Friedenseiche, Chaussee Bahrenfeld-⸗Osdorf bis zum westlichen
der von hier nach Lurup führ ͤden Wege. Auf dem Wege
um Paradefelde nehmen Schulen usw. Aufstellung. Nach dem
Abreiten des J. und 2. Treffens wird der Kaiser die Ab—
rdnungen der Kriegervereine und der schleswig-holsteinischen
Veteranen abreiten. Den Rapport für die Kriegervereine und
Beteranenabordnungen wird Generallt. z. D. v. Hoppenstedt
sberreichen. Als Zuschauer werden auch die Offiziere,
ZSanitätsoffiziere und Lehrer sowie die Kadetten der Quarta,
Anter⸗ und Obertertia des Kadettenhauses in Plön zugegen
sein.
Fur die Paradeaufstellung ist folgendes bestimmt:
Fußtruppen: Tiefkolonne— Maschinen-Gewehrkompagnien: Zua⸗
folonne, Kavallerie: Regimentskolonne, Feldartillerie: Tief⸗
fdionne, Train: Breitkolonne. Der erste Vorbeimarfch
soll in Kompagnie-, Eskadrons- und Batteriefronten Guß-
rippen und Kavallerie mit halben, Artillerie und Train
nit ganzen Tiefenabständen), der zweite Vorbeimarsch
Fußlruppen in Regimentskolonne mit ganen Tiefenabständen,
Kapallerie in Eskadron-, Artillerie in Batterie⸗ Train in
Kompagniefronten) mit ganzen Tiefenabständen gefchehen. Nach
der Parade (etwa zwischen 12 und 1 Uhr) wird der Kaiser
bie Fahnen nach der Stadt zurudführen, und zwar auf
olgendem Wege: Prinz-Albrechtstrahe, Friedenseiche, Bahn⸗
hofstraße in Groß-Flottbek, Weidenstraße, Beselerstrabe, Beseler⸗
platz, Reventlowstraße, Margarethenstraße, Wrangelstraße,
Moltkestrahe, Philosophenweg, Flottbe'er Chaussee, Klopstock⸗
strahe bis zum Rathaus Altona. Die Fahnenkompagnie
stellt das Grenadierregiment Nr. 89. Die Geleiteskorten
für die Wagenfahrten der Kaiserin zum Paradefelde stellt
das Busarenregiment Kaiser Franz Josef von Oesterreich, für
die Fahrt vom Paradefelde das Dragonerregiment Nr. 17.
Wege wie vorhin genannt. I
Abends findet im Hotel Kaiserhof das Paradediner
statt. Anfchließend hieran ist groher Zapfenstreich vor
hemt Altonaer Rathause. Das Kaiserpaar wird den Zapfen⸗
treich von den Fenstern über dem Kaiser⸗Wilhelm⸗Denkmal
ain ber Nordfront des Rauthaufes abnehmen. Die Musik-
korps marschieren in der Richtung vom Kaiserhof auf das
Rathaus an und nehmen auf dem Denkmalsplatz Aufstellung.
Abmarsch nach dem Bahnhofe zu.
Am Sonntag, dem 27. August, wird, 11 Uhr 30 Min.
vormittags F
Feldgottesdienst auf dem Heiligengeisifelde
abgehalten. Die Anfahrt des Kaiserpaares wird durch die
Stratzen: Kaistraße, Kaiserstrahe, Königstrabe, Rathausmarkt,
Grund, Reichenstraße, Reeperbahn, Millerntorplatz geschehen; auf
dem ganzen Wege ist Spalierbildung durch Truppen des Armee—⸗
'orps vorgesehen. Am Feldgottesdienst nehmen teil außer den
eingeladenen Fürstlichkeiten und Bürgermeistern der
Freien und Hansestädte Hamburg, Lübeck und
Bremen die Generalität und die Offiziere der im Standort
anwesenden höheren Stäbe, in voller Stärke das Füsilier—
Regiment Königin (Schlesw.-Holst.) Nr. 86, je J Bataillon des
Inf.Reg. Bremen, des Inf.Reg. Hamburg, des Grenadier—
Reg. Nr. 89, des Füs.Reg. Nr. 90, des Inf.Reg. Lübech,
e 2 Eskadrons der Drag.⸗Reg. Nr. 17 und 18, die 3. Batterie
des Holst. Feldart.Reg. Nr. 24, eine Abteilung des Feldart.⸗
Reg. Nr. 60, Abordnungen aller anderen Truppen des Armee—
korps, die im Standort oder dessen unmittelbarer Nähe unter—
— sind. Die Fahnenkompagnie stellt das Füsilier—
Regiment Nr. 90. Die Predigt wird der Militäroberpfarrer
des IX. Armeekorps halten. Nach dem Feldgottesdienst findet
Parademarsch der Truppen in Zügen statt, worauf der
Kaiser auf dem gleichen Wege wie bei der Anfahrt nach der
vᷣSohenzollern“ zuruckkehrt.
