Full text: Lübeckische Anzeigen 1911 (1911)

1 hen J F * 8 53 2 7 . J * mee o8 7 —— 
2— oS — 
— * 7 * * — * J — — F — 9 7— 4 9— * —8 —J. * 7 
—33 —58 — —⏑ —1 —9 —— 38 * —4 * —2 LA 
Ausgabe A. Montag, den 12. Juni 191. 
3 300 M. 2000 m. a liefen. Michasl (Lt. Stark) 1. Tot.: 
Aus den Nachbargebieten. α 
— Nach Schluß der Rennen wie zu Beginn wurden die 
J zuschauer von den jungen Margareten⸗-Verkäuferinnen des 
Schwarzenbek, 12. Juni. Von einer Lokomo⸗ am gestrigen Sonntag stattfindenden Blumentags bestürmt. 
käve überfahren. Sonnabend nachmittag wollte die Ver—⸗ Wohl keiner der Besucher hat es sich nehmen lassen, den 
käuferin Adele Helms aus Hamburg das Bahngeleise auf dem reizenden Verkäuferinnen einen Obolus zu spenden, um dafür 
Bahnhof überschriten. Sie kam zu Fall und wurde von entweder Margareten oder Postkarten in Empfang zu nehmen. 
einer Lokomolive erfaßt, die ihr beide Beine und einen Arm ks war ein guter Gedanke des Komitees, gerade mit dem 
abfuhr. Renntag einen Blumentag zu verbinden. Der Ertrag des— 
elben dürfte für Lauenburg immerhin eine Summe von 1000 
bis 1500 Meergeben, der in die Kasse des Lauenburger 
Frauenne-nvom MaA⸗n Hreuz flienen 
Der deutsche Rundflug 19.1. 
Sonderbericht der Lübedischen Anzeigen.) J 
d. Berlin, 11. Juni. 
Unser Berliner —ock-Mitarbeiter sendet uns von 
dem Beginn der deutschen Flugreise folgendes Stimmungsbild: 
Langsam zog ein stahlblauer Lichtschimmer am Horizont 
des Nachthimmels auf. Sein kaltes, mattes Leuchten ver— 
rieb den strahlenden Zauberschein, in den die Sonnabendnacht 
oie glänzende Friedrichstadt gehüllt hatte. Aber was ist das? 
Der sieghafte Frühmorgen treibt nicht wie sonst die letzten 
ßummler ins Auto und säubert nicht in altgewohnter Weise 
ie lebhaften Strahen, daß sie wenigstens eine Ruhestunde 
zaben im unaufhörlichen Kreislauf. Die hartnäckigsten Café— 
vanderer werden plötzlich wach von nächtlichem Taumel und 
n einheitlichen Scharen strömen sie zu den Untergrundbahn— 
altestellen. Und ihnen begegnen, o schreckliches Wunder, end⸗ 
ose Wallfahrtszüge eben dem Bett entstiegener Familienväter 
nit dem ganzen Haushalt bis auf den letzten Sproß. Man 
zat mit dem Heroismus, den man mitunter in großen Stunden 
indet, die kostbare, eine Woche lang ersehnte Sonntagsruhe 
his zum 11-Uhr-Kirchgang geoptert — auf dem Altar des 
üngsten Sports. Berlins Auferstehung um 3 Uhr des Nachts! 
