Full text: Lübeckische Anzeigen 1911 (1911)

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Wöchentlich 15mal (Wochentags morgens und 
aAbenbs. Sonntags morgens) erschelnend. Bezugs⸗ 
preis für das Vierteljohr 8,30 Mark einschließlich 
Bringgelb in Lübeck. Durch die Post bezogen vhne 
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5 Pig., für Auswärtige 30 Pfg., f. Geschäftl. Mit⸗ 
eilungen 1Mk. d. Zeile. Tabellen⸗ u. schwieriger 
mak den Anforderungen entsprechend höher. o 0 
Beilagen: Vaterstädtische Blätter. — Der Familienfreund. 
Amtsblatt der freien und Hansestadt Lübed 161. Jahrgang Nachrichten für das herzogtum Lauenburg, die 
Beiblatt: Gesetz⸗ und —XX — —— gürstentümer Ratzeburg, Lübeck und das angren⸗ 
eεαιοι[ ασισσιεοανεσαεεοσ jende medlenburgische und holseinische Gebiet. 
Drud und Verlag: Gebruder Borsvs ers G. m. b. 8. in Lobed. — Geichäftsstelle Adreß baus (Köniastr. 46). Fernvrecher good 8 9001. 
Freitag, den 12. Mai 191. Abend-Blatt NUr. 239. 
Ausgabe 
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Erstes Blatt. Hierzu 2 Rlatt. 
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Amfang der heutie«“ Nummer Seiten. 
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Nichtamtlicher Teil. 
Falsche Manöver. 
(Von unserem parlamentarischen Mitarbeiter J. 
n. Berlin, 12. Mai. 
Gestern hat sich in der Kommission zur Vorberatung der 
Haß-lothringischen Verfassung niemand gemeldet, um Einspruch 
zu erheben gegen die von dem Vorsitzenden Prinzen Schönaich⸗ 
Farolath vorgeschlagene Gesamtabstimmung, und so fiel die 
Verfafsung zur allgemeinen Ueberraschung. 
Es ist zwar nicht ganz richtig, daß Gesamtabstimmungen 
in den Kommissionen nicht der Praxis entsprechen; vielmehr 
st die Praxis eine zwiespältige. Der eine Vorsitzende ver— 
ährt so, der andere anders. Aber ein vorsichtiger Vor- 
itzender setzt nicht eine glückliche durchberatene und in den ein⸗ 
elnen Paragraphen (bis auf einen einzigen) angenommene 
Vorlage einer zweifelhaften Gesamtabstimmung aus und ge— 
fährdet sie damit, wie es gestern der Prinz von Schönaich⸗ 
Farolath mit der elsaß-lothringischen Verfassung getan hat. 
xr hätte sich lieber daran genügen lassen sollen, festzu— 
tellen, daß die Vorlage nach der Turchberatung aller Para— 
rraphen erledigt sei, umd wäre ohne vorherige Gesamtab— 
timmung über die Verfassung zum zweiten Gegenstand, der 
Beratung des Wahlgesetzes, übergegangen. Daß auf eine An— 
iahme der Verfassung nicht mit unbedingter Sicherheit zu 
echnen war, das hätte sich doch Prinz Carolath sagen müssen, 
rachdem die Reichspartei und die Nationalliberalen durch die 
Abschwenkung des Zentrums vom neuesten Kompromiß (Ab⸗ 
ehnung des Sprachenparagraphen, 8 24b) vor den Kopf 
gestoßen worden waren. Es konnte dem Vorsitzenden auch nicht 
inbekannt sein, daß die Nalionalliberalen schon vorher nicht 
»hne Bedenken für den 8 2442 gestimmt hatten, der 
zie Religionsfreiheit für Elsaß⸗Lothringen ganz allgemein ge— 
währleistet oder doch zu gewährleisten scheint. 
