Lange ist, vont Gewitter uberrascht, bei Bramstedt nieder⸗
Jegangen. Er hat telephonisch die Lilfe feiner Monteure erbeten.
Zein Apparat ist nur leicht beschädigt.
Kiel, 19. Juni. Dr. Witten stein hat während der
Schauflüge in Kiel einen Motordefekt erlitten. Der Flieger hat
As Etsab für den Motor, dessen Kurbelwelle gebrochen ist,
zereils einen neuen Motor nach Kiel nachkommen lassen, den
er hier einbauen wird. Er hofft bestimmt, noch rechtzeitig
zum Start für die nächste Etappe Kiel⸗-Lüneburg, der am
Freitag, dem 23. Juni, stattfindet, fertig zu werden.
Kiel, 20. Juni. Die bisherigen Resultate der hiesigen
Flugwoche sind: 11 Flieger haben 28 Aufftiege gemacht.
Schauenburg flog mit seinen Wrightapparat sechsmal, zus.
Sid. 10 Min. Sirth flog auf seiner Taube dreimal,
darunter einmal 40 Min. 29 Sek. bis 1100 mhoch, und ein⸗
nale mit einem Passagier ebenfalls 36 Min. 38 Sek., das
rittemal 6 Min. 49 Sek. Schall flog auf Gradeapparat
dreimal, darunter einmal 1 St. 47 Min. 49 Sek. bis 700 m
Zöhe; gegen diese Höhenmessung hat er Protest eingelegt,
Peil er glaubt, daß er viel höher gekommen sei. Noellé
auf Grade flog 29 Min. bis 670 m Söhe, und einmal
l6 Min. 25 Sek. Jahnow flog auf Harlanapparat einmal
St. 10 Min. 30 Sek. und einmal 24 Min. 9 Seft.
dindpaintner flos auf Farman mit einem Passagier 14
Min. 42 Sek. bis 440 m Höhe; Dr. Treitschke auf Grade—
apparat 8 Min. 57 Sek. und 4 Min. 1 Sek., Eyring auf Euft⸗
»erkehr⸗Apparat 5 Min. 45 Sek. und 5 Min. 52 Sek.:
Noever auf Gradeapparat 14 Min. 20 Sek. Steinbeck flog
auf Gradeapparat zweimal, vermochte sich aber jedesmal
nur 6 Sek. lang in der Luft zu halten. Den täglichen
öhenpreis beim vorgestrigen Wetifliegen erhielt Hirth.
Die Ergebnisse des 2. Flugtages.
Die Gesamtflugzeit von Thelen am Sonntag betrug
»6 Min. 5 Sek., insgesamt bisher 38 Min. 5 Sek.; von
Schall 2 St. 11 Min. 2 Sek. insgesamt 2 St. 48 Min.
16 Sek.; von Schauenburg 26 Min. 34 Sek., mit Fahrgast
11 Min. 52 Sek.; von Eyring 13 Min. 13 Sek.; Sirth
Min. 52 Sek. mit Fahrgast 1 St. 7 Min. 5 Sek.;
von Jahnow 1 St. 84 Min. 39 Sek.; von Roever 14 Min.
30 Sek.; von Noelle 45 Min. 25 Sek.; von Treitschke 12 Min.
58 Sek.; von Lindpaintner mit Fahrgast 14 Min. 52 Sek.
6
w¶
Die offiziellen Flugzeiten Hamburg —Kiel.
Kiel. 19. Juni. Die offiziellen Zeiten des Fluges am
Sonnabend sind — mit Rüchsicht darauf, daß vor 5 Uhr keine
Zielzeit genommen wird — folgende: Jahnow 53 Min.,
Wiencziers 57 Min., Lindpaintner 569 Min. Dr. Wittenstein
ESt. 4 Min., Büchner 1 St. 6 Min. Schauenburg 1 St.
12 Min., Thelen 1St. 41 Mim.
Das finanzielle Ergebnis —
der beiden ersten Flugtage in Kiel ist außerordentlich
hefriedigend und übertrifft alle Erwartungen. Der Sonn—
abend und der Sonntag dürften eine Einnahme von mehr
als 20 000 Migebracht haben.