m Nachmittags fährt das Kaiserpaar von der „Hohenzollern“
m
KGestessen des Senats
sach dem Rathause, und zwar auf folgendem Wege: Kaistraße,
Kaiserstraße, Königstraße, Grund, Reichenstraße, Reeperbahn,
Millerntorplatz, Holstenwall, Ringstraße, Stephansplatz. Espla⸗
nade, Kolonnaden, Jungfernstieg, Reesendamm. Die Rücdkehr
findet auf dem gleichen Wege statt.
Am Monktag findet die Abfahrtnach Stettin sstatt.
Zu den Kaisertagen werden in Altona anwesend sein:
der Kronprinz, die Prinzen Eitel Friedrich, Adal—
bert, August Wilhelm, Oskar und Joachim, Prinz
Heinrich von Preußen, Prinz Friedrich Leopold von
Preußen, der Großherzog von Mecklenburg-Schwe—
rin, der Großherzog von Meclenburg⸗-Strelitz,
ber Grobherzog von Oldenburg, der Prinz Jufsuf
Igzeddin, tuürkischer Thronfolger, Herzoßs Johann
Albrecht zu Mecklenburg, Regent des Herzogtums Braun⸗
schweig der Erbgroßherzog vonMecdlenburg-Stre—
liz, Serzos Paul Frie drich zu Medclenburg, Prinz Sein⸗
rich XVIII. Reußz, Generalfeldmarschall Graf v. Haefeler,
Generalfeldmarfchall v. d. Goltz und Generalfeldmarschall
3. Bock und Polach. “
Erweiterung der Sonntagsruhe in Lübes. Von der Oris.
duppe des Deutschnationalen Handlungsgehilfen-Verbandes wird
uns geschrieben: In Nr. 867 d. Bl. vom 23. Juli gibt
ein „selbständiger Geschäftsmann““, Inhaber eines Uhren⸗ und
Vvoldwarengeschäfts, seinen Unwilien siber die angestrebte Ver⸗
bessetung der Sonntagsruhe zu erkennen. E— ist ganz er⸗
reulich, wenn auf diefe Weise in aller Oeffentlichkeit Zoeifel
auftauchen, die dann in gleicher Weise zu widerlegen versucht
werden können. Wahrscheinlich hat der Herr Einsender mit
hem erwãhnten Namen und den Zeichen die Ortsgruppe unseres
Verbandes gemeint. Deshalb erlauben wir uns, folgendes
u erwidern: Bewiesen ist durch die Unterschriftensammlung
ehr wohl, daß das Bedürfnis nach Verbesserung der Sonntags⸗
ruhe vorhanden ist. Ein Beweis für die Notwendigkeit ist schwerlich
u erbringen, wie es auch niemals vorher bewiesen werden
ann, dakß die Lübecker Geschäftsleute keinen Schaden erleiden.
