Full text: Lübeckische Anzeigen 1911 (1911)

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Ausgabe 4. Donnerstag, den 15. Juni 1911. 
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Aus den Rachbargebieten. 
Hanfsestãdte. 
Hamburg; 15. Juni. Die Bürgerschaft genehmigte 
sur Vermehrung der Staatseinnahmen in ihrer Mittwochs— 
jitzung die Zuschläge zur Reichserbschaftssteuer (700 000 M) 
und die Konsumvereinssteuer (1500 000 M)y. Mit der Erbschafts- 
teuer ging es leicht und glücklich. Die Konsumvereinssteuer 
ührte zu langen Aussprachen. In zwölfter Stunde kam es 
endlich zur namentlichen Abstimmung mit dem Ergebnis, daß 
die Besteuerung der Konsumpereine mit 66 gegen 64 Stimmen 
angenommen wurde, so daß es einer zweiten Lesung bedarf. 
Hamburg, 156. Juni. Das Neue Operetten⸗ 
Theater wird heute seine Pforten für den Rest dieses 
Monats schließen. Wie der „Hamb. Corr.“ erfährt, hat Di— 
ektor Wilhelm Bendiner, der auch jetzt noch Pächter des Neuen 
Dperetten⸗Theaters ist, vor einigen Tagen durch seinen Anwalt 
Dr. Suse dem Direktor Bolten-Bäckers die Mitteilung zugehen 
rassen. daß er das gegenwärtige Gasispiel mit letzterem vor⸗ 
zeitig löͤse. Begründet ist der Entschluß in der Tatsache, daß 
Bolten-Bäckers keine behördliche Erlaubnis zum Spielen besitzt, 
während Direktor Bendiner vor einiger Zeit seine eigene Kon⸗ 
zession, auf Grund welcher das Gastspiel bisher stattfinden 
vurfte, niedergelegt hat. Tatsächlich ist nun auch am vorgestrigen 
Tage von der Polizeidirektion die Verfügung erlassen worden, 
»aß die Vorstellungen des Herrn Bolten-Bächers vom 15. d. M. 
ab nicht mehr stattfinden dürfen, da eine Konzession nicht 
zorliegt. Direktor Bendiner hat sich, noch ehe die behördliche 
Verfügung erlassen wurde, veranlaßt gesehen, den Vertrag 
nit Bolten-Bäckers sofort zu lösen. Das Neue Operetten- 
Theater bleibt für die Zeit vom 15. bis 30. Juni geschlossen, 
um das Haus zu renovieren. Die Wiedereröffnung findet am 
z. Juli statt. 
Bremerhaven, 15. Juni. Unter Führung des Gro ß⸗ 
herzogs von Oldenburg legte gestern nachmittag die 
Jacht „Lensahn“ in das Tecklenborgsche Dock zu Geestemünde, 
um einige kleine Reparaturen vorzunehmen und einen neuen 
Bodenanstrich zu erhalten. Der Croßherzog benutzte die Ge— 
legenheit, um die genannte Werft einer eingehenden Besichti⸗ 
jung zu unterziehen und zeigte großes Interesse für alles; 
insbesondere sprach er sich anerkennend über die Anlagen 
der Werft aus. Gegen 4 Uhr fuhr der Großherzog auf einer 
Pinasse nach Blexen, um von dort aus im Automobil nach 
Oldenburg zurüchzzukehren. 
Schleswig⸗Ho teia. 
Altona, 15. Juni. Ein gefährlicher Darlehns— 
chwindler, der die Städte Hamburg, Altona, sowie die 
dreise Pinmneberg, Stormarn und Serzogtum Lauenburg 
insicher machte, hatte sich in dem Makler Wilhelm Prüssing, 
einem wegen Betruges mit langiährigem Zuchthaus vorbestraäften 
Menschen, vor der Strafkammer Altona zu verantworten. 
