Tagesbericht.
Lübecker Industrie⸗Perein. m abb
eitag abend in der Schiffergesellschaft abge⸗
A teilte der Vorsitzende, Herr Senator
uengot s, zunͤchst mit. daß von der Fiadige
F sestungskommassion für die deu
Aus ie dem Industrie-Verein durch Vermittlung der Handels⸗
da ur ⸗ drohe Anzahl interessanter Mitteilungen über
— oder bereits stattgehabte Ausstellungen zugegangen
s u. a. über: Intamatgnale Winnlaupuieeeh *
* an russischen Ausstellungen; e im
ven Sueen in vIreen —* eee
iffahrt⸗Ausstellung London, Dez. an. der
adahe landwirtschaftlichen Wettbewerb, Paris 1011 die
Ausstellung landwirtschastlicher Maschinen und Geräte, Brüssel
1011; die ———3 dc —
isko 1915; Deutschlands eteiligung qa r ⸗
—— Industrie⸗ und Gewerbeausstellung, Turin 1911.
Die Mitteilungen der Ständigen Ausstellungskommission liegen
im Bureau des Industrie-Vereins zur Einsichtnahme für
Interessenten aus. — Vom Senat ist dem Industrie⸗Verein
ein Exemplar des von Echsteins Biographischem Verlag heraus⸗
gegebenen Werkes „Der Staat Lübeck“ uͤberwiesen
worden, welches von Interessenten gleichfalls in den
Geschäftsräumen des Vereins aingeoen padene kann.
ßom Präsidium des Hansabundes, dem der Lübecker In⸗
—— als körperschaftliches Mitglied angehört, ist der
Vorstand um Bekanntgabe der Tatsache ersucht worden, daß
seit Beginn des Jahres eine Wochenschrift des Hansa—
hundes zu dem besonders niedrigen Jahresabonnement von
Lo Miubierteliährlich 40 Pf.) einschließlich Postzustellung er⸗
scheint. Ein Exemplar dieser Wochenschrift steht den Mit⸗
gliedern des Industrie-Vereins zur Verfügung, auch ist der
Schriftführer bereit, etwaige Bestellungen der hiesigen Vandes⸗
gruppe des Hansabundes zu übermittein. — Der oom Schrift⸗
sührer des Vereins verfaßte, in schöner und wirlunsvoller
Weise ausgestattete Lübecker Industrie-Führer ist
dem Vorstande in einer Reihe von Probeexemplaren vorge—
legt worden und hat dessen volle Billigung gefunden. Er
wird der nächsten Versammlung des Industrie⸗Vereins vor⸗
gelegt werden. Die Verbreitung des Führers wird eine be—
sondere Unterkommission sich angelegen sein lassen, welche
den Führer bei allen in Frage We enden —483 — Unter⸗
nehmungen, bei allen größeren Banken, au grö eren in⸗
3858 Kongressen verbreiten, in, vson und 8
iffen ausliegen soll uswp, um den Führer auf diesem
ie in möglichst viele Sande l poringen. F Ie Ingee
ber ernsprechgebühren-Ordnung nahm die Ver—
e nach einem kurzen e, des Herrn a
roth einstimmig folgende Resolution an: „Die dur
die worn bekannt gewordenen neuerlichen Beschlüsse der
Reichstagskommission zur Frage der Fernsprechgebü hren⸗Ord⸗
nmung haben zwar für die Gesprächsgebührenteilnehmer ge—
ringfügige Erleichterungen zur Folge, welche sich beispiels⸗
weise für hiesige Teilnehmer hinsichtlich der Grundgebühr
quf 10 M, hinsichtlich der Einzelgesprächsgebühr auf 1Pf. für
das Gespräch belaufen werden. Dieser kleine Vorteil tritt
jedoch ganz in den Hintergrund gegenüber der bedeutenden
Mehrbelastung, welche nach dem ijetzt vorgelegten gestaffelten
Pauschgebührentarif die Pauschgebühren-Teilnehmer in Zu—
lunst zu zahlen haben weüden. Die hier in Frage kommen—
den Gebühren übersteiges? die bisherigen Vauschalgebühren
im Durchschnitt um meh als das Doppelte und bedeuten
namentlich für Handel, Gewerbe und Industrie eine empsind—
liche Mehrbelastung, gegen welche der Lübeder Industrie⸗
Verein entschieden Verwahrung einlegen muß.“
Danach hielt Herr Dr. Rosehr, wissenschaftlicher Hilfs—
arbeiter bei der Handelskammer, einen Vortrag über die
Vereinheitlichung der deutschen Eisenbahnen.