Aber andererseits ist doch ein anderes Mittel als die Unter—
hriftensammlung zur Feststellung der wirklichen Meinung gar
licht denlbar. Daß Gegner dieser Sache auch hier vorhanden
nd. war von vornherein klar. Aber festgestellt jt, daß eben
ie Gegner ganz beträchtlich in der Minderheit sind. Es sei
sem Herrn Einsender nicht verdacht, wenn er sich gegen eine
Neuerung, die ihm vermeintlich Schaden bringt, nach besten
Fräften wehrt. Nach seiner Schilderung wäre es ja tat—
sächlich ein bedeutender Ausfall seiner Einnahmen. Immerhin
erscheint doch die Darstellung nicht ganz einwandfrei. Daß
nicht alle Geschäftsleute, die mit Landkundschaft zu tun haben;
o denken, wie der Herr Einsender, sei durch folgende freiwil—
ige Aeußerung, welche uns während der Sammlung zugegangen
jt, bewiesen. Eine grohe, angesehene Firma schreibi: .. mit
der Erweiterung, daßalleG eschäftean Sonnund
Felntagen geschlrössen setn ronnen, da ich bemerkt
abe, daß das kaufende Publikum von Sonntagseinkäufen von
zahr zu Jahr mehr und mehr zurückgekommen ist. Land⸗—
eute kommen nur noch an Wochentagen und bringt
aher die Neuerung keinen Schaden.“ Derartige Kundgebungen
biegen Gegenäußerungen voll und ganz auf. Im Interesse
er Sache möge man unangebrachte Redewendungen lieber un—⸗
erlassen. Wir wissen uns in dieser Sache eins mit der Mehr⸗
ahl der Geschäftsinhaber und im Interesse beider Gruppen
eibt eine Erfüllung unserer Wünsche zu hoffen. Wir wollen
ine gesetzlich festgelegte Einschränkung der Arbeitszeit für alle
zeschäftsinhaber und alle Ladenangestellten aus sozialen und
esundheitlichen Gründen, denen sich kein einsichtiger Geschäfts⸗
iann verschliehßen kann. Die Erfahrung hat bei Einführung
es ß⸗Uhr⸗Ladenschlusses gelehrt, daß alle ähnlichen Befürchtungen
icht eingetreten sind und die Zukunft wird auch in diesem
alle wieder beweisen, daß die erwähnten Schädigungen nicht
intreten. Auch in anderen Städten, die jetzt die verbesserte oder
zllige Sonntagsruhe haben, hat es nicht an warnenden Stimmen
efehlt. Aber auch dort sind die Gegner durch die Wirklichkeit
echt bald eines Besseren belehrt worden, so daß heute keiner
nehr daran denkt, eine segensreiche Verbesserung wieder rück—
ängig zu machen. So wird es auch Lübed gehen.
un. Die Lübecker Gewerbegeselsschaft in Schwerin. Die Be⸗
eiligung an der Schwerin-Fahrt der Gewerbegesellschaft be—
cug 420 Personen. Nachdem die zahlreichen Travemünder
ind Schwartauer Teilnehmer mit dem ersten Travemünder
zuge eingetroffen waren, trat man mit dem bereitstehenden
zonderzug die Fahrt an. In Schwerin angekommen, wurde
»fort zum Anlegeplatz der Schiffe marschiert. Die drei bereit—
tegenden Dampfer, „Großherzog Friedrich Franz“, „Obotrit“
ind „Niclot“, waren schnell besetzt und alsbald ging es
sinaus auf den schönen Schweriner See, mit seiner herrlichen
Imgebung. Zwei der Schiffe hatten, durch Trossen gehalten,
st Bord an Bord gelegt. Hierdurch war es möglich, ein
roßes Plateau zu schaffen, auf dem man sich das von
zerrn R. Albrecht (Tonhalle-Schwerin) bereitgehaltene Früh—
ück munden ließ. Einem allgemeinen Wunsche folgend wurde
ine im Programm nicht vorgesehene Zwischenlandung in
zippendorf vorgenommen. Während der Fahrt auf dem
S5ee hatte ein leichter Regen eingesetzt, der auch noch bis
ur Landung in Schwerin anhielt; dann aber klarte das
Vetter auf und die weiter stattfindenden Besichtigungen
onnten dann, ohne daß man unter der Ungunst des Wetters
u leiden hatte, stattfinden. Das vielbewunderte, herrlich am
5chweriner See belegene Großherzoglich? Schloß und der Burg—
arten sowie das Marstallgebäude waren das nächste Ziel.
