Full text: Lübeckische Anzeigen 1911 (1911)

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Wöchentlich 13mal (Wochentags morgens und 
abends, Sonntags morgens) erscheinend. Bezugs⸗ 
preis für das Vierteljahr 3,30 Mark einschließlich 
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teilungen 1Mk. d. Zeile. Tabellen⸗ u. schwieriger 
Satz den Anforderungen entsprechend höher. o 0 
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Beilagen: Vaterstädtische Blätter. — ODer Familienfreund. 
Amtsblatt der freien und Hhansestadt Lüdeck 161. Jahrgang 
Beiblatt: Gesetz⸗ und Verordnungsblatt tx * — sa ed 
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Nachrichten für das Herzogtum Lauenburg, die 
gürstentümer Ratzeburg, Lübeck und das angren⸗ 
zende medlenburgische und holsteinische Gebiet. 
Rud und Verlag: Sebrader Sor q e rs G.m. b. 8. m Luũbded. — Geschãftsstelle —X baus Kõniastr. a6). Ferniprecher g0 u. 8001. 
XX (Große Ausgabe— Sonntag, den 25. Juni 191. 
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Erstes Blatt. hierzu 2. u. 3. Blatt, der Stapellauf des ersten österreichischen Dreadnought. 
sowie „Vaterstädtijche Blätter“ Nr. 26. , C(Celegramme.) 
— — — — — W. Triet, 24. Juni. Heute vormittag wurde der Stapel⸗ 
Umfang der heutigen Nummer 10 Seiten. lauf des ersten Dreadnoughts „Viribus Unitis“ glücklich voll⸗ 
ö ———— — — wgen. An der Feier nahm als Vertreter des Kaisers Erzherzog 
Nichtamtlicher Teil. Franz Ferdinand teil, der mit seiner Gemahlin und der Erzherzogin 
Maria Annunciata erschien. Außerdem waren zugegen die Mi— 
aister Graf Wickenburg, Burian, Georgy, die Spitzen der Ma— 
Eine Erklärung zum französischen inebehörden, die fremdländischen Offiziere und Attachss, unter 
Kabineitsstur hnen der deutsche. Marine-Attachs Graf v. Posadowsky-Wehner, 
JF e, 25. Juni Die kirchliche Einsegnung vo'l,og der apostolische Feldvikar. 
übeck, 25. Juni. zeichnung des Er herzpgs F 
„Meiné Herren, die Komödie ist aus.“ Mit diesen Worten ¶y ——— —— ver⸗ 
empfing Ministerpräsident Monis gestern abend einige Jour⸗ affenlich e Ascheen —— ern— 
aiten z8 ve snmee Zuen uber en, gerins⸗ herzog Franz Ferdinand: Das lebhafte, die Bedürfnisse meiner 
aigen enol der in Jeiner eise die allgemeine Vo⸗ zriegsmarine richtig erkennende und fördernde Interesse, das 
litit berührt.“ — Diese Auffassung des Ministerpräsidenten deckt r Liebden aua diesen Te meiner Wehenach sen angen 
Jich aber nicht mit der öffentlichen Meinung in Franlreich die — veranlaßte mich 8 1902 —* Liebden zum 
heute übereinstimmend zuni Ausyrud kommt. Nach ihr ist die —— zu ernennen Heute, an * Tage An ven die Ta 
Regierung nicht gesturzt, sogndern sienist in sich nächtige Schiffseinheit den Fluten übergeben ist, ist es mir 
zeraen. Der, gerinafügige Anlatßz der Demission war nur Heduͤrfnis Eu Liebden fur Ihre eifolcneiche Tätigkeit auf 
das Zeichen zur v olligen Aufld sung nach langer Agonie, und zwar maritimem Gebiet meine vollste Anerkennung auszusprechen. Alle 
mußte die Regierung fallen, weil sie nicht regierte. meine braven Seeleute geleiten das neue Schiff mit den wärmsten 
