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Freitag, den 14. Juli 1911. Moragen⸗Blatt Kr. 350.
*
Ausgabe 4.
für Hamburg 38 Pf., 49 Pf. und 22,310 Pf. für Sarburg
0 pf, 52 Pf. und 24,124 Pf., für Itzehoe 38 Pf. 48 Pf.
ind 19,286 Pf., für Ludwigslust 88 Pf., 49 Pf. und 21,81 Pf.
ur Lübed 36 Pf., 46 Pf. und 10,616 Pf. fur Neumünster
38 Pf., 49 Pf. und 22,22 Pf., für Neustrelitz 87 Pf. 48 Pf.
ind 21,08 Pf., für Parchim 40 Pf., 52 Pf. und 23,93 Pf.
ür Raheburg 38 Pf. 49 Pf. und 22,228 Pf., fur Rendsburg
38 Pf.. 49 Pf. und 22,212 Pf., jür Neustrelitz 37 Pf. 48 Pf.
ind 24,756 Pf., für Schleswig 39 Pf. 50 Pf. und 22,98 Pf.
ur Schwerin 89 Pf., 50 Pf. und 22,68 Pf., für Stade 37 Pf.
18 ppf. und 21,14 Pf. für Wandsbek 38 Pf. 84 Pf. und
22,4 pf. für Wismar 41 Pf., 53 Pf. und 24,68 Pf., für Cux-⸗
aven 38 Pf., 49 Pf. und 21,960 Pf., für Friedrichsort
8 Pff.« 49 Pf. und 21,68 Pf., für Kiel 37 Pf. 48 Pf. und
1,140 Pf. für Lehe 38 Pf., 49 Pf. und 22,48 Pf., für Mür—
vidd 35 Pf. 44 Pf. und 18,96 Pf. und für Sonderburg 837 Pf.
17 Pf. und 20,71 Pf. Die Standorte Bremerhaven, Geeste—
nünde, Plön und Waren haben dieselben Sätze wie Altona
oder der nächste Standort mit Fleischversorgung.
b. Volls⸗ und Erinnerungsfest in Libeck. Im Publikum ist
vielfach das Gerücht verbreitet, daß das Volesf st in Lübeck
wegen der in der Umgegend verbrei'eten Maul- und Klauen⸗
euche in diesem Jahre aussitle. Wenn auch das Eutiner
Volksfest vom Magistrat verboten ist, das Lübecker
Bolksfest findet in der gewohnten Weisestatt.
der Platz ist vollständig besetzt; es werden ganz besondere
steuheiten an Schaustellungen geboten werden. Der Festzug
oird wie immer um 12 Uhr vom Marktplatz abgehen.
Auch das Wetter verspricht günstig zu werden, so daß alle
Aussicht vorhanden ist, daß das Lübecker Volksfest
im altgewohnten Glanze verlaufen wird.
o.· Ein Schiffstsunge bestehlen. Einem Schiffsjungen ist
im 10. dd M., morgens 7 Uhr, ein grauer Sack, Jez.:
„S. S. Elita“, mit folgenden Gegenständen abhandengekommen
ind vermutlich gestohlen worden: 1 Oelan:ug, 1 Paar See—
tiefel, 1rote Steppdecke, 1 graue wollene Decke, 1 rotes Kopf—⸗
issen, 2 Kopfkissenbezüge, 1 Keilkissen, 1 blauer leinener Ar—
»eitsanzug, 4 Paar graue Strümpfe, gez.: „K. F.“, 2 weiße
leinene Hemden, gez.:: „K. F.“, 2 Paar weize leinene Hemden,
gez.: „K. F.“, 2 Trikot-Unterhosen, gez.: „K. F.“, 3 weiße
Borhemden mit Kragen, 2 Marineblusen, 1 Pfeife und etwas
Pußzeug.
keit in bisheriger Weise zu machen. — Cin schwerer Un-
rrücdsfall, der den Vod eines Kindes herbeiführte,
reignete sich Mittwoch in der Iltisstraße. Der vieriährige
Zohn des Arbeiters Voß wurde von einem Bierwagen über4-
ahren. Das Kind war mit dem Kopf unter die Räder gekom-
nen. Es starb, bevor ärztliche Hilfe zur Stelle war.
