Full text: Lübeckische Anzeigen 1911 (1911)

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Wöchentlich 13mal (Wochentags morgens und 
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Anzeigenpreis (Ausgabe A und b8) für die 5gespp. 
Zeile 20 Pfg. Kleine Anzeigen (Arbeitsmarkt usw.) 
13 Pig. für Auswaärtige 30 Pfg., f. Geschäftl. Mit- 
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»ilagen: Vaterstädtische Blätter. — Der Familienfreund. 
Umtsblatt der freien und Hansestadt Lübed 61. Jahraan Nachrichten für das Herzogtum Lauenburg, die 
beiblatt: Gesetz· und Verordnungsblatt BeR —8 e ug guürstentũmer Katzeburg, Lubed und das angren⸗ 
— ιισσεσνονενααο'σ —eä———— zende medlenburgische und holsteinische Gebiet. 
ruct und Verlaa: Gebrüder Borchers G.m. b. S. in Lübed. — Geschäftsstelle Adreß haus (Köniastr. 46). Fernisprecher SO00 u. 9001. 
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GGroße Ausgabe) Donnerstag, den 15. Juni 19141. 
Erstes Blatt. hierzu 2. Blatt. 
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Amfang der heutigen Nummer 6 Seiten. 
Nichtamtlicher Ceil. 
die gestrige Marokkointerpellation in der 
französischen Kammer. 
(Telegramme.) 
Bei Begründung der Interpellation über die Polizei— 
naßnahmen in Marokko erklärte gestern Senator Jenouvrier 
m Senat, das vorsichtige Vorgehen des Generals 
Doinier sei berechtigt gewesen. Er warf aber der 
Regierung vor, daß sie die Kolonne des Generals Toutée zu⸗ 
rückgehalten habe, statt auf Taza marschieren zu lassen. 
Wenn die Verträge Frankreich verpflichteten. Spanien von 
einen Absichten in Marokko in Kenntnis zu setzen, so ver⸗ 
oflichteten die Verträge auch Spanien, die Zustimmung Frank⸗— 
reichs zu seinem Vorgehen nachzusuchen. Man hätte den 
Zwischenfall von Larrasch verhindern können, 
venn man nach Taza marschiert wäre, das den Weg nach 
Fez beherrsche. Der Redner schloß mit der Erklärung, 
es sei unumgänglich notwendig zum Vorteil aller Nationen 
wuf dem wichtigen Wege, der von Algier über Fez nach 
Lasablanca führe, Ordnung zu schaffen. 
Cruppi ũber die franzöfische Intervention. 
Darauf, ergriff der Minister des Aeußern Cruppi das 
Wort. Er verteidigte die humane Intervention Frankreichs 
n Fez, die mit Zustimmung der zivilisierten Welt 
uind der warmen, ständigen Sympathie der Freunde Frank— 
reichs unternommen worden sei. Wir gingen nach Fez, fuhr 
der Minister fort, nicht nur auf Grund des Polizeiman— 
dats, das uns in Algeciras erteilt worden ist, sondern 
ruch auf Grund der Rechte, die sich aus unserer Besetzung 
Algeriens ergeben, auf die dringenden und wiederholten 
Aufforderungen des Sultans, der die Souveränität und 
Integrität Marokkos repräsentiert. Frankreich erfüllte 
ine Pflicht der Menschlichkeit gegenüber den in 
Fez bedrohten Instrukteuren und gegenüber den in Gefahr 
zefindlichen europäischen Kolonien. Der Minister erinnerte 
daran, wie er Widerstand geleistet habe, als von den 
Interpellierenden eine Züchtigung des Zaers gefordert wor— 
»en sei, denn er wollte den Brand nicht vorzeitig ent— 
'achen. Cruppi erinnerte ferner an die beunruhigenden Be— 
ichte des Konsuls Gaillard, die Ermordung der Postläufer 
und an die Glückwünsche, die der deutsche Konsul an Boisset 
zerichtet habe. Alles dies rechtfertige die Entsendung der 
Ersatzabteilung. 
Ter Minister erklärte weiter: Respektieren wir die 
Algecirasakte. Die ganze Welt gesteht durch die Akte 
frankreich eine besondere Rolle zur Ausführung von Re— 
ormen zu. Aber wir müssen auch die Integrität 
»es marokkanischen Reiches und die Souveräni— 
tät des Sultans respektieren. Cruppi siellte fest, 
»aß, wenn Frankreich nach Taza gegangen wäre, es ge— 
wungen gewesen wäre, die nicht unterworfenen Stämme jen— 
zits Taza zu unterwerfen. Das bätte aber geheißen, den 
Peg der Eroberung zu beschreiten. Wir konnten also, fuhr 
ruppi fort, nicht nach dieser Richtung marschieren, auker 
m Falle der unumgänglichen Notwendigkeit. Es war somit 
lug, durch das Schaujagebiet vorzurücken. Durch Ieberschrei— 
ung der Muluija hätten wir die Algecirasakte nicht verletzt. 
