Full text: Lübeckische Anzeigen 1911 (1911)

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Mittwoch, den 3. Mai 191. Morgen⸗Blatt Nr. 2214. 
Ausgabe A. 
belegenen Areals gezeigt. Vor zwei Jahren erwarben die Par⸗ 
zellanten dieses Terrain von dem Konsul Gayen in Bahren⸗ 
feld für 550 000 M. Jest ist der Komplex an eine Altonaer 
Terraingesellschaft fur J 180 000 Mi()) verkauft worden. 
Kiel, 3. Mai. In der Kieler Woche, und zwar 
Imr 28. Juni, findet hierselbst unter dem Protektorate der 
Prinzessin Heinrich auf Bellevue ein Wohltätigkeits— 
konzert statt, dessen Ertrag der Begründung eines Alters- 
und Invalidenheims des Deutschen Flottenvereins für See— 
leute der Kriegs⸗ und Handelsmarine dienen soll. 
Kiel, 3. EGai. Wegen Kindesmordes und An— 
tiftung dazu standen die zwanzigiährige Dienstmagd Amanda 
peters aus Meldorf und der 48djährige Gastwirt Hans Holm 
zus Lunden vor dem Schwurgericht. Die Angeklagte ist eine 
Nichte der Frau Holm, bei der sie 13 Jahr in Stellung war. Sie 
wurde, da nicht genau festgestellt werden konnte, ob das Kind 
gelebt hatte, zu 3 Monaten, Holm dagegen zu 1 Jahr 
3 Monaten Gefängnis verurteilt. 
Oldestoe, 8. Mai. Gestorben ist in Charlottenburs 
Sonnabend Frau Bertha Luise Sophie Mewes, die Witwe 
unseres langiährigen Bürgermeisters Mewes. Ein an Werken 
der Nächstenliebe Uberaus reiches Frauenleben hat damit 
einen Abschluß gefunden. — Die Maul- und Klauen⸗ 
euche ist jezt auch im Kreise Stormarn aufgetreten. Sie 
wurde unter dem Viehbestand des Hufners Joachim Scharn⸗ 
herg in Todendorf festgestellt. 
Neumunster, 3. Mai. Besitzwechsel. Das auf 
her Gemarkung Ehndorf belegene Rohwersche Jagadgut wurde 
rar 95 000 Muan einen Restaurateur aus Lübee verkauft. — 
Für die Ausübung der Jaadgerechtsame auf der 
Feldmark Großenaspe gab Stadtverordneter Hinselmann-Neu— 
münster das Höchstgebot mit 1530 Muab. Auch ist Wild⸗ 
schaden zu tragen. Den bisherigen Hamburger PVächtern kostete 
die Jagd zährlich durchschnittlich 2600 M. 
Heiligenhafen, 3. Mai. Lebensrettung. Der 
Schüler Friedrich Röschmann, Sohn eines Malermeisters, 
rettete ein im Kurhaus bedienstetes Mädchen mit eigener 
Lebensgefahr vom Tode des Ertrinkens aus dem Binnen⸗ 
wasser. 
Itzehoe, 3. Mai. Niedergebrannt sind die Ge— 
bäude des Landmannes Wilhelm Voß in Hohenaspe. Fünf 
Stück Jungvieh sind in den Flammen umgekommen. 
Pinneberg, 3. Mai. Ein Einbruch in unsere Stadt⸗ 
iirche wurde in der Nacht zum Montag vollführt. Die Kirchen⸗ 
uber zertrümmerten von der Seite des fiskalischen Gehölzes aus 
ein Fenster und gelangten in das Gotteshaus. Glücklicherweise 
befinden sich die silbernen Altargeräte, die einen Versicherungs— 
wert von 22000 Mihaben, im Hause des Pastorats. Die Ein— 
brecher nahmen sechs bis acht Flaschen Abendmahlswein mit. 
Von den Tätern fehlt jede Spur. 
Flensburg, 3. Mai. Ein Eisenbahnmagazin 
eingeälchert. In der Nacht zum Montag wurde auf der 
nordschleswigschen Weiche ein Magazingebäude der Staats— 
bahn, in dem sich Holzgeräte befanden. durch Großfeuer 
vollständig eingeäschert. — Mit dem Bau des 
neuen Staatsbahnhofs auf dem Mühlenteichgelände 
wird am 1. April 19812 voraussichtlich begonnen werden. Aus 
dem jetzigen Gelände des Kieler Bahnhofs sollen Freilade— 
geleise geschaffen werden, so daß er nicht als Kleinbahnhof 
benutzt werden kann. 
SG roßher zogtümer Medbenburg. 
Penzlhin, 3. Mai. Ueberfahren und getöteil 
wurde der 185jährige Sohn des Bäckermeisters Henning, der 
ruf e inem Rade seinen das Fuhrwerk führenden Bruder be— 
zleitete. Beim Vorbeifahren eines anderen Fuhrwerkes stürzte 
der Radfahrer zu Boden und das Fuhrwerk ging über ihn 
vinweg. 
Schönberga, 3. Mai. Ersatzwahl. Da Haus⸗ 
virt Jabs, Carlow, wegen Uebernahme einer Pachtung bei 
dömitz sein Amt als Landtagsabgeordneter niedergelegt hat, 
vird am 12. d. M. eine Ersatzwahl stattfinden. — Beim 
Biehversicherungsverein für das Fürstentum Ratze— 
zurg sind vom 1. Jan. bis 1. Mai 25 Schäden mit zusammen 
650 Mubngemeldet. Hiervon entfallen auf Pferde 4350 
Mark und auf Rindvieh 1300 M. Zur Deckung dieser Schäden 
st auf je 100 M Versicherungssumme für Pferde ein Beiirag 
»on 80 Pfg. und für Kühe ein Beitrag von 1,580 Mizu ent⸗ 
ichