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Deutlcher Heimarbeitertag.
sh. Berlin, den 12. Januar.
Anter übexaus zahlxeicher Beteiligung von sozialpolitisch
atere siexten Persönlichkeiten aus ganz Dentschland, trat hier in
hers Festfälen ein Deutscher Heimarbeitertag, zusammen, um
allein zu dem Entwurf eines Haußarbeifts-Gesetzes
ching zu nehmen. Unter den Erschienenen befinden sich zahl⸗
Liche Vertreter der, freien und der christlichen Gewerkschaften,
uch eine ganze Reihe Damen hat ein offizielles Mandat
rhalten. J
gn en Vorsitz führte Prof. Dr. E. Francke, der einleitend
ie Ehrengäste willkommen hieß; es sind dies: als Vertreter des
id ctanziers Geh. Oberregierungsrat Koch, für das preußische
eeriüm für Handel und Gewerbe Geh. Oberregierungsrat
enmann, für das württembergische Ministerium des Innern
inerialrat v. Köhler, fürr das badische Ministerium des Ju⸗
ern Oberregierungsrat Bittmann, für den Magistrat von Ber—
Magistratsrat Meyer, für die Gesellschaft für soziale Reform
— Berlepsch, für den Vereiu für Sozialpolitik Geheimrat
ESchmoller, für den Evangelisch-sozialen Kongreß Pfarrer
zchneemelcher. Außerdem ist eine Anzahl Vertreter von Unter⸗
ebmer · Verbänden anwesend, ferner die Reichstagsabgeordneten
he Glesberts, der ehemalige Landtagsabgeordnete Goldschmidt
VDer Vorfitzende sprach die Hoffnung aus, daß der Tag
nen erfolgreichen Verlauf nehmen möge, und erläuterte dann
Zustandekommen der Tagung, die aus der Initiative der
zeinarbeiter hervorgegangen sei.
Der Versammlung liegt folgende
Resolution
1 Der Deutsch
ines Hausarbe je Heimarbei 8
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—— —
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a ee ege e der Unkenntnis
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öÿhne —— gesundheitsf ig der oft unwürdi her Arbei⸗
Nwer chadlicher Arbei ig geringen
ancn et werden, Alle den beiorweise wingen zu
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ie Folgen ene selbst, machen ihn emeindewohl sind ildeten
unnet edrigen Lohn ihn persönlich p treffen
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aru ehör es zu ichsta
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hůndesrat — ee zu ordera⸗ ricidie Verein⸗
derden mit d tcane dn maufen auß ür die hilfs⸗
Arbeitgeber Ich Befugnis, —* nde ntherdem durch
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durchfuůhrun assen, die dann rech unvparteiischem V eter der
— t otsverbindlich Dorhg Are
— — die dier ver ——
rage zu erringe ur dee eeeede Kraft der Arbei
ige —— 3 d —E —88 wird doer Iee
dem verhäugni er Schi „nur danr v rifver⸗
— ee e
irklicher * — ei ite
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6. Außer di er VBafs des Ge ne en, kurz
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e ir daß— e“der Bei ben un
— —————— Aufer! eimarbeiter und
ührung eines — Anterstellung in luferlegung der al
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enz allgemei ten, Fälle; —5 hruͤnkung der At Durch⸗
ischer e mnene Einfuͤhrum⸗ ürzung der U er Ausnahm
Aus g von vi ebergangsvorfe dr
ete s von Lohntafel brechnungsbü asvorschr
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—3* — beim —* n; Entschadigun üchern, obligats⸗
ung der V as Arbeitskamm erer nn fuͤr uͤnverschul⸗
ählbarkeit der Regelung der ichtung zur Förde⸗
—— ——
ersich auf a dnung:
ier ung sondern e rest Nht uhseheung der
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„daß mit marbeiteri Zweige
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nöalich sei aben es mogli ie englische Kol as
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ge de e. Es wird
r Tarifvertraige
r:
Tuch in Deutschland haben wir manches kleine Viktoria, so
Zeffen, wo sich der Minister Brann für die Regelung der Lohn⸗
Lahe bei den Heimarbeitern ausgesprochen hat, oder das Muster⸗
indle Baden.“ Der verdienstpolle Nachfolger Werrishofers in der
fabrikinspektion, Bittmann, kommt zu demselben Schluß wie wir.
