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Freitag, den 4. August 191.
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Ausgabe A.
Abend⸗Blatt Nr. 399.
— A
fahren, sonst erkältet lie sich. Sie liebt kleine Touren und
Tusflüge nicht: denn dann weiß man nicht, wie man den
nest des Tages verbringen soll; große Tagestouren lann sie
erst recht nicht machen: sonst wird sie zu müde. Sie kann
uicht „rückwärts“ fahren: sonst wird ihr unwohl; und sie
ann nicht z,vorwärts“ fahren: dann zieht es! Sie lann im
zuge nichts genießen: es belommt ihr nicht; fie kann nicht
asten auf der Reise: sonst hat sie solch schwaches Gesühl“.
Sie kann beim Fahren nicht sprechen: da hindert sie etwas in
zer Kehle; sie kann aber auch nicht schweigen: denn das kann
ie sowieso nicht! Sie kann keinen Echplatz einnehmen während
»er Fahrt: sonst erhält sie den Rauch der Lokomotive ins Ge⸗
icht; sie kann nicht in der Mitte sitzen: dann sitzt sie zu
ing eingeschlossen. Sie kann nicht immer sitzen blesben: sonst
chläft ihr Fuß ein; sie kann während der Eisenbahnfahrt
rcht stehen: sonst verliert sie die Valance. Sie kann sich nicht
mlehnen: sonst verdirbt sie ihr Jackett oder ihr Kostüm uad
je kann nicht gerade sitzen: sonst schmerzt sie der Rücken. Sie
ann nicht lesen im Zuge: denn es flimmert ihr vor den Augen
ind dabei hält sie es nicht aus vor Langerweile, wenn sie e:n⸗
nal keine Lektüre hat.
Auf Seereisen kann sie nicht auf, Dech bleiben wegen des
Windes; fie kann nicht unten sein: denn dae ist es zu eng;
je kann nicht vorne sein: da wird sie seelkrank; se fann sich
richt in der Mitte aufhalten: da riecht es nach Maldinenöl;
ie kann nicht hinten sein: da riecht es nach Teer: se fann
ucht im Bett der Kailüte schlafen: da ist es zu eng; sie danni
ucht auf dem Sofa im Sal'on schlafen: da fält sie herunter ..
In den Bergen kann sie nicht lausen: da verstaucht sie
ich den Fuß; auf freiem Felde oder im Wa de gese enilich
ines Picknids kampieren kann sie ebensalls nicht: da st ren
je die kribbeligen Ameisen; sie lann nicht steicen: sonst he⸗
ommt sie Herzklopfen; bergab gehen lann sie auch nicht:
anu zittern ihr die Knie. Ueber Gletscher kann sie nicht
»handern: da „stirbt sie vor Angst“; abstelen von der gloriosen
ßartie kann fie auch nicht, weil sie sonst vor Neid platzen
vürde, wenn die anderen von ihrer schäͤnen Pariie erzählen.
In kleinen Hoiels kann sie nicht logieren: da fehlt ihr
»er Komfort: in großen Hotels kaunn sie nicht wohnen: da
irgert sie sich zu sehr über die Länze der Rechnunzen. In
den höheren Elagen kann sie nicht logieren: da hat sie nicht
enug Bedienung; niedrig kann sie erst recht nicht log'eren:
za ist zu viel Lärm. Auf dem Zimmer kann sie nicht essen:
das ist ihr zu langweilig; im Speise aal kann s.e nicht e sen:
azu müßte sie erst „Grande Toilette“ machen. Auf der
Beranda kann sie ihre Mahlzeilen nicht einnezmen: da fürchtet
ie sich vor den Wespen. Die Jalousie dann sie nicht hoch⸗
iehen, sonst blendet sie die Sonne: herunter kann sie die
Jalousie nicht lassen: sonst bekommt sie sie ja nie wieder hoch.
Am Meere kann sie nicht bleiben; denn sie will lieber ins
hebirge fahren; und im Gebirge kann sie nicht blesben, weil
ie von vornherein die See vorz'eht. An der See kann sie
richt baden: denn es üst ihr viel zu kalt; nicht — vaden lann
ie auch nicht: denn wozu wäre sie denn dann in das teure
Bad gesahren?
Aber sonst, sonst kann sie, gotsob, alles!
K. Robol sty-Poterun.
Sportnachrichten.
(Mitgeteilt vom Sportbureau Joh. Ganzel.
Hamburg J. F.: IV. 3790,3791.)
Nennen zu Kottingbrunn. 3. August. Preis vom Sem—
mering. 23000 Kr. Iltis (Miles) 1. Hochstadel 2.