Wir bringen den Wortlaut dieses Vortrages an anderer Stelle
dieses Blattes. Aus der dem Vortrage folgenden Aussprache
geben wir nachstehendes wieder:
J Lerr Direktor Förtssch-Dänischburg: Die Ausführungen
des Herrn Vortragenden haben unsere Blicke auf große allge—⸗
meine Eissenbahnfragen gelenkt. Ich möchte Sie bitten, bei dieser
Gelegenheit sich auch einmal zu vergegenwärtigen, in welcher
Lage Luũbed sich hinsichtlich seiner Cisenbahnverhältnisse besindet.
Es ist schon die Rede davon gewesen, daß eine Gemeinsamkeit
der Verwaltung und des Betriebes der Eisenbahn große Vor—
teile in sich schließt hinsichtlich Verkehrs- und Tariffragen. Vor
mir liegt der Entwurf des neuen Führers durch Lübeck als In⸗
dustrieplatz, womtt eine neue Propaganda für Lübed in die
Wege geleitet werden soll. Aber die Vorzuge, mit denen hier
Lubed geschildert wird für hierher übersiedelnde Industrien, sind
sehr schön und gut, aber einen arod en Nachteil hat Lübed da—
neben und zwar den. daß es inmitten von Privateisenbahnen
nieat. namlich der Lübed Buchener Eisenbahn, der Eutin-Lubecker
Eisenbahn und der Meclenburgijchen Bahn; letztere ist zwar
Stoats eisenbahn, der Verwaltung und dem Betriebe nach aber
— Charalters, ohne die großen und weiteren
den eꝑ — In Bezug auf
aarne, ie sur die Steeden, die als zum natürlichen
Abatzgebiet Lübecks gehörig anzusehen sind, in Frage kommen,
Ludes jehr schecht desteuit. und ich mochte binen dahheder
7 eren intereffiert ist, sich dies einmal vor Augen fuhre.
I * —S daß eine Stadt wie Lubed das Absaß—
e mkreis bis zu 100 km beherrschen muß. Darin
—— n seinen Eisenbahnen nicht unterstützt, londern
a e es einmal etwas derbe auszudrücken, brand⸗
—2 —8 Bezlehung. Iv habe mir einen kleinen
— —— — Lubeds gemacht und einen
dabea far en n den Frachtsähen, die wir hier in
ernungen von 10, 20, 30, 40 und 50 xm be-
zahlen mussen und welch —*8
he fur die gleichen Streden in Preuh
erhoben werden. Di nt ecken in Preußen
Die Gegenüuberstelung ergibt
Unterschiede. leider zum Nachteil —*— e aroße
ür J
7 —— Getreide auf eine Entfermma * re
ibeehnub he Staatsbahn aine Fract von 1u di⸗
bahn qpet Eisenbahn 17 Muund die Eutin Labeder Eisen
r 30 *n — und die medlenburgische Staatsbahn 13 M;
einen Wag Arung berechnet die preubsche Staatsbahn für
e Eetreide 20 W die Lubes Baghener Enenben
n die Eutin · Libeder Eisenbahn 27 Nan eahn
Staaisbohn 35 und die Medlenburger
ernung laͤßt si geht das weiter. Auf 50 km Ent-
Setreide g die Subed Buchener Eisenbahn für einen Wann
M. * et die preußische Staatsbahn —
derung neutenden Preisunterschiede, die bei der Befor-
ung sind, 8* ngen natürlich von ganz erheblicher Bedeu⸗
Entfernung, eren sich allerdings mit der Zunahme de—
nebmen in demselben Maße ab, wie lsich der
xinfluk der LübechBuchener oder Eutin-Lübecher Bahn auf
aede vermindert und verschwinden bei 100 km —
ming und noch größeren Entfernungen ganz. Aber g n
ideres Moment ist mir bei dieren Vergleichen veeer
Ich habe gefunden, dah die preußische Staatsbahn den —
zerkehr bis zu Entfernungen von 580km durch, evene
