ziner elertrischen Ueberländzenträale obder die
Schaffung einer Leitungsgenossenschaft im Anschlutz an die
eberandzentrale in Labek beraten. Ein endgul⸗
nger Beschluß wurde noch nicht gefaßt. Zunächst wurden zu
den Vorarbeiten für die Verwirklichuns des Planes 600 M
bewilligt.
Margaretentage. Das Ergebnis des Münchener Mar⸗
garetentages wird auf aber 1800 000 Mugeschätzt. — Der von
den misarischen Vereinen veranstaltete Kornblumentag in
Eaern sorde hat eine Einnahme won 1600 Meertgeben.
Ein Blumentag wird aleichzeitig mit dem Samburger
Kinderhilfstag in Bergedorf stattfinden. Die Stadt ist hierzu
in Is Bezirke eingeteilt. Zum Verkauf kommen kunstliche
Margueritenblumen. Zu Ausschmüdungszwecken sind bereits
55 000 Blumen verkauft; die freiwilligen Geldbeiträge haben
schon 1000 MuUberschritten. — Auf dem Kornblumentag
in Frankfurt a. M. waren schon gleich nach Mittag die
60 000 Postkarten verkauft, so daß man gezwungen war, schleu⸗
nigst 10 000 neue drucken zu lafsen. In der Zwischenzeit wur⸗
den statt der offiziellen Karten „offizisse“ verkauft, die mit
dem Friedenszimmer⸗Stempel des Kornblumentags versehen
wurden. Für solche Karten wurde selbstperständlh ein
höherer Preis verlangt und bezahlt. Seit Mittwoch vormittag
ist man in der Darmstädter Bank mit dem Zählen des In—
halts der Sammelkassen beschäftigt. Das Geschäft wird drei
Tage in Anspruch nehmen.
SLübecker Fechtklub. Nach dem letzten Jahresbericht
umfaßte der Klub drei Abteilungen, je eine Herren-,Damen⸗
und Schulerabteilung. Die Uebungsstunden waren recht gut
besucht. Während in der Herrenabteilung alle Waffen ge—
übt wurden, so herrschte in der Damen⸗- und Schülerabteilung
das Florett bei weitem vor. Besonderen Zuspruchs erfreute
sich in letzter Zeit das Hiebstichfechten mit bem leich—
ten deutschen Säbel nach der von dem hiesigen Fecht⸗
meister Ad. Meyer aufgestellten Schule. Der Klub war ver—⸗
treten auf dem vom Norddeutschen Fechterbund veranstalteten
Bundesfeste in Hannoder, auf der Ausschußsitzung und der
Allgemeinen Bundesfechtstunde in Bremen. Am 26. Febr.
fand hier auf dem Fechtboden, Klingenberg 2,4 ein Zusammen⸗
fechten mit der Fechtabteilung des Hamburg-St. Pauli-Turn⸗
vereins statt. Dem in Lübeck gegründeten „Verbande der
Vereine zur Pflege von Leibesübungen“ ist auch der Lübecker
Fechtklub beigetreten. — Die regelmäßigen Fechtstunden der
Herrenabteilung finden am Dienstag abend statt. Freunde
dieses edlen Sports sind auf dem Fechtboden stets will—
kommen. Mögen die auf eine Verbreitung und Sebung
der Fechtkunst gerichteten Bemühungen des Lübecker Fechtklubs
auch fernerhin von Erfolg gekrönt sein.
Seeschiffahrt. In der ersten Hälfte dieser Woche war
hier der Seeschiffahrtsverkehr ein recht lebhafter; es liefen
vom Sonntag früh bis Mittwoch abend 28 Dampfer und.
