rangiert, recht Tüchtiges leisten würden Auch Familienexistengen
gehen zugrunde, die bei rechtzeitiger Hilfe gerettet werden
fönnen. Der Gedanke, einen Weg zur Entschuldung des Offi—⸗
zierlorps zu finden, hat bei uns bestanden, wurde aber nicht
in die Tat übertragen. Daß er zu verwirklichen ist, beweisen
die Vorgänge in Oesterreich-Ungarn. Auf die Initia⸗
tive des Kaisers Franz Josef hin ist dort vor zwei Jahren ein
Fünfzig-⸗Millisnenfonds zur geldlichen Hilfsst ellung
für die Offiziere geschaffen worden. Seine Verwaltung hat
soeben ihren ersten Jahresbericht veröffentlicht, und schon diese
Aebersicht läßt die wohltätigen Wirkungen der Einrichtung
einerseiis, aber auch ihr dringendes Bedürfnis er—
kennen. Es sind 2290 Gesuche um Darlehen an die Verwal—⸗
tung gerichtet, davon 1297 berücksichtigt worden. Im ganzen
wurden 4,55 Mikllionen Kronen, in diesem ersten Jahre,
zinslos und in kleinen Raten rückzahlbar, ausgeliehen, wovon
348 000 Kronen an Stabsoffiziere, der Rest an Hauptleute
und Rittmeister, Oberleutnants und Leutnants. Wohl besteht
auch bei uns der sog. Kaiser-Wilhelm-Fonds, aus
dem Offizieren, auf eine gewisse, von ihren Kommandeuren
zu reistende Bürgschaft für ihre Solidität und bei Bestehen
einer porũbergehenden Notlage, gegen geringe Zinsen und in
—D
können. Die dabei zulässigen Beträge reichen ab er in sehr
vielen Fällen nicht aus, um „reinen Tisch“ zu machen, den
Subalternoffizier ganz zu entschulden, und so bleibt vielfach
die Kalamität der Offiziere in Wucherhänden weiter be—
stehen. Kein junger Offizier gesteht zudem, aus Sorge, seine
Laufbahn zu gefährden, freiwillig gerade seinem Truppen—⸗
befehlshaber ein, dah er ron größeren Schulden gedrückt
wird. In Oesterreich Ungarn dagegen macht man ganze Arbeit,
5* dort möglich ist, muß schließlich bei uns erreichbar
ein.
Inland und Ausland.
Deutsches Reich.
Prinz Waldemar von Preuzen, der älieste Sohn des
Prinzen Heinrich, bereitet fsich jetzt auf Wunsch seines
Veters auf das Referendarexramen vor, nachdem er an den
Univerfitäten Straßburg und Kiel juristische Vorlesungen ge—
hört hat.
Wegen Wassermangel abzebrechene Trupp nübunzen. Aus
bem großen Exerzierplatze Alten-Grabow, auf dem sich gegen⸗
wärtig 17Kavallerieregimenter befinden, ist ein der⸗
artiger Wafßsermangel eingetreten, daß die Uebungen,
zu denen auch der Kaifer erwartet wurde, abge—
örochen werden mußten. Das Militär ist vorläufig in
Quartieren in den Dörfern der Umgegend untergebracht
und wird in seine Garnisonen zurücklehren.
Deuischland bei der Opiumkonferenz. Wie bekannt ge—
tjeben wird, hat Deutschland eingewilligt. an der inter⸗
nationaln Opiumkonferenz teilzunehmen, die vom
1. Oktober d. J. ab im Hasag abgehalten werden soll. Da⸗
mit haben alle Großmächte die Einladung anzenommen.
Einis uderbares Verbot. Dänische Tu ner und Turnerinnen,
die kürzlich auf eine Einladung hin in der Militärturnanstalt
in Berlin vor 300 Offizieren Turnübungen mit großem Er—
folge vorgeführt hatten, beabsichtigten. auf der Heimkehr auch
in Apenrade auf eine an sie ergangene Aufforderung hin öffent⸗
iche Turnübungen vorzusühren. Dies ist ihnen nun in einer
behördlichen Zuschrift ohne Angabe von Gründen untersagt
worden.