illiger Frachtsätze begünstigt. Bei Entfernungen über
jehen die Frachtsätze dann allerdings e twas sprunghaft
zöhe, hat aber nur den Zwech um einen Ausgleich m unn
Frachtsäben der Privatbahnen wieder herzustellen. Daß L
n bezug auf den Eisenbahn⸗Frachttarif so ungemein ungün J
asteht, ist höchst bedauerlich und wohl wert, daß das ord
ewürdiat und versucht wird. Abhilfe zu schaffen, au
iuf Erfolg kaum zu reqhnen Fein wird. Ware Zuben ehe
Ztation einer Staatsbahnstrege, würde mit denselben Frocht⸗
oflen ein ganz erheblich größeres Absatzgebiet beherrscht wer⸗
en können. Es sind das Nachteile, die sich weniger 4
inzelnen bemerkbar machen; man nimmt auch leider zuei
ie Frachtsätze als etwas Selbitoerständliches und nicht
Kontrollierendes hin. Das ist aber durchaus nicht der
ondern sie sind durchaus und sehr wandelbat. Man mag über
ie Verslaatlichung der Läbech-Büchener Bahn denken wie man
hin im Interesse der Artionare ün lie natürlich nicht, denn
300 Dividende sind eine ganz angenehme Einnahme, aber im
Interesse der Aligemeinheit liegt die Verstaatlichung doch. wenn
dadurch möglich ist, daß die hohen Tarifsätze, welche die
Privatbahnen diklieren können, be'eitigt werden· J
Herr Kaufmann Schwabroch: Ich kann die Ausführun-
gen des Herrn Direktor Sörtsch nur nach jeder Richtung
sin bestätigen. Ich habe mich schon sett langer Zeit mit
der gleichen Angelegenheit befatzt und auch an anderer Stelle
ereits auf diese Zustände hingewiesen, wie ungünstig die
zrivatbahnen auf den Güterverkehr einwirken. Herr Direltor
zörtisch hat Ihnen dargelegt, was ein Waggon Getreide auf
»erschiedenen Entfernungen an Fracht kdostet. Ich kann das nur
»esiätigen; die Zahlen stimmen mit den meinigen durchaus
berein. Diese Zuschläge, welche die Lübed⸗Büchener und die
ẽutin-Lübecker Eisenbahn von Lübeck aus erheben, er⸗
rrecken sich nun nicht nur auf Waggonladungen Ge—
reide, sondern auf alle Waren und Taristlassen. Und
ndiesen Zuschlägen liegt System. Je mehr der Verkehr
iesen Privaibahnen ausgeliefert wird, desto höher sind die
zuschläge; je mehr der Berkehr in Konkurrenz kommt mit
en preußischen Staatsbahnen, desto geringer sind die Zu—
dhläge. Auch hierfür ein Beispiel. Für die 9km lange
5trecke Lübeck— Dänischhurg sind die Frachtsätze der Lübeck⸗
Rüchener Eisenbahn um 3393 60 höher als auf der gleichen
Zirecke der preußischen Staatsbahn, indem die Lübeck-Büche⸗
ier Eisenbahn für 100k8 60 Pfg. die preußischen und meck—
enburgischen Staatchahnen aber nur 40 Pig. berechnen. Bei
irösßeren Entfernungen ermähigt sich der Zuschlag nach und
iach und deträgt bei Entfernungen von etwa 20 km 20 00,
zei 30km 10 40, belauft sich aber bei 604m Entfernung,
er größien bei der LübechBüchener Bahn, immer noch auf
32—24009, Der Verkehr wird dadurch küntlich 82deutend ver—
euert. Das ist ein Zustand, der bisher leider nicht die
ßeachtung gesunden hat, die ihm tatfächlich zukommt. Es
ik hierüber schon häusiger gesprochen worden; aber es ist
isher nicht möglich gewesen, Abhilfe zu schaffen. Die Ver—
