Full text: Lübeckische Anzeigen 1911 (1911)

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Wöͤchentlich evochentags morgens und 
abends. Sonntags morgens) erscheinend. Bezugs⸗ 
dreis für das Vierteljahr 3,80 Mark einschließlich 
Bringgeld in Lübeck. Durch die Vost bezogen ohne 
Bestellgeld 3330 Mark. Einzelnummern 10 Pis. 
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Anzeigenpreis (Ausgabe A und B) für die Sgepp. 
Zeile 2W Pfg. Kleine Anzeigen (Arbeitsmarlt usw.) 
3 Pig., fur Auswärtige 80 Pfg., s. Geschäftl. Mit- 
eilungen 1Mk. d. Zeile. Tabellen⸗ u. schwieriger 
Zatz den Anforderungen entsprechend höher. o 0 
Beilagen: Vaterstädtische Blätter. — Der Familienfreund. 
Amtsblatt der freien und Hansestadt Lübed 161. Jahreang Nachrichten suͤr das Herzogtum Cauenburg, die 
Beiblatt: Gesetze und Verordnungsblatt B:* —— ä Fürstentümer Ratzeburg, Lübeck und das angren⸗ 
rre zende medlenburgische und holsteinische Gebiet. 
ODrud und Verlaga: Gebrüder Boi rchbers GE.m. b. S. in Lüũbeck. — Geichãrtstelle Adreß bous ¶Koniaitr. 46). gernivrecher cooo u. 9001. 
fusgabe 
E Große Arsgabe) 
Erstes Blatt. hHierzu 2. Blatt. 
AUmfang der hentigen Nummer 8 Seiten. 
Nichtamtlicher Teil. 
Die englische Krönungsfeier. 
Telegramme.) 
Ueber den Verlauf der gestrigen Krönungsfeier liegen bis 
etzt die folgenden telegraphischen Berichte vor: 
Zug der fremden Fürstlichleiten. 
W. London, 22. Juni. Gegen 91, Uhr verließ der glän⸗ 
sende Zug der fremden Fürsten und Vertreter den 
Buckingham-Palast und begab sich nach der Westminster-Abtei. 
Die Spitze des Zuges bildeten das Trompeterkorps und die 
Musik der Leibgarden in ihren roten, reich mit Gold gestickten 
Uniformen und schwarzen Sammtkappen. Der Zug bestand 
aus 14 Staatswagen mit Vorreitern und Postillonen in schar—⸗ 
achroten Livreen. Die Eskorte wird durch Royal-Horse— 
Guards in dunkelblauen Uniformen und silbernen Kürassen 
zebildet. Der Regen hat aufgehört, der Himmel ist bededt. 
Der Kronprinz und Prinz Heinrich herzlich begrüfgßt. 
Bei dem Zug der fremden Fürsten und der Vertreter nach 
»er Westminsterabtei wurde bemerkt, daß dem deutschen 
ronprinzenpaar sowie dem Prinzen Heinrich von 
Breußen eine sehr herzhiche Begrüßung durch die Be— 
»ölkerung zuteil wurde, die eine deutlich persönliche Note trug. 
Der Zug der Maiestäten. 
Um 102 Uhr kündigte die Artillerie im Hyde-Park durch 
21 Kanonenschüsse an, daß der Zug der Maijestäten sich 
in Bewegung setzte. An der Spitze des Zuges marschierten 
n mittelalterlichen Kostümen die königlichen Schiffsknechte, 
zinter ihnen ritten die Adjutanten des Königs. Es folgten 
die Generale, darunter die Feldmarschälle Sir Jan Hamilton 
und Sir John French, alle in großer Uniform, in roten Waffen⸗ 
röcken mit federgeschmückten Hüten und ordengeschmüdt. Die 
Zurrarufe begannen, als an der Spitze der königlichen Eskorte 
die Offiziere der indischen Kavallerie vorbeiritten, und sie wuch⸗ 
en immer stärker an, sobald die große Staatskarosse der Maje— 
släten mit ihren Vorreitern und Postillonen in Sicht kam. Dieser 
Wagen, der ganz wus Gold und Glas besteht, wurde von acht 
sabellenfarbenen Pferden gezogen. Es folgte die Standarte, 
darauf Lord Kitchener, begleitet von dem Herzog und dem 
Prinzen Arthur von Connaught, Prinz Ludwig von Batten⸗ 
serg, der Herzog von Teck, Prinz Christian von Schleswig⸗ 
holstein und eine glänzende Kavalkade von Adjutanten und 
deibgardisten. 
