höoot „Te56 am 29. Jull in Cuxhaven. Postregelung: kilt
„Kolberg“ bis 1. August Swinemünde, vom 2. bis 6. August
Kiel, vom 7. bis 14. August Marinepostbureau Berlin, vom
5. August bis auf weiteres Kiel.
Neueste Nachrichten und Telegramme.
Das Schichsal der Kolonne Frankenberg.
Wt. Berlin, 31. Juli. Aus Deutsch-Südwestafrika wird
amtlich gemeldet: Da es trotz aller Nachforschungen bisher
nicht gelungen ist, Aufklärung über das Schichsal der Kolonne
Frankenberg zu schaffen, außerdem auch die am Okavango be—⸗
legene Polizeistation Kuringkuru und die 60 Kilometer west—⸗
lich von Andara (Libebe) gelegene Oblatenmission Niangana
gefährdet erscheinen, entschloß sich der Gouverneur, eine stär—⸗
kere Expedition in den Nordosten des Schutzgebietes zu ent⸗
senden. Die Expedition setzt sich aus zwei Kompagnien, einer
halben Batterie Maschinengewehrabteilung und einem Verkehrs—
zug zusammen. Angesichts der Länge der Etappenstrecke ist
ein“ Truppenaufgebot von etwa 200 Mann erforderlich. Die
Führung übernimmt Major Hinsch, auch der Kommandeur der
neenppe Major von Heydebreck, wird die Expedition be⸗
leiten.
Mulay Hafid in Finanznöten.
W. Varis, 31. Juli. Den Blättern zufolge ist in Tanger
ein Funkentelegramm aus Fez vom 29. Juli eingetroffen, nach
welchem der Sultan befürchtet, daß die Berberstämme des mitt⸗
leren Atlas sich nach der Ernte von neuem erheben. Mulan
Hafid scheint sehr beunruhigt zu sein, weil ihm die zu einer
Vermehrung der scherifischen Armee erforderlichen Geldmittel
noch immer nicht zur Verfügung gestellt sind.
Die Spanier wollen überwintern.
W. Paris, 31. Juli. Wie aus Elhsar gemeldet wird, be—
schioß Oberst Sylvestre, für die Besatzungstruppen Holzbaracken
errichten zu lassen, um sie gegen die Unbilden des Herbstes und
Winters zu schützen.“ Man erblickt darin einen Beweis dafür,
das Spanien nicht daran denkt, die Truppen aus Elksar zurück⸗
uuziehen.
Neuerungen in den französischen Offiziersprüfungen.
W. Paris, 31. Juli. Um eine gröhere Einheitlichkeit im
Offizierkorps der Kriegsflotte zu erzielen, verfügte der Ma—
Marineminister, daß die Seeoffizieraspiranten, die sich aus
Zöglingen der Seeschule, der Volytechnischen Schule, Unteroffi⸗
ieren der Kriegsflotte sowie Kapitänen der Handelsflotte re—
rutieren, nicht wie bisher den einzelnen Kategorien entsprechende
derschiedene Aufnahmeprüfungen, sondern durchweg dieselbe
Prüfung zu bestehen haben.
47 Winzer wegen Meuterei angeklagt.
Douai, 31. Juli. Anlählich des demnächst vor dem hie—
sigen Schwurgericht stattfindenden Prozesses gegen 47 der Meu—
terei angeklagte Winzer des Marnedepartements richtete Couler
de la Champagne einen offenen Buͤef an die Geschworenen,
in welchem er sagt, daß infolge der Beeinflussung eines Senators
und Deputierten der Regierungsmehrheit die eigentlichen An—
stifter und Urheber der Meuterei der strafrechtlichen Verfolgung
entzogen seien.
Unbefriedigende türkische Lage im Jemen.
WM. London, 31. Juli. Dem Reuterschen Bureau wird aus
Kunfuda unterm 25. Juli gemeldet, daß die Lage in Assyr
unbefrie digend ist. Die Streitmacht Mohammèd Alis liegt
untätig bei Dissan. Grohße Verstärlkungen werden aus Kon—
stantinopel erwartet. Dreitausend Mann sind bereits in Ho⸗
deidah gelandet. Torgut Schefket, der frühere Oberbefehls—
haber in Albanien, wird vermutlich Izzet Pascha im Oberbefehl
in Jemen ersetzen.
