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Ausgabe Aa4. Sonnabend, den 6. Mai 1911.
Abend⸗Blatt KRr. 228.
— —
Aus den Nachbargebieten.
Hanßestãbte.
Hamburg, 6. Mai. Zwei Fremdenlegionaäre.
Der aus Lüttingen (Elsaß-Lothringen) gebürtige Landmann
Steinmetz traf Mittwoch mit dem Dampfer „Elsa Menzell“
im Hamburger Hafen ein. Steinmetz war im April d. J. von
der Fremdenlegion in Oran (Algier) desertiert. Da er ohne
Ausweispapiere war, wurde er von der Polizeibehörde in
Schutzhaft genommen. Ein zweiter Fremdenlegionär, ein
Holländer, der mit demselben Dampfer eintraf, soll nach
Holland weiterbefördert werden.
Gleine Nachrichten) Rund 19 000 Wohnungen
stehen zurzeit hier leer, das sind 7T o4 des Gesamtbestandes
an Wohnungen. — Vergiftet hat sich Donnerstag Kauf—⸗
mann Pape mit Lysol. Das Motiv des Selbstmordes ist nicht
bekannt. — Tödlicher Straßenbahnunfall. An der
Wandsbeker Grenze wurde Freitag abend nach 10 Uhr ein
jsunger Mann, der anscheinend den besseren Ständen angehört,
von einem Straßenbahnwagen überfahren und auf der Stelle
getötet. Der Unglückliche sprang während der Fahrt vom
ersten Wagen der Linie 3 und geriet unter den Anhänge—
wagen. Die Räder gingen ihm direkt über den Kopf, der
völlig zermalmt wurde. Der Tote, dessen Identität noch
nicht ermittelt werden konnte, wurde in die Wandsbeker
Leichenhalle gebracht. Man fand nahezu 200 Miin seinem
Besitze.
—eumünsrer, o. udai. Ver Bitel Königl. Musikl—
direktor ist dem Obermusikmeiste Treichel bei dem
Schlesw.Holst. Inf.⸗Regt. Nr. 163 verliehen worden. — Spur-
os verschwunden ist seit Dienstag der Schreiberlehrling
Karl Voß. In einem zurückgelassenen Zettel teilt er mit, daß
er sich das Leben nehmen wolle, weil sein Chef seine Ehre
ingetasset habe. V. wurde getadelt, weil er während der
Beschäftszeit viel aus dem Fensler schaute.
Hadersleben, 6. Mai. Von einem Pferde tot—
reschlagen wurde in Starup der neunjährige Sohn des
dofbesitzers Jakobsen. Das Unglück geschah auf dem Hofe
»es Landmanns Nissen.
Schles wig, 6. Mai. Die Stadtkollegien stellten
3000 Mezur Verfügung zur Herstellung von Einrichtungen für
zie Hengstekörungen, entsprechend den Bestimmungen der Land⸗
virtschaftskammer. — Sein Amt niedergelegt hat der
jesamte Vorstand des Haus⸗- und Grundbesitzervereins. — Ein
iltes historisches Gebäude ist auf dem Bauplatz des
Iberlehrers Tränckner an der Pastorenstraße, zwischen Dom und
dafen, aufgedeckt worden. Oh der Hauptbau ein Königshof
oder eine Kirche war, ist noch unentschieden. Jedenfalls lag
sier im 11. und 12. Jahrhundert der Stadthof der dänischen
Könige, in dem die älteren Eriche, Waldemare und Knud resi—⸗
dierten, wenn fie sich in Schleswig aufhielten. In der Nähe
er Residenz der Schleswiger Bischöfe, nicht fern, auf der
Möwen-Insel, lag auch der Herzogssitz, die Jüurgensburg. Um
1150 scheint der Hof einer Kirche Platz gemacht zu haben;
im 1186 wird an dieser Stelle die Kirche des heiligen Nikolaus
zrwähnt; es war vielleicht das Heiligtum der zahlreichen
zeefahrer, die in der bedeutenden Fandelsstadt Schleswig zu⸗
ammenströmten und in dieser am Hafen gelegenen Kirche ihrem
zchutzpatron Gebete und Opfer weihten. 1568 wurde die
sikolaikirche abgebrochen. Auffällig ist, daß sehr viele Toten⸗
heine in und um den Bau gefunden sind, in einer Tiefe von
ane sogar eine schmale Grabkammer mit einem mächtigen
Skelett.