Theater, Kunst und Wissenschaft. 
75* Im Freilichttheater zu Wandsbek im Wandsbeker 
Fehölz gelangt unter Direttor Fr. O. Fischer vom Deutschen 
Theater am Sonnabend, dem 24. Juni „Salome“ mit Alex 
Dtto (Herodes) und Frau Otto-Körner (Herodias) vom Deut⸗ 
schen Schauspielhaus in Hamburg zur Darstellung. — Im 
Benrather Schloßpark brachte das Düsseldorfer 
Schauspielhaus am Sonntag Sophokles' „Antigone“ zur 
Aufführung. Der Platz erwies sich als wundervoll geeignet 
iür die Aufführung, auch verstand das etwa 1400 Personen 
zählende Publikum bis weit hinten die gesprochenen Worte 
deutlich, aber nach einer Stunde setzte Regen ein und die anfangs 
heroisch widerstehenden Darsteller mußten schließlich an der 
Chorstelle: „Nicht länger bezwing' ich der Tränen Erguß“ — 
nomen et omen! — die Vorstellung abbrechen. — Auch der 
Schwarzwald wird jetzt seine Naturbühne erhalten. 
In Triberg wird ein Freilichttheater geschaffen, das mit 
Gerhart Hauptmanns „Versunkener Glocke“ am Sonn—⸗ 
tag, 25. Juni eröffnet werden soll. Auf dem Spielplan 
tehen ferner „Iphigenie“, „Medea“ und „Glaube und Heimat“. 
Die Aufführungen werden von den Mitgliedern des Kurtheaters 
Triberg veranstaltet. — Ein Freilichttheater wurde in 
Christiania am 17. Juni bei schönem Wetter mit der 
Aufführung von J. L. Heibergs Schauspiel „Elverhög“ er⸗ 
öffnet. 
Zwei Patente für Theaterkonstrukticnen sind jetzt dem 
Münchener Architekten Henry Helbig erteilt worden. Der 
rine Plan gilt einer besseren Ausbisldung des Zuschauer⸗ 
raumes, der andere der Anlage einer hohen äußeren Frei— 
kreppe zur Sicherung des Verkehrs. Ein Umbau des 
Münchener Gärtnerplatz-⸗Theaters nach dem neuen 
Patent ist in der Ausführung begriffen, auch sind für einige 
zsterreichische Bühnen ähnliche Umbauten in Aussicht genom⸗ 
nen. Helbig gliedert den Zuschauerraum durch eine Pfeiler⸗ 
tellung, aus der sich unter dem obersten Rang ein lkuppel—⸗ 
örmiger Abschluß entwickelt. Dieser soll dem unteren Haupt- 
eil des Zuschauerraumes eine mäßige Höhe und ein heitliche 
Raumgestaltung sichern. Durch die weite Zenitöffnung der 
zuppel können die Besucher der darüherliegenden Plätze die 
Freitag, den 23. Juni 191. 
Morgen⸗Blatt NUr. 344. 
In der Abtei. 
12 Uhr mittags. Die Majestäten haben die Ab⸗— 
ei betreten. Den Geistlichen folgen die großen Würden— 
räger des Hofs, denen Pagen die Kronen trugen, mit den Stan— 
arten Englands, Schottlands, Irlands, des Vereinigten König⸗— 
eichs und denen des Größeren Britannien, die von früheren 
zizekönigen und Generalgouverneuren getragen wurden. Nun 
eschien die Königin, die große, 18 Fuß lange Schleppe von sechs 
ingen Mädchen, den schönsten des englischen Adels, getragen, 
ann der König, dem Edelleute mit den Regalien voranschritten. 
dönig Georg selbst im Krönungsornat trug die Halskette des 
zosenbandordens und das samtene Staatsbarett. Sein langer 
urpurner, mit Hermelin besetzter Krönungsmantel wurde von 
icht Pagen getragen. Zu den Seiten des Königs gingen zwei 
Zischöfe und die königliche Leibwache. Die jugendlichen Stim— 
nen der Schüler von Westminster begrüßten das Königspaar 
mit den traditionellen Rufen: „Vibat Negina, Vivat Rex!“ 
Der Krönungsatt. 
