Full text: Lübeckische Anzeigen 1911 (1911)

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Wöchentlich 13mal (Wochentags morgens und 
wends, Sonntags morgens) erschelnend. Bezugs⸗ 
reis für das Vierteljahr 3,80 Mark einschließlich 
Bringgeld in Lũbeck. Ourch die Post bezogen vhne 
Bestellgeld 3330 Mark. Einzelnummern 120 Pfg. 
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Anzeigenpreis (Ausgabe A und B) für die sgepp. 
Jeile 20 Pfg. Nleine Anzeigen (Arbeitsmarki usw.) 
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teilungen 1Mk. b. Zeile. Tabellen⸗ u. schwieriger 
Satz den Anforderungen entsprechend höher. o 0 
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Beilagen: Vaterstädtische Blätter. — Der Familienfreund. 
Amtsblatt der freien und Hansestadt Lübeck 161. Jahrgan 
Beiblatt: Gesetz und verordnungsblatt Ru — ————— — 
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Nachrichten sür das Herzogtum Lauenburg, dĩt 
Fürstentümer Ratzeburg, Lübeck und das angren⸗ 
jende medlenburgische und holsteinische Geblet. 
J Drud und Verlag: GSebruder Borchers G. m. b. 8. in Lübed. — Geschãftstelle Adre baus Gbniaitr. 48 Fernprechee —* u. 9001 
Ausgabe A. (Große Ansgabe) Dienstag, den 8. August 191. 
Morgen⸗Blatt Kr. 3960. 
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Erstes Blatt. hierzu 2. Blatt, — 
owie I 
Gesetze und Verordnungsblatt 4 
der freien und Hansestadt Lübed, Nr. 34, 
enthaltend: 
Bekannkmachung, betreffend die diesjährige Eröffnung der 
Jagd auf Rebhühner und Wachteln. 
Umsang ver heutigen Nummer K Seiten. 
nichtamtlicher Teil. 
Lord Haldane über die Eigenart der 
deutschen Entwicklung. 
Vor kurzem brachten wir die Meldung, daß der englische 
riegsminister Lord Haldane anlählich der Eröffnung der Ferien—⸗ 
urse an der Oxforder Universität einen höchst interessanten 
Vortrag über Großbritannien und Deutschland gehalten hat, 
den der Verfasser selbst als eine Studie in der Völkerkunde 
vezeichnet. Lord Haldane, der bekanntlich auch unter den be— 
deutendsten seiner Landsleute nicht nur als Staatsmann und 
ils hervorragender Jurist eine ungewöhnlich vielseitige Persön— 
ichkeit ist, besitzt zu einer solchen Studie in der vergleichenden 
Gölkerkunde die Befähigung und das Material in ganz be— 
onderem Grade. Die praktischen Schlußfolgerungen dieses 
ufsehenerregenden Vortrages des englischen Kriegsministers, 
welche die Notwendigkeit einer geistigen Annäherung der beiden 
o eng verwandten Nationen betonten, haben wir bereits mit— 
zeteilt. Aber die feinsinnige und kenntnisreiche 
Begründung, mit der der englische Minister seine Ideen 
entwickelt hat, ist für uns vielleicht von noch höherem Interesse, 
denn sie enthält eine scharfe Beleuchtung der eigenartigen 
veisteskräfte, die in Deutschlands Geschichte gewaltet haben. 