Hansabund und Freis un. Im Wahlkreise Tilsii⸗Riederung
ijt betanntlich von den Köonservativen und National—
liberalen als gemeinsamer Kandidat der Staatsminister
1. D. von Moltke aufgestellt worden, der sich im Falle
jeiner Wahl der freikonservativen Vartei anzuschließen ge—
denkt. Außerdem kandidiert für die Fortschrittliche Volks—
partei Rittergutsbefitzer Kapp und für die Sozialdemokraten
Gutsbesitzer Hofer. Man sollte nun meinen, daß bei diesen
Verhältnisse der Hansabund sich völlig neutral
erhalten und fseine ganze Kraft auf die Be—
kämpfung der Sozialdemokrat ie verwenden müsse;
das trifft aber nicht zu. Der Hansabund hat beschlossen, den
Kandidaten der Fortschrittlichen Volkspartei zu
unterstüten, obwohl der konfervativ-⸗nationallibe—
zale Kompromißkandidat v. Moltke ja durchaus nicht zu
den sogera nsen Uebéragrartern gehört.
r
verglich die teuren Kleider der eigenen Kinder mit denen der
tleinen Emmy und Franziska. Fritz und Annchen sahen nicht
immer so sauber aus, und oft mar an ihren Sachen etwas
zertissen. Die Mutter dachte nicht daran, es selbst auszu—⸗
Zessetn, und die Wärterin war nachlässig; es fehlte die
Aufsicht.
„Wollen Sie nicht unser Jüngstes sehen, gnädige Frau?“
tkragte Margarete mit der Eitelkeit, die so natürlich bei jungen
Müttern ist.
Irmgard sagte ja, dachte aber dabei: „Ich kann so kleine
Kinder nicht leiden.“
Trotz dieses Gedankens mußte sie sich eingestehen, daß
das Baby ein prächtiges Kerlchen war. Margarete hob es auf
und drückte das kleine Geschöpf an lich, die reinste Mutterliebe
strahlte dabei aus ihren Augen.
„Wie viele Kinder haben Sie?“ fragte Irmgard aus
zöflichkeit.
„Fünf, gnädige Frau, drei Buben und zwei Mädchen.“
„Fünf Kinder?“ rief Irmgard, „wie schreclich!“
„Warum schreclich?“
Etwas wie Empfindlichkeit lang durch diese Frage hin—⸗
durch; die Taktlosigkeit Frau von Lörsbachs hatte die zärtliche
Mutter verletzt.
„Sie haben doch viel Arbeit und Lalt durch so viele kleine
Kinder.“
„Ja, das gebe ich zu. Aber die Freude und das Glück
sind größer als die Arbeit; wir möchten keins missen. Für
uns Mütter ist es doch die schönste Aufgabe, die uns von
Gott anvertrauten Schätze zu hüten, zu pflegen, sie zu guten
Mienschen zu erziehen. Kinder sind das uns von Gott an—
vertraute Pfand, über das wir ihm einst Rechenschaft ab⸗
legen sollen.“
In diesem ihr neuen Lichte batte Irmgard noch nie die
Pflichten der Mutter gesehen; lie blidte mit Verwunderung
auf die kleine zarte Frau, deren dunkle Augen wie verklärt
ichimmerten.
„Vlich machen schon meine zwei nerods! Sind Sie es nie?“
Margarete lachte fröhlich.