zeide Sehenswürdigkeiten wurden in kleinen Gruppen unter
uter Führung besucht. Wem wäre aber nach mehr—
ündigen Besichtigungen nicht eine Essenspause angenehm
ewesen? Die inzwischen in kleinere Gruppen aufgelöste Gesell—
haft fand sich in den beiden schönen, dicht nebeneinander
iegenden Sälen der „Tonhalle“ zusammen, um hier ein
emeinsames Mahl einzunehmen. Im Verlaufe des Mahles
ehlte es auch nicht an ernsten und launigen Reden. Der
dorsitzende Herr Busson trank auf das Gedeihen und
VLachsen der Gewerbegesellschaft, während der Vorsitzende des
Zesichtigungsausschusses, Herr Kahns, in einem Toast auf
zerrn Busson der Freude der Gefellschaft Ausdruck gab,
daß dieser nach längerer Krankheit zum ersten Male wieder
n altgewohnter Weise an einer Veranstaltung der Gesellschaft
eilnehme. Herr Kahns verlas hierauf noch Begrüßungstele
rramme zweier an der Teilnahme verhinderter Mitglieder
und Herr Hoffmann feierte die anwesenden und heimge
liebenen Damen. Küche und Keller des Wirtes der Ton—
zalle, des Herrn R. Albrecht, boten so Reichhaltiges, daß
nan von der vielgefürchteten „Fleischnot“ hier nichts ver—
pürte. — Von 4 bis 8 Uhr wurde sodann der sehr guten und
esonders in dem landwirtschaftlichen Teil sehr reichen Aus⸗
tellung ein zwangsloser Besuch abgestattet. Der Abend
ereinte einen größeren Teil der Gesellschaft in dem Garten
es in althistorischer Weise wieder errichteten Püsselkrug
früher „Büßerkrug“) noch ein Stündchen bis zu der um
) Uhr 50 Min. erfolgenden Abfahrt des Sonderzuges nach
zübeck. Das Eintreffen hier in Lübed erfolgte pünltlich 11 Uhr
4 Min., so daß die Travemünder und Schwartauer Mit—⸗
lieder noch mit den Nachtzügen, die einige Minuten zurücd—
ehalten waren, ebenfalls die heimatlichen Fluren erreich—
en. — Die Teilnehmer gedenken mit Dank gegen die Ver—
enstalter des in jeder Richtung tadellos verlaufenen Tages.
o.· Ein Knabe verschwunden. Der neun Jahre alte Schüler
heinrich Peters hat sich am 22. d. M., vormittags gegen
0 Uhr, aus der elterlichen Wohnung entfernt und ist bis heute
icht zurückgekehrt. Es wied vermutet, daß dem Knaben ein
Unglück zugestohßen ist. Er ist von kräfliger Statur und war
zei feinem Fortgange bekleidet mit blauer Hose, weißer Bluse
ind b'auer Matrosenmütze mi der Umschisft S M. S. Hansa“.
Der Knabe hat weder Stiesel noch Strümpfe an und trug
einen Korb bei fsich; die Ellern wohnen Stitenstraße 14.
0.· Gestohlen? Einem Knaben wurde eine silberne Re—
nontoiruhr mit Goldrand abgenommen, die vermutlich aus
nem Diebstahl herrührt. In dem hinteren Deckel ist der
same z.Bernhard Mundt“ eingraviert. Die Zeiger fehlen,
benso die Vorrichiung zum Aufziehen.
»Die Wasserwärme in den städlischen Badeanstalten betrug
im 25. Juli im Krähenteich 22 Grad Celfius, auf dem Fallken⸗
amm 2154 Grad Celsius.
b. Stradthallentheater. Aus der Theaterkanzlei schreibt
nan uns: Die Dellingersche Operette „Don Cesar“ wird
im Donnerstag mit Herrn Fritz Redwitz in der Titelrolle
oiederholt und am Freitag ist zu ermäßigten Preisen (75 und
O Ppf.) die letzte Aufführung von „Der Obersteiger“. Für
ie volkstümliche Sonnabend-Vorstellung ist Schönthan⸗Kadel⸗
urgs Lustspiel „Goldfische“ neu einstudiert. In der nächsten
Poche geht zum Benefiz des Oberspielleiters Michael Pichon
Manfred“ von Byron mit der Schumannschen Musik in Szene.
jportnachrichten.
Mitgeteilt vom Sportbureau Joh. Ganzel,
Hamburg J. F.: IV. 3790/3791.)
Rennen zu Strausberg. 25. Juli. 1. Juli-Preis. Abelard
Jentzsch), Nicolaus, Steinau. 1 L. 6 8. Tot.: 13:10.
