Full text: Lübeckische Anzeigen 1911 (1911)

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Wöchentlich 13mal (Wochentags morgens und 
abends. Sonutags morgens) erschelnend. Bezugs⸗ 
preis für das Vierteljohr 3,80 Wark einschließlich 
Bringgeld in Lübeck. Durch die Post bezogen vhne 
Besteligeld 330 Mark. Einzelnummern 10 Ir 
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Anzeigenpreis (Ausgabe A und B) für die f1gesp. 
Zeile 20 Pfg. Kleine Anzeigen (Arbeitsmarti usw.) 
Pig., für Auswärtige 30 Pfg., f. Geschäftl. Mit- 
eilungen 1Mi. d. Zeile. Tabellen⸗ u. schwieriger 
Satz den Anforberungen entiprechend höher. o o 
Beilagen: Vaterstädtische Blätter. — Der Familienfreund. 
161. Jahrgang 
Eine ununterbrocgene Keltze der Jahrgange der Cũbednischen An⸗ 
zeigen. von Grundungs· Jahre 1781 (6 Mmary ab. kesindet sich 
n Archis des Verlages, lorie in der Stadioibliothek zu Sabeck 
Drud und Verlaa: Gebrüder Bor— Fam. heäS. in Lũbeck. — Geschäftsstelle Adrek haus (Köniaitt. 46). Ferniprecher 2000 u. 8001. 
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Ausgabe 4. (Große Ausgabe) Mittwoch, den 324. Juni 191.1. Abend⸗Blatt Ur. 295. 
Amtsblatt der freien und Hansestadt Lübeck 
heiblatt: Gesetz⸗ und Verordnungsblatt :5 
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Nachrichten für das Herzogtum Lauenburg, dee 
gürstentümer Ratzeburg, Lübeck und das angren⸗ 
zende mecklenburgische und holsteinische Gebiet. 
Erstes Blatt. Hierzu 2. Blatt. 
näααäXRXD¶ O 03ÊNX XRàÂRααοRXααœXααααR)Yæòää,Oää ααααασσ σασRαισα. 
Amfang der heutigen Nummer 6 Seiten. 
nichtamtlicher Ceil. 
Ein neues Tunis? 
GWVon unserem Auslands⸗-Korrespondenten.) 
Paris, 13. Juni. 
Marokko ist auf dem besten Wege, für Frankreich ein 
neues Tunis zu werden. Alles erinnert an die tunesische 
Expedition im Jahre 1881. Auch damals sind die franzö—⸗ 
ischen Truppen ohne Schwertstreich in Tunis und Kairouan 
ingezogen, und auch damals haben die Soldaten und ihre 
Führer mit Lächeln die Worte des Ministerpräsidenten hinge— 
sommen, der von der Tribüne der Kammer verkündete: „Die 
ranzösische Republik hat bei Beginn der tunesischen Expedition 
feierlich jeden Plan der Besitznahme, jeden Gedanken der Er— 
oberung zurückgewiesen. Sie erneuert jetzt diese Erklärungen 
in der Stunde, wo die Lösung der Frage bevorsteht. Aber 
die Regierung des Bey ist bereit, uns auf ihrem Gebiet 
alle Vorsichtsmaßregeln treffen zu lassen, die sie selbst offenbar 
auherstande ist, mit ihren eigenen Kräften anzuordnen.“ 
Setzen wir nun statt Bey — Sultan und statt Tunis 
— Marokko, so sind wir im Jahre 1911 dort, wo wir 1881 
varen, nur der Schauplatz hat sich vermittelst der Schneeball⸗ 
»olitik etwas nach Westen geschoben. Und in der Tat, Frank— 
eich hat es großartig verstanden, stets die Ein— 
verleibung und Eroberung von Tunis zu 
bemänteln. Noch heute heißt es, daß gemäß dem Bardo— 
Vertrage Frankreich Tunis zwar besetzt habe, aber nur im 
Namen des Bey dort regiere. 
In Fez sind nun die Europäer „befreit“, und Frankreich 
jat sich ja wohl durch die getreue Ausführung der Akte 
don Algeciras Europas Dankbarkeit erworben. Der General 
Moinier „züchtigt“ die Stämme in der Umgegend von FJez. 
doch jeder Gedanke an ein Protektiorat wird abgeleugnet, 
rotzdem der arme Sultan wehmütig geäußert haben soll, 
wenn die französischen Truppen abzögen, dann ginge er mit. 
Die Frage ist jetzt Wird Frankreich aus Mensch— 
lichkeit in Fez bleiben, wie es aus Menschlich— 
eeit in Tunis blieb? 
Die Vorbereitungen dazu werden schon getroffen. Von 
Fez nach der Küste und von Fez nach Algier werden Etappen— 
linien gezogen, die Marokko wie ein Netz umspannen, und 
in jeder Etappe bleibt zufällig eine kleine Garnison. Die 
Truppen des Scherifs werden mehr und mehr den algerischen 
und tunesischen Soldaten ähnlich, und die „Sicherheit“ in 
Marokko wird immer größer, je größer der französische Oel— 
fleck wird. Und Europa sieht zu und nickt Beifall! In— 
wischen läßt sich die französische Regierung durch „die Logik 
er Ereignisse“ führen, das heißt, sie stedt allmählich Marotko 
nudie Tasche, wie sie Tunis in die Tasche gesteckt hat. 
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Auch die Eroberung von Tunis hat während der Oster- 
ferien begonnen, als der Widerstand des Parlaments aus— 
zeschaltet war, und während der großen Ferien war sie be— 
udet. Man scheint das alte Rezept von 1881 im Jahre des 
zeils 1911 wieder anwenden zu wollen. Um die Gemüter 
a Frankreich abzulenken, hatte man 1881 die Verweltlichung 
er Schulen und der Hospitäler erfunden. Heute haben wir 
ie „Défense de lPécole laique“. Genau wie damals haben wir 
ie Wahlreform, damals das Listensystem, heute die Ver— 
ältniswahl. Es kommen heute noch der Champagnerkrieg 
uind die Arbeiterpensionen hinzu. um die Blicke im Innern 
estzuhalten. 
Vor dreißig Jahren führte allerdings Jules Ferry die 
'ügel der Regierung, der Schöpfer des französischen Kolonial— 
eiches, und Gambetta übte seinen Einfluß aus. Der heutige 
Ninisterpräsident hat nicht den eisernen Willen Jules Ferrys, 
nd Herr Delcassé ist kein Gambetta. Vom militärischen 
itandpunkte aus war die Lage für Frankreich 1881 besser. 
zrankreich konnte 30 000 Mann nach Tunis schicken, die es 
ald auf 50000 vermehrte. Es konnte das Festland ent— 
lößen, weil Bismarck Frankreich absichtlich freie Hand ließ, 
amit es sich in Afrika festbisse. Heute stehen die Akltien 
twas anders. Zunächst ist Spanien als Nebenbuhler in 
dordafrika aufgetaucht, und dann nötigt die abwartende 
zaltung Deutschlands Frankreich zur Vorsicht. 
Die militärische Macht hat sich inzwischen auf dem euro— 
äischen Schachbrett verschoben. Frankreich kann nicht ohne 
veiteres Truppen über das Mittelmeer werfen. Wenn es 
ies tun will, wird es Deutschland dafür Gegenleistungen 
zewähren müssen. Und vor allem: Frankreich hat seine 
chwarze Macht in Afrika, von der soviel gesprochen wird 
ind die unabhängig von den Truppen des Mutterlandes in 
dordafrika operieren könnte, noch nicht organisiert. Das ist 
es Pudels Kern! Das ist auch die Bremse, mit der die 
kunifizierung von Marokko aufgehalten werden kann. 
