Full text: Lübeckische Anzeigen 1911 (1911)

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Sonntag, den 21. Mai 190. Morgen⸗Blatt Ur. 255. 
*. 
* 
Ausgabe A. 
Cagesbericht. 3 
Lübeck, 21. Mai. 
Saatenstand im Lübeckischen Staate um die Mitte des 
Monais Mai 1911. Nach den Meldungen der Vorstände unserer 
0 Landgemeinden hat das Statistische Amt für Mitte Mai 
folgende Saatenstandsnoten berechnet (GNr. 2 bedeutet gut, 
Nr, 3 mittel, Nr. 4 gering)!: Für Winterweizen Nr. 2,1 (im 
April 2,3), für Winterroggen 2,4 (Nr. 2,5), für Sommer⸗ 
gerste Nr. 2,6 (Mai 1910 Nr. 2,6), für Hafer Nr. 2,6 (Ar. 26), 
ür Kartoffeln Nr. 2,0 (Nr. 83,0), für Klee Nr. 2,4 (April 2,9), 
ür Bewässerungswiesen Nr. 2,4 (Mr. 3,0), für andere Wiesen 
Nr. 2,2 (Nr. 3,0). Infolge des warmen Wetters haben 
ich die Wintersaaten gut enthichkelt. Die Frühjahrssaatbe— 
tellung ist überall beschafft, Hafer ist größtenteils, Sommer⸗ 
gerste und besonders Kartoffeln sind dagegen erst teilweise 
zufgelaufen. Für gute Entwickelung der Sommerung ist er⸗ 
ziebiger Regen erwünscht. Die Kleefelder haben vielfach 
jerischer Schädlinge (Mäuse) wegen lückenhaften Stand. Wiesen 
eigen infolge der im Mai eingetretenen Wärme ein frisches 
Aussehen. 
O Macschinistenprüfungen. Donnerstag mittag wurde die 
erste diesjährige Maschinistewrüfung an der hiesigen Schule 
veendet. Sie war zugleich die erste, die nach den neuen 
Prüfungsbestimmungen abgehalten ist. Es hatten sich im 
ganzen gemeldet: 6 Prüflinge, und zwar 2 für die dritte 
und 4 fur die zweite Klasse, die sämtlich bestanden haben. 
Nach den jetzt geltenden Bestimmungen setzt sich die Prüfungs- 
ommission zusammen für die dritte und vierte Klasse aus 
, für die zweite und erste Klasse aus 5 Mitgliedern, von 
»enen einige dem Lehrerkoilegium der Anstalt, die die Prüf— 
inge vorbereitet hat, nicht angehören dürfen. Für die zweite 
Zlasse muß 1, für die erste Klasse müssen 2 fremde Examina⸗— 
toren eintreten. — Das Patent für die dritte Klasse erhielten 
odie Herren J. A. H. Kaaksteen, Lübeck und R. A. J. 
TDarin, Memel. Die Gewerbebefugnis für die zweite Klasse 
erhielten die Herren J. R. E. Backhaus, Stettin, H. M. 
Brandt, Wasbek in Schlesw.«Holst,. J. H. Lage, Laboe, 
P. Dhaysen, Stollig bei Apenrade. Herr Badhaus er— 
dielt das Prädikat „mit Auszeichnung bessanden“. Der Herr 
Reichsinspektor, Marineoberstabsingenieur a. D. Er har d aus 
Stettin, wohnte den Verhandlungen bei. 