Wir hatten die politische und rechtliche Möglichkeit, von beiden 
Seiten vorzugehen. Aber das war eine Frage der Taktik 
ind Opportunität. Wir bauten überdies eine Brücke über 
»ie Muluja, die ein ausgezeichnetes Mittel zur Durchdringung 
nd Zivilisierung Marokkos bilden rrird. Cruppi erinnerte 
n den bewundernswerten Marsch Moiniers und gab bekannt, 
oas Moinier unternehmen werde, sobald die Unterwerfung 
;on Mekines erreicht szi. Die Regierung werde an den un— 
bänderlich getroffenen Maßnahmen festhalten. Wir wollen 
eine neuen Gebiete erwerben, sagte der Minister, 
ber es genügt nicht, daß unsere Truppen zu— 
ückkehren. Denn durch neue Zwischenfälle würden sie nach 
Marokko zurückgeführt werden. Wir werden eine scherifische 
Irmee schaffen und die Durchführung der Reformen weiter 
erfolgen, die Polizei organisieren und die Ordnung sichern, 
ind zum Vorteil aller die Autorität des Sultans wieder 
zerstellen. Wir werden die Politik der freien Tür 
uind der wirtschaftlichen und Handelsfreiheit außrechter-— 
„alten. Moinier wird dann die Truppen zurücksühren und 
„abei die Taer züchtigen. So werden wir ein Werk vollendet 
aben, das den Interessen nicht allein Frankreichs, fondern 
»er ganzen Welt dient und so in loyaler Weise unsere Pflicht 
rfüllen. Geifall.) 
Die Senatoren Gaudin de Villaine und Lamarzelle drückten 
iie Ueberzeugung aus, Spanien sei gewaltsam nach 
sarokko gekommen und werde gewaltsam dort bleiben, 
odaß Frankreich, das auf den Wunsch des Sullans in Marolkko 
ei, genötigt sein werde, sich zurückzuztehen. Tiese Lage sei 
mannehmbar. 
Der Senat genehmigte schließ ich alle Kapitel des Budgets 
»er auswärtigen Angelegenheiten, dessen Erörterung sich an 
»ie Marokko-Interpellation anschloß. Dann nahm der Senat 
urch Handaufheben eine Tagesordnung an, wodurch die 
rklärungen der Regierung gebilligt werden. 
Ministerzusammenkunst der Dreibundmächte? 
Eine Zusammenkunft zwischen Mrinilern der Dreibundmächte 
vird von Wien aus angekündigt. Jedensalls will die „Reichs— 
»ost“ aus diplomatischer Quelle erfahren haben, daß im Laufe 
es Sommers Graf Aehrenthal mit dem Staatssekretär von 
diderlen-Wächter und dem italienischen Minister des Aus— 
värtigen Grafen San Giuliano eine Zusammenkunft entweder 
a Salzburg oder in Ischl haben wmird, während welcher die 
nternationale politische Lage, vor allem aber die Balkan⸗— und 
Rientfrage, zur Besprechung kommen soll. 
Wendelin. 0 
Eine Erzählungec nten Jahrhundert * 
von C. Kohlweyer. 
— Machdruck verboten.) 
Es war ein eigenartiges Paar. Der Bischof, damals im 
Alter von 55 Jahren, von stattlicher Figur, daneben der — 
allerdings für sein Alter hochgeschossene — zehnjährige Knabe, 
der Landesherr, auch des Bischofs! Ludwig trug die stählerne, 
zeich mit Gold verzierte Ritterrüstung. Von dem Helm nickten die 
Federn in den Farben des Hauses Wittelsbach, blau und weiß. 
Ludwig sowohl, als auch der V'ischof waren erstaunt, daß 
ie von den Behörden der Stadt nicht am Eingang empfangen 
vurden. 
Ludwig hatte dem Bischof dessen sämtliche Stiftsdörfer weg⸗ 
genommen. Das half. Ueberraichend schnell fand sich Ste— 
»han bereit, den Bann, den er aus eigener Machtvollkommen—⸗ 
zeit über Müncheberg verhängt hatte, zu lösen. 
„Die Ratsherren stehen am Rathause zum Empfange 
vereit.“ sagte Graf Günther von Schwarzburg mit feinem 
Lächeln. 
Am Rathause stieg der Markgraf vom Pferde. Er schritt 
die große Freitreppe mit leichtem Schritt hinauf. 
Der Graf von Schwarzburg steute vor: „Nikolaus Hentze, 
der erste Bürgermeister der Stadt.“ 
„Ei,“ sagte der Markgraf, „hat mich mein Gedächtnis ver— 
lassen? Ich hatte einen anderen Namen im Sinn. Aber lassen 
wir das bis nachher.“ 
Fr wandte sich zu der Menge auf dem Markplatze. 