Die Schrecken der Sintflut scheinen wiedergekehrt. Die neue 
Arche Noah nennt sich Stadtbahn und fährt ins Paradies 
Johannisthal. Aber keines Altvaters Macht hätte hingereicht 
die tragikomischen Katastrophen zu verhindern. die sich auf 
dem Görlitzer Bahnhof vollzogen. Tie wirkich „ältesten“ Ber— 
iner sagten, so etwas sei unerhört in der Geschichte der Pökel⸗ 
ahrten. Drei breite Bahnsteige waren so besetzt, daß bei 
»em nächsten Menschen, der hinauskam, notwendig die Fülle 
berlausen und in die Geleise flichen mußte, ein Opfer des 
inpustenden Zuges. Und unten an 10 Billettschaltern Hundert⸗ 
ausende von Menschen, von denen jeder seine individuelle 
zkala fürchterlichster Protestworte (uns mild zu benennen) absang 
und ein ungeheures Schreien zum Frühhimmel aufstieg. Es 
var etwa3 Uhr. Auf dem 15 Kilometer langen Schienen⸗ 
trang Berlin-Johannisthal stand Zug um Zug, jeder gestopft 
vie ein Familienkoffer vor der Sommerreisen. .. In den 
hepäcknetzen lagen gekrümmte Menjschen, auf den Dächern, der 
Wagen wankten todesbang die Entichlossensten... Die we⸗ 
rigen Nachtchauffeure verlangten mit leisem, kaltem Lächeln 
vahnsinnige Preise.... Es war ein Auszug aus Berlin, als 
eien die Kosacken eben durchs Brandenburger Tor gezogen, und 
doch wollte man ja nur sein warmes verlassenes Bett rächen. 
Der Flugplatz lag im frischen Morgengianze da, blauäugig 
vie ein junger Knabe. Er nahm die Hunderttausende in seinem 
veiten Schoße auf. Ein schwarzer Kranz von harrenden Men— 
chen zog sich um das langgedehnte Feld. Da sah man eine 
seltene Fülle schöner Damen der großen und kleinen Welt 
die wie reizende Blumen das qgriobe dunkle Bukett zierten, 
ein willkommener Ruheplatz für die müden Augen. Ueber— 
haupt ein internationales Publikum aller Stände: Vom ein—⸗ 
sachen Arbeiter, der von seiner Nachtschicht hierher kam, bis 
zu den Spitzen der „westlichen“ Gesellschaft fanden sich die 
Zuschauer für diese Premiere. Selbst die „weltfremden“ Lite⸗ 
aten fanden sich so zahlreich ein, als würde Gerhart Haupt⸗ 
nann reden. Und nicht zu vergessen das sportsübliche starke 
Kontingent der Engländer und Franzosen. 
Vor diesem einzigartig gemischten Publikum vollzog sich der 
ztart. Lindpaintner und sein Vassagier auf einem Farman- 
»weideder machten den Anfang.5 ⸗Uhr 13 Min. fingen die 
Iropeller an in rasenden Umdrehungen zu surren, hunderttau— 
end Operngläser flogen an die Augen, ein kurzer, leiser 
Besehl des Führers, die Monteure ließen den Apparat los und 
nach wenigen Metern Bodenstrecke stieg Lindpaintner auf und 
slog in ruhig sicherer Kurve dem Süden zu. Zwei Stunden 
päter klapperte sich das Telegramm von seiner guten Ankunff 
in Magdeburg ab und wurde sogleich angeschlagen. Als Zweiter 
tieg Hans Vollmöller mit seiner graziösen „Taube“ auf, 
keichardt (Euler⸗Zweidecker), Carl Viüner, R. v. Moßner folgten. 
Der deutsche Rundflug hatte begonnen. Ein dichter Schwarm 
von innigen Wünschen und guten Grüßen flog den fliegenden 
Hetden mit rascher File in die deutschen Lande nach 
—o — Z 
Froßherzogtümer Medlenburg. 
s88 Grevesmühlen, 12. Juni. Der meclen— 
burgischeLandesschulzenverein hielt hier Freitag und 
Sonnabend seine 15. Hauptversammlung ab, an der rund 
100 Mitglieder und mehrere Ehrengäste teilnahmen und die 
von der Amts⸗ und Stadtbehörde begrüßt wurden. Nach 
Empfang der Gäste tagte am Freitag abend eine Vorversamm— 
lung, in der interne Angelegenheiten verhandelt wurden. Am 
Sonnabend früh fand eine Besichtigung der Malzfabrik und 
darauf die Hauptversammlung statt. Der Vorsitzende, Schulze 
Lammin, Gr.Lantow, eröffnete dieselbe mit einer längeren 
Ansprache, die mit einem Hoch auf den Landesherrn schloß. 