Kiel, 13. Juli. Die neue Holtenauer Hoch—
jrücke ist im Bau soweit fortgeschritten, daß sie voraus⸗
ichtlich im November fertiggestellt werden wird — Ein
bunnel unter dem Kaiser-Wilhelmn-Kanal. Der
ztadt war zur Durchführung der Vollkanalisation der Bau
ines Tunnels für Abwässer unter der neuen 44 mm breiten
dohle des erweiterten Kaiser⸗Wilhelm-Kanals gestattet worden.
dachdem schon vor einiger Zeit das Kaiserliche Kanalamt und
as Reichsmarineamt die Durchführung des Tunnelbaues in der
ßestalt gefordert haben, daß die Kanalsohle später nötigen—
alls auf 100 m verbreitert werden könne, hat das Reichsamt
»es Innern jetzt die Erteilung der Erlaubnis zum Bau des
Tunnels davon abhängig gemacht, daß eine spätere Ver—
reiterung der Sohle des Kanals auf 136 m möglich wäre.
Ddie Erstattung der Mehrkosten, die sich für die Stadt Kiel
iuf 130 000 Mefür den Tunnekbau belaufen, haben die Reichs—
zehörden abgelehnt. — Der Kinderhilfstag er—
zrachte Brutto 33 383, 46 M. Die Unkosten betrugen 2050,73 M.
o daß 30 515,93 Muzur Vertéilung gelangen können. Ueber
28550 Meäist bereits in Beträgen von 3000 bis 300 Mean
23 Vereine verfügt worden. — Chorgesang im Stadt—
„ark. In dem mitten in der Stadt gelegenen idyllischen
zohenzollernpark veranstaltete Montag abend der Kieler Gesang⸗
erein „Harmonie“ unter Leitung seines Dirigenten Behn einen
liederabend, der vom Wetter sehr begünstigt war und bei den
ahlreichen Zuhörern großen Anklang fand.
Kiel, 14:. Zuli. Der Kaiser wird Mitte November
ie Holtenauer Hochbrücke über den Kaiser-Wilhelm-
danal ersffnen. Die Arbeiten nehmen einen erfreulichen Fort⸗
zang, so daß die Fertigstellung Anfang November gesichert ist.
Jon beiden Seiten geht die Brücke freischwebend über das
Vasser in der gewaltigen Höhe von 42 Metern. Es ist das
eite große Bauwerk, das dem Verlkehr übergeben wird. Die
dosten stellen sich auf 2,.1 Mill. M. Die beiden anderen Hoch—
ztücken werden bedeutend teurer, für die Rendsburger sind
12, Mill. Mevorgesehen. Für die ursprünglich geplante Brücke
bei Taterpfahl waren sogar 18,8 Mill. Mevorgesehen. Die
krweiterung der Hochbrücken bei Grünenthal und Levensau er⸗
'ordert nur je 200 000 M.
Kiel, 14. Juli. Von einem Auto des Prinzen
ßeinrich wurde vor einigen Monaten dem Gastwirt T. Hansen
in Neumünster ein Terrier überfahren und getötet. H. wandte
ich schriftlich an das Hofmarschalleamt in Kiel und machte
Entschädigungsansprüche geltend, die Aüber mit dem Bemerken
ibgelehnt wurden, daß nach Ermittelung der Fahrteilnehmer
»as Auto nicht über die zulässige Geschwindigkeit gefahren
ei. Auch hätten die Insassen nichts von den Vorkehrungen ge—
nerkt. Der Besitzer des Hundes ließ die Sache auf sich
heruhen. Auf Befehl des Prinzen Heinrich ist nunmehr dem
Heschädigten durch den Chauffeur ein junger niedlicher Terrier
iberbracht, worden.
