Wenn die Reaktion drohe, wie z. B. in dem Bündnis des
ZentrumsmitdemBunde derLandwirte, so ergäben
sich taktische Verständigungen von selbst. Aufgabe der Partei
in den bevorstehenden Wahlen sei es, der liberalen Welt—
auschauung Spieltraum und Geltung zu verschaffen. Mit frohen
Hoffnungen gehe man dem Kampfe entgegen.
Inland und Ausland.
Deutsches Reich
Neue Zusammenkunft Cambons und Kiderlens. Der fran—⸗
öfische Botschafter Cambon stattete dem Staatssekretär von
Kiderlen-Waechter gestern nachmittag eegen 1 Uhr einen Be—
uch ab. Zwischen dem Staatssekretär und dem Botschafter
jand eine längere Unterredung statt.
Gegen die Ausspienierung der Industrie. Der Arbeit-
geberrerband für den Solinger Induistriebezirk verfendet an
seine Mitglieder ein Rundschreiben, in dem er die Industriellen
und Fabrikanten dringend warnt, den amerikanischen
Agenten, die zurzeit in größerer Anzahl die Industrie⸗
bezirke bereisen, einen Einblick in die Fabriken zu gewähren,
da die Agenlen mit ihren Desuchen nur eine Verschleppung
der hiefigen Fabrikationsweise und die Anwer—
bung gelernter und befähigter Arbeiter be—
zweckten. Für die Dauer müsse eine derartige Ausspionierung
unserer Industrie für uns verhängnisvoll werden. Der Ver⸗
band ersucht seine Mitglieder, ihm die in dieser Hinscht ge—
machten Beobachtungen mitzuteilen und bittet um Mitteilung—
ob und unter welchen Umständen die Exporteure unter feinen
Mitgliedern in der letz'en Zeit Schwierigkeiten bei der Aus—⸗
iuhr und der Zollabfertigung von Waren, die für Amerika
hestimmt sind, fanden. Der Verband will das Material
iammeln und geeignete Schritte zur Abhilfe tun.—
Die Innungeverbünde gegen die Gründung des neu n Mittel⸗
tandsbundes. Der Zentralausfchuß der vereinigten Innungs—
derbände Deutfchlands richtet an die ihm angeschlossenen
Innungsverbände und Innungsausschüsse eine längere Er—
klärung, in der er gegen die beebhsichtigte Gründung eines
neuen Mittelstandsbundes, die von sächsischen Mittelständlern
angeregt war, Stellung nimmt. Die Erklärung we'st darauf
hin, daß die bestehende Deutsche Mittelstandsver—
einigung bereits eine Organifattion darstellt, woelche eine
erfolgreiche Wirksamkeit zugunsten der Interessen aller den
Mittelstand bildenden Berufszweige entfaltet habe. Eine neue
Gründung mit nicht wefentlich anderen Zielen würde nur die
Kräfte zerfplittern und die in erfreulichem Aufblühen begriffene
allgemeine Rücksichiahme auf Interessen and Forderungen
des Mittelstandes verringern. Da die leitenden Kreise der
neu zu gründenden Organisation auch an die dem Zentralaus—
schuß angeschlossenen Verbände herangetreten sind, erachtet
der Zentralausschuß es für seine Pflicht, davor zu warnen,
daß eine Reihe getrennter Organisationen nebeneinander sich
bilden, stait die bestehenden zu unterstützen.
b. Gouverneur Solf. Die deutsche Presse hat sich in
ietzter Zeit mehrfach mit dem Gouverneur Dr. Solf und seiner
Rückkehr nach Samoa befaßt. Es ist das selbstverständlich.
da Here Solf bereits längere Zeit in Deutschland weilt und
sein erster Urlaub bereits abgelaufen ist. Trotzdem ist über
sciner Wiederausreise noch nichts entschieden. Bei seiner letzten
Rückkehr traf Gouverneur Dr. Solf, ernsthaft an Malaria er—⸗
krankt, hier ein, sodaß man in unterrichteten Kreisen von
Anfang an darauf gefaßt war, daß sein Aufenthalt in
Deutschland sich länger, jedenfalls ũber die Grenzen seines
ursprünglichen Urlaubs ausdehnen würde. Dr. Solf ist dann
auch noch um einen befonde en Erholungsurlaub eingekommen-—
den er gegenwärtig auf einem ländlichen Besitztum in Bayern,
das er für diefen Zweck für einige Monate gemietet hat, ver⸗
bringt. Die Frage fseiner Ausreise wird naturgemäh erst
wieder erörtert werden können, wenn Herr Dr. Solf und
ebenso seine Gattin, die in Samoa auch unter den ungünstigen
Klima zu leiden gehabt hat, völlig wieder hergestellt sein
werden. Bis j zzt läßt sich infolgedessen über seine Ausreise noch
nicht das geringste fagen, nicht einmal, daß er wieder nach
Samoa hinausgehen wird. Die Frage drängt an sich
auch nicht, da er in Samoa durch den Oberrichter
Schlutzt vertreten wird, der bereits jehr lange im Lande ist
und als einer der hesten Kenner des Landes niä
„Du würdest eine tüchtige Landfrau,“ necktte Eifriede die
Fieundin, der sie das trauliche „Du“ angeboten hatte, das
auch Frau Marie jetzt auf die Bitte der jungen Hausgenossin
gebtauchte.
„Ach, wie herrlich ist es auf dem Lande,“ jubelte Emmy
alle Tage. „Wie viel besser gefällt es mir hier als in
Berlin!“
Wenn Ernst seinen Schüler unterrichtet hatte, lag er unter
den Tamen im Park und las oder träumte. Um 11 Uhr
brachte Emmy ihm sein schönes Frühstüchk, die schöne, noch
kuhwarme Milch und das kräftige Landbrot, Früchte und
Honig. So hatte die mütteriich sorgende Baronin es be—⸗
timmt, sie sagte freundlich:
„Sie sollen rote Backen bekommen, Herr Ludolff; ich denke,
Sie sehen schon frischer aus. Ihte liebe Mutter wird sich
treuen.“
Um 1 Uhr war Mittagstunde, wozu auch der Inspektor
eischien. Die Kost war reichlich und gesund. Zum Nach
tisch gab es Beeren oder frühreife Kirschen.
Das Erntewetter war andauernd gut. Baron Schorn freute
—
bis 4 Uhr zurück, ruhte ein wenig, oder Ernst las den
sungen Tamen vor. Er hatte eine weiche, klangvolle Stimme;
es war ein Wenuß, ihm zuzuhören. Die Wolffschen Verse
fielen wie Musik von seinen Lippen, er legte viel in seinen
Vortrag hinein, und Elfriede lauschte aufmerssam; ihre Arbeit
sauk in ihren Schoß. Wie durchgeistigt war das schmale
Miännexantlitz; es schien sich zu perschönern und bedeutend
zu werden.
Um 4 Uhr war die gemüt.iche Kaffeestunde unter der
Linde. Dazu hatten die beiden jungen Damen oft goldgelbe
Waffeln gebacken. Herr von Schorn, kam mit der Pfeiie,
nedte die Tochter und Emmy und lauschte mit Ernst manches
versiändige Wort über Politik und allgemeine Tagesfragen aus.
Um 5 Uhr ließß Schorn sein Pferd satteln, und oft be—
dleitete Elfriede ihn auf ihrem Ali, während Ernst, die
Batonin und Emmy im leichten Wagen fuhren. Es ging auf
die Vorwerke und den Ziegelofen, den der Baron kurzlich
ongelegt hatte. Um 8 Uhr speiste man zu Abend. Tann
winrde musiziert. Die Baronin und Elfriede spielten Klavier
Expedition des Serzogs Adolf Friedrich zu Mecklenburg.
Laut Telegramm aus Lome (Togo) ist der Herzog am 21. Juli
in Lome angekommen; Professor Haberer kehrt „un⸗
bedeutend leberkrank“ direkt mit dem Dampfer 5, Elmina“ der
Elder-Dempster⸗Linie nach Europa zurück, während der Herzog
ioch Atakpame, Sokode und Misahahe in Togo besucht und am
15. August mit dem Woermann-Dampfer 53,König“ abreisen
vird. Die Teilnehmer der Südkamerun⸗Zweig-Expedition
— Dr. Mildhead und Dr. Schultze — kehren erst im Oktober
jeim, da ihre Arbeiten noch nicht beendet sind; ebenso Dr.
Schubotz und Oberleutnant v. Wiese und Kaiserwaldau, von
»enen der erste vom Ubaniji aus (Nebenfluß des Kongo) durch
as Usllegebiet nach Redjaf am Oberen Nil zieht und der erste
:benfalls vom UÜbanji aus weiter nördlich durch das Bahr⸗
el⸗Sarhal zum Nil. Beide hoffen fich im Oktober in Kar⸗
ihum zu treffen und gemeinsam nach Deutschland zurückzu—
ehren.
Automobilunfall des Bezirkshauptmanns von Kamerun.
In der Nacht vom Sonntag auf Montag geriet ein Auto⸗
nobil, in dem sich der Danziger Vertreter der Firma Metzeler
rus München, Ingenieur Heudtlaß aus Langfuhr, mit dem
n Danzig auf Urlaub befindlichen Bezirkshauptmann von
Kamerun, Frhrn. v. Lüdinghausen, befanden, in der Großen
Allee auf der Fahrt von Danzig nach Langfuhr bei heftigem
Hewitterregen infolge der Glätte ins Schleudern und geriet
ins Gleis der elektrischen Straßenbahn. Beide Insassen wur—⸗
den aus dem Automobil geschleudert und erlitten schwere
Berletzungen. Sie wurden in das städtische Lazarett ge—
zracht, wo bei Frhrn. v. Lüdinghausen, der bewußtlos war,
chwere Schultern- und Armverletzungen festgestellt wurden.
Ingenieur Heudtlaß erlitt Brust- und Rückenquetschungen.
der Bezirkshauptmann war in Danzig zum Besuch bei seinem
Alten Vater, dem Maior a. D. Frhrn. v. Lüdinghausen.
Eine scharfe Erklärung gegen die sächsische Regierung er⸗
läßt die sächsische „Nationalliberale Korrespondenz“ unter Be—
uugnahme auf die jüngst gemeldeten Maßregelungen von
ftünf Dresdener Lehrern wegen des Besuches so—
zialdemokratischer Versammlungen. Es heißt
dort: „Der Lehrer oder Beamte darf nicht Gefahr laufen,
daß ihm der Besuch einer sozialdemokratischen Versammlung
suum Vorwurf gemacht wird, möglicherweise gar noch von
einer Behörde, die der Politik ganz fremd gegen—
übersteht. Die Grundsätze des Kultusministers würden die
politische Zurückhaltung, die ohnedies vielen aus den ver—
schiedensten Gründen nahe liegt, nur begünstigen und damit
die politische Lässigkeit fördern. Sie bedeuten eine
Beeinträchtigung der staatsbürgerlichen Rechte der Lehrer
und Beamten. Es müsse daher diesen Grundsätzen mit Ent—
scchiedenheit widersprochen werden. Die Aufgabe der libe—
ralen Parteien des sächsischen Landtages wird es sein,
nötigenfalls für eine Verstärkung des Schutzes der
ZLehrer und Beamten gegen ungerechtfertigte Beanstan—
dungen feitens der Behörden zu sorgen, etwa durch Ein—
führung einer Beschwerde an die Dißziplinargerichte.“
Oeste rreich⸗ Ungarn.
Die einheitliche deutsche Kommandssprache in Oefterreich.