Der Engländer, dessen Nation in ihren historischen Fort⸗ 
chritten und ihrer Machtausbreitung so wesentlich durch prak— 
ische Gesichtspunkte bestimmt worden ist, sieht besonders deut— 
ich den idealen Grundzug, der im deutschen Volks— 
ind Staatsleben sich von Anfang an regte. „Der grund— 
egende Unterschied in der Geistesart“, erklärte Haldane, „läßt 
ich so feststellen: der Engländer hat weniger oft als der 
Ddeutsche in seinem Geist ein abstraktes Prinzip oder eine Idee 
rusgebildet, bevor er handelt. Das ist die Ursache seines 
harakteristischen Individualismus. Das praktische Leben 
es heutigen Deutschen verharrt weit mehr als 
as des Briten auf abstrakten und theoreti— 
chen Grundlagen. In der deutschen Geistesentwichllung 
st die Suche nach dem System der Hauptfakkor. Luther 
yollzog den Aufstand des Gewissens gegen die abstrakte Herr—⸗ 
chaft der Kirche. Er befreite die Vernunft des Menschon 
A⸗ 
Aber er gründete keine feste Basis, auf der die Religion 
uhen konnte, obwohl er nach Heines Worten Deutschland 
ticht nur die Freiheit des Gedankens gab, sondern auch die 
Mittel, sie auszudrücken, da er durch die Uebersetzung der 
Bibel die deutsche Sprache schuf. Die Befreiung der Ver—⸗ 
runft, die er begann, vollendeten Lessing and Kant. Und 
dant, indem er der Religion einen Platz anwies, wo sie eine 
este Grundlage finden und einen Anspruch auf Autorität er— 
eben konnte, den die Wissenschaft nicht zu erschüttern ver⸗ 
iochte, machte damit ein weiteres großes Werk möglich, das 
er Dichter und Idealisten, wie Goethes, die das deutsche 
denken innerhalb der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts be⸗ 
errschten. Diese Idealisten vereinigten die Leidenschaft für 
onkrete und lebendige Wirklichkeit mit der Leidenschaft, diese 
Virklichkeit in einem System darzustellen. Das System also, 
as seinen Anfang und Ende im konkreten Veben hat, war 
as geistige Erbe der deutschen Nation, das ihr von den 
zhilosophen und Dichtern aus dem Anfang des 19. Jahr⸗ 
underts überkam. Man hat gesagt: Ohne Goethe lein 
zismarck. Mir scheint dieses Wort wahr zu sein, aber wer 
lso sprach, hätte hinzufügen können, daß es ohne die großen 
eutschen Denker auch keinen Scharnhorst gegeben hätte, keinen 
lausewitz. keinen Roon und keinen Moltke.“ Im Anschluß 
in Treitschke, dessen Gedanken Haldane wohl überhaupt beein⸗ 
ußt haben, schilderte der englische Kriegsminister dann die 
rhebung Preußens nach 1806 und die gewaltige organisatorische 
Nacht, die sich in den Kämpfen gegen Napoleon offenbarte. 
x gins dann über zur Schilderung jener Periode, „in der 
)eutschland sich allmählich vom Idealismus zur Wissenschaft 
nandte und in einem weniger ausgesprochenen Grade zum 
zozialismus.“ Nachdem die großen Kriege den praktischen 
inn des Volkes hatten erstarken lassen, kamen die Jahre der 
riedlichen, der industriellen und sozialen Organisation. Bis— 
rarck setzte im Leben seines Volkes eine immer straffere 
)rganisation durch, wo er komte. „Auf dem Gebiete der 
zrziehung, der militärischen Disziplin, der Armengesetze begann 
ich Deutschland mehr und mehr unter den Nationen hervor⸗ 
atun. Dadurch wurde eine Reaktion des Individualismus 
— 
ver scharfen Kritik der deutschen Schulverhältnisse offenbarte. 