Nachdem durch das falsche Manöver des Vorsitzenden die 
Vorlage in der Kommission gefallen ist, ist damit über das 
Schicksal der Vorlage im Reichstage selbst noch garnichts 
»ntschieden. Die Kommission wird demnächst zusammen⸗ 
reten, um den Bericht festzustellen und dann noch die dritte 
desung des Wahlgesetzes vorzunehmen, das bekanntlich noch 
benfalls klaffende Lücken aufweist. Der Vorsitzende hatte 
irrtümlich geglaubt, nach dem Fall des Verfassungsgesetzes 
rübrige sich auch die Kommissionsberatung über das Wahl— 
jesetz. Er ließ sich aber eines Besseren belehren. Vorläufig 
oll allerdings die Angelegenheit ruhen;: man will erst nach 
zinigen Tagen wieder ans Merk gehen 
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Auch die Regierung hat die Flinte noch nicht 
ins Korn geworfen. Es lädßt sich indes nicht leugnen, 
zaß die Vorgänge in der Kommission zu einer Erbitterung 
inter den Parteien geführt haben, die das Zustandekommen 
»es ganzen Verfassungswerks erschweren dürfte. Dem Zentrum 
vird vorgeworfen, daß es auch gestern das Kompromiß wieder 
zebrochen habe, indem es mit Ausnahme des Abgeordneten 
Fehrenbach gegen den Sprachenparagraphen gestimmt und diesen 
amit zu Fall gebracht habe. Von seiten des Zentrums 
vird nicht behauptet, es habe seine Zustimmung nur für 
ven äußersten Fall erklärt: wenn nämlich ohne den 
?prachenparagraphen das Gesetz scheitern würde. Die Regelung 
er Sprachenfrage könne man, wie bisher, ruhig der Regierung 
berlassen. Es scheint sich nun wirklich alles um diesen 
Zzaragraphen zu drehen, da die Reichspartei ihre Zustimmung 
um Verfassungswerk von seiner Annahme abhängig macht 
ind ohne Mitwirkung der Reichspartei eine sichere Mehrheit 
aum zu erwarten ist, es sei denn, daß die Sozialdemokraten 
urch Stimmenthaltung das Zustandekommen der Vorlage 
chern. Von der Reichspartei wollen aber günstigsten Falles 
ur acht Mitglieder für die Vorlage stimmen! Die Regierung 
hrerseits möchte, wie man hört, wenn sie schon auf die 
zilfe der konservativen Partei verzichten muß, wenigstens die 
deichspartei in ihrem Gefolge nicht missen, getreu ihrer bis— 
erigen Praxis, keine Gesetze gegen die gesamte 
Kechte zu machen. Würde also die Reichspartei gänzlich 
ersagen, so wäre es möglich, daß sich auch die Regierung 
⸗on ihrem eigenen Werke zurückzöße. Die Regierung hat 
iber bisher die Hoffnung noch nicht aufgegeben, wenigstens 
inen Jeil der Reichsvartei zu gewinnen 
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Amnestie galt, so mußte auch diesmal der Ministerpräsident 
im Vergebung bitten, wenn er die Ehrlichkeit und den Mut 
dazu besessen hätte. Statt dessen aber suchte er seine unhalt⸗ 
zare Stellung zu verteidigen, ohne freilich ein Anderes zu 
rreichen, als daß die Mehrheit des Hauses ihm ins Gesicht 
achte. Trotzdem ist er scheinbar Sieger geblieben. Bei der 
Abstimmung sprachen sich nur 202 Abgeordnete gegen den 
Ninisterpräsidenten aus, 82 dagegen stimmten für ihn. So 
st die notwendige Zweidrittelmehrheit nicht erreicht worden, 
ie zur Vorlegung der Interpellation vor den Zaren erforderlich 
väre. Aber es ist nicht anzunehmen, daß der Minister⸗ 
»räsident diesen Tag allzulange im Amte überleben wird 
Zzwar wird man dem Volkswillen nicht sogleich nachgeben, 
im auch den Schein eines konstitutionellen Regimes zu ver— 
neiden, wohl aber wird man bereits im stillen nach einem 
zeeigneten Nachfolger suchen, der die undankbare Aufgabe 
übernehmen will, russischer Ministerpräsident zu sein. Ist 
dieser gefunden, so wird auch Stolypin von dem Schaunlatz 
einer Tätigkeit zurücktreten. (B.) 
Rußland und Marokko. 
Von unterrichteter Seite wird uns geschrieben: Eineir 
Pariser Blaite folgend, berichtete neuerdings die Wiener Allg. 
3tg. daß Rußland in der marokkanischen Frage in Berlin 
zinen vermittelnden Schitt gesan und dabei auf seine Bundes— 
oflichten Frankrcich gegenüber hingewiesen habe. Dieser freund— 
schaftliche Schrist Rußlands habe den gewünschten Erfolg ge— 
zabt, da seitdem die Spannung zwischen Deutschland und 
Frankreich merklich nachgelassen hätte. — Die Wiener Allg. 
Z3tg. behauptet hier etwas, was den Tatsachen nicht entlpricht. 
Wohl ist zwischen Berlin und St. Pesersburg die marokkanische 
Angelegenheit erörtert worden. Zu einem vermittelnden Schritt 
ußlands aber fehlle unser den gegenwärtigen Umständen der 
Anlaß, und zu einem Hinweilse auf seine Bundespflichten gegeu— 
iber Frankreich hatte Rußland vollends keinen Grund. 
der Reichskanzler auf dem Deutschen Handelstag. 