Die österreichischen Militärbehörden gehen jetzt mit großer
Z;trenge gegen die Bestrebungen vor, die gegen die deutsche
inheitliche Kommandosprache in der österreichischen Armee
erichtet sind. So wurde vorgestern ein Reservist des
25. Landwehrinfanterie-Regiments in Brünn, der beim Kom—
»agnierapport statt mit „hier“ mit dem tschechischen „2do“
antwortete, von seinem Oberleutnant sofort in Straf—
haft genommen, trotzdem er sich damit zu entschuldi—
gen suchte, daß er der deutschen Sprache nicht mächtig
sei und nur aus Verseben sich des Tichechischen bedient hätte.
Italien.
Der Papst erkranlt. Die Kölnische Volkszeitung meldet aus
Rom, die für gestern angesagten Audienzen wurden bis
auf weiteres aufgeschoben, da der Papst, der sich nicht
schonen wollte, seit einigen Tagen an BSeiserkeit und
Schwellung der Halsdrüsen leidet. Auch die Bronchien sind
etwas angegriffen. Der Papst is nicht bettlägerig.
Swanien.
Der Zwist im spanischen Königshause. Ein belgisches Blatt
vill wissen, daß die Königin Viktoria die Reise nach Eng—
oder Ernst sang. Er hatte eine hübsche, aber ungeschulte
Stimme, dazu ein gutes Gehör und viel Musikverständnis
nforge des Anhörens der Opern und Konzerte, der einzigen
xrhorung, die er sich auf einem billigen Platze gönnte, die
Abwechselung in sein arbeitsreiches Leben brachte.
Zuweilen kamen auch Nachbarn, und man verbrachte heitere
Stunden, machte Waldpartien und fuhr auf dem See zu Boot.
Ernst und Emmy fühlten sich immer freier in dem Kreise,
vem sie bisher fern gestanden harten; die anfänaliche Be—
kangenheit war gewichen.
Leutnant Bruno war nach zwei Tagen abgereist, ohne
bei Emmy weiter gekommen zu sein. Sie nahm ihn nicht ernst
und hatte eine abwehrende, sichere Art seinen Courmachereien
entaegengesetzt. das beste Mittel, ihn noch mehr zu fesseln.
Tartsetzung folgt.
— — — — — —
Theater, Kunst und Wissenschaft.
Kadelburgs Jubiläum (26. Juli). Einem Sechzigiährigen
öringen wir heute einen kleinen Strauß und aratulieren herz⸗
ichst. Wenn wirs doch gestehen wollten, daß wir an manchem
Theaterabend über seine tänzelnden Späßlein und Witzlein
ꝛecht tüchtig gelacht haben — trotz aller literarischen Verderb⸗
nis, die des Jubilars leichte Muse der deutschen Komödie
zebracht hat. Gustav Kadelburgs Wiege stand in Budapest.
zuerst machte er als Schaufpieler — es ist unnötig, zu sagen,
daß er Bonvivants und heitere Lebemänner spielte — in
Berlin eine glänzende Karriere. Nachher sah er ein, daß
es mit dem Lustspielschreiben rascher und noch besser gehe.
So wurde er mit einem Schlage der Liebling so mancher
Zaison und beherrscht heute noch, sei es mit dem alten
„Weißen Rößl“, sei es mit dem fast neuen „Dunklen Punkt“,
zei dem R. Presber Kompagnondienste leistete, stärker als
rgend ein anderer Komödienpoet die deutsche Bühne. Und,
venn man ihn und seine Lachkünste nicht allzu ernst und
ragisch nimmt, er hat ihr nicht viel geschadet und manches volle
5zaus rechtschaffen ergötzt. ek.
„Die Mühle“ nicht von Rembrandt. Aus Amerika kommt
die interessante Meldung, daß „Die Mühle“, die angeblich
don Rembrandt sein sollte und für zwei Millionen Mark
an den amerikanischen Milllardär Frick verkauft worden
— —
land soeben angetreten hat wegen Zwistigkeiten mit der
Königin-Mutter Christine. Sie habe erfahren, daß die
Königin-⸗Mutter eine scharfe Marokkopolitik begünstige,
vorauf die Königin Viktoria ihr Vorhaltungen wegen ihrer
Einmischung in die Regierungsverhandlungen gemacht habe.
