Full text: Lübeckische Anzeigen 1911 (1911)

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Wöchentlich 13mal (Wochentags morgens und 
abends. Sonntags morgens) erscheinend. Bezugs⸗ 
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eilungen 1Ml. d. Zeile. Tabellen⸗ u. schwieriger 
Satz den Anjorderungen entsprechend höher. o 0 
Nachrichten für das herzogtum Lauenburg, die 
Fürstentümer Ratzeburg, Lübeck und das angren⸗ 
zende mecklenburgische und holsteinische Gebiet. 
Hrucd und Verlaga: Gebrüuder 8 orch ers G. m. b. S. in Lübed. — Seschãrtsstelle Adreb haus (Koniastr. 46). Fecrniprecher sooo u. 9001 
Beilagen: Vaterstädtische Blätter. — Der Familienfreund. 
161. Jahrgang 
Eine ununterbrogene Neie der Jahrgange der Cibeanischen An-⸗ 
Ee vom Grundungs · Jahre 1751 (6. März) ab, befindet sich 
Archiv des Verlages, lorie in der Stadtbibliothek zu Lubeck. 
Amtsblatt der freien und Hansestadt Lübed 
Beiblatt: Gesetz⸗ und Verordnungsblatt BeP* 
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Ausqgoste 
(Große Ausgabe) 
Donnerstag, den 8. Juni 191. 
Morgen⸗Blatt Nr. 283. 
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Erstes Blatt. hierzn Nlatt. 
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Amsang ver heutigen Num 
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lichtamtlicher Ceil. 
Bebel über die Reichstagswahl und die 
sozialdemokratischen Hoffnungen auf das 
Kleinbürgertum. 
Lübeck, 8. Juni. 
Der Vorwärts veröffentlicht einen Leitartikel nach dem 
anderen, um jeden Zweifel daran zu beseitigen, daß 
die Sozialdemokratie auch im bevorstehenden 
Wahlkampfe die alte Partei des revolutio— 
nären Klassenkampfes sein werde. War es am 
1. d. M. eine Schrift des Parteitheoretikes Kautsky, 
deten sich der Vorwärts zur Einschärfung dieser Taktik be— 
diente. so benutzte er am 4. d. M. eine Vorrede, die Bebel 
zu »der neuen Auflage der Marzxschen Schrift „Die Klassen— 
kämpfe in Frankreich“ geschrieben hat, für denselben Zweck. 
Wir heben aus den Ausführunigen Bebels die bezeichnendste 
Stelle heraus, in welcher er schreibt: 
„Voraussichtlich werden die nächsten Reichstagswahlen der 
Partei, im Vergleich zu den vorhergehenden Wahlen, einen 
erheblichen Stimmenzuwachs einbringen. Aber als wirklicher 
Gewinn kann nur angesehen werden, was über dreiund- 
einhalb Millionen Stimmen hinausgeht, da die 
ungünstige Situation der Wahlen im Jahre 1907 uns mindestens 
eine Viertelmillion Stimmen kostete, die wir bei normalen 
Wahlen hätten mehr haben müssen. Es wird sich also fragen, 
vie weit bis zu den nächsten Wahlen der Stimmungs⸗ 
und Gesinnungswechsel in den lleinbürgerlichen und kleinbäuer— 
lichen Schichten eingetreten ist. Alsdann könnte im Verein 
mit den vermehrten Arbeiterstimmen eine sehr erhebliche Steige— 
rung der sozialdemokratischen Stimmenzahl eintreten, die als— 
tdann Regierungen und herrschende Klassen veranlassen könnte, 
die Frage zu stellen: Was nun? Uns über die Antwort 
auf diese Frage den Kopf zu zerbrechen, ist nicht unsere 
Aufgabe. Es kann alsdann möglicherweise einer jener welt⸗ 
historischen Momente (7) eintreten, die der Entwicklung 
eines großen, zahlreichen und intelligenten Volkes, wie es 
das deutsche ist, neue Wege aufzwingen, mögen die herrschen⸗ 
den Kiassen wollen oder nicht. Für die Sozialdemokratie ist 
die Richtschuur gegeben; sie wird sich nicht, komme was 
molle, von ihrem bisherigen Boden abdrängen oder verleiten 
lassen, ihr bedenklich erscheinende Wege zu betreten; sie hat 
keinen Grund, ihren Feinden gegenüber sich zu Unbesonnen⸗ 
heiten und gewünschten Gewaltstreichen verleiten zu lassen.“ 
Wenn nun auch dieses Rechnen mit einer Krisis 
an und für sich um so mehr Beachtung verdient, je ver— 
trauensseliger bürgerlich-demokratische Kreise das Eintreten der 
Sozialdemokratie für die reichsländische Verfassungsreform als 
Mauserungssystem beurteilen, so ist es nicht weniger 
zßemerkenswert, daß Bebel jenes Anschwellen 
er sozialdemokratischen Stimmen in de— 
Hauptsache von den Kleinbürgern und Klein— 
»Quern erwartet. „Diese Kleinbürger und Kleinbauern, selbst 
Produkte eines rüchtändigen unentwickelten ökonomischen Zu— 
tandes. ließen sich‘“ — schreibt Bebel wörtlich — „von dem 
Sirenengesang der Agrarier und Rückwärtsler mit der Varole. 
