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Rusgabe 4.
CTagesberich..
Lübeck, 19. Mai.
4. Deutscher Verein für Gasthaus-Reform. Aus Anlakß
der von Mai bis Okt. d. J. in Dresden stattfindenden Inter⸗
iationalen Hygiene-Ausstellung wird der Deutsche Verein für
Hasthausreform am 28. und 29. Mai einen Kongreß ab⸗
halten, den Reg.Präsident a. D. von Gescher mit einer
Ansprache eröffnen, und auf die der sächsische Minister des
Innern Graf Vitzthum von Echstädt erwidern wird.
An Vorträgen sind in Aussicht genommen am
Begrüßungsabend: „Gasthausreforn und Kommunen“,
Berichterstatte:: Landrat Graf Meerveldt, Redling-
hausen; „Gasthausreform und Industrie“, Berichterstatter: Kor—
bettenkapitän a. D. Dr. Reche, Frankfurt a. Main: „Gasthaus—
reform und innere Kolonisation“, Berichterstatter: Re—
gierungsrat Freiherr von Gayl, Königsberg i. Pr.; „Gasthaus
reform und ländliche Wohlfahrtspflege“, Berichterstatter:
nNittergutsbesitzer von Schöning, Muscherin i. Pomm.: „Gast⸗
hausreform und Landwirtschaft“, Berichterstatter: Rittergutsbe—
itzer von Lösch, Lorzendorf i. Schlesien. Am 29. Mai wird
prechen: „Ueber Stand, Wege und Ziele der Gasthausreform
in Deutschland‘ Herr Vereinsanwalt Reetz, Stettin; über Vor⸗
—DD
Iwan Bratt, Stockholm, und event. noch über „Gasthaus—
reform in England“ Herr Rechtsanwalt Dr. jur. Eggers,
Bremen.
7æä Lübecker Yacht⸗Club. In das Jachtregister des Deut⸗
chen Segler-Verbandes ist eingetragen unter Kreuzeriachten,
bermessen nach dem alten (S.L.) Meßverfahren unter Meßbrief
Nummer 192 „Gunhild“ ex „Erna II“, 8 Segellängen, Eigen—
fümer Herr Gustav Janecke, Lübed. Die Jacht ist in die
Liste des Lübecker NYacht-Clubs aufgenommen worden. Als
heimathafen ist Lübech gewählt worden.
o- Deffentlicher Schlachthos. Im April 1911 wurden
28 Ochsen, 75 Bullen, 1717 Kühe und Starken, 531 fette
und 1037 nüchterne Kälber, 166 Lämmer, 31 Ziegen, 2870
Schweine, 196 Schafe und 36 Pferde, zus. 6687 Tiere ge⸗
schlachtet gegen 6116 Tiere im April 1910. Untauglich
der ganze Tierkörper; gänzlich vernichtet: 1 Pferd und
3 Schweine. Im Dampf⸗Desinfektor gekocht: 3 Kühe,
1 Schwein, 24 Viertel Rindfleisch, 1 Viertel Kalbfleisch, 27
Viertel Schweinefleisch. Auf der Freibank verkauft: 4 Käl-
ber und 1 Kuh. Bei den übrigen geschlachteten Tieren wurden
2278 erkrankte Organe und 1 Rinderzunge beschlaanahmt und
unschädlich beseitigt. —
0- 1162 Kg. Fleisch auswärts geschlachteter Tiere wurden
im April 1911 auf dem Schlachthofe untersucht.
o- Dem Schlachthofe wurden im April 1911 als Markt—
vieh zugetrieben: 83 Ochsen und Bullen, 1446 Kühe und
Starken, 137 fette Kälber, 2 nüchterne Kälber, 106 Lämmer,
1457 Schweine und 139 Schafe, zus. 3370 Tiere.
*Militäranwärterstellen im Bezirk des 9. Armeelorps.
