Full text: Lübeckische Anzeigen 1911 (1911)

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Wöõchentlich 13mal (Wochentags morgens und 
abends, Sonntags morgens) erscheinend. Bezugs⸗ 
reis für bdas Vierteljehr 3,80 Mark einschließlich 
¶ringgeld in Lübeck. Ourch die Post bezogen ohne 
ðefie igeld 330 Mart. Einzelxrera 10 Pig 
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Anzeigenpreis (Ausgabe 4 und B) für die 5gejp. 
Jeue V Vig. Kleine Anzeigen (Arbeitsmarkt usw.) 
is Pfg., har Auswaͤrtige 80 Pfg., s. Geschäftl. Mit⸗ 
eilungen 1Ml. d. Zeile. Tabellen⸗ u. schwieriger 
Satz den Uniorberungen entsprechend höher. o 
Beilagen: Vaterstãdtische Blätter. — Der Familienfreund. 
Amtsblatt der freien und Hansestadt Lũbeck Jahraq Nachrichten fͤr das herzogtum Lauenburg. die 
geiblatt: Gesetz⸗ und Verordnungsblatt täb — Furstenlũmer Ratzeburg, Lübed und das angren⸗ 
ER IVSMGSRGGOGSÆSOBSOSC.C-ασο —E —— —E — jende medlenburgische und holsteinische Gebiet. 
Drucd und Verlad Gebrüder B ot* ers G. m. b. HS. in Lũbded. Beichãristesse Adreßßz haus (Kontasir. a6). Fernivrecher Ash) u. MVOI. 
— Große Ausgabe) Mittwoch, den 9. August 191. 
Ausgabe 
Morgen⸗Blatt Nr. 398. 
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gFaur die Monate 
Auguft und Septbr. 
koslei ein Adonnewewande 18wal wochentlich 
„Lübeckischen Anzeigen“ 
(Ausgabe 4) 
alt der illusirierten vdchentuher Benlage 
Paterstädtische Blätter“ 
sowie 
Lestze und Verordnungeblatt 
ver freien und Hansestadt Lübeck 
und ber wbchentlisen Unterhaltungsbei lage 
„Familienfreund“ 
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ten Kreisen erwartet man daher, daß die Aussprache den noch 
wischen Deutschland und Frankreich bestehenden Abstand ganz 
zerschwinden lassen oder doch wesentlich verringern werde. Aus 
iesem Grunde dürfte die Veröffentlichung eines offi— 
ziellen Communiqués im Laufe dieser Woche noch 
richt erfolgen. Gleichwohl hält man es nicht für unmöglich, 
aß der Reichskanzler bereits Mitte der Woche dem Kaiser Be— 
icht erstatten werde. In der wNartlamentarischen Welt herrscht 
zroße Freude über die glückliche Wendung der deutschefranzösi— 
chen Unterhandlungen. 
9 
Ul. 
Zur Niederlage der Opposition in England. 
Das englische Unterhaus hat, wie vorauszusehen 
var, das von Balfour beantragte Mißtrauens votum 
segen die Regierung abgelehnt, und zwar mit 365 
egen 246 Stimmen. Aus der Verteidigungsrede Asquiths sei 
m Anschluß an unsere gestrige telegraphische Meldung noch fol— 
zendes mitgeteilt: 
Asquith stellte in Abrede, daß die bestehende vertrauliche 
Ibmachung zwischen dem Souverän und den Ministern eine 
Inwahrhaftigkeit in die nachfolgende Diskussion der Bill hin— 
ingebracht hätte und erklärte: Erst als meine Hoffnung, daß 
as Oberhaus die Bill annehmen werde, vergeblich war, wurde 
er König gefragt und willigte ein, nötigenfalls seine Präro— 
‚ative auszuüben. Ich habe nichts zu entschuldigen oder zu ver— 
eidigen. (GBeifall bei den Ministeriellen.). Wir schlugen nur den 
Veg ein, der mit den Erwägungen der Ehre und der wahren 
ücksichtnahme auf die Würde der Krone übereinstimmt. Der 
on üuns eingeschlagene Weg war korrekt und ver— 
assungsmäßig, und das Kabinett ist, was ihn anbe- 
rifft, bereit, sich auf die Entscheidung des Hauses und unserer 
randsleute zu stützen. Die Bill habe, als sie aus dem Ober⸗ 
aus zurückkam, nur noch eine oberflächliche Aehnlichkeit mit 
»er ursprünglich beabsichtigten Maßnahme getragen, und unter 
»er Voraussetzung, daß das Land die Bill guthieß, habe die 
degierung keinen anderen Ausweg aus dieser Situation gehabt, 
ils den von ihr gewählten. „Es ist mir vergönnt gewesen,“ 
chloß Asquith seine Rede, „drei britischen Souveränen zu dienen 
und dabei in nahen Beziehungen zu ihnen zu stehen, und mein 
Sewissen sagt mir, daß ich in dieser Eigenschaft unaufhörlich 
nich bemüht habe, die Würde und die berechtigten Privilegien 
er Krone zu wahren, aber ich abe mein Amt nicht nur durch 
rie Gunst der Krone, sondern durch das Vertrauen des Volkes. 
ind ich würde mich des Verrats schuldig machen, wenn ich 
m entscheidenden Augenblich des großen Kampfes sein Ver— 
zrauen täuschen würde.“ 
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n. Anzeigen“. 
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Blatt. 
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Der Stand der Dinge. 
In den Erörterungen über die Marokkofrage ist hüben 
vie drüben eine gewisse Ruhe eingetreten. Bedeutet sie 
zine Ruhe vor neuem Sturm, einen Waffenstillstand, der dem 
Frieden vorangeht? — Niemand vermag das zu sagen. Diese 
ßewehr bei Fuß-Stellung dürfte die ganze Woche über an— 
halten, denn das Ergebnis der Berliner Verhandlung muß erst 
den beiderseitigen Regierungen unterbreitet werden. In den 
Versionen, die gestern über den Stand der Dinge verbreitet 
waren, hatte Frankreich einen Vorsprung voraus, wenigstens 
was erzielte Schnelligkeit eines Einverständnisses betrifft. Wie 
die N. Pr. Corr. schreibt, erklärte man im Auswärtigen 
Amte, daß der ruhige Fortgang der Besprechungen gesichert 
und eine Störung nicht mehr zu erwarten sei; aber man müsse 
iich darauf gefaßt machen, daß sich die Verhandlungen nosch 
recht lange hinzögen. In sonst gut unterrichteten fran-⸗ 
zösischen Kreisen wollte man wissen, daß die Verhandlungen 
n der Hauptsache abgeschlossen wären und der Vertrag fo gut 
vie perfekt sei. 
Nach einer neuesten Pariser Meldung steht zwischen dem 
Staatssekretär v. Kiderlen-Waechter und dem Botschafter Cam- 
hon eine neue Unterredung unmittelbar bevor, in deren Ver— 
auf der französische Diplomat den modifizierten Vorschlag seiner 
Regierung, der deutsche Staatsmann die abgeänderten An— 
prüche Deutschlands vorlegen werde. In hiesigen unterrichte— 
3* 
—00 
Theater, Kunst und Wissenschaft. 
Barnans Abschied von Hannorer. Ludwig Barnay legt, 
wie wir bereits mitteilten, seine direktoriale Tätig'eit in Han—⸗ 
iover nieder. Ist das ein desinitiver Abschied von der Bühne? 
Fast sieht es so aus: Barnay gedenkt in Hannover, das ihm 
iebgeworden zu sein scheint, seinen Wohnsitz zu behalten. und 
vorläufig ist von neuen Bühnenunternehmungen nichts zu hören. 
Einundfünfzig Jahre hat Barnay der deutschen Bühne angehört. 
In Trautenau fing er an zu mimen, Franlfurt, Hamburg, 
Berlin waren die nächsten E'appen dieser glänzenden Schau—⸗ 
pielerlaufbahn. In Lübeck ist Barrany häufig als Gast ein— 
zekehrt, stets mit jubelndem Applaus empfangen. Alle serne 
Gastspiele waren immer ein Fest'ag für das alte Lübeder Stadt⸗ 
theater. Barnay ist im Februar 1842 zu Osen-Pest geboren, 
nähert sich also — immer noch ein aufrechter, rüstiger Mann 
— dem Jubeliahre der Siebzig. Barnay hatte schon mehr⸗ 
ach seinen Abschied nachgesuch‘. Im April dieses Jahres wurde 
ihm mit Rücksicht auf seinen schwankenden Gesundheits ustand 
in erneules Abschiedsgesuch vom Kaiser ge ehmigt. Geheimrat 
Barnay hat noch im Lause dieses Somners die Vorbereitung 
ür die kommende Saison gerofsfen. Ueber die Ecfolge Bar—⸗ 
ays als Leiter der königlichen Bühne in Hannover find die 
Meinungen geteilt. Unbestreitbar hat Barnay sich um die 
ürstlerische Hebung der Bühne Verdienste erworben, die, an der 
Arbeit feines Vorgängers gemefs'en, sich recht stattlich ausnehmen. 
Daneben hat er die Hosbühne in wirtschaftlicher Beziehung außer⸗ 
ordentlich zu fördern verstanden. 
Evra ron der Osten als Bocaccio in der Dresdner Sofoper. 
Die Dresdner Hofoper hat jetzt Suppss „Bocaccio“ zum 
erstenmal mit Frl. v. d. Osten in der Titelrolle aufge— 
ũhrt. Bei den hervorragenden Leistungen der besten Kräfte 
»er Hofoper erschien das Werk wie neugeboren. Die Auffüh— 
ung fand im Schaufpielhause statt; da die Hofoper 
imgebaut wird. Seit längerer Zeit wird dort auch nachts 
jearbeitet, um die Wiederaufnahme der Vorstellungen nicht allzu 
veit hinausschieben zu müssen. 
Aünstlernachrichten. Frau Adelina Pattiist in Be⸗ 
ettung ihres Gemahls Barons v. Cederström in Berlin ein— 
etroffen u nd im Hotel Adlon abgestiegen. — Em m y D est inn 
at Sonnabend als zweite Gastrolle in der Hagin⸗Oper zu 
zerlin die Elisabeth in „Tannhäuser“ mit großem Erfolge 
esundgen 
Geh. Baurat Prof. Franz Schwechten, der belannte Ber— 
iner Architelt, begeht am kommenden Sonnabend das Fest 
es siebzigsten Geburtstages. Schwechten ist der Schöpfer 
er Kaiser-⸗Wilhelm-Gedäch'niskirche in Berlhin; des Posener 
daiserschlossez, der neuen Rheinbrücke von Köln und mancher 
inderer wichtigen Bauten. Er ist Rheinländer, als Sohn eines 
rdandgerichtsrats zu Köln geboren. 
Die Operette im Zirlus. Nachdem sich die Klassiker im 
zirkus so glän?end bewährt haben, soll nun auch die Ope⸗ 
ette dort ihren Einzug halten. Selbstverständlich ist es 
Nax Reinhardt, der das CExperiment unternehmen will, 
ind zwar in München. Noch im Laufe dieses Monats soll 
m dortigen Zirkus die alte Offenbachsche Operette 
ufgeführt werden. 
Von den Bühnen. Die Berliner Kurfürstenoper plant eine 
deuinszenierung der z.Odyssee“ von August Bungert. Der 
domponist hat bei dem zurzeit auf dem Lande befindlichen 
)Direltor Maximilian Moris zweds der Vorarbeiten Aufenthalt 
enommen. — Korfiz Holms neues Lustspiel Hundse 
age“ wurde bereits von einem Dutzend angesehent Bühnen 
ngenommen. Die Uraufführung wird im Oklober gleichzeitig 
m Düsseldorfer Schauspielhause und im Berliner Theater in 
zerlin stattfinden. — „Der Reifebaron“, Schwank von 
ollmann, hatte in Pyrmont bei seiner Uraufführung im fürst- 
chen Schaufpielhause bei vorzüglicher Darstellung durchschla— 
enden Lachersolg. — Ein junger ialienifcher Komponist, Ilde⸗ 
rando Pizzatti, der bereits „La Nave“ von d'Annunzio in 
NPusik gesetzt hat, arbeitet gegenwärtig an einer Oper 
Phähdra“ nach der Tragödie desselben Dichters. Das Werk 
bird zuerst in den Vereinigten Staaten und dann erst in 
talien zur Aufführung gelangen. — Die frühere Berliner 
Zoltsoper wird vom 1. Sept. dieses Jahres ab unter der 
)irektion William Löwe als Schauspiel-Theater neu 
röffnet werden. Als Eröffnungsvorstellung geht das dreiaktige 
Schauspiel „Des Lebens Possenspiel“ von Kurt Küch· 
er in Szene. —— —— 9 
Muünguer Festlonzerle in der Tonhalle. Neben der unter 
jerdinand Löwe am 8. August beginnenden zyklifchen Auffüh— 
ung der Sinfonien von Beethoven gelangen in diesen Kon— 
erten noch folgende Werke klassischer und moderner Meister 
um Vortrage: Haydn (Sinfonie D-dur). Mozart (Sinfonien 
moll und (-dur). Schubert (Anvollendete Sinfonie Hmollh. 
Veber (Oberon⸗Ouverture). Mendelssohn (Hebriden Ouvei 
üre). Schumann (Manfred⸗Ouverture). Berlioz (Phantastische 
n Die Durchführung des Quinquennatsgesetzes. 
Durch das neue Gesetz über die Friedenspräsenzstärke des 
deutschen Heeres ist eine Reihe von Neuformationen beschlossen, 
die in den Jahren 1911 bis 1915 zur Durchführung gelangen 
verden. Sie erfordern eine allmähliche Erhöhung der Friedens— 
»räsenz um 10875 Mann, so daß sie sich im Laufe des 
Jahres 1915 auf 515 321 Mann belaufen wird. Mit Rüchsicht 
uuf die Lage der Reichsfinanzen sollen die hauptsächlichsten 
steuformationen auf die letzten Jahre des Quinquennats ver— 
choben werden, weil sich in diesen die Etatsverhältnisse durch 
teigende Einnahmen und Minderausgaben für Marinezwecke 
joraussichtlich günstiger gestalten werden. Aus diesem Grunde 
teht einer Gesamtsteigerung an fortlaufenden Ausgaben im 
Betrage von rund 32 Millionen Mark im laufenden Etatsiahr 
iur eine solche von 3,7 Millionen gegenüber. Von den für 
911 festgesetzten Formationsänderungen sind bereits einige 
um 1. April dieses Jahres durchgeführt. Es ist neugebilldet 
in Fuhßartillerie-Regiment zu zwei Bataillonen mit je drei 
Zßatterien unter Verwendung von sechs Batterien des Fuß— 
irtillerie-Kegiments Nr. 2. Ferner ist die bisherige Inspektion 
»er Verkehrstruppen in eine Generalinspektion des Militär— 
erkehrswesens umgewandelt und eine Inspektion des Militär— 
rufte und Kraft-Fahrwesens neugebildet. Die folgenden 
Formationsänderungen treten zum 1. Oktober d. J. ein: 
die bisher aus dem Versuchsfonds bestrittenen Maschinen⸗— 
ewehrformationen werden mit 107 Kompagnien unter 
bsetzung von vier Maschinengewehrabteilungen etatsmäßig auf⸗ 
jestellt. Bei den Infanterie-Regimentern Ar. 171 
ind Nr. 172 werden die Bataillone von dem niederen auf 
»en hohen Etat heraufgesetzt. Unter Fortfall der Versuchs⸗ 
ompagnien des bestehenden Luftschifferbataillons werden zwei 
ruftschifferbataillone, davon eins mit Luftschiffwerft, 
ien aufgestellt. Ein Kraftfahrbataillon unter Ab— 
etzung der bisherigen Kraftfahrabteilung wird formiert. Bei 
»en Eisenbahnregimentern und der Betriebsabteilung 
»er Eisenbahntruppen, der Verluchsabteilung und Versuchs- 
ompagnie der Verkehrstruppen und bei den Telegraphen— 
ataillenen nebst Bespannungs⸗ und Funkentelegraphenabteilungen 
verden die Etats erhöht. Feraer wird bei 86 Infanterie— 
ataillonen die Zahl der Oberleutnants und Leutnants und 
dei einer ganzen Reihe von Bataillonen der Infanterie und 
er Jäger die Zahl der Unteroffiziere, Gefreiten und Gemeinen 
etabgesetzt; ebenso writt eine geringe Aenderung in den 
ktats der Trainbataillone ein. Und schließlich werden die 
Musikkorps auf einen Musikmeister und 36 Hoboisten herab—⸗ 
zesetzt. — Die einmaligen Ausgaben, überwiegend für Unter⸗ 
öringung der neuen Formationen bestimmt, erreichen insgesamt 
— — 
Sinfonie). Lifzt (Orpheus und Dante-Sinfonie). Tschaikowsky 
Pathetische Sinfonie). Brahms Erste Sinfonie und Haydn⸗ 
Zariationen). Brüdckner (Dritte und Siebente Sinfonie). 