Nach dem Geschäftsbericht ist die Mitgliederzahl dieselbe ge⸗ 
blieben; die Einnahme betrug 442,63 M, die Ausgabe rund 
300 M. Füur den am Erscheinen behinderten Hofrat Ihlefeld 
von hier sprach dessen Sohn, Referendar Ihlefeld, über 
Haftrflichtversicherung und insbesondere über den Haftpyflicht- 
versicherungsverein medlenburgischer Landwirte, der 1898 mit 
1000 Mitgliedern gegründet wurde und jetzt rund 6000 Mit— 
glieder zühlt mit einem Reservefonds von über 200 000 M. 
Die Beiträge sind anderen Vereinen gegenüber sehr niedrig 
und ermäßigen sich nach fünfiähriger Mitgliedschaft auf die 
Hälfte. Sodam fand eine Besprechung über geistliche Bau—⸗ 
lasten statt, in der der Wunsch nach einer gerechteren Ver— 
teilung derselben zum Ausdruck gebracht wurde. Bei der 
Beratung über Beiträge zur landwirtschaftlichen Berufsgenossen⸗ 
schaft bezw. zur Domanial-Schulsteuer beschloßz die Versamm⸗ 
sung, diese Angelegenheiten in den Amtsversammlungen in 
Anregung zu bringen. Lebhaft gestaltete sich die Aussprache 
über Erfahrungen mit dem neuen Domanial-Brandversicherungs⸗ 
gesetz bezw. Neueinschätzung. Anerkannt wurde von der über⸗ 
wiegenden Mehrheit, daß das Gesetz in der neuen Fassung 
große Vorteile biete. Beschlossen wurde, die Wahl von 
Beratungsthemen für 1912 den einzelnen Vereinen zu über— 
lassen. Die ausscheidenden Vorstandsmitglieder wählte man 
wieder und zum nächstiährigen Versammlungsort wurde 
Hagenow bestimmt. Mit einem Hoch auf den Landesschulzen-⸗ 
verein schloß der Vorsitzende die Versammlung. Nach Schluß 
der Verhandlungen war ein Festessen, Konzert und geselliges 
Beisammensein im Schützenhause. Den ersten Toast auf den 
Landesherrn brach?e der Vorsitzende aus. Auf ein an den 
Großherzog abgesandtes Huldigungstelegramm traf folgende 
telegraphische Antwort ein: „Für den Ausdruck der Treue 
danke ich den anwesenden Schulzen aufrichtigst und wünsche 
den Verhandlungen besten Erfolg. Friedrich Franz.“ — Mit 
dem 6 Uhr⸗-Zuge kehrten die meisten Festgäste heim. 
Schönberg, 12. Juni. Von den Krieger— 
vereinen des Fürstentums wurde es längst als eine Last 
empfunden, daß die Beschickung der Abgeordnetentage des 
Strelitzschen Verbandes wegen der weiten Entfernung des 
Fürstentumg vom Herzogtum mit so großen Kosten oerknüpft 
war. Es wurde deshalb ein Antrag auf Aenderung dieses 
Uebelstandes an den diesjährigen Abgeordnetentag in Neu—⸗ 
brandenburg gerichtet. In der gestrigen Sitzung wurde über 
den Antrag beraten. Der Uebelstand wurde anerkannt und 
man ermächtigte den Vorstand der Medlenburg-Strelitzschen 
Kriegerlameradschaft, entfernt wohnenden Vereinen auf ihren 
Antrag Reiseunterstützung für die Beichickuna der Abgeordneten⸗ 
tage zu gewäbre 
Rennen zu Lauenburg. 
Sonderbericht der Lübedischen Anzeigen. 1 
58Lauenburg Elbe), 12. Juni. 