26 Segelschiffe in den Lübecker Hafen ein. Außer dem mit
einer Ladung Steinkohlen für die Firma Heinrich Diestel
von England eingetroffenen briischen Dampfer „Skerne“ und
dem mit einer Bretterladung für die Firma Friedr. Evers
von Gefle angekommenen Dampfer, Joh. Jeansson“ waren
obige Dampfer sämtlich regelmäkig hier verkehrende Tour—
schiffe. Die Ladung obiger Segelschiffe bestand zumeist aus
Pflastersteinen, Flintsteinen, Klinkern, Feldspat, Kreide, Schwe—⸗
fellies und Hölzern. Unter den mit Holzladung angekom—
menen befanden sich bvon Raumo, Mäntyluoto und Nystad
kommende Segler, die die ersten diesjährigen Sparrenladungen
von Finnland überbrachten.
Mit Steinkohlmladung werden hier in nächster Zeit
wieder zwei größere Dampfer „Dwina“ und „Belgique“ von
England erwartet. „Dwina“, der etwa 2800 To. Ladung
überbringen soll, ist für die Firma Bernhöft K Wilde und
„Belgique“ für die hiesigen Gasanstalten bestimmt.
Falsche Tausendmarsjche ine wurden in Umlauf gesetzt.
Ausgegeben wurde ein solcher, der die Nummer 272 921 trug.
Die falschen Scheine sind bei genauer Betrachtung nicht schwer
als Falsifikate zu erkennen, die braune Farbe hat einen dunk⸗
ieeren Ton, die Buchstaben haben einen hellen Glanz und sind
unregelmäkßig, der rote Stempel erscheint gröher und ist ebenso
wie die roten Nummern schlecht ausgeführt; ferner sind die
Untorschriften sehr dunn und zum Teil unleserlich; schliehßlich
ällt auch quf der Rückseite eine Verzeichnung der Fiauren,
besonders in den Koöpfen, auf.
Goldregen, Oleander. Maiglödchen. Leuchtend wird inr
Mai der Goldregen blühen. Es ist darum besonders auf die
in der Nähe solcher Bäumé spielenden Kinder zu achten, die
die verlodenden Blütentrauben so gern abpflücken. Die Kleinmn
nehmen die Blüten in den Mund. Tann werden sie nach kurzer
Zeit heimgebracht, krank, stöhnend, und niemand weiß, woher
die Krankheit kommt. Dem in seiner Schönheit prangenden
Goldregen wird man im ersten Augenblid kaum die Schuld
geben, und doch trägt er sie; die ganze Pflanze ist UÜberaus
ziftig. Es muß vor ihr um so mehr gewarnt werden, als
rie sich nach der Blüte mit einer Menge grüner Schoten
bedeckt, die die Kinder erst recht verführen. Ein anderer
Biftbaum, der unschuldig blühend vor vielen Häusern steht,
ist der Oleander. Er gehört der Familie an, aus der das
furchtbare Strychnin kommt. Und noch eine Blume, cine gar
liebliche, aber in ihr Glöckchen müssen wir dennoch ein War⸗
nungstäselchen hängen: das Maiglöckchen. Eine ganz bedenk⸗
liche Giftpflanze, die in allen ihren Teilen ein böses Herz⸗
aift enthält. Glücklicherweise schmedt sie rechtschaffen bitter
und warnt so vor sich selbst.
o.- Einbruchsdiebstahl. Aus einem am Langen Lohberg
belegenen Hause wurden mittels Einbruchs folgende Gegen—
staͤnde gestohlen: Eins aus grauer Leinewand geferligte Messer⸗
tasche mit 12 gewöhnlichen Tischmessern mit schwarzem Holz⸗
griff, 6 neusilberne Forken, 1 Dessertmesser mit schwarzem
Solzariff und 6—8 silberne Eßlöffel. Zwei der letzteren sind
„S. 5. IJ.“ gezeichnet. Die Klinge des Dessertmessers trägt
die Firma: „Heinrich Rosenberg, Lubeck“
b. Ballonaufftiea. Bei gunstigen Wind- und Wetterver⸗
häͤltnissen wird der Ballon Lubed“ des Luübeder Veras
für Luftschiffahrt morgen Sonnabend abend zu einer Nacht⸗
fahrt aufsteigen. Der Aufstieg werd vom Füllplatz (Spiel⸗
platz der Lübecker Turnerschaft) in der Zeit von etwa 728 Uhr
abends erfolgen. 2
— 222—— 2.