Nliefen. — 2. Spitzmühle-Jagd-Rennen. Republican Gef.),
zark Keeper, Cap Martin. 5 8., 2 L. Tot.: 22: 10. 3 liefen.
— 8. Preis vom Wasserturm. Tower Girl (Thalecke), Fast
dady II. Weile, Hals. Tot.: 15, Pl.: 13, 20. — Ostbahn⸗
zagd⸗Rennen. Schönbrunn (Lt. Nette), Nordwind, Trottel.
Tot.: 24, Pl.: 190, 21. — 3. Strausberger Sommer⸗Handikap.
kdelmann (H. Brown), Caziczuska, Beethoven. Tot.: 24. Pl.:
17, 22. — 6. Som̃mer⸗Hürden-⸗Rennen. Nicolaus (B. Rosath
Schuhplattler. Tot.: 36.
Rennen zu Doberan, 25. Juli. 1. Graditzer Gestüt-Preis.
Rohrsperling GBulloch, Jupiter. Tot.: 22: 10. — 2. Verkaufs⸗
dürden-⸗Rennen. Meerbraut (Lt. v. Eg.Krieger), Princeß of
Wales. Tot.: 17, 11. — 3. Verlosungs-Rennen. Miß Wodan
O. Müller), Badminton. Tot.: 21, Pl.: 13, 19. — 4. Trost⸗
dandikap. Jadck Sorner (Cleminson), Oranier. Tot.: 44,
Pl.: 24, 35: 10. — 5. Graf⸗Pießen-Rennen. Cambronne
(O. Muller), Savoy the First, Broadway. Tot.: 132, Pl.:
29, 22, 20.
Das Großherzogspaar und PVrinzessin Bein—
rich XVIII. Reuß nebst Prinz Heinrich XXXXII. Reuß trafen
m Sechserschimmelzug mit Spitzenreiter vor der großen Tri—
»üne ein, vom Publikum aufs lhebhafteste begrüßt. Nachdem
die Allerhöchsten Herrschaften ihre Plätze auf der Empore
der großen Tribüne eingenommen hatten, begannen 11 Uhr
die Rennen.“
Lustfahrt.
Passagierfahrt des Luftschäffes „Schwaben“. Der Zeppelin-
senkbailon „Schwaben“ unternahm, wie ein Telegramm aus
baden-Baden meldet, am Tienstag mit acht Passagieren
eine zweistündige Fahrt nach Karlsruhe und kehrte um 10 Uhr
15 Min. in die Halle zurück. Unter den Passagieren befand
sich auch der badische Minister des Innern Freiherr von und
u Bodman.
Marine⸗-Oberingenieur Löw aus Sonderburg, der am
Donnerstag voriger Woche mit seinem Eindecker eine Not—
andung in einem Getreidefelde bei Mürwik vornehmen niußte,
tieg vorgestern abend wieder auf und überflog um 92 Uhr
ibends die Förde und die Stadt Flensburg. Kurz vor 10 Uhr
sjing Löw dann auf dem Exerzierplatz bei Handewitt nieder.
dort wurde der Apparat in dem Fliegerschuppen untergebracht.
zestern früh erfolgte die Weiterfahrt. Als Passagier flog
Rberleutnant z. S. Adam mit
— —
Neueste Nachrichten und Telegramme.
Kaiser Wilbelm an den ürischen Sutan.
W. Roönstantinopel. 26. Juli. Als erster unter allen
Staatsoberhäuptern sprach Kaiser Wilhelm dem Sultan
sein Beileid anläßlich der großen nationalen Katastrophe
aus.
Entdeckte Standalaffäre.
W. Berlin, 26. Juli. Ein in Mamheim ansässiger,
zisher sehr angesehener Kaufmann wurde in Berlin, wohin er
ich zur ärztlichen Untersuchung begeben hatte, wegen einer
Zkandalaffäre, in welche mehrere Soldaten des Mannheimer
Feldartillerieregiments verwickelt sind, auf Anordnung des
Ztaatsanwalts verhaftet. In einem unbewachten Augenblick
nachte der Kaufmann im Untersuchungsgefängnis seinem Leben
urch Erhängen ein Ende. Die Untersuchung gegen die übrigen
Seteiligten wird fortgeführt. Der demnächst in Mannheim
ur Verhandlung gelangende Prozeß dürfte einen großen Um—
fang annehmen.