Eine neue Einrichtung auf amerikanischen Kriegsschiffen.
Newyork, 31. Juli. Um die Abfallspuren der
Kriegsschiffe zu vermeiden, soli auf den amerikanischen Kriegs—
schiffen die Neueinrichtung der Incinatoren getroffen werden,
durch welche die Abfälle des Schiffes verbrannt werden. Das
Kriegsministerium ist der Ansicht, daß die nach bisherigem
Brauch ins Meer geschütteten Abfälle den Weg der Schiffe
verraten, da sie tagelang auf dem Wasser herumschwimmen.
Oeste rreichische Svenden für Konstantinopel.
W. Wien, 31. Juli. Der Kaiser spendete für die durch das
Brandunglück in Konstantinopel Betroffenen 20 000, die öster⸗
reichischungarische Regierung 60 000 Kronen.
Der Wasserstand der Elbe.
W. Dresden, 31. Juli. Nachdem der Dresdner Pegel in⸗
fkolge der anhaltenden Trodenheit heute vormittag einen Elbe—
Wasserstand von Minus 226 em aufwies, sieht die Sächsisch
Böhmische Dampfschiffahrts⸗Gesellschaft sich genötigt, mit dem
motgigen Tage den gesamten Betieb auf der Strecke Leitmeritz-
Dresden-Mühlberg einzustellen. Lediglich auf der Strede Pill⸗
nitz-Dresden will man versuchen, mit ganz flach gehenden Fahr—
zeugen den Verkehr keilweise aufrecht zu erhalten.
Automobilunfall des Bremer Senators Gradau.
W. Eschwege, 31. Juli. In der Nähe von Alsdorf an
der Werra überschlug sich gestern abend infolge Versagens der
Bremse an cubschüssiger Stelle ein Automobil, in dem die zur
Kur in Soden weilende Familie des Senators Gradau-Bremen
'aßß. Gradau erlitt einen Unterschenkelbruch, Frau und Kind
Hehirnerschütterungen und innere Verletzungen. Die Verletzten
vurden in eine hiesige Privatklinik gebracht.
Betriebseinstellung der Daimler⸗Motorengeselischaft.
W. Stuttgart, 31. Juli. Die Daimler-Motoren-Gesellschaft
in Untettürkheim stellte vorgestern nachmittag wegen Diffe—
renzen mit der organisierten Arbeiterschaft, welche die Wieder⸗
einstellung einiger entlassener Arbeiter verlangte den Betrieb,
in dem etwa 2600 Arbeiter beschäftigt sind, bis auf weiteres ein.
Zunahme der Cholera in der Türlei.
Saloniki, 31. Juli. Infolge der Ausdehnung der Cho—⸗
lera in Oberalbanien wurde auch Mitrovitza von einem Sani—
tätskordon umgeben. In Ipek kamen im Verlauf von vier⸗
undzwanzig Stunden 24 Cholerafälle vor, von denen acht
tödlich waren. Unter den Truppen wurden achtzehn Cholera⸗
fälle, davon sechs tödliche, festgestellt. In Solonili und Uesküb
jind Vorkehrungen gegen die Einschleppung der Cholera ge—
troffen.
Wt. Saloniki, 31. Juli. Seit dem Auftreten der Cholera
in Ipek sind 120 Fälle in der Stadt und i der Umgebung
dorgekommen, von denen 60 Fälle tödlich verliefen. Auf
die Truppen entfallen 84 Fälle, von denen 40 tödlich ver⸗
laufen sind. In Diakova tritt die Cholera milder auf. Es
wurden keine neuen Fälke konstatiert. In Mitrovitza wurden
zwei Soldaten von der Cholera befallen.
Zum Kwiledi⸗Prozeß.