Sofort, Bremen, Katasteramt, Schreiber, bis 1100 M, kann
bis 2200 Misteigen; sofort, Senatskommission für das Unter⸗
richtswesen, Schreiber der Unterrichtskanzlei, je nach Alter
und Fähigkeit bis zu 800 M; 1. Juni, Deputation für Häfen
und Eisenbahnen, Schreiber am Bureau für Häfen
und Eisenbahnen, bis zu 900 Mäjährlich; 1. Juli, Kaiserl. Tele—
graphenamt, Postbote, 3 M Tagegeld. — 1. Zuli und später,
Hamburg, 30 Schutzleute, pro Jahr 1950 M, steigend
his 2400 M, abzüglich 50 Mupro Jahr für Dienstkleidung;
jetzt und später, Polizeibehörde, 5 Hilfsboten und Hilfs—
bureaudiener, im 1. Dienstiahre 1320 M, nach Ablauf des
3. Dienstiahres 1600 M; sofort, Behörde für öffentliche Jugend⸗
fürsorge, Hilfskassenbote, 1440 M, steigend bis 1800 M; so—
fort, Behörde für öffentliche Jugendfürsorge, Kastellan, 1950
Mark bis 2400 M, Gehaltsabzug für Dienstwohnung 10 06
und für Dienstkleidung 50 M; 1. Juni, Oberschulbehörde,
Sektion für die wissenschaftlichen Anstalten, Museum für Kunst
und Gewerbe, Aufseher, 1600 M, steigend auf 2000 M; im
Laufe der nächsten 3 Monate, Behörde für das Versicherungs⸗
wesen, 5 Bureaugehilfen, 1400 Miäjährl., steigend bis 1940 M.
— Sofort, Itzehoe, Polizeiverwaltung, Tagespolizeisergeant,
1300 MeGrundgehalt, 195 M Wohnungsgeld, 110 MiKleider⸗
geld, Gehalt steigt bis 1750 M. — 1. Sept., Postanstalt im
Bezirk der Kaiserl. Oberpostdirektion Kiel, 2 Briefträger
bezw. Vostschaffner und 2 Landbriefträger, 1100 MGehalt,
Wohnungsgeldzuschuß; in nächster Zeit, mehrere Postboten,
Tagegeld 2 Me80 Pfg. bis 3 M, Wohnungsgeldzuschuß. —
Sogleich, Reinbeck, Amtsgericht, Kanzleigehilfe, 8 Pfg.
Schreiblohn für die Seite Schreibwerk. — Sogleich, Schene⸗
keld, Amtsgericht, Kanzleigehilfe, Lohn wie vorhergehend.
Die Abomementskonzerte auf der Lachswehr wie in
her Forsthalle, ausgeführt von der Regimentskapelle, haben
im Mittwoch bezw. gestern wieder begonnen. Beide Konzerte
hatten sich infolge der von Herrn Obermusikmeister Clausnitzer
mit feinem künstlerischem Geschmack ausgewählten sowie von
der Kapelle vorgetragenen Musik und der herrlichen ge—
schützten Lage der Etablissements im jungen Frühlingsgrün
eines sehr guten Besuches zu erfreuen.
Die Wasserwärme in den städtischen Badeanstalten betrug
am 18. Mai: im Krähenteich 173 Grad Cels. auf dem Falken—
damm 19 Grad Celsius.
b. Die Holsten-Vank Abtellung Lübeck errichtet am 28. Mai
in Facken burg im Hause des Herrn Kaufmann Paul
AV
mähßigen Geschäften befassen wird.
b. Die Lübecker Ruder⸗Gesellschaft von 18853 und der
Lübecker Yacht-⸗Club veranstalten am 25. Mai ihren alliähr—
ichen gemeinsamen Ausflug (ohne Damen) nach den Hohe—
meiler Tannen. Die Jachten des Lübecker Yacht-Clubs segeln
norgens 9 Uhr von Travemünde ab. Die Rückkehr derselben
nach Travemünde erfolgt ca. 3254 Uhr nachmittags. Für
die Mitglieder der beiden Klubs, welche nicht mitsegeln oder
rudern, geht morgens pünktlich um 8124 Uhr von der Struck—
fäͤhre der Handelskammerdampfer „Trave“ ab. Preis für die
Fahrt 1M. Frühstück und VFetränke sind am Ausflugsort er⸗
hältlich. — Auch in diesem Jahre findet wieder ein Krähen—
chießen tatt. Es ist nur erlaubt. mit Schrotflinten zu
576M ——94 49 J
en. Zweitoeat
reitag, den 19. Mai 1911.