Alles lauschte gespannt. 
Der Markgraf begann: 
„Ihr lieben und getreuen, auch ehrenhaften Bürger von 
Müncheberg! Als euer Markgraf und Herr siehe ich vor euch. 
zhr seht mich in großer Jugend. Aber ich trage Schwert und 
zepter im Auftrage des deutschen Kaisers, meines Waters. 
RKings um meine geliebte Mark her wohnen meine Feinde. 
Es sind eure Feinde. Haltet ihr zu mir, so sieht ihr ein 
ür eure eigene Sache. Ich und ihr, wir gehören zusammen. 
—chon habt ihr mir gegen den Polenkönig eure Treue bewiesen, 
ind meine erste, angenehme Pflicht ist, euch meinen DTank 
bzustatten. Ich habe derethalben beschlossen, der Stadt Mün— 
jeberg zu verstatten, daß sie künftig gleich der Stadt Frankfurt 
„urch mein Land ungehinderte und von Abgaben freie Fahrt 
ach dem Meere üben dürfe. Das ist mein erstes Geschenk.“ 
Lauter Beifall ertönte aus der Menge. Denn die soeben 
erliehens Vergünstigung ließ mancherlei Handelsgewinn er— 
joffen und war schon längst ein sehnlicher Wunsch der Bürger. 
Aber der Markgraf wollte weiterreden und die Bürger er— 
mahnten sich gegenseitig zur Ruhe. 
Ludwig fuhr fort: 
„Als zweites Geschenk meines Tankes für eure mir be— 
viesene Treue habe ich bestimmt, daß das Dorf Hoppegarten 
amt allen bebauten und unbebauten Aedern, Wiesen, Seen und 
vas sonst dazu gehöret, künftig und für alle Zeiten der Stadt 
Hüncheberg zu eigen gehöre!“ 
Wieder ertönte Beifallsrufen, lauter als zuvor. Als darauf 
Ruhe eingetreten war, hob Ludwig abermals an zu sprechen. 
„Ich erachte aber, das wertvoilste Geschenk, das ich der 
Stadt bringe, möchte das dritte sein. Es ist mir nach mancher- 
ei Verhandlungen gelungen, den Bischof des Lebuser Landes 
u bewegen, den Kirchenbann, den er über diese Stadt verhängt 
at, zu Jösen. Das soll jetzt geschehen, ehe wir alles Weitere 
erhandeln. Nur ist mein ausdrüdlicher Befehl, daß alle 
zefangenen, die sich etwa in dieser Stadt befinden möchten, 
in der kirchlichen Feier teilnehmen. Hochwürdiger Herr, waltet 
ures Amtes!“ 
Der Bischof trat vor und rief: .Man läute die Glocken!“ 
AUnd es währte nicht lange, so fingen erst einige, nach 
und nach alle Glocken der Stadt an zu läuten. 
Da waren nur wenige, denen nicht die Tränen ins Auge 
traten. 
Und unter Glockengeläut ordnete sich der Zug in die Stadt⸗ 
rche, die heute die Menge nicht fassen konnte. 
Abend⸗Blatt Ur. 297. 
—— 
Die Wahlen in Gefsterreich. 
Es wäre verfrüht, wollte man nach dem Ausfall der bis⸗ 
herigen Wahlen in Oesterreich bereits ein endgültiges Urteil 
über die neuen Parteiverhältnisse im österreichischen Reichs— 
rate fällen, so viel jedoch kann man bereits heute behaupten, 
daiß die Christlich-Sogialen nicht in der gleichen Stärke in 
das Parlament wieder einziehen werden. Das entscheidende 
Merkmal des ersten Wahltages ist jedenfalls die Tatsache, daß 
er Partei Luegers eine schwere Niederlage zugefügt worden 
st. Unerwartet und doch zugleich nicht unvermutet. Denn 
dat die Partei letzten Endes mit ihren Wählern nur ein 
rivoles Spiel trieb, war in pol—'tisch klarblickenden Kreisen 
chon lange bekannt, nur ahnten die wenigsten, daß auch die 
reiten Wählermassen sich zu einer solchen Einsicht bereits durch— 
erungen hatten. Was die Christlich-Sozialen verloren haben, 
onnten die Deutsch-Nationalen gewinnen. Wie weit sie aber 
ndaültig das Feld behaupten werden, hängt noch von dem 
lusfall der vielen Stichwahlen ab, die noch notwendig sind. 
zn Wien selbst können sie in dieser Beziehung beruhigt der 
iächsten Tagen entgegenschauen, denn bereits allgemein ist das 
Urteil laut geworden, daß die Ghristlich-Sozialen, die ihnen 
im Stichkampfe gegenüberstehen, unterliegen müßten. Unter 
diesen Kandidaten wäre dann auch Tr. Geßmann, der Minister 
1. D. und Erbe Luegers, der dann an sich selbst erleben müßte, 
daß das Bündnis mit den Agrariern ihm zum Unheil ge— 
worden ist. Eine heilsame Lehre, die nicht nur in Oeiter— 
reich allein Anwendung finden sollte. d.) 
