Full text: Lübeckische Anzeigen 1911 (1911)

8 — 
— —— 
— 88 
——3 4 ⏑ 
——35 —* J 
* 
—*5 — 
3 — F 
* 5 
—8 —— —— 
E 5 — 
Wöchentlich 13mal (Wochentags morgens und 
abenoẽ Sonntags morgens) erscheinend. Bezugs⸗ 
preis für das Vierteljohr 8,30 Wark einschließlich 
Bringgeld in Lübeck. Durch die Post bezogen ohne 
Bestellaeld 3330 Mark. Einzelnummern 10 Pfg. 
Amtsblatt der freien und Hansestadt Lübeck 
Beiblatt: Gesetz· und Verordnungsblatt cvä 
2580 ο 
—— 
— 
17 * 
Anzeigenpreis (Ausgabe A und 8) für die 5gejp. 
zeile 20 Pfg. Kleine Anzeigen (Arbeitsmarli usw.) 
5 Pig., füũr Auswärtige 30 Pfg., f. Geschäftl. Mit⸗ 
eilungen 1Mk. d. Zeile. Tabellen⸗ u. schwieriger 
San den Anforderungen entiprechend höber. o 
Beilagen: Vaterstädtische Blätter. — Der Familienfreund. 
61. Nachrichten für das Herzogtum Lauenburg, die 
— 88 Füürstentũmer Ratzeburg, Lübeck und das angren⸗ 
— —— sende medlenburgische und holsteinische Geblet. 
uga und Verlag: Gebrüder Borsers G.m. b. B. in Lübed. — Geschäftsstesle Adrek haus Kdoriaitr. 46). Fernsvrecher 9000 u. 00I. 
—— — 
Ausc 
Große Ausgabe) 
Erstes Blatt. hierzu 2. Blatt. 
Amfang der heutigen Nummer 6 Seiten. 
Nnichtamtlicher Ceil. »3 
Die heerschau des hansabundes. 
WVon unserem Berliner Korrespondenten.) 
Berlin, 12. Juni. 
„Selbst die kühnsten Hoffnungen derer, die heute vor 
zwei Jahren unter jubelnder Begeisterung den Hansabund be— 
zründet haben, sind übertroffen“, mit dieser Feststellung be— 
zann der Prasident des Bundes, Geheimer Justizrat Professor 
Dr. Rießer, nach kurzen Begrüßungsworten der mehr als 
10 000 Erschienenen seine Einleitungsrede für den Ersten Allge— 
meinen Deutschen Hansatag. Er bezog die Worte auf die 
„gewaltige und schlagfertige Organisation“, die in den beiden 
sßerflossjenen Kriegsjahren geschaffen sei. Sie konnten aber 
ebenso gut der Riesenversammlung gelten, die sich in dem 
größten Saale Deutschlands, dem festlich geschmückten Sport⸗ 
palast, zusammengefunden hatte. Parterre und Logen und 
Tribünen waren überfüllt und ratlos irrten zahlreiche Teil— 
nehmer umher, um irgendwo noch einen Stuhl oder einen 
jreien Sitzplatz zu erhaschen. Wie aber immer, wenn Menschen 
in solchen Massen zu einer Kundgebung zusammenströmen, be— 
seelte die Tausende ein begeisternder Glaube an das große 
Ziel, dessen Verherrlichung die Tagung galt. Und auch die 
hansabundleitung hatte durch das Arrangement der Aus— 
chmückung und die Hineinsetzung der Rednertribüne in das 
Riesenparterre des Saales alles getan, was zum Gelingen 
ver Veranstaltung möglich war. Die schlechte Akustik, die dem 
Bund der Landwirte bei seiner Frühjahrstagung in demselben 
Raum noch übel mitgespielt hatte, machte sich heute kaum 
noch bemerklich. Und selbst die weniger redegeübten Referenten 
waren in allen Teilen des weiten Raumes gut zu verstehen. 