taatlichung der Priootbahnen wirde diesem Zu⸗
tande ein Ende mathen umnd mit einem
Schlage eine sesortige Nenderung und Verbesserung
n diesen Verhaltnitsen kerbeisühren. Ob eine Verstaat-
ichung a ber sonst für Lübeck vorte'lhaft sein würde, darüber
ann man rerschiedener Meinung sein und ist auch schwer
u beurteilen. Aber wenn gesagt wird, es sei eine Not—
vendigkeit, fr kurze Entfernungen höhere Frachtsätze zu for—
»ern, so ist das als unzutreffend zu erachten und entspricht
uch nicht den Gewohnheiten aller anderen Bahnen; die Be—
riebskosten sind andersmo auch nicht billiger als auf den
übeder Essenbahnstrecken. Besonders der Lübed-Büchener
kisenbahn müßte man es übel nehmen, daß sie in einer
olchen Weise den Verkehr Lübecks unterbindet, da sie doch
elbst von den Aufwendungen des Staates für die Hebung
er wirtschaftlichin Lage Libeds den gröhten Vorteil hat.
der Staat tut so viel far die Entwickelung der Stadt durch
„chaffung guter Wasserstrahen, Heranziehung neuer Indu—
srien und Erschliefung neuer Gebiete durch neue Eisen—
ahnen: die Lübeck-Püchrner E'senbahn aber tut absolut gar
ichts für Lübed, sie erntet nur die Erfolge und besteuert
bendrein noch den Verkebr durch die ungebährlich hohen
trachttarise. Möchte der Industrie-Verein immer von neuem
bieder seine Stimme hiergegen erheben und endlich der Wider⸗
tand der Lübeck- Püchener Bahn gebrochen werden.
Serr Dr. Wallroth, Erster Sekretär der Handels—
ammer, führte aus: Wenn derartige Verhältnisse auf den
übeck umspannenden Eisenbahnen heute noch bestehen, liegt
as keineswegs an der Passivität der Kreise, die davon
etroffen werden. Die Handelskammer hat schon im Jahre
807 in einer Eingabe dargelegt und in tabellarischen Ueber—
ichten ungefähr dasselbe ausgeführt, was Herr Direltor
xörtsch ausgeführt hat. Nicht ganz zutreffend ist die Mei—
uung, daß sich die Frachterschwerung nur auf den Nahver-⸗
ehr erstredt. Für den Verkehr über Hannover nach dem
theinland usw. kommt für Lübed auch noch immer der
rrachtzuschlag für die Benutzung der Elbbrücke bei Lauen⸗
urg in Betracht, der dem Frachtsatz für 15 kxm entspricht.
)aß dieser Brückenzuschlag noch immer besteht, liegt nicht an der
reuhzischen Eisenbahnverwaltung; sie hat in ihrem Bereiche
on solchen Prinzipien länglt abgesehen. Andererseits ist zu
erücichtigen, das wird vielfach gegen uns ins Feld geführt,
aß die LübeckBüchener Eisenbahn auf anderen Gebieten auch
rhebliche Zugeständnisse gemacht hat. Das ist richtig für
ien Kolonialwarenhandel und den Transitverkehr. Diese Zu⸗
eständnisse sind aber nicht im Interesse der Hebung des
übedischen Handels gemacht worden, sondern weil die Bahn
purch die Konkurrenz des Elbe⸗Trabe⸗Kanals dazu gendtigt
ↄurde. Vorstellungen gegen ihre Tarifpolitik hat die Han—
»eiskammer wiederholt bei der Direktion der Luͤbed⸗Buchener
zisenbahn erhoben. Aber irgend welches Entgegenkommen
at die Bandelskammer nicht gefunden, und irgend eine
zustanz. die in der Lage wäre, auf ein gröheres Nachgeben
et Lübeck Buchener Eisenbahn hinzuwirken, besteht leider nicht.