Magdeburg, 17. Juni. Der Zustand des verunglückten
Aviatikers Karl Müller hat sich erheblich gebessert. Er er—
ennt seine Umgebung und nimmt selbst Nahrung zu sich.
Rieler Zluga⸗Woche.
Fr. Eutin;, 20. Juni. Der Stafettenflug von
Kiel nach hier, dessen Stattfinden für Montag angekündigt war,
hatte aus Eutin und der näheren und weiteren Umgebung
oiele Menschen nach dem Landungsplatz, der sich an der Olden⸗
»urger Chaussee hinter dem Forsthof befindet, gelockt. Als gegen
; Uhr das bekanntgegebene Signal ertönte, glaubte man, in
Zürze die Flugapparate zu sehen. Die meisten wurden aber erst
ourch den gegen 247 Uhr plötzlich niedergehenden Gewitterregen
vavon überzeugt, daß an ein Eintreffen der Flieger nicht zu denken
var. Der Flug hat wegen der Gewitter auch nicht stattgefunden
ind soll nun Dienstag nachmittag vor sich gehen. Das Ein—
reffen der Flieger wird hier gegen 4 Uhr erwartet.
Luftfahrt.
Der „Parseval 6“ hatte in Hamburg am Sonntag nach—
mittag o inen sehr starken Besuch aufzuweisen. Der Eintritt zur
Luftschiffhalle war auf 50 Pf. herabgesetzt worden. Oberleut⸗
iant Stelling hatte die Absicht gehabt, am Nachmittag einen
Flug über der Horner Rennbahn auszuführen, mußte sie aber
vegen desau fkommenden Gewitters wieder aufgeben. Um
»em zahlreichen Publikum das interessante Schauspiel des Auf—
tiegs Und der Landung zu bieten, unternahm er aber einen
zehnminutenflug über dem Flugplatz und der Halle. Die weiter
leplanten Aufstiege mußten wegen des Regens unterbleiben.
Ein meuer Flugrekord. Auf dem Flugfelde zu Chalons hat
Freitag, wie aus Paris gemeldet wird, der Flieger Nieuport
»en erst vor kurzem durch Leblanc aufgestellten Schnelligkeits—
ekord für Flugzeuge gebrochen. Nieuport legte 100 km in genau
17 Min. 27,4 Set. zurück. Leblanc hatte den letzten Rekord mit
i8 Min. 58,2 Sek. aufgestellt. Nieuport übt augenblidlich für
den Flug um den internationalen Pokal, der am 2. Juli in
Fast Church stattfindet. — Der Flieger Lev eel ist auf einem
Kassagierflug von Chartres aus abgestürzt. Level hat bei dem
Stur zschwere innere Verletzungen davongetragen, so daß an
seinem Aufkommen gezweifelt wird. Der Mitfahrer ist wunder—
harerweise mit leichten Hautabschürfungen davongekommen.
Sportnachrichten.
Die Erentualquoten in den beiden Hauptkonkurrenzen des
hornerRenntages am Sorn aa betrazgen bei 10M Einsatz:
ßHroßer Hansapreis. Mondstein-Angostura 27, Cola—
Rienzi⸗Sevaena 431, S'ar 35, Sideslip 718, Fervor-Pantagruel
22, Viscount 369. — Kaiserin-Auguste-Viktoria—
Jagd-Rennen. Lootse 86, Toppelgänger 47, Haltefest-
Edfu 46, Falschmünzer 26, Irmingard 77. Moses 135, Trotz⸗
öpfchen 115.
Rennen zu Berlin⸗Sirausberg, 19. Juni. J. Tower Girl
(Erdmann) 1., Fälscher 2. Tot.: 53, Pl.: 19, 12: 10. —
II. Greville (H. Brown) J., Banagher II 2. Harmlos 83.
Tot.: 70, Pl.: 19, 31, 15: 10. — III. Red Clover GBesitzer) 1.,
Fischer 2. Herrenmeister 3. Tot.: 13: 10. — IV. Rothkäppchen
Rosak) 1., Sine 2. Laerte II 3. Tot.: 38, Pl.: 15, 14,
22: 10. — VI. Diabolo II (Weiß) L. Nihilist 2. Tot.: 34: 10.
