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dusgabe 4.
Cagesbericht. F
Lübeck, 27. Juni.
Deutscher Rundflug. Das Preisgericht des lübeckischen
Ortsausschusses für den Deutschen Rundflug, bestehend aus
den Herren Senator Fr. Ewers als Vorsitzenden und Konsul
C. Behn, Lt. Heerlein und Schiffsmakler Johs. Möller,
hat am Montag nachmittag seine Entscheidung über die Zwischen⸗
landung auf der Strecke Kiel-Lüneburg gefällt. Es wurden
erkannt:
Extrapreis für den Flieger, der die Strecke
Kiel —Läbechamschnellsten mit einem Passagier
durchflog.
1. Lindpaintner mit Lt. Heiler.
Geflogene Zeit: 51 Min. 500 M.
krtrapreis für den schnellsten Einzelflieger.
J. Wiencziers. Geflogene Zeit: 54 Min. 500 M.
Preis 3000 M, verteilt unter alle in Lübed ge—
landeten Flieger.
J. Lindpaintner, 51 Minuten.
2. Wiencziers, 54 Minuten.
3. Dr. Wittenstein, 54 Minuten.
4. Büchner, 55 Minuten. J
5. Vollmöller, 1 Std. 2 Minuten.
6. Thelen, 1 Stunde 35 Minuten.
7. König, 4 Stunden 59 Minuten.
8. Schauenburg, 16 Stunden 27 Minuten. J
MNicht in Lübedc eingetroffen ist der mit einem Euler-⸗Apparat
von Kiel abgeflogene, aber unterwegs gestrandete Flieger
Reichardt.
Das Preisgericht war in der Lage, dem Flieger Wiencziers,
bem beim Landen der Apparat erheblich beschädigt wurde, einen
der Extrapreise zuzuerkennen, da er als schnellster Einzelflieger
die Ziellinie passiert hatte.
x In die Standesamtsregifter wurden vom 18. bis
24. Juni eingetragen: 39 Geburten (16 Knaben und 23 Mädchen),
17 Aufgebote, 12 Eheschließungen und 27 Sterbefälle, darunter
3 Kinder unter 10 Jahren.
ue. Sichenschläfer. Dieser Tag ist fast noch gefürchteter
as die drei gestrengen Herren im Mai. Jedes Kind kennt
seine Wetterregel. Darum ist der Glaube an die unum—⸗
stößliche Richtigkeit derselben im Volke so tief eingewurzelt,
daß keine meteorologischen Beobachtungen diese zu unter—⸗
drücken vermögen; denn die Rechtgläubigen des „Siebenschläfer⸗
regens“ glauben die Berechtigung desselben im Glauben der
Väter tief begründet. Auch wollen wir nicht allen Zusammen—
hang dieser Wetterregel mit der Zeit absprechen. Denn diese
Negeln gründen sich auf Beobachtungen. Gewiß ist nur, daß
allerdings Ende Juni gern eine längere Regenperiode ein—
tritt. Ist diese Zeit vorüber ohne Regen, so kann man nach
der mehr beständig werdenden Temperatur des Sommers auf eine
ängere schönere Zeit hoffen. Der Siebenschläfertag ist nur
eine Fixierung dieser Wahrnehmung. Die meteorologischen
Aufzeichnungen haben ergeben, daß auf regnerische Sieben⸗
schläfertage ebensoviele schöne wie regnerische Wochen und auf
sonnenklare Siebenschläfer ebensoviele regnerische wie schöne
Wochen folgten. Also haben die reiselustigen Städter, wie
die erntelustigen Landleute nicht nötig, vor einem regnerischen
Siebenschläfer zu zagen.