AIuch selbst das Reichseisenbahnamt kann hierin nichts helfen.
daß die Privatbahnen an hohe Tarife festhalten, ist zwar
gerständlich, weil die Verstaatlichung dadurch erschwert wird.
die hohen Tarifsätze der Lübed-Büchener Bahn konnie man noch
inigermaßen billigen, solange ihr Betrieb keinen nennens⸗
verten Ueberschuß abwarf. Nachdem die Bahn aber glãn⸗
end prosperlert, darf man ein größeres Entgegenkommen
on ihr unzweifelhaft erwarten
Vorsitzender Berr Senator Ewers: Da gesetzlich gegen
ie Lübec⸗-⸗Büchener Bahn nicht eingeschritten werden kann,
nuß die öffentliche Meinung durch die Presse auf sie ein⸗
pirken. Auch der Industrie⸗Verein wird in dieser Frage
veiteres Material sammeln und es wird sich vielleicht empfeh-
en. es der Presse zugänglich zu machen, denn die Lübeck⸗
tzůchener Eisenbahn wird nicht vergessen dürfen, daß für sie
nicht nur ihre eigenen Interefssen, sondern auch dieienigen
der Allgemeinheit maßgebend sind.
Posipetsonalien. Etatsmähig angestellt ist als Telegra⸗
phenassistent der Telegraphenassistent BH. J. W. 5. Schulz
n Lübed.
Lubed⸗Vuhener Eisenbahn⸗Gesellschaft. Der Hambg.
Forr. schreibt: „An der Berliner Börse verlautete am Don⸗
— —
nit der Cutin⸗Lübecker Eisenbahn-Gesellschaft
chweben. Diese Gerüchte sind insofern zutreffend, als unver bind⸗
iche Vorbesprechungen tatsächlich stattgefunden haben; die Ver—
valtungen der beiden Gesellschaften haben zu dem Vorschlage
och keine offizielle Stellung genommen. In Berlin glaubie
nan heute den Ankaufspreis für die Eutin-Lübecker Eisenbahn⸗
Zesellschaft auf etwa 90 put. schäßen zu können.“ — Wir er⸗
ahren hierzu von der Direktion der LübeckBüchener Eisenbahn⸗
Zesellschaft nachstehendes: Die Entin⸗Lübecker Eisenbahngesell⸗
chaft ist, wie schon häufiger im Laufe der Jahre, neuerdings
vieder mit Vorschlägen, die auf eine engere Verbindung der
zeiden Geselischaften abzielen, an die Lübech-Büchener Eisenbahn-
ßesellschaft herangetreten. Letztere erachtet aber die Vorschläge
ils unannehmbar und sie hat daher weder Veranlassung, noch
ie Absicht, die Frage der Vereinigung der beiden Bahngesell⸗
chasten weiter zu verfolgen.
*Die Verwallung der OQb der Mach nenbau⸗GEesells Haft
hat einem Aktionär auf eine Anfrage wegen der an der Börse
mlausenden ungünstigen Gerüchte geantwortet, daß sie diese
iuf ein starkes Spekulationsinteresse zürücksühre. Es sei ihr
richt möglich, täglich diesen Gerüchten entgegenzutreten. Das
Werk sei nach wie vor mit Arbeit itark besetzt.
* Esren Unfall erlitt am Donnerstag bei einem Besuch in
Waren (Mecdlenburg) der Reisende einer hiesigen Weinfirma.
der etwas korpulente Herr kam dort beim Ueberschreiten des
Ztraßendammes in der Güöstrower Straße, als er einem herr⸗
chaftlien Fuhrwerk ausweichen wollle, zu Fall und erlitt außer
inem Armbruch eine schmerzhafte Verstauchung der
tinken Häüfte.
Vereiniete Stadttkheater, Lübeck.