»ie Bauern und Kleinbürger zu retten, einfangen und leisteten 
hnen gehorsam Wahlhilfe.“ — Indem aber Bebel insbe— 
ondere die Bauern „Produkte eines rückständigen wirtschaft— 
ichen Zustandes“ nennt, zeigt er sich selbst noch in rückständigen 
luffassungen befangen. Denn im Lager der Sozialisten, denen 
as überlieferte sozialdemokratische Dogma nicht der Weisheit 
etzter Schluß ist, hat man jene Auffassung entschieden zum 
ten Eiren geworsen. „Genosse“ Dr. A. Schulz zum Beispiel 
hvies in den Sozialistischen Monatsheften eingehend 
iach, daß die Ueberführung der kleinbäuerlichen 
8gerhältnisse in Großbetrieb mit einer ge— 
valtigen Einbuße an volkswirtschaftlichem Ein— 
ommen verbunden wäre. Sogar im Getreidebau 
eigten Länder mit bäuerlicher Grundbesitzverteilung (Dänemark, 
rland, Holland und die Schweiz) die höchsten durchschnitt⸗ 
ichen Weizenerträge. Wie sehr aber in der Viehhaltung 
uind Viehzucht der bäuerliche Familienbetrieb produktiver als 
»er Erundbesitz ist, darüber führte „Genosse“ Dr. A. Schulz 
d. a. das Nachstehende aus: 
„In der Pferde-, Rindvieh-, Schweine- und 
Geflüäügelhaltung ist .. der großbäuerliche Betrieb der 
arbeitsproduktivste, in der Schweine- und Geflügel— 
altung ist der mittelbäderliche, in der Geflügel— 
altung auch der kleinbäuerliche Betrieb arbeitsproduk— 
iver als der Großbetrieb. Bei Beurteilung dieser 
zahlen ist aber zu beachten, daß sich unter den Inhabern der 
ßetriebe bis zu 10 Hektar zahlreiche Unselbständige und Nicht- 
andwirte befinden, die der Viehpflege wohl weniger Sorgfalt 
uwenden und daher die Arbeitsproduktivität der untersten 
ßrößenklassen herabdrücken. Vor allem kommt in den 
zahlen nicht zum Ausdruck, daß der klein⸗- und mittel— 
»äuerlicke Betrieb in höherem Maße als der Groß— 
zetrieb Qualitätsarbeit leistet. Der Bauer ist in 
janz Mittel-⸗, Süd⸗e und Westdeutschland der eigentliche 
dierzüchter und wird es mehr und mehr auch im Osten. 