W. London, 22. Juni. Der Erzsbischof von Canterbury 
räsentierte in der Westminster-Abtei den Versafamelten den 
euen König. Dieser zeigte sich darauf dem Volk und die 
ttlamation erfolgte in tausendstimmigem „God save the King“, 
vobei die Fanfaren bliesen und Kanonenschüsse ertönten. Dann 
ielt der Erzbischof eine kurze Predigt, worauf die umfassende 
zeremonie erfolgte, die an den Tag des Heiligen Graals ge— 
nahnte. Der Krönungsakt erfolgte um2 Ahr. 
vlocken ertönten und 41 Kanonenschüsse verkündeten dem Volk 
ie Krönungsseierlichkeit. Am Altar legte der König den Eid 
b, worauf ihm der Erzbischof Kopf, Brust und Handflächen 
nit geweihtem ODel salbte. Die Zeremonie bei der Salbung 
er Königin erforderte kürzere Zeit. Der Erzbischof präsen— 
ierte die Herrscherin ebenfalls dem Volk, legte ihr den Ring 
in und setzte ihr die Krone auf, worauf alle Veersdamen sich 
leichfalls ihre Kronen aufsetzten 
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auf der ganzen Feststrahe von der versammelten Menge aufs 
lebhafteste begrüßt. 
Wt. London, 22. Juni. Beim Erscheinen der Maiestäten 
auf dem Balkon des Budingham-Palastes schlossen sich die 
Truppen den spontanen Freudenkundgebungen der Menge an, 
indem sie ihre Waffen schwenkten. 
Die Feierlichkeiten verliefen bisher, ohne daß die Polizei 
einzuschreiten brauchte. Der Ambulanzdienst und alle militä— 
rischen Vorkehrungen funktionierten ausgezeichnet. Es ereig—⸗ 
neten sich nur wenige Ohnmachtsanfälle. 
W. Portsmouth, 22. Juni. Juni. Alle britischen und frem⸗ 
den Schiffe auf der Reede von Spithead haben geflagat. Alle 
Zchiffe einschließlich der im Hafen liegenden Landbatterien gaben 
»en Königssalut ab. An die Svortbelustigungen der Mann— 
chaften aller Schiffe, die nachmittags stattfinden, wird sich abends 
ein von der Admiralität gegebenes Bankett in der Marine— 
laserne anschließen, an dem 1500 Mann der fremden Schiffe 
und 500 britische Seeleute teilnahmen. 
Eine Aufmerkfamkeit des deutschen Kaisfers. 
W. Berlin, 22. Juni. Der Kaiser bestimmte durch eint 
tabinettsorder, daß das Kürassierregiment Graf Geßler, 
Rheinisches Nr. 8, den Namenszug seines Chefs König Georgh V. 
»on Großbritannien und Irland auf den Epauletts, Achselstücken 
und Schulterklappen zu tragen hat. Der Kaiser teilte dies 
n einem besonderen Handschreiben dem König von Großbritan— 
nien mit. Dieses Handschreiben wurde heute am Krönungstage 
dem König durch den deutschen Kronprinzen überreicht. Der 
stanmenszug besteht gaus einem verschlungenen G. R. und der 
Zahl 5. Während die Offiziere das Abzeichen in vergoldetem 
Metall in massiv erhabener Arbeit tragen, ist es sür die Schul—⸗ 
terklanpen in gelbem Tuch ausgeführt. 
Riessers Antwort an Rötger. 