Rennen zu Rostock, 18. Juni. Eröffnungs-Rennen. Chrono⸗
Neter (Dr. Voigt) 1., Werra 2. Freifahrt 3. Tot.: 42: 10.
— Rostocker Jagd-Rennen. College GBes.) 1., Hunding 2.
Tot.: 13: 10. — Warnow-Jagdrennen. Gretchens Pet T.,
Ballaugh 2. Tot.: 18: 10. *
Rennen zu Rostock, 19. Juni. J. Holidaj (Lt. Rehn) J.,
Werra 2., Lensahn 3. Tot.: 80: 10. — II. College (Wiedesh.
zaui) L., Bestalin 2. Dido 3. Tof.: 17: 10. — 1. Mariha
Eg. v. Krieger) 1., Vindicate 2,. Doppelwährung 3. Tot.:
8: 10. — V. Castle Hack (Lt. Baudissin) 1. Magdalena 2.,
zhrenritter 3. Tot.: 245: 10.
Rennen zu Auteuil, 18. Juni. Grand Steeple Chase de
Zaris. Blageur II (Parfrement) 1. Cheshire Cat 2. Lut—
eur III 3. Tot.: 30: 10, Pl.: 24, 29, 38: 10. — Prix Cos-
nopolite. Kom Ombo (R. Sauval) 1., Port au Prince 2.
La Berezina 3. Tot.: 23: 10, Pl.: 14, 30, 20: 10.
Rennen zu Paris⸗Saini⸗Cloud, 19. Juni. Prix des Vaux
)'Or. Dou (M. Barat) 1., Le Charmeur 2. Valemont 3.
Tot.: 28: 10, Pl.: 13, 26, 16: 10.
Kieler Woche.
1.
Wettfahrt Glüdsburg-Kiel.
An der Montag von Glüdsburg nach Kiel ausge—
egelten Wettfahrt beteiligten sich im ganzen 7 Jachten.
die Resultate haben wir in unserer heutigen Morgen-Aus—
zabe bereits gemeldet.
Buntes Allerlei.
Ein neues Monte Carlo. Bukareit, Anfang Juni. Nun
aben wir in Rumänien ein neues Arcanum entdeckt. Künftig wird
ran auch bei uns und zwar offen und öffentlich „les mêmes attractions
omme à Monte Carlo* finden, d. h. auf deutsch: Rumänien will nicht
inter Monaco zurückbleiben, ja, es vielmehr noch übertrefsen: in der
ächsten Zeit werden nämlich in unserem Lande zwei Spielsäle
röffnet werden. Der eine wird sich in Constanza, der andere
n unmittelbarer Nähe des Märchenschlosses Carmen Sylvas in Si⸗
raiga befinden. Mitte Mai nahm das Parlament eine Vorlage an,
urch welche die Esorie (d. i. die leitende Behörde) der Zivilspitäler
rmächtigt wird, eine Aktiengesellschaft zu gründen. „um den Luftkurott
Zinaia zu verschönern“. Die Gesellschaft wird ein Kapital von
„Millionen haben, wovon , die Eiorie zeichnet und 10 Jahre lang
olle Steuerfreiheit genießen. Anfanas wurde es geleugnet, daß man
ort auch eine Spielbank errichten wolle, selbst der Ministerpräsident
ab eine diesbezügliche sormelle Erllärung ab. Aber die große
Zpannung, mit der man hier auf die Subskription der neuen Gesellichaft
hartet, die man für eine Goldgrube hält, läßt nichts Gutes erwarten
Wahrhaftig, womit könnte man hier auch bessere Geschäfte machen, als
urch „Fruktifizierung“ des Spielteufels, der hier in aller Adern steckt.
dazu kommt, daß Sinaia herrlich gelegen, dank seiner pittoresken
emgebung und seines prächtigen Klimas einen Anziehungspunkt eigener
lrt für die Fremden bilden kann, zumal wenn sie die Hoffnung hegen
önnen, jeweilig mit der Rouleite ihre Reisekosten wieder „herein⸗
ringen“ zu lönnen. Con'tanza freilich, das neue Handels emporium
tumäniens am Schwarzen Meer — liegt etwas ungünstiger. um
pirklich auch hinsichtlich seiner Lage am Meer das „Monte Carlo des
Ostens“ zu werden. Dasür wird dort ein sehr gelchickter und in
olchen Dingen erfahrener Franzose die Sache menagern .. ...
