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Sonnabend, den 14. Januar 1011. Abend⸗Blatt Nr. 25.
253
Ausgabe
—— AT. SS — — —4
dereinheitlichung der deutschen Eisenbahnen.
geht und den Bahnverwaltungen einen Hinweis gibt, wie
sie den Einheitsgedanken fördern sollen.
Art. 42 lautet: „Die Bundesregierungen verpflichten sich,
die deutschen Eisenbahnen im Interesse des allgemeinen Ver⸗
sehrs wie ein einheitliches Neß zu verwalten und zu diesem
Behuf auch die neu herzustellenden Bahnen nach einheitlichen
NRormen anlegen und ausriisten zu lassen.“
Man hat viel darüber gestritten, ob dieser Passus der
Reichsverfaffung den bundesstaatlichen Eisenbahnverwaltungen
die gesehliche Pflicht auferlegt, gleichmäßige Tarife, Betriebs-
vorschrifien usw. zu erlassen, jedenfalls ist es aber bis jetzt
u einer genügenden Gleichmäßigkeit noch nicht gekommen.
Um den Bestimmungen der Veriassung Wirkung zu verleihen,
vurde 1873 das Reichs Eisenbahnamt gegründet, das als Ober⸗
rufsichtsbehörde über die gesamten deutschen Bahnen gedacht
oar und als eigentliche Bestimmung die Ausarbeitung eines
seichs⸗Eisenbahngesetzes übertragen erhielt, aber keine eigent⸗
iche Initiative besaß und deswegen, wie Bismarck es nannte,
is Zum heutigen Tage eine „bittende Behörde“ geblieben ist.
Der auf breitester Basis zur Bearbettuns kommende Ent⸗
vurf eines Reichs⸗Eisenbahngesetzes sah eine recht weitgehende
zeschränkung der Verfügungsfreiheit der einzelnen Bahnver⸗
oaltungen vor und verschaffte sich gerade hierdurch von vorn⸗
jerein eine heftige Gegnerschaft der Einzelregierungen, die eine
geeinträchtigung ihrer Selbständigkeit befürchteten und sich
»arum ablehnend verhielten. Die Abneigung gegen das Gesetz
ründete sich also in erster Linie auf politische Ursachen.
das Gesetz gelangte in zwei Entwürfen zur Beratung, konnte
iber nicht durchgebracht werden, so daß Bismarck, der es an
er Besitzfrage scheitern zu sehen glaubte, einen ganz an—⸗
eren Weg zu betreten beschloß. Er ließ in den preußischen
Zehörden einen Gesetzentwurf ausarbeiten, welcher dem preußi⸗
hen Staat das Recht verleihen sollte, seine Bahnen dem
deich zum Kauf anzubieten. Er hoffte auf die stufenweise
durchführung eines Reichseisenbahnsystems, von dem er sich
nerster Linie eine nachhaltige Stärkung des Reichsgedankens,
ann aber auch eine gewaltige sinanzielle Hebung des Reichs⸗
tats versprach, denn darüber war er sich offenbar ganz
m klaren, daß der Eisenbahnbesitz auf die Dauer aroße Ein⸗
fünfte bringen werde.
Wie Bismarck politische Gründe für ein Reichseisenbahn⸗
zrojekt vorgebracht hatte, machten die Einzelstaaten außer
Breußen politische Gründe dagegen geltend. Wenigstens war
as die Erundstimmung der Mittelstaaten. Abgesehen von
essen und einer kleinen württembergischen Partei ließ sich
iberhaupt niemand erst auf nähere Erwägungen ein. Bevor
n Preußen das Gesetz, welches die Reichsregierung ermächtigen
ollte, dem Reich seine Bahnen zum Kauf anzubieten, im
ẽntwurf vorlag, lehnten die Mittelstaaten es ab, und wenn
s auch in Preußen mit Zweidrittel-⸗Mehrheit durchkam, hatte
ies doch für seine Wirksamkeit nichts zu bedeuten, denn
im von Reichswegen die Befürwortung des Ankaufs zu be—
ommen, war eine Mehrheit im Bundesrat und im Reichs—
age erforderlich, die unter den ob waltenden Umständen keines—
alls zu erwarten war. Preußen sah daher überhaupt davon
ub, von dem Gesetz Gebrauch zu machen.