Revolutionäͤre Kundg?bung in Paris.
W. Paris, 26. Juli. Hundert junge Revolutionäre ver—
enstalteten gestern abend eine Kundgebung gegen die Behand⸗
lung der politischen Häftlinge. Sie versuchten, in das Justiz⸗
ministerium einzudringen. Der Polizei gelang es, sie zu
zerstreuen. Vier Teilnehmer wurden verhaftet.
Balfour appelliert an die Unionisten.
W. London, 25. Juli. In einem Brief an Lord Newton
zppelliert Balfour an die Unionisten, dafür zu sorgen, daß die
egenwärtige Krisis nicht eine gespactene Partei hinterlasse und
»etont die gefährliche Lage, die durch die Parlamentsbill ge—
chaffen sei. Da ein Kompromiß nicht in Frage komme, rät
er ihnen, sich nicht zu streiten über die Art und Weise des Vor⸗
gehens im Oberhause, sondern sich für einen großen Kampf
außerhalb desselben vorzubereiten. Er meine, die Majorität
der Lords solle Lansdowne unterstützen.
Das englisch⸗por'uiesische Bündnis.
W. Lissabon, 26. Juli. In der konstituierenden Ver—
ammlung erklärte der Minister des Aeußern in Erwiderung
auf eine Anfrage betreffend die Beziehungen zwischen Portugal
uind England, das Bündnis der beiden Länder sei
niemals fester gewesen. Die beiden Nationen knüpften,
so oft sie könnten, die Bande enger, die sie vereinigten.
Streiltumulte in Cardiff.
M. Cardisf, 26. Juli. Bei einem gestern auf den Wil—
iamstown Elygruben ausgebrochenen Tumult war die Polizei
szungen, mit Knütteln gezen die Gruübenabeise: vorzugehen.
im Schüsse und Steinwürfe zu erwidern. Auf briden Seiten
ourden Leute verletzt. Die Ordnung wurde erst wieder her—⸗
zestellt, als Militär zu ˖Hilfe kam und die Ruhestörer mit
aufgepflanztem Bajonett zurücktrieb.
Die kritische Lage in Persien.
W. Teheran, 26. Juli. (Meldung des Reuterschen Bureaus.)
Das neue Kabinett wird, wie man erwartet, heute abend
nit Samsam es Saltaneh als Ministerpräsident und Kriegsminister
zjebildet sein. Dreißig Verhaftungen verdächtiger Versonen
vurden vorgenommen. Die britische Gesandtschaft intervenierte
ugunsten des vorgestern verhafteten Mediid ed Dauleh mit
Rücksicht darauf, daß dieser eine englische Auszeichnung besitzt.
In maßgebenden Kreisen wird der Meinung Ausdruck gegeben,
daß, da die Rückkehr Mohammed Alis nach Persien das von
ßrohbritannien und Rußland unterzeichnete Protokoll ver—
letzte, diese beiden Mächte sich zu der öffentlichen Erklärung
zereinigen sollter, dem früheren Schah werde unter keinen
Amständen gestattet werden, den Thron wieder einzunehmen.
Dieses Vorgehen würde eine beruhigende Wirkung hervor⸗
rufen.
W. Kiel, 26. Juli. Die Polizei verhaftete gestern
nittag den Schneider Seca, der gestern die mit einer
chweren Schnittwunde am Halse aufgefundene Schneiderin
Magdalene Groth überfallen hat. Er will die Tat
aus Eifersucht begangen haben.
W. Querfurt, 26. Juli. Heute morgen 77 Uhr landete
in dem benachbarten Barnstedt der heute früh vom Döbe⸗
ritzer Feld aufgestiegene Militärflieger Leutnant Frei—
herr Thuena mit einem Passagier. Er wollte nach Gotha
fliegen, mußte aber wegen eines Motordefektes landen. Der
Flieger beabsichtigt den Schaden sofort zu reparieren und
den Flug noch heute fortzußetzen.
W. London, 25. Juli. Englischer Rundflug. Ve—
drines erreichte Bristol um W Uhr abends, ging aber eine halbe
Meile vom Ziel nieder.