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antlols· und Verkobpesnachrichton.
Lũheck, don 3 Juni 1911.
— a
Von der deutschen Kautschuk-Industrie.
Im Kolonial- Wirtschaftlichen Komitee hielt kürzlieh der
Vorsitzende des Zentralvereins Deutscher Kautschuswaren-
Fabriken, Herr Generaldirektor Hofte-Harburs, einen inter-
288anten Vortrag über die Geschichte der deutschen Rautschuk-
ndustrie, dem wir folgendes entnehmen:
Die Kautschukindustrie ist eine verhältnismässig junge in
unserem Vaterlande. Zwar hörte man in Deutschland bereits
im das Jahr 1736 von dem eolastischen Kautschuk, wovon damais
Marles Maria de Condamine Proben der Akademie in Patis
überab, aber bis zum Jahre 1820 kannte man die näheren
Eigenschaften des Kautschuks noch nicht, und die Figenschaft.
Jass man mittels Kautschuk Bleistiftnotizen vom Papier ent-
fernen konnte, war bis dahin die einzie bekannte. Im dJanre
1820 begann man zuerst damit, Fäden aus Kautschuk herzu-
ztellen und diess z2u Plasties 2u verarbeiten. waß dis Veran-
lassung zur Gründung dor ersten Fabrik elastischer Gewebe in
Deutschland war: diese wurde 1829 in Finsterwalde (Lausitæ)
von Francois Fonrobert gegründet. Als im Jahbre 1839 464
Amerikaner Charles Goodyéar das Verfahren des wit Sckwetel
gemischten Kautschuks entdeckt und dieses Verfahren in
Laufe der Jahre verbessert hatte. wodurch er zus EBrzeugung
einer horn- und fischbeinartigen Masse, des Hartgummis, ge-
langte, wurde die Kautschukindustrie in die richtigen Wege ge-
leitet. Ein Deutscher, der erst kürzlbeh verstorbens Herr 8S. O.
P. Mexer war es, der dureh seins Versuche den Hartgummi-
produkten, die er 2wischen Zinnfolie in Formen beizte, Hoch-
glanzpolitur verlien. Die ersten Hartgummifabriken vurden
laraufhin in Amerika von Poppenhuses und in Deutschland im
Jahre 1856 von H. C. Meyer in Harburs à d. Pipe regundet.
Neben der Hartzummifabrikation wurde auch den Welehtummi-
artikeln besondere Aufmerksambkeit gewidmet, und bei der ge-
ingsen Ausdennung, welche zu jener Zeit dij— Industrie in
Deutschland hatte, ist es verständlich, dass zunächst das Be—
treben auf die Herstelluns von Gebrauchgartiicein des tãglichen
æbens gerichtet war. In Amerisa hatte man bereits 1830 cino
rabrik für die Herstellung von Gummischunuen gebaut, welcher
ↄdald eine gleiche Gründung in Oesteérreieh folgte. Die ersten
GBummischuhbfabriken in Deutschland entstanden 1856 in Mann-
heim und Harburg. Die Harburger Faprik produzierte bereits
im Jahre 1860 täglieh 10 000 Paar Gummischuke. Kaufmanna
and Techniker richteten ihren Bliek auf die junge Kautschur-
industrie, man erzeugte 1857 beréits technische Attikei. und auf
der Londoner Ausstelluns im Jahre 1862 steilte das üarburger
Werk bereits Gummimatten aus, eine Erfindung des vor einigen
Jahren verstorbenen Herern Kommerzienrat Maret. Weitere
zrössere Unternehmungen wurden in der Zeit von 1819— 1804 in
Berlin, Hannover, Mannheim und Köln-Nippes gegründet.