Das gestern (Sonntag) abgehartene Rennen des Rennvereins 
u Lauenburg (EElbe) war von gutem Wetter begünstigt. Der 
morgens niedergehende Regen wurde durch den starken Nordwest- 
vind bald vertrieben, und hellet Sonnenschein lachte trotz drohen⸗ 
der Regenwolken Über der lieblich auf der Dornhorst gelegenen 
Rennbahn, uf der der Lauenburger Rennverein zum edlen 
Wettkampf auf dem grünen Rasen eingeladen hatte. Gegen 
3 Uhr füllten sich die Tribünen, der Sattelplatz und der Fuß— 
gängerplatz recht schnell mit einer großen Zazl sportlustiger 
Damen und Herren aus der Stadt, der Umgegend und der 
weiteren Umgebung aus Haribeerg, Lübeck, Lüneburg und Neu⸗ 
münster usw. Sämtliche Rennen wurden mit einer einzigen 
Ausnahme von 8—28 Pferden bestritten, so daß ein recht inter⸗ 
essanter Sport geboten wurde. Alle 6 Rennen verliefen ohne 
jeglichen Unfall; das ganze Programm nahm einen glatten 
Verlauf. Die Resultate sind solgende: 
J. Krüzener Hürden-Rennen. Ehrenpreis und 550 
Mark. 2400 m.“ 4 liefen. Hunding (Lt. v. Keller) 1. Gondel 
(Lt. v. Lütcken) 2. Xanthi (Herr G. Freese) 3. Tot.: Sieg: 
24: 10. Platz: 11, 11: 10. F 
II. Lütauer Flach-Rennen. Threnpreis und 550 
Mark. 2000m. 4 liefen. Glüchauf (Lt. v. Keller) 1. Her—⸗ 
fules (Lt. Rehn) 2. Michael (Lt. Stark) 3. Tot.: Sieg: 
17: 10., Platz: 11, 10: 10. 
III. Lauenburger Hürden-Rennen. Ehrenpreis 
und 750 M. 2400m. S liefen. Sterling-Gold (Herr G. 
Freese) 1. Water Ouzel (Lt. Wegener) 2. Giulan (Herr 
G. Koch) 8. Tot.: Sieg: 81: 10. Platz: 25, 22: 10. 
IV. Dornhorst-Jagad-Rennen. Ehrenpreis und 800 M. 
3900 m. 2 liefen. Selano (Lt. v. Lütcen) 1. Bel Prison (Et. 
D. Keller) 2. Tot.: 20: 10. 
V. Lauenburger Jagd-Rennen. Ehrenpreis und 
550 M. s liefen. Chalk Mark (Herr 8. Andersen) 1. Bell 
Bird (Lt. v. Brederlow) 2. Castle Hag (Herr G. Freese) 3. 
Tot.: Sieg: 27: 10, Ph.: 22, 39: 10. 
VI Maraareten⸗Trostrenßen. Ebrenpreis und 
Ferner liegen folgende telegraphische Meldungen vor: 
Johannisthal⸗Berlin, 11. Juni. Schon seit den frühen 
wlorgenstunden strömte eine ungeheure Menschenmenge nach 
»em Flugplatze zusammen, um dem Start zur heutigen ersten 
Tagesstrede Berlin-Magdeburg beizuwohnen. Die Eisenbahnzüge 
ind Straßenbahnen waren überfüllt. In endlosen Reihen kamen 
Automobile und Radfahrer an. Viele hatten sich zu Fuß 
uuf den Weg gemacht. Das Wetter war prachtvoll; es herrschte 
Windstille. Es starteten um 5 Uhr 13 Min. mit Passagier 
Zindpaintner, 5 Uhr 17 Min. mit Passagier Vollmöller, 5 Uhr 
20 Min. ohne Passagier Reichardt, 5 Uhr 26 Min. mit Passagier 
Schauenburg, 5 Uhr 44 Min. ohne Passagier Müller, 5 Uhr 
48 Min. mit Passagier König,. 5 Uhr 51 Min. mit Passaaier 
Thelen. 
Der Apparat Büchners geriet infolge Ueberfüllung 
des Benzintanks in Brand; ein Teil der Leinewand wurde zer⸗ 
tört, doch hofft man. den Apparat wieder instandsetzen zu 
rönnen. 
Der Direktor der Luftverkehrsgesellschaft Arthur Muller hat 
noch etnen Preis von 2000 Mägestiftet für denjenigen 
Flieger, der bis 9 Uhr vormittags die längste Zeit in der 
Lusft sein wird. mindeltens aba 30 Miniten 
ια. 
Vollmöllker landete kurz nach 55 Uhr südwestlich von 
Potsdam aus etwa 1000 Meter Höhe in steilem Gleitfluge. 