Es ist nicht immer von Vorteil für ein Land, zu viel 
egiert zu werden, und Deutschland wird vielleicht noch zu 
iel regiert in Hinsicht auf die freie Entwicklung der 
Individualität, wie sie für das Leben in Großbritannien und 
en Vereinigten Staaten charakteristisch ist. Aber man darf 
eshalb nicht meinen, die Ordnung, die auf so vielen Ge— 
ieten des deutschen sozialen Lebens vorherrscht, sei kein großer 
zorteil, der so viel als möglich bewahrt werden müsse. In 
ielen Dingen nehmen wir selbst deutsche Beispiele rasch an, 
nit den Modifizierungen, die die nationale Geistesart unver⸗ 
seidlich macht. Der deutsche Geist ist mächtig unter uns, 
her in einer Form die im aroßen und aanzen unser oiν 
ist. Andererseits lernt Deutschland von uns; es studiert 
unsere Methoden der kolonialen Entwicklung und nimmt lie 
an; es beobachtet aufmerksam unsere kraftvolle lokale Regie⸗ 
ung.“ Die grotßze Frage für das moderneDeutsch⸗ 
and ist nach Haldane, wie die Mächte des im geistigen 
deben so wirksamen Individualismus und die 
Ansprüche der Gesellschaft, deren Mitglied das In 
dividuum ist, mite inan der versöhnt werden. — 
Bund für Reform des Keligionsunterrichts 
Am vergangenen Sonntag erfoigte, wie wir schon kurz be— 
ichtet haben, in Jena in einer Versammlung von Schulmännern 
ind liberalen Theologen, besonders aus Sachsen, Mittel- und 
storddeutschland, die Gründung eines Bundes für Reform des 
seligionsunterrichts. n 
Die Satzungen, deren endgültige Formulierung auf Grund 
des der Versammlung vorgelegten Entwurfs dem Vorstand über⸗ 
ragen wurde, umfassen 10 Paragraphen. Die ersten drei grund⸗ 
legenden Paragraphen lauten: 
1) Aufgabe des Bundes soll sein, die mancherlei Bestrebungen 
nach grundsätzlicher Reform des Religionsunterrichts zu gemein⸗ 
amer Arbeit zusammenzuschliehen, auf weitere Kreise auszu⸗ 
»ehnen und zu ihrer praktischen Verwirklichung beizutragen. 
2) Ziel der Arbeit ist ein pädagogisch-psychologischer Reli⸗ 
ionsunterricht, der wie jeder andere sich auf die in der Seelt 
des Menschen liegenden Bedingungen gründet. Alle von anderen 
Besichtspunkten aus gestellten Sonderansprüche müssen zurück 
treten. 
3) Der Bund sucht alle am Religionsunterricht mittelbar oden 
unmittelbar beteiligten Kreise: Wissenschaft, Kirche, Schule, 
daus bei grundsätzlicher Anerkennung der Selbständigkeit eines 
eden zur Mitarbeit in gegenseitigem Verstehen und Vertrauen 
heranzuziehen. 
Ein Antrag, in den Satzungen zum Ausdrud zu bringen, 
daß der Bund für eine Beseitigung der kirchlichen 
Aufsicht über den Religionsunterricht eintritt, 
vurde einstimmig angenommen. 
Die deutsch⸗franzosische Verstandigung. 
(Telegramme.) 
W. Berlin, 7. Aug. Neuerdings verlautet, daß in der 
Vorwoche die Gefahr des Abbruchs der deutsch-französischen Ver— 
jandlungen bestand, als Kiderlen-Waechter von Swinemünde 
surückkehrte und die Zustimmung des Kaisers in der Tasche 
atte, auf den deutschen Forderungen zu beharren. Erst dann, 
ils diese Uebereinstimmung betont wurde, bequemte sich die fran—⸗ 
ösische Regierung auf die dringenden Vorstellungen Cambons 
dazu, den deutschen Ansprüchen weiter entgegen zu lommen, was 
oenn auch mit großer Schnelligkeit geschah. 
W. Berlin, 7. Aug. In hiesigen Regierungskreisen wird 
bi Marira Mordewyonach binnen kurzem eine weitere 
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Der dänische König als Freund der Viüvisektion. Aus 
Kopenhagen wird dem B. T. gemeldet: Dienstag abend wurde 
im Botel d'Angleterre der 16. Internationale Tier— 
schußkongreß in Anwesenheit von etwa hundert Teil—-— 
lehmern aus verschiedenen Ländern durch den Reichstagsabges“ 
»xdneten C. E. Marott eroffret. Dieser Kongreß hat eine in—⸗ 
erefssante Vorgeschichte. Ursprünglich hatte König Fried— 
ich das Protektorat und der Justizministel 
zülow den Ehrenvorsitz über die Veranstaltung über— 
commen. Auch hatte man zur Abhaltung des Kongresses den 
roßen Saal des Reichs-agszebäudes zur Versügung gestellt. 