Segeéeberg, 14. Juiuli. Ein gewaltiges Feuer,
meilenweit im Umkreise zu beobachten, wütete am Mittwoch
nachmittag stundenlang auf dem sogenannten Klint bei Heid—
mühlen. Dem entfesselnden Element sind große Tannenbestände,
dem Rentier Hauschildt gehörig, zum Opfer gefallen. Die Ent—
tehungsursache des Feuers ließ sich nicht ermitteln.
Itzehoe, 13. Juli. Rache akt. Ein Hafenarbeiter rächte
ich an seiner ihm untreu gewordenen Geliebten, die sich in
der Gaslistube einer hiesigen Wirtschaft vorübergehend aufhielt,
nndem er sich auf sie stürzte, sie tätlich angriff, ihr das Kleid
zerriß und alsdann entfloh. Auf dem Babnhof wurde er aber
ergriffen.
Elmshorn, 13. Juli. Die Gesellschaft Arbeiter—
heim wurde hier von 30 Liesigen Industriellen, die das
Stammkapital auf 60 000 M äfestsetzten und sofort übernahmen,
zegründet. Die Gesellschaft bezwedt den Bau von Arbeiter-
jeimen, Arbeiterwohnungen und sonstigen Wohlfahrtseinrich-
lungen. In kürzester Frist wird mit dem Bau des ersten Ar—
beiterheims, in welchem 200 Arbeiter möglichst billige Kost und
hequeme Wohnung finden können, begonnen. In Bedarfs—
rällen können moch weitere 100 bis 200 Arbeiter untergebracht
werden. Die Bausumme ist inkl. Grunderwerb und vollständiger
Finrichtung auf 400 000 Moveramschlagt.
Burg, 14. Juli. Der Verein der Freunde evan⸗
gelischer Freiheit hielt in Leesenbergs Gasthof eine Ver—
ammlung ab. Pastor Heydorn sprach über das Thema: Be—
deutung des Falles Jatho. An Pfarrer Jatho wurde folgende
Adresse gesandt: „Die Freunde evangelischer Freiheit auf Feh—
narn, heute in großer Anzahl kier versammelt, danken Ihnen
on Herzen für die Mannhaftigkeit und Treue, mit der Sie die
Fahne Jesu Christi siegreich hochgehalten haben, und ge—
oben, ein jeder nach seinen Kräften Ihnen nachzueifern. Gott
lasse Sie weiter gesegnet und ein Segen sein.“
Selgoland, 13. Juli. Die vom Kaiser gestiftetée
Döcdersche Krankenbarache, die den Namen Kaiser⸗e
Pavillon“ führt, wurde Dienstag an die Gemeinde über—
geben und in Betrieb genommen.
Tagesbericht.
Labecd, 14. Juli.
Lubed⸗Travemünder Lawn-Tennisc Verein. Für die am
Sonnabend in Travemünde beginnenden internationalen Tur⸗
giertage sind die wertvollen 43 Ehrenpreise 3. Zt. im linken
Schaufenster der Juwelierfirma G. Schwartzkopf in der Breiten
Straße ausgestellt. Unter den geschmackvollen Preisen, die
sich aus Gold⸗ Silber- und Kriftaligegenständen zusammen ⸗
seben, helgen besonders hervor der Wanderpreis des Sohen
Senates ein echtvergoldeter Tafelaufsatz, geziert mit alten
Lubeder Manzen, der Hanfeatenpreis, gestiftet von Herrn Ge⸗
seraldirektor Scheel, St Petersburg, ein echtrergoldeter Teler.
gegiert mit Lübeder Münzen, der Preis der Lübed-Büchener
Eisenbahngesellschaft, 2 silberne Tafelaufsätze, der Damen⸗
Wanderpreis des Herrn Hoftraiteurs F. Bruͤgmann⸗Travemünde,
en silbernes Kaffeeservice, gwei silberne Tafelleuchter usw.