Bei der Landung zerbrach das Fahrgestell seines Flug⸗ 
Jeeuges. Er landete wegen Motordefekts. Sein Apparat wird 
jofort repariert werden. Vollmöller gedenkt morgen den Flug 
kortzusetzen. 124 
Reichardt ist bei Burg, Thelen in der Nähe von Bran- 
denburg a. Havel gelandet. Schauenburg mußte bei Neu— 
hoß bei Brandenburg aa. Havel wegen Motordefekts nieder- 
gehen. — 
Johannisthal, 11. Juni, 10 Uhr 15 Min. vorm. Thelen, 
der wieder aufgestiegen war, landete zum zweiten Male bei 
Lostau in einem Kornfelde. Der Apparat erlitt geringe Be— 
jchädigungen und wird baldigst repariert werden. Thelen gzog 
sich eine Verstauchung des Daumens zu, während sein Mitfahrer 
unverletzt blieb. 
Magdeburg, 11. Juni. Lindpaint ner traf um 7 Uhr 
20 Min. vormittags mit seinem Passagier hier ein und wurde 
von der vieltausendköpfigen Zuschauermenge begeistert begrüßt. 
Er flog in einer Höhe von 300 Metern und ging vorsichtshalber 
mit gehendem Motor nieder. Er machte eine großze Schleife und 
andete dann ganz glatt auf dem abgesteckten Platz. Linde 
daintner und sein Passagier berichteten, sie hätten den direkten 
Weg nach Magdeburg genommen. Die Orientierung war vor⸗ 
züglich und die Luft vollkommen klar. Beide Flieger hatten 
'ehr unter der großen Kälte zu leiden; in einer Höhe von 800 
Metern war die Temperatur erheblich unter Null. Die Fahrt ver— 
lief durchaus befriedigend; einige Kilometer vor Magdeburg 
liß an den hinteren Dämpfungsflächen ein Spannseil. 
10 Uhr 50 Min. vormittags. Der Flieger Müller ist bei 
Drewitz, der Flieger König bei Kade bei Genthin gelandet. 
Groß⸗Wusterwitz, 11. Juni. Der Flieger König, der heute 
vormittag bei Kade bei Genthin landete, ist abends 8 Uhr 
zum Weiterflug nach Mandebera aufagestiegen. 
Sportnachrichten. 
Deulschrameriken'sche Senderilesse n⸗Rera ten. Sonnabend 
begannen auf der Kieler Förde die dreushen Auswehl— 
rennen für die deutsch-amerükanischen Sonderklasiencegatten. 
hemeldet wurden für diese Auswahlrennen 10 Jachten, die 
n zwoi Divisionen eingeteilt wurden, die für sich bsonders 
tarten. Die Reihenfolge der Jachtien in den briden criten 
im Sonnabend abgehaltenen Rennen war folende: Erstes 
nennen. J. Division: „Wannsee“ 1. „Tilly XIV“ 2. 
Margarethe“ 3. „Irrwisch“‘“ 4. „Jech“ 5. II. Division: 
Seehund III“ 1. „Tilly X2. „Jugend II 3. „Rest V q4. 
„Wittelsbach VII5. — Zweites Rennen. J. Tivision: 
Tily XIV“ 1. „Wannste“ 2. „Margarethe“ 3. „Irrwisch“ 
. „Jed“ 5. II. Dirision: „Serhund III I. „Jugend II“ 2. 
„Tilly X3. — Die drei erfolgreichsten Jachlen werden in der 
Kieler Woche gegen die drei amerikanischen: „Beaver“. „Bibe— 
lot“ und „Cima“ seaeln 
Vermischtes. 
Ziffern vom Berliner Pifingstverkehr. Der diesjährigt 
Bfingstverkehr nahm größere Dimens onen an,. als die verschiedenen 
Berkehrsgesellschaften erwartet hatten. Die Ursache liegt in dem schönen 
Wetter, das an beiden Pfingittagen in Berlin und Umgegend herrschte. 
Die Große Berliner Straßenbahn beförderte auf ihren 
Linien und den Nebenbahnen rund 6100(0) Personen, das heizt, 
300 000 Personen mehr als im Vorjahr Die Hoch⸗ und Unter— 
zrund bahn wurde an den beiden Festtagen von mehr als 583 00 
Fahrgästen benutzt; die Einnahme beziffert sich auf rund 80200 Mt. 
