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Ausgabe A. Montag, den 19. Juni 191.
Abend⸗Blatt Kr. 304.
—ñ— — ——
59: 10, Platz: 16, 22, 12. Umsatz: Sieg: 30 890 M, Platz:
30 950 M. Ferner liefen: Quecksilber, Wedding Morn, Cun
of Tea und Amfortas.
VI. Peter-Handikap. 15 000 M. 1600 m. (24 Unter⸗
schriften. 12 liefen, Saint Cloud (Warne) 1.. Spion
Rastenberger) 2, Werra II (Deomans) 3. Sieg mit Hals.
Tot.: 52: 10, Platz: 23, 31, 23. Umsatz: Sieg: 52560 M,
Platz: 54 340 M. Ferner liefen: Major Fife, Letizia, Rutland
Arms, Rohrsperling, Blauer Dunst, Oberleutnant, Don Cesar,
ßernot und Wanderfalke.
VII. Orient-Rennen. 7000 M. Für Zweiiährige.
000 m. (25 Unterschriften. 9 liefen) Sentenz (Bullockh) 1.
Pelleas (Childs) 2., Frauenlob (Schläfke) 3. Sieg mit 5 Län⸗
zen. Tot.: 16: 10, Platz: 11, 14, 23. Umsatz: Sieg: 38 830
Mark, Platz: 35 680 M. Ferner liefen: Morena, Uhlenflucht,
Journalist, Rryun⸗aniα d Kindly.
Die Kieler Flugwoche.
W. Kiel, 19. Juni. Der gestrige zweite Tag der Kieler
Flugwoche war von schönstem Wetter begünstigt. Thelen,
der um 5 Uhr nachmiltags aufstieg, sicherte sich den Früh—
reis. Start auf Start folgte. Zuerst kamen die Grade—
Biloten Schall und Treitschke an den Start und machten
mehrere kurze Flüge. Dann stieg Hirth mit einem Vassagier
ruf und erreichte eine Höhe von 1100 m; er wurde bei der
dandung von der Zuschauermenge mit brausendem Jubel
mpfangen. Thelen mußte seinen Flug unterbrechen, da
der Motor plötzlich aussetzte. Um 8 Uhr bot sich ein pracht—
»olles Schauspiel. In bedeutender Höhe über dem Meere
purde ein Zweidecker gesichtet, der schnell näher kam und
uuf dem Flugplatz landete. Es war Oberingenieur Löw mit
einem Albatros⸗Zweidecker, der mit dem Kapitänleutnant Busch
in Sonderburg aufgestiegen war und die Fahrt über das Meer
n einer Stunde zurückgelegt hatte Wiencziers, Lind—
vaintner und Büchner führten kleinere Fläge aus. Auch
gestern wohnte die BPrinzessin Heinrich den FSlug—
veranstaltungen bei.
W. Kiel, 19. Juni. Der Beginn des Stafetten-
fluges von Kiel nach Eutin ist auf heute nach⸗
mittag 4 Uhr felstgesetzt.
Bei den gestrigen Wettfliegen erreichte Hirth 1100 m Höhe,
Schall 700 m, Nölle 670 m und Lindpaintner mit einemn
Passagier 4410 m. Die längste Flugdauer erzielte Schall mit
2 Stunden 11 Minuten 2 Selunden. Den Heimatvoreis erhiel⸗
Dr. Treitschke
— ——— —— —
Aus den Nachbargebieten.
Sansestãdte. I αα
Hamburg, 19. Juni. Prinzessin Viktoria Luise
mit Gefolge besuchte Sonnabend nachmittag 4 Uhr den Hagenbech-
schen Tierpark, wo sie von Hagenbeck sen. und seinen Söhnen
begrüßt und geführt wurde. Auch Prinz August Wilhelm
traf um 5 Uhr direkt vom Bahnhof in Stellingen ein und
besichtigte mit Adjutant, geführt von Lorenz Hagenbeck, den
Tierpatk. Um 73 Uhr erfolgte die Rückfahrt zur Stadt.