Die Mehrheit, die Waas Ministerium zu Fau Grachte— I Wünschen in sein Element und eingedentk meines Wahlspruches 
—8 aus .2 Sozialistisch Radilalen. 12 sozialistischen Repu⸗ den das Schiff als Namen träat, stehen sie alle zusammen in 
itaneen Mitaliedern per demokratischen und radilalen Lin ilthewährter Soldatentreue, iederzeit bereit, sich einzusetzen für 
Fn. 70 Progressisten, 4 Mitglieder der Action Siberale. 6 der das Wohl des Vaterlandes und zur Ehre der Flagge. Alle, 
Redten. J Wilden und Anen geeinigten Sozialisten. 82 De⸗ oom altbewährten Admiral bis zum jüngsten Macrosen. er⸗ 
outierte, darunter 54 geeiniate Sozialisten, enthielten sich der kennen tief und dankbar die Fürsorge, die Ew, Liebden meiner 
Abstimmung. Jetzt bestätigt sich auch, daß der Sturz des Ka— 6 — 
hinetts tatsächlich den Gegnern der Verhältniswahl * 
zuzuschreiben ist, die entschlossen sind, alle Mittel anzuwenden, 
um die Durchführung der Wahlreform zu verhindern. Schon 
beim Beginn der letzten Sitzung war von 50 von ihnen ein Be—⸗— 
ichlußantrag unterzeichnet, in dem die Regierung aufgefordert 
wird, nur einem von einer ausschließlich republikanischen Mehr— 
heit genehmigten Wahlentwurf zuzustimmen. Der Beschlußan— 
trags sollte schon am Montag in der Kammer eingebracht werden, 
was. infolge der Krise unterblieb, doch ist es möglich, daß er 
gleich am ersten Tage, wo sich das neue Kabinett vorstellen 
wird, der Kammer unterbreitet wird. 5, 
Die weiteren Drahtmeldungen über die Ministerkrise be— 
sagen: 
W. Paris, 24. Juni. Die Minister hielten einen Kabi— 
nettsrat ab. nach dem sie ihre Demission dem Minister— 
präsidenten überreichten. 
W. Rouen, 24. Juni. Präsident Fallidres er— 
hielt morgens ein Schreiben des Ministerpräsi— 
denten Monis, in dem er ihm mitteilte, daß er seine 
Demission bis zur Rückkehr Fallidres am Sonntag ver⸗— 
schiebe 
Morgen⸗Blatt Nr. 315. 
verband Oldenburgspricht sein volles Vertrauen 
der Leitung des Hansabundes aus und erkennt den vom 
Vorsitzenden auf dem Bundestag bezeichneten Weg als den tak— 
tisch richtigen und im Staatsinteresse zum Ziel führenden an. 
— Weitere Zustimmungserklärungen sind von den Ortsgruppen 
Stade, Guben und Plauen eingegangen. 
Das erste türkische Mädchengymnasium. 
Ueber einen weiteren Fortscheitt westeuropäischer Kultur 
in der Türkei wird der Deutschen Orient-Korrespondenz aus 
Konstantinopel berichtet: Zu einem für die Türkei bedeutungs— 
»ollen Kulturwerke ist vor einigen Tagen in Kandilli, an 
der schönsten Stelle des asiatischen Bosporus-Ufers, der Grund⸗ 
stein gelegt worden. Es handelt sich um das seit langem 
vom Kammerpräsidenten Ahmed Risa Bey und sriner Schwester 
projeltierte und geförderte erste türkische Mädchengymnasium, 
auf das hier große Hoffnungen für die Heranziehung einer 
ortgeschritteneren osmanischen Frauengeneration gçgesetzt werden. 
Ddie Grundsteinlegung ging sehr feierlich vonstatten. In vier 
Monaten soll die Anstalt eröffnet werden, deren Ziel es üst, 
ürkische Lehrerinnen auszubilden, aber auch den Töchtern der 
höheren türkischen Schichten ein modernes Wissen zu vermitteln. 