Javor 3. To.: 224: 10, Platz 122, 35: 29.
Aus den Nachbargebieten.
Hanfestãdte.
Hamburg, 4. Aug. Von der Kessel⸗Exploshon
fusßinschenfelde ist noch zu berichten, daß Wagner gestern
m LTaufe des Nachmittags gestorben ist und daß bei Schäffer,
Hohle und Emagarzewely Lebensgefahr besteht. Ferner
id Ichwervcriete Beud Gentscher, Sinz, Schultz und Willaoßz,
pährend Busch und Schäfer leichtverletzt wurden und sich in
chre Wohnung begeben konnten. Die Verletzungen bestehen zu⸗
neist. in komplizierten Knochenbrüchen. Die Verwundeten, die
um Teit bewußtlos waren, fanden im Wandsbeker Kranken⸗
aus Aufnahme, nachdem ihnen auf der Unglüdsstätte selbst
sotwperbände angelegt worden waren. Von großem Glüch
onnen die Bewohner des Roöpecschen Hauses reden. Roper
alß in dem Vorderzimmer, als plötzlich durch die Scheibe
in großer Mauerstein geflogen kam, der wenige Jentimeter
in seinem Kopfe vorbeiging, dann erfolgte der donnerähnliche
Znall und Röper wurde durch den Luftdrud nach hinten
zerrehßt. In diesem Augenblick sauslsen die Loren durch die
Pände und vernichteten die ganze Vorderfront. Eine Frau
tand gerade mit einem Teller vor dem Hause, als die Explo—⸗
ion erfolgte. Ein Stein schlug der Frau den Teller in Scherben
us der Hand, sie selbst aber blieb wie durch ein Wunder
unverletzt. Wie sich herausstellt, ist auch eine nahe der
Fabrik wohnende Frau, die sich in ihrem Garten beim Früchte⸗
pflüdeen befand, von umherfliegenden Trümmerteilen schwer
berletzt worden. Es wird erzählt, daß ein Maschinist den Auf⸗
trag gab, mehr Dampf in den Härtekessel einzu—
laffen, damit die Härtung ichneller vor sich gehe. Ob dies
verücht sich bewahrheitet, muß die durch die Gerichtskom⸗
nission eingeleitete Untersuchung erst ergeben. Die Kessel sind
zis auf 15 Atmosphären Druck geprüft, sie arbeiteten aber
ur mit 71e Atmosphären. Auf dem Härtelkessel befanden sich
14 Loren mit je 900 Steinen, die gehärtet werden sollten.
Plötzlich erfolgte ein mindestens eine Stunde weit hör—⸗
»arer Knall.
Feuer in einer chemischen Fabrik. Donnerstag
norgen kurz nach 924 Uhr brach in dem Dachgeschoß der chemi⸗
schen Fabrik von Beit & Co., Dorotheenstraße 68, ein Feuer
rus, das die dort befindlichen Pack und Lagerräume völlig zer—
törte. Der Fabrikbetrieb erleidet durch den Brand keine Störung.
Das Feuer ist vermutlich durch Selbstentzündung von chemi⸗
schen Produkten entstanden.
Schles wig⸗ Holftein.
Kiel, 4. Aug. Acht Stadtverordnetenwahlen
nüssen in diesem Jahre stattfinden, da außer sechs Ergän⸗
ungswahlen für turnusmäßig ausscheidende Stadtverordnete zwei
xrsatzwahlen für die verzogenen Stadtverordneten Niendorf und
Kuhnt vorgenommen werden müssen. Von den acht Mandaten
ind fünf im bürgerlichen und drei im sozialdemokratischen Besitz.
Da durch die Bezirkseinteilung in diesem Jahre der Sieg von
zier sozialdemokratischen Stadtverordneten sicher ist, wächst die
Hesamtzahl der sozialdemokratischen Stadtverordneten auf 14,
denen 22 bürgerliche gegenüberstehen.
Rendsburg, 4. Aug. Großfeuer. In Steinberg
zei Haane brannte gestern vormittag das Gewese des Hofbesitzers
zeinrich Kühl, bestehend aus Wohnhaus, Viehhaus, Wagen⸗
remise und Schuppen, nieder. Das Feuer griff, begünstigt durch
die Dürre, so rasch um sich, daß die Bewohner nur ihr Leben
letten konnten. Vier Stück Rindvieh sind in den Flammen
umgekommen. Ueber die Entstehungsursache verlautet noch nichts
Bestimmtes. Man nimmt Selbstentzündung an. — Ein—
zeäschert ist in Lutjenwestedt das Stallgebäude des Mühlen⸗
besitzers H. D. Ruge. — Vom Tode des Ertrinkens
errettet wurde bei der Fähre Fischerhütte durch den Heizer
W. Braak ein junges Mädchen, das nachts 2 Uhr mit hoch—
erhobenen Händen in den Kanal jrrang.