Einweihung des Walkürendenkmäls. Sonn⸗
abend nochmittag 4 Uhr wurde das an dem Ahbserufer bei
ber Schönen Aussicht errichtete Walkürendenkmal feierlich ein⸗
geweiht. Als Senatsvertreter war Senator Holthusen er—⸗
schienen. Ferner bemerkte man den Oberingenieur Sperber,
Edmund Siemers, den Vorsitzenden des Denkmalkomitees,
Direktor Plaßß, u. a. Zunächst ergriff Direktor Phaß das
Wort zur Weiherede, in deren Verlauf die Hülle des
Denkmals fiel. Darauf hielt noch Senator Holthusen eine
Ansprache, in der er des Schöpfers des Denkmals, Professor
Kruse, in anerlennenden Worten gedachte.
Der Netto-Ueberschuß des Kinderhilfstages
dürsfte sich auf 320 000 Mubeziffern. Die Sammelbüchsen
haben im ganzen 278 833,10 M, die besonderen Veranstaltungen
am 24. Mai weitere zirka 6000 Muergeben. Die Barspenden
einschliehßlich der Lotterie usw. können auf 80 000 M ange⸗
nommen werden. Die gésamten Ausgaben betragen rund
42 000 M.
ausgestatteter Wagen der Villenkolonie Cleverbrück. Auf dem
hom prächtigen Buchenwald eingerahmten Festplatz angelangt,
hielt Bürgermeister Dr. Gleiniger eine markige, von Patriotis-
nus getragene Rede über die Bedeutung des deutschen Volks—
iedes, ausklingend in einem Soch auf den Miedersächsischen
Sängerbund. Nach einem Instrumentalkonzert der Kapelle des
degiments Lübed bestiegen die Sänger die mächtige Tribüne,
ind unter der sicheren Leitung des Obermusikmeisters Claus⸗
nitzer, welcher sich seiner überaus schwierigen Aufgabe mit
zroßem Geschick entledigte, schallte aisbald aus tausend Kehlen
nachtvoll das deutsche Lied in den Wald.
Nach Schluß der Veranstaltungen auf dem Fest-
Ratze strömten die Sängerscharen in den Ort zurüdc, und
AUsbald hörte man in allen Lokalen beim Becherklang fröhliche
zdieder erschallen. Den Schluß des so tadellos verlaufenen
19. Sängertages bildeten Festbälle, die in fünf Sälen abge—
halten wurden.
Nachdem nachts Rezen eingetreten war und auch während
der Vormittagsstunden Gewitterwolkken drohend am Himmel
tanden, hatte der Wettergott ein Einsehen, und während des
Festzuges, sowie der Hauptvorträge auf dem Festplatze herrschte
jetrlichster Sonnenschein. Der Festplaz war denn auch das
ziel ungezählter Scharen, so daß schon jetzt übersehen werden
kann, daß der Sängertag auch in finanzieller Hinsicht günstig
abschließen wird. F
Des Lobes voll über die überaus gastliche Aufnahme seitens
»er Schwartauer Bürgerschaft trennte sich mancher Sänger in
wäter Stunde nur ungern von unserem idnllischen Kurort.
Rennen zu Hhamburg-⸗horn.
1. Tag. Sonntag, den 18. Juni.
(Sonderbericht der Lübeckischen Anzeigen.)