Mit der Gründung des Deutschen Reiches im Jahre 1871
nahm, wie die ganze deutsche Industrie, aueh die Kautschuk-
ndustrie einen lebhaften Aufschwung. Eine Gründung folgte
ler anderen, und es entstand im Laufe der Jahre eine Réihe von
veiteren Fabriken. die sich teilweise auf Spezialartikel warfen,
eilweise die sämtlichen gängigen Fabrikats herstellten. Die
apide Entwieklung der deutschen Kautschukindustris muss in
arster Linie darauf zurückgeführt werden, dass die deutschen
Industriellen die Fabrikation zuerse auf wissenschaft—
liceher Basis aufbauten. wodurch es ihnen gelang, sieb eine
ganze Reihe besonderer Vorteile nutzebar zu machen. In ein-
zelnen Zweigen der Kautschukindustrie nimmt Deutschlaud er-
reulicherweise den ersten Rang ein, und zwar in Artikeln aus
ꝰatentgummi und in diesen sowie in technischen Artikeln und in
ꝰneumatiks für Fahrräder und Automobile versorgt es cinen
crossen Teil des Weltbedarfs, sodass es der grossen amerikani-
chen und der enslischen Kautschukindustris gegenüber als
⸗benbürtisg zu betrachten ist. Es exisstieren heute in Deutsch-
and, abgesehen von vielen kleinen Betrieben. rund 100 be-—
deutende Gummiwarenfabrißken. EPs werden ungefähr 40000
drheiter in den deutschen Kautschukwarenfabriken beschäftict.
ind der Wert der jährlichen Produktion ist mit 300 MiD. Meher
u niedrig als zu' hoch eingeschätzt. Die Dinfuhr von Rob-
tautschuk belief sich im Jahre 1890 auf rund 13 000 t und ist
rweute auf über 33000 t gestiegen. Die Ausfuhr an fertigen
dummiwaren bezifferte sieh 1889,90 auf 22 655 000 M und be-
rũgt pro 1910 über 66 Mili. A.
Besonders erfreulich aber für unsere Kolonien ist, dass dioe
leutsche Kautschukwarenindustrie die Abnehmeérin eines ihrer
lJauptprodukte geworden ist, und es ist mit 2Zuversicht zu
ioffen. dass die grössere Ausdehnung unserer Industrio uns
mmer mehr in den Stand setzen wird, die zu erwartenden
rösseren Quantitäten von Kautschuk, speziell aus unseren Ko-
onien, aufrunehmen, wodureh sie für die Pntwicklung der Ko—
lonien von der grössten Bedeutung werden wird.
Erschwerung der Lombardentnahmen bel der Relchs-
vank. In der letzten Sitzung der Stempelvereinigung in Berlän
rurde dariber beraten, inwieweit und auf welche Weéise die
Mitgheder der Stempelvereinigung die ihnen durch den Lom-
bardverteuerungsbeschluss der Reiehsbank entstebende Zins—
rerteueruns abwälzen könnten. Man war sich, wie der Frank-
urter Zeitung geschrieben wind, darüber einig. dass eine
olche Abwälzung, erreichbar vielleicht auf dem Wesge eines
rovisionszuschlaßes auf die Ultimo-Debetsalden, nicht etwa
uf alle Kunden generell anzuwenden sei, Sondern dass nur die
onten, welehe von Bankiers und Bansen bei den Mitgiiedern
ler Stempelvereinigung unterhalten werden, in Frage kommen.
Vorzusssweise würde diese Massnahme auscheinend die Pro-
rinzverbindungen treffen, wobei man von der Voraussetzung
rusgeht, dass der Provisionszusehlaß, oder wie die Auflage
lonst heissen wird, solchen Kontokorrenten zu belasten sei,
die den Versueh machen sollten, die bisher bei der Reichsbani
zum Ultimo entnommenen Gelder öetet bei den Berliner Gross-
banken und Grossbankiers zu dechken, und damit diese zu
zwingen, die Reichsbank ihrerseits mehr als erwünscht zu be—
asten. In der Sitzung wurden sehr verschiedene Gesichts-
punkte geltend gemacht. und es ist zu einem formulierten Vor-
chlag und demgemäes auch zu einem Beschlusse noch nicht
rekommen. Vielmehr wird zunächst eine Kommission die An-
zelegefheit im kleinen Kreise klären und dann Beéricht er-
tatten.