Aber diese weniger geübten Redner waren durchaus in der 
Minderzahl, obwohl man die Auswahl so getroffen hatte, 
daß auch der einfache Mann aus der Werkstatt, wie der 
aus dem Kontor zu Worte gelangen sollte. Freilich nicht 
leder hat die hinreißende Redegabe eines Rießer. Seine 
mit hohem Schwung vorgetragene Ansprache riß die Massen 
wiederholt zu stürmischen Beifallskundgebungen hin und die 
Stellen, an denen er scharfe Selbstkritik am Bunde und an 
dem deutschen Bürgertum übte, das „mit unbedingter 
Solidarität, mit eiserner Disziplin und mit jener dem geringsten 
Arbeiter oft mehr als dem Vertreter des Bürgertums eigenen 
ODpferwilligkeit“ sich zur entscheidenden Wahlschlacht rüsten müsse, 
anden die lebhafteste Zustimmung. In der Form vornehm, 
m Inhalt bestimmt, in der Polemik milde, in der Kritik 
reimũtie war diese Ansprache das Meisterstück eines Nifre 
Wendelin. 
Eine Erzählung a eynten Jahrhundert 
von C. Kohlweyer. 
60. Fortsetzung.) —1 Machdrucd verboten.) 
„Was geht uns der Bann an,“ sagten die anderen. „Um 
so günstiger ist für uns die Fehde, denn den Städtern fehlt 
der Mut.“ 
Diese Ansicht verfochten Dietrich Stift und Thomas Stein—⸗ 
leller. Und wirklich, sie drangen damit allmählich durch. 
Die Henninge, Heyne Eichendorf, Hans Ilow, sie legten 
iich schließlich fest auf die Meinuna: „Was qgehbt uns der 
Bann an?“ 
Und so kam der große Plan zustande. Müncheberg sollte 
bei Nacht überfallen werden, wie's mit Göritz geschehen war. 
Alle zur Verfügung stehenden Mannschaften sollten mitwirken. 
In die Häuser wollte man Feuerbrände legen. Plündern 
und Beute machen dürfe jeder nach Belieben. Wer Gegenwehr 
leiste, sollte niedergehauen werden. Wer sich gesangen gebe, 
sollte weggeführt werden; das gäbe später reichlich Lösegeld. 
Vielleicht ließe sich durch solchen Ueberfall gar ektreichen, dah 
die Stadt um Frieden bäte. Den wolle man ihr großmütig 
gewähren, aber nur gegen schweres Lösegeld. Müncheberg müsse 
endlich den Schimpf büßen, den es den Tdelleuten angetan 
habe. 
Die verabredete Nacht kam. Kein Mondonschein leuchtete, 
aber es war sternklar. 
Einige wenige Bürger, die in der Nähe des Steintors 
wohnten, flüchteten ängstlich in ihre Häuser; denn deutlich 
hörten sie vereinzelte schaurige Laute und dumpfes Poltern. 
Der Teufel ging wieder um. Oder war's die alte Winding? 
Um Mitternacht waren die Feinde in die Stadt einge— 
drungen. Freilich die Hunde bellten schon lange. Aber das 
machten sie öfters so; gab einer das Signal, so heulten die 
anderen mit; aus Pflichtgefühl oder aus Vergnügen? Wer 
mochte das entscheiden! Laß sie bellen! 
Und dann kam das jsurchtbare Crwachen. Der Feuerschein 
weckte gleichzeitig mit Ehrhards Hornruf. Die granenhaften 
Nachtszenen — wer kann sie beschreihen? Wer ein qgeschärftes 
Dienstag, den 13. Juni 1911. 
— — — — —— — — 
der Massen des gewerbtätigen Bürgertums zu den Fahnen 
des Hansabundes. 