Als man an offizieller Stelle erfuhr, daß der Kongreij 
„ie Vivisektion bekämpfe, zogen der König und 
»er Justizminister ihre bereils gezebenen Zusagen zurück und 
nan verweigerte auch die Hergabe des Reichstagsfaa'es. 
Ein Viktor⸗Hugo⸗Denkmal auf dem Schlachtselde von 
Vaterloo. Aus Paris wird berichtet: In seinen Schöpfungen 
at Viktor Hugo mehr als einmal mit dem Seherblick des 
dichters die gewaltige Tragödie geschildert, die auf dem 
Schlachtfelde von Waterloo zum Austrag kam. Nun hat 
ich in Paris auf Betreiben von Maurice Dubois und Hektor 
Fleischnann ein Komitee gebildet, das dem großen franzö 
ischen Dichter auf dem berühmten Schlachtfelde ein Denkmal 
rrichten will. Der Grund und Boden ist bereits gesichert, 
ind die Arbeiten für das Denkmal werden so sehr gefördert— 
paß man bereits am 18. Juni des kommenden Jahres, am 
)7. Jahrestage der Schlacht von Wa'erloo, die feierliche Ent⸗ 
hüllung vornehmen wird. 
Fund eines antiken Marmorlopfes. In dem Kölner Vor— 
zrt Klettenberg wurde bei Bauarbeiten ein antiker Mar« 
norkopf aufgefunden; er ist überlebensgroß und gehört zu 
einer Figur, die etwa 29/ m groß gewesen sein dürfte. Aller 
Pahrscheinlichkeit nach handelt es sich hier um eine Darstellung 
»es Claudius Drußus Germanicus; des Va ers des 
Zaisers Claudius und Großvarers der Agrippina, der Gründerin 
an Das Porirät ist aus Edelmetall und künstlerisch aus— 
Jeführt. 
Theater, Kunst und Wissenschaft. 
Eine bisher unbekannte Komposition von Liszt wurde in 
»er Bibliothek der Cäcilien-Akademie in Rom gefunden, ein 
öymnus an Rom ;,0 Roma nobilis“, den er in seinen letzten 
debensjahren in der Villa Este komponiert hat. Der Hymnus 
oll am 20. August im Augusteum vorgetragen werden. 
Das Schweriner Hoftheater wird am 18. Sept. seine 26. 
Spielzeit beginnen. Es wurde nach dem großen Brand, der 
»as alte Sioftheater im Jahre 1882 völlig einäscherte, im 
IAttober 1886 unter der Oberleitung des Freiherrn v. Ledebur 
neu eröffet. Genealin'endant v. Ledebur will das 2bjähr!ge 
Bestehen des neuen Hauses durch Festaufführungen in der ersten 
IAktoberwoche festlich begehen. 
Im Harzer Vergeheater bei Thale findet am Mittwoch, dem 
9. August. zum ersten Male in Deutschland eine Gesamtauf— 
ührung der Nibelungen-Trilogie von Hebbel 
tatt, und zwar wird um 354 Uhr nachmittags „Der gehörnte 
Ziegfried“ und „Siegfrieds Tod“, um 7 Uhr abends „Kriem⸗ 
yilds Rache“ gegeben. 
Von den Bühnen. Das Tänzchen“, ein neues Lust⸗ 
wpiel in drei Akten von Hermann Bahr; wurde von Di⸗ 
zektor Brahm zur Aufsührung im Berliner Lessingtheater ange— 
iommen, wo es im Laufe der nächsten Spielzeit in Szene geht. 