Ein genaues Programm ist jedoch noch nicht festgelegt. Auch 
fehlen noch die geeigneten Kräfte für die Direltion und den 
Unterricht, die in Frankreich beschafft werden sollen. Ferner 
ist beschlossen, einstweilen vier junge ottomanische Mädchen, 
eine Griechin, eine Armenierin, eine Jüdin und eine Bulgarin, 
auf Staatskosten zwecks Ausbildung als Lehrerinnen für diese 
Anstalt ins Ausland zu schicken. 
Rein Wegfall der Einkommensteuerzuschläge in 
Preußen. 
Die in weiten Vollskreisen genährte Hoffnung,. daß die 
zunächst auf drei Jahre bewilligten Zuschläge zu der preußi— 
schen Einkommensteuer künftig in Wegfall kommen würden, 
hat auch vor der Schwelle des Herrenhauses nicht Halt ge— 
macht. Das ergibt sich daraus, daß die Erklärungen, die 
namens der Staatsregierung in dieser Angelegenheit wieder— 
holt exfolgt sind, noch immer nicht völlige Klarheit geschaffen 
haben. Die Antwort aber, die jezt der Finanzminister Dr. 
Lenße auf die eine anderweitige Verteilung der Eisenbahn— 
überschüsse befürwortenden Aussührungen mehrerer Herrenhaus— 
mitglieder erteilt hat, muß auch den letzten Zweifel 
beseitigen. 
Er hat dabei ausdrücklich betont, daß es besser sei, mit 
dem tatsächlichen Sachverhalt sich schon jetzt vertraut zu machen, 
als noch bis zum nächsten Jahre die Hoffnung auf ein künf⸗ 
tiges Wegfallen der Einkommensteuerzuschläge zu nähren. So— 
dann erklärte er ohne alle Umschweife, daß mit Rüdhicht auf 
die Finanzlage des preusischen Startes die Erträge aus den 
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Prof. Dr. Otio Gilbert F. In Goslar, wo er zur 
Erholung weilte, ist der frühere Direktor der Greifs— 
walder Universitätsbibliothekr, Geh. Reg.Kat Dr. Otto 
Gilbert, im 73. Lebensjahre gestorben. 
246. Freilichte und Kuriheater in Aachen. Der Begründer 
und bisherige Leiter der künstlerischen Freilichtbühne in der 
Schweiz, Direktor Rudolf Lorenz, bisher Hertenstein am 
Vierwaldstättersee, wird nun in Deutschland, und zwar in 
Aachen, am 7. Juli (nachmittags) im Freilichttheater auf 
dem Lousberge seine dreijährige Schweizer Tätigkeit hier 
fortsetzen. Eröffnet wird das Freilichttheater auf dem Lous— 
berage mit „Sappho“, von Grillparzer, der Zuschauerraum 
umfaßt 700 Personen. 
Das wesifälische Städtebumdtheater, zu dessen Schaffung 
sich Hamm, Arnsberg, Soest, Lippstadt, Rheine, Coesfeld und 
ein paar andere Städte zusammengetan hatten, vermag sich 
nur. mit großen Schwierigkeiten zu behaupten. Dies liegt 
wohl zum Teil in Mängeln der Organisation. Es fehlte an 
einer festen Verpflichtung seitens der einzelnen Städte, so 
daß verschiedene absprangen, darunter die in pekuniärer Hin— 
sicht leistungsfähigste. 
Zu Ehren Verdis. Der hundertste Geburtstag 
Vaerdis wird, wie man der Voss. Ztg. aus Mailand be— 
richtet, 1913. von den Bürgern dieser Stadt, in der der Ton— 
dichter den größten Teil seines Lebens verbracht hat, durch 
Festlichkeiten würdig begangen werden. Zu diesem Zweck 
hat sich ein Ausschuß gebildet, an dessen Spitze Bürgermeister 
Breppissteht und dem die bedeutendsten Persönlichkeiten der 
künstlerischen Welt der lombardischen Metropole angehören. 