z8 ist daher zu wünschen, daß nicht nur der Bundesrat, sondern
Ach die einzelnen Bundesstaaten Vollmachten geben, um auf die⸗
em Wege weiterzuschreiten. Wir brauchen doch nicht immer erst
u warten, bis England uns die Sache vporgemacht hat. In ande⸗
en Laͤndern geht man viel mehr selbstbewußt vor. Vorbildlich
nöne uns England sein in der Einigkeit des Bemühens, den
Aenmnsten der Armen schnelle Hilfe zu bringen, Der Heimarbeiter⸗
a vrwariel deshalb von dem Lande, das sich mit dem großen
Verte der Arbeiterversicherung einst an die Spitze der Sozlal⸗
dlinit gestellt hat, daß Reichstag und Bundesrat dem Gesetzent⸗
hurf ber die Heimarbeit den Eckstein der Lohnregelung einfügen.
hofchieht das nicht, dann würde die ganze Last des Gesetzes auf
en Heimarbeiter fallen, ohne ihn zu schützen. In England machen
Zalfour und Chamberlain in der Heimarbeiterfrage aemeinsame
Zache mit den Liberalen und Arbeiterparteien. Das kommt da⸗
pn, daß in England eine Generation länger an der Frage ge⸗
xbeitet worden ist. Wir Deutsche haben hier noch wenig getan.
zenn immer wieder durch wnchtige Darleaungen die Einzelheiten
er Deffentlichkeit vorgestellt werden, dann wird ein mächtiger
aktor entstehen, um den Willen zu stärken, zumal bier eine von
llen Parteien unterstützte Bewegung dahintersteht. Daher ist der
ruͤlige Heimarbeitertag nicht das Ende, sondern der Anfang un⸗
rrer Taͤtigkeit. Nöotig ist allerdinas, daß eine Organisgtion ge⸗
haffen wird, die die Arbeit des hentigen Tages fortsekt. Der
zulpurf bedemet eine Vorarbeit, es bedarf viel guten Willens,
Widee wirklicher Heimarbeiterschutz darans wird. (Lebhafter
eifall.
In der Diskussion kam zunächst eine ggnze Reihe von
eimarbeitern zu Wort, die die Verbältnisse in ihrer jeweiligen
ʒrauche, schilderlen. So wurde mitacteilt, doß in Sochsen, einem
enirnim der Heimarbeit, 60 Prozent der Heimarbeiter bei einer
rbeitszeit bis 2u 16 Stunden pro Tag imter 12.“ die Woche ver⸗
enen,“ Ein Koufektsonsschneider verlangte die Einsführung von
zetriebsmerkstätten und beschwerte sich darüber. daß den Konsel—
sonsschneidern von den Frauen der unteren Beamten unlautere
donkurrenz bereitet werde.
Reformen in der Marineverwaltuno.
Die Budgetkommission des Reichstags begann gestern die
Fiaidee indne An erster Stelle steht der Maxine-Etat. Die
dommission beschließt zunächst, eine gencrelle Dis kussion ůͤber die
eiden nachstehenden Resolutionen vorzunehmen, die als Ergebnis
er eingehenden Besichtigung und Prüsung anzusehen sind, die die
Antragfteller auf der Kieler Werft vorgenommen haben. Die
desolutionen lanten:
) Der Reichstag wolle beschließen, den Reichskauzler zu er⸗
uchen, im Reichshaushalt für 1912 die Titel 8, da und 8 des
dap. 60 (allgemeiner Werftbetrieb, Ersatzbeschassung von Be⸗
riebssahrzeugen der Wersten usw., Instandhaltung der Schiffe
ind ihres Inventars) zusammenzulegen, sie nach bestimmten
Tinheitssätzen auszugestalten und sie demgemäß als übertragbar
zu bezeichnen, ferner mit dem Etat eine nach kaufmännischen
Brundsätzen aufgestellte Bilanz über das Rechnungsjahr 1910
ür die Werft Wilhelmshaven zu geben. V
2) Der Reichstag wolle beschlichen, den Reichskanzler zu er⸗
uchen, die erforderlichen Maßnahmen zu treffen, um die Rech—
unnskontrolle besonders in den wirtschoftlichen Unternehmun—
gen möglichst zu vereinfachen und au Ort und Stelle zu be—
virken.
Der erste Antragsteller erklärt, es sei kaufmännisch sehr bedenk⸗
ich, daß nicht, wie im Privatbetrieb, ein Beamter, der sich für
eine Stelle nicht eigne, ohne weiteres beseitigt werden köunne, son—
»ern zum Schaden der Verwaltung und des Reiches beibeLesten
verden müsse. Der zweite Antragsteller übt Kritik an der Tätig—
eit des Rechnungshofs, der einen schwerfülligen Apparat darstelle.
ẽs müsse eine Aenderung in der Kontrolle unter Festhaltung an
en bewährten preußzischen Traditionen eintreten.“ Redner führt
ann aus, daß sich die in Wilhelmshaven eingeführte kaufmänmi—
che Buchführung bewährt habe. Freilich sei auf die Dauer kauf⸗
nännische Verwaltung mit uünkündbaren Beamten micht durchführ⸗
ar. Es müsse da ein entsprechender Weg gefunden werden.