Der Reichskanzler begibt sich morgen nach Heidelberg, 
im der Festsitzung des Deutschen Handelstages, die er anläßlich 
eines 50jährigen Bestehens veranstaltet, beizuwohnen. Die 
keilnahme des Kanzlers an dieser Sitzung ist von einer ge— 
vissen Bedeutung. Man war bisher nur gewohnt, daß die 
»erantwortlichen Staatsmänner im Reiche den Sitzungen der 
ührenden landwirtschaftlichen Körperschaften beiwohnten und 
zsier Reden von stets bemerkenswerter politischer Färbung 
„ielten. Man darf daher wohl der Ansprache des Herrn 
o. Bethmann-Hollweg an den Deutschen Handelstag mit Inter⸗ 
esse entgegensehen 
Die internationale Seerechtskonferenz in Brüssel 
mm Herbst 1910 hatte das Ergebnis, daß die beteiligten 
Staaten ein Uebereinkommen über Zusammenstoß von Schiffen, 
Zdilfeleistung xAIAnd Bergung in Seenot unierzeichneten. Die 
Uebereinkommen sind, nachdem sie die Zustimmung des 
Zundesrats gefunden haben, dem Reichstage zur ver— 
fassungsmäßigen Beschlußnahme vorgelegt worden. Die Brüsse— 
er Konferenz faßte zwei weitere Uebereinkommen be— 
reifend die Beschränkung der Haftung des Reeders sowie 
5chiffshypotheken und Schiffsprivilegien in 
Borentwürfen zusammen. Um den Interessenten Gelegenheit 
u geben, zu diesen Vorentwürfen Stellung zu nehmen, werden 
ziese, wie die Nordd. Allg. Zig. mirteilt, in den nächsten Tagen 
Muchhondels nperäffontsant 
Stolypins Niederlage. 
Ein Zufall hat es gewollt, daß der „große Tag“, an 
em sich Stolypin vor der Reichsduma wegen seiner jüngsten 
eseßzwidrigen Handlung verteidigen mußte, auf das historische 
datum der ersten Reichs dumgeröffnung vor fünf Jahren fiel. 
Ind wie damals die erste Rede der FTarderung oinor AIIo 
Wendelin. 4 
Eine Erzählung aus dem vierzehnten Jahrhundert 
von C. Kohlweyer. 
G. Fortsetzung.) Machdrudh verboten.) 
„Beate,“ sagte er, „ich verlasse die Stadt auf etliche 
Tage; reiche mir schnell die Hand zum Abschied.“ 
„In so schwerer Zeit willst du uns verlassen?“ entgegnete 
ie, „und draußen lauern dir die Feinde auf.“ 
„Ich fliehe vor meinem Vater,“ sagte er, „ich habe ihn 
zrzürnt, weil ich ihm sagte, ich stände auf der Seite der 
Ritter. Gib mir schnell den Abschiedsgruß.“ 
Er wollte sie an sich ziehen. Sie aber entwand sich ihm 
link und sagte in scherzendem Uebermut: „Ei, so stehe ich a uf 
der Seite deines Vaters und hatte gestern recht, als ich sagte, 
dein Platz wäre bei den Edelleuten.“ 
„Beate,“ sagte er bittend, „die Zeit drängt, gib mir deine 
zand zum Abschied.“ 
„Der Abschied gefällt mir nicht,“ sagte sie mit silber— 
hellem Lachen, „besser scheint mir das Wiedersehen. Komm bald 
wieder, dann will ich dir meine Hand geben. Du weißt. auf 
welcher Seite ich stehe.“ 
Und ehe er noch ein Wort der Erwiderung finden konnte, 
nerließ sie das Zimmer und warf die Tür ins Schlofß, 
Unmutig ging er hinaus auf die Straße. Als er eben 
ein Pferd bestiegen hatte, erscholl abermals Ehrhards Horn. 
„O weh,“ sagte Dieter, „nun können wir nicht auf dieser 
Seite hinaus.“ 
„So reiten wir ans Steintor,“ antwortete er und gab 
einem Rosse die Sporen. 
Und während die gesamte Müncheberger Bürgerschaft in 
roßer Erregung wieder nach dem Strausberger Tor eilte, 
itten die beiden durch menschenleere Straßen nach der entgegen⸗ 
esetzten Seite. 
„Hans!“ rief Wendelin dem ihm sehr befreundeten Wächter 
u, „wie sieht's aus vor dem Tore?“ J 
„Keine Maus ist zu sehen,“ antwortete Hans Glützer von 
elnem Ausgud herunter. n 
„So komm schnell herab,“ sagte Wendelin, „und öjfne 
ins die Tore: wir müssen ausreiten“ 
Eilig kam der Torwart herunter. Beim Oeffnen der Tore 
ind beim Niederwinden der Zugbrücke erging er sich in 
Fragen und Vermutungen über den Zwed ihrer Reise. 
Aber Wendelin gab ihm ausweichende Antworten und 
nachte geheimnisvolle Andeutungen, aus denen Glützer schloß, 
rehätte im Auftrage des Magistrats eine wichtige Angelegen- 
eit zu erledigen. 