Iber nicht nur in der Tierzucht, sondern auch in der volks— 
virtschaftlich so wichtigen Milchwirtschaft leistet der Bauer 
Aualitätsarbeit. Er versteht in der Regel die Miilchergiebig— 
eit sciner Kühe höher zu steigern, ihr Futterverwertungsver— 
nögen besser auszunutzen und daher die Milch billiger 
zu produzieren als der Großbetrieb.“ 
Der „eisenstirnige“ Bauer, dessen langsames Denken Bebel 
zeklagt, läßt sich also nicht von „Sicenengesang“ einfangen, 
venn er gegen die Sozialdemokratie stimmt, sondern er handelt 
amit vielmehr sowohl im eigenen Interesse wie in dem der 
esamten Volkswohlfahrt, weil er verzüten hilst, daß dadurch 
»as rücsständige sozialdemokratische Ideal, die Bauernwirtschaft 
n gemeinwirtschaftliche Großbetriebe überzuführen, verwirklicht 
rird. Im üÜbrigen ist entschicden beachtenswert, daß Bebel 
elbst zugibt, seine Partei habe aus den Kreisen der Klein— 
ȟrger und Kleinbauern nicht den Zuwachs erhalten, den 
écriedrich Engels sicher erwartet bafte 
cu 
Die Franzosen und Spanier in Marokko. 
Die Besetzung von Larrasch ein gefährliches Abenteuer? 
Nach dem Echo de Paris erklärte Frankre ich der spanischen 
Regierung, es sei der Ansicht, daß die Besetzung Tetuans und Lar—⸗ 
raschs, die durch die Ereignisse keineswegs geboten sei, Verwick⸗ 
ungen im Gefolge haben könne. Auch die englische Re— 
ierung habe in Madrid dringend zur Vorsicht gemahnt und sich 
dem Schritte Frankreichs angeschlossen. Die spanische NRegierung 
cheine jedoch die erteilten Ratschläge nicht berüchsichtigen zu 
vollen. Dies stehe ihr frei, aber sie werde auch die Folgen ihres 
Vorgebens zu tragen haben. 
Der Matin führt aus, die Erklärungen des spanischen Mi— 
nisterpräsidenten, daß die spanisch-französische Preßfehde die beiden 
Regierungen nicht beeinflusse, seien gewiß sehr weise. Aber das 
Bestreben der spanischen Regierung, unter dem Vorwande von 
Polizeimaßnahmen in Tetuan, Larrasch und Elksar den mili— 
ärischen Kreisen Genugtuung zu geben, dürfe nicht in ein 
gefährliches Abenteuer ausarten. 
Ein scharfer Tadel für General Toutse. 
Varis, 7. Juni. Ueber den General Toutse erteilten 
Rückzugsbedehl wird dem Paris Journal aus Algier gemeldet, 
daß Toutée von der Regierung ein Telegramm erhielt, in welchem 
sein Vorgehen scharf getadelt und namentlich die Beschießung 
bon Kasbah und Guerzif und deren Umgebung als Vanda⸗ 
lismus bezeichnet wird. Bei einem anderen Altionsplan hätteé 
ntan, wie das Telegramm erklärt. die durchaus unnützen 
RApfer amn Toten nicht zu beklagen gehabt. Den Schluß 
»es Telegramms bildete der Rückzugsbefehl. Der Rückzug der 
Truppen solle etwa in vierzehn Tagen erfsolgen, doch solle er 
iur vorübergehend sein. Nach einiger Zeit würden die fran— 
hfischen Truppen von neuem, aber unter anderem Ober— 
Refehl und nach anderer Methode am Muluiaflu'se vor— 
rücken. 
Das tatkräftige Vorgehen Moiniers in Marokfo. 
Vy. Tanger. 6. Juni. Die Truppen unter dem Kom— 
nando Moiniers haben das Lager von Zegotta am 1. Juni 
berlassen und Mzala Beni Amar erreicht, wo eine Etappen— 
tation errichtet wird. Zahlreiche Stämme unterwarfen sich in— 
folge des tatkräftigen Vorgehens Meiniers. Am 2. Juni ge— 
angten die Truppen nach Ras el Maf. An der Brücke über 
den Mekasfluß hatten sie zahlreiche heftige Angriffe ma— 
rokkanischer Reiter auszuhalten, die sich trotz Infanterie- und 
Artilleriefeuers bis auf hundert Meter den französischen 
Linien näherten und sich erst zurückzogen, als ihre Reihen 
dotlständig gelichtet waren. Der Kampf dauerte von 7 Uhr 
norgens bis 2 Uhr 40 Min. nachmittags. Die Verluste der 
Marokkaner sind bedeutend. Auf Seiten der Franzosen fielen 
in Stabsarzt und drei Soldaten der Fremdenlegion; dreizehn 
Mann wurden verwundet. Am 3. Juni brachen die Truppen 
ur Erkundung der Ebene von Sais auf. In der Nacht wur— 
den die Vorposten wiederholt angegriffen. 
der Parteitag der Demokratischen Vereinigung. 