CXC
Güstero w, b. Wai. Cinurz. Vonnerstag nachmittag
stürzte auf dem benachbarten Rittergute Bellin die im Bau
zefindliche Schnitterkaserne zum größten Teil ein. Glüclicher⸗
veise waren zur Zeit des Unfalles keine Arbeiter auf dem
Platze tätig. — Das Spielen mit Schießwaffen.
Lin hier zu Besuch weilender junger Mann hantierte
Donnerstag abend mit einem Tesching, wobei sich dieses
rühzeitig entlud. Die ganze Schrotladung ging dem jungen
Mann, da die Mündung der Waffe nach unten gerichtet war,
in den Fuß. Es wurde sofort ein Notverband angelegt,
worauf zwei herbeigerufene Aerzte die Schrotkörner auf
operativem Wege entfernen mußten.
— Schönberg, 6. Mai. Spar- und Darlehns⸗
kassenverein Carlow. Auf der Generalversammlung
wurde an Stelle des von Carlow verzogenen Hauswirts Jabs
dandreiter Hinzelmann in den Aufsichtsrat gewählt. Die Zahl
der Mitglieder beträgt zurzeit 131. Der Gesamtumsatz belief
ich auf 824 792 M. Da die Anlehnsgrenze von 500 000 M
Werschritten war, wurde dieselbe von der Generalversammlung
auf 750 000 Merhöht. Der Zinsfuß für Spargelder ist
3z4 60, für Darlehen bei Bürgschaft sowie auch bei Hypotheken
100. Bei Todesfällen der Mitglieder erhalten deren Familien
ein Sterbegeld aus der Kasse gezahlt. Außerdem erhalten die
Kinder der Mitglieder ein Sparkassenbuch über 2 M. —
derberge zur Heimat. Da von anderer Seite kein
Uebergebot erfolgt ist, geht das der Herberge zur Heimat
zehörige Haus zu Michaelis d. J. in den Besitz der Armen⸗
behörde über, die es für ihre Zwecke einrichten wird. —
Verkauft hat Tischlermeister Jenkel, Ziethen, seine Büdnerei
für 9000 Miaan Tischler Jarchow, Niendorf bei Hamburg.
Schles wig⸗ Ho hfte in.
Altona, 6. Mai. Kaisertage. Der Kaiser wird
am 25. August hierselbst eintreffen und auf der im Heuhafen
vor Neumühlen vertäuten Jacht „Hohenzollern“ Wohnung neh—
men. Die Parade findet am 26. August, vormittags 10 Uhr,
auf der großen Exerzierweide an der Luruper Chaussee statt.
Nachmittags ist das Paradediner im Kaiserhof und abends der
grohße Zapfenstreich auf dem Kaiserplatz vor dem Kaiserdenkmal.
Für den 27. August, vormittags, ist ein Feldgottesdienst vor—⸗
gesehen. Nachmittags wird der Kaiser voraussichtlich an einem
vom Hamburger Senat gegebenen Essen im Rathaus teilnehmen.
Am 28. August rücken die Truppen in das Mansvergelände ab.
— Die Stadtkollegien genehmigten in geheimer Sitzung
den mit der Heeresverwaltung abgeschlossenen Vertrag. Altona
erhält ein neu zu bildendes Fußartillerie-Reg., dem der
Vorort Bahrenfeld als Garnison zugewiesen wird. — Ferner
wurde beschlossen, die Stelle eines Fischereidirektors
für Altona zu schaffen. Die Stelle wurde dem Leiter der
Fischereibureaus, Frhrn. Dr. v. Reitzenstein, übertragen.
Oldesloe, 6. Mai. Verkauft hat Reg.⸗Rat Dr.
Turtius das Gut Mutschau an Herrn Hasenclever für 14
Mill. M.
Neustadt, 6. Mai. Ein neuer verstärkter
dampferverkehr wird vom 20. Mai zwischen hier, Grö⸗
mitz, Kellenhusen und Dahme eingerichtet werden. Der Dampfer
„Steinmann“ wird diese Strecke zweimal täglich hin⸗ und
surüchjahren. Die Abfahrt findet nach Eintreffen des Zuges
pon Eutin, also morgens kurz nach 10 Uhr, und nachmittags
tatt.
Wilhelmsburg, 6. Mai. Mit dem Bau der
roßen Industriezentrale durch die Firma Siemens
Elektrische Betriebe Gerlin), die unserer Gemeinde
elektrischen Strom liefert, wird binnen kurzem begonnen
werden. Die Stromversorgung beginnt spätestens am 1. April
1912, sie kann voraussichtlich schon am 1. Okt d J. stattfinden.