Schloswig⸗Hoftein. J
Wandsbokl, 12. Mai. Jugendlich⸗ Weéldschutzen,
nit Teschings bewaffnet, machten die Gemarkung Hinschenfelde
unsicher. Namentlich wurden junge Hasen aͤhre Beute Die
Schteherei wäre bald einem Kinde um Unheil geworden. Ein
Zchuß ging scharf Uber den topf des Kleinen hinweg und durch-
bohrte die Mütze. Die Polizei hat die Schützen ermittelt.
Schles wig, 12. Mai. Die Chrisstusfigur, die über
hem Portal der Schloßkirche Gottorp stand, ist, vermutlich durch
einen collzu starken Windstoß, herabgestürzt und in meh-
cere Teile zerborsten. Die Figur stammt anscheinend aus dem
15. Jahrhundert, ist aus Sandstein, etwa 5—Um hoch und
ein sehr kunstvolles, fein ausgeführtes Werk.
Großherzogtum Oldenburg, Fürstentum Lubed.
Oldenburg, 12. Mai. Besitzwechsel. Das GEut
dethe ist verlauft worden. Der bisherige Pächter Feldkamp
erwarb 160 ha nebst sechs Pächterwohnungen für 110 000 M.
Der Rest wurde vom Landeskulturfonds erworben.
SGroßherzogtümer Wecllenburg.
S Schwerin, 12. Mai. Der Großherzog und
»ie Großherzogin wohnten gestern mit ihrem Hofstaat
zen Ritterspielen und Turnieren im Zirkus Blumenfeld
Wwe., Guhrau, bei und sprachen dem Direktor ihre besondere
Anerkennung aus.“
Schwerin, 12. Mai. Der Oberhofmarschall und
Aberkammerherr v. Vietinghoff, dem das Hof—-,
Staats- und Marschallamt unterstellt ist, vollendet am 21. Mai
ein 75. Lebensjahr. Der Jubilar diente unter drei Groß—⸗
serzogen und dem Herzog-Regenten Johann Albrecht, wurde
1876 Militärbevollmächtigter bei der deutschen Botschaft in
dondon, schied 1883 als Oberst aus dem Militärverhältnis
ind kam dann an den großherzoglichen Hof. Er war u. a.
zofchef der Großherzogin Alexandrine, Schwester Kaiser
Wilhelms J. wurde Oberkammerherr und ist seit 1903
Iberhofmarschall des Großherzogs. Trotz seiner 75 Jahre
st der Jubilar, der u. a. auch Kommendator der mecklen⸗
urgischen Johannitergenossenschaft ist, noch außerordentlich
üstig. — Ernennung. Der Großherzog von
RAldenburg hat die hiesige Firma Gebr. Perzina,
ßroßherzoglich Medlenburgische Hof-Pianofortefabrikanten, zu
Hoflieferanten des Großherzogs von Oldenburg“ ernannt.
Wismar, 12. Mai. Die sechsundzwanzigste
Ldebensrettung vollführte der 78 Jahre alte Arbeiter
Michelsen, indem er einem kleinen Kinde nachsprang, das in
die die Stadt durchfließende Grube gefallen war.
Parchim, 12. Mai. Zu Straßenpflasterungen
perwendet dieses Jahr unsere 10 000 Einwohner zählende Stadt
.10 000 M.