266. Erholungsheim für Kaunfleute. In der Nähe der
Stadt Walsrode, im schönsten Teile der Lüneburger Heide,
wird Sonntag, 2. Juli, ein kaufmännisches Erholungsheim
eingeweiht werden, das gleichzeitig 80 Personen Unterkunft
gewähren kann. Das Heim, dessen Grundsteinlegung im Mai
vorigen Jahres erfolgte, ist eine Jubiläumsgabe der Mit—⸗
glieder des kaufmännischen Vereins für Handlungskommis von
1888 in Hamburg. Der Grundstock wurde vor drei Jahren
beim fünfzigiährigen Bestehen der Organisation in Höhe von
50 000 Miuüberreicht. Die Bau⸗ und Einrichtungskosten, welche
mit 104 000 Meveranschlagt wurden, sind inzwischen bis auf
3000 Medurch freiwillige Beiträge aufgebracht worden. Die
Kosten für Wohnung und volle Verpflegung werden sich auf
3 Meubis 3,25 Mistellen. Die Gemeinde Walsrode hat nicht
nur den Bauplatz zur Verfügung gestellt, ein Lichtkabel ge—
legt und Wegebauten vorgenommen, sondern auch einen Bar⸗
zuschuß von 10000 Miuzu den Baukbkosten geleistet.
Die Hauptrersanmlung des Deu schen Müllerbundes findet
am 8. und 9. Juli in Lübeck, Konzerthaus Lübeck,
Fackenburger Allee 40/42, statt. Tages ordnung: Sonn—
abend, den 8. Juli, vormittags 10 Uhr: Vorstandssitzung.
Nachmittags 2 Uhr: Delegiertenversammlung: 1. Müllerische
Zeitfragen. 2. Die Schädiçung der binnenländischen Mühlen
durch die Getreideausfuhrprämie. 3. Das Viehseuchengesetz
und seine Rückwirkung auf das Mühlengewerbe. 4. Anschluß
des Bundes an die Versuchsmühle in Berlin. 5. Wahl eines
Mitgliedes des Verwaltungsrates. 6. Entwurf des preu—
zischen Fischereigesetzes. Nach Schluß der Versammlung
(zwischen 6 und 7 Uhr) gemeinsames Mahl. Abends: Ausflug
nach Seebad Travemünde. Sonntag, den 9. Juli, vormittags
10 Uhr: Hauptversammlung: 1. Eröffnung durch den Vor—
sitzenden und Bericht über die Ergebnisse der Delegiertenver⸗
jammlung. 2. Können die Kleinmüller ihre Lage durch ge—
nossenschaftlichen Zusammenschluß bessern? (Direktor C. J. Kort⸗
haus, Steglitz. 83. Die Explosionsmotore. (Ingenieur H.
Selvers, Hannover.) 4. Die Feuer⸗ und Sturmschadenversiche—
rung für Mühlen. 5. Anträge und Verschiedenes.
Die Wasserwärme in den städtischen Badeanstalten be—⸗
trug am 26. Juni im Krähenteich 1924 Grad Cels. auf dem
Falkendamm 1954 Grad Cels.
Der „Parseval VI“ ist nicht verbrannt, wie im gestrigen
Abendblatt mitgeteilt, sondern das verunglückte Luftschiff ist
der dem Kaiserlichen Aero-Klub gehörige „Parseval V“, wie
auch gestern nachmittag in dem an den bekannten Stellen aus—
gehängten Telegramm mitgeteilt wurde. Aus dem „Parse—
bal Vo ist dann in der Seterei leider ein „Parseval VI“
gemacht worden.
—— — — J
vB. Stadthallen⸗Theater. Aus der Theaterkanzlei schreiht
man uns: Beute, Dienstag, wird Herr Eduard Goebe!
nochmals als „Barinkay“ auftreten und ist das heutige
Batisviel aAls Wichlede⸗ und Ehrenabend für den beliebten
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Ddienstag, den 27. Juni 1911.
Morgen⸗Blatt Nr. 318.