Die auf Rießer folgenden Redner bemühten sich in der 
dauptsache um den Nachweis, daß der Hansabund eine Not- 
vendigkeit in unserem gegenwärtigen wirtschaftspolitischen Leben 
ei und daß er nichts anderes erstrebe, als die Gleichberechti— 
zung aller erwerbstätigen Kreise des deutschen Volkes. Es 
virkte fast ermüdend auf die Zuhörer, immer wieder die 
Gersicherung zu vernehmen, daß der Hansabund wirklich und 
vahrhaftig ein Freund der Landwirtschaft sei und nichts 
inderes als die Beseitigung der unerträglichen Sonderbeein— 
lussung unserer Gesetzgebung und unseres ganzen öffentlichen 
debens durch die Agrardemagogie anstrebe. Aus Nord und 
Zzüd, aus Ost und West stinimten die Vertreter von Industrie, 
zandel und Handwerk in dieser Veriicherung rührend überein. 
Iber was wird es helfen? 
Deshalb war es gut, daß der nationalliberale Reichstags- 
bgeordnete Stresemann in seiner glänzenden, fast — 
rochen vom Beifall begleiteten Rede die Vernachlässigung ves 
zürgertums durch Gesetzgebung und Verwaltung an einer Reihe 
inleuchtender Beispiele nachwies. Sein Vorschlag, der Bund 
»er Landwirte möge einmal eine 'leiner üblichen Frühjahrs- 
araden in einem Lokal am Hamburger Hasen abhalten, be— 
euchtete kurz und prägnant den ganzen Widersinn der agrari— 
chen Wirtschaftsauffassung. Das neue Deutschland der Gegen⸗ 
zart mit seinem rielig wachsenden Millionendolk und mit 
einem stetig steigenden Anteil am Welthandel fsührte er der 
zersammlung so plastisch vor Augen, daß man meinen sollte, 
uch ein Agrarier, der sich zufällig heute in den Sportpalast 
erirrt hätte, müßte von der Unhaltbarkeit der ihm ge— 
zedigten Welt- und Wirssanschauungen überzeugt wor⸗ 
»en sein. Und dann —— Nachweise ber politischen 
kinflublosigkeit derjenigen Volksschichten, die in Wirklichkeit 
»ie Repräsentanten dieses neuen Deutschlands der Gegenwart 
ind: die Nichtberücksichtigung von Industrie und Handel in der 
zusammensetzung fast aller deutschen Ersten Kammern, die 
nangelhafte wirtschaftspolilische Vertretung des industriellen 
deutschlands durch die Botschaften und Gesandtschaften und 
Zdonsulate im Ausland, die Vassivität der Behörden gegen— 
iber den begründeten Forderungen der Werte schaffenden Kräfte 
inseres Volkes. Als er die neueisten Vorgänge bei der Beratung 
es Fortbildungsschulgesetzes im Abgeordnetenhause erwähnte, 
oie Bestrebungen auf Einführung des Religionsunterrichtes in 
diese der Fachausbildung gewidmeten Anstalten und der Unter— 
tellung des gesamten fortbildlichen Unterrichtswesens unter 
den Kultusminister statt unter den Handelsminitter, da brauste 
ninutenlanger Beifall durch die Hallen. Aber nicht minder 
ebhaft stimmte man dem Redner zu, als er den Köhler⸗ 
lauben an die Macht der Eingaben und Petitionen ver— 
pottete, der so viele Jahrzehnte die Vertreter von Handel 
uind Industrie beherrscht habe. Und als er dann am Schluß 
ainor nockendon Nie er ilaameinen nolitischen Mokr- 
Gewissen besessen hätte, der hätte sich sagen müssen: das jst 
die Strafe für Göritz! 
Die wehrlosen Männer, die so dürftig gekleidet auf die 
Straße liefen — ach, wie viele standen und lagen schon mit 
Stricken gebunden da! 
Das Geschrei wurde nach und nach so durchdringend, daß 
niemand mehr sein eigen Wort verstane. — 
Und immer weiter drangen die Feinde vor. 
Aber nun kam es doch etwas anders. Die Straße war 
gesperrt. Eine Schar bewaffneter Bürger stand da zur Ab—⸗ 
wehr. Die Klingen kreuzten sich. Pfeile und Wurfgeschosse 
ilogen. Der Kampf begann. Und er stand. 