Der Präsident des Hansabundes Geh. Justizrat Dr. Riesser 
veröffentlichte gestern folgende Antworrt auf den Brief des 
Landrats a. D. Rötger: 
„In Ihrem Geehrten vom 21. gehen Sie davon aus, 
daß in den letzten Tagen ein Wahlaufruf des Hansabundes 
erschien, der ohne Zustimmung des Präsidiums einen wesent— 
lichen Teil meiner persönlichen Aussührungen auf dem Hansa— 
tage unzulässigerweise wiederholt habe. Demgegenüber stelle 
ich feit, daß mir seitens des verstärklten Präsidiums ausdrück— 
lich die Genehmigung zu derartigen Werbe- und Wahlfonds— 
aufrufen generell erteilt worden ist. Jener Aufruf fordert 
n Gemäßheit der Richtlinien des Hansabundes lediglich den 
Kampf gegen die Agrarier, speziell gegen den Bund der 
Ldandwirte, einen Kampf, den auch Sie stets als das Ziel des 
dansabundes bezeichneten und auch bisher immer Ihrerseits 
nit Entschieidenheit vertreten haben. Hiernach kann Ihr Aus— 
tritt nur den Sinn haben. daß Sie jetzt auus Gründen nolitischer 
— 
lin), Geßner GGerlin), Dessau und Irrgano, und die zws fle 
Sinfonie von Haydn wurden vorzüglich wiedergegeben. Das 
donzert in E-dur, von Mozart, für zwei Klaviere, wurde 
von Herrn Roih und Frl. Thamm gut gespielt. Dr. Muck 
und die Königl. Kapelle aus Berlin wurde mit Beifall 
iberschüttet. Der dritte und letzte Tag brachte als Fort— 
etzung des historisch aufgebauten Programms Werke von 
WVeber, Schubert, Mendelssohn, Schumann, Brahms und den 
Schlußchor aus Wagners „Meistersingern“. Orchester, CMor 
und besonders die Solisten fanden rauschenden Brifall. Dr. 
Mudk erhielt mehrere Lorbeerkränze, ebenso Graf Lochberg. 
Die Kölner Opermfesispiele brachten am 4. Abend unter 
Dtto Lohse eine ausgezeichnete, Meistersinger“Aufführung. 
Frieda Hempel-Berlin exzellierte als Era mit bejtricken— 
den künstlerischen wie persönlichen Eigenschaften. Die Chöre, 
berstärkt durch den Kölner Liederkranz, Konservatoristinnen 
und den Kölner Acappella-Frauenchor, erzielten großartige 
Eindrücke. Lohse hatte ein wundervolles Ensemble geschaffen 
und vermittelte eine überaus glanzvolle Orchesterleistung. 
Kleine Mitteilungen. Die deutsche Brahmsgesell-— 
schaft beabsichtigt in Bonn 1912 ein fünftägiges Brahms— 
sest abzuhalten. — Ein stehendes Wiener Operetten⸗ 
heater wird Direktor Fürst zum Winter in Paris ein— 
ichten. Als Eröffnungsvorstellung geht (in französischer 
Sp ache) die „Dollarprin eisin“ in Szene. — In Wien wird 
demnächst zur Erinnerung an Gustav Mahler eine Gustav⸗— 
Mahler-Stiftung ins Leben gerufen werden. Sie soll 
er Unterstützung mittelloser begabter Musiker dienen. — Der 
„Neue Weg“, das Organ der Genossenschaft deutscher 
Zühnenangehöriger, geht am 1. Juli wieder in den Verlag der 
Benossenschaft über. Bisher erschien er bei Erich Reiß. 
Die deutsche Pensionskasse für Musiker hält am 17. Juli 
n Zittau ihre Delegiertenversammlung ab. Von beson— 
»erer Tragweite ist ein Antrag der Direktion, künftig auch 
olchen Musikern, die dem Allgemeinen Deutschen Musiker— 
»erband nicht angehören, auf ihr Ersuchen die Mitglied- 
schaft zur Pensionskasse zu gewähren. Die gleiche 
kErweiterung wird auch für die Sterbekasse der Musiker be— 
Ntragt. 