7 Hamburg, 18. Juni.
Hamburg stand gestern (Sonntag) ganz im Zeichen des
Sports, Pferdesport hier, Flugsport dort. Recht verheißungs-
voll wurde das Derbymeeting durch das gestrige Rennen ein—
zeleitet. Wenn auch morgens und mittags verschiedene Regen⸗
chauer niedergingen, so konnte dielses auf den Besuch — der
vahrhaft riesengroß war — dennoch keinen Einfluß üben. Galt
s doch, den Kaiser draußen auf der Rennbahn, sowie die
Prinzessin Viktoria Luise und das Prinzenpaar
August Wilhelem zu begrüßen. Auch Lüb'eck hattel ein
ahlreiches Publikum gestellt. Das Eröffnungsrennen war ge—
aufen, aus dem „Brantome“ als Sieger hervorgegangen war,
ils plötzlich gegen 3 Uhr plötzlich außergewöhnliche Bewegung
n die sowieso schon angeregte Menschenmenge kam. Der
Faiser nahte im Viererzug in langsamer Fahrt über dem
Heläuf der Bahn, jubelnd begrüßt von den Zuschauern. Neben
vem Kaiser, der die Uniform der Königsulanen trug, saß die
Prinzessin August Wilhelm in bordeauxrotfarbener Toilette, im
kücksiiz hatten der Prinz und seine Schwester, die ein weißes
tostüm mit blau Chiffon und einen Tellerhut mit blauen
Pleureusen angelegt hatte, Platz genommen. Vor der Loge
ourden der Kaiser, der Prinz und die Prinzessinnen von den
zürtgermeistern Dr. Predöhl und Dr. Burchard, die mit ihren
damen erschienen waren, dem Bürgermeister Dr. Schröder, dem
reußischen Gesandten v. Bülow nebst Gemahlin, sowie von den
MNitgliedern des Vorstandes des Hamburger Rennklubs, den
zerren Max Schinckel, Heinrich Frhrn. v. Ohlendorff, Senator
. Berenberg⸗Goßler empfangen und in die Loge geleitet.
den beiden Prinzessinnen wurden prachtvolle Blumenbubketts
berreicht. Gleich darauf begann das zweite Rennen. Die
Brinzessin Viktoria Luise schien sich sehr eisrig für den Pferde—
port zu interessieren, da sie in ihrem Programm Pferde und
seiter vermerkte und dem Ausgalopp mit gespannter Aufmerk—
amkeit folgte, während der Kaiser, wie schon mitgeteilt, im
ifrigen Gespräch mit Bürgermeister Tr. Burchard vertieft war.
Als das wichtigste Rennen des Tages war wohl der mit
5 000 Meausgestattete Große Hansa⸗Preis anzusprechen, dem
ie Fürstlichkeiten, wie dem folgenden Kaiserin-Auguste-Viktoria—
zagd⸗Rennen beiwohnten. Leider blieb das letztere Rennen,
ür das 8 Pferde gesattelt waren, nicht ohne Unfall. Die
Wälle wurden „Haltefest“ verhängnisvoll und an der Rosen⸗
hede strandeten „Lotse“ und „Falschmünzer“. Die Reiter Lt.
». Keller und Lt. Graf Holch ktamen aus dem Sattel. Gleich
nach diesem Rennen verließ der Kaiser mit seinen fürstlichen
dindern und dem Gefolge die Bahn, wieder von der Men⸗
chenmenge lebhaft begrüßt. Bald darauf setzte ein heftiger
fegen ein, der die Freude am Sport ein wenig trübte und
inen großen Teil der Besucher vorzeiig von der Rennbahn
zerscheuchte.
Die Resultate waren folgende:
J. Eröffnungsrennen. 6000 M. 1400 m. (28
Interschriften. 9 liefen) Brantöme Gullochk) L., Cicero
Schläfke) 2. Ops (F. Schurgold) 3. Sieg A Länge. Tot.:
27: 10, Platz: 14, 27, 17. Umsatz: Sieg: 25 905 M, Platz:
30 325 M. Ferner liefen: Vanitas, Cimbrer. Fiesole. Thea,
Lancaster und Morenga.
II. Silberne Peitsche und 4000 M. (Serrenreiten.)
600 m. (1I5 Unterschriften. 6 liefen) Cambronne (Herr
W. Schulz) 1., King's Tax (Lt. v. Keller) 2. Argile GBes.),
3. Sieg 1 Länge. Tot.: 17: 10, Platz: 13, 46. Umsatz: Sieg:
30 145 M, Platz: 23 430 M. Ferner liefen: Green Draaon.