Morgen⸗Blatt Ur. 251.
schießen, Teschings und Kugelbüchsen sind verboten. Ueber
Beginn und Schluß des Schießens entscheidet die Forstver—
valtung.
. Milchkolonie in Israelsdorf. Am 3. Juli wird in
jesem Jahre die „Milchkolonie“ wieder ihre segensreiche Tä—
igkeit aufnehmen. Sie bezweckt, schwächlichen schulpflichtigen
undern an den Nachmittagen der Semmerferien Aufenthalt im
sraelsdorfer Gehölz unter sachverständiger Aufsicht und Ver—
flegung durch Milch zu gewähren. Diese Einrichtung er⸗
reut sich zunehmender Beliebtheit und im letzten Jahre war
er Andrang so groß, daß leider nur ein Drittel der Anmeldun⸗
en berücksichtigt werden konnte. Der Vorstand wendet sich
aher durch einen Aufruf im Anzeigenteil dieses Blattes an
nsere Mitburger mit der Bitte, beitragen zu helfen zum Wohle
ind zur Freude unserer heranwachsenden Jugend. Wer einmal
ie fröhliche Schar beobachtet hat, mit welcher Lust sie sich
ummelt, ins Freie herausgeholt aus den engen Gängen und
er dumpfen Zimmerluft der Stadt, wird gern sein Scherflein
eitragen.
b. Die Dampfer des Oftseebäderdienstes nehmen am
Zonntag, 21. Mai, ihre regelmäßigen Fahrten nach
zravemünde — Gothmund und Schlutup Gochofenwerk)
mlegend — sowie den oldenburgischen Bädern und
deustadt wieder auf; es wird dem Publikum dadurch wieder
illkommene Gelegenheit geboten, in einer wunderschönen Natur,
bie sie die ganze Ostseeküste in ihrem grünen Schmuck jetzt zeigt,
urch die heilkräftige Seeluft Körper und Geist zu erfrischen.
deu eingeführt sind in diesem Sommer von Travemünde aus
ägliche Fahrten in See zwischen 5 und 6 Uhr nachm.
ahrpläne werden im Kontor an der Holstenbrücke und auf
en Dampfern ausgegeben und an den bekannten Stellen aus—
ehängt.
b. Der 7. ordentliche Delegiertentag des Verens der
deutschen Kaufleute (unabhängige Organisation für Hand⸗
masgehilfen und -(Gehilfinnen) findet am 21. Mai und fol—⸗
ende Tage in Berlin im „Marinehaus“, Brandenburger Ufer,
att. Auf der Tagesordnung stehen u. a. zwei Vorträge
iber das Thema: „VNotwendige Reformen des Han—
elsgesetzbuches“. Hierüber reserieren die Geschäfts—
iührer Max Gammeritein-Breslau und HSans Görl—
dürnberg. Sodann geben der Vorsteher des Vereins, Paul
röger und der Schatzmeister Rudolf Menzel den Ge—
häftsbericht. Ferner wird die Reichsversicherungs⸗
rdnung“ und die „Pensionsversicherung der
ßrivatangestellten“ zur Sprache kommen. Die Vor—⸗
räge beginnen am Sonntag, dem 21. Mai, vormittags 9 Uhr.
em Delegiertentag geht eine Generalversammlung der Kran—
en⸗ und Begräbniskasse des Vereins der Deutschen Kauf⸗
eute Eingeschriebene Hilfskasse Nr. 44) vorauf.
b. Der diesjährige Verbandstag des Verbandes Deuischer
igarren⸗Ladeninhaber (Sitz Hamburg), der größten beruf—⸗
chen Organisation des Zigarrenhandels, welcher 72 Orts-
ruppen in allen großen Städten des Deutschen Reiches an—
ehören, findet vom 12. bis 16. Juni in Bremen statt.