Prüssing hatte sich in zahlreichen Fällen mit Leuten, die 
Darlehen suchten, in Verbindung gesetzt und hat sich erboten, 
hnen die gewunschten Darlehen zu verschaffen. Nachdem die 
Betreffenden ihm dann im voraus Provision gezahlt hatten, 
zie, von 2 M ästeigend, in einigen Fällen die Höhe von 30 M 
erreichte, ließ Prüssing nichts wieder von sich hören, und 
die Leute merkten leider zu spät, daß sie einem Schwindler 
sum Opfer gefallen waren. Die Strafkammer verurteilte den 
Angeklagten mit Rücksicht auf die Raffiniertheit seines Vor⸗ 
zehens zu 1 Jahr 6 Monaten Zuchthaus, 3 Jahren Ehrverlust 
ind zu 300 MeGeldstrafe ev. weitere 30 Tage Zuchthaus. 
Kiel, 15. Juni. Markthalle. Nachdem Kiel fkürzlich 
ine Fischhalle erhalten hat, wird jetzt eifrig fuür die Schaffung 
zeiner Markthalle agitiert. Die Bürgerschaft ist über 
die Notwendigkeit geteilter Meinung, obwohl der jetzige Zu⸗ 
tand, wo Sommer und Winter landwirtschaftliche und gärtnerische 
Erzergnisse unter freiem Himmel. häufig bei aufgeweichtem 
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Bücherbesprechungen. 
Vor vierzig Jahren. Von Richard Graf v. Pfeil. 
Persönliche Erlebnisse und Bilder aus großer Zeit. Schweidnitz, 
2. Heege. 
Am 18. Juni 1871 zog das Lübeder Bataillon des Hanseati— 
chen Infanterie-Regiments Nr. 76 wieder in seine Vaterstadt 
zin, nachdem es sich in blutigen Schlachten und Gefechten mit 
Kuhm bededt hatte. Mit diesem 18. Juni schließt sich der Ring 
der großen Erinnerungstage jenes glorreichen Feldzuges für 
die alte Hansestadt. Ueberall in deutschen Landen ist, wie bei 
ins, des Kriegsjahres in schönen Festen gedacht worden, und 
ine Fülle von Gedächtnisschriften, von persönlichen Erinne— 
ungen an den deutschen Krieg ist im Buchhandel erschienen. 
Die Erinnerungen des Grafen Pfeil kommen gerade recht, noch 
inmal eine Reihe von Gemälden jener furchtbar schweren 
ind doch so wundersam erhebenden Tage am geistigen Auge 
»orüberziehen zu lassen. Aber dieses Buch ist eines mehr 
ils flüchtigen Snteresses wert. Der alte Mann hat die schwie— 
ige Aufgabe glänzend gelöst, aus seinen von den Empfängern 
ietätvoll bewahrten Kriegsbriefen und seinem Gedächtnis ein 
östlich lebendiges Bild der Kriegstage in Scherz und Ernst zu 
ntwerfen. Graf Pfeil, der beim 1. Garderegiment z. F. stand 
ind meist Adiutantendienst tat, machte den entsetzlich blutigen 
Sturm auf St. Privat mit, wo die zreußischen Garderegimenter 
ich ihrer Sonderstellung in der Armee würdig bewiesen. Er 
ahm dann mehr als Zuschauer an der Schlacht bei Sedan 
eil und lag mit vor Paris, als Mitbekämpfer der wütenden 
usfälle aus der umzingelten Hauptstadt. Tas dicke Buch 
iest sich überaus rasch und kurzweilig. Der Verfasser ver⸗ 
teht es, militärisch exakte Schlachtbilder zu geben, die Lage, 
die Truppenverteilung wird stets ilar, dabei vermittelt er 
ine solche Fülle von ergreifenden und erheiternden Stimmungs⸗ 
bildern, daß niemals die Anteilnahme erlahmt. Graf Pfeil 
jibt auch freimütige Charakteristiken einzelner Führer, gemachte 
Fehler verheimlicht er nicht und läßt auch dem Feinde stets 
ßetechtigkeit widerfahren. Mehrere Porträts, Karten und 
Schlachtpläne sind eine willkommene und nützliche Bereicherung. 