O Neue Maschinistenschule in Preußen. Aus dem Berichte 
des Vorsteheramtes der Kaufmannichaft zu Danzig. Dieser 
inßert sich über die Gründung einer Maschinistenschule 
»ort folgendermaßen: „Am 1. Okt. 1910 sind die neuen Vor— 
chriften über den Befähigungsnachweis und die Prüfung 
»er Maschinisten auf Seedampfschiffen der deutschen Handels— 
lotte in Kraft getreten. Die Maschinisten der Ostseedampfer 
zehen in der Hauptsache aus tüchtigen Maschinen- 
chlossern hervor, die zur Erlangung ihres Befähigungs— 
achweises eine längere praktische Erfahrung und Faher— 
eit haben müssen. Sie besitzen also einen nur verhältnis— 
nähig geringen Bildungsgrad und können sich bis jetzt nur 
rivatim mit großen persönlichen Kosten und Zeitverlust die— 
enigen Kenntnisse aneignen, die von der Prüfungskommission 
»erlangt werden. Diese für unsere kleinen Dampfer 
rusreichenden Kenntnisse waren bis jetzt von einem 
Maschinenschlosser mit Volksschulbisdung bei regem Fleiß durch 
‚rivaten Unterricht auch ohne Belsuch einer Maschinistenschule 
4 erreichen. Ein Mangel an Maschinisten war daher in 
danzig bisher nicht zu verzeichnen. Nachdem nun aber die 
heoretischen Anforderungen an die Maschinisten der 
zandelsflotte größer geworden sind, ist zu erwarten, daß 
n der Ostsee bald ein Mangel an Maschinisten 
intreten wird, wenn für deren Heranbildung nicht Vor— 
orge getroffen wird. Wir sind deshalb auf die Anregung, 
rzie wir bereits im Jahre 19085 gegeben haben, 
n Danzis eine staatliche Maschinistenschule zu 
rrichten, zur ückgekommen. Wenn die jungen Ma— 
hinenschlosser nachdem sie auf den hiesiaen Damrforn ißbe- 
xahrzeit zurüdgelegt haben, durch die Errichtung einer solchen 
zchule in Danzig von der Notwendigkeit befreit werden, eine 
Maschiniste nschule im Westen aufzusuchen, so wird 
ie hiesige Reederei und mit ihr auch die Reedereien der be⸗ 
achbarten Häfen ein theoretisch aqut ausgebildetes Maschinisten- 
ersonal, wie es die neuen Vorschriften verlangen, ebenso er— 
alten wie es der Westen schon seit Jahren besitzt.“ 
Da die Lübeceer Schule bisher viele Schüler aus der Pro— 
inz Preußen gehabt hat, ist es gewiß nötig, diese Anregung 
er Tanziger Kaufmannschaft im Auge zu behalten. Preußen 
sattet seine technischen Schulen mit großer Freigebigleit aus, 
»wohl in bezug auf Gebäude, wie Lehrpersonal und Lehr⸗ 
nittel, daß unserer Maschinistenschule sicher ein groker Ab— 
ruch geschehen wird, wenn man künftig dort eine Schule 
rrichtet. 
Daßz das Berühren der Fernsprechapparate bei Gewittern 
mter Umständen mit Gefahr verbunden ist, scheint noch immer 
iicht genügend bekannt zu sein. Noch häufig wird bei Ge— 
vittern versucht, Verbindung vom Amt zu erhalten, natür— 
ich vergeblich, da bei schweren Gewittern im Bereiche des 
Irtsfernsprechnetzes Gesprächverbindungen nicht hergestellt wer— 
»en. Die Fernsprechapparate sind mit empfindlichen Blitz- 
chutzvorrichtungen versehen, die etwaige Entladungen atmosphä— 
ischer Elektrizität sicher auffangen und ableiten; immer—⸗ 
sin wird empfohlen, bei nahen und schwermn Gewittern die 
rxernsprechapparate und Leitungen nicht zu berühren. 
D. Die seewärtige Einfuhr lebenden Viehs bezifferte sich 
nder ersten Hälfte dieses Monats auf insgesamt 2576 
kiere; darunter befanden sich 12 Pferde und an Schlacht—- 
ieh 2505 Rinder, 15 Kälber und 44 Schafe. Das Schlacht- 
ieh wurde, mit Ausnahme von 2 Rindern, die von Fehmarn 
amen, am städtischen Viehhof gelandet und von dort der 
arantäneanstalt zugeführt. 
. Steinkohleneinfuhr. Für die Firma L. Possehl K Co. 
vird am Daenstag eine etwa 2409 t große Steinkohlenladung 
nit dem dänischen Dampfer „Vulcan“ von England erwar— 
et. Die Ladung wird beim Einsiedel gelöscht. 