b. Erstes Lübecker „Jugend-Mifsiensfest“. Als Abschluß
er Kurse, die Frl. Ch. Buchholz im Launfe des Winters der
übechker Schuljugend im Ev. Vereinshause gehalten hat, soll
zonnabend, den 20. Mai, nachmittags von 324 Uhr ab, auf
er Lachswehr das erste Lübecker „Jugend-Missionsfest“ ge—
iert werden. Das Fest gilt in erster Linie der Jugend, deren
Ingehörigen, Lehrern und Freunden. Hauptredner ist Herr
Nissionar Kobis, der erst vor Jahresfrist aus seiner an
krfahrungen reichen, 33iährigen Tätigkeit in Indien zurück⸗
gekehrt ist.
—
winführung von HBassermessern veantragt. Eine bür⸗
gerschaftliche Kommission hatte beantragt, daß für Häuser im
Werte von 15000 Mioder weniger das Wasser zu 10 Pfg. pro
zubikmeter, für die übrigen aber zu 19 Pfg. geliefert wer den
olle. Also eine Erleichterung der weniger bemittelten Leute.
Iuffallenderweise fand dies, und gerade diese Abstufung des
zreises, Widerstand auf der Linken. Mit kleiner Mehrheit wurde
ie ganze Sache an die Kommission zurückverwiesen. Diese kam
mallen übrigen Dingen zu demselben Ergebnis, nur gab sie
oweit nach, daß ein Einheitspreis festgesetzt wurde zu 20 Pfg.,
edoch nur von 13 Pfg. für den ersten halben Kubikmeter täglich.
luch dieser Vorschlag fand die ausgesprochene Gegnerschaft der
zinken. Die Sozialdemokratie verlangte, ihren allgemeinen Ten⸗
enzen entsprechend, vollständige Kostenlosigkeit des Verbrauchs⸗
bassers, wenigstens für die unbemittelten Leute, und Schaffung
er Mehreinnahmen durch progressive Einkommensteuer; ja sie
tellte sogar den Antrag, die neben dem Wassergelde bestehende
Wassersteuer ganz abzuschaffen und den erforderlichen Betrag
zurch Einkommensteuer zu erheben. Die Debatte flutete wie
iblich über die Ufer. Als nach endlosen Reden der Schluß be—
iebt wurde, wurde die ganze Sache einer neuen Kommission
Werwiesen. Also alle Mühe umsonst.
Schles wig⸗Holstein.
Altona, 19. Mai. Einem schweren Verbrechen
st die Kriminalpolizei auf die Spur gekommen. Es sind im
ẽlbstrom in kurzen Zwischenräumen zwei von der Leiche
ines neugeborenen oder einige Tage alten Kindes herrührende
Irme und zwei Beine aufgefischt worden. Die auf Veran—
assung der Staatsanwaltschaft vorgenommene Untersuchung
jat keinen positiven Anhalt dafür ergeben, daß das Kind
iach der Geburt gelebt hat; dagegen ist festgestellt, daß die
Arme und Beine mit einem scharfen Instrument vom Rumpfe
jetrennt sind. Die Kriminalpolizei ist eifrig bemüht, Licht
n das Dunkel zu bringen. — Verkauft worden ist das
ztablissement Blumensäle für 325 000 Muan den Besitzer des
Waldhotels Iserbrook bei Blankenese, Heinr. Harder und dessen
zruder. — Niedergeschossen. Der in der Gr. Roosenstraße
ei einem Kaufmann in Stellung befindliche 18 Jahre alté
zausdiener Gall stahl seinem Arbeitgeber 100 Muaus der
zadenkasse. Bei diesem Diebstahl wurde er von dem Haus—
errn Bartels, der in demselben Geschäft tätig ist, überrascht.
zall zog einen Revolver und schoß den Bartels nieder. Dieser
„vurde von der Kugel im Unterleib schwer verletzt. Dei
äter ist mit der Beute entkommen. Der schwerverletzte
zartels mußte ins Krankenhaus gebracht werden, bisher
sat er noch nicht vernommen werden können.