Posen, 31, Juli. Graf Dobieslaw Kwilecki, der Sohn
bes Grafen Hektor Kwiledi, hat ausdrücklich und endgültig auf
eine Anwartschaft auf das Fideikommißgut Wroblewo verzichtet.
Der Graf ist wahrscheinlich aus Ueberdruß an dem jahrelang
währenden Prozeß um dieses Gut zu seinem Schritt veranlaßt
worden. Der Wert des Gutes wird auf 5 Millionen Mark
geschätzt.
—
Berlin, 31. Juli. Der französische Botschafter
zegab sich heute mittag nach dem Auswärtigen Amt, wo er mit
derrn v. Kiderlen-Waechter eine Unterredung hatte.
Die heutige Besprechung dauerte ungewöhnlich lange.
Straßburg i. E. 31. Juli. Die Suxpendierung
des Straßburger S.C. ist um weitere zwei Semester, bis
um Sbhmmersemester 1913 verlängert worden. Den
Frund dafür sollen mehrere Aufsätze bilden, in denen die erste
Suspendierung abfällig besprochen wurde. Alte Korpsherren
ollen hinter diesen Artikeln stehen.
Wt. Paris, 31. Juli. Die Agence Havas veröffentlicht
folgende Note: Verschiedene Zeitungen haben sich in der letzten
Zeit zum Echo von tendenziösen Gerüchten gemacht, denen zu⸗
folge Deutschland zu ungewöhnlichen Einberufungen von Re—
ervisten schritte, während Frankreich seinerseits gquhergewöhnliche
nilitärische Maßnahmen träfe. Diese verschiedenen Gerüchte
entbehren jeder Begründung.
Eine weitere Note der Agence Havas besagt: Ein Morgen—
blatt hat einige vertrauliche Mitteilungen veröffentlicht, die
hm von einer hochstehenden deutschen Persönlichkeit gemacht
vorden wären, darunter auch eine angebliche Erklärung des
Botschafters Cambon zu dem deutschen Staatssekretär von
KRiderlen⸗Waechter. Wir sind zu der Erklärung ermächtigt, daß
die Cambon zugeschriebenen Aeußerungen in jedem Punkte un—
ichtig sind.
Wt. Madrid, 31. Juli. Nach einer Meldung aus Tanger
soll ein unter spanischem Schutz stehender Jude von französischen
Soldaten festgenommen, nach dem Posten gebracht und dort
in Gegenwart eines Unteroffiziers mißhandelt worden sein.
Wt. London, 31. Juli. Das Unterhaus nahm die Ver—
yhyandlung über das Versicherungsgesetz wieder auf und
vird sie wahrscheinlich in den nächsten beiden Tagen fortsetzen.
Man erwartet, daß die Beratung des Amendements zur Par—⸗
lamentsbill am Donnerstag stattfindet.
Wt. Glasgow, 31. Juli. Die Stadtverwaltung gab den
Dffizieren und Kadetten des deutschen Kreuzers „Hertha“ ein
Frühstück. Der Oberbürgermeister brachte bei demselben ein
doch auf den König und Kaiser aus. Die Mannschaft be—
iuchte die hiesige Ausstellung.
Wt. Berlin, 31. Juli. Vor der Ferienstrafkammer des
Zandgerichts 1 hatte sich heute das Dienstmädchen Wilhelmine
Nickel wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt und unbe—
ugten Waffentragens zu verantworten. Bei der Angeklagten
var in einer früheren Verhandlung wegen eines Diebstahls,
zegangen an ihrer Schwester, ein Revolver gefunden worden,
nit dem sie ihre als Zeugin gegen sie auftretende Schwester er—
chießen wollte. In der heutigen Verhandlung wurde die
dickel zu sechs Wochen Gefängnis und 30 MeuGeldstrafe ver—⸗
arteilt. Nach der Urteilsverkündigung suchte sie den Toilette—
raum des Landgerichtsgebäudes auf, wo sie vier Schüsse auf
iich abgab, die sie schwer verletzten.