Die samtlichen Ehrenpreise, die einen Gesamtwert von
aber 3000 Marepräfentieren, erregen die Aufmerksamkeit der
Passanten der Breiten Straße. — Von Sonnabend an sind
die Preise in Travemünde im Laden der Firma Thursch
Kurhaus, ausgestellt.
SDie diesjährigen Rennen in Travemünde am 28. und
30. Juli versprechen nach dem Ergebnis der Nennungen für
die vier Handikaps der beiden Renntage einen großartigen Er—
folg. Selten sind die Nennungen so zahlreich eingegangen und
ist die Klasse des engagierten Materials so gut gewesen, wie in
diesem Jahre. Hoffentlich schließen die Nennungen der übrigen
Rennen ebenso zahlreich und fällt auch die Annahme der Ge—
wichte in den Handikaps gut aus, dann steht ein voller Erfolg
des Meetings schon jetzt fest.
»Städtische Badeanstalten. Bäderabgabe im Inni 1911.
J. Badeanstalt Krähenteich: NM. Badeanstalt Falkendamm:
O u Dewden 8 D men
a a a a
12945 9748 12346 7076
Der Ausschuß Der Ausschuß
für den freien für den freien
Schwimm⸗ Schwimm⸗
anterricht 2462 25874 unterricht 2760 2012
5407 123822 15 996 9088
zusammen 27 729 zusammen 24 184
1919 37 350 1910 34 345
weniger 9621 1911 weniger 16161
in i
16./5. bis ehgn nbmen 7229,40 14./5. bis mamen, 7 302.35
13./5. dis 30./6. 1910 20ö16. bi 30 1910 7 894
1911 weniger 197965 1911 weniger 61760
Der Lübecker Schutzenverein beschloß in seiner letzten
Versammlung, sich am Volksfestzuge in der gewohnten Weise
zu beteiligen. — Vom 6. bis 13. August wird das Schützen⸗
fest abgehalten, damit verbunden' sind an den beiden Sonn⸗
tagen, 6. und 13. August, große Gartenfeste, die ja immer
in fröhlicher glänzender Weise verlaufen sind. Ferner findet
auch in diesem Jahre wieder ein Gewinnschieben statt, zu
welchem Schießkarten, die bei den Mitgliedern und an den
durch Plakate kenntlichen Verkaufsstellen zu haben sind, aus⸗
gegeben werden. Auch die allgemein beliebte Tombola wird
wieder abgehalten. — Die Schiekstände des Vereins find
wesentlich vergrößert und durch Blendenbauten verbessert wor—
den. In diesem Jahre werden zum erstenmal beim Schützen—
fest auch Jagd- und Pilstolenscheibe aufgestellt. Die Ver—
oroherung der Schießhalle durch Jagd- und Pistolenscheibe
wird hoffentlich noch manchen Liebhaber des schönen Schieß⸗
sports dem Verein zuzuführen.
X Konkhkurs eröffnet ist gestern nachmittag 5 Uhr 40 Min.
über das Vermögen des Kaufmanns R. E. Hegerfeldt,
Ifraelsdorfer Allee 194. Zum Konkursverwalter ist geit
Rechtsanwalt Dr. V. Schön ernannt.