Grell leuchteten die brennenden Häuser. Die Straßen 
naren eng, die Front der Kämpfer war schmal. Die Muünche— 
berger gingen nicht vor zum Handgemenge, sie blieben in 
Reih und Glied. Aber sie standen. J 
Die Pserde der Edelleute wurden scheu von der gleißenden 
Glut, oder sie sanken, von Speeren getroffen. 
Da, was war das? Auf die Edelleute und ihre Mann- 
chaften flogen Pfeile und Wurfspeere vom Rücken her. Die 
letzten wandten sich um. Siehe da, auch hier die Straße 
gesperrt. Und auch hier standen die Bürger in geschlossener 
Reihe; keiner ging vor. 
Doch der schlimmste Gegner waren die brennenden Häuset, 
die niemand löschte. Die Hitze in der engen Häuserzeile 
ward unerträglich und ermattete schnell die Streiter. Brennende 
Balken und Dachstühle, ganze Wände stürzten in die Straße 
mitten zwischen die Eindringlinge. Manch einer kam in den 
Flammen um, so einer der Henninge. Viele hatten Brand— 
vunden. 
Das Morgenrot leuchtete auf und das junge Tageslicht. 
ẽs schaute verwundert auf wehrlose Gefangene. Wer waren 
die? Thomas Steinkeller war's und Dietrich Stift, Heyne 
Tichendorf, Hans Ilow, ein Henning und alle die Knappen und 
Gutsleute, soweit sie noch am Leben waren. 
Die Feuersbrunst war gelöscht. Die Löscharbeiten waren nicht 
zroß gewesen. Was einmal brannte, mubte aufgegeben wer— 
den, da es doch nicht mehr zu retten war. So begnügte 
nan sich, einige neue Brände, die durch Ueberspringen von 
Flammen und Funken enfstehen wollfen, qleich im Keime zu er⸗ 
Ahend⸗Blatt Ur. 293. 
J 
ιιπαατσ. 
pflicht aufforderte, ging es wie ein Gelöbnis der Treue durch 
die Massen. 
Stresemanns Rede war wohl der Söhepunkt der offiziellen 
Tagung. Auch die zahlreichen Reichstags- und Landtagsabge⸗ 
»sdneten der nationalliberalen und fortschrittlichen Partet 
ollten ihr lebhaften und anhaltenden Beifall. Dann 
etzte noch eine lange Reihe von Begrüßungsansprachen ein, 
zie mit einer für solche Riesenversammlung bewundernswerten 
nuhe angehört und freudig entgegengenommen wurden. Es 
var eine wohlgelungene Kundgebung, auf die der Hansabund 
alle Ursache hat, stolz zu sein. 
Freilich im Hintergrund stand immer das Gespenst der 
fkommenden Wahlen. Wird der Bund auch in der Wahl⸗ 
schlacht alle die Hoffnungen erfüllen, die durch diesen Ersten 
Deutschen Hansatag wieder neu entfacht sind? Die Gegner 
hefürchten und die Freunde hoffen es. Qui vivra. verrat (d.) 
Frankreich und Spanien in Marokko. 
Angesichts der drohenden Sprache, die die Pariser Prefse 
gegen Spanien wegen seines Vorgehens in Marokko führt, 
darf nicht vergessen werden, daß die französische Regierungç 
»is zum 12. d. M. anscheinend jeden diplomatischen Schriti 
zermieden hat, der Frankreich gegenüber Spanien festlegt. 
die spanische Marokkoaktion mag zwischen dem französischen 
Botschafker in Madrid und den Vertretern der spanischen 
Legierung eingehend, vielleicht auch ernst besprochen worden 
sein; von einer Note aber, die Frankreich deswegen Spanien 
oder den Mächten zugestellt habe, int bis zur Stunde nichts 
hekannt geworden. Bei diesem vorsichtigen Verfahren Frank— 
reichs versteht es sich von selbst, daß die übrigen Mächte betr. 
der spanischen Marokkoaktion Zurückhaltung beobachten. 