Die Suldigung. 
W. London, 22. Juni. 3 Uhr nachmittags. Auf die 
Irönung folgte die Huldigung. Der König, auf dem Haupt 
ie Krone mit dem berühmten „Cullinan“, saß auf dem Thron, 
mgeben von den Großwürdenträgern des Reiches. Als erster 
ristete der Prinz von Wales die Huldigung. Es folgten die 
brigen Peers nach ihrem Range. Nunmehr schritt der Erz— 
ischof von Canterbury zu der Krönung der Königin. Nach 
»er Spendung des Heiligen Abendmahls stimmte der Chor ein 
de Deum an und die Maiestäten zogen sich in die Kapelle hinter 
em Altar zurück. Ihre Rücdkehr in die Kirche gab das Zeichen 
u erneuten brausenden Rufen: „Gott schütze den König!“ und 
nablässig sich steigernde Freudenrufe begleiteten das Königs— 
aar, bis es die Kirche verlassen hatte. Durch Whitehall, Tra— 
algar Square, Pall Mall, St. James Street und Viccadilly 
rehrte der königliche Zug nach dem Buckingham-Palast zurück. 
Bühne übersehen. Das Parkeilt gliedert Helbig durch Teilung 
n mehrere verschieden hoch angelegte Raͤnge. In seiner zweiten 
krfindung geht Helbig davon aus, daß die jetzt vorschrifts— 
näßigen Treppenanlagen eine Panik mit ihren schweren Folgen 
cicht wirksam verhindern können. Er ordnet daher noch eine 
jsrobe äußere Freitreppe an, die am obersten Rang beginnt 
ind nach unten breiter wird. Durch Türen auf ihren Po— 
esten kann sie von jedem Rangumgang unmiittelbar erreicht 
verden. Die Kosten der Herstellung sorlen nicht außergewöhn— 
ich sein, da der Raum unter der Treppe ausgenutzt wird. 
Künstlernachrichten. Paul Linsemann ist vom Herbst 
912 an das Königl. Hofchrater n Wiesbaden als erster Dra— 
naturg berufen worden. Für die kommende Spielzeit ist 
r, wie bereits gemeldet, als Dramaturg und Leiter des Schau— 
iels für das Hoftheater in Weimar verpflichtet. — Im 
damburger Schillertheater GSommeroper) gaitierte Mitt— 
noch Frl. Anna Müller vom Lübecder Stadtihrater mit 
ielent Erfolg als Marie in „Zar und Zimmermann“. — 
ia Rosen, die aus Unzufriedenheit mit dem Bergerschen 
degime ihre Entlassung aus dem Wiener Burgt heaterverband 
erlangt hat, wird dem Verbande der Reinhardischen Bühnen 
n Berlin beitreten, wo man sie nach ihrer Bedeutung 
u beschäftigen weiß. — Aus Wernigerode am Harz 
vird der Tod des ausgezeichneten Musikers Prof. Robert 
dadecke aus Berlin gemeldet. Er hat ein Alter von achtzig 
Jahren erreicht. Prof. Radecke, ein geborener Schlesier, war 
eit langem ordentliches Senatsmitglied der Königlichen Ala— 
emie der Künste; sein Name ist mit der Entwidlung der Ber⸗ 
iner Musikgeschichte unlöslich verbunden, und seine künst⸗ 
erische Tätigkeit hat sich auf alle Gebiete der Tonkunst 
rstrekt. Während der Glanzzeit der Berliner Oper, von 
863 - 1887, war er Kapellmeister am Berliner Hoftheater. 
Dem Düsseldorfer Schauspielhaus ist nunmehr von den 
ztadtverordneten für die Spielzeit 1911/12 eine Subvention 
on 50 000 Mebewilligt worden. 
17. Schlesisches Mufilfest in Görlitz. Der zweite Tag 
erlief noch glänzender als der erste. Das Hauptwerk, die 
Missa solemnis“, von Beethoven, mit den Solisten Frl. 
zhilippi (Basel), Hill (Amsterdam), den Herren Senius GBer—
	        
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