In den Motiven zum Gesetzentwurf hatte man — die
euherungen sind wohl auf Bismards Kand zurüchzuführen —
»avon gesprochen, welche Entwickekung in Preußen zu erwarten
tünde. falls die maßgebenden Organe des Reichs sich Preu—⸗
zens Absichten gegenüber ablehnend verhalten würden. Die
Folge müßte sein, heißt es da: daß Preußen alsdann selbss
oie Erweiterung und Konsolidation seines eigenen Staatsbahn⸗
besitzes als das nächste Ziel seiner Eisenbahnpolitik betrachten
werde. Diese Erweiterung würde aber die Machtstellung Preu—⸗
zens seinen deutschen Bundesgenossen gegenüber beträchtlich er—
söhen und verstärken, zumal sich das preußische Eisenbahn⸗
aetz nach vielen Richtungen über die Grenzen des vreußischen
Ztaates hinaus erstreckt.
So schrieb man im Jahre 1876, und diese Worte klingen
heute wie eine Prophezeiung. Das Reichs-Eisenbahnprojekt
mußte fallen, weil schon der erste Schritt, den die Organe
des Reiches zu seiner Durchführung unternehmen sollten. ver—
veigert wurde.
Damit muß der Gedanke, Reichseisenbahnen zu schaffen,
als begraben gelten.
1876 wäre es namentlich noch möglich gewesen, die Summen
ür den Ankauf der preußischen und in weiterer Verfolgung
ielleicht der mittelstaatlichen Eisenbahnnetze flüssig zu machen.
Bismarck dachte an ein Tabakmonopol. Heute, wo der Wert
ver gesamten deutschen Bahnen ein ungeheuer viel größerer
st. kann man daran bei der schlechten Finanzlage überhaupt
nicht mehr denken, wenn auch der Gedanke vielfach noch
rnstlich vorgebracht wird, obgleich der Umstand noch beson⸗
ders der Verwirklichung widerstrebt, dah Preußen, welches
»eim bestehenden Zustand glänzende Geschäfte macht. sich gewiß
nicht bereitwillig zeigen wird.
Nicht mehr in demselben Maße wie 1873 vereiteln heute
olitische Gründe den Plan, sondern die finanzielle Unmsoglich⸗
eit würde das Projekt sofort zum Scheitern bringen. Der
ichtige Augenblick ist verpaßt. Will man überhaupt noch eine
zereinheitlichung unserer Bahnen erzielen, muß man zu an—
»eren Mitteln greifsen Der Wea zur NReichseisenbahn ist ver—
verrt.
Will man zu einer einwandfreien Beantwortung der Frage
'ommen, weshalb der Vereinheitlichungsgedanke, der in der
Form der Einsetzung einer Generalaufsichtsbehörde, des Reichs⸗
Lisenbahnamtes, nicht gefördert zu werden vermochte — ist
»och auch heute noch der Eiufluß dieser Behörde nur gering und
zeschräukt auf die Ueberwachung der Einhaliung der Reichs—
kLisenbahnverkehrsordnung und der Reichs Eisenbahnbau-— und
Betriebsordnung, sowie auf Ratschläge sür tarifarische Ueber⸗
intünfte — und in der Form der Einführung eines Reichs—
isenbahnsystems ein völliges Fiasko erlitt, trotzdem in den
RMer Jahren erneut aufgegrissen worden ist. so muß man
ich vor allem über die Schwächen klar sein, welche die da⸗
nalige Gestaltung der Eisenbahnen aufzuweisen hatte, mit denen
nan übrigens, um das gleich hier zu betonen, größtenteils
noch heute zu kämpfen hat.