Käüel, 19. Mai. Die Gartenstadtbewegung hat
aum in einer Stadt soviel Anklang gefunden, wie hiet. Wenn
ille Projekte zur Ausführung gelangen, wird Kiel in seiner
janzen Peripherie einen Kranz prächtiger Laubenstädte auf—
isen. Der Staat und das Reich unterstüten die Bewegung.
die Gartenstadt im Osten Kiels, an der Schwentine, wird
weifellos die schönste. Dort ist vom Reichsamt des Innern eine
43 000 qm große Fläche erworben worden, die den Erbauern
on Häusern in Erbpacht gegeben werden. Es sind in erster
einie Angestellte der Kaiserlichen Werft, die sich dort nieder—
issen. Der Allg. Beamtenvereine plant gleichfalls eine Gar—
enstadt im großen, und 500 Beamte haben sich bereit erklärt,
ie Anlage einer besonderen Gartienstadt zu unterstützen. Im
Vesten ersteht eine Siedelung Aubrook, und zwar im Stadt—
eil. Hassee. Es sollen nur Ein⸗ und Zweifamilienhäuser
ebaut werden inmitten der Buchenholzungen und Binnen—
een. Ein größeres Gelände, 24 000 qm, ist für 80 000 Mer—
zorben worden. In diesem Jahre sollen dort 25 sogen.
zeimstätten errichtet werden. Im ganzen werden in diesem
a diesem Jahre in der Umgegend 100 Land—
äuser aufgeführt werden. Das Stadtbild erhält dadurch
in ganz eigenartiges Gepräge. An verschiedenen Punkten,
a und vor dem Stadtgebiet, setzt diese Siedelungsbewegung
in. Daß die Bauspekulation sich diese Bewegung zunutzi
nacht, liegt auf der Hand. Man sucht überall nach geeig—
etem Gelände, um Freunde der Gartenstädte zu gewinnen.
sach den Erfahrungen des letzten Jahrzehnts in Kiel ist
ber für eine gute Grundlage der Bewegung gesorgt und
ie Baulöwen haben wenig Erfolg.
Neumänster, 19. Mai. Zur Stadtratswahl. In
iner Dienstag abend abgehaltenen, von 1500 Personen be—
uchten Versammlung stellten sich die für die Wahl eines be—
oldeten Stadtrats aufgestellten drei Kandidaten vor. Nach
Schluß der Referate wurde Kritik aus der Mitte der Versamm⸗
ung darüber geübt, daß die Präsentationskommission den
heschluß gefaht hat, die Stellung von Fragen an die Kandi—
aten nicht zuzulassen. Oberbürgermeister Röer bemerkte, daß
ewichtige Momente dafür maßgebend sind, die Diskussion aus⸗
uschliehen. — Verhaftet wurden Dienstag abend zwei Ar—
eiter, als sie ein gewaltsam geöffnetes Wollwarenlager plün—
erten. — Entwichen ist gus dem Zentralgefängnis ein
„ei der Außenarbeit beschäftigter Strafgefangener. Die sofort
ait Polizeihunden aufgenommene Verfolgung des Flüchtlinas
lieb bisher erfolglos.
Neumünster, 190. Mai. Unter dem dringenden
zerdacht der böswilligen Brandstiftung verhaftete
ie Kriminalpolizei gestern vormittag einen Werkmeister. Dieser
aufte von mehreren Firmen Wollwaren. Er bezahlte sie in
ar mit 1200 Meund schloß in Famburg eine Feuerversicherung
her 14000 Miab, obgleich ihr Wert nur mehrere 1000 Mube—
rug. Die noch schuldigen Beträge für die Waren wollte er
ufß Wechsel bezahlen, obgleich ihm weitere Mittel nicht zur
zerfügung standen. Am 7. Mai rerbrannten die meisten Waren
in Gasthof zur Mühle, wobei zugleich festgestellt werden konnte,
aß das Feuer dort entstanden war, wo die Waren lagerten.