ZSpielplan von Sonntag. den 15. bis einschl. Sonntag, den 22. Januar
—
Januat: Neues Staditheater: Anf. Enba
Zonntag, 15. „Das Glück im Win'el“. 3 54
Sonntag, 15. Galtspiel Alois Pennarini. „Ca valleria
rusticana“. Hierauf ,Der Vajazzo“—. 7 105
Montag, 16. „Zar und Zimmermann“. 724 104
Dienstag, 17. Zum 1. Male. Neu! Taisun“. Drama
von Melchior Lengyel. 75 105
Dittwoch, 18. „Ein Walzertraun. 8 109
Donnerstag, 19. „Madame Butterily“. 7ꝛ. 10
Freitag, 20. „Die Fledermaus“. 7u 104
Sonnabend, 21. Zur Feier des 100. Geburtissages von
Roderich Benedix.,„Die relegierten
Studenten“. Lustspiel von Rode⸗
rich Benedix. 738 10
Sonntag, 22. „Die Förjster⸗Christl“. 3 58
Sonntag, 22. „Die Zauberflöte“. 7322 1034
Januar: Stadthallen-Theater:
Sonntag, 15. „St. Elms-Feuer“.
Montag, 16. Gostspiel der „Parisienne“ American⸗
French Sketch⸗Company. Direktion
Udolf Walther Paris in Hamburg. 8 103
Dienstag, 17. Gost'piel der „Parisienne“. 8 105
Donnerstag, 19. Galtspiel der „Parisienneꝛ. 8 1034
Freitag, 20. Gasthpiel der „Varisienne“. 8 106
— 22. Erstes Gastspiel des Wissenschaftlichen
Theaters der „Urania“ in Berlin.
„Ueber d. Brenner nach Venedig“,
„Kaito und die Pyramiden“. 4 6
Gastspiel Cerl William Büller.
„Onkel Bräsig“. Lebensbild von
Fritz Reuter. 75 105
In Vorbereitung: Neu. „Versiegelt‘, Oper von Leo Blech
— „Zopf und Schwert“, Lustwiel von Karl Gutzlow.
758 10
Sonntoeg, 22.
Neueite Nachrichten und Telegramme.
W.. Verlin, 14. Jan. Kapitän zur See v. Hintze
wurde von seiner Stellung eines Militärbevollmächtigten am
ussischen Hofe, attachiert dem russischen Kaiser, enthoben und
st in die Reihe der diensttuen den Flügeladjutanten
des Kaisers und Köniags übergetreten.
W. Berlinu, 14. Jan. Zur Frage der Alterspen⸗—
ionäre brachte die Fortschrtttiiche Volkspartei im Abge—
ordnetenhause einen Antrag ein, noch in dieser Session einen
vesetzentwurf vorzulegen, durch welchen die Ruhegehälter
er vor dem 1. April 1908 in den Ruhestand versetzten Staats-
deamten und Lehrer durch einen pryzentualen Zuschlag erhöht
werden und den Witwen und Waisen der vor dem 1. April
1908 verstorbenen Staatsbeamten und Lehrer ein prozentugler
Zuschlag zu den Witwen⸗- und Waisengeldern gewährt wird.
W. Washinaton, 14. Jan. Es verlautet, das' Justi z⸗
departement lei der Anficht, daß die Gerichte der
Bereinigten Staaten über die ausländischen
Ddampfergesellschaften, die die Beförderung von
Zwischendeds passagieren zu monopolisieren verfucht haben sollen,
eine Zuständigkeit besigßen. Das Justizdepartement
hat gestern eine Konferenz abgehalten, in der die Schaffung
ines Gesetzes erwogen wurde, wodurch den Gerichten die
Zuständigkeit verliehen wird.
W. Madrid, 14. Jan. Das Mntsblatt wird heute ein
Dekret veröffentlichen, durch welches demn Minister des
Teußern, Garcia Prieto, der die Verhandlungen über
das letzte Abkommen mit Marolko führte, der Titel eines
MNarquis Alhucemas verliehen wird.
W. Warschau, 14. Jan. Für hiesige polnische Volks—
schulen wurden von einem Graßgrundbesitzer 300 000 Rubel
vermacht mit der Bestimmung. daß der Betrag, falls an
den betreffenden Schulen nicht in polnischer Sprache unker—
richlet werden sollte, der Krakzuer Unipversität für wilssen-
chaftliche Zwecke zufallen solle