welchen kurz darauf ein von drei Herren und riner
Zame besetztes Automobil zertrümmerte.