„Nein, gottlob, nie! Ich habe keine Zeit dazu, die Arbeit
für Haus, Mann und Kinder erhält mich frisch.“
— Zathos Titel. Die beiden Verteibdiger bes bisherigen
Pfarrers Jatho, Pfarrer Traub und Professor Baum⸗
garten, haben folgende Eingabe an den Evangelischen
Iberkirchenrat in Berlin gerichtet: „Hochwürdigen Evangeli—
scchen Oberkirchenrat bitten die unterzeichneten Verteidiger
des Herrn Pfarrers Jatho um Auskunft, ob die Anrede
des Königlichen Konsistoriums in Koblenz: „An den bis⸗
herigen Pfarrer Karl Jatho in Köln“ zu Recht besteht
oder nicht, bezw. in welchem Sinne dieselbe verstanden wer—⸗
den soll. Nach allen bisherigen Darstellungen des Irrlehre—
Jesetzes, die vom Evangeltischen Oberkirchenrat unwidersprocher
durch die Presse liefen, bleibt dem wegen Irrlehre seines
Amtes entsetzten Pastor sein Tilel unangetastet. Die ursprüng⸗
liche Vorlage des Oberkirchenrats hatte in 8 14 ausdrüdlich
den Wegfall des Titels vorgesehen und das noch betont
mit den Worten: „Wegfall der Rechte des geistlichen Stqan—
des einschließlich der äußeren Rechte eines Geistlichen, ins—
zesondere auch des Titels.“ Demgegenüber heißt es im
Gesetz nur: „Wegfall der Rechte des geistlichen Standes.“
Demnach ist die Auffassung allgemein geteilt worden, daß
dem abgesetzten Pfarrer der Titel verbleiben soll. Die
grundsätzliche Entziehung der Amtsbezeichnung würde nämlich
die Anstellungsfähigkeit in einer anderen deutschen evangeli⸗
ichen Landeskirche unmöglich machen. Deshalb bitten wir,
das Königliche Konsistorium in Koblenz anweisen zu wollen,
dem Pfarrer Jatho mitzuteilen, daß er im Besitz seines Titels
bleibt.“
Jahresversammlumg des Bundes Deutscher Stellenver⸗
mittler. In Frankfurt a. M. hält gegenwärtig der Bund
Deutscher Stellenvermittler seine Jahresver—
—
chäftigt sich zunächst mit dem Stellenvermittlungsgesetz vom
Juni 1910. Zur Taxenfrage wurde folgende Resolution an—
genommen: „Die Versammlung steht einmütig auf dem Stand⸗
punkte, daß die Festsetzung der Tarxen aus gänzlich irrigen
Anschauungen heraus gehandhabt wurde. Der Bund Deut—
cher Stellenvermittler sieht sich danach veranlaßt, im Wege
des Verwaltungsstreitverfahrens zu beantragen, in eine noch—
nalige eingehende Prüfung der Taxenfrage einzutreten, da
sich die jetzige Festsetzung als vollitändig unzulänglich ge—
zeigt hat und somit jede weitere Existenzberechtigung für
das Stellenvermittler-Gewerbe aufhören müsse,
Italien,
Die deulschen Studenten in Turin. Aus Turin wird ge—
schrieben: Die deu'schen Studenten sind Sonnabend um 1 Uhr
mit dem Mailänder Schnellzuge bei schönstem Wetter ein—
jetroffen. Es wurde ihnen von den Spitzen der Be—
hörden und von der Turiner Studentenschaft,
die zur Begrühung am Bahnhof erschienen waren, ein warmer
Empfang bereitet. Gestern abend sand zu Ehren der Gäste
ein Fruerwerk in der Ausstellung und eine Il umina ion der
5hauptstrahen statt. Der Aufenthalt in Turin ist auf drei
Tage für die von den Behörden und der dru schen Kolonie
rrangierten Bankette, Empfänge und Ausstellunzsbefuche und
inen Ausflug nach der Superga fest efctz. Ven hier erfolgt
—
und Neapel. Die deutschen Gäste, unter danen sich drei Stu⸗—
dentinnen befinden, sind begeistert von den ihnen bisher
in Laveno und Mailand gebotenen Ausmerksamkeiten. Das
in Deutschland verbreitete Gerücht, daß die Zahl der Gäste
sich wegen des Gesundheitszustandes Oberitaliens von 500
auf 60 reduziert habe, ist unrichtig.
