Full text: Lübeckische Anzeigen 1911 (1911)

— — ———— w5 A4 — . 
—77 73 
——— RR —1844 
33 —— —— * 33 —⏑—— 
— ———— —— J 
— V8— 5* J —21 6 83 5854 * 
144745— 6—— 4 
F 4 5 ——z3834 41 632 
7 — * 3 59 3 J J — 9 3 
— 758 — — — —— F — —5—— 
55 2 
——— 2 — —2 — — F 
— * * ——7 
5 * 
0⏑—— 
1 13 
66 6 0064 9 49 
1 *F 15 718 ti — —8 * 9— 5 
—— BEE— —*1 — 
— J3J 0 J 8 — ⏑——— * 
Wöchentlich 13mal (Wochentags morgens und 
abendẽ, Sonntags morgens) erscheinend. Bezugs⸗ 
preis für das Vierteliohr 3,30 Mark einschließlich 
Bringgelb in Lübeck. Durch die Post bezogen ohne 
Besteligeld 3530 Mark. Einzelnummern 10 Pig. 
AUnzeigenpreis (Ausgabe A und B) für die 8gesp. 
Zeile 20 Pfg. Kleine Anzeigen (Arbeitsmarkt usw.) 
18 Pfg., für Auswärtige 80 Pfg., f. Geschäftl. Mit⸗ 
teilungen 1Mk. d. Zeile. Tabellen⸗ u. schwieriger 
Satz den Anforderungen entsprechend höher. o o 
Beilagen: Vaterstẽdtische Vlätter. — Der Familienfreund. 
91. Jahraan T 
——— — ac. Fürstentümer Katzeburg, Lübeck und das angren⸗ 
ιιιXcaucepende medlenburgische und holnelnische Gebiet. 
wa und Verlas: Sebrüder Borchers G. m. bv. 8. in Lübes. — Geschäftsstelle Adretz haus Köniagstt. 46). Fernjvrecher 9000 u. 8001. 
Amtsblatt der freien und Hansestadt Lübed 
Veiblatt: Gesetz⸗ und Verordnungsblatt 
— r — — 
Ausgabe A60 GGroße Ausgabe) 
Sonnabend, den 24. Juni 1911. 
Abend⸗Blatt Ur. 314. 
—** 
Erstes Blatt. hierzu 2. Blatt. 
—„Ôùw ZDJDE———eo—,—,—...cft IJVsœAg—„ùZæAWW 
Amfang der heutigen Nummer 6 Seiten. 
— AæAAArLM F8I“prs nnn ——rylslrnnrnrsnr tt8EEE 
Nichtamtlicher Teil. *.7 
Das Kabinett Monis gestürzt. 
Lübeck, 24. Juni. 
Frankreich ist dafür bekannt, daß es viele Kabinette 
Herschleißt. Auch dem jetzigen Kabinett Monis hatte man 
keine lange Lebensdauer prophezeit. Bei der bisherigen Er— 
ledigung der Abgrenzungsfrage im Champagner⸗Weingebiet 
schien es noch eben die gefährlichen Klippen umschifft zu 
haben. Dann kam das Unglück auf dem Pariser Flug— 
platz, das dem Kriegsminister das Leben kostete und den 
Ministerpräsidenten so schwer verwundete, daß man mit 
seinem Rücktritt rechnen mußte. Aber er blieb trotzdem und 
ließ sich vorläufig durch den Justizminister vertreten. Aber 
jetzt richtet man gegen diesen seinen Vertreter die Vor— 
würfe, die Kabinettskrisie, über die wir heute früh kurz 
telegraphisch berichteten, durch eine zu kategorische Erklä— 
rung hervorgerufen zu haben. — 
Ueber die Einzelheiten der gestrigen Vorgänge liegen 
letzt folgende Drahtmeldungen vor: 
W. Paris, 23. Juni. In der heutigen Kammersitzung be— 
gründete der Abgeordnete André Hesse seine Interpellation 
an den Kriegsminister über dessen Anschauungen von 
em Oberkommando im Kriegsfalle. Ver Redner 
parf General Goiran vor, im Senat gesagt zu haben, 
zatz es einen Generalissimus nicht gebe und daß im Kriegs⸗ 
alle die Leitung der Operationen der Regierung zustehen 
oürde. Hesse führte weiter aus, daß es notwendig sei, schon 
n Friedenszeiten die einstmaligen Befehlshaber zu be— 
timmen und verwies dabei auf Preußen und auf Moltke. 