F Lübecker Geigenbau. Auf dem Gebiete des Lauten⸗- und
Geigenbaues nahm Lübeck in alten Zeiten schon einen hervor⸗
ragenden Platz unter den norddeutschen Städten ein und die
Arbeiten von Goldt, Meisner und Hüttehre. erfreuen
sich heute noch einer besonderen Wertschätzung. Als die uen
Vogtlander und Mittenwalder Geigen den Markt über—
chwemmten, brach eine Zeit des Niedergangs im deutschen
Seigenbau herein, bis ein vertieftes Studium der Cremoneser
Meisterwerke den zum Handwerk gewordenen Geigenbau ne
zur Kunst erhob. Es ist eine besondere Freude für uns daß
wir auch jetzt wieder einen Geigenmacher in Lübeck haben der
unserer Stadt Ehre macht und der bereits weit über —*
Mauern hinaus als ein hervorragender Künstler in seinem
Fache angesehen wird. Es ist dies der Hofgeigenmach gn
Schult, der erst in diesen Tagen mit der großen ae
Medaille auf der mecklenburgischen Landesausstellun
gezeichnet wurde. Auch auf der Turiner ee,
lung ist er durch ein treffliches Quartett vertret J in
Paris erscheinend di — M
P enden „Pneyclopédie contemporaine“ heißt es in
einer Besprechung der Turiner Weltausstellung, daß er mit
Ehren die deutsche Geigenmacherei vertrete —*9*— weiter: „J
8. Schult ist ein sehr geschidter Geigenmacher und * cwisse
hafter Künstler, dessen Instrumente Geigen, Violen g 3.
loncelli ganz ausgezeichnet sind. Er hat den italienischen —*
denbau gründlich studiert und nimmt Stradivari zum 8 uß
ohne ihn dabei stlavisch zu kopieren. Er nimmt anen h —
e Platz in seinem Fache ein.“ Bei der darauf 88
dben wre der Arbeiten Schults wird diesen das höchste
»Die billigen und teueren Garnisonen i
Die Festsetzung des Beköstigungsgeldes un di ane
Varnisonen bietet auch diesmal wieder interessante Momente
Die teuerste Garnison ist Helgoland, wo sich der Verpflegun *
jatz für Mannschaften auf 47 pf. für Unteroffizi ;
60 Pf. und der Betrag für ei lei smerdtete u
*— — eine Fle schportion auf 25,8 Pf.
tellt. Der Betrag für die Fleischportion ist am höchsten i
Mülhausen i. E. mit 27,884 Pf. und am niedrigsten in S n
—5* d a asten in Stras-
— das 9. Armeekorps betragen
enr — e 88 e ar
Eif. And du 880 güf, fur Gufirow 80 h p
f. und
1D890 Pf., fur Hadersleben 88 Pf, 40 Pf. nd 21.606 pPi
J
b. Stadthallentheater. Nus der Theaterkanzlei schreibt
nan uns: Heute, Freitag, wird „Der Volksfeind“ von Ibsen
iochmals ausgeführi, hoffentlich erfährt das geniale Werk des
rroßen Meisters eine bessere Beteiligung, wie bei der Erst—
rufführung. Vielfachen Wünschen nachkommend ist für Sonn—
ibend ein volks ümlicher Operettenabend zu kleinen Preisen,
15 Pfg. und 50 Pfe., in Aussicht genommen. Zur Darsteltung
jelangt die reizende Offenbachsche Ore se te, Die schöne Helena“
nit dem Gast Herrn Fritz Redwitz als „Paris“. In der
roßen Doppelvorstellung am Sonnlag gelangen die beiden
rustspiele von Blumenihal und Kadelburg „Im weißen Rößl“
ind die Forisetzung „Als ich wiederkam“ zur Aufführung.
MRontage bleibt das Theater wegen Vorbereisung zu ,Der
Obersteiger“ geschlossen.
b. Gewerbeschule. Am Volksfestmontag fällt der
Unterricht in der Gewerbeschule aus.
Hanfestädte.
Hamburg, 14. Juli. Sparautomaten in den
Volksschulen. Das Gesamtresultat der in den Volksschulen
zamburgs eingerichtete Sparautomaten betrug im Jahre
910 257 782,72 M, die sich auf 94 0090 Büucher verteilen.