W. Thorn, 31. Juli. Nachdem am Freitag drei Per—
—
rrtranken, sind gestern, Sonntag nachmittag, weitere drei
Personen ertrunken: der Friseurgehilfe Delik, der Schlachterlehr-
ing Sanftleben und der Gefreite Laatz von der 9. Kompagnie
des Infanterieregiments Nr. 21. Die Leiche Deliks ist gefunden
vorden, während die beiden anderen noch vermißt werden. Die
hiesige Polizei verbot das Betreten der Sandbank, da nunmehr
sechs Personen dort ertrunken sind.
Bremerhaven, 31. Juli. Bei Langewarden in Oldenburg
wollte ein Freiballon vom Berliner Luftschifferbatgillon
nie dergehen. Die Landung war infolge böiger Winde sehr
schwierig. Der Korb des Ballons schlug sehr hart auf. Von
den vier die Besaßung bildenden Offizieren wurde einer schwer
und einer leicht verletzt.
Düsseldorf, 31. Juli. Der Zigarrenhändler Otto Heinrich
und seine Frau wurden heute morgen in ihrer Wohnung
erschossen aufgefunden. Das sechsjährige Söhnchen war
erdrosselt. Sämtliche Gashähne waren außerdem geöffnet. Der
Anlaß zu der Ehetragödie ist noch nicht bdekannt.
Oberhausen, 31. Juli. Der am Mittwoch voriger Woche
hier wegen großer Unterschlagungen verhaftete Prokurist
Mahlberg von der Oberhauser Stahl- und Eisengießerei
hat ein Geständnis abgelegt, das er auch dem Besitzer
der Fabrik gegenüber wiederholte. Die Unterschlagungen sollen
ich auf 180 000 Mebelaufen.
Zell am See, 31. Juli. Beim Abstieg von der Gleiwitzer
zütte nach Bad Fusch im Kapruner Tal stürzten am
Donnerstag der fünfzehnijiährige Gymnasiast Gabessam aus
Zrünn und die neunzehnjährige Elsa Schön, Tochter des
Statthaltereirats Maximilian Schön aus Brünn, über eine
1200 Meter hohe Wand ab. Beide blieben auf der Stelle
ot. Auch die Mutter des Gymnasiasten, Frau Marie Ga—
essam stürzte in eine Gletscherspalte, in der sie die Nacht zu—
ringen mußte. Sie wurde mit einem schweren Nervenchod
uufgefunden und gestern nach Zell am See gebracht. Die
Leiche des Gymnasiasten wird nach Brunn gebracht, während
flsa Schön in Kaprun beerdigt wird.
Wt. Wien, 31. Juli. Wie die Neue Freie Presse aus
Toblach meldet, scheuten dort gestern nachmittag vor einem
Automobil die Pferde eines Wagens, in der drei ägyp⸗
ische Prinzessinnen saßen. Der Wegen stieß gegen einen Prell—
kein und schlug um, wobei die Insassen hinausgeschleuderi
vurden. Eine Dame erlitt einen Schädelbruch, eine zweite
eine Gehirnerschütterung, die dritte sowie der Kutscher erlitten
leichte Verletzungen.
W. Paris, 31. Juli. In Belley (Departement Ain) wurde
durch eine Explosion ein Haus zerstört. Zwei Personen
vurden getdtet und zwei debensgefährlich ver—
etzt. Die Untersuchung ergab, daß die Verunglüdcten aus
Henf Schießpulver eingeschmuggelt hatten, das explodierte, als
ie es nach Art des vom Staate hergestellten Pulvers ver—
daden wollten.
Wt. London, 31. Jult. Das Reutersche Bureau meldet
aus Simla: Tatsächlich leidet halb Indien unter
Dürre. Das Getreide verdorrt in den vereinigten Provin—⸗
en, in den Zentralprovinzen und Pundjab. Regen ist drin⸗
jend notwendig in Raiputanag, auf Kathawar, in Gujrat und
Sindh. Wenn die Durre zehn Tage anhält, wird die in⸗
dische Regierung die gewöhnlichen Mahßregeln gegen die Hun—⸗
gersnot treffen.