Frisco und Laconian.
III. Großer Hansa⸗Preis. Ehrenpreis und 34 000
Mark. 2200 m. G liefen.) Star (Spear) J., Pantagruel
Korb) 2., Angostura Gullochh 38. Sieg mit Hals.
Tot.: 35: 10, Platz: 13, 58 und 18. Umsatz: Sies: 56 945 M,
Blatz: 50 825 M. Ferner liefen: Mondschein, Sarenna, Sidelliv,
Fervor, Cola, Rienzi und Viscount.
IV. Kaiserin Auguste Victoria-Jagb-Rennen.
khrenpreis und 30000 M. (Offizier⸗Reiten) 5000 m.
(8 liefen) Trotzköpfchen (LKt. Egan Krieger) JE., Irmingard
Lt. v. Pagenhardt) 2. Doppelgänger (Lt. Braune) 3. Sieg
mit Kopf. Tot.: 115: 10, Platz: 28, 20, 16. Umsatz: Sieg:
19 965 M, Platz: 52855 M. Ferner liefen: Lootse, Halte⸗
fest, Edfu, Falschmünzer und Moses.
V. Schiffbecher Rennen. 4000 M. 1600 m. (19
Anterschriften. Tuliefen.) Ulk (Weatherdon) 1., Roly Poly
Fon) 2. Cousin Vob (Blades) 3. Sieg mit 1 Länage. Tot.:
Lauenburg.
Rs. Büchen, 19. Juni. Ein Feuer vernichtete durch
Blitzschlaa den Turm unserer Kirche, der keine Blitzableiter
hatte. Den vereinigten Anstrengungen der Feuerwehren aus
Büchen und den umliegenden Dörfern gelang es, die Kirche
selbst und das Dach vor dem Feuer zu schützen. Die metallene
Kugel der Turmspitze stürzte mit lautem Krach zur Erde
49. Niedersech*scher Sängertag.
ESchwartau, 18. Juni.
I. Da g.
Nach dem gestrigen Kommers, der die frohe Sängerschar
noch manche Stunde zusammenhielt, erschallte heute schon früh
der Weckruf. In dem Kurhausgarten, wo ein Frühkonzert
abgehalten wurde, strömten die Sänger zusammen, und alsbald
ertönten frohe Lieder. Um 9 Uhr wurde im Hotel „Zum
Kronprinzen“ von dem Bundessprecher Dettmann—
Lübeck der Sängertag eröffnet, indem er die Erschie—
nenen willkommen hieß und der Schwartauer Bürgerschaft
für den überaus herzlichen Empfang dankte. Bürgermeister
Dr. Gleiniger begrüßte in einer kurzen, kernigen Ansprache
die Delegierten und wünschte den Arbeiten des Sängertages
vollen Erfolg. Zum 1. Worthalter wurde gewählt Met he
Hamburg, zum 2. Schneider⸗-Hamburg, zum 1. Schrift⸗
jührer Eggers-Schiffbek, zum 2. Bechmann⸗-Ahrensburg, zu
Prüfern der Jahresrechnung Schöne mann⸗Hamburg und
Forwergk-Kiel. Anwesend waren 94 beglaubigte Ver—
tretet. Den Vereinen „Frohsinn“«Bergedorf, „Gesangverein
von 18658*Hamburg und „Quartett Eintracht von 18388Ham⸗
burg wurden für 25jährige Mitgliedschaft ie e in
Fahnenband verliehen. Der Jahresbericht und die Jahres⸗
rechnung wurden genehmigt und dem Schatzmeister Entlastung
eitteilt. An die Deutsche Sängerbundesstiftung wurden 150 M—
gegen früher 400 Mebewilligt. Fuür die Herausgabe eines
5ojährigen Berichts über die Tätigkeit des Niedersächsischen Sän⸗
gerbundes wurden die auf zirka 400 Meveranschlagten Kosten
vewilligt. Fuür Vereine, die 50 Jahre dem Bunde angehören,
wurde die Verleihung einer Medaille für den Bannerträger
beschlossen. Die Neubearbeitung der Satzungen wurde sodann
beschlossen und hiermit eine Kommission, bestehend aus dem
Bundesrat und dem heutigen Bureau, beauftragt. Ein An—⸗
tiag des Quartetts „Teutonia“⸗Hamburg auf Aenderung des
85 der Satzungen wurde an dieselbe Kommission verwiesen.