Bildhauer Butti, dem die Ausführung des zu Ehren Ver dis 
zu errichtenden Denkmals anvertraut ist, hat sich verpflichtet, 
sein Werk bis zum Jahre 1011 fertigzustellen, so dahß seine 
Enthüllung den Gipfelpunkt der Festlichkeiten bilden wird. Das 
aliberühmte Skakatheater wird wahrscheiniich seine ganze 
Stagione den Opern Verdis widmen und die besten Bühnen 
ichöpfungen des Maestro in mustergültigen Aufführungen einem 
internationalen Publikum bieten. Außerdem soll eine Verdi 
ausstellung alles vereinen, was sich auf den gefeierten Kompo 
nisten bezyveht. 
Weiteres über Rötgers Rustritt aus dem hansabund. 
(Telegramme.) 
W. Berlin, 24. Juni. In einem unter der Ueberschrift 
„Ein unterschlagener Brief“ in der heutigen „Post“ erschie— 
nenen Artikel wird behauptet, bei dem durch den Hansabund ver— 
öffentlichten Briefwechsel zwischen Rießer und Rötger sei offen 
bar doloserweise ein Brief nicht mit publiziert worden und 
war der, in dem Rötger die Möglichkeit einer Stichwahl 
»arole für Usedom-Wollin anerkannt habe. Geheimrat Rießer, 
der der Vossischen Zeitung die Briefe zur Veröffentlichung 
ibergeben hat, ersucht uns, festzustellen, daß von einer Un— 
erschlagung selbstverständlich nicht die Rede sein kann, daß 
der Brief lediglich infolge eines Versehens nicht gleichzeitig 
nit den übrigen Briefen veröffentlicht worden sei. Als er 
Riehßer) das Versehen Freitag abend bemerkt habe, sei es ihm 
nfolge der vorgerückten Stunde leider nicht mehr möglich ge— 
wesen. den Brief noch an die gesamte Presse zu versenden. 
W. Berlin, 24. Juni. Dem Präsidium des Hansabundes 
ist heute folgendes Telegramm zugegangen: Der Landes—⸗ 
Theater, Kunst und Wissenschaft. 
Das Vefnnden Mottls. Aus München meldet das 
B. T.: Im Befinden des Hofoperndirektors Mottl ist er— 
freulicherweise eine entschiedene Besserung eingetreten, so 
daß der Künstler vielleicht schon in den nächsten Tagen zur 
Erholung in einen Kurort abreisen kann. Der Prinz— 
regent sowie fast sämtliche Mitglieder des königlichen Hauses 
haben wiederholt Erkundigungen über das Befinden des Pa— 
ienten eingezogen. 
Künstlernachrichten. Der Direktor des Leipziger Schau—⸗ 
jpielhauses Hofrat Hartmann ist nach dem L.A. schwer er⸗ 
krankt. — Frau Auguste Wilbrandt-Baudius, die 
sich nach Rostock zur Beerdigung ihres Gatten begeben hatte, 
ist dort erkrankt. — Hofkapellmeister Dr. Alfred 
Szendrey wurde von Generaldirektor Andreas Dippel 
für die kommende Spielzeit als erster Kapellmeister für die 
deuische Oper an die Grand Opera in Chikago engagiert. 
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somit 20000 Me Gage zugesichert, während vorher sechzig 
Vorstellungen zugesichert waren. Die Verhandlung wurde mit— 
lags unte brochen. Nachmittags entschied sich der Gerichtshol 
dafür, daß mehrere der von beiden Parteien beantragten Be— 
veise zuzulassen seien. So unter anderem die Einver— 
iahme des Generalintendanten Grafen Seebach darüber, 
»b der Vertrag tatsächlich in dem vom Beklagten behaupteten 
Sinne geändert worden sti. Am späten Nachmittag wurde 
die Verhandlung auf unbestimmte Zeit vertagt. 