Der Parteitag nahm im Verlauf seiner Verhandlung nach 
»nem Referat der Frau Adele Schreiber-Krieger über „Mutter 
und Kind nder Reichzversicherungsordnung'‘‘ 
Theater, Kunst und Wissenschaft. 
Inltendantur am Essener Stadt hrater. Das Cssener Stadt— 
heater soll demnächst eine Art Intendantur ezhalten. Der 
deiter der Vühne wird von der Stadt mit festem Gehalt ange— 
tellt werden. Von der dorligen Theaterkommässion ist bereits 
ein neuer Vertrag ausgearbeitet worden, der mit dem Herbst 
1912 Geltung erhält. Von der öffentlichen Ausschreibung 
der Stelle soll indessen Abstand genommen werden. Hengegen 
werden von der städtischen Verwaliung Meldungen geeigneter 
aund bewährter Fachleute gern gesehen. 
Selbstmord eines alien Schauspitless. In seiner Woh— 
nung in ver Uhlandstraße zu Berlbin machte der fast 60 
Jahre alte Schauspieler und Regisseur Julius Deppe durch 
kinatmen von Gas seinem Leben ein Ende. 
Für das Städtische Theater in Korntanz ist ein neuer 
Direktor verpflichtet worden, Oberregissrur Max Engelhardt. 
Während der letz'en Jahre war Engelhardt in Rußland tätig. 
Er will besonders das Schauspiel mit Spieloper und Ope⸗ 
retten pflegen; die Aufführungen von größeren Opern sollen 
unterbleiben, weil die Konstanzer Vühne dafür zu klein ist. 
Ven dim Verl'ner Bühnen. Direktor Hagin hat für die 
Sommerspielzeit vom 16. d. M. bis 16. August im Neuen 
Kal. Operntheater außer den Gästen, den Kammersängern 
Feinhals, Knote, van Rooy, Zador und den Kammersängerinnen 
Destinn, Leffler-Burckard, Matzenauer, Guszalewicz, Fleischer— 
Edel, noch folgende Mitglieder für das Ensemble verpfslichtet: 
deldentenöre: Trostorff von Breslau, Eckert von Brünn, Carl 
Erb von Stuttgart und Rößner von Graz. Tenor— 
zuffi: Koß von Gaz und Albert von Düsseldorf. Ba ilonisten: 
vom Scheidt von Hamburg, Leonard von Brünn, Werner und 
Renner von Graz. Bassisten: Giesen von Köln, Wittekopf 
»on Breslau und Rauschal von Zürich. Baßbuffo: Maax 
Aschner vom Königl. Opernhaus. Für jugendlich-dramatische 
bartien sind die Tamen Petzl von Hamburg, Burchardt von 
Stuttgart und Wolf von Koln verpflichtet. Als Koloratur— 
sängerin kommt Melitta Heim von Graz und als Altistin- 
sen die Damen Bengell und Martinovska von 'Graz. Die 
IAberregie hat Herr Sattler vom Hoftheater in Schwerin. 
Als ständige Kape'lmeister werden die Herren Selberg von 
Braz, Dr. Prätorius von Köln und Hofkapellmelster Lorentz 
don Karlsruhe tätig sein. — Ueber das neueste Pro— 
ekt Reinhardts, das Berliner Theater der 
Fünftausend, zirkulteren gegenwärtig vesbiedene Gerüchte. 
Bährend man in den Krecsen der Grundstücksinteressenten 
avon überzeugt scin will, daß das neue Theater auf dem 
Lempelhofer Feld errichtet werden wird, wird von einer Rein— 
jardt nahestehenden Seite erklärt, als zukünftiger Standort 
des neuen Hauses käme nur der Westen in Betracht. 