Husum, 4. Aug. Hitzeforgen. Auf der Insel Pell—
worm ist seit März kein Regen gefallen. Infolge der nun dazu⸗
gekommenen Hitze ist die sonst so fruchtbare Nordseeinsel voll⸗
tändig trocken und der Marschboden hart und rissig. Das
Vieh leidet unter dem Wassermangel und der Hitze unendlich;
bei einem Hofbesitzer sind schon sechs Stüd verendet.
Flensburg, 4. Aug. Besitzwechsel. Die Bom-⸗
nersunder Fabrik aing durch Kauf in den Besitz der Firma
derm. G. Dethleffsen in Flensburg über. — Ertrunken ist
der 18jährige Sohn des Schneidermeisters Petersen vorgestern
deim Baden.
Neumunster, 4. Aug. Infolge der andauerne
zen Sitze reift das Korn so schnell, daß die Landleute die
zrntearbeiten kaum bewältigen lönnen. Die Nachfrage nach
Anlearbeitern auf den hiesigen Herbergen ist infolgedessen recht
roß: der Bedarf kann aber nicht gedeckt werden.
Eddelak, 4. Aug. Nach 41 Jahren wurden einem
ziesigen Privatier seine Militärpapiere wieder zugestellt, die er
n der Schlacht bei Gravelotte, als er verwundet wurdiee, ver⸗
or. Ein Kamerad fand die Papiere und nahm sie mit in
die Heimat. Erst nach so langer Zeit gelang es ihm, die Adresse
des Verwundeten zu erfahren.
Lauenburg.
O. Sandes neben, 4. Aug. Infolge der großen
Duürre entstand pährend der Ernte auf der Haferkoppel des
zufners Ehlers, Küchow, ein kleines Feuer. Es verbrannten
nehrere eben aufgestellte Haferhoden, ebenfalls wurde ein Teil
es Knicks zerstört. Durch tatkräftiges Eingreifen der Schul⸗
ugend, die natürlich prompt am Piatze war, wurde das weitere
Imsichgreifen des Feuers verhindert. Bei dem momentan
serrschenden Winde hätte leicht die ganze Haferkoppel ver⸗
iichtet werden können.
F. Lauenburg, 4. Aug. Wieder ein Opfer des
Badens. Als der hier arbeitende 18iährige Bäckergeselle
zusekowe aus Gadebusch unterhalb der Stadt zwischen den
zuhnen badete, versank er plötzlich in den Fluten und kam
icht wieder zum Vorschein. Er war der Nachfolger eines vor
4 Tagen ertrunkenen Gesellen und ertrank genau an derselben
Ztelle wie iener.
Großherzogtümer Meck enburg.
Warnemünde, 4. Aug. Zum Bootsunglück, über
as wir bereits berichteten, werden noch sorgende Einzelheiten be—
annt: Das bedauerliche Unglüdk üt in erster Linie darauf
urüczuführen, daß die Herren mit ihren Angehörigen keine
ichtige Jolle, sondern eine Halbjolle gemietet hatten. Es ist
zesetztiche Vorschrift, daß jede Jolle mit mindestens zwei see⸗
rfahrenen Leuten besetzt jrin soll. Hieran mangelte es
zollständig. Die Führung hatte, wie gemeldet, der nicht be⸗
onders seeersahrene Sohn des Bootsverleihers, der Ingenieur
UlArich, während Eymnasialdirektor Ruchhöft das Steuer
ührte. Das Boot schlug beim Hallen von hinten voll Waiser
ind sank sofort, da es 150 Pfund Ballast trug. Es richtete
ich Aber, nachdem die Insassen ins Wasser gefallen waren,
ieder auf. Sämtliche Herren waren gute Schwimmer. Die
ochter des Direktors Ruchhöft hatte sich an einen Riemen
eklammert, außerdem suchte ihr Vater sie Uber Wasfer zu halten.
lber während das funge Mädchen sich so lange über Wasser
alten konnte, bis Hilfe nahte, versank der Vater in den Wellen.
lehnlich war das Schiasal des Professors Dr. Mie, der zunächst
ine Angehörigen, seinen zwölfjiührigen Sohn und seine Schwäs
erin, über Wasser zu haltten suchte und dabei selbst ertrank.