Luftfahrt.
Der franzöfische Flieger Bleriot ist in St. Vetersburg
eingetroffen, um einige vom Kriegsministerium erworbene
Flugmaschinen abzuliefern und eine Fliegerschule zu eröffnen.
Für den Oberrheinischen Zuverlässigkeits-Flug, der am
20. Mai unter dem Protektorat des Prinzen Heinrich von
Preußen seinen Anfang nimmt, haben bei dem Meldeschlußg
13 Flieger genannt. Außerdem gab die Euler-Fliegerschule
3 Meldungen ab.
Der deutsche Rundflug und die Nordmarl. Der Verein
für Motorluftschiffahrt in der Nordmark erklärte sich damit
einverstanden, daß beim nationalen Rundflug der
Flug von Magdeburg zunächst nach Schwerin, dann
nach Hamburg und hierauf nach Kiel gehe. Ursprünglich
sollte der Flug von Magdeburg direkt nach Kiel führen. So—
weit die Strede des Rundfluges unter der Leitung des Ver—⸗
eins für Motorluftschiffahrt in der Nordmark steht, hat
Prinz Seinrich von Preußen das Protektorat übernommen.
Der Verein stiftete 1000 Mäals Ehrenpreis für die Kon—
kurrenz der an dem Rundflug teilnehmenden Offiziere und
tiftete ferner 10000 Mefür die Strecke Schwerin — Ham-⸗
öurg—Kiel, weitere 6000 Mufür die Strecke Hamburg —Kiel
und weitere 4000 Mefür die Strede Schwerin — Hamburg.
Flug des „P. L. 5“ von Amsterdam nach dem Saag.
Berlin, 6. Mai. Wie die Luftverkehrs-Gesellschaft mit—
teilt, flog „P. L. 5“ gestern nachmittag 5240 Uhr mit eigener
Kraft von Amsterdam nach dem Saag und ist gegen
J Uhr bei ziemlich bbigem Winde im Haag glücklich gelandet.
Voraussichtlich wird das Luftschiff dort zwei oder drei Tage
bleiben und Vassagierfahrten aufnehmen.
Großzherzogtum Oldenburg, Fürstentunt Lübeck.
Bujendorf, 6. Mai. Besitzwechsel. Landmann
H. Maad hat seine zirka 110 To. große Landstelle für
116000 Maan Tadke, Gurrten (Posen) verkauft. Maack
laufte die Stelle vor einiger Zeit für 104 000 M.
Malente, 6. Mai. Durch die neue Strand—
»romenade, die die Gemeinde am Westufer des Kellersees
inlegt, wird der Weg von der Schiffsbrücke zum Bahnhof
zezw. zur Holsteinischen Schweiz bedeutend verkürzt und
gerschönt.
Lauenburg.
RB. Möoluin, 6. Mai. Die Möllner Stadk⸗ und
Kurkapelle hat sich nunmehr aufgelöst, da der Leiter,
Musikdirektor Bisping, in Cammin (Pommern) ein Musik—
unternehmen käuflich erworben und Ende Mai die Leitung
der dortigen Stadtkapelle übernehmen wird.
Großherrogtümer Wedlenburg.
Schwerin, 6. Mai. Der Großherzog von
Medlenburg-Schwerin besichtigte gestern in Fürth das
ihm vom Prinzregenten verliehene und wegen der Besichligung
dort zusammengezogene 21. Inf.Regt. — Baudirektor
Ehmig Grüher Stadtbaurat in Rostochh wurde an Stelle
des zum 1. Juli in den Ruhestand tretenden Geh. Ober⸗
haurats Daniel zum Vortragenden Rat im Finanzministerium
rür Staatsbauten ernannf
Welt und Wissen.
Mai.