Es soll zu einer heftigen Auseinandersetzung gekommen sein,
die die Königin veranlaßte, ihren Gemahl zu bitten, ihr
einen längeren Erholungsurlaub im Auslande zu gestatten.
Amerila.
Castro nicht in Venezuela? Der amerikanische Gesandte iy
Laracas meldet seiner Regierung, daß die alarmierenden
Berüchte über eine Landung des früheren Präsidenten Castro
m Venezuela bisher keine Bestätigung erfahren
haben. In Caracas, wo die Hundertiahrfeier der Republik
in diesen Tagen bei vollständiger Ruhe unter der lebhaften
Anteilnahme der Bevolkerung begangen worden ist, glaubt man
nicht an eine Rückkehr des Expräsidenten und erklärt alle
Nachrichten üUber dessen angebliche Truppenlandung und seinen
Marsch auf Caracas als aus der Luft gegriffen.
Cagesbericht.
Feriensonder ũge zu ermäßigten Fahrpreisen im August.
Im August werden von Hamburg-Altona noch folgende Son—
derzüge zu ermäßigten Preisen befördert: J. Nach Berlin,
Dresden und Schandau am 15. August, Abfahrt Altona—
dauptbahnhof 7,15 v., Holstenstraße 7,21 v., Sternfchanze
7,25, Dammtor 7,31 und Hamburg-Hbf. 7,40 v., Ankunft
Berlin-Zg. 12,32 n., Dresden-Hbf. 5,00 n. Schandau 607 n.
Die Abteilung nach Dresden-Schandau velehrt über Naucn—
Beelitz Jüterbog ohne Berührung des Berliner Bahnhofes,
Sonderzugrückfahrkarten werden bei den Fahrkartenausgeben
in Altona⸗Hbf. Hamburg-⸗Dammtor und Hamburgç-Hof. ferner
in den Reifebureaus von Thos. Cook u. Sohn und der
Internationalen Schlafwagen-Gesellschaft (Gamburger Hof) vom
). bis 12. August ausssgegeben. Nach Dresden und Schandau
werden nur Fahrkarten 3. Klasse vorrätig gehalten. 2. Nach
Sasel über Hildesheim-Kassel-Frantfur“Ludwigsbafen-Landau—
5traßbburg in der Nacht vom 15. bis 16. Augst, Abfahrt
hamburg-Hof. 6,40 n.. Ank. Frankfurt a. M. 4,41 p., Bafel
S. B. B. 11,44 v. Zu dem Zuge werden nur über Ludwigs—
———
a. M. ausgegeben, alfo nach Varr oder Rokhau oder Zubern,
ßasel S. B. B., Colmar, Kaiserslautern oder Annwe ler oder
Bergzabern, Metzeraal oder Münster i. E. oder Bo lweiler,
Neustadt a. Haardt, Schlettstadt oder Wanzel oder Rappolts⸗
veiler und Straßburg. Die Ausgabe der Sonderzugrüdkfahr—
rarten erfolgt bi der Fahrkar'enauscabe Han bira-Hbf. vom
53. bis 12. August. 3. Nach München über Göttingen-Bebra—
Würzburg-Augsburg in der Nacht vom 14. zum 15. Auzust,
Abf. Hamburg-Hbf. 8,25 n. an Würzburg 7,20 v. München
1,20 n. Zu diesem Sonderzuge werden Sonderzugrückfahr⸗
arten nach München, Kusstein, Salzburg und Lindau ausge—
geben, und zwar ebenfalls nur bei der Fahrkartenausgabe
zamburg-Hbf. vom 5. bis 11. August. Nach Köln, dem
hßarz, Thüringen und den nordfriesischen Inseln
werden ab Hamburg in diesen Jahre keine Ferien—
zonderzüge mehr abgelassen.