Portugal.
Die Schulden dar Kön'gin Ma ia Viastehen wieder einmal
'm Mittelpunkte des öffentlichen Inseresses in Lissabon. Der
dissaboner Gerichtshof hat eine schriflicke Etklärung des Her-
ogas von Oporto, des Onkels König Manuäels erhalten,
»er zufolge der Herzog allen Rechsen als Erbe friner Mutter,
der verstorbrnen Königzin Maria P'a, entlagt. Diese Ver—
ichtleistung ijst aber nicht allzu heroisch zu nehmen; denn in
Wirklichteit bedeutet sie nichts anderes, als daß der schlaue
zerzog jede Verantwortlichkeit fsür die ungeheuren
3cbulden seiner königli hen Muiter zu üdweist. Die Schulden
chließen bedeuende Summen ein, die sich die verschwenderische
Frau vom portugiefischen Staat hat „vorstrecken“ lassen.
Perfien.
400 000 Mefür Mohammed Alis Konf! Ueber die gewalt⸗
ame Befreiung des in Täbris gefangen gehaltenen f üheren
Gouverneurs von Ardebil Reschik-el-Mulk durch dreihundert
„Sie sehen aber gar nicht so kräftig aus.“
„Ich darf nicht müde werden!! Das ist mein Wahl—
spruch. Und der zweite: Nur Mut, Gott hilft!“
Als Irmgard allein waͤr, dachte sie über diese Worte nach.
der Gedanke an gute Vorsätze kam über sie. Aber wie
schwer war die Ausführung! Immer wieder fiel die in
ihne Fehler zurück.
Theater, Kunst und Wissenschaft.
Franz Liszt. Heute, am 31. Juli, sind 25 Jahre ver—⸗
ossen, seit Franz Liszt während der Bayreuther Festspiele plötz⸗
ich verschied. Liszt war unbestritten einer der bedeutendsten In⸗
erpreten und mit eine der hervorragendsten Individualitäten
inter den Tonkünstlern des 19. Jahrhunderts. Am 22. Okt.
1811 in Eaiding bei Oedenburg (Ungarn) geboren, zeigte er
ereits als Knabe eine so ungewöhnliche Begabung, daß er
cchon 1822 mit grohem Erfolge in Wien auftreten bonnte. 1828
and der begabte Knabe auch in den Variser Salons eine glän—⸗
ende Aufnahme. Von 1835 -39 lebte er mit der Gräfin
Agoult in der Schweiz, wo dem Paare auch später die einzige
Tochter Liszt, Cosima, später H. v. Bülows und Richard Wag⸗
jers Gattin, geboren wurde. Dem vielgepflegten Konzertspiel
ntfagte Liszt 1847 vollständig, um sich minmehr ganz seinen
Zompositionen zu widmen. Umgeben von einer Schar hoch-
egabter Kunstschüler, lebte er 1847 bis 1861 als Tirigent,
dehrer, Schriftsteller und Komponist in Weimar. 1861 ver⸗
egte er seinen Wohnsitz nach Rom, wo er vier Jahre später
die Weihen empfing und Abbs wurde. 1873 wurde er zum
Bräsidenten der auf seine Anregung gezründeten Landes-Musik⸗
ademie in Pest gewählt. Seine bekannten Kompositionen sind
über die ganze Welt verbreitet und haben ihm einen dauernden
Ruf unter allen Kulturvölkern geschaffen.
Zum 70. Geburistaa des VProfessors Friß Schaper. Prof.
Friz Schaper fseiert heute am 31. Juli seinen 70. Geburtstag
1859 tam Schaper, ein geborener Alslebener, der erst in Halle
als Steinmetz gearbeitet hatte, an die Berliner Akademie
erbrachte seine Lehrlahre 1860- 1867 im Atelier von A.
Wolff und errang gleich mit fseiner ersten größeren Arbeit,
Fortsetzung folat.)
—
russische Soldaten herrscht in Teheran große Aufregung, da si
eine Einmsichung in persische Hoheitsrechte bedeutet. Das Parla
ment genehmigte Sonnabend die Anstellung des frühreren enn
zischen Militärattaches in Teheran, Mafor Stokes, al⸗e
Draanifßator der Zollgendarmerie und setzte auf
den Kopf des ehemaligen Schahs einen Preis von
200 000 M, auf die seiner Brüder Salar-d-Dauleh
und Schoa⸗es⸗Saltaneb Vreise von je 100000 M
rus.
Amerika.
Amerika und die Philippinen. Auf einem Bankett zu
Manila, an welchem 250 Kaufleute und hervorragende Per—
önlichkeiten der Regierung teilnahmen, hielt der General—
Jouverneur eine längere Ansprache, bei der er die Bei—
ilfe der awmerikäanischen Regierung zur SFebung
des Handels zufagte. Auf den Philippinen macht sich
eine große nationalistische Bewegung bemerkbar, doch
fehlt es ihr an Zue—nenschluk und Einiakeit.
*
Tagqesbericht.
Lübeck, 31. Juli.
V Der Somtagsverkehr war wieder ein außerordentlich
iebhafter, insbesondere natürlich nach Travemünde. Im
Gegenfatz zum vorigen Sonntag wickelte sich der Verkehr
gestern während des ganzen Tages glatt ab. Zwar kamen
einige Verspätungen vor, doch waren diese nicht von Erheblich—
eit. Nicht ganz so lebhaft wie am vorigen Sonntag war
der Verkehr von Hamburg nach Travemünde, was nicht
zuletzt auf die Unzulänglichkeit der Travemünder Bahn, die
am vorigen Sonntag bekanntlich leider ganz besonders in die Er—
cheinung getreten ist, zurückzuführen fsein wird, wenn anderer⸗
eits auch nicht bestritten werden kann, daß der Ultimo
don Einfluß gewesen sein mag. Für die am Freitag und
Zonntag nachmittag 1 Uhr 20 Min. nach Travemünde abge—
assenen Sonderzüge wurden je 1000 Fahrkarten ausgegeben.
satürlich hätten noch viel mehr verkauft werden können,
aber mehr als 1000 Karten werden für jeden Zug nicht aus—
zgegeben, da es schon schwer hält, eine solche Anzahl von
Personen in einem Zuge nach Travemünde zu befördern.
I1. Lübecker Schwimmperein. Auf dem internationalen
Schwimmfest „Stern“, das am Sonntag in Hamburg in der
Mundsburger Badeanstalt abgehalten wurde, und zu dem
;2 Vereine 315 Nennungen abgegeben hatten, errang Herr
zeinrich Westphal im Kopfweitsprung bei einer Leistung von
455m unter 9 Teilnehmern den ersten Preis.
S Eine ganze Anzahl von Bränden an den Böschungen
der LübeckSchwartauer Bahn beim Schlachthofe gab heute
nittag Veranlassung, die Hilse der St. Lorenz-Feuerwache
inzurufen. Es brannte das durch die Hitze natürlich völlig
rusgedörrte Gras an 7 bis 8 Stellen. Eine besondere Ge—
rahr lag natürlich nicht vor; auch hatte die Feuerwehr die
Flammen bald gelöscht.
o.- Kleines Fruer. Sonntag vormittag gegen 82 Uhr
wurde die Feuerwehr nach dem Haufe Fünfhausen Nr. 1 ge⸗
»ufen. Dort brannte es in einem aus Holz erbauten, mit
Ziegeln bedeck en Quergebäude, welches nur zum Aufbewahren
von Fruerungsmaterial und Gerümpel dient. Das Feuer wur de
in einer halben Stunde gelöscht. Es ist nur ein Gebäude⸗
schaden entstanden. Vermutlich ist der Brand durch Ausschütten
bon Asche, worunier sit noch glimmende Kohlenteile bfunden
haben mögen, entstanden.