Wir haben es herrlich weit gebracht, und just die beiden Residenzen
»es Königspaares hat man ich ausgesucht. um lie zu Spielhöllen um—
uwandeln.
Turnfeft;zug in Verlen anlaͤtzeich der Jakn Feier. In der
eihe der Veranstalrungen anläßlich der Hundertjahrfeier dur
krinnerung an die Gründung des ersten deuischen Turnplatzes
a der Hasenheide durch Turnvater Jahnm folgte Sonntag
nittag ein imposanter Fest ug durch die Staßen Berlins, an
em sich gegen 15 000 Turner, Schützen und Angehörige anderer
portlicher Vereine betei igten. Der Fest ug bewegte sich vom
Zrandenburger Tor aus durch die Wilhelmstratze, Hedemann—
raße, Königgrätzerstraße und Großbeerenstraße zum Tempel-
ofer Felde. Besonderen Jubel erreg!e der greise Vors.tzende
er Deuischen Turnerschaft Geh. Sanitätsrat Götz. der fort—
»ährend für die ihm dargebrachten Ora ionen danken mußte.
luf dem Tempelhofer Felde begannen die Freiübungen, an
enen sich mehrere Tausend Turner beieiligten. Zu diesen
lebungen war Prinz Eitel Friedrich ersch'enen, der sich
legen zwei Siunden auf dem Felde aufhielt und dem Fest—
usschusse seinen Dank für die Vorsührungen aussprach.
Kleine Mitteilungen. Der sonst recht findigen Post wurde,
bdie man der FIrkft. Ztg. mitteilt, vor kurzem eine Auf—⸗
abe gestellt, die sie diesmal nicht zu lösen wußte. Bei
er Post in Koburg kam ein Brief aus Paris mit fol—⸗
ender Adresse an: „An die gelesenste Zeitung in
toburg.“ Die Post ließ den Brief nach Paris zurüchgehen
nit dem Vermerk: „In Koburg bestehen drei Zeitungen,
on denen jede die gelesenste sein will. — Der Verkaufs-
ag der Großherzogin in Steins Saalbau zu Gießen
rgab, soweit bis jetzt festgestellt ist, einen Betrag von
;38000 M; wahrscheinlich wird eine Summe von 60 000 M
·xreicht werden.
116. Der Appelit der Lendoner Krönungsgaste. Was wird
zer Krönungstag für Werter bringen? Um diese Frage drehen
ich die sorgenvollen Erwägungen der zahllosen Teestuben—
esitzer in London. Wird es warm sein, so muß man Mineral—
vasser und Limonaden in ungeheuren Mengen bereit halten;
m entgegengesetzlten Fall werden die Krönungsgäste nur Tee
ind Kaffee fordern. Die Firma Lyons, die e'wa 2000 Tea—
ooms in allen Teilen der Siadt unterhält, bereitet sich auf
venigstens anderihalb Millionen Besucher votr. Was das be—
ꝛeutet, kann man aus den Angaben des Leiters einer anderen
zesellschaft, die eiwa 80 Teestuben besitzt, entnehmen; danach
ind für den Krönungstag vorbereitet: 1 Million gestrichene
zrötchen, 30 Tonnen Butter, 80000 Liter Milch 500000
cassen Tee, 250 000 Tassen Kaffee, 10 Tonnen Kuchen und
Mifsion Flaschen Mineralwasser. Kk.O
Neueste Nachrichten und Telegramme.
Die türkischen Gäfte in Berlin.