Fin Admiral trat ebenfalls für die Einheit des Oberbefehls 
in. Ein General faßte den möglichen Krieg mit dem 
Dreibuennd ins Auge, wo die Armee geteilt in den Alpen, 
m Norden und im Osten fechten müsse. Da sei ein ein⸗ 
heitlicher Oberbefehl unmöglich, aber auch er forderte, daß 
die Befehlshaber wie in Deutschland shon in 
Friedenszeiten bestimmt würden. Der Kriegs—⸗ 
minister erklärte, man habe seinen Worten eine übertriebene 
Bedeutung beigelegt. Er stehe auf dem Standpunkt seines 
Vorgängers und habe nicht die Absicht gehabt, an der be— 
währten Organisation etwas zu ändern. Er habe seinen 
Ausführungen nichts mehr hinzuzufügen. 
Da in der Kammerdebatte über die Interpellation wegen 
der Rede des Kriegsministers über den Oberbefehl über 
die Armee in Krieaszeiten der Justizminister im Namen 
u 
der Regierung sein Einverständnis zur einfachen Tagesord— 
nung, die von der Kammer mit 248 gegen 224 Stimmen 
angenommen wurde, verweigerte, giltdas gesamte Mi— 
nisterium als gestürzt. Die Minister blieben ruhig ai 
hren Plätzen sitzen, und ein sozialistischer Deputierter be— 
stieg die Rednertribüne, um die Interpellation über die 
Vergebung von Landkonzessionen in Tunis zu begründen. 
Die Opposition verursachte jedoch einen so großen Lärm, 
daß sich der Vizepräsident genötigt sah, die Sitzung zu 
unterbrechen. Nach Wiederaufnahme der Sitzung vertagte 
sich die Kammer. In den Wandelgängen der Kam— 
mer herrsscht große Aufregung. Verschiedene Mi— 
nister sollen dem Justizminister einen Vorwurf darüber ge— 
macht haben, daß er sich nicht mit der einfachen Tagesord—⸗ 
nung begnügt habe. 
W. Paris, 23. Juni. Nach Schluß der Sitzung der De— 
putiertenkammer begaben sich die Minister in das Palais 
Bourbon und benachrichtigten den Ministerpräsidenten tele— 
phonisch von dem Ausgang der Sitzung. Die Minister be— 
schlossen, dew. Prälidenten Fallidres bei seiner Rückehr 
aus Rouen die Demission zu überreichen. 
Ueber die Niederlage des Kabinetts —& 
in der Kammer wird in Kammerkreisen erzählt, daß eine 
Anzahl von Radikalen gegen das Kabinett gestimmt had, weil 
sich dasselbe in der Frage der Wahlreform auf die 
Seite der Anhänger der Proportionalwahlen gestellt habe. 
Außerdem wird diese Niederlage des Ministeriums haupt⸗ 
sächlich einem Mißverständnis des Justizministers zugewiesen, 
welcher als Vertreter des Ministerpräsidenten der Kammer— 
sitzung beiwohnte und die Erklärung abgeben zu müssen 
glaubte, daß er in einer so ernsten Frage nur die von dem Radi— 
kalen Picard eingebrachte Vertrauenstagesordnung annehmen 
werde. 
In den Wandel!lgängen der Kammer wird die politische 
Lage als besonders verwickelt bezeichnet. Wenn das 
nächste Kabinett für die Proportionalwahl sei, werde es 
200 Repubelaͤkaner gegen sich haben, die sich gestern 
degen die Proportionalwahl ausgesprochen haben. 