Sie sind teils politischer. feils wirtschaftlicher, teils finan⸗
veiler Natur
Aus den Nachbargebieten.
Sansestũdte.
Samburg, 14. Jan. Kleine Nachrichten.) Fin—
dlerter Einbruch eines Beamten. Vor kurzem machte
in am Eppendorferweg wohnhafter Zollaufseher die Anzeige,
dah Einbrecher aus seiner Wohnung Schmuchsachen im Werte
on 1200 Muund außerdem 1475 Munin bar gestohlen hätten.
die polizeiliche Untersuchung hat jedoch ergeben, daß der Ein⸗
zruch nur fingiert war, und zwar zu dem Zwecke, um sich in
den Besitz der Versicherungssumme zu setzen. Der Zollaufseher
wurde daher verhaftet.
Bremen, 14. Jan. Schwerer Bauunfall. In einem
grohen Hotel war vor etwa mehr als acht Tagen im Licht⸗
chacht bei Umbauten auch eine Betondecke angebracht worden,
»on der Freitag die Verschalung abgenommen werden sollte.
Plötzlich stürzte die 14 Quadratmeter Yroße Decke teilweise ein
ind fiel auf den die Arbeiten leitenden Maurerpolier Seibt.
Als man den Schutt hinwegräumte, fand man ihn als Leiche;
die Schwere des niederstürzenden Betons hatte ihm das Genidk
zjebrochen. Die anderen Maurer blieben glücklicherweise unver—
etzt, da sie sich an die eisernen Träger klammerten und so
vor einem Sturze bewahrt blieben. — Einen guten Fang
nachte slie Kriminalpolizet mit der Festnahme zweier öster—
reichischer Bauernfänger, eines Zimmermanns aus dem Kreise
Trakau und eines Arbeiters aus dem Kreise Sokol. Die beiden
Desterreicher hatten in drei verschiedenen Fällen auf raffinierte
Weise Arbeitern Gespssummen his zu 300 Mientlodt.
Am Freitag abend hielt Herr Dr. Rosehrr, wissen-
chaftlicher Hilfsarbeiter der Handelskammer, im LZubed er
Ina bustrie-Verein einen Vortrag über die Ver—
nkeitlichung der deutschen Eisenbahnen. Es
st dies ein Thema, das die Lubeder Kreise insbesondere inter⸗
ssieren dürfte, weil Lübed seinen Anschlußßz an das preu⸗
zische Eisenbahnnetz noch durch zwei Privateisen b a hn⸗
ternehmen suchen muß. Die Nachteile, die da—
hurch für unsere Stadt erwachsen, wurden in der auf den
Borirag folgenden Diskussion klargelegt. Den In—
hatt dieser, die Lübecker Verhältnisse speziell behandelnden
Ausführungen geben wir unter der Rubrik „Tagesbericht“
wieder. Dem Vortrage selbst entnehmen wir Folgendes:
Der in Deutschland über Jahrzehnte sich erstrecende Kampf
um die Streitfrage, ob dem Privat- oder dem Staatsbahn⸗
system der Vorzug zu geben sei, hat sein Ende in einer Uebe rekn⸗
stimmung der Parteien gefunden, die alle schließlich dem Staats-
bahnsystem den Vorzug zusprachen und feine Einführung in
unseren deutschen Staaten befürworten. Die Argumente, welche
zu seinen Gunsten ins Feld geführt werden, waren teils wirt⸗
chaftlicher, teils politischer, teils militärischer Natur, gewannen
hre Kraft schließlich aber alle erst durch die bedeutungsvolle
Tatsache, daß der Staat am geeignetsten erscheint, den Anfor—
derungen eines peinlich streng zu regelnden Apparates, wie
der Eisenbahnen gerecht zu werden, da er am besten die Gewähr
für weitgehende Sicherheit des Betricbs zu geben vermag und
da er außerdem alle die Konkurrenzmachenschaften innerhalb
einer Grenzen, welche die Uebersicht erschweren und vom
Standpunkt der Volkswirtschaft eine Kräftevergeudung bedeuten,
zernhält. Er vermag auf Grund seines Monopols am leichtesten
eine zentrale Oberleitung einzurichten, welche die Ausgaben aller
maßgebenden Direktiven in der Hand hat und auf diese Weise
Einheitlichkeit in den Betrieb bringt. Für kleinere Strecken
önnen Privabahnen daneben wohl ihre Berechtigung haben.