*Die Hypothekenbank in Hamburg hielt heute unter Vor-
zitz von Herrn M. A. PhilIppi eine ausserordentliche Ge-
aeralversammlung ab, um die Erhöhung des Aktienkapitals zu
peschliessen. Aufsichtsrat und Direktion beantragten, zu be—
chliessen:
1. Das gegenwärtige Grundkapital von 30 Mill. MA durch
fusgabe weiterer 4000 Inhaberaktien zu je 1600 A auf 36 Mill. M
inter Ausschluss eines Bezugsrechts der Aktionüre zu erhöhen.
Die Begebung soll zu einem Kurs nicht unter 150 und vor dem
31. Dezember 1911 erfolgen. Die neuen Aktien sollen an dem
Zewinn des Jahres 1911 mit halber Dividende teilnehmen, im
ibrigen aber den alten Aktien gleichgestellt sein. Die Modali-
üten der Begebung der iungen Aktien bleiben der Beschluss-
assung des Aufsichtsrats und der Direktion überlassen. 2. Dass
dementsprechend naech durchgeführter Kapitalerhöbung der 83
Absatz 1 der Satzung folgende Fassung erhalte: „Das vollein-
zezahlto Grundkapital der Gesellschaft beträgt 36 Mill. M. ein-
zeteilt in 10 000 Aktien 2u 750 M und 19000 Aktien 2u 1500 M.“
3. Die Vornahme der sonst etwa erforderlichen Aenderungen
ler Satzuns, welche nur die Fassung betreffen, gemäss 8 274
H. O. B. dem Aufsichtsrat zu übertragen.
Zur Begründung der Anträge der Verwaltune bemerkte
ler Vorsitzende, dass seit der letaten Kapitalserhöhung, die die
deneralversammlung am 23. September 1905 beschlossen habe,
ich der Pfandbriefumlauf um nahezu 100 Millionen Mark er-
iöht habe. Es erscheine daher angezeigt. das die Basis des
»fandbriefumlaufes bildende Grundkapital entsprechend 2z0
reorGrössern. zugleieh um für künftige Pfandbriefemissionen
inen erweiterten Spielraum zu gewinnen ——
Die Anträge der Verwaltunte wurden ohno Debatte oer
— EE——
Nax Ursel & Co. Kommandit-Gesellschaft auf ALtsec Iu
Berlin. In der Gläubigerversammlunz dieser in 2ähiungs-
chwierigkeiten geratenen Bank erstattete die deutsche Freu-
and Gesellsechaft einon längeren Bericht über den Sitatus.
Mnach ist aus der Masse der FPirma Sehultze & Hildebrand in
Verder a. H. etwa eine Quote von 20 pæt. 2u erνJαν. Dis bei
ler Max Ulrich & Co. herauskommende Quote iasse viekß ven
car nicht übersehen; sie werde aller Wahrscheinlichkeit nach
ehr gering ausfallen. Insbesondere werde es wegen der Fin
ringung der Aussenstündo noch zu mannigfachen langwier-
en Prozesseon Kommen. Es werde von dem Gläubigeraus-
chuss die Abstossung der Anteile der im Utrich-Konzern ver-
inmigteu Gesellschaften eifrig betrieben. Es hätten auch bereita
inize Verkaufsverhandlungen auf ernster Grundlage ge-
ohwebt, die aber erst in einigen Monaten zum Abschluss ge-
ingen werden. Mit Rücksicht hierauf und auf die zu erwar-
mden Prozesse wurde die Verlängerung des Moratoriums bis
um 31. Dezember 1913 beantragt. DPinen Widerspruch erhob
einer der anwesendeon Gläubiger. Die Zustimmung der nieht
eschienenen Gläubiger wolle man einholen.