RKeichserbichaft und Wissenschaft. 
Zustizrat Bamberger zeigt im demnächst erscheinenden 
Heft 24 der „Grensboten“, wie hervorragende Lehrer 
der Volkswirtschaft und der Staatswissenschaft übereinstimmend 
zu der Auffassung gelangt sind, daß die unbegrenzte Ver⸗ 
vandienerbfolge zugunsten der Gesamtheit eingeschränkt werden 
nüsse. Außer den Philosophen John Stuart Mill, Hegel 
und Trendelenburg. außer den Nationalökonomen Adolf 
Wagner, Gustav Schmoller und J. Conrad sind folgende Ge— 
ehrte für eine Erbrechtsreform im Sinne Bambergers ein— 
jetreten: F. J. Stahl, Baumeister, Baron, Bluntschli, H. 
». Scheel, Bernhöft, W. v. Blum, H. Kömpe, M. Sehring. 
Bamberger schließt: 
„So hat die Wissenschaft in ihren namhaftesten Vertretern 
in Uebereinstimmung mit der öffentlichen Meinung ihren Wahr— 
pruch gefällt. Sich darüber hinwegsetzen hieße Macht und 
Wert der geistigen Arbeit im politischen Leben der Nation 
interschätzen. Aufgabe der Regierung und der Volksvertretung 
wird eine gründliche, stetig fortschreitende Besserung der Fi— 
das Erbrecht des Reiches zu sorgen. Durch diese Maßregel 
vird eine gründliche, stätig fortschreitende Besserung der Fi— 
ianzen gewährleistet. Innerhalb einer kurzen Frist ist die 
Ibstoßung der ganzen Reichsschuld möglich. Daß dies zur 
ztärkung der Finanzlage Deutschlands, zur Erhöhung seiner 
Zewegungsfreiheit und zur Sicherung des Friedens beitragen 
wird, das ist nicht zu bezweifeln.“ (6.) 
2 
Nach dem ergreifenden Gottesdienst gab der Markgraf Be— 
sehl, daß alle nach dem Marktplatz zurückgehen sollten. 
Jetzt ergriff der Bischof zuerst das Wort. Er forderte in 
venigen Worten auf, so sich jemand von Herzen gedrungen 
ühle, seinen Tank für die Ereignisse des heutigen Tages 
»adurch zu bekunden, daß er der Kirche Geschenke oder Ver⸗ 
nächtnisse stiften wollte, der sollte sich melden. 
Es meldete sich auch eine kleine Zahl von Männern und 
Jrauen, die größere und kleinere Geschenke zu machen ver— 
prachen. 
Zuletzt trat, auf zwei Stöcke gesltützt, ein gebrechlicher 
Greis vor. Das feingeschnittene Gesicht umrahmten lange 
veiße Locken und ein langer, weißer Bart. Es war Dietrich 
Fritze. 
„Ich bin ein alter Mann,“ sagte er, „und stehe am 
Rande des Grabes. Ich freue mich, daß meine Gebeine in 
zeweihter Erde ruhen dürfen. So vermache ich jetzt der 
Kirche unserer Stadt ein Schock Silberpfennige und nach meinem 
Tode mein Haus und meinen Grundbesitz mit allem, was drin 
und drauf ist. Nur dine Bedingung stelle ich.“ 
„und die lautet?“ fragte der Vischof. 
„Daß man nach meinem Tode die Gebeine meines ge— 
iebten Kindes von Ilow hierher holt und sie neben mir 
zestattet; und daß man für mich und — meine — Beate 
— einige Seelenmessen liest.“ 
Mit Schluchzen und tränenerstidter Stimme hatte er die letzten 
Worte gesprochen. Alle waren tief bewegt, und der Bischof 
gab seine Zustimmung kund. 
„Und nun habe ich Anlaß, heute Gericht unter euch zu 
zalten,“ sprach Ludwig. „Ich denke, wir können uns fkurz 
rassen. Führt die gefangenen Ritter uid ihre Mannen vor!“ 
Vor der Freitreppe war durch Truppen ein freier Raum 
ibgesperrt. In diesen führte man die Edelleute samt ihren 
Begleitern. 
„Ihr Ritter und edelgeborene Herren,“ redete sie Ludwig 
an, „ich hatte euch durch meinen Vogt gebieten lassen, daß 
die Fehde ruhe, bis wir Herr unserer Feinde geworden lind,
	        
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