Wenn auch die Einführung des Staatsbahnsystems gewiß
nicht allen deutschen Mittelstaaten den erwarteten Erfolg ge⸗
bracht hat, so liegt das nicht etwa an der Unfähigkeit des
Staatsbahnsystems an sich, sondern ganz einfach daran, daß es
hei uns noch nicht mit genügender Folgerichtigkeit bis zum
etzten Ende durchgeführt ist.
Die Privatbahnen sind allerdings mit geringen Ausnah⸗
men verschwunden, die riesenhafte Entwicklung unseres Verkehrs
hat aber den Aktionsradius der einzelstaatlichen Eisenbahn⸗
ysteme erweitert, sie sind ineinander eingewachsen, sind dadurch
n Wirklichkeit zu einem untrennbaren Netz verflochten, bilden
dagegen für den Betrich, die Verwaltung und die finanzielle
Behandlung noch ein Nebeneinander zahlreicher Behörden, welche
ich an icht immer geneigt zeigen, im Interesse der Gesamtheit
Verkehrsverbesserungen zur Durchführung zu bringen, weil das
Sonderinteresse für ihre Beschlüsse überwiegt und überwiegen
muß. Wäre die Zentrallsation weiter durchgebildet, wäre die
Oberleitung des gesamten deutschen Ellenbahnbetriebes einer
Behörde überlassen, so käme der Staatsbahngedanke in viel
dollkommenerer Weise zur Durchbildung, als er es jetzt vermag.
Ebenso wie vor Gründung des Zollvereins die einzelnen
Glieder des deuischen Vaterlandes in ihrem Nebeneinander—
leben zu gesunder Entwicklung nicht kommen konnten, so vermag
auch unser deutsches Eisenbahnnetz trotz der gewiß anzuerkennen⸗
den Forischritt, solange einzelstaatliche Sonderinteressen zum
Schaden der Gesamtheit in erster Linie gewahrt werden, sich
nicht zu der Einheitlichkeit herauszubilden, wie sie möglich wäre,
wenn allen einzelsfaatliche Verwaltungen gemeinsame Instan—
zen übergeordnet wären.
Ebenso wie es eine Vorbedingung für unsere glänzende
wirtschaftliche Entwicklung war, daß alle Zollschranken inner⸗
halb des Reiches fielen, ist es auch eine Vorbedingung für die
Ermöglichung der wirtschaftlich günstisten Gestaltung urseres
Eisenbahnverkehrs, daß alle Verschiedenheiten in der Tarif⸗—
festsezung, in der Festsetzung der Betriebsreglements, der Be—
handlung der Guter usw. fallen und alle aus Konkurrenzarün⸗
den verursachen Umleisungen üher den woöeniger wirtschaftlichen
Weg unterblieben.