Oer Mensch und die Erde. Die Gewinnung und Vere 
vertung der Schätze der Erde. Herausgeber; Hans Kraemer. 
Bboden, seilgeboten und gelauft werden, reformbedürftig 
die finanzielle Lage der Stadt gestattet den Bau vor⸗ 
äufig nicht, denn es handelt sich wieder um ein Millionen⸗ 
rojekt, da der Bau mindestens für eine Einwohnerzahl von 
⸗Bbis 500 000 genügen muß. Die Anlage würde der Land⸗ 
virtschaft von Nutzen sein und man würde darum auch wohl 
uuf die Unterstützung durch die Landwirtschaftskammer rechnen 
önnen. — In der Seequarantäneanstalt wird am 
. Juli an Stelle der Tuberkulin⸗-Impfuna die klinische Unter⸗ 
ichung des Quarantäneviehs eingeführt. 
Elmshorn, 15. Juni. Die Maul- und Klauen⸗ 
euche verbreitet sich immer mehr. Im Kreise Pinneberg 
nuirden am 14. und 13. Juni 23 und 26 neue Fälle amtlich 
ekannt gegeben. — Der große Wald- und Moor⸗ 
rand in den Lützhorner Tannen ist durch die in 
en letzten Tagen niedergegangenen Regenschauer endgültig ge— 
öscht worden. Es ist deshalb auch das auf dem Brand⸗ 
evier einige Tage tätig gewesene Infanterie-Kommando vom 
I. Regiment im Laufe des Dienstags wieder abgerückt. 
Bornhöved, 15. Juni. Von einem Landstreicher 
iberfallen wurde in der alten Landstraße ein Fremder, 
er kurz vordem zugereist war. Auf der Herberge hatte dieser 
zine Barschaft überzählt; das sah der Landstreicher, und »als 
er Fremde fortging, schlich er hinterher und überfiel ihn. 
zinzukommende Passanten befreiten den Fremden aus den 
zänden des Angreifers, der leider entkommen ist. 
Heiligenhafen, 15. Juni. Zum Bootsunglück 
st noch zu melden, daß die Leiche des Oberzollsekretärs Lieben 
As Altona, für deren Auffindung eine Belohnung von 80 M 
usgesetzt war, jeßzt gefunden worden ist. Nach dem Befund 
er Leiche hat wahrscheinlich ein Schlaganfall dem Leben des 
krtrunkenen ein Ende gemacht. Die Leiche wurde nach Flens— 
urg überführt. 
Husum, 15. Juni. Fettviehmärkte. Der Magiüstrat 
und auch der Viehzüchter- und Gräferverein haben Dienstag 
om Regierungspräsidenten auf erfolgte Anfrage die tele— 
zraphische Mitteilung erhalten, daß die Husumer Fettviehmärkte 
in den festgesetzten Tagen abgehalten werden können. Die 
imtliche Bekanntmachung wird demnächst erlassen. Der erste 
Fettviehmarkt findet am 28. Juni statt. 
Lauenburg. 
R. Ratzeburgs, 15. Juni. Die Ratzeburg⸗St. Ge— 
rasberger Krieger-Sanitätskolonne vom 
Roten Kreuz wurde Montag abend im sogen. Kessel durch 
»en Generalarzt des 9. Armeekorps Tr. Goebel-Altona einer 
Besichtigung unterzogen, der auch Ferr Stabsarzt Dr. Kahle 
om hiesigen Bataillon beiwohnte. Tie Leistungen der Kolonne 
n Theorie und Praxis waren derartig, daß der Inspizient nur 
Vorte des Lobes und der Anerkennung sür die hiesige Sani— 
ätskolonne fand, die unter ausgezeichneter Führung einen 
ohen Grad der Vollkommenheit erlangt habe, so daß sie 
nit zu den besten und tüchtigsten zähle. 