Sänger bestimmt. Sicherlich werden seine vielen Freunde
ind Verehrer die Gelegenheit sich nicht entgehen lasfen, ihm
hrs Sympathien zu beweisen, ein volles Haus wird nicht
rusbleiben. Für Mittwoch ist Blumenthal und Kadelburas
dustspiel „Großstadtluft“ neu einstudiert. Als nächste Operette
ist: „Die schöne Helena“ von Offenbach in Vorbereitung. In
der Partie des „Paris“ wird Herr Fritz Redwitz vom Neuen
Dperettentheater in Berlin ein Gastspiel eröffnen.
b. Zwei interessante Gebiete, die bisher nur zu wissen⸗
schaftlichen Zwecken betreten wurden, sind vom Norddeutschen
dloyd dem Touristenverkehr erschlossen worden: Das bisher
iss unwegsam und ungastlich verrufene Kaukasusgebiet und
Spitzbergen, das Land im hohen Norden, das wohl in den
etzten Jahrzehnten allgemeines Interesse gewann, aber aus
iaheliegenden Gründen noch nicht in das Programm der Ver—⸗
ügungsreisen aufgenommen werden konnte. — Am 18. Juli
chickt der Norddeuische Lloyd zum erstenmal seinen prächtigen
Ddampfer „Großer Kurfürst“ mit einer Schar von Ver—
mügungsreisenden zu der Nord⸗ und Westküste Spitzbergens,
u dem neuen Touristenland, das die Deutsche Arktische
duftschiff⸗Expedition im vorigen Sommer entdeckt hat.
G. Travemünde, 27. Juni. Die Blumenkorso—
fahrt, die auf Sonntag angesetzt war, mußte wegen Mangel
mn Beteiligung ausfallen. — Das Schulschiff des Deut
schen Schulschiff-Vereins, „Vrinzeß Eitel Friedrich, ist
vie schon Montag berichtet, auf der Reede eingetroffen und
jat in der Nähe der Einfahrt seinen Ankerplatz gewählt. Frei—
cag wird das Schiff in den Hafen kommen und am Priwall
festmachen. — Eine Panik entstaud vorgestern abend aus
Anbelannten Gründen auf dem Dampfer „St. Lorenz“, welchen
zier um 10 Uhr mit einem Verein abfahren sollte. Die Passa—
jiere drängten wieder zum Lande zurüc. Die Dampferbesatzung
zersuchte den Dampfer vom Land abzuschieben und abzufahren.
Trotzdem das Schiff schon über einen Meter weit vom Land
entfernt war. sprangen noch Leute mit Kindern auf dem Arm
an Land zurück, kurz es war ein wüstes Durcheinander. Es
st als ein Wunder anzusehen, daß niemand bei dem Vorfall ver—
an ist, denn teilweise bahnte man sich mit der Faust den
2* egq.
in Drand zu setzen versuchte, um, wie er selbst eingestand,
sich in den Besitz des Versicherungsgeldes für seine Effekten
(300 M)y zu setzen. Glücklicherweise wurde der Brand bald
geldscht. Die Strafkammer verurteilte den jugendlichen Brand⸗
stifter zu 16 Monaten Gefängnis.
Schles wig⸗ Holstein.
Altona, 27. Juni. Die Grundsteinlegung für
den Neubau des Verwaltungsgebäudes der
Handelskammer fand iin einfacher, würdiger Weise statt.
In den Grundstein wurde eine Kassette eingefügt, enthaltend
eine Urkunde über sdiie Entstehung und Entwicklung der Hand⸗
werkskammer, über die am Bau tätigen Handwerksmeister,
eine Anzahl Münzen, sämtliche die Handwerlskammer Altono
betreffenden Drucksachen in je einem Exemplar und je ein Exem—
plar der Altonaer Tageszeitungen. Das Gebäude, das unmit⸗
telbar neben dem Hotel Kaiserhof erbaut wird und im Westen
uan das Grundstück der Handelskammer Altona grenzt, soll am
1. April 1912 bezogen werden. Sämtliche Räume bis auf ein
Erdgeschoß, das zu Kontorzwecken vermietet wurde, sollen für
Zwecke der Handwerkskammer Verwendung finden.