Wenn man den Begriff der Vereinheitlichung so weit
wie möglich faßt, sind unter ihn schon alle Teilbestrebungen
zu rechnen, die beispielsweise nur Einsetzung einer General—⸗
aufsichtsbehörde bezwecken oder die Gesetzgebung über betrieb—
liche Fragen in einer Hand verenigen wollen, Bestrebungen
auch, die auf Einigungen in der oder jener Frage des Tarifs
abzielen, ebenso wie Bestrebungen, welche eine mehr oder
weniger durchgeführte gemeinschaftliche Verwendung des Be—
triebsmaterials durchgebildet sehen wollen. Naturgemäß will
letzten Endes unter der Vereinheitlichung etwas ver—
anden sein. das der Vereini rung nahe kommt, mag sie
nur betrieblicher Natur sein oder die auf diesem Ge—
— Schwierigleiten verursachende finanzielle Ge—
rre mit einbegreifen. Jedenfalls bedarf aber die
ehhe Aufftellung teils böherer, teils geringerer For⸗
; in dem Zusammenschluß zum Verständnis der Ent—⸗
g einer kurzen Darstellung in ihren Einzelphasen.
au — die deutsche Nationalversammlung in Frankfurt
nen —8 nulere Eisenbahnen noch nicht aus den An—⸗
gen — ommen waren, ihre Verfassung entwarf. war
—S 7 sn das Cemeinsame Arbeit in der Ver—
—*— ⸗ en α erstreben jei und glaubte den gang⸗
Oberaufsicht 13 3 et ae man der Reichsaewalt die
— 8———— 8 — er Gesetzgebung übertrüge. Der
ndencusde e ehrichastzdenanem reifen ließ, ist
liven zu s Hauptaewicht nach in wirtschaftlichen Mo—
Eri u suchen, und offenbar fand dieser Gedankengang in der
Erinnerung an di lä de R
inigus e glänzenden Resultate, welche die Joll⸗
dun dr Z0er Jahre gebracht hatte, eine namhafte För—
haben v „ug politische Erwäaungen mögen mitgespielt
ainn e hoie man, Let nationalen Finiaung das
der —S ——— bhat auch den Bestimmungen
die Beann ssversassung Zuzukommen, welche dem Reich
— D— und Gesetzgebund im gesamten deuischen
zuschreibt. außerdem aber noch etwas wene
Schles wig⸗Holstein.
Kiel, 14. Jan. Konkurs angemeldet hat der
Fotelbesitzer Kröger, Inhaber des Grand Hotel Germania,
eines der ältesten und angesehensten Hotels am Platze.
Eckernförde, 14. Jan. Das 19. Niedersächsische
Sängerbundesfest hat einen Fehlbetrag von 2066 M
ergeben. Dieser wird voraussichtlich von der Stadt und
aröhßeren wirtschaftlichen Instituten gededtt werden.
Apenrade, 14. Jan. Die grobßben Transport—
dampfer, welche in sechs Wochen den Viehtransport aus
Aalborg nach hier besorgten, haben bis auf einen die Fahrien
mit Vieh aufgegeben und an deren Sielle sind wieder die Flens—
burger Dampfer gechartert worden. Die Quarantänepächter haben
durch die Charterung der großen Tampfer beträchtliche Kosten
zehabt, auch mußten sie die Jinrichtung zum Viehtransport
öezahlen, die sich auf 1700 Kronen belief. Donnerstag trafen
300 Stück Vieh von Kolding ein.
Großherzogtum Oldenburg, Fürstentum Lübed.
Fr. Eutin, 14. Jan. Wegen Sittenverbrechens,.
an seiner djährigen Stieftochter begangen, wurde ein Arbeiter
auf einem benachbarten Gut vechaftet. — Verkauft hat
Dr. med. Vogeler, Kiel, seinen etwa 110 Tonnen großen Grund—
öesit in Bujendorf an Rentner Heinrich Maack, Ahrensbök, für
I06 000 M. — Zimmermeister E. Moser verkaufte einen Bau—
olatz an der Elisabethstraße an Bauuntiernehmer M. Kloth.
— Wwe. Wohlert, Malente, übertrug den Besitz ihres Haus—
ückes an der Wilhelminenstrabe an ilhren Nesfen. Fischhändler
Speth.