Ein Antrag des „Männergesangvereins““Sonderburg, dem Ver⸗
ein die im Besitze des Bundesvorstandes befindliche Fahne
des 1895 infolge nationaler Spaltungen aufgelösten Gesang-
bereins „Union“Sonderburg zu überlassen, wurde bis zum
nächsten Sängertag zurücgestellt. Fur das Jubiläumsjahr
1912/13 wurde eine Beitragserhöhung von 10 Pfg. pro Mit⸗
glied beschlossen. Ein Antrag von Riecher t-Heide, ihm die
Herausgabe eines „Liedertextbuches des N. S.B.“ zu gestatten,
wurde dem Bundesrat zur Beschlußfassung überwiesen. Der
Voranschlag für 1911/12, welcher mit 2060 Mein Einnahme
und Ausgabe balanziert, wurde angenommen. Die nun folgen⸗
den Wahlen ergaben die Wiederwahl von Dettmann⸗Lübech
zum Bundessprecher, was von der Versammlung mit einem
brausenden musikalischen „Sßoch“ begrüßt wurde. Zu Mit—
gliedern des Bundesrats wurden gewählt für Bezirk Ham—
burg: Carl Andersen-Hamburg, fur Bezirk Schleswig: A. C.
Andersen⸗Schleswig und für Bezirk Holstein Gerh. Meier⸗Sege—⸗
berg und Rud. Forwergk-⸗Kiel. Als Ort für den nächstjährigen
60. Sängertag (Jubiläumsjahr) wurde mit Maiorität Lübeck
zewählt. Unter lebhaftem Beifall gaben die Telegierten der
Rendsburger Vereine bekannt, daß 1913 Rendsburg ein Sänger⸗
fest veranstalten werde. Nach einem kurzen Schlukwort des
Worthalters war die Tagung beendet.
Während diese Verhandlungen stattsanden, hatten sich die
Sängerscharen nach dem Festyplatze im Riesebusch begeben, wo
der Dirigent der großen Chöre, Obermusikmeister Claus-
nitzer-Lübeck, die Hauptprobe abhielt. Nach Beendigung
der Verhandlungen der Delegierten und der Probe auf dem
Festplatze fand im Hotel „Germania“ das offizielle Festessen
statt. Um 3 Uhr versammelten sich sämtliche Vereine bei der
Waldhalle und unter den Klängen dreier Musikkapellen be—
wegte sich alsbald der imposante Festzug durch die Elisa⸗
bethstrahe, Lübecker Straße, über den Markt, durch die Eutiner
Straße zum Festplatz. Dem mächtigen Zuge vorauf ritten zwei
Herolde, danm folgten der Bundesvorstand und der Haupt⸗
ausschuk, sowie die Delegierten, worauf 60 Vereine mit Fahnen
und Bannern folgten. Mehrere Festwagen waren dem Zuge
eingereiht, zunächst ein Wagen, welcher in sinniger Weise das
„deutsche Lied“ darstellte, ein weiterer Wagen, die weitbekannten
Schwartauer Preffternüsftse bansielfend. und EGlieklich ein hübsch
Sportnachrichten.