Nun ist er da, der langersehnte, vielbesungene Wonnemonat
Mai. Er ist der eigentliche Blütenmonat. Die gleiche Blüten—
ülle wie er kann kein anderer Monat aufweisen. Die Natur
stteht in jugendlicher Kraft und Frische. Das zarte, frisch
zrüne Kleid der Mutter Erde wird von Blumen durchwirkt,
die täglich immer schöner und bunter vom Wiesengrunde aus
zrüßen. Dazu tritt die überwältigende Fülle der blühenden
Obstbäume, die weithin die Blütenpracht des Frühlings
leuchten lassen und den Mai zum Blütenmonat im wahren
Sinne des Wortes machen. Jetzt g'ieicht der Obstgarten einem
Blütenmeer, so weit das Auge reicht. Doch nur wenige Tage
dauert diese Pracht, zumal, wenn die Sonne heiß hernieder⸗
strahlt. Wie mit einem Zauberstabe hervorgelockt, erscheinen
mit einem Male die Blüten und verjüngen die Natur. Selbst
verkrüppelte und windschiefe Stämme sind in duftigen Blüten⸗
schnee gehüllt. Ueber alle ist eine geradezu jungfräuliche Lieb⸗
lichkeit und Schönheit gekommen. Tie Kirsche und Pflaume
eröffnen den Reigen dieses jungfräulichen Glanzes im weißen
Atlaskleid. Nur kurze Zeit später kommt auch die Glanzzeit
des Apfelbaumes. Wie viel Innigkeit liegt doch in den
großen, rosa angehauchten Blüten, in der breiten Form mit den
behaglich nach den Seiten ausgestrechten Aesten. Aber nur
zu bald ist dieser Glanz dahin. „Der Frühling des Jahres,
wie glänzt er im Mai! Doch wenige Wochen, so fliegt er vor—
bei.“ Doch mit der Baumblüte geht nicht aller Maienglanz
vorüber. Unmittelbar darauf folgen die Ziersträucher in
Gärten und Promenaden mit ihrem duftigen Blütenkranz,
vor allem der Flieder, und oben auf dem Baume thronen wie
auf vielarmigem Leuchter die Kerzen der Kastanie. So löst
in rascher Folge bei warmem Frühlingssonnenschein eine
Blütenfülle die andere ab, bis dann die Sommerblumen dem
Garten, dem Felde und der Wiese ein wesentlich anderes Ge—
präge geben. Doch an Blütenzahl erreicht keiner der folgenden
Monate den Mai. Darum soll immer und immer wieder
—X alte Appell an die Menschen erklingen: Genießt die Reize
der Natur, so lange sie mait, jekt isr die blühende, goldene Zeit!
p.
und man vergißt ganz, daß sich zunächst die Wärme im Freien
allein dort findet, wo die Sonne scheint, daß aber im Schatten
überall noch Kühle und Feuchtigkeit vorhanden sind. Das un—⸗
deständige Aprilwetter reicht in unseren Gegenden bis in die
weite Hälfte des Mai, Regen und Sonnenschein, kalter Nord—⸗
ind warmer Südwind wechseln in kurzer Folge an den
leichen Tagen, und wer bei schönstem klaren Wetter das
aus verlassen hat, kann in wenigen Stunden im Freien
Sturm und Regenschauer finden. Außerdem muß man
tets daran denken, daß in der Luft ununterbrochen Be—
vegung ist, welche wir allerdings erst dann bei trocener
zaut als solche empfinden, wenn die Luftbewegung eine Ge—
chwindigkeit von 50 Meter in der Sekunde erreicht. Die
rrühiahrsluft ist aber im Durchschnitt eine kühle, mag die
zomnne an einzelnen Stellen noch so warm herniederscheinen,
ind daher erleidet auch bei scheinbar stiller Luft in dieser
Jahreszeit der Körper in unmitteibarer Weise Wärmeverluste,
velche nicht durch die natürliche Reaktionsfähigkeit der Haut
jegen Kälteeinwirkungen vermieden werden, da sie gewisser⸗
nahßen heimlich geschehen. Mit diesen Tatsachen mu man
»ei der Zusammenstellung der Kleidung im Frühjahr unbe—
zingt rechnen. Wenn auch der Winterüberzieher jetzt nicht
nehr am Platze ist, so darf doch die Benutzung des ent—⸗
prechend dünneren Sommerüberziehers nicht vergessen werden,
und selbst bei dem lachenden Sonnenschein draußen soll in
den Tagen des Frühjahrs niemand ohne ein schũtzendes
lebergewand im Freien verweilen. Brennt die Sonne an
inzelnen Mittagsstunden zu stark, so kann ja der Ueberzieher
iber den Arm getragen werden, er soll aber für jede Eventua⸗
ität stets bei der Hand sein und wird dann wesentlich dazu
veitragen, daß Erkältungen mit ihren für die Luftwege und
die Lunge verhängnisvollen Folgen vermieden werden.
a Dr. M.