GKleine Nachrichten) Z3wei Todesstürze wurden
Dienstag nachmittag durch ein scheugewordenes Pferd eines
Fleischerwagens verursacht, das auf dem Neuen Pferdemarkt
»urchging. Hier wurde ein kleines Kind vom Wagen ge—
chleudert, das sofort tot war. An der Ecke des Neuen Pferde⸗
narktes geriet der Wagen gegen die Grenzpfähle, der Kutscher
ourde vom Bod geworfen, und zwar so unglüdklich, daß auch
»ei ihm nach dem Sturz der Tod sofort eintrat. Das
Bferd setzte seine wilde Jagd die Gärtnerstraße hinauf fort
ind wurde dann festgehalten. — Eine Einbrecherbande
nacht seit einiger Zeit die Hamburger Bahnhöfe unsicher.
endem sie die in den Hallen aufgestellten Automaten erbricht
ind ihres Inhalts beraubt. So sind Einbrüche auf den
Bahnhöfen von Altona bis Barmbed gemeldet worden. Von
den Tätern fehlt jede Spur.
Schleswig⸗Hol steĩn.
Altona, 14. Juli. Die ältesten Gebäuve, die noch
ius der Zeit vor der Einäscherung Aitonas durch die Schweden
inter General Steenbock (1713) stammen und zwar die unschönen,
»„um Teikt aus Fachwerk bestehenden Gebäude, Eche Gr. Jo⸗
hannis⸗ und Gr. Marienstraße, werden jetzt niedergelegt, um
tattlichen Neubauten Platz zu machen. — Letztwillige
Schenkung. Die in Altona wohnhaft gewesenen Ge—
chwister v. Dadelszen haben dem Verein schleswig⸗holjt. Kampf⸗
genossen von 1848/51 in Altona 2700 M zur Unterstützung
bedürftiger Kameraden letztwillig vermacht.
Altona, 13. Juli. Eine neue Oberrealschule
wird demnächst im Norderteil gebaut werden. Die städtische
Bauabteilung hat die Entwürfe bereits fertiggestellt.
Kiel, 13. Juli. Der geschäftliche Verkehr am
zafen war während der Anwesenheit der amerikanischen Ge—
chwader groß, der Umsatz hoch. Tie Inhaber der Wirtschaften,
Jigarrengeschäfte usw. haben bedeutende Einnahmen erzielt. Die
Besatzungen dürfen allein 5 bis 600 000 MN in Kiel ausgegeben
aben. Viele Amerikaner liebten einen guten Trunk, aber nur
ine einzige Ausschreitung ist vorgekommen. Es bleibt under⸗
ländlich, dah die Dänen ihnen ein so ungünstiges Zeugnis aus⸗
tellten und erklärten, sie seien froh, daß die Amerikaner trotz
hrer großen Ausgaben Kopenhagen verlassen hätten. — Der
Borstand des Vereins der Musikfreunde, der mit
einer Tätigkeit durch die zukunftige Verpachtung des Klieler
Stadttheaters in sehr schwierige Verhältnisse geraten ist, hat
ꝛeschlossen, gleichwohl den Versuch zur Fortsetzung seiner Tätiag⸗
Großherzogtum Osdenbutg, Fürstentum Lübedt.
S Schwartau, 14. Juli. Automatenmarder.
In vorletzter Nacht sind von den bei der Waldhalle aufge—
tellten Schokoladen⸗ und Postkarten-Automaten fünf Stücd er—
brochen und zum Teil auf die angrenzende Wiese verschleppt
vorden. Die Diebe haben es nur auf das Geld abgesehen
zehaht, denn der übrige Inhalt war unberührt geblieben. Da
iber die Geldbehälter fast täglich entleert werden, ist die
Ausbeuto nur verhältnismäbig gering gewesen. Die Waldhalle
ist schon wiederholt von Automatenmardern heimgesucht worden,
olme daß die Ermittelung der Täter gelungen wäre.
Großherzogtümer Wedlenburg
Gadebusch, 13. Juli. Am ersten Königsschuß⸗
kage errang Schmiedemeister Gustävel die Königswürde. Als
Grohzherzoglicher Kommissar fungierte in diesem Jahre Amis—
assessor Koch.