GAN.G. C.) 
die Vorarbeiten sür die neue preußische Cinkommen⸗ 
steuernovelle. 
zie das augenblicklich geltende preußische Einkommen- und 
Ergänzungssteuergesetz organisch abändern soll, sind im 
rinanzministerium soweit gediehen, daß sie in nächster Zeit 
bgeschlossen werden können. Bekanntlich wird beabsichtigt, die 
reußischen Steuergesetze neu zu regeln, nachdem im Früh— 
ahr 1909 infolge der neuen Beamtengehaltsvorlagen die 
inkommensteuer durch eine Novelle erhöht worden war. 
diese provisorische Neuregelung, die eine ziemlich hohe und 
hr willkürliche Erhöhung der Einkommensteuer einführte, 
at auf die Dauer zu stark belastend gewirkt, so daß der 
randtag selbst damals den Wunsch ausgesprochen hatte. 
ine erneute Regelung spätestens im Frühjahr 1912 vor— 
unehmen. 
Die neue Einkommensteuernovelle sieht nun eine voll— 
tändige Neuregelung der Einkommen- und Ergänzungssteuer 
vor. Dadurch sollen einerseits die Härten der Novelle von 
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1909 ausgeglichen werden, anderseits will man Steuer hinter⸗ 
ziehungen erfolgreicher entgegentreten. So wird 3. B. auch 
bei der Ergänzungssteuer der Deklarierungszwang eingeführt 
verden. In der Novelle von 1909 hatte der preußische Land⸗ 
tag Zuschläge beschlossen, die bereits bei einem Einkommen 
»on 1200 Mubegannen, ferner sah der Tarif springende Zu—⸗ 
schläge von 5, 10, 15, 20 und 25 60 vor, der bei der 
geringsten Ueberschreitung der Grenzsummen sofort eine sehr 
viel höhere Steuerleistung veranlaßte. Es ist nunmehr be— 
absichtigt, zunächst die Zuschlkäge von den unteren 
FEinkommen fernzuhalten und bei den mittleren 
und höheren Einkommendie Zuschläge reichhal— 
tiger in den Zwischenstufen zu ghbiedern. Die Er— 
zebung von Zuschlägen als solche wird fortfallen und die 
Steuerstufen etwa um die Höhe der jetzigen Zuschläge erhöht 
werden. Schließlich wird die Novelle auch den Kommunen 
ihre alten Rechte wieder einräumen und ihnen das Recht 
jeben, die Steuer in der gleichen Höhe wie der Staat zu er—⸗ 
heben, während zurzeit die Zuschläge von den Kommunen 
nicht erhoben werden dürfen. Die Vorlage wird dem preußi⸗— 
schen Landtage zu Beginn der nächsten Session zugehen. 
Kriegsministerium und Handwerker. 
Der achte deu sche gewerbliche Genossenschaftstag, der gegen⸗ 
wärtig seinen Kongreß abhält, beschäfiigt sich u. a. mit der 
Frage der Vergebung von öffentlichen Arbeiten und Li ferun— 
zen an gewerbliche Genossenschaften. Nach Mitlteicung des 
Referenien hat der Kriegsminister darauf hingewiesen, daß 
ie Lieferungen der Handwerkervereinigungen nicht immer voll 
ocfriedigt hätten. Daraufhin hat der Verbandsvorstand sich 
mit dem Deutschen Handels- und Gewebelammertag in Ver— 
bindung gesetzt, und beide Korpotationen haben folgende Ge— 
üchtspunkte aufgestellt: 
1. Der Hauptyverband wie der Kammertag halten sich 
für verpflichtet, ihrersrits sür eine Kontrolle der zur Ver— 
gebung gelangten Arbeiten zu sorgen. 2. Zu diesem Zweck 
sind die zur Vergebung gelangenden Arbeiten beiden Ver— 
bänden bekannt zu geben, damit sie die beteiligten Kreise 
aufmerksam machen und zur Betciligung auffordern können. 