Die Allaemeine Berliner Omnibusgesellschaft 
zeförderte an den beiden Festtagen 607000 Personen. Noch stärker 
var der Verkehr om Pfinastsonnabend. Hier wurden die Omnibusse 
on rund 530 000 Personen benutzt. Diese Zahl bedeutet für die Ge— 
ellichaft einen Rekord, da seilt dem Bestehen der Geselischaft noch 
zie eine so hohe Verkehrsziffer erreicht wurde. Die Dampfschiff— 
ahrtsgesellschaft Stern, die in den Pfingsttagen 84 Damp— 
er und Motorboote unterwegs hatte, beförderte nahezu 400 009 Per⸗ 
onen. Auf den Berliner Stadtund Vorortstationen wurden 
im ersten Feiertag im ganzen 1379570 Fahrkarten (gegen 1163583 im 
Vorjahr) verkauft, am zweiten Feiertage betrug diese Zahl 1322 931, am 
rilten 811133. Der Hauptsirom der Piingstousflügler flutete über die 
PBorortstrecke Beriin — Königswusterhausen: an den beiden ersten Feier⸗ 
agen wurden auf den Stetisnen dieser Strecke über 146 000 (144 600) 
Fahrlarten verkauft, darauf folgte die Strecle Berlin — Potsdam — 
Wannsee mit über 145 000 (138 690) Fahrkarten, sodann Berlin⸗Oranien⸗ 
jurg mit etwa 99500 (87 500), Berlin-Fürstenwalde mit rund 93000 
(92000), Berlin⸗-Werder mit 90000 (80500) Fahrkarten. Auf der 
Stadt und Ringbahn allein wurden 687000 66560000 Fahrkarten ver⸗ 
langt. 
Die Lanfvahn eines Lorbeerkranzes. Die Münöner Neu⸗ 
esten Nachrichten erzählen folgendes Geschichtchhen. In Lindau 
am Bodensee hat letzte Woche ein Rezitationsabend statige— 
runden. Es war das zweitemal seit der Besiedelung des Linden⸗ 
eilandes, daß ein bekennier Darsteller, der cuch in Münden viele 
Berehrer und noch mehr Verehrerinnen hat, mit wohltönender 
Ztimme und musterhafter Aussprache etwas vortrug. Was? — das 
vissen wir leider nicht. War's „Manfred“, war's „Enoch Arden“, 
var's das „Hexenlied“?7 Gleichviel, der Rezikator griff mächtig in 
ie Horfe des Gefühls und riß das Publikum zu schwärmender Be— 
eisterung hin. Voll tieder Rührung überreichte der liebenswürdige 
Bürgermeister der schönen Inselstadt dem Vortragenden einen riesigen 
Ldorbeerkranz mit schöner Widmungsschleife aus Atlasseide. Der Ge— 
eierle ließ sich das Zeugnis der Verehrung in das Hotel tragen, in 
em er abgestiegen war. Andern Tags fuhr er wieder nach Hause. 
— Den Kranz ließ er liegen; nur die Schleife ging mit. Was macht 
nan auch mit 366 Lorbeerkränzen im Jahr? .. Der Hausknecht 
nes Hotels entdeckte das vereinsamte Symbol des Ruhms. Hausknechte 
jaben meist ein tiefes Empfinden. Eine Idee erleuchtete Johanns 
hirn. Würde doch morgen sein bester Freund, ein löniglich bayerischer 
Dienstmann und Kofferträger, begraben werden. Johanns Entschluß 
var rasch gefaßt und ausgefübrt. Am nächsten Tage prangte der 
dorbeer auf dem Sarge des Dienstmanns. Ein paar Pfingit- 
rosen schmückten das eintönige Grün. — Man versichert jetzt, die Stadt⸗ 
ehörde werde in Zukunst mit Lorbeerspenden sehr zurüchhaltend sein 
sder wenigstens auf der Rüchseite der Schleife die Inschrut anbrinaen 
ldallenz; Nicht ine VBearöübnigzwede
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.