Künst lernachrich en. Wie man aus Bayreuth mitt?ilt, wird 
n diesem Jahre Hans Richter sich wieder unter den Diri— 
jenten der Festspiele befinden. — Elsa Wagner vom Resi— 
„enztheater in Hannover wurde von Max Reinhardt auf fünf 
Jahre dem Deutschen Theater in Berlin verpflichtet. 
Def zit des Halleschn Muslf stes. Aus Halle meldet das 
B. T.: Das Hallesche Musikfest schloß mit einem Defizit 
oon zehntausend Meab. Gehtimrat Lehmann, der 
sekanntlich im Anschluß an das Musiffest der Stadt zur Er— 
»auung einer Musikhalle 300 000 Meuschenkte, deckte diesen 
Fehlbetrag. 
Das Operettenenfemble des Theaters an der Wien unter 
Führung scines Direktors Karczag eröffnete am Sonnabend 
cin Pariser Gastspiel im Vaudeville-Theater mit Le— 
ocqs „Giroflé-Giroflaä“. Am Pfingstsonntag erfolgte bie Erst⸗ 
rufführung von Léhars „Graf von Luxemburg“. Léhar erschien 
»ersönlich am Daärigentenpult. Das Gastspiel der Wiener ge—⸗ 
taltete sich zu einem der sensationellsten Erfolge, den jemals 
remde Künstler in Paris errungen haben. Bezeichnend für 
»en Wandel der Zeiten ist, daß in diesem allerersten Boule— 
vardtheater unter dem Beifall des Pariser Publikums 
einen Monat lang deutsch gesprochen und ge— 
sungen wärd 
XI 
46. Für die d'esj hrigen Richard Waß r⸗F st piel im Mün 
hener Prinz-⸗Regenien Theater, die, wie schon bekannt gegeben, 
»rei Aufführungen „Der Ning des Nibeungen“, funf „Tristan 
ind Isolde“ und drei Vorstellungen von „Die Meistersinger 
on Nürnberg“ umfassen, werden für die Hauptrollen außer 
inheimischen Kräften auch wieder eine Amzahl berühmter 
kKünstler herangezogen werden. Unter anderen sind in Aussicht 
enommen: In der ersten Ringaufführung: Brünhilde: Frl. 
zdenka Faßbender-München, Wotan und Wanderer: Feitz 
zeinhals-München, Siegmund: Ernst Kaus-Berlin, Siegfried: 
ßeinrich Knote-München. Zweile Auffühung: Brünhilde: Frk. 
2ucie Wendt-Wien, Wotan und Wanderer: Feinhals, Sieg— 
rund: Knote, Sienf ied: Kraus. Driste Aufsührung: Brün—⸗ 
ilde: Frl. Faßbbender, Wotan und Wanderer: Anton van 
nooy⸗Amsterdam, Siegmund: Kraus, Siegfried: Knole. In 
Tristan und Isolde“ wird die Isolde in der 1. 3. und 
J. Aufführung von Zdenka Faßbender (31. Juli, 12. und 
'5. August), in der 2. und 5. Vorstellung von Lucie Weidt 
9. und 30. August) gesungen werden, während als Vertreter 
»es Tristan Alfred von Bary Dresden für die 2., 4. und 
. Aufführung (0., 25. und 30. August) und Ernst Kraus für 
ie 1. und 3. Vorstellung (31. Juli und 12. August) gewonnen 
st. Für die Rolle des Kurwenal ist bei der 4. Wiedergabe 
Anton van Rooy ausetsehen worden. — Heinrich Knote wird 
n den drei Festvorstelungen der „Meistersinger“ den Stolzing 
ingen. In der Wiedergabe des Hans Sachs werden sich Fein,— 
jals (14. August und 9. September) und van Rooy (28. August) 
eilen. 
Neue Vühnenwetke. Die Pariser Lustspieldichter 
»e Flers und Caillavet schreiben, einer Einladung de— 
Wiener Burgtheaters folgend, ein Salonstück speziell für di⸗ 
rustspielkräfte der Wiener Hofbühne. Die Uraufführung in 
Wien soll in der zweiten Hälfte der nächsten Spielzeit er— 
olgen. 
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