B. Mölln, 15. Juni. Festgenommen wurden Diens— 
ag zwei junge Leute im Alter von 15 und 18 Jahren, die hier 
n den letzten Tagen recht vegetarisch gelebt haben. Als Fisch- 
ändler Niemann an diesem Tage frühmorgens gegen 4 Uhr 
ach seinem Garten im Schmilauer Grunde kam, war die 
zartenhaustüt von innen zugehängt. Das viele Klopfen blieb 
ergeblich, es wurde nicht aufgemacht, so daß der Eigentümer 
»ie Tür aufreißen mußte. Nun sah er zwei Burschen im 
ühen Schlaf. Dieselben gestanden nach dem Erwachen, daß 
ie Sonntag aus einer Besserungsanstalt in Lübed entflohen 
eien und seit dieser Zeit von den Erdbeeren der Möllner Gar— 
enbesizer lebten. Niemann band beiden die Hände zusammen, 
im sie der Polizei zu übergeben. Unterwegs rückte der 
üngere aus, wurde aber durch Bäckerjungen wieder eingefangen. 
Zeide Ausreißer wurden der Beiserungsanstalt in Lübecdc 
nmieder zugeführt 
Wiit zirka 4000 Illustrationen. Preis pro Lieferung 60 Pig. 
Lief. 128-129. Berlin, Deutsches Verlagshaus Bong & Co. 
In den soeben erschienenen Lieferungen stoßen wir auf eine 
zanz ausgezeichnete Nachbildung eines japanischen Farben-Holz⸗ 
chnittes nach einem Gemälde des weltbekannten feinsimnigen 
Ita gawa Kuni maru, dessen Darstellung 'eines Laternenfestes 
n Tokio an Klarheit, Charakteristik und Stimmung bewun⸗ 
»ernswert ist. Wir weifen auf diese Abbildung besonders 
jin, durch deren Publikation sich der Verlag ein neues Verdienst 
tworben hat. Die schon häufig und vielseitig dankbar ge— 
ühmten Bemühungen dieses Verlages, troß der überreichen 
zllustrierung seines Kosmos-Werkes, Der Mensch und die Erde“ 
iur Seltenes und Wertvolles in kechnisch vollendeter Wiedergabe 
u bringen, treten übrigens auch bei dem übrigen interessanten 
Inhalt dieser neuesten Lieferungen in erfolgreichster Weise zutage. 
Zur Guten Stunde. Heft 21. Berlin, Deutsches Ver⸗ 
agshaus Bong & Co. 
Leuchtballons für Luftschiffer zur Beleuchtung der Luft⸗ 
traßen sind das Neueste auf dem Gebiete der 
Aeronautik. Wahrscheinlich wird man in kurzer Zeit 
»en Vorschlag des Herrn von Frankenberg akzeptieren und 
n jedem Ort auf dem Dache eines hohen Bauwerkes mit 
veißer Farbe grohe, weithin sichtbare Zeichen und Zahlen 
inbringen, aus denen sich der Aeronaut sofort durch ein Ver⸗ 
‚eichnis über den Ort, die Richtung seines Fluges, Landungs⸗ 
möglichkeiten, Gefahren usw. orientieren kann. Schwieriger 
wird die Orientierung zur Machtzeit sein. Saul in Aachen 
jat jetzt Leuchtballons konstruiert, die 292 Meter im Durchmefsser 
assen, rot gefärbt und durchsichtig sind, wie die bekannten 
tdinderballons, und in ihrem Innern eine elektrische Kerze 
ragen. Diese Ballons werden an einem dünnen Leitungs⸗ 
draht, der den Strom zur Lampeé führt, hochgelassen und 
erankert. Sie sollen speziell an gefahrvollen Orten im Luft⸗ 
zean schweben, die Nähe des Meeres usw. anzeigen. Im 
jeuesten Heft finden wir über dieses Thema einen illustrierten 
Artikel. Auch sonst enthält es, das diesmal eine Reisenummer 
austellt, eine Fülle von Anregungen. Zwei große Romane, 
Das Höckerchen“ von L. Malten unde, Theresienhöh““ von 
dorst Bodemer, sorgen für Unterhaltungslektüre. Gedichte und 
leinere Auffätze schließen sich an. Aus dem reichen Illustrations⸗ 
malerial des Heftes sei besonders die farbige Kunstbeilage 
— 
Großherzogturmer Medlenbura. 