3. Hauptverband und Kammertag werden auf Ersuchen 
sich gutachtlich darüber äußern, ob eine in Frage kommende 
dandwerkervereinigung Gewähr für ordnungsmäßige Aus— 
ührung der Arbeiten biete. 4. Hauptverband und Kammer— 
tag werden auf eine entsprechende Kontrolle der Aus—⸗ 
kührung der Arbeiten durch Vertrauensleute bedacht sein. 
Das Kriegsministerium hat diese Vorschläge gebilligt und 
vird unter Voraussetzung der ordnungsmäßigen Durchführung 
oer Kontrolle ijährlich einen festen Prozentsatz der zur Be— 
leidung und Ausrüstung des Heeres notwendigen Gegen— 
tände an Handwerkervereinigungen überweisen 
Auffteigende Entwicklung der Handwerksbetriebe. 
Auf Grund einer Untersuchung über die Existenz- und 
Erwerbsverhältnisse der unter den Begriff Mittelstand fallen— 
den Bevölkerungsschichten ist, wie mitgeteilt wird, nach den 
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vem Klang und ohne erkennbares Signal; denn Ehrhards 
Nachfolger blies es zum erstenmal und wußte noch nicht recht 
damit umzugehen. 
Sentze und seine Genossen erbleichten und wurden noch 
bleicher, als sie die Boten des Matkgrafen sahen und ihre 
Botschaft vernahmen. 
Der Führer der kleinen Gesandtschaft Ludwigs war ein 
Ehrfurcht gebietender Mann, Günther Graf von Schwarzburg. 
Er hatte schon unterwegs von den Zusiänden in der Stadt 
gehört und eine seiner ersten Fragen war: „Nikolaus Heutze, 
bist du der erste Bürgermeister dieser Stadt?“ 
„Tawohl, ich bin's,“ sagte Hentze trotzig. 
„Wo sind die gefangenen Ritter?“ forschte der Graf 
weiter. 
„Sie sind im Rathaus,“ erwiderte Hentze kech; „wir haben 
sie zum Tode verurteilt und wir werden sie noch heute zum 
Galgen bringen.“ 
„Sie sind gebunden?“ fragte der Graf. 
„Ja,“ lautete die Antwort. 
„Weißt du, dah das ihre Ritterehre verletzt?“ suhr er fort. 
„Wir haben Mordbrenner gefangen,“ erwiderte Hentze. 
„Weiht du, daß Lehnsleute des Markgrafen darunter sind, 
die allein seinem Richterspruch unterstehen?“ fragte Graf 
Günther. 
„Die Stadt muß sich selber wehren gegen ihre Gegner,“ 
antwortete Hentze srech. „Wo war des Markgrasen Hilfe, als 
sie uns die Häuser niederbrannten?“ 
„Der Markgraf wird dir selber die Antwort darauf geben. 
kinstweilen stehe ich in seinem Namen hier und werde mi 
allen Miitteln seine Rechte schützen.“ 
Er ließ sich zu den Gefangenen führen, kündigte ihnen 
die bevorstehende Ankunft des Landesherrn an und ließ ihnen 
die Fesseln abnehmen. 
Am folgenden Tage kam ein ausdrückicher Befehl des 
MNarkgrafen, die Verhandlungen gegen die Ritter einzustellen. 
Wolfhard von Satzenhofen überbrachte ibn. 
Wendelin. 
Eine Erzählung a neeunaJahrhundert 
von C.Kohlweyer. 
(31. Fortsetzung.) Machdrud verboten.) 
„Junker!“ rief er, „wir müssen fliehen, noch in diesem 
Augenblick, sonst sind wir beide verloren“ 
„Wie sollen wir entkommen?“ fragte Wendelin. „Das 
Steintor ist besetzt, und am Strausberger Tor waltet Ehrhard 
eines Amtes.“ 
„CEhrhard muß öffnen,“ sagte Dieter, „wie es geschieht, 
weiß ich nicht; aber es muß geichehen, und gehe es über 
khrhards Leiche.“ 
Wenige Minuten später hielten die beiden zu Roß am 
Tore. Dort stand Bludo. Und Bludo öffnete ihnen bereit— 
willigst die Pforten. 