Hanfeftãdte.
SHambur'g, 31. Juli. AbschlußeinesneuenTarif—
ertrages im Holzgewerbe. Wie wir bereits früher
mitteisten, hat der neugegründeie Arbeitgeberverein der Holz-
gewerbetreibenden von Hamburg und Umgegend den Beschluß
gefaßt, mit dem Deutschen Holzarbeiterverband in Verhand-
ungen zu treten wegen Abschlusses eines Tarifvertrages. In
er Sonnabend abend abgehaltenen Versammlung des
Arbeitgebervereins der Holzgewerbetreibenden von Hamburg und
Umgegend erstattete der Obmann der Verhandlungskommisiion,
J. Neumann, den Bericht über die Verhandlungen, die zu
einer Einigung mit dem Holzarbeiterverband geführt haben.
Der neue Vertrag umfaßt alle Betriebe der Tischlereien, Spezial⸗
fabriken, Pianofortefabriken, Parlett- und Fußbodenfabriken ein⸗
chueßlich der Holzbearbeitungsfabriken. Die tägliche Arbeits-
eit wurde auf 83122 Stunden (pro Woche 51 Stunden) feitgesetzt.
———
em Entwurf zu einem Uhland-Denkmal, den ersten Preis.
Die Reichshauptstadt dankt Schaper u. a. die Denkmäler
55oethes und der Kaiserin Augusta, die Viktoria in der
zerrscherhalle des Zeughauses und einen wesentlichen Teil
des Reliefschmuckes am Reichstagsgebäude. Aber auch für
nehrere andere größere Städte hat Prof. Schaper Werke
eschaffen, so für Köln, Braunschweig, Darmstadt, Aachen,
zamburg, Bielefeld u. a. Der Jubilar ist Mitglied des Se⸗
dates der Akademie und Ritter des Ordens Pour le mérite.
Von 1875— 1890 wirkte er als Lehrer an der Kunstakademie.
Prof. Schaper hat bekanntlich die beiden Marmorbüsten
»on Lübecks Ehrenbürgern, Bismardk und Moltke, mo.
delliert; die im Bürgerschaftssaale des Rathauses Auftellung
gesfunden haben.
Dresdner Hoftheater. Dem Rüdblick auf die Spielzeit
1910/113 den die Intendanz der Königlich fächsischen Hoftheater
n Dresden herausgegeben hat, entnehmen wir solzende, auch
ür weitere Kreise interessante Daten: Am 2. Okt. 19810
vurde die Oper „Lohengrin“ von Richard Wagner zum
100. Mal aufgeführt. Am 20. Febr. 1911 wurde die Oper
„Margarete“ von Gounod zum 200. Mal gegeben. Am
77. Mai 1911 wurde „Das Rheingold“ von Richard
Vagner zum 100. Mal gegeben. Am 7. Juni 1911 wurde die
Iper „Carmen“ zum 200. Mal aufgeführt. — Die Klas⸗
iker waren im Spielplan des Königlichen Schauspielhauses an
1 Abenden und an sechs Nachmittagen mit 23 Werlen ver⸗
reten. Goethe brachte es mit zwei Werken auf drei Vor—⸗
tellungen. Von Hebbel wurden vier Stüde in elf Vorjtel⸗
ungen gegeben. Lefsing figuriert in dieser Zusammenstellung
rur mit einem Werke, das aber fsechsmal aufgeführt wurde.
Schiller hat die Führung: Elf Werke wurden in 58 Vor—⸗
tellungen gespielt. Shakespeare hat drei Stücke zu dem
depertoir« beigesteuert; er wurde zehnmal aufgeführt. Von
Dtto Ludwig wurde ein Stück zweimal gegeben. Und Molidre
zeschlieht die Liste mit einem Stücke, das eine sechsmalige
Wiederholung fand.