Schwerin; 15. Juni. O beritadtsekretär Daum, 
der über 61 Jahre im städtischen Dienst gestanden hat, ist hier 
im 73. Lebensiahre gestorben. 
Wismar, 165. Juni. Eine eigentäümliche Krank- 
heit herrscht hier und in der Umgegend seit zwei Wochen unter 
den Pferden. Die davon betroffenen Tiere fallen plötzlich um 
ind vermögen sich nicht wieder zu erheben, so daß nur übrig 
zleibt, sie an die Roßschlachter zu verkaufen. Bisher geschah 
s mit 30 Pferden. — Der Krabbenfang ist in der hiesigen 
Bucht auch dieses Jahr so wenig ergiebig, daß das Pfund mit 
3 Mubezahlt wird. Ehemals waren diese Kruster so reichlich 
orhanden, daß sie fast wertlos waren. Die Ursache ihres zu⸗ 
iehmenden Verschwindens ist immer noch nicht hinreichend auf⸗ 
Jellärt worden, obschon sie mit den Abwässern von Fabriken 
n Zusammenhang gebracht wird. 
Sternberg, 156. Juni. Die Unsitte, beim Feuer— 
anmachen Petroleum zuzugiehen, hat dem Mädchen Paula 
Bartels das Leben gekostet. 
Tessin, 15. Juni. Sein eigener Richter. Der Ar— 
beiter J. Roggelin, der vor einigen Tagen seinen Genossen Hil⸗ 
brecht mit dem Spaten erschlug, hat sich im Gefängnis er— 
hängt. 
Schminkendorf, 15. Juni. Eine Eifersuchts- 
Dragödie splelte sich hier ab. Nach Schluß eines Holz⸗ 
estes gerieten ein Knecht aus Leverstorf und ein junger Bursche 
rus Basedow wegen eines Mädchens in Wortwechsel. Hierbel 
og plötzlich der Basedower einen Revolver und gab auf seinen 
kivalen einen Schuß ab, der dem Gegner unterhalb des Herzens 
m die Brust drang und den Lungenflügel durchbohrte. Der 
Zustand des Verletzten ist hoffnungslos. Der Täter 
vurde verhaftet. 
—Schönberg, 15. Juni. Der Kriegerverein fült 
das Fürstentum Ratzeburg wird sich in Stärke von 20 Mann 
an der Fahnenweihe des Kriegervereins für Herrenwyl 
und Umgegend beteiligen. — Die Heuernte hat in dieser 
Tagken bednnen und verspricht gute Erträge. 
Schönberg, 15. Juni. Zum Leichenfund in 
Cronscamp. Die kürzlich aufgefundene Leiche ist von der 
Untersuchungskommission als die des etwas über 50 Jahre alten 
Arbeiters Wilh. Lamprecht aus Posen festgestellt worden. Der— 
elbe war krank und wollte sich ins Ratzeburger Krankenhaus 
zegeben; aber unterwegs ereilte ihn der Tod: ein Lungen⸗ 
chlag hatte seinem Leben ein Ziel gesetzt. 
Vermischtes. 
Ein deutscher Ingenieur in Salonili erschofsen. Nach einem 
Telegramm aus Saloniki wurde der deutsche Ingenieur Scherer 
in seinem Bureau von einem italienischen Ingenieur, den er 
entlassen hatte, erschossen. Der Italiener beging hierauf Selbst— 
nord. 
Schwarer Grubenunfall. Aus Beuthen (Oberschl.) meldet 
der V. L.A.: In der Deutschlandgrube wurden die Gruben— 
jauer Schittet und Willisch von Kohlenmassen verschüttet. 