ẽs liegt nun der dringende Verdacht vor, daß der Werkmeister
as Feuer angezündet hat, um sich in den Besitz der Versicherungs⸗
umme zu setzen. — Zweielegant gekleidete Männer
ihrten hier gemeinsam Diebstähle aus. Beide sollen gestern
ittag mit der Bahn in der Richtung nach Kiel abgefahren sein.
Burg, 19. Mai. Besitzwechsel. Pastor Dechniß.
dandkirchen, kaufte ein Haus im Thulbolden bei Heiligenhafen
on Rechtsanwalt Meyer, Sigmaringen. — Simon Weiland,
zalendorf, kaufte die 87 To. große Landstelle der Frau Hof⸗
esitzer Theophile in Sütel einschl. Beschlag für 130 000 M
— —
Sansestãdte.
Hamburg, 19. Mai. Zur Werftarbeiterbe—
pvegung. Die örtlichen Verhandlungen zwischen den Ver—
retern des Verbandes der Eisenindustriellen, Gruppe Schiffs⸗
‚erften, und dem Deutschen Metallarbeiterverband über Rege—
ing der Löhne haben bisher noch zu keiner Einigung geführt.
zielfach verbreitete Gerüchte, daß die Werftarbeiter schon einen
Ilgemeinen Streik auf allen Hamburger Werften in Aussicht
enommen hätten, sind unbegründet. Die Arbeitsniederlegung
er 500 Maschinenarbeiter bei Blohm & Voß, die wohl zu dem
zerücht Anlaß gegeben, hat mit dieser Angelegenheit überhaupt
ichts zu tun. Bei Blohm Voß handelt es sich angeblich
m einen sogenannten Abwehrsteeik, als dessen Gründe von den
—treikenden Maßregelung und Akfkordlohnreduzierungen ange—
eben werden.
Cuxhaven, 19. Mai. Todes sturz. Auf einem Neubau
n der Poststraße führte der hiesige Malermeister Kreutz mit
inem Gehilfen die Malerarbeiten aus. Tabei gab in der
ritten Etage plötzlich das Gerüst nach, und während der Gehilfe
ich durch einen kollkühnen Sprung in ein offenes
fxenster in Sicherheit brachte, stürzte Kreutz ab und verschied
ogleich. Er hinterläßt eine Frau mit 5 unmündigen Kindern.
Lie Frau weilt aber schon seit längerer Zeit in der Irrenanstalt
zriedrichsberg. — Gerettet. TDer vorgestern abend hier
assierende Dampfer „Herkules“ rief herüber, daß er in der
eElbe einen Soldaten gerettet und an Bord genommen habe.
üs handelt sich um den Matrosenartilleristen Ernst Schmidt
yon der 1. Komp. der IV. Matrosenartillerieabteilung, der dem
zerbot zuwider bei der Kugelbake gebadet hatte. Er ist an⸗
cheinend zu weit hinausgeschwommen und dann von der
ztrömung erfaßt worden.
Bremen, 19. Mai. Aus der Bürgerschaft.
zrundstücsankäufe für den Staat und Schaffung
euen Bebauungsgeländes bilden zurzeit den Gegenstand vieler
rörterungen im Publikum. Daraus ging auch die Zustimmung
er Bürgerschaft zur Schaffung einer großen Hauptstraße von
er Stadt Bremen durch unbebautes baumloses Gelände nach
Iberneuland hervor, wobei der Staat dem betr. Grundstücks⸗
oekulanten einen Beitrag von 58000 Mugewährt. Der
zauptgegenstand der vorgestrigen öffentlichen Beratung der Bür⸗
erschaft — eine vertrauliche war voraufgegangen — war die
inglückliche Streitsache wegen Beschaffung großer Mehreinnahmen
zus der Wasserversorgung, womit zugleich det Wasserverschwen⸗
ung. die zur Anlage einer kostspieligen Erweiterung geführt
itte, gesteuert werden soll. Die Verwaltung hatte allgemeint