Hagenow, 12. Mai. Parsevallandung. Maior
Parseval hat für den 23. Juni eine Landung mit seinem
uuftschiff VlI in der Nähe der Stadt zugesagt. Als Gegengabe
vird eine Summe von 500 Migefordert. Diese dürfte durch
enne zu veranstaltende Sammlung leicht aufgebracht sein. Zum
dandungsplatz ist die Söringweide ausersehen. Dem Luft—⸗
sport huldigenden Personen soll außerdem Gelegenheit gegeben
verden, gegen Entrichtung von 50 Meeine Luftfahrt um das
Weichbild unserer Stadt mitzumachen
—
Vermischtes.
Ein Wahrtraum. Drei Monate vor dem Ausbruch des
ussischen Krieges 1812, lange bevor die große Armee in
Rußland einrückte, wohnte der General Graf Tutschkoff mit
inbekannten Stadt befände: plötzlich tritt ähr Vater, ihren
einer Gemahlin in einer Villa in der Nähe von Tula. Eines
sNachts träumt die Gräsin, daß sie sich in dem Gasthofe einer
inzigen kleinen Sohn an der Hand, ins Zimmer und sagt:
Dein Gludkist zu Ende; dein Mann ist bei Borodino gefallen“.
Voll Angst erwacht die Gräfin; als sie sich aber überzeugt, daß
hr Gatte friedlich schläft, beruhigt sie sich. Aber der Traum
viederholt sich noch ein zweites und ein drittes Mal, so daßk
is schließlich aufspringt, den Grasen weckt und ihn fragt, wo
zorodino liegt. Er weiß es nicht, beide holen Landkarten,
im danach zu suchen, aber sie können den Ort nicht finden.
Schließlich wird der Zwischenfall vergessen, die kriegerischen
kreignisse nehmen alle Aufmerlsamkeit in Anspruch. Die Fran—
osen ziehen in Moskau ein, und General Tutschkoff erhält
den Oberbefehl über die russische Reservearmee. Eines Mor—
jens tritt der Vater der Gräfin, seinen kleinen Neffen bei der
5and, in das Hotelzimmer, wo die Gräfin wohnt. Er ist
raurig und sagt schließlich: „Er ist gefallen, er ist bei Borodino
efallen.“ Jetzt erst erkannte die Gräfin, daß das Zimmer
senau dem Gemache glich, das sie damals im Traume gesehen
jatte. Ihr Gatte war wirklich bei Borodino gefallen, in
»er berühmten Schlacht bei dem kleinen Dorfe, das seinen
Namen von dem nahen Borodinoflusse herleitet. n.
Eine neue Sicherheits⸗Grubenlampt. Eine Gruben⸗
ampe, die schlagende Wetter anzeigt, hat Hein—
ich Freise in Boch um erfunden. Es handelt sich um eine
Berbindung von Selenzelle und Wetterlampe. An dem mit
er Selenzelle verbundenen polarisierten Relais oder Dreh⸗
pulenrelais, das den Signalstrom ein⸗ und ausschaltet, sind,
ois die „Naturwissenschaftliche Wochenschrift“ berichtet, zwei
dontaktstellen angebracht, die leitend miteinander verbunden
ind. Der Anker des Relais befindet sich bei normal bren—
ender Flamme der Lampe, die vor der Selenzelle angeordnet
st, zwischen den beiden Kontaktstellen; wird die Flamme unter
»em Einfluß von Grubengasen größer oder kleiner, so bewegt
ich der Anker und berührt einen der beiden Kontakte. So
wird der Stromkreis geschlossen und das Signal ertönt.
Von der Sammeltätigkeit für die katholischen Missionen
bekommt man einen Begriff, wenn man erfährt, was ein
einzelner Mann, der katholische Pfarrer Stein in Siggen
dei Isny in Württemberg, in 33 Jahren seines Lebens ge—
ammelt hat. Nach seiner Berechnung hat er erhalten und
rlöst:
b. aus 11940 Pfund Briefmarken u. dal. 32 748 M
2. aus Albums, Seften, Sammlungen ufw. 56388
3. aus alten Munzen, Gold- und Silbersachen 4591-
J. aus Kirchenfachen, Weißzeug, Stoffen 9499.
5. Geldgaben 132 637.
Summe 286 810 M
Das sind rund 8000 Miim Jahre oder 22 Miim Tag.
das Geld ist an 200 Mifsionen der Weit verteilt worden,
uherdem wurden über 2000 Seidenkinder damit losgekauft.