Oldenburg, 27. Juni. Lehrer-Feuerversiche—
runasverein. Die Johamisversammlung beschloß, das Frei—
mahl beizubehalten und wählte als nächsten Versammlungsort
Neustadt. — Zum Schriftführer der Lehrersterbekasse, die 91
Mitglieder zählt, wurde Lehrer Jensen-Altgalendorf gewählt.
Flensburg, 27. Juni. Ein ununterbrochener
Fernsprechdienste bei Tag und Nacht wird vom
1. Juli ab hier beim Kaiserl. Telegraphenamt eingeführt.
Gravenstein, 27. Juni. Eine Mark verschluckt
hatte ein 4jähriges Kind. Auf Anraten des Arztes wurde das
Kind mit Röntgenstrahlen untersucht und man fand das Geld⸗
stück in der Luftröhre. Die Sache hat dem Kinde nichts ge—
schadet.
Rendsburg, 27. Juni. In dem Bannerwett⸗
kampf der Seminare Schleswig-Holsteins siegten das Seminar
Tondern im Faustball und Schlagball und das Seminar Rends⸗
oburg im Fünfkampf. Das Recht zur Führung des Banners
zing auf das Tondernsche Seminar über. Nach Beendiguno
des Kampfes tagte der Nordaldingische Turnlehrerverein. Der
Vorsitzende Prof. Dunker-Rendsburg und Seminarlehrer Klein
hielten Vorträge. Beide wurden wieder in den Vorstand ge—
wählt. Der Verein zählt 125 Mitglieder. Als nächsten Ver—⸗
sammlungsort wählte man Segeberg.
Lunden, 26. Juni. Skelett eines Mammuts?
Auf den Ländereien des Ziegeleibesizers Peter Rüter in Flehde
fand man ein ungeheuer großes Knochengerüst, das nach Amnsicht
von Laien wohl von einem Mammut herrühren kann.
Quicdborn, 28. Juni. Hünengräber. Auf der Ost—
seite der Altona-Kieler Provinzialstrahe finden sich bei Quick-
born zwei Gruppen von je drei kegelförmigen etwa fünf Meter
hohen und zehn Meter im Durchmesser haltenden rein sandigen
Hügel, die, abgesehen von ihrer Cauppierung, in ihrem ganzen
Aeußeren das Gepräge von Hünengräbern mit ziemlicher Deut—
lichleit erkennen lassen. Leider wird die südliche Gruppe, da
zur Kultivierung des Terrains dessen Einebnung bald erfolgen
dürste, voraussichtlich in naher Zeit von der Bildfläche ver—⸗
schwunden sein. Von den schönen Hügein ist aber auch nur noch
einer unversehrt, ein zweiter an der Spitze bereits abgegraben
und von dem dritten die Sandhülle der eigentlichen Grabstelle
abgetragen, wobei ein etwa 60 Zentimeter langes zweischneidiges
Bronzeschwert zutage gefördert wurde. Die nördliche, dem An—
scheine nach demselben Zeitalter angehörende Gruppe ist noch
iemlich unberührt und vorderhand nicht gerade wie jene ge—
fährdet. Als durchaus gesichert, wenn auch seines Nimbus be—
raubt, darf die Erhaltung des cinen dieser Hügel gelten, da er
einen Markstein für Aie Landestriangulation trägt, also als
trigonometrischer Festvunkt der Landesaufnahme unantastbar ist.
Großherzogtümer Medlenburg.
88 Grevesmühlen, 26. Juni. In gemeinschaft—-
bicher Sitzung des Magistrats und Bürgeraus—
schusses berichtete der erstere über die Tätigkeit der für die
Versorgung der Stadt mit Elektrizität gewählten
Kommission. Von den zur Abgabe von Kostenanschlägen sür
das Verteilungsnetz der Stadt aufgeforderten Elektrizitäts—
Gesellsschaften ist der Anschlag der Hanseatischen Siemens⸗Schuckert⸗
werke mit zirka 14000 Muder günstigste, weshalb beschlossen
wurde, dieser Firma den Ausbau des Stadtnetzes zu übertragen.