Sei es gegen die Proportionalwahl, so werde es überhaupsf 
keine Mehrheit in der Kammer finden. Die Politiker, 
die als Nachfolger von Monis in Frage kommen können, 
müßten dementsprechend als Proportionalisten und Antipro— 
portionalisten unterschieden werden. Unter diesen wird Cle— 
menceau, unter jenen werden Caiaux. Briand und Delcasso 
genannt. 
—2 — 
pagnerfrage wird ein neues Kabinett sich kaum an die 
Versprechungen halten, die dem Minister Monis abgerungen 
wurden. Die letzte Phase in den marokkanischen Wir— 
ren, namentlich die Differenz mit Spanien, verlangt vom 
künftige Minister des Aeußern größte Umsicht. Außer dielen 
aktuellen Angelegenheiten harren die nicht minder wichtigen 
Finanzprobleme der Lösung. — Finanzminister Cail⸗— 
laux, der als Ministerpräsident ausersehensein 
'oll, wird, wie verlautet, bei der Umbi:dung des Kabinetts 
den Justizminister aus den Reihen der Radiko-Sozialisten 
nehmen, um mit dessen Hilfe einen ganz neuen Wahlreform- 
entwurf auszuarbeiten. Niemand bezweiselt, daß Cruppi 
Minister des Aeußeren bleiben wird 
Das Pflichtfortbildungsschulgesetz gefallen. 
Das Pflichtfortbildungsschulgesetz darf jetzt wohl als ge⸗ 
fallen angesehen werden. Gestern hielt die Kom— 
mission noch eine Abendsitzung ab, die sich bis Mitternacht 
hinzog, und nahm die Vorlage mit großer Mehrheit an. Nach 
der Abstimmung erklärte jedoch Handelsministen 
Sydow, für ihn sei die Vorlage in der gestrigen Gestalt 
unannehmbar, da die Mehrheit sich für die gleich— 
zeitige Zuständigkeit des Kultusministeriums 
ausgesprochen habe. Ebenso nahm der Minister Anstoß an 
einem Zusatz zum 8 14, den die Konservativen gefordert 
hatten. So wie die Verhältnisse heute liegen, könnte das 
Hesetz nur noch zustande kommen, wenn entweder das preußische 
Staatsministerium umfiele oder Sydow ginge. Beides scheint 
vorläufig jedoch unwahrscheinlich zu sein und so wird der 
Entwurf wohl liegen bleiben und nicht an das 
Plenum gesangen 
Graf Schwerin kein Freund des Zentrums. 
Die Wahlrede des Reichstagspräsidenten und konservativen 
Abgeordneten Grafen Schwerin-Löwitz und seine patriotische Er— 
klärung, er werde „immer und unter allen Umständen auch den 
schlimmsten bürgerlichen Demokraten doch noch mit aller Ent— 
chiedenheit (als das kleinere Uebel) gegen jeden Sozialdemo— 
kraten zu unterstützen bitten“, ist gestern hier schon erwähnt 
worden. Sie liegt jetzt im Wortlaut vor und zZeigt sich, auch 
abgesehen von dieser Erklärung, weit beachtenswerter, als nach 
dem offenbar stark zensurierten Bericht der Kreuz-Zeitung an⸗ 
zunehmen war. Aus der Rede, die im ganzen eine Mahnung 
zur politischen Besonnenheit und Einsicht ist, verdienen nun die 
Bemerkungen, die der Graf über das Zentrum gemacht hat, 
besonders hervorgehoben zu werden. Wörtlich führte er aus: 
„Das Zentrum halte ich durchaus nicht wie 
die Natio nalliberalen für eine nützliche oder 
gar notwendige Partei. Im Gegenteil halte ich die aus den 
verschiedensten politischen Elementen. von den konservativsten 
— — 
zwungene Gatte war ihr zuwider, und das zeiate sie ihm 
vom ersten Tage an. 
Friedrich Gothard, der in der ersten Zeit der Ehe ihrer 
Liebe sehr zugänglich gewesen wäre, wenn sie ihm solche ge— 
zeigt, war erbittert und empört, wenn sie iede seiner Lieb— 
kosungen heftig zurücwies. 