*Die Handelskammer übersendet uns folgende beiden, 
an einen hiesigen Geschäfismann gesihtete Schreiben, die ihres 
krachtens eines writeren Kommentars nicht bedürfen, mit dem 
krsuchen um Veröffentlichung: „ßSentralbureau der Vil— 
enkolonie Reinfeld Golstein). Reinfe'd i. H., den 
7. März 1911. Wie Ihnen bekannt sein wird, habe ich Ihnen 
ereits eine ganze Masse Kunden von unseren hiesigen An— 
iedlern zugeführt, tcilweise sogar recht große Kunden. Auch 
ch selbst Habe für mein neuerbautes großes Haus einen größeren 
zosten Ihrer Arlikel nöttg, außerdem sind wieder ein halbes 
utzend Familien nach hier in Sicht, und da es gewöhnlich 
uings Ehepaare sind, welche die Ausstattung sich anschaffen, 
»sind auch auf diese Weise wieder gröhere Aufträge in Ihren 
lrtikeln nachzuweisen. Die Herrschaften, welche teilweise von 
ehr weit hierher ziehen, fragen uns natürlich stets nach dem 
ieferanten. Nachdem ich Ihnen nun bereits genügend den 
zeweis gelkefert habe, Ihnen gute Aufträge nachweisen zu 
önnen, bitte ich höfl. hiermit Ihr Interesse an der Ent—⸗ 
nicklung der hiesigen Kolonie dadurch zu bestätigen, indem 
zie mit Anzahlung von ein paar hundert Mark hier ein 
aar Bauplätze erwerben, deren Prris von 3 Mepro Quadrat— 
eter jetzt noch sehr niedrig ist. Ich bitte um gefälligen um— 
zhenden Bescheid in dieser Angelegenhti‘, da, wie vorstehend 
rwähnt, ich gegenwärtig die Erteilung größerer Order in Ihren 
lrtikeln in der Hand habe. — Zentralbureau der Villenkolonie 
deinfeld (Holstein). Reinfeld i. H., den 27. März 1911. Der 
rwerb eines Bauplatzes hier ist ein Gegenstand von 3600 M. 
dur 300 Muwerden angezahlt und nur ganze 100 Mäjährlich 
mortisiert. Dies sind dermaßen bescheidene und niemanden 
rückende Bedingungen, daß wir Sie gänzlich ausschallen müssen 
ei den großen Lieferungen nach hier, wenn Sie obiges kleines 
zinteresse an Reinfeld ablehnen. Ein halbes Dutzend Ham— 
urger Firmen setzen unseren Wunsch als ganz selbitverständlich 
oraus und wir können die hier von weither ankommenden 
ramilien hinführen, wohin wir wollen. Da nun in nächster 
Zeit der Zuzug von jungen Ehepaaren besonders groß ist, auch 
ich für mein eigenes 15-Zimmer⸗Haus viel gebrauche, so bitte 
ich um gefällige umgehende Erklärung ja oder nein.“ 
Oesfentliche Bücher⸗ und Lesehalle. Im Monat April 
vetrug die Zahl der Entleihungen 10808 Bände gegen 10421 
m gleichen Monat des Voriahres. Das bedeutet eine Stei⸗ 
zerung von 387 Bänden. Von dieser Zunahme entfallen 
45 Bände auf die belehrende Literatur und 188 Bände auf 
Jugendschriften. Von letzteren wurden 776 Bände entliehen 
zegen 588 im April 10910. 
S Zwangsverkäuse. Im Termin vor dem Amisgerichte 
am 19. Mai kamen folgende Grundstücke zum 
Aufgebot: 1) Blanckstraße Nr. 34, dem Maurer⸗ 
meister J. sS. Teckenburg zu Lübeck gehörig, be— 
schwert mit 17000 M. Meeistbietender war der Heilgehilfe D. 