Weitere telegraphische Meldungen besagen: 
Paris, 12. Juni. Nach einer Meldung, die als offiziös 
angesehen wird, verständigte die französische Regie— 
rung die Signatarmächte der Algecirasakte, daß sie den 
Maßnahmen der spanischen Regierung in der Gegend 
»on Eltsar ihre Zustimmung verweigere. 
Köln, 12. Juni. Zum neuesten Stand der marokklanischen 
Frage erklärt. die Kölnische Zeitung anscheinend offiziös, daß 
die französische Regierung Mahnungen zum Maßhalten an die 
ranzösischen Zeitungen gerichtet habe. Die Annahme, daß 
Deuischland hinter Spanien stehe, sei unzutreffend. In Ber⸗— 
iin sei man mit Spaniens Verhalten nur insoweit befaßt 
gewesen, als Spanien in Berlin, wie auch wohl bei den anderen 
Mächten, von der vollzogenen Besetzung Mitteilung machte 
und diese, ähnlich wie Frankreich, mit der Unsicherheit und 
dem Schutz der eigenen Untertanen begründete. Ebenso sei 
odie Versicherung abgegeben worden, daß man es nur mit 
einer vorläufigen Besetzung zu tun habe, eine Versicherung, 
zie von Deutschland einfach zur Kenntnis genommen wor— 
—r 
An 
stiden. Etwa zwanzig Häuser waren io zerstört; freilich hatten 
ie meist nur ein Erdgeschoß und waren klein. Auch die Hinter⸗ 
zebäude waren fast alle gerettet, so daß die betroffenen Bürger 
rnicht gänzlich ohne Unterkommen waren. 
Mit lautem Geschrei wurden die Gefangenen nach dem 
Marktplatz geschleppt. Sie waren wohl alle von dem Aus— 
nang ihres Fehdezuges überrascht und boten mit ihren mutlosen, 
om Rauch geschwärzten Gesichtern, mit ihrem zerzausten Haar 
uind ihren im Kampfe zerrissenen Gewändern einen bejammerns- 
verten Anblick. Es gab unter der begleitenden Menge Ent— 
üstete genug, die ihren Zorn an den Gebundenen durch 
Büffe und Schläge ausließen. 
Der Lärm der Menge war unbeichreiblich, die lauten Zurufe, 
oweit sie nicht Schimpf- und Schmähreden waren, einigten 
ich in dem bereits fertigen Urteil, daß sämtliche Gefangenen 
am Galgen gehenkt werden mühten, und zwar sofort. Ja— 
einige Uebereifrige wollten dazu erst gar nicht den Galgen— 
hügel, der vor der Stadt lag, benutzt wissen, und schleppten 
schon Balken herbei, um die Hinrichtung aleich auf dem 
Markte vorzunehmen. 
Marquardsdorf und der Erbrichter konnten sich von der 
Freitreppe des Rathauses aus kein Gehör vor der Meng«e 
derschaffen. Einer der lautesten Schreier war Nikolaus Hentze 
der von dem Ritter gar keine Notiz nahm und sich aufspielte, 
als wäre er selber schon der erste Bürgermeister. 
Der Versuch Hans Richters, des Erblehnsrichters, die Ge 
jangenen in die Ratsstube schaffen zu lassen, um dort gegen 
sie zu verhandeln, mißlang völlig. 
Endlich hatten die Mahnungen des Bürgermeilters zur Ruhe 
doch einigen Ersolg. 
„Bürger!“ rief er, „ihr bedürft alle der Ruhe nach dem 
Zchrecken dieser Nacht. Die Gefangenen, die den Frieden unserer 
Stadt gestört haben, werden ihre Strafe nach Recht und Geset 
»ekommen. Die Gerichtsverhandlungen —,“ 
„Keine Verhandlungen!“ schrie die Menge durcheinander 
„An den Galgen! Aufhängen! Sogleich!“ 
Es dauerte wieder eine geraume Weile, bis einigermaßen 
Ruhe eintrat. Als das geschehen war, wandte sich plötzlich 
Nikolaus Hentze an die Volksmasse. 
Bürqgqer!“ schrie er. laßt euch euer Recht nicht nehmen
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.