W. Berlin, 20. Juni. Die türkischen Gäste wohnken
sestern verschiedenen militärischen Vorführungen auf dem
Tegeler Schießplatze bei, nahmen das Frühstück im Militär—
asino in Tegel ein und besichtigten nachmittags die Berliner
jeuerwehr, die verschiedene Uebungen vorführte, und wurden
»dann abends durch ein Festbankett des Komitees im Fest—
nale des Zoologischen Gartens gefeiert. Der türkische Bot—
hafter, Osman Nisami, brachte ein begeistert aufgenommenes
„och auf den Kaiser aus. Generalfeldmarschall von der Golt
zascha begrüßte die türkischen Gäste und wies auf die be—
rerkenswerten Fortschritte der Türkei und auf die nationalen
kugenden des türkischen Volkes, dessen Vorbild der Sultan
ei, hin und brachte einen Trinkspruch auf den Padischah aus
Brosessor Ahmed Ihsam Bey schloß sich in einem längeren,
ttürkischer Sprache gehaltenen Toaste auf von der Goltz
zalscha an. der, von dem Dolmetscher des Generalkonsulats
Hacht Bey in deutscher Sprache wiederholt, beifällig aufge⸗
hommen wurde. Der Staatsminister Hentig schloß den Abend
nit einer Begrüßung der Ehrengäste und dem Ausdruck der
zoffnung, daß dieser Besuch künftig weitere Nachfolger sfinden
werde. Unter den Gästen befanden sich Unterstaatssekretär
Wahnschaffe und Zimmermann, zahlreiche Mitglieder der Berliner
Finanzwelt, der Literatur, Presse und Wissenschaft, höhere
Veamte, Polizeipräsident Jagow, Generalleutnant Böhm, die
Reichstagsabgeordneten Naumann und Mommsen, der Stellover⸗
treter des Stadtverordnetenvorstehers. Geheimrat Cassel, u.
Das Festmahl nahm einen außerordentlich lebhasten Verlauf.
Der Besuch des amerikanischen Geschwaders.
Fiel, 20. Juni. Jetzt liegt das offizielle Programm
ber die Festlichkeiten zu Ehren des amerikanischen Ge—
schwaders, das vom 21. bis 25. Juni im Kieler Hafen
anlern wird, vor. Das Geschwader besteht aus den folgen—
den vier Schiffen: „Louisiana“, „South Carolina“, „Kansas“
und „New Hampfhire“. Am 21. Juni werden die offiziellek
Besuche an Bord und bei den militärischen Behörden gemachs.
Am 22. Juni veranstaltet der Chef der Hochseeflotte, Admiral,
o. Holtzendorff, für den Admiral und die Kommandanten der
Schiffe ein Festessen. Am 23 Juni findet eine Segelregatta
für die amerikanische Kriegsschiffflotte statt. Für den 24. Juni
hat der Kaiser seinen Besuch auf dem Flaggschiffe, Louisiana““
in Aussicht gestellt. Am 25. Juni findet ein Wetteudern
wischen den Besatzungen der amerikanischen und der deutschen
Kriegsschiffe statt. Für den 26. Juni hat der Kaiser zahra
teiche Einladungen zu einem Fest auf der „Hohenzollern“ «.⸗
gehen lassen. Gleichzeitig soll ein großes Bordfest an Land
tattfinden. Abends ist Festessen. Am 27. Juni findet ein
Bordfest auf der „Louisiana“ statt, am 28. Juni ein Tanz
abend in der MarineAkademie
Der Streik in den Betl'ner Zeirungsdrudereien.
Verhin, 20. Juni. Das Protokoll der Montag mil!ag —
zehaltenen Konferenz, an der die Firmen Scherl, Mosse und
Ulistein, sowie der Deuische Buchdruderverein, der Verband
der Deutschen Buchdrucker, der Verband der Buchdruckereihilfs—
arbeiter und das Tarifamt der Deutschen Buchdrucker teil—
nahmen, und ein weiteres Protekoll über eine um 6 Uhr
bends geführte Verhandlung mit der Kommission des Perso—
nals der Firma Scherl lassen erkennen, daß es gelungen ist, zu
einer Einizung mit dem ausständigen Personal zu gelangen.
Berlhen, 20. Juaii. Der Berliner Lokal-Anzeiger
st auch Montag nachmittag nicht, wenigitens nicht zur ge—⸗
vohnien Siunde, erschienen. Wie wir hören, haben die
Maschinenmesster er neut die Arbeit verweigert, abet
man rechnet damit, daß die Zeitung mit einiger Verspätung
wird erscheinen können.
Der Seclrutestreik nimmt groͤßere Dimennenen au.