Kaum hatten sie die Stadt verlassen, da stürzten schon 
ichreiend bewaffnete Bürger hinter ihnen drein. Aber sie 
waren zu Fuß, und die beiden Flüchtlinge gaben ihren Pferden 
die Sporen. 
Die Bürger eilten zurückh und alarmierten die Stadt. Nicht 
ange währte es, so ritten zehn Bürger den Entflohenen nach. 
So sehr sie aber ihre Pferde antreiben mochten, sie holten 
die beiden nicht mehr ein und kehrten endlich unverrichteter 
Sache zurück. 
In der Stadt war es unterdessen dem greisen Erblehns— 
ichter gelungen, die erhitzten Gemüter etwas zu beruhigen. 
Fr hatte mit Erfolg davor gewarnt, daß die Bürgerschaft 
ich die richterlichen Befugnisse, die dem Landesherrn zustanden, 
inmaße. Zum mindesten müsse er, der die Gerichtsbarkeit im 
sdamen des Markgrafen führte, die sechs Landschöppen zuvor 
zerufen. Das waren die Schulzen von benachbarten Dörfern. 
Daß der getreue Torwächter, der alte Ehrhard, seines 
Umtes so schlecht gewaltet hatte, klärte sich sehr bald auf. Sein 
rlödsinniger Sohn Bludo hatte den Vater erschlagen 
— — 
Das Gericht. 
Der junge Markgraf und seine Räte trauten ihren Ohren 
nicht, als sie hörten, wie die Dinge in Müncheberg standen.“ 
Vor seinem Landesherrn kniete Wendelin, das Haar verwirrt, 
»as Gewand in Unordnung von dem anstrengenden Ritt. 
„Und nun, Herr,“ schloß er seinen Bericht, „komm! hilf! 
File, daß es nicht zu spät werde! Es gilt das Leben der Edel— 
eute, die zum Teil deine Lehnsleute sind. Es gilt das 
leben meines Vaters, vielleicht auch meines Bruders. Sende 
ilende Boten voraus, die dein Kommen verklündigen und dem 
Frevel Einhalt tun. Denn Hans Richter, dein Lehnsrichter, 
wird sie nicht zügeln können in ihrer Wut!“ 
„Ich komme,“ sagte Markgraf Ludwig. „Ich würde meine 
Pflicht verletzen, wenn ich nicht iame. Und ehe du zu mir 
amst, hatte ich schon beschlossen, das Lebuser Land zu be— 
uchen. Wie wunderlich sich das tisft! Die Boten, die allent— 
alben meine Ankunft vermelden, sind unterwegs. Aber ich 
vill in deine Vaterstadt noch welche senden, die voreiligen 
tichterspruch verbieten. Früher, als ich wollte, muß ich nun 
ufbrechen, denn mich verlangt danach, den Gefangenen die 
uälende Haft zu verkürzen. Du aber, tapferer Ritter, der 
neinem Vogt in der Polenschlacht das Leben gerettet hat, 
kärke dich und ruhe dich aus, daßz du beim Aufbruch mir 
srisch zur Seite reitest und mir Kunde gebest von dem Lebuser 
Land. Ihr Herren, nehmet euch jseiner sorglich an!“ 
Damit waren die Ritter entlassen, denn Ludwig begehrte 
noch mancherlei zu rüsten zu seiner Reise. 
Noch zu rechter Zeit meldete des Torwarts Hornruf die 
Unkuntt der markgräflichen Böoten vor Müncheherg. Denn 
as Todesurteil über die gefangenen Ritter — ihre Mannen 
ollten bis zur etwaigen Auslösung in Kerkerhaft verbleiben 
— war soeben von Nikolaus Hentze und seinen Freunden gefällt 
borden. Gerade schickte man sich an, gegen Marquardsdorf 
a verhandeln, als das Horn ertönte, — mit schrillem. schreien⸗
	        
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