Deutsche Salpeterwerke Fölseh & Martin Nachf. A.- G.
un Hamburg. Für das Jahr 1910 wird ein Gewinn auf Salpeter.
od. Waren und sonstiges von 4612 9395 4 G. V. 4220 30 40
usgewiesen, wozu 124 916 A (86 990 .) Vortrag treten. An-
grerseitzs erforderten Handlungsunkossten und Tantiemen
OD9 9600 (500 800). ERinbommensteuer 77 031 .MG72 880), Zin-
en- und Rursverluste 934 535 A (053 077), Präümie auf ausee-
ↄSte Obligationen 24 4800 A (vwie i. V.), Talonsssteuerresservo
7195 A (0). Zu Abschreibungen und Amortisationen dienen
225 589 4 (1 100 428). Ausserdem wird eine ausserordentlsehe
mortisation von 1400 000 M (I Nisii) vorsenommen. Es bleibt
emnach ein Reingewinn von 5209 000 M (8538 165), woraus,
rie i. V., eine Dividende von 4 pzt. auf 9 MilI. A voligezablto
ktien und auf 2634 000 M mit ö ZIA. CEIngez/·hlte Axtuen ver-
»ilt wind; die gesetaliche, Reserve erhäit 26 483 4 66 906).
vodurch, sie, auf 503 972 A anwäehst; Zum Vortrag bleiben
16 267.A. Im Bericht wird bemerkt. dass es im abgelaufenen
eunten Geschäftsjahre möglieh gewesen sei., eine Steigerung
ler Salpeterproduiction um rund däοOο Quintales hebeie
ihren und dem Betrieb eine solehe Gestalt zu Seben, dass im
ahre 1911 eine nochmalige Steigerung in ebenso grosser öhe
wartet werden dürfe. Der Erlös des 2uun Verkauf gebrachten
alpeters entsprach einem weit über dem Durchtchnsit va-
sarktpreises stehenden Preéise.
Vereinigte Bremer Portland- Cementwerke, Porta-Union“,.
G. in Bremen. Der Jahresbericht des Vorstandes lautet: Im
erichtsjahre wurden vom Syndikat 574 pzu. der Beteiligungen
bgesetzt; die Preise waren gegen das Vorjahr erheblieh
chlechter. Diese geringe Beschäftigung ermöglichte es aber.,
as Werk Porta schon im Frühjahr —wöocks Umpan stillaulegen.
ierdurch sowie durech die im Beriehtjahre bezahlten Fusions-
osten wurde das EPrgebnis natürlieh reecht ungünstig beginflusct.
as Werk Union hat sich bei der durch die Stilleßung der Porta
erbeigeführten angestrengten Tatigkeit vollauf bewahet. Das
eue MWerk in Porta ist dem Betriebe übergeben und arbeitet
ur vollen Zufriedenheit. Die Gestehungskosten sind ganz we-
entlieh herabßemindert. Ausserdem wurde auf dea gesell-
haftlichen Grundstücken ein neuer umfangreicher Bruch auf-
efunden und aufgemacht, dessen äusserst wertrone Materialien
isher unbekannt und unverschlossen waren, Dadureh werden
icht nur die Gestehungskosten günstig beeinflusst, sondern
ueh der Wert unserer Kalkgrundetücke errebüch erhöht. Pie
esellschaft ist nunmehr mit 2wei hochmodernen Rotierwersen
usgerüstet. Da sie für die noch laufende Syndißatszeit ein
rösseres Kontingent hinzugekauft bhat, wird die Gesenechaft
oraussichtlich in der Lage sein, schon in diesem Jahre die
sVerke gut zu beschäftigen. Nach dem CGewinn- und Verluste
onto betrug der Fabrikationssewinn 279 914 M(344 460), dazu
ommt Prlös aus Verkauf von Altmaterial 49 494 A4 , Ge-
rinn aus Immobilienverkauf in Düsseldorf 9249.4 ) Vortrae
us dem Vorijahre 40 925 A (6896). 7uS8ammen 378 682 M (808 372
sark einsehl. 7216 A Zinsgewinn.) Dagefgen eérforderten Zin-⸗
en 32 976 A und Handlungsunkosten So G. V. Gesvnt-
ukosten der Br. P.O. Porta 190 290 . Apschreipungen aut
Porta“ und „Union“ 80 106.M (6340), Pætra-A bschreibung auf
horta“ 123 978 A (). Abschreibung auf Pssagio 4000 ()
vonach ein Reingewinn von 57 II7 M verbleibt, woνον α
rorgetragen werden. GReingewinn 106 942 M. Dividende 5 210)
A. Schaaffhausen'scher Bankverein. Die Transaktion der
theinischen Creditbank, der Pfälzischen Bank vnd der Süd-
leutschen Bank hatte zur der Vermutung Anlass gegeben, dass
ler A. Schaaffhausen'sche Bankverein au seinen Besitz an Ak-
ien der Pfälzischen Bank Verluste ersitten habe. Demgeéegen-
iber wird mitgeteilt, dass der A. Schaaffhausceu'sche Bankver-
in seinen Besitz an Aktien der Pfälzischen Bank. die bei ihm
anter Pari zu Buch standen, bei dieser Gelegenheit mit Gewinn
zegenüber dem Buchwert verkauft hat.