Segelregatten auf der Flesburger Foörde. Bei der off nen
Segelwettfahrt in der Flensburger Förde am Sonnobend,
17. Juni, erhielten erste Preise Skeaf, Isa III, Decima,
Rübezahl, Gefion III, Kwai-Kawai. Der Wind wehte aus
Südost und hatte Stärke 6. — Bei der zweiten inter—
rationalen Wettfahrt auf der Flensburger Förde
im Sonntag erhielten erste Preise: Skteaf, Vesa, Taifun
Ehrenpreis der Stadt Flensburg), Rübezahl, Gefion III (RThren⸗
preis des Stadtrats Schuldt). Im Handicap gingen 10 Boote
oom Start. Viking, Regina und Vlum erbhielten erste Vreise.
Windstärke 5, Wind Sñdwo⸗st
Buntes Allerlei.
Wegen eines Hofenrockes erschoͤssen. Der Hosenrock hal
in der rumänischen Hauptstadt ein blutiges Opfer gefordert.
Um ihren Bräutigam zu ärgern, erschien ein Fräulein Wa'sili
MNonroi zur Nachmittagspromenade im „modernsten“ Klei—
zungsstück.. Als ihr Bräutigam Rovanesco sie kommen sah,
og er einen Revolver und stredte sie nieder. Daan
ttellte er sich selbst der Polizei. Hier erklärte er, es sei ihm
unmöglich, ein Mädchen zu heiraten, das so wenig Scham
zesitze, daß es sich mit einem Hosenrock auf der Straßde zeige.
Finem anderen dürfte es aber auch nicht gehören. Daher
habe er sie erschossen. Er erwarte gleichfalls den Tod.
Das „Poltern“ verboten! Der Gemeinderat von Jena
hat bei einer Strafe bis zu 30 Mudas übliche „Poltern“
um Vorabend von Hochzeiten verboten. (Diese Verordnung
st zur Nachahmung allen Polizeibehörden der Städte zu
empfehlen, in denen diese Unsitte des Polterns
noch besteht. Ruhestörender Lärm ist diese überflüssige
und unsinnige Polterei. die obendrein für die Passanten der
Straße noch häufig lebensgefährlich ist. Auf jeden Fall ist
es eine billige Art, altes, nuzloses und zerbrochenes Saus⸗
und Küchengerät auf Kosten der Brautleute oder Prautetern
loszuwerden. Die Redaktion.)
Massenvergiftung auf einer Sochzeit. In Helmers⸗
hausen (Sachsen⸗-Weimar) wurde vor kurzem eine golden⸗
Zochzeit gefeiert, wozu gegen 120 Personen eingeladen waren.
Man hatte nun die Kartoffeln für den Kartoffelsalat zum
Festmahl schon drei Tage vorher gekocht und einstweilen
zugededt in den Keller gestellt. Schon beim Mahl fiel ein—
zehnen ein eigentümlicher Geruch des »Kartoffelsalats auf:
hald nachher erkrankte eine große Anzahl Personen, die
don dem Salat gegessen hatten. Gegen zwanzig mußten
is Krankenhaus nach Meiningen geschafft werden; einige
Personen sind gestorben, während sich die anderen erholten.
Nach den Symptomen der Erkrankung hatte man zuerst auf
Typhus geschlossen, doch wurde durch den Hygieniker Ge—
heimrat Prof. Dr. Gärtner-Jena das Brunnenwasser als
einwandfrei festgestelltt, so daß nur der anscheinend ver—⸗
dorbene Karioffelsalak die Ursache der Veraiftung darstellen
ann.
Maßssenvergiftung durch Pasteten. Mehrere Personen der
Ztadt Cambrat Erz. Departement Nord) sind nach dem Genuß
don Fleischwaren, die von einem Pastetenbäcker bezogen worden
raren, unter Vergiftungserscheinungen erkrankt. Eine Familie
Rondeau ist bereits schwer betroffen. Der Hausherr ist
unter furchtbaren Schmerzen gestorben, seine Frau be.
findet sich in hoffnungslosem Zustand. Die Kinder sind
schwer krank und leiden große Schmerzen. Nach den bis«
herigen Ergebnissen der Untersuchung sind im ganzen 38 Ver⸗
onen arkrankt und eine ageltorhen.