W. London, 20. Juni. Der Ausstand in Southampton
trat gestern nachmittag in ein neues Stadium, indem gegen
O00 Stauer die Arbeit verweigerten. Eine Abteilung Stauer
zjing an Bord des Dampfers „Reysten Grange“, der von dem
da Plata mit geschlachteten Schafen ankam, um im Hafen zu
öschen. Nach der Oeffnung der Luken erklärten die Leute, nur
bei einer Lohnerhöhung arbeiten zu wollen. Unter diesen
Umständen entschlossen sich die Reeder, das Schiff zum Löschen
nach London zu senden. Dies war das Signal zu einem fast
Algemeinen Ausstand der Stauer, die den Dodarbeiterverbaud
zeauftragten, in ihrem Namen die Verhandlungen zu führen
Ein neuer Tarif soll aufgestellt werden.
W. London, 20. Juni. In den Häjfen des Firth of Forth
spitzte sich die Lage dadurch zu, daß über 600 Mann von
oerschiedenen Dampfern gestern abend die Arbeit niedergelegt
haben. In Leith liegen 23 Schiffe stisll. Weitere Schwie
rigkeiten wurden dadurch hervorgerufen, daß sich die Hafen⸗
arbeiter dem Ausstand anschlossen. Tas Laden und Löscher
der Schiffe ist nicht mehr möglich. Zwei Schiffe sind gestern
nach dem Kontinent abgegangen.
Hamburger Segelwoche.
W. Brunsbüttelkoog. 20. Juni. Der Kaiser begab sich
heute vormittag 923 Uhr an Bord seiner Jaht „Meteor“,
nit ihm die Herren des Gefolges, u. a. Admiral Baudissin,
lommandierender General von Plettenberg, Gesandter von
Bülow und der Kommandant der „Hohenzollern“ Graf von
Platen-Hallermund. Um 11 Uhr begann die internationale
Wettfahrt des Norddeutschen Regatta-Vereins auf der Unter⸗
Abe. Das Wetter ist nach starken Regenfällen gut. Es herrschte
frische südwestliche Brise. Um 11 Uhr 5 Min. starieten
„Meteor“, „ßamburg“ und „Waterwitch“ und in
den bekannten Abständen folgten die kleineren Jachten. Als
Begleitdampfer fungietten „Cobra“ und der Turbinen—⸗
dampfer „Kaiser“; auch zahlreiche andere Fahrzeuge be⸗
gleiteten die Wettfahrt.
Moinier beim Sultau.
W. WMaris, 20. Juni. Wie die „Agence Havas“ aus Fez
unterm 15. Juni meldet, wurde General Moinier bei seiner An—
kunft in Fez vom Sultan empsangen, dem er die letzten Er—
eignisse schilderte. Im Laufe der Unterhaltung wurde auch
die Frage der Anwesenheit der Spanier in Larrasch berührt,
doch ist nicht bekannt, was hierbei gesprochen wurde.
Gäste für die Krönungsfeierlichkeiten.
W. London, 19. Juni. Unter den Fürstlichkeiten, di«
heute abend in London eintrafen, besinden sich das Herzogs—
ↄaar von Aosta, Großfürst Boris, der Kronprinz von Griechen—
and, das Prinzenraar Georg von Griechenland, Prinz Rupp⸗
echt von Bayern, Prinz Philipp von Sachsen⸗-Koburg-Gotha.
Die erlauchten Gäste wurden am Bahnhof namens des Königs
vom Herzog Connaught, Prinz Arthur von Connaught, Herzog
pp Teck und Prinz Christian von Schleswig-Holstein emp⸗
angen.
———&e
W. Berlin, 20. Juni. Ein interessanter histo-
rischer Fund wurde beim Bau der Untergrundbahn in der
Grunarstraße gemacht. Man stieß dort auf altertämliches
Mauerwerk, das ein gut erhaltenes Stück der Berliner
Stadtmauer darstellt, die der Große Kurfürst bald nach
dem dreißigjährigen Kriege erbauen ließ.
W. Kölu, 20. Juni. Das am 18. Juni über Westdeutsche
ljand niedergegangene Unwetter richtete besonders am Nieder«
chein schwere Verwüstungen an.
W. Genf, 20. Juni. Ein Zyklon hat gestern in der Gegend
von Leele gewütet. Ein Kinematographentheater wurde von
dem Sturm vollkommen zerstört. Ter sonst angerichtete Scha⸗
den ist bedeutend