Wt. Obessa. 81. Juli. Dret Pestfällo würden hier
zakteriologisch festgestellt, einer in der Stadt und zwei unter
der Mannschaft des etwa seit Monatsfrist im Hafen liegenden
Dampfers „Woronesh“.
W. RKonstantinopel, 31. Jui. Der Kriegsminister
ist wieder hergestellt. Er wurde gestern vom Sultan
in Audienz empfangen. Die Polizei verhaftete in der Vorstadt
Makrikoej einen Perser, der einen Regierungskonak in Brand zu
tecken versuchte.
Newnork, 31. Juli. Wie aus Bangor im Staate Maine
telegraphisch gemeldet wird, sind auf der Bangor-Aroostock⸗
Eisenbahn bei Grindstons zwei mit Ausflüglern besetzte Züge
zusammengestoßen. Fünfzehn Passagiere sollen ge—
tötet und mehr als 20 verletzt worden sein.
Die Hitze.
Mt. Finsterwalde, 31. Juli. Gestern entstand in der Nähe
von Gohra im Gebiet der Oberförsterei Grünhaus ein Wald⸗—
brand, der schnell nach dem Norden sich ausdehnte und immer
noch wütet. Nach Auskunft der zuständigen Forstbehörde dehnt
sich der Brand in einer Richtung vom Römerkeller bis nach
Pechhütte, ungefähr 8 bis 10 Kilometer aus. Die Finster⸗
walder Feuerwehr wurde gestern abend mittels Sonderzuges
in das Brandgebiet befördert, kehrte aber nachts um 1 Uhr
unverrichteter Sache wieder zurück.
Aelzen, 31. Juli. Riesige Waldbrönde wüten in der Um⸗
gebung und greifen infolge der großen Dürre schnell um sich.
Auch aus Bevensen, Münster, Soltau und Burgdorf werden
Waldbrände gemeldet. In Bevensen sind über 1000 Morgen
Zeide abgebrannt. Beim Baden in der Ilmenau sind zwei
Mädchen ertrunken.
Wt. Braunschweig, 31. Juli. Heute nachmittag sind über
zausend Morgen Heide- und Moorland im Kreise Gif—
horn in Brand geraten. In der Kolonie Neudorf-Platen⸗
dorf stehen 500 Morgen fiskalischen Waldes in Flammen.
Ferner stehen bei Schönewörde mehrere hundert Morgen Wald
and Heide in Flammen. Auch bei Wahrenholz ist ein großer
Moorbrand entstanden.
Essen a. d. R. 31. Juli. Obwohl heute früh ein heftiges
Bewitter mit starkem Regen niederging, herrschte gegen Mittag
im ganzen Industriebezirk wieder die gleiche große Hitze wie in
den letzten Tagen. Der durch die anhaltende Hitze und Trocken—
»eit verursacht Wassermangel beginnt in verschiedenen
Orten bereits zu einer Kalamität zu werden. Hier in Essei—
sind verschiedene industrielle Betriebe gezwungen, infolge Wasser
mangels die Betriebe einzuschränken, bezw. ganz einzustellen,
Auch die Eisfabrikation wird stark durch Wassermangel be—
einträchtigt. In Duisburg haben die Vereinigten Milch—
»ro duzenten und Milchhändler beschlossen, wegen des großen
Zchadens, der den Milchproduzenten durch die anhaltende Dürre
ntsteht, den Milchpreis von morgen an um zwei Pfennig
pro Liter zu erhöhen. Beim Baden im Rhein sind wieder sechs
Personen ertrunken.
Saarbrücken, 31. Juli. Die Kanalschiffahrt auf dem ost—
französischen Kanal hat durch die langanhaltende Dürre schwer
zu leiden. Es gelingt nicht mehr, in dem Kanal den er—
orderlichen Wasserstand zu halten, da der Wasserzufluß merl—
lich nachläzt. Die Schiffe können daher nur mit Teilfracht
belastet werden. Diese Stockung macht sich auch im Handel
bemerkbar, da vom. Saargebiet aus eine ganze Anzahl Schiffe
rür den ostfranzösischen Kanal verfrachtet werden; besonders
der Kohlenhandel hat zu leiden. Die Störung wird um so
unangenehmer empfunden, als erst vor kurzem die Schiff⸗
fahrt nach der alljährlich üblichen Kanalsperre wieder aufge—
tommen wurde und eine vermehrte Verschiffung zu bewältigen
st. Die Kanäle in Elsaß-Lothringen haben noch normalen
Wasserstand, so daß in diesen Bezirken die Schiffahrt bisher
nicht gestört wurde.