Nur konnte er's sich nicht recht zusammenreimen, daß 
hm Wendelin beim Abschied die Hand vom Pferde herunter 
eichte und sagte: „Leb' wohl, Hans! Sollte ich heute oder 
n den nächsten Tagen zu nächtlicher Stunde Einlaß begehren, 
o will ich dich anrufen mit dem Schrei des Käuzchens. Tu 
iber halte den Mund über alles, was ich dir jetzt gesagt 
sabe. Auch auf die Fragen der Ratsherren schweige. Sie 
vollen dich bloß auf die Probe stellen, ob du verschwiegen 
ist. Leb' wohl, Hans, auf Wiedersehen!“ 
Mit offenem Mund und verblüfftem Angesicht schaute 
r den Reitern nach; dann zog er langsam und kopfschüttelnd 
ie Brücke hoch und schloß die Tore. 
„Gescheit bin ich nicht geworden,“ sagte er, „aber den 
Nund werde ich klüglich halten. sonst nehmen sie mir den 
Wächterposten.“ 
Und langsam stieg er wieder den Turm hinan. 
Wendelin ritt mit seinem Knappen in scharfem Trabe 
on dannen. Vor dem Tore lag ein Hospital. Es war dem 
eiligen Nikolaus geweiht. Die Hospitäler waren zu jener Zeit 
eine Krankenhäuser im heutigen Sinne. Kein Kranker hätte 
je freiwillig aufgesucht. Vielmehr waren es Stätten, in die 
ian unbarmherzig jeden verbannte, der von einer ansteckenden 
trankheit befallen wurde. Von Krankenpflege war dort keine 
dede; jedermann mied jene Häuser, und die armen Insassen 
ührten ein klägliches Dasein und mußten oft hungern und 
»arben, wenn die ersehnten Unterstützungen und Lebensmittel 
inmal ausblieben. Und sie blieben oft genug aus. 
Wendelin hatte von jeher Erbarmen mit den Unglüd⸗ 
ichen bekundet, und sie dannten ihn als ihren freigebigsten 
Wohltäter. Tas Hospital lag etwas abseits vom Wege. 
jetzt, da er vorüberreiten wollte, eilten awei zerlumpte Ge— 
alten an den Weag heron 
„Gnädiger Herr!“ riefen sie, „erbarme dich unser!“ 
Es war das Ehepaar Winding, Leute in den sechziger 
Jahren. 
„Was habt ihr für eine Krankheit?“ fragte Wendelin, 
ndem er anhielt. 
„Ach, lieber, junger Herr, gar keine mehr,“ sagte der 
ilte Winding, „seit Jahr und Tag sind- wir gesund, aber nie— 
nand will es uns glauben.“ 
Auch Wendelin machte ein ungläubiges Gesicht, denn das 
Antlitz — zwar nicht des Mannes, aber der Frau war durch 
einige große Geschwüre entstellt. Sie schien seinen Blick zu 
nerken und wandte ihr Gesicht zur Seite. 
Wendelin warf ihnen eine Silbermünze hin und ritt schnell 
on dannen, während ihm die Alten Dankesworte und Segens— 
vrünsche nachriefen. 
Nur eine kurze Strecke war Wendelin geritten, so kamen 
hmüzwei Reiter entgegen. Er erkannte bald an ihnen die 
Abzeichen des Bredowschen Geschlechts. 
„Was wollt ihr in Müncheberg?“ fragte er sie. 
„Fehde ansagen,“ antworteten sie und ritten im Trab 
an ihm vorbei. F 
Er hielt sich nicht weiter auf und bog von der Land— 
itraße ab auf einen Feldweg. 
„Wohin reiten wir, Junker?“ cragte ihn Dieter. 
„Nach Quilitz, zu meinem Ohm Schavelow.“ erwiderte 
Wendelin. 
Es war um die Mittagsstunde, als die beiden nach mehr⸗ 
tündigem Ritt vor dem befestigten Gutshof anlangten. Da 
Wendelin jährlich einige Male seinen Quilitzer Ohm besuchte, 
o war er dem Torwächter bekannt und wurde sogleich ein— 
gelassen, nachdem jener mit seinem Horn die Ankunft lieber 
Häste den Insassen der gar nicht so Heinen Burg vermeldet 
zatte. 
So kam es, daß ihnen schon beim Einreiten in den ge⸗ 
täumigen Burghof einige Diener aus dem stattlichen Herren⸗ 
haus entgegenkamen, die die Pferde hielten und den Junker 
zum Gutsherrn geleiteten. 
Joachim von Schapelow war eine Hünengestalt, aber hager. 
Er sakß in einem bequemen Lehnstuhl: auf dent schweren Eichen—
	        
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