Fleichzeitig beschloß man, den Preis für Kraft auf 25 Pfg.
pro Kilowattstunde, für Licht auf 40 Pig. festzusetzen und für
diejenigen Abnehmer, welche den Abschluß bis Ende Juli d. J.
beantragen, die Zuleitung bis zur Hausanschlußsicherung auf
städtische Kosten herzustellen. Schließlich machte der Magistrat
»is Mitteilung, daß er den Ingenieur Kutzbach hierselbst mit
dem Entwurfe eines Bebauungsplans für das Gebiet zwischen
Moltke⸗,, Mühlen- und Wismarsche Straße beauftragt habe. —
die Superrevision und Aushebung der Wiilitär—
»flichtigen findet für den hiesigen Bezirk am 7. und 8. Juli
m Schützenhause durch die Ober-Ersatzkommission statt. —
das Missionsfest der hiesigen Präpositur fand Sonntag
nn Mummendorf statt. Beim Festgottesdienst in der Kirche
hielt Superintendent Rische, Wismar, die Predigt. Die Nach—
eier wurde zu Hof Mummendorf im Parke des Grafen von
Platen⸗Hallermund abgehalten. Missionsvorträge hielten Dom—
»rediger Polzien-Schwerin und Pastor Schliemann-Lanken. Die
Begleitung der Lieder hatte der Rehnaer Posaunenchor über⸗
iommen. — Der Bürgerverein machte Sonntag eine
Ausflugsfahrt mittels Sonderzuges zum Besuch der Landes⸗
ßewerbe- und Industrieausstellung in Schwerin. — Eine
zrößere Zigeunertruppe kam Sonnabend durch
uinsere Stadt und wurde von der Polizei über die
Brenze gebracht. — Sein s0ojähriges Meisterjiubi—
läum feierte Sonntag der Schubmachermeister Ernst
Peters hier«
⸗ Rehna, 27. Juni. Verkauft hat Erbpächter Lang—
hof, Ausbau Stöllnitz, seine Erbpachtstelle für 67000 Mean
Wanzenberg in Woetz. Gekauft hat Langhof die Häuslerei
des Tischlermeisters Pöhls in Stöllnitz für 6600 M.
— * Gadebusch, 27. Juni. 3 Rehe statteten unserer
Stadt in aller Frühe einen Besuch ab. Auf dem Marktoplat
machten die zahmen Tiere Halt, von wo sie verscheucht wurden,
— MBP— — —
Hanfestädte.
SHamburg, 27. Juni. Neubau des Uhlen—
bzorster Fährhauses. Das Uhlenhorster Fährhaus ist vor
Awa 45 Jahren, zu einer Zeit, als Hamburg nicht viel mehr
ols 200 000 Einwohner zählte, erbaut worden. Jetzt genügt
der Bou schon lange nicht mehr den Ansprüchen, trotz der viel—
achen Veränderungen, die man an ihm vorgenommen hat. Der
zrößte Uebelstand des ohne einheitlichen Plan im Laufe der
Zeit ausgebauten und umgeänderten Fährhauses liegt in der
mangelshaften Trennung der Räume für die Gartenwirtschaft von
)en Räumen für das Weinrestanrant, für Festlichkeiten und ge
chlossene Gesellschaften sowie für den Hotelbetrieb. Diesen Uebel—
nänden kann nur durch einen Neubau abgeholfen werden, zu dem
die Altiengesellschaft Uhlenhorster Fährhaus jetzt entschlossen ist.
zu diesem Zweck hat die Verwaltung der Alktiengesellschaft des
Fährhouses auf der Uhlenhorst im vorigen Jahre das anstoßende
Hrundstück in der Fährstraße ermworben und den Plan für ein
ien zu errichtendes Gebäude entwerfen lassen, wonach die vier
Betricbe räumlich von einander getrennt gehalten werden. Der
Hartenbetrieb soll dahin erweitert werden, daß bei schlechtem
Wetter die Konzerte in einem großen Saal abgehalten werden
önnen. Der Gartenplatz erfährt eine Vergrößerung. Durch
»rei amphitheatralisch ansteigende Terrassen mit zahlreichen Sitz—
lätzen wird dem Publikum freier Ausblik auf das Wasser ge—
vährt, was bei der jetzigen Anlage nur einem kleinen Teil des
Publikums ermöglicht wird. Die Gesellschaftsräume erhalten ge—
rennten Zugang, so daß die Besucher derselben weder mit dem
Hartenpublikum, noch mit den Hotelgästen in Berührung kom—
nen. Für die Hotelgäste ist ein eigener Eingang und eigenes
Treppenhaus vorgesehen, Garderoben, Toiletten und Wirt⸗
chaftsräume werden dem Ganzen entsprechend hergestellt wer—⸗
»en, so daß der Neubau in allen seinen Teilen den verwöhnte—
ten Ansprüchen genügen sols. Das jetzige Gesamtbild des
lhlenhoister Fährhauses soll durch die Neuanlage nur unwesent—
ich geändert werden. Die Mittel zu dem Neubau sollen durch
ine Erhöhung des Aktienkapitals aufgebracht werden.
Hamburg, 27. Juni. GKreine Nachrichten.) Ein
chwerer Unfall ereignete sich Sonnabend nachmittag beim
bolospiel des Hamburger Poloklubs. Im Challenge Cup spielte
er Hamburger Poloklub gegen den Berliner Poloklub. Dabei
ürzte der Berliner Spieler Graf Montgelas, fiel über den
zals seines Pferdes und erlitt einen komplizierten Schulter⸗-
»ruch. Der Verletzte wurde ins Hospital gebracht und wird,
venn er transportfähig ist, nach Berlin geschafft werden. —
belzwarendiebstahl. In einem Geschäft am Alstertor
qurden nach und nach 80 graue Eichhörnchenfelle, 80 Hermelin—
elle, 20 Persianer Lammfelle und mehrere russische Alaska⸗
rzuchsselle gestohlen. Die Felle haben einen Wert von ins—
esamt 1350 M. Der Verlust ist erst bei Aufnahme des Lagers
ntdeckt worden. — Von sieben Taschendieben wurde
zreitaa abend der am Hofweg wohnende Privatier Heinrich
3. als er in einer Kaschemme in der Niederstraße weilte,
rusgeplündert. V. traktierte dort verschiedene Gäste
nit Bier und Zigarren, wodurch er verriet, daß er viel Geld
zei sich hatte. Mit der ihnen üblichen Gewandtheit gelang
s den sieben Langfingern, ihrem Opfer nach und nach 800 M
nubar aus der Tasche zu stehlen. Erst nachdem sechs Spitz⸗
»uben ihrc Beute und sich selbst in Sicherheit gebracht hatten
entdedte der Privatier, daß er bestohlen war. Er schlug Lärm,
ief zwei in der Nähe postierte Schutzleute herbei und ließ
ven siebenten Langfinger, einen 27 Jahre alten Schneider⸗
zesellen M., verhaften. Der Festgenommene hat als seine
Mittäter drei mehrfach bestrafte Diebe genannt, während er
ie anderen drei nicht kennen will. Von dem Gelde hat V.
jatürlich nichts wieder gesehen. — Eine von kaum
zlaublicher Frivolität zeugende Straftat hat der
7iährige Leichtmatrose Wilhelm Ernst Karl Haupt, Sohn eines
im Hanndverschen tätigen Lehrers, begangen, indem er am
13. April d. J. den zur Reederei J. Laeisz gehörenden Vier—
naster „F Machen“. als dieser sich aquf boher See hefanb