ie drei Herren hatten sich erst am Vormittag beim Baden
mnen gelernt und die gemeinsame Segelpartie sür den Nach—
ittag verabredet. Besonders tragiich ist an dem Unfall, daß
r sich vor den Augen der Gattinnen des Profeisors Tr. Mie
nd des Direktors Ruchhöft abspierte. Beide Damen saßen,
Ȋhrend das Boot in See ging, auf der Mole und heobachteten
ie Segelregatta. Plötzlich wurde irnen gemeldet, daß ein Boot
ekentert und mehrere Insassen verung!ücht seien. Voll trüber
hnung riefen die Damen aus: „Es wird doch nicht unser
Zzoot sein?“ Nur zu bald aber bestätigte sich ihre Vermutung.
Rittwoch a bend geiang es noch, die Leiche des Realschuldirektors
uchhöft aus Kottbus zu danden. Auch die Leichen des
Mensich und des Rroe Dr Mie konnten aeborgen werden.
St. Petersburg, 4. August. Die Militärlastauto—
nobile sind aus Mostkau vollzählig zurückcetehrt. Sie
legten 1300 Werst Chaussee zurück und 220)9 Werit Landweg.
Zwei Kanalschwimmer. Der Dauecschwimmer Wolff hat,.
wie aus London undterm 3. August gemeldet wird, wegen
der ungünstigen Witterung den Antriet feines lühnen Un er⸗
nehmens zur Durchquerung des Kana's auf Donnerslag abend
7 Uhr verschoben. Zur gleichen Zeit wird der Engländer
zeaton von Calais aus versuchen, den Kanal zu durch⸗
schwimmen. Beide Schwimmer werden von Dampfiach!en be—
IJeitet.
Wenn moderne Damen reisen ....
tk. Eine salirische Schilderung der „Reiselüchtigkeit“ einer
modernen Dame gibt ein Milarbeiter im Tägl. Korr.:
Sie kann nicht mit den Kindern reisen: das macht sie tot
bor Mühe; sie kann nicht ohne die Kinder reisen: denn dann
tirbt sie vor Sehnsucht. Sie lann nicht im geschlosenen
Magen kahren, sonst erstickt sie; sie kann nicht im ofenen
Der neueste Schick im Restaunraut.
Aus Newyork, 20. Juli, wird der Frankf. Ztg. ge—
chrieben: Man erzählt, daß crinst eine sehr ästhetisch ver—
nlagte Amerikanerin zu einer Fieundin sagte: „Nein, die
Naud kann ich nicht mehr zum Tiner einladen, deren Teint
aßt ganz und gar nicht zu meinen Tapeten.“ An diesen Witz
nuß man denken, wenn man eine Tepesthe im Evening Tele—
ram liest. wonach der Besitzer eines großen Restaurants
nChicago (der Name wird genannt) alle Dekorationen
1den verschiedenen Sälen seines Restaurants ändern läßt,
ind zwar so, daß jede Frau sich dort niederlassen kann,
»o die Farben und sonstigen dekorativen Effelte mit ihrem
deint und der Toilette harmonieren. Der Restaurateur
dird namentlich auch den Lichtquellen seine Aufmerksamkeit
uwenden und u. a. einen Saal mit Kerzen erleuchten, ein
Ldicht, das, wie er glaubt, mancher Dame lieber ist, als das
zrelle elektrische Licht.
— — — — —s
dieselben großen Hüte mit mehr oder minder reichlichem Feder—
chmud. Wie es scheint, beunruhigen sich die auswärtigen
zändler bereits über diese Beständigkeit und drohen damit,.
en Pariser Schneidern ihre Modelle für die kommende Saison
icht mehr abzukaufen, wenn sich Frau Mode nicht endlich
utschließt, durchdringende Aenderungen vorzunehmen. Die
zache ist ernst, sehr ernst sogar. Wenn die Pariser Mode
en Ruf ihrer Ueberlegenheit bewahren will, wenn die Schnei⸗—
‚er nicht wollen, daß ihre Gerhäfte stark zurückgehen, so
nuß die Silhouette der Pariserin bis zum Herbst eine andere
seworden sein. Und darin liegt gerade die Schwierigkeit:
enn alle letzten zu diesem Zwech gemachten Versuche haben nur
5äßliches zutage gefördert. Da die Erfindungsgabe der Pariser
zchneider nun an ihrem Endpunkt angelangt zu sein scheint,
vendet sich das Frauenblatt an scine Leserinnen und bittet sie,
zie „Mode von morgen“ zu entdecken, das heißt: eine ganz
jeue, noch nicht dagewesene, keine an Louis XV., Louis XVI.,
zimpire, Krinoline, Turnüre oder Humpelrock erinnernde Mode.