F. A. Beuck, Lübeck, mit einem Gebot von 16000 M. Ueber 
den Zuschlag soll am 27. Mai 1011 entschieden werden; 2) 
Doltkestraße Nr. 34, ebenfalls dem Maurermeister Teckenburg 
gehörig, beschwert mit 39 482,25 M. Meistbietende waren zwei 
zypothekengläubiger zu gleichen Anteilen mit einem Gebot von 
36 020 M. Ueber den Zuschlag soll am 2. Juni 1911 entschieden 
verden; 3) Töpferweg Nr. 81, dem Polier G. E. Borkmann, 
Zübed, gehörig, beschwert mit 28747 M. Meistbietender war 
der Kaufmann H. P. F. Ewert, Lübeck, mit einem Gebot von 
24 500 M. Ueber den Zuschlag soll am 2. Juni 1911 entschieden 
verden. — Bezüslich des Grundstücks Kahlhorststratße Nr. 24, 
dem Kaufmann F. G. Janssen, Kopenhagen, gehörig, wurde 
das Versteigerungsverfahren einstwellen eingestellt, nachdem von 
inem Beteiligten die zur Deckung der Kosten und Befriedigung 
»es betreibenden Gläubigers erforderlichen Beträge an das Ge⸗ 
icht gezahlt waren. — Zugeschlagen wurde das Grundstück Ratze⸗ 
zurger Allee Nr. 29, Konzerthaus Heinrichshof, zwei Hypo⸗ 
hekengläubigern zu gleichen Anteilen sür das am 12. Mai 1911 
bgegebene Gebot von 86000 Meneben 22,20 Mäjährlicher 
Rente. — Der Zuschlagstermin bezüglich des Grundstücks Feld⸗ 
fraße Nr. 25 wurde auf Antrag des Meistbietenden vertagt auf 
den 27. Mai 1911. 
Die Wafsserwärme in den städtischen Badeanstalten betrug 
am 20. Mai: im Krähenteich 18 Grad Celsius, auf dem 
Falkendamm 19 Grad Celsius. 
Vom Kinde hilfrLag. Die Bezirks damen haben in 
den letzten Tagen in ihren jeweiligen Bczirken mit den Blumen— 
erkaufs-Damen Zusammenkünfte abgehalten, um sorgfältig alle 
zorbereitungen für den Kinderhilfstag durchzusprechen. Die 
damen werden je zu zweien in den Straßen den Dienslt versehen 
ind mit Erlaubnis der Bezirksdamen auch die größeren Reft 
taurationslokale aufsuchen. Die Zeit der Um- und Durchzüge 
urch die Bezirke wird für die Damen besonders ergiebig 
ein, da sich um diese Zeit auch in den Nebenstraßen erheblicher 
ßerkehr entwickeln wird. — In das Programm sind neu 
ingefügt: allstündliche Rundfahrten mit einer vierspänni— 
ven Mailcoach der Firma J. C. T. Longuet. Die Fahrten 
derden vor dem Hotel Stadt Hamburg am Klingenberg an— 
etreten und dehnen sich jeweils auf die Stadtstraßen und 
iner der Vorstädte aus. Der Fahrpreis, 50 Pfg., fällt 
n die Kasse des Kinderhilfstages. Ferner ist abends 9 Uhr 
ine Lampion-Korsofahrt des Dampfers „St. Lorenz“ von 
er Hafenfähre durch den Kanalhafen bis zur Lachswehr 
sinzugekommen. Die Fahrt wird von der Hürtertorbrücke 
ingetreten, der Fahrpreis, 25 Pfg. fällt der Hilfstagskasse zu. 