Er war keine feiner organisierte Natur. Er sagte sich 
nicht, daß er bei einer Frau, die sich ihm ohne Liebe zu eigen 
gegeben, und die ihm das in ihrem kurzen Brautstand so 
deutlich gezeigt hatte, doppelt zart um Liebe werben müsse. 
Plump griff er zu! Sie war ja seine Frau, die er täglich 
mit Reichtum und Wohlleben umgab! Er knauserte nicht, ver—⸗ 
sagte ihr keinen Wunsch — also hatte sie die Pflicht, ihn 
zu lieben und freundlich zu ihm zu sein! 
Als sie bei jeder Liebkosung nicht nur scheu zurücwich, 
sfondern ihm auch ihren Widerwillen zeigte, packtte ihn eine 
maßlose Wut. Er ging in den „Blauen Hirschen“ und trank. 
Kanrt er dann heim, so schrie und tobte er. Im nüchternen 
Zustande hätte er es nie gewagt, weil ihn Franziskas so 
piel feinere Art in Schranken hielt — aher der Akohol brachte 
seine Wut zum Ausbruch. 
Franziska begriff nicht, daß sie ihn durch ihr Wesen gereizt. 
Sie verstand seine Natur nicht — ihre Wesenspole lagen sich 
zu fern. Sie glaubte an ein menschliches Tier gefesselt zu sein 
und ging ihm an solchen Tagen noch mehr aus dem Wege 
— schloß sich meist sogar oben in den Eiebelstuben ein. Der 
einzige Halt in ihrer oft tiefen Verzweiflung war ihr die Re— 
ligion. Sie war Katholikin, keine Formenfromme — nein— 
die Religion war ihr schwärmerische Herzenssache. 
Bei einer Flucht in ihr Elternhaus wäre Franziska von 
ihren Eltern sicher freundlich aufgenommen worden, denn der 
alte Stadtmüller bereute tief und schmerzlich, sein Kind in diese 
Ehe gezwungen zu haben, jett. wo er sah, wie unglüclich 
seine Tochter war. 0 
Aber Franziska würde dies nie getan haben. In der 
katholischen Kirche gibt es keine Ehescheidung. 
So viel Religion sie auch hatte, diese beruhte mehr in 
religiöser Schwärmerei. Die Satzungen der christlichen Moral 
hatte sie nicht tief genug gefaßt. um als ersite die duldende 
Die Erbschaft des Kabnets. 
Die vom Ministerium Monis zurückge assene Erbschaft er— 
scheint keineswegs beneidenswert. Die Frage der Verhält— 
niswahl ist seit gestern zum Mißvergnügen der am status 
quo interessierten Radikalen und Radiko-Sozgialisten an einer 
diesen Par eien gefährlichen Eappe augelanzt. In der Cham— 
Aus gärender Zeit. 
Roman von Hedwig Kaboeh. 
(8. Fortsetzung.) Machdrucd verboten.) 
Als kurze Zeit darauf der Goldarbeiter Fröhlich meinte 
— ob denn der Hirschenwirt in der Hauptstadt nichts über 
den Studiosus Möllner gehört hätte, der schon so oft mit 
zu den Ferien in der Stadtmühle gewesen, da fuhren wieder 
alle Köpfe der Tafelrunde zusammen, und das Wispern und 
laute Flüstern begann von neuem. Es sei doch gar zu son⸗ 
derbar, daß er an der Fränze ihrer Hochzeit gefehlt. Er 
wäre doch der beste Freund vom Erhard und der Mariechen 
Burgevis ihrem Bräutigam, dem Miediziner Halmer. 
„Mit dem Studenten Möllner muß es was haben, denn in 
der Mühle spricht keiner den Namen mehr aus,“ meinte 
der Goldarbeiter Fröhlich wieder leirer. wobei sein Gesicht noch 
süßsaurer wurde. 
„Ja, das wär' so was, wenn sie den einsperrten, nachher 
folgten die Intimen bald hinterher! Ta könnt' einem der 
alte Burgevis leid tun. Und das Mariechen noch mehr! 