Schitte? wurde getötet, sein Kamerad schwer verletzt. Sch. 
hinterloͤßt sieben unmündige Kinder. 
Errwordet mid in bden shein gewoerfen. Bei Linz am 
Rhein wurde vor elinigen Tagen die Leiche eines Schiffers 
rus dem Rhein gelandet. Wie jetzt die Untersuchung ergeben 
hat, liegt hier ein Mord vor. Es handelt sich um einen hol— 
ändischen Schiffer Lowey, der am Abend vorher mit dem 
Nachtzuge in Linz eingetroffen war, wo er von Verwandten 
in Empfang genommen wurde. Diese gingen mit ihm auf 
einem schmalen Seitenpfade heimwärts. Auf diesem Pfade 
ist ec, wie Slutspuren beweisen, ermordet und sodann die Leiche 
in den Rheim geworfen worden. Lowen hatte kurz vorher eine 
recht erhebliche Erbschaft gemacht 
„Walfischfänger im Belsund auf Spitzbergen“ von Eckenbrecher 
erwähnt und Zeno Diemers interessante Gemälde der Pyramiden 
und Königsgräber. 
Griebens Reiseführer, Band 91: „Die Inse? 
Bornholm und die Inselgruppe Christianisö“. 
5. Auflage. (1,60 M.) Berlin W. 35, Albert Goldschmidt. 
Das Büchlein erledigt das gestellte Pensum nicht nach Art 
nodener Reiseführer, es gibt neben erschöpfender Behandlung 
»er praktischen Fragen wie: Reisewege, Unterkunft, Verpflegung 
isw. auch ein getreues Bild vom Leben der Bewohner, sowie 
ine ausführliche Schilderung der Insel und der Geschichte und 
Kunst des Landes. Auch der Flora und Fauna ist ein Kapitel 
zewmidmet. Sodann werden die Städte und Gemeinden der 
Insel in Form eines Rundganges (Rundfahrt) durchgesprochen. 
Den Beschluß machen die Kapitel „Almindingen“ und „Chri⸗ 
tianso“. Drei vorzügliche Karten sind beigegeben. 
Die deutschen Kolonien. : Das Säüdsee⸗ 
zebiet und Kiautschou von Prof. Dr. Karl Dove. 
Mit 16 Tafeln und 1 Karte. (Sammlung Göschen Nr. 820.) 
Leipzig, G. J. Göschensche Verlagshandlung. Geb. 80 Pfg. 
In diesem Bändchen wird ein Gebiet behandelt, dessen wirt⸗ 
chaftliche Entwicklung noch in den Anfängen sieht. Trotzdem 
tgeben sich aus den landeskundlichen Tarstellungen mamigfache 
Ausblicke in eine günstige Zukunft, so daß der Kaufmann und 
eder praktisch Interessierte manches sür ihn Wichtige daraus 
u' ersehen vermag. Das dem Reiche unterstellte chinesische 
vebiet aber ist mehr und mehr zu einem Eingangstor für 
ven Handel Deutschlands mit dem osiasiatischen Festlande ge— 
vorden, so daß die Mitteilungen sür die weitesten Kreise von 
Bedeutung sind. Besonderer Wert ist auf praktisch brauch⸗ 
»ate Verarbeitung des amtlich witgeteilten statistischen Mate⸗ 
ials gelegt worden. Diese Grundlage der wirtschaftlichen Aus⸗ 
ührungen so zu gestalten, daß sie ein genaues Bild der Han⸗ 
ʒelsbedeutung der einzelnen Landschaften ergeben, ist eine 
zauptaufgabe der die Kolonien schildernden Nummern der 
Zammlung und verleiht ihnen erhöhten Wert fur diejenigen, 
ie nicht in der Lage sind, die umfangreichen Originaltabellen 
elbst zu verrechnen. Auch in der Hand des Lehrers sind sie ein 
mentbehrliches Hilfsmittel, da sie in knapper Form das bieten, 
oas sonst nur große und kostspielige Werke über die Kolonier 
in schwer auffindbaren Angaben enthalten.
	        
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