die Hafenfähre gewährt auch während des Tages den blumen⸗ 
erkaufenden Damen freien Zutritt zu ihren Schiffen. Die 
ahlreichen Einzelveranstaltungen, bei denen Theater gespielt, 
nusiziert, oder sonst für Unterhaltung gesorgt wird, haben 
ich gleichfalls noch vermehrt, doch hat der Ausschuß verfügt, 
»aß in das Programm weitere nicht aufgenommen werden 
önnen, wenngleich natürlich Ablieferungen von Tageseinnah— 
nen ꝛ⁊c. an die Hilfstagskasse sehr erwünscht sind. — Besonders 
virkungsvoll verspricht die Wohltätigkeits Vorstellung 
m Stadttheater mit anschließendem geselligen Beisam— 
mensein der Mitwirkenden mit den Gälten in den Festsälen zu 
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noch zu erfahren. Ich würde dieses neuere Ansinnen nict an 
Sie stellen, wüßte ich nicht, dab es an den Selbst-Freund der 
Heschichte unseres teutschen Vaterlandes gerichtet ist. Stets 
mit vieler Wertschätzung verbleibe ich dem Herrn Senator 
wohlbeygethan 
Bad Brückenau, den 30. Aug. 1824. 
„cz. Ludwig, Kronnrinz. 
zünf bisher unveröffentlichte Briefe König — 
Ludwigs J. von Bayern. 
Als Kronprinz betrieb Ludwig J. fast leidenschaftlich den 
Bau der Walhalla. Mit welchem Ernst und Eifer er dafür 
orgte, das Innere mit den Bildnissen berühmter deutscher 
Männer zu füllen, davon legen die folgenden Briefe an den 
Syndikus Dr. Curtius in Lübeck, der dem Kronprinzen während 
eines Badeaufenthaltes in Brückenau 1822 persönlich näher 
zetreten war, beredtes Zeugnis ab 
Wmpf. 24. Aug. 18323) 
Herr Senator, mit Freude denke ich Ihres Aufenthalts in 
Brückenau, der mir das Vergnügen Ihrer Bekanntschaft schenkte, 
ind wünsche, daß Sie öfters dieses, jährlich sich verschönernde, 
Baad besuchen möchten. Wahrscheinlich wird Ihnen bekannt 
eyn. daß ich seit Jahren, aus Marmor rühmlich ausgezeich— 
ieter Teutschen Bildnisse verfertigen lasse, zu welchem Zwece 
ch einem Gypsabguß vom Gesichte des Bildnisses Bruno's von 
Warendorp wünsche, das sich über dessen Grab in der Marien— 
ärche zu Lübeck befindet. Ich lege groben Werth darauf, daß, 
Sie die Gefälligkeit haben möchten, diesen Abguß gleich 
iehmen zu lassen und ihn, wie er völlig ausgetrocknet mit 
hieher zu schicken, den ich dann ungesäumt die Auslagen dafür 
ersetzen werde. Keine Stadt unsetes Gesamt-Vaterlandes ist 
an ausgezeichneten Männern reicher, als die Ihrer Geburt; ob 
s von folgenden gleichzeitige, ächte Bildnisse giebt, wäre mir 
ehr lieb zu wissen, worüber ich Sie ersuche grndiiche Nach 
orschungen gefälligst anstellen zu lassen. 
. Alexander von Soltwedel — der Dänenbesieger zu Lande. 
J. Eberhard von More. III. Gottschalk von Altendorf, An— 
ührer der Hansischen Flotte i. J. 1368. 1IV. Nikolaus Bröms, 
Bürgermeister. V. Wullenweber. 
Ob nun gleichzeitige ächte Bildnisse vorhanden, diese 
us Stein gehauen, oder gemahlt u. s. w. sind, das möchte 
ch wissen. Ich nehme Ihre Gefälligkeit gar zu sehr in An— 
vruch, aber wie gesggt. eos liegt mir auch gar niel daran, denau⸗ 
Auskunft zu erhalten, der ich mit den Gesinnungen vieler 
Werthschätzung Ihnen wohlbeygethan verbleibe 
Würzburq. 16. Aug. 1823. 
bez. Ludwig, Kronprinz. 