Das hat ein einziger Landpfarrer geleistet, der jeht, 76
Jahre alt geworden, seine Sammelltattakeit einstellt
Neueste Nachrichten und Fes⸗gramme.
Der Kaꝛser.
Wiesbaden, 12. Mai. Der Kaiser wohnte dem zweiten
Ibend der Festvorstellungen bei. Gegeben wurde Josef Lauffs
Eisenzahn'“
Toödlicher Automobilunfall.
Bamburg, 12. Mai. In Scchnelfen stieß ein vem prak—
ischen Arzt Dr. Krager, Eidelstedt, gehörendes Automobif
in einen Baum. Die Insassen wurden aus dem Automobil ge
chleudert. Die eine Tochter Krügers war sofort tot, sein«
Frau und eine andere Tochter wurden leicht, er selbst und de
Lhauffeur schwer verletzt.
Groher Fabrikbraud bei Düsseldorf.
Düsseldorf, 12. Mai. Die Rhein-Mühlenwerke in
Reisholz, die sich mit der Herstellung von Mühlenwerken
»efassen, standen seit gestern abend 10 Uhr in
xlammen. Es wurde befürchtet, daß der Brand eine g e⸗
ährliche Ausdehnung annähme, da in unmittelbarer
Nähe des Brandherdes die Benzinwerke Rhenania liegen. Die
Befürchtung hat sich glücklicherweise als unnötig erwiesen. Die
Benzinwerke blieben verschont, da sich der Wind drehte. Die
Mühlenwerke sind völlig niedergebranni.
Entscheideeng im Kwilecki⸗Prozeß vor dem Reichsgericht.
W. Leipzig, 12. Mai. Morgen soll sich vor dem Reichs—
rericht entscheiden. ob der 14jährige Graf Joseph Wen—
sierski-Kwileckt weiter diesen Namen führen darf, oder ob er
m Zukunft Leo Franz Paroza heihßen soll.
Der Gesundheitszustand des Papstes.
Nom, 12. Mai. In der Umgebung des Papstes ist man
iber den Gesundheitszustand Pius X. äußerst bee—⸗
sorgt. Seine drei Schwestern weilen hier und sind den Tag
iber am Krankenbett ihres Bruders geblieben. Die Aerzte
jaben eine Verkalkung der Arterien festgestellt, die von Tas
uu Tag deutlicher wird. Ein Arzt weilt ständig bei dem
Kranken und man befürchtet das Aeußerste.
Die Kreter und die mohammedanischen Richter.
Athen, 12. Mai. Wie der Privatkorrespondent det
Agence d'Athéene“ aus Kanea meldet, herrscht auf Kreta
zroßze Aufregung infolge des Entschlusses der Pforte,
nohammedanische Richter nach Kreta zu entsenden. Die christ
iche Bevölkerung ist fest entschlossen, die Ausschiffung der
sichter mit Gewalt zu verhindern. Der Ausschuß der voll⸗
iehenden Gewalt auf Kreta weigert sich, eine Verhandlung der
janzen, die Richter betreffenden Frage zuzulassen mit der
Begründung, daß dies den beiden kretensischen Konstitutionen,
die von den Schutzmächten anerkannt sind,. zuwiderlausfen
würde.
Soffnungsloser Zustand Gustav Mahlers.
Paris, 12. Mai. Gestern mittag fand am Krankenlager
ßustavp Mahlers eine Beratung zwischen dem aus Wien
zerufenen Professor Choostet und dem behandelnden Arzt
Mahlers, Professor Chantemesse, statt. Die Untersuchung
jat ergeben, daß der Zustand des Komponisten hoff⸗
sungslos ist. Auf seinen eigenen Wunsch wir d er von
vem Pariser Sanatorium nach Wien überführt werden.