Steinkohlen -Bergwerk Graft Bismarck. In der Gewerken-
rersammlung begründete der Vorsitzende das wie bei ahen
einen Zechen auch bei Graf Bismarok zuruekgegangene Er-
zebnis mit der neuen Herabsetzung der Kohlenpreise sowie
drhöhung der Syndikatsumlage. Besonders dis Gasskonlen-
lzechen, zu denen Graf Bismarek gehöre. würden dadureb pe—
roffen; denn diese hätten stark unter dem Woetthewerb der
nglischen Kohle zu leiden, die hier im Rheéinland billiger als
lie Ruhrkohle verkauft werde. In Mannheim und Heéidelberg
ei die englisehe Kohle den Gasanstalten billiger geliefert wor
en, und in Köln und Düsseldorf sei es nur üunter grossen
pfern gelungen, den Absatz beizubehalten. In deu Jahren
907-1911 habe England über 42 Mill. t Kohlen, darunter viel
'askohle, in Deutschland eingeführt. In der Preéeisstellung sei
man durch den englischen Wettbewerb nunmehr an die äusgersteé
renze, der Selbstkosten gekommen. Die Gaskohle sei al— Ge-
eratorkobhle häufis dureh Braunkohle ersetzt. Aueh durch die
casfernleitungen sei sie zurückgedrängt. da eine Reibe von
tädten die Gaserzeugung eingestellt hätte. Die Feltkohlen-
echen seien mit ihren Nebenerzeugnissen in besscret Lage. Die
ffentlichen Lasten und Abgaben seien weiter gestiegen, und
nan sei bald an der Grenze angelangt, wo die Beélastung nicht
nehr erträslieh sei. Was die PFrnenerungdes 8ndi-
ats anlange, so sei nicht zu verkennen. dass die Verand—
ungenbis jetzt völlisgergebnislos verlauken geien,
la die Hüttenzechen ihre Vorrechte nicht aufgeben vollten.
Venn also die Aussichten auch noch nicht sehr hoffnungsvoll
bien, so dürfe man doch hoffen, dass der Zusammenschluss der
ndustrie erhalten bleibe, weil er naturnotwendig sei. Alle
ütten ein Interesse an der Erhaltung des Syndikats und des-
alb sei eine Neubildung des Syndikats anch wohl zu erwarten.
er Gewerke Geheimer Kommerzienrat Leiffmann aus Düssel-
orf, erklärte hierzu, dass es nicht darauf ankomme, dass das
Syndikat ernenert werde, sondern wann und wie es erneuert
verde. Man dürfe nieht bis zum Ablauf des Syndikats' damit
varten, da die Verluste der reinen Zechen. die die Pioniere der
xohlenindustrie gewesen seien, immer grösser würden. Man
edürfe im Syndikat eines FPührers, mit dem man vorgehen
önne, und die Zeche Graf Bismareck müsse mit an die führende
ztelle treten. Zu Opfern sei man gerne bareit. In dieser Hin-
ieht möse die Verwaltung wirken und nicht warten, bis die
Schäden zu schwer geworden seien.