die Leserinnen sollen ihre Vorschläge genau zu Papier bringen
ind sie, wenn möglich, in Begleitung eines gezeichneten Ent—
vurfs einsenden. Die Hauptsache ist Originalität. Wohlver—
landen, Originalität, nicht Extravaganz, denn die „Mode
on morgen“ soll eben in keiner Weise der von „gestern“
leichen. Die Einsendungen werden bis zum 1. Sept. entgegen⸗
enommen und der Dame, die nach Meinung der Sachverstän⸗
igen den glücdlichsten Einfall gehabt hat, wird ein Kunst⸗
segenstand im Werte von 250 Fis. verehrt. Der zweite und
er dritte Preis bestehen in Bücher-Luxusausgaben zu je
00 Frs., und noch zwölf weitere Konkurrentinnen finden Lohn
ar ihre Bemühungen in Gegenständen, deren Wert zwischen 30
ind 100 FIrs. schwankt. Welch schöne Ferienaufgabe für die
damen: „Eine neue Mode, bitte!“... Madeleine.
Für unsere Frauen.
Carmen Sylvas zehn Gebote für junge Frauen.
Carmen Sylva, die Königin und Dichterin, hat in „Zehn
veboten“ die wichtigsten Forderungen zusammengestellt, die
unge Gattinnen zu erfüllen haben, damit ihre Ehe glüclich
werde; wir teilen sie nach einem italienischen Blatte mit:
. Fange niemals einen Streit an, aber wenn einmal eine
Auseinandersetzung unvermeidlich isn. dann gib nicht nach, bis
du recht behältst. Lächelt dir der Sieg, so koste ihn voll
rus. 2. Vergiß aber nie, daß du die Gattin eines Menschen
uind nicht eines Gottes bist. Wundere dich darum nicht über
eine Schwächen. 3. Bitte deinen Eatlen nicht zu häufig um
Held. Suche mit dem auszukommen, was er dir am Anfang
eder Woche gibt. 4. Wenn du bemerkst, daß dein Gatte ein
veites Herz hat, so denke daran, daß er auch einen Magen
zat. Sorge gut für den Magen, dann wirst du alsbald
ruch sein Herz gewinnen. 5. Von Zeit zu Zeit, aber nicht
allzu oft, laß deinen Gatten einmal das letzte Wort behalten,
das macht ihm Freude und schadet dir gar nicht. 6. Lies die
Zeitung ganz, und nicht bloß die Sensationsnachrichten. Dein
Hatte wird sich gern mit dir über die Tagesereignisse und
ruch über die Politik unterhalten. 7. Auch während einer
Schmollperiode kränke deinen Mann nicht! 8. Von Zeit zu Zeit
nache ihm ein Kompliment, indem du ihm sagst, er sei
doch der netteste und wohlerzogenste aller Ehemänner, und
leichzeitig laß durchblicken, daß auch du nicht immer ohne
jehler seiest. 9. Ist dein Gatte llug und regsam, so sei
hm eine gute Kameradin; ist er schwerfällig, so sei ihm
jreundin und Beraterin. 10. Vor allem aber bezeige Ach—
ung deiner Schwiegermutter. Bedenke, daß dein Gatte lie
eliebt hat, ehe er dich liebte.
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„Eine neue Mode, bitte!“
Man schreibt uns aus Paris: „Meine Damen, eine neue
Mode, bitte!“ Mit diesem Aufruf wendet sich ein großes,
llustriertes Pariser Frauenblatt an seine zahlreichen Abonnen-
innen und Leserinnen. Nach den Lächerlichkeiten und Extra-
aganzen im Anfang der Saison — so meint das Blatt —
Hosenrock zum Beispiel!), hat sich die Mode entschlossen, auf
em Standpunkt zu bleiben, den sie schon im vorigen Jahr
im diese Zeit einnahm. Und da die Mode des lesßzten
zommers ihrerseits nun wieder nicht wesentlich von der des
orhergehenden Jahres abwich. so ist sie, von einigen un-
edeutenden Veränderungen abgesehen, troßz des ihr anhaf«a
enden Rufs der Launenhaftigkeit, seit 19090 dieselbe geblieben.
Immer dieselben mehr oder minder weiten Drapierungen, immer
⸗