Wagner (Faust-Ouvertüre). R. Strauß (Till Eulenspiegel 
und Sinfonia domes tica). 44 
Pro!est gegen den Bismard-Denlmal-Ausschuff. Folgende 
röhßeren Körperschaften haben den Protest gegen die Entschei— 
ung des Bismarck-Denkmal-Ausfchusses unterichrie— 
en: Der Künstlerverband deutscher Bildhauer, die Bildhauer— 
zereinigung von Mitgliedern des Vereins Berliner Künstler 
owie die Ortsgruppen des Bundes deutscher Architekten Saar— 
brücken, Düsseldorf, Sachsen-Anhalt, Franlfurt a. M.- Karls⸗ 
ruhe, Magdeburg und Hamburg. 
Von den Universitäten. Die Kieler Universität beendet 
Mittwoch ihre Vorlesungen. Damit scheidet einer der hervor⸗ 
'agendsten Gelehrten aus seinem Lehramt. Prof. Dr. Vittor 
densen; der bekannte Planktonforscher, tritt nach fünf— 
undzwanzigiähriger Tätigkeit zurüd. Er hat von 
allen Kieler Hochschullehrern am längsten in Kiel gewirkt. 
Er steht jetzt im 77. Lebensjahre. Am 10. Febr. 1835 wurde 
er in Schleswia geboren. 1882 begann Bensen sein Plankton-! 
tudium, das neue Bahnen schuf und seinen Weltruf begründete. 
kEr hat das Wort P'ank'on, das jetzt jeder leant, geprägt und 
damit das in der Meerestiese treibende Material an Pflanzen 
ind Tierchen bezeichnet. — Dr⸗Ing. Max Klo; der bisberige 
ODberingenieur der Firma Siemens Brothers Dynamo Worts 
n Stafford in England wurde zum etatsmaäbigen Profefsor für! 
ẽrlektromaschinenbau an der Technischen Sochschule — 
Berlin ernannt. — Prof. Dr. Ferdinanß Sauerbruch;? 
Irdinarius und Direktor der chirurgischen Klinik in Zürich, hat 
inen Ruf als Nachfolger von Prof. Payr an die Univerklat 
Zönigsberg i. Pr. erhalten. — Prof. Dr. Hans Reiche nba 59 
tonn hat den Ruf als Ordinarius und Direktor des hygie⸗ 
nischen Instiiuts an der Universität Göttingen als — 
»es Geh. Medizinalrats Prof. Erwin v. Esmarch angenommen. 
— Dem Privatdozenten für klafsische Philologie, Dr. Adol 
ßerhard an der Universität Heidelberg wurde 8 
Titel— außzerordentlicher Professor verliehen. Dr. Gera 
ard ist zugleich außerordentlicher Hilfsarbeiter für die Papy⸗ 
usabteilung an der Heidelberger Universitätsbibliothek. — 
zum Rektor der Universität Bres lau für das neue Stu— 
eret murde Geheimer Regierungsrat Prof. Dr. Kneser 
Jewählt.
	        
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