* Larkort'sche Bergwerlte und chemische Fabrilten zu
ehwelm und Harkorten. A.G. z2u Gotha. Die Goldproduktiou
er Werke in dsiebenbürgen beträsft im Mai 1911 176663 8
tegen 124 095 8 im April 1911 und 120004 g im Mai 1910. Die
lesamtproduktion vom 1. Juli 1910 bis Ende Mai 1911 beträst
505 747 gegen 1441624 g im glecihen Zeitraume des Vor-
ahres.
Press- und Walzwerk Düsseldorf-Relsholz — Thyssen & Co.
Der Interessengemeinschaftsvertras zwischen der Firma Thys-
son & Co. und dem Press-und Walzwerk Düeseldorf-Reisholz
sieht vor, dass die Grossaktionäre des Düsseldorfer VOnterneh-
mens der Firma Thyssen ihren Aktienbesitz verkaufen. Das
»ress- und Walzwerk bleibt als Aktiengesellschaft bestehen.
Her Aufsiehtsrat soll durch Hinzuwahl von Mitgliedern des
Thyssenschen Interessenkreises ergäntt werden.
Elson- und Motall-Brilcettwerk Busoncort (Lotke.), G. m. b.
H. Diese am 27. Mai gααιιανο GogαUHααιι —ααιααι ια mit
ler Brxsttisctne von Fisen- ma Meta ρνν αεν eι Ver-
abren Ronar ohne Bindemittel. Grüönder der Firma sind Loth-
inger Walzengiesserei Busendorf A-O. Dinglersche Maschi-
ienfabrik Firma Ehrhardt & Sehmer, Herr Karl HaegeleStein-
nüller und die Hochdruckbrikettierung G. m. b. H. Berlin. Dem
lufsichtsrat gehören an Herr Kommerzienrat Victor Lais.
weibruecken als Vorsitzender, Herr Sebmer. Saarbrücken als
stellvertretender Vorsitzender.
Die Vereinigung Kameruneor Pflanzungen hielt am 2. Juni
in Berlin ihre Hauptrversammlung ab; der bisherige Vorstand,
»estehend aus Direktor C. Ladewie (Molive), Vorsitzender,
Direktor Retzlaff. (Bibundi) stellvertretender, Vorsitzender,
Nrektor Picht Meanie) Schriftührer, sowie Direktor Kemmer
Victoria) und Dr. Schulte im Hofe als Beisitzer wurde ein—
ztimmig wiedergewählt.
Eisenpreisermãssigung in Oesterrelen. Die Sitzung der
jsterreichischen kartellierten FRisenwerke, in der über éiune
roisermässigung beschlossen wird, findet am 8. Juni statt. Die
urehrechnungen sind noech niebt abgeschlossen; es ist aber
aine generelle Ermässißung des Stabeisenpreises wahrschein-
lich. welche in den Grenzboten grösser, im Innern des Reiches
zeringer sein wied.
Kreditvereln von Grundbesitzern in Kobenhagen und Um-
zegend. Dem Rechenschaftsbericht für 1910 z7ufolse wurden seit
ler Errichtuns des Vereins Darlehen im Gesamtbetrage von
8 403 100 Kr. gewäührt. Hiervon ist ein Betras von 39476 300
Ir. zurickgezahlt, wonach die ausstehende Kapitalschuld aller
Serien Ende 1910 143 926 800 Kr. betrus. Der Reéserve- und
Administrationsfonds aller 6 Serien ist in dem abgelaufenen
-ahre im ganzen um 343 981 RKr. vermehrt worden, abgesehen
lavon, dass ein Betrag von 149776 Kr. auf die Schulden der Mit-
zlieder der 1. Serie beim Vereine ausserordentlich abgeschrie-
»en ist. Der Reservefondsbestand beträet hiernach im ganzen
788 706 Kr.