Mein Herr Senator! Nach meiner vor wenigen Tagen 
ahier ersolgten Zurückkunft habe ich jene Rolle eröffnet, welche 
zie mit Ihrer sehr gefälligen, Ihnen bereits angezeigten, 
juschrift vom Zten März an mich abgeschickt hatten. Die 
oᷣegenstände haben mich ungemein gesreut, und ich bin in Ver— 
genheit über die Bemühungen die Sie sich für mich gemacht 
aben, und die Zuvorkommenheit, mit welcher Sie meinen 
Bünschen begegnen. Empfangen Sie dafür meinen »vielen 
dank. Zu meinem Zwecke wünsche ich — von dem messingenen 
ztandbild Bruno von Warendorps genommen — einen ge— 
reuen Gipsabdruch, NB. nur des Kopfes einschließlich des 
zartes. Wenn Dieselben mir dieses gefällig besorgen, und 
iesen Abdruck der Maske, wenn er gehörig getrocknet, wohl 
erpacht hieher senden lassen wollten, würde ich Ihnen sehr 
erbunden seyn. Zugleich ersuche ich Sie dann auch um die 
dote Ihrer Auslagen, die ich, wie sich von selbst versteht, Ihnen 
u vergüten habe. 
Ich verbleibe dem SHerrn Senator mit vieler Werth— 
chätzung wohl beygethan 
Würzburg, den 15ten Junn 18263 
gez. Ludwia Kronprinz. 
(Empf. 30. Okr. 1824.) 
Herr Senator, abermals wende ich mich an Ihre bewährte 
BHesälligkeit, zu erfahren wünschend, ob mehr von dem Leben 
Alexanders von Soltwedel und Brunos von Warendorp auf 
uns gekommen, als das wenige, was Sartorius in seiner 
Geschichte der Hanse uns berichtet, und wenn dem also, wie ich 
joffe, sollte mir dessen Mittheilung sehr erfreulich seyn. Ort 
and Jahr ihrer Geburt, vorzüglich aber ihres Todes, ja, den 
Tag möchte ich wissen und das sobald wie möglich mit Sicher— 
eit, doch alles was sich auf scibe bezieht, ebenfalls. Un—⸗ 
sekannt ist mir ob sie in Lübeck selbst gebohren waren, dieser 
Ztadt, reich, wie keine andere unseres gemeinsamen teulschen 
ßaterlandes, an Helden und Staatsmänner. Mit vielem Ver— 
znügen denke ich an Ihrem und Ihrer Frau Gemahlin 
Brückenauer Aufenthalt, in deren Gedächtniß ihn zurüchzu— 
rufen, Sie ersuchet, den Sie Herr Sena!or hochschätzenden 
Mürahurq. 24. Oktober 1824. 
gez. Ludwig. Kronprinz. 
Empf. 13. Sept. 1824.) 
Mein Herr Senator! Ihr gefälliges Schreiben vom 
Oten dieses Monats hatte ich das Vergnügen zu empfangen. 
Jür Ihre vielen Bemuͤhungen bleibe ich denselben stets ver— 
„unden. Anliegende Anweisung vergütet Ihnen die Aus— 
agen, welche Sie für mich an den Porträtmaler Greve ge— 
abt haben. Nach der beschriebenen Beschaffenheit des Stand⸗ 
ildes ist freilich keine Abbildung in Gips möglich, ich begnüge 
nich demnach mit der getreuen Zeichnung die Sie mir zu ver⸗ 
haffen die Aufmerksamkeit hatten. Haben Sie indessen Ge— 
egenheit nachzuforschen, so würde es mir lieb seyn, was von 
zruno von Warendorps Leben bis auf uns gekommen, und 
icht herotta in GA,α Goschichtes der teutschen Gonte Uen 
(Empf. 27. ejusd.) 
Mein Herr Senator!! Mit vierem Danke zeige ich Ihnen 
den richtigen Empfang Ihres mir sehr werthen Briefes nebst 
Beylagen vom 26. November an. Derjelbe enthält für mich 
chätzbare historische Nachrichten, für deren mühsame Auf— 
uchung, kritische Beleuchtung und Zusammenstellung ich Ihnen 
meinen ganzen Dank zolle. 
Empfangen Sie mit dessen wiederholtem Ausdrucke zu— 
leich jenen vieler Wertschötzung mit welchem ich dem Herrn 
zenator wohlbeygethan verbleibe. 
Würabura. den 22. Dezember 1822. 
333 0 X QUror“-e
	        
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