Paris, 31. Juli. Furchtbare Unwetter nach der drücken—
den Hitze der letzten Wochen haben gestern in ganz Frank—
reich großen Schaden angerichtet. Zahlreiche Telephon- und
Telegraphendrähte sind zerrissen, so daß die Verbindungen
anterbrochen sind.
Mailand, 31. Juli. Die Hitze in Ober⸗Italien ist ganz
anerträglich. In Venedig lind zahlreiche Todesfälle durch
Sonnenstich vorgekommen. Auch aus Triest werden tödliche
Zitzschläge gemeldet.
Rom, 31. Juli. Ein furchtbares Unwetter ist nach der
ntsetzlichen Hitze der letzten Woche Über Sizilien niederge—
jangen. Die Ernte ist größtenteils zerstört. Viele Personen
wurden vom Blitz erschlagen.
Wt. Prag, 31. Juli. Infolge der Hitze explodierte
in Nachod in der Drogerie von Marek ein Benzinballon.
Vier Personen wurden schwer und mehrere leicht verletzt, wäh—
cend das Haus stark beschädigt worden ist.
Sportnachrichten.
(Mitgeteilt vom Sportbureau Joh. Ganzel,
Hamburg J. F.: IV. 3790,3791.)
Rennen zu Kottingbrunn, 30. Juli. Preis vom HSe—
enenthal. Flagge Gulloch 1. Satrap 2. Acto 3. Tot.:
40: 10, Platz: 36, 78, 37: 20.
RNennen zu Berlin⸗Grunewald, 30. Juli. Preis von
GFladow. Etoile (H. Aylin) 1. Saville 2. Tot.: 20: 10
Platz: 16, 31: 10.
Preis von Lichtenberg. Chicago (B. Streit) 1.
Wackerlos 2. Haschisch 3. Tot.: 74: 10, Platz: 24, 18, 28: 10.
Preis von Dalmin. Perilla (Spear) 1. Sans Atout
(ertl.) 2. Mansfeld 3. Tot.: 15: 10, Platz: 12, 16, 15: 10.
Preis von Oranienburg. Fetlars Fortune (Höge)
1. Tot.: 25: 10.
Zeppelin-Handikap. Amfortas (Rosah) 1. Mar
schall 2. Queenie 3. Tot.: 213: 10, Platz: 69, 25, 30: 10.
Preis von Golm. Fun GWeishaupt) 1. Zenora 2.
Rothkäppchen 3. Tot.: 96: 10, Platz: 28, 20, 17: 10.
Preis von Schlachtensee. Red Orange GRosah) 1
Tot.: 37: 10.
Rennen zu Nenß, 30. Juli. Neußer Handikap. Blue
in Blue (Kühl) 1. Litterature 2. Laverna 3. Tot.: 336: 10.
Platz: 68, 82, 50: 10.
Rennen zu Maisons-Laffitte, 30. Juli. Prix Eugène
Adam. 80000 Fr. Gavarni III (J. Jennings) 1. Alcan—
tara II 2. Bibre 3. Tot.: 91: 10, Platz: 23, 27, 35: 10.
Omnium de deurx ans. 50000 Frs. Montrose II
(O'Neill) 1. La Chosile 2. Radial 3. Tot.: 48: 10, Platz:
13, 12, 13: 10.
Wt. Cowes, 31. Juli. Die kaiserliche Jacht „Meteor“
zewann das Rennen der großen Schoner. „White Weather“
var Zweiter. Die deutsche Jacht „Sophie Elisabeth“ de⸗
vann den internationalen Herausforderungspokal. Die Jacht
des Königs Alfons,Hispania“ mit dem König an Bord wurde
2Zweite