*Teilnahme der bertcnen Tru pen:cile cu der Kaiser⸗
parade. Zu den Gerüchten, daß die berittenen Truppenteile
odes 9. Armeekorps wegen der wei verbteiteten Maul- und
Klauenseuche an der Kaiserrarade bei Altona am 26.
August d. J. nicht teilnehmen können, wid dem Samburger
Fremdenblatt von gut unterrichteter Seite mitgeteilt, daß
diesen Gerüchten jeglice Grund'aze sehlt. Die Unterbrin zung,
auch die der beristenen Truppen, ist bereits festgelegt. Sänit—
liche beritenen Truppen des 9. Armeekorps nebmen an der
Raiserparade teiß
uc. Es ist jtzi wieder an dir Zeit, daß darauf aufmerksam
remacht witd, welchen Schaden es für den Körper haben
kann, wenn in erhitztem Zustande kalte Getränke, Fruchteis
usw. unvermittelt und womöglich in größeren Menzen genossen
verden. Genügt doch schon ein Schluck eiskalten Bierez, um
einen schwitzenden erhitzen Körper mit anhaltender Lähmung
zu behaften, oder den plötzlichen Tod des Undo sitigen her—⸗
beizusühren! Gewöhnlich sind es jugendliche Persenen, die sich
auf diese Weise Gesundheit und Lebensglück zerstören, indem
sie lachend meinen. sie seien esund“ und „krästiz“ genug,
— — —
war, gar nicht von Rembrandt stammt, sondern von Seghers.
Man hat in Amerika das Bild von der dicken Firnisschicht
befreit und darunter ganz deutlich und klar die Unterschrift
von Seghers entdeckt.
Der entthronte Cool. Aus Kopenhagen wird ge—
meldet: Die Geographische Gesellschaft in Kopenhagen hat
die Ernennung des bekannten „Nordpolentdeckers“ Cook zum
Ehrenmitglied und die Verleihung der goldenen Medaille
nunmehr offiziell annulliert.
Eine rheinische Gefelischaft für wissershafliche Forschung ist
in Bonn gegründet worden. Es ist eine Ve einizung von Ge—
*ehrten der Universität Bonn, der Technischen Hochschule in
Aachen und der Handelshochschule in Köln, sowie von Freun—⸗
den der Wissenschaften aus praktischen Kreisen. Die Ge—
sellschaft will die Forschungsarbeiten auf allen Gebie?en der
Wissenschaften unter Ausschluß religiöser, wirtschaftlicher und
Parteibestrebungen fördern. Zum Vorsitzenden der Gesellschafl—
wurde Geheimer Bergrat Professor Steinmann-Bonn gewählt.
Der Gesellschaft gehören bisher 130 Mitalieder und ?wanzia
Stifter an.
Eine neue Weltausste lung in Belgien. Aus Brüssel schreibt
man der Neuen Sbg. Ztg.: Während man in Brüssel noch
mit den Aufräumungsarbeiten auf dem Gelände der vor—
ährigen Weltausstellung beschäftigt ist, arbeitet man in Gent
mit Eifer an der neuen Weltausstellung, die im Jahre
1913 dort ihre Pforten öffnen soll, und die unter dem
ffiziellen Protektorate der belgischen Regierung steht. Trotz
iller Bedenken und Zweifel, so schnell hintereinander zwei
Weltausstellungen in Belgien zu veranstalten, haben die
deiter des Unternehmens ihren einmal gefaßten Plan energisch
veiter verfolgt, und es läßt sich schon jetzt mit ziemlichet
Sicherheit sagen, daß die Genter Weltausstellung dei
Brüsseler weder an Größe noch an Bedeutung nachstehen
vird. Schon ietzt sind bei dem Exekutivkomitee Anfrager
ius aller Herren Länder, besonders in großer Anzahl aus
Deutschland, England und Frankreich, wegen einer Beteilb
wung an der Ausstellung eingelaufen. Da Gent im Zem
irum einer hochentwickelten Textilindustris liegt, lähßt fid
wohl annehmen, daß die Ausstellung hauptlächlich auf die
sem Gebiet⸗ Besonderes leisten wird