Russische Schiffsbauprämien. Die Förderung der nationalen
3chiffahrt und des heimischen Schiffsbaues ist schon seit den
Mer Jahren des vorigen Jahrhunderts ein Hauptpunkt des Pro-
zramms der staatlichen Wirtschaftspolitixk und ein Desiderium
Iler russischen Volkswirte. Allein man befindet sich hierbei,
vie der Frankfurter Zeitung aus St. Petersburg geschrieben
wird, in dem bösen Dilemma. dass viele Massregelin, die den
Schiffbau befördern würden, die Entwicklung der nationalen
zchiffahrt hemmen und umgekehrt. So 2. B. ist die zurzeit noch
bestehende Zollfreiheit für eiserne sseegehende Handelsschiffe
im Interesse der Vermehrung der russischen Kauffahrteiflotte
aehr erwünscht, dasegen für die Schiffbau-Tndustris keineswegs
örderlieh und die letztere, die mit der einflussreichen metallur—
zischen Industrie eng verbunden ist. hat denn auch schon wie-
lerholt versucht, die Zollfreibeit für eiserne Schiffe zu beseiti-
zen. Um nun die entgegengesetzten Interessen auf diesem Ge—
»iet mit einander auszusöhnen, ist die Regierung bereits vor
wei Jahren auf den Gedanken verfallen, den Auswesg in der Ge—
vährung von sog. Schiffsbauprämien zu suchen. Dadurch wür—
len — theoretiseh wenigstens — die Kosten der in Russland er-
»auten Schiffe so goring werden, dass man die Zollfreiheit auf-
eben könnte, ohne befürchten zu müssen, die Entwicklung der
Iandelstlotte allzusehr zu erschweren. Der damals ausgear-
»eitete Gesetzentwurf sah ine Bau-Prämie von durchschnittlich
a. 75 Rbl. für die Register-Tonne Raumgehalt vor, ausserdem
aoch eine besondere Prämie für die Schiffsmaschine, Prämien
ir die Remonte von Schiffen usw. Allein wie soviel andere
virtschaftliche Gesetzentwürfe ist auch dieser auf unerwartete
Sehwierigkeiten gestossen und befindet sich noch heute im Sta-
fium der behördlichen Vorarbeiten. Trotzdem ist die Frage
ler Gewährung, von Schiffsbauprämien vor kurzem anlässlich
»aines Spezialfalles bereits in beiahendem Sinn entschieden wor-
len. Die Volksvertretung hat einen grösseren Betras für diesen
zweck bewilligt, und damit wohl auch das Schicksal des künf-
igen Gesetzentwurfs präjudiziert. Dureb ein Gesetz vom 29.
ärz d. J. ist näamlich der Handelsminister autorisiert worden.
nit der freiwilligen Flotte einen Vertras über den Unterhalt
on Dampferlinien zwischen Wladiwostok und den übrigen rus-
ischen Häfen im fernen Osten für die Zeit von 1912 bis 1922
ibzuschliessen. Das genannte, reinstaatliche Unternebmen soll
lanach von 1913 an die Linien mit eigenen Dampfern unter rus-
ischer Flagge befahren, während bisher und in 1912 auch aus-
ändisehe Dampfer gechartert werden durften beaw. dürfen.
Ad es soll die dazu erforderlichen sechs Dampfer russischen
Verften in Auftrag geben, denen dabei an Schiffsbauprämion
.8 Mill. Rbl. bewilligt werden. Die Dampfer müssen eéinen
taumgehalt von mindestens 820 Reg-Tons, einen Tiefsang von
öchstens 15 Fuss und mindestens 10 Plätze für KRajütenpassa-
iere erster Klasse, 30 für solche zweiter Klasse und 300 für
Deckpassasiere haben. Zur Bestreitang der Baukosten wird
ler freiwilligen Flotte gleichzeitis ein unverzinsliches Darlehen
ron 3.00 Mill. Rbl. bewilligt. Nach diesen Angaben kann man
zich ein Bild davon machen, welche Kosten die Förderung der
3chiffahrt und des Sechiffbaunes auf dem angegebenen Wege
lem Piskus verursachen wird. Im gegebenen Fall z. B. wo es
sieh allerdings um Linien handelt. die von grosser politischer
und administrativer Bedeutuns sind, hat der Fiskus ausser der
lährliechen Subvention, die für 1912 331 000 Rbl. beträgt., eine ein-
malige Aufwendung von fast 5 Mill. Rbl. zu machen, die sich auf
lie zwei Jahre 1912 und 1913 verteilt und von der allerdinegs
3,00 Mill. Rbl. in zwanzig gleichen Jahresraten zurückfliessen
sotlen.