— Im Harzer Bergtheater bei Thale findet am 12. August die 
raufführung von Frl. Herwigs Drama zHeinrich der 
öwe“ statt. — Der dreiaktige Schwank Mitgiftjäger“ 
»on Albert Herrmann erzielte bei seiner Erstaufführung in 
dolsts Theater in Braunschweig freundlichen Erfolg. — Im 
Berliner Lustspielhause ging Sonnabend des Wiener Journa— 
isten Rudolf Strauß dreiaktige Komödie „Die golhdene 
3chüssel“ erfolgreich in Szene. 
Kleine Mitteilungen. Ambroise Thomas' 100. Ge⸗ 
»urtstag wurde in Mezß festlich begangen. An dem Ge— 
»urtshause des Komponisten der „Mignon“ wurde eine Gedenk—⸗ 
afel enthüllt. — Sir Edward Moß hat mit Leoncavallo 
inen Vertrag abgeschlossen; wonach dieser eine abgelürzte Auf—⸗ 
ahrung seiner Oper „Bajazzi“ im Londoner Hippodrom 
irigieren wird. — In Leipzig besteht der Plan, 
n Zukunft alljährlich unter den Schü'ern Max Klingers 
lusstellungen Leipziger Künstler zu veranstalien. Auch aus— 
ärtige und ausländische Künstler sollen zu ihnen eingeladen 
jerden. — In Antwerpen findet am 20. August ein großer 
tünstlerfestzug statt, mit dem der dreihundertste Ge— 
urtstag des großen Malers Teniers; des Begründers der 
intwerpener Künstlerakademie, nachträglich gefeiert werden soll. 
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ruch aus den Scebädern der Nordseeküste. 
Das Denhmal für Friedrich Haase und seine Ga'tin, die zu⸗ 
ammen in einem vor mehr als 25 Jahre erworbenen und mit 
er Inschrift: „Friedrich Haase“ versehenen Erbbegräbnis auf 
»em alten Jerusalemer Kirchhof an der Belle-Alliance-Straße 
n Berlin ruhen, wird im Herbst d. J. aufgestellt und zum 85. 
Geburtstag des dahingegangenen Künstlers enthüllt werden. 
Von der erften Medlenburgischen Kunstausstellung, die am 
24. Mai in Schwerin eröffnet wurde und am 15. August 
zeschlossen wird, schreibt man den Hamburger Nachrichten, daß 
is zur Gegenwart noch kein Werk angelauft ist, obgleich 
und hundert Künstler und Künstlerinnen 187 Schöpfungen aus— 
jestellt haben. Die Künstler führen lebhafte Klage darüber 
ind hier und da hört man die Aeußerung: Medlenburg ist 
ir eine Kunstausstellung noch nicht reif. Hoffentlich trägt der 
dof, die Museumsverwaltung, der medlenburgische Adel und 
as kapitalkräftige Bürgertum — jeder an seinem Teil — 
ioch in letzter Stunde dazu bei, daß die mit viel Arbeit 
ind großen pekuniären Kosten ins Leben gerufene erste medlen⸗ 
purgische Kunstausstellung nicht auch die letzte ist. 
Verlegung der Berliner Sternwarte. Nachdem vor einiger 
zeit die Verhandlungen über die Verlegung der Berliner 
—5ternwarte durch den Verkauf des bisherigen Stern⸗ 
vartengrundstuds am Endeplatz eine entscheidende Wen—⸗ 
ung genommen haben, wird, wie nunmehr bestimmt worden 
st, die Verlegung der Siernwarte selbst im Herbste 1913 
uf das neue, in der Nähe des Schloßparkes Babelsberg ge— 
egene Grundstück erfolgen. Dagegen wird die bisherige Ura— 
riasternwarte am Landesausstellungspark als Uebungs— 
kernwarte für den Anfangsunterricht der Studierenden ein— 
zerichtet werden.
	        
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