Der König von Montenegro besucht den Sultan?
W. Konstantinopel, 12. Mai. Die Blätter melden, der
äönig von Montenegro beabsichtige, den Sultan nach dessen
Rückkeht aus Albanien in Konstantinopel zu besuchen.
Der Ritsenbrand von Kirin.
W. Pelersburg, 12. Mai. Der Brand von Kirin hal
ãmtliche Strahen der Stadt in einer Ausdehnung von meh—
oren Quadrattilomelern ersaßt. Dreitausend Häuser
ind niedergebraunt, dacrunder jämtliche diploma-
ische Missionen und Konsulate, außer dem russischen
jas außerhalb der Stadt liegt. Der Gouverneur ist
eflüchtet. Die Ausländer sind an das jenseitige Ufer
es Sungari überge'iedelt. Hunderttausend Bewoh⸗—
rer sind obdachlos. Das Feuerist von Tschuntschu⸗—
en angelegt, die bereits an verschiedenen Ortschaften der
ostchinesischen Elsenbahn Brandst'f!ungen verursacht haben. Det
Schaden ist enorm.
Hemtinsames Vorgehen der Großmächte in Mexiko.
Mexiko. 12. Mai. Auf Einladung des amerikanischen
ßotschafiers Wilson versammelien sich gestern dee Vertreter der
remden Staaten auf der amerikanischen Botschaft, um über
ꝛeinen Plan für ein gemeinschaftliches Vorgeher
zuum Schutze der Fremden zu beraten, falls die Er—⸗
ignifse besondere Maßregeln erfordern sollien. Nach der Be—
atung staitete Wilson auch dem Auswär!igen Amt einen Besuch
ib und legte dem Minister des Aeußern de la Barra den verab⸗
edeten Plan vor.
Juarez zur Hauptstadt der Rebellen proklamiert.
W. Newnork, 11. Mai. Aus Juarez wird gemeldet, die
Rebellen proklamierten Juarez als Hauptstadt und setzten
eine provisorische Regierung ein—
W. Santburg, 12. Mai. (Amtliche Meldung.) Newyuor!
neldet: Uniied States and Hayti Telegraph an Cable Com—
yany macht bekannt, daß Telegramme in verabredeter und
hiffrierter Sprache nach der Republik Hayti wieder zulässig
ind.
W. Wejselburen, 12. Mai. Der Besitzer des amilichen
treisblaites Dithmarscher Bote, Hermann Groth, ist gestern
„estorben.
W. Glückstadt, 12. Mai. Von den während der Osterfeier⸗
sage der Witwe Stern gestohlenen 40 000 Me wurde ein Teil
vieder erlangt, und zwar ist eine Anzahl von Papieren bei
der Filiale der Diskonto-Gesellschaft in London angehalten
vorden.
Paris, 12. Mai. Präsident Fallidres ist gestern nachmit⸗
ag 62 Uhr hier wieder eingetroffen.
W. Lille, 12. Mai. Die Polizei verhaftete Evrard, den ehe⸗
naligen Präsidenten, und Dutruel, den ehemaligen Schatz meister
»er Abteilung Lille des Halbmondes in Marokko, die beide
purch den Ordensschwindel bloßgestellt wurden.
W. Petersbura, 12. Mai. Die Rechte bringt heute eineé
Interpellation an den Minister des Innern ein, ob ihm der
mm März 1911 in Kiew von Juden an dem Christenknaben
Juschlichinski verübte Ritualmord bekannt geworden ist und
vas zur Ermittelung und der Bestrafung der Schuldigen
jeschehen ist.
Nikolajew. 12. Mai. Auf der Schwarzen-Meer—
3chiffswerft ist Großfeuer ausgebrochen. Die Mo—
»ellabteilung und die Tischlerwerkitatt stehen in Flammen
— —
Ê