Berlin, 3. Juni. Privattelegramm.)
Das Deutsche Kalikontor, G. m. b. H. wendet sieh gegen
X
zu den Ausführungsbestimmungen des Reichskaligesetzes und
zegen die durch den Entwurf für Händler und Verbraucher
estgesetzten Mindestrabattsätze. Trete die hier vorgesehenoe
tabattstaffelung in Kraft, so sei der deutsche Kalihandel zu
zunsten der landwirtschaftlichen Körperschaften so gut wie
usgeschaltet. Das Reiehsamt des Innern hat die Vertreter der
interessierten Kreise, darunter auch das Deutsche Kalkontor,
zum 7. Juni 2u einer Besprechung des Entwurfs eingeladep.
Von massgebender Seite hört die B. 7. am Mittas. dass die
rerhandlungen der Mitteldeutsenen Gummiwarenfabrike Louie
»eter A.-G. in Frankfurt a. M. mit der Allgemeinen Elesctrizi-
ãts-⸗Gesellschaft dureh den Widerstand eines Grossaktionürs
rorläusis zum Stillstand gelangt sind. Der Zweck der Ver—
andlungen ist die DBebernahme von den Lahmeverwerken ge-
lörigen Terrains dureh die Mitteldeutsehe Gummiwarenfabrik.
lie damit eine Vergrösserung ihres Betriebes beabsiehtigt. —
BRie von führenden Fabriken erfolete Preisermässigung fit
Jummi wird die Gesellschaft gleiehfalls z0u einer Preis-
eduktion veranlassen.
Dortmund. 3. Juni. Priv. Tel.) Von massgebender Seite
wird die Nachrieht iiber eine Fusion Hoesch-Wittener Stahl-
öhrenwerke als günzlieh unbegründet bezeiehnet. Hoesch hatte
orgestern eine Aufsichtsratssitzung, die aber nur laufende
ingelegenheiten erledigte. Es scheint aber, dass sieh Anglie-
lernugsabsiehten der Wittener Stahlxröhrenwerke in anderer
tiehtung bewegen.
Braunmschweig, 3. Juni. (Priv.Tel.) Der Aufsichtsrat der
araunschweigischen Maschinenbauanstalt beschloss, für die Ver-
loppelung der Mindestrückzahlungen auf die Anteilscheina
40 000 A zu verwenden. Sodann werden 6 Zt. (O) Dividende
ruf die Vorzugsaktien vorgeschlagen.
Frankfurt a. M, 3. Juni. Privatmeldungen aus der Prank-
urter Zeitung.) Aus New Vork wird gemeldet: Die Legislatur
duatemalas gewahrte einem Konsortium grosse Bergwerks-
rechte. Die Banque Franco-Ameéricaine in Paris ist an diesom
Fonsortinm beteiligt. — Das New Norker Obergericht entschied.
lie New Vorker Banken seien in der Affäre der Fälschung von
zaumwollkonnossementen nieht hafthar. — Das Bradstreet
lournal erklürt, das Geschäft zeige bisher nicht die erwartete
zesserunz. Auech Duns Review findet dies, glaubt aber, eine
Wendung stehe bevor, da der Saatenstand günstig sei.
An der Mannheimer Fffektenbörse wurden heute 350 Stück
3ktien der Carl Neuburger Kommanditgesellisechaft in Berlin
mit Gewinnanteilen von 1909/10, 1910/11 und ff. en bloe in
zffentlieher Versteigerunz als Paustpfand verkauft. Dast
löchstgebot wurde von der Süddeutschen Disconto-Gesellschafe
mit 5,8 pPDt. abgegeben.
lILoaadon. 8. Juni. Silber prompt 24ο. . ια.