Der Staatssekretär des Reichsmarincamts v. Tirpißt begrüßt
die beiden Resolntionen, die von veiden Antragstellern über—
eugend begründet seien, mit Dankbarkeit. Ihre Durchführung
virde der Marineverwaltung über maucht Klippe, die das jehige
ystem durch seine Umständlichkeit und die damit verbundene
chreibarbeit in sich berge, hinweghelfen. Die vorgeschlanenen
evisionen durch, die Jutendanturen au Ort und Stelle auf den
erften würden sich wahrscheinlich gus eigener Machthpofskommen,
eit der Marineverwaltung durchführen lassen. Der Vorschlag,
ie Verwaltungs- und technischen Direkttoren auf den Werften
inter den 8 25 des Beamtengesetzes zu bringen, wie dies bereits
nit den Intendanten der Fall fei, werde von der Marineverwal⸗
ing sympathisch begrüßt. Der jetzige Zustand, bei dem es nicht
umer möglich sei, den richtigen Mann an die richtige Stelle zu
tzen, wirke vielfach störend bei den Bestrebungen, sparsam und
ach modernen wirtschaftlichen Geundsätzen zu verfahren. Ganz
esonders dautbar begrüße die Marineverwaltung den Vorschlag,
ie Titel 8, Sa und 9 des Kap. 60 zusammenzulcgen und sie als
bertragbar zu bezeichnen. Eine solche Maßnahme würde ihr die
cwünschte Bewenimasfreiheit geben und ihr gestatten, die Kon—
inkturen besser als bisher auszunuten. Er (der Staatssekretär)
abe aus den Worten der beiden Antragstelser berquszubören ge⸗
laubt, daß der Besuch der Werften sie zu der Ueberzeugung ge—
ihrt habe, daß mit aller Anstrengung versucht werde, die verfüg⸗
aren Mittel aufs wirtschaftlichste und beste nußbar zu machen.
der Gedanke, die in den Wirtschaftsbetrieben hes Reichs tätigen
jeamten nach Art derer in kaufmännischen Betrieben mir auf
'antièeme und nicht mehr mit Vensionsberechtiaung und Gehali
nzustellen, wäre recht glücklich, wenn er von vormerein zur
urchführung gelangt wäre. Ob er jeßt noch durchtührbar sei,
leihe dahingestellt. Wenn der Reichsmarine-Verwaltung die
urch die, Resolutignen, gebotene Bewequngsfreibeit aewährt
oerde, so dürfe sich der Reichstag versichert halten. daß die Ver—
valtung ihr mönlichstes tun werde, mit den bewissitan Mistein
—— und sie gleichzeitig auf das wirtschaftlichste zu ver⸗
venden.
Nach kurzer Erörterung wurden beide Resolutionen eiustim⸗
niqg angenommen und die Weiterberatung auf heute vertagt. —.
Vermischtes.
Das Geheimnis einer Postkarte. Einer Londoner Zeitung
vird aus dem Dorfe Badsey bei Evesham in Worcestershire von
em mysteriösen Verschwinden eines jungen Mannes Mitteilung
‚emacht, das dem Anschein nach mit der Kataftrophe des schotti⸗
Hen Expreßzuges in der Nacht vom 23. zum 24. Dezember in
erbindung steht. Wie erinnerlich, war, es nicht mönlich, in den
räßlich verstiimmelten, bis zur Unkenntlichkeit verkohlten mensch⸗
chen Ueberresten alle bei dem Unglück zu Tode gekommenen Per⸗
vnen zu identifizieren. Eine Miß Wiltins, die mit ihrer verwit⸗
eten Mutter in dem genanunten Dorf wohnt, glaubt jetzt einen
eweis dafür in Händen zu haben, daß sich unter den Opfern jenes
isen bahnunglücks auch ihr Verlobter, der Bandelsreifende Artu
ugen Ward, befunden hat. In seinem letzten Briefe kurz vor
Zeihnachten hatte der junge Mann ihr aus London geschrieben,
r wolle das Fest bei Verwandten nördlich von Glasgow verleben
nd dann zurückkommen, um die andere Hälfte der Woche bei ihr
Badsey zu verbringen. Zu ihrer Verwunderung aber empfing
diß Wilkins weder zum Weihnachtstage einen Gruß, noch ließ der
xäutigam sich nach dem Fest bei ihr blicken. Da auch zu Neu—
ihr keine Kunde von ihm kam, forschte man voller Besorgniẽ
ach ihm, doch brachten Mutter und Tochter nichts anderes in
rfahrung, als daß Wards Londoner Adresse nur, die seinet
arbiers war, unter der er sich seine Briefschaften senden ließ.
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An. Nu
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