HSumperdincks „Königslinder“ in Karlsruhe. Im Karls— 
ruher Hoftheater fand Freitag abend die Erstaufführung 
don Humperdincks Märchenoper „Königskinder“ statt und ge— 
taltete sich zu einem hertlichen Erfolg. Nach jedem Akte 
und ebenso nach. dem Orchestervorspiel zum Schlußakt setzte 
ebhafter Beifall ein. Die Aufführung unter der Leitung 
don Hofkapellmeister Reichwein (früher in Lübech mit 
Herrn Siewert und Fräulein Tees in der Titelrolle war vor— 
trefflich. 
„Der Rosenkavalier“ soll in der Berliner Königl. Oper 
im Laufe des Monats Oktober in Szene gehen. 
Eine Alsersinfe nie vrn Richard Sir uß. Aus München 
wird gemeldet: Der Komponist des „Rosenkavalier“ wird 
kein neues Opernlibretto vertonen, wie man bisher annahm. 
Er gedenkt vielmehr eine Alpensinfonie in zwei Sätzen 
zu schreiben. Der erste Satz schildert den Aufstieg ins Ge— 
birge und die Hindernisse, die sich dem Wanderer entgegen— 
stellen. Der zweite Satz schildert den Abstieg. 
Goethe⸗Festspiele in Lauchstedt. Im Lauchstedter 
Goethe-Theater fand die Generalprobe zu den Goethe—Fest— 
spielen: Kleists „Der zerbrochene Krug“ und die 
dänische dreiakiige Komödie „ZErrasmus Montanus“ von 
Ludwig Holberg (1684-1754) statt. Die Leitung der 
Festspiele liegt in den Händen Paul Schlenthers. Nach 
Aufgabe des Postens als Wiener Hofburgdirektor ist dies 
Schlenthers erste Thealiertat. Die Generalprobe fand vor 
der Halleschen Siundentienschaft und dem Universitätslehrkörper 
sowie der Kritik statt und erntete enthusiastischen Beifall. 
Die Darsteller setzten sich aus ersten Kräften des Wiener 
Burgtheaters und verschiedener Berliner Theater zusammen 
Kleine Mitteilungen. In der Klage des Berliner 
Hebbel-Theaters gegen Nissen, die Freitag verhan— 
delt wurde, ist die Verkündigung des Urteils auf den 29. Juni 
festgesetzt worden. Bekanntlich oerlangt das Hebbel⸗Theater 
»on Herrn Nissen 17000 Maangeblich zu viel gezahlter Gage 
zurück, da Nissen bei Abschluß des Vertrages über seine Ein— 
künfte beim Burg⸗-Theater falsche Angaben gemacht habe. 
Der Prozeß Vurrian — Friedrich August. Freitag wurde 
vor dem Zivillandgericht in Prag, wie dem B. T. von dort 
ein Telegramm meldet, die Verhandlung über die Klage des 
Königs Friedrich August von Sachsen als Besitzer und Erhalter 
der königlichen Theater in Dresden gegen den Opernsänger 
Karl Burrian fortgesetzt. In der Verhandlung ergriff zuerst 
der Verireter des Klägers, Dr. Bergemann, Dresden, das Wort 
zur Begründung der Klage. Dr. Bergemann erklärte unter 
anderem: Die Furcht, die Burrian vor Herrn Dinges habe, 
sei übertrieben, und die Aeußerungen über eine Bedrohung 
durch Dinges ein Märchen. Der Vertreter des Beklagten, 
Dr. Reiner, brachte unter anderem vor, daß das Einkommen 
Burrians durch einen späteren Verirag geschmälert worden 
ei, und zwar seien Burrian vierzig Vorstellungen in Jahre,
	        
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