eser Lierchen, von denen ja eben nur die Scheren und der
Schwanz genießbbar sind. Vor dem Aussaugen des Krebs—
nagens muß gewarnt werden. Auch der Kopf des Krebses
nöge unberührt bleiben. Des weitelen soll man immer nur
crisch gekochte, d. h. solche Krebse genießen. die vor dem Kochen
jelebt haben. Man erkennt dies leicht an der Stellung des
Schwanzes. Bei kranken oder schon krepierten Tieren ist
derselbe langgestredt, bei gesunden Tieren jedoch nach innen
imgekrümmt. Ein Gericht gekochter Krebse bis zum nächsten
Tage aufzubewahren, hat seine Gefahren. Denn nur zu
chnell gehen diese Tiere in Verwesung über, und sie können
alsdann für den, der sie genießt, eine ernste Erkrankung zur
Folge haben. Daß der Krebs übrigens auch ein recht tugend⸗
oser Geselle ist, hat kürzlich der kieine Julius aufs schlagendste
öewiesen. Als er vom Lehrer unter Hindeutung auf das
Rückwärtsgehen des Tieres gefragt wurde: „Warum darf der
Krebs für einen strebsamen Schüler nicht zum Vorbild werden?“
gab der hoffnungsvosle Quartaner zur Antwort: „Weil er —
lneipt!“ D.
*
Gefahren des Tabakgenusses.
d. Unser medizinischer Mitarbeiter schreibt:
In Laienkreisen wird vielfach das Tabakrauchen und -kauen
noch immer als ganz harmloses Vergnügen angesehen, obwohl auf
die Gefahr der Nikotinvergiftung schon reichlich aufmerksam
zemacht worden ist. Beim Lagern des Tabaks und bei der
Verbrennung wird glücklicherweise ein Teil des Nikotins un⸗
wirklsam. Die Toleranz gegenüber dem Tabakgenuß wechselt
ehr nach der individuellen Disposition des Rauchers. Ueber—
chreitet der Verbrauch das dem Körper zuträgliche Maß, so
reten Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, Herzklopfen, Einschränkung
)es Gesichtsfeldes und Farbensinnes, Magen-⸗ und Stuhlbe—
chwerden, chronischer Rachenkatarrh usw. auf. Wie weit be—
jonders der noch nicht ausgewachsene Organismus durch Tabak
zerrüttet werden kann, dafür liefert der Fall eines 13jähr.
Jungen ein Beispiel, der als Arbeiter in einer Zigarrenfabrik
dem Einfluß des Tabakstaubes ausgesetzt war und dazu täglich
10 bis 12 Zigarren rauchte. Früher ein gut entwickeltes, aus
zesunder Familie stammendes, liebenswürdiges Kind, wurde
er allmählich ganz ungehorsam, sang und pfiff bei unpassen⸗
den Gelegenheiten, war bald danach schlechter Laune, zeigte
Merhand geistige Störungen, verlor die Orientierung über
Raum und Zeit, bekam Halluzinationen, verfiel in Wein—⸗
rämpfe und verstand die Fragen nicht, die man an ihn
richtete. Solche Vorkommnisse zeigen deutlich, zu welchen unheil⸗
vollen Konsequenzen es führt, wenn man seinem Körper Ta⸗
baksquantitäten zumutet, denen er nicht gewachsen ist
e
Krebse.
Mit dem Mai, dem ersten der Monate ohne r, ist für den
Feinschmeder wieder eine köstliche Zeit, die Zeit der Krebse
angebrochen. Wo ein Restaurant den hungrigen und durstigen
Menschen zu längerem Verweilen einladet, prangt die ver—
odende Ankündigung „Krebse“ oder „Große Oderkrebse“ auf der
Speisenkarte. Wohl nur wenige gibt es, die den köstlichen Schal⸗
ieren keinen Geschmack abzugewinnen wissen! Für die Mehr—⸗
ahl der Erdenpilger bilden jene Rotröcke, die auf petersilien⸗
»ekränzter Schüssel ihrer Bestimmung harren, eine Delikatesse
ersten Ranges. Leider ist diese jedoch nur demjenigen zu⸗
zängig, der über ein wohlgefülltes Portemonnaie verfügt,
denn, um sich an Krebsen satt zu essen, hedarf es aar vielet
44
Der Sommerüberzieher.
Erfahrungsgemäß pflegen sich im Frühjahr die Erkältungen
veträchtlich zu mehren, und die Ursachen dafür sind mannig⸗
'ach. Wenn der Somenschem logt und die Tage wärmer
rerden, pflegt die im Winter beobachtete Vorsicht in bezug auf
die Kleidung schnell einer gewissen Leichtfertigkeit zu weichen.