Nachher wär's Essig mit der Frau Doktor!“ 
„Na, redet Euch nur was an den Hals, Meister Gold⸗ 
arbeiter. Ich kann dabei nichts Verdächtiges finden, daß der 
iustige Student Möllner mal länger fortgeblieben ist — er 
wird schon wiederkommen! Ihr pahtet wirklich zu den Spitzeln 
nach der Hauptstadt — würdet eure Sache ganz famos ver—⸗ 
tehen! Aber ich muß heim,“ damit erhob sich der dicke 
Gerbermeister, reichte jedem die Hand, langte seine Mütze 
vom Nagel und ging aus der Tür. 
„Der ist für die Burgevis mit Leib und Seele, da darf 
man nichts sagen,“ meinte der Hirschenwirt, diesem und jenem 
seiner Gäste die Mütze oder den Ueberzieher hinreichend. 
Die Türklinke ging aus einer Hand in die andere, und als 
der Hirschenwirt als Letzter sein kleines Hinterstübchen verließ, 
um in die danebenliegende große Schenkstube zu treten; hörte 
man die Fliegen summen, die die herbstkühle Luft von draußen 
hereingetrieben — so still war's plötzlich darin geworden. — 
Wieder war es Frühling geworden! Der Tauwind, der 
über die Berge zog, nahm auch die kleinsten Eis- und Schnee⸗ 
teste mit fort, und der warme Regen, der darauf folgte, 
zatte selbst die Matten der höheren Berge schon grün ge— 
ärbt. In den Tälern knospete und blühte alles! Ein so 
zeitiges Frühjahr wie heuer hatte man lange nicht erlebt. 
Franziska Gothard hatte die Freude für den Garten von 
ihrer Mutter geerbt, und sobald die Sonne wärmer geschienen,. 
war sie täglich stundenlang im Garten ihres Stadthauses tätig 
gewesen. 
Auch heute stand sie mit der großen Gartenschere und be— 
schnitt die Stachelbeer- und Himbeerbüsche. Die frische Luft 
hatte ihre Wangen, die so blaß und schmal gewordoen, rosig 
zefätbt, und als sie sich jetzt freudig bewegt über ein blühen⸗ 
des Frühlingsbeet bog, konnte man meinen, die frühere Fränze 
Burgevis vor sich zu haben. 
Die Täuschung währte nicht lange, denn über die tiefen, 
blauen Ringe, die unter den Augen lagen, konnte auch die 
tosige Farbe der Wangen nicht hinwegtäuschen. Der müde, 
herbe Zug um den kleinen Mund schien sich kaum einmal zu 
einem Lächeln zu verziehen. 
Sie sah so aus, als trüge sie schwer am Leben. 
Sie hatte lich ihre Ehe mit Friedrich Gothard schwer und 
freudlos vrorgestellt, und wenn lie auch, von ihren Gefühlen 
äberwältigt, einmal ihrem Vater gesagt hatte, sie würde Got⸗ 
hard hassen, falls sie sein Weib werden müsse, so hatte sie das 
in Wahrheit doch nicht geglaubt. 
Aber seit sich ihr trauriges Schichsal erfüllt hatte und 
Friedrich Gothard ihr Gatte war, kamen ihr ihre Worte 
von damals immer wieder in den Sinn. Ihre Gefühle des 
Widerwillens und Abscheus für ihren Mann steigerten sich 
täglich und wurden denen des Hasses immer verwandter. 
Sie hatte damals wahr gesprochen. 
Ohne Schuld war sie sicher nicht, daß sich ihr Gatte immer 
mehr dem Trunke ergab. So roh und heftig Gothard auch 
war, Franziska hätte ihn ändern können, denn es war wirklich 
eine leidenschaftliche Liebe gewesen, die ihn um sie hatte werben 
lassen. 
Franziska hätte bei ihrer Klugheit großen Einfluk au“ 
hn gewinnen können. Sie wollte aber nicht. Der aufos
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.