Gleschendorf, 14. Jan. Ertrunken. Von dem Fin—
tenwärder Austernfischer H. F. 231, Schiffer Burmeister, wurde
im Mittwoch bei schwerem Wetter der Schiffsjunge Theodor
Bolgert aus Gleschendorf über Bord geschlagen und erirank,
da bei der hohen See an Retrtung nicht zu denken war.
O Süsel, 14. Jan. Der Landwvwirtschaftliche
Berein hielt Freitag seine Generalversammlung ab. Die
Jahreseinnahme betrug 263,52 M, die Ausgabe 75 M. Zur
Brämiierung für‘ langiährigen treuen Dienst in der Land—
virtschaft wurden angemeldet ein Dienstmädchen, das 15
Jahre in einem Dienstverhältnis in Süsel gestanden, zwei
Arbeiterfamilien, die 22 resp. 20 Jahre auf dem Säseler Hof
m Dienst gestanden, und eine Arbeiterfamilie, die 23 Jahre
n Eckeelsdorf fünf Arbeitgebern auf einem Hof gedient hat.
Laut Beschluß der Hauptversammlung des Arbeitgebecver—
»andes ist die Vermittelungsstejle für landwirtschaftliche Ar—
veiter in Eutin aufgehoben, weil der Verband auszukomnien
Naubt mit den Geschäftsstellen in Kiel und Lübeck
Lauenbura.
ASteinhorst, 14. Jan. Ein Schadenfeuer zer—
törte Donnerstag das Gewese ves Gastwirts Mumm, Sirks—
eide. Die Entstehungsursache ist unbekannt, der Schaden durch
Lersicherung gedeckt. — Einbrecher trieben auf der Ober—
örsterei Koberg ihr Unwesen. Sie versuchten einen Schreibtisch
uu erbrechen, mußten jedoch ohne Beute abziehen. — 100 M—
Belohnung hat der Jaadpähhter, Prokurist Fischer, Lübeck,
auf die Ermittlung von Wilddicben, welche in seinem Jagd—⸗
hezirk Lüchow bei Sandecneben ihr unsauberes Handwerk
treiben, ausgesetzt. — Auf der vom Domänenpächter
R. Jansen, Steinhorst veranstalteten Treiblagd wurden 189 Hasen
und 1 JFuchs erlegt. — Im Zwanasversteigerungs—
rnermin ging das dem verstorbenen Maurermeister Garbers,
Steinhorst, gehörige Gewese auf das Höchstgebot von 8600 M
auf Kaufmann Garbers. Hamburaq., über. Perschiedene Hnmpo—
theken fallen aus.
Großherrogtirmer Medlenburg.
Schwerin, 14. Jan. Der Großherzog empfing
Freitag den Oberleutnant Graetz, den Durchquerer Afrikas
im Auto. in Audienz, nahm von ihm dessen Werk „Im Auto
muer durch Afrika“ entgegen und wohnte abends dem Vor—
trage des Oberleutnants Graetz bei. — Gestorben ist
Freitag der Major a. D. Marimilian v. Fabrice.
7 Schönberg, 14. Jan. Landesvertreter—
wahl. Da der Hauswirt Oldenburg, Kl.-Mist, aus Alters—
ind Gesundheitsrücksichten sein Amt als Abgeordneter der Lan—
desvertretung des Fürstentums Ratzeburg niedergelegt hat, fin—
det am 28. Jan. in Lüdersdorf die Neuwahl eines Vertreters
der Bauernschaft aus der Vogtei Rupensdorf, Abteilung A,
tatt. Es gehören dazu die Ortschaften Herrnburg, Valingen,
Lüdersdorf, Wahrsow, Kl.-⸗Mist, Tuvennest und Lauen. — Für
»as Soldatenheim, Lockitedt, sind in der Schönberger
Parochie 300 Mudurch Sammlung aufgebracht. — Die erste
Kranke ist Freitag in das neue Krankenhaus gebracht worden.
Es ist ein junges Mädchen, das sich beim Turnen ein schweres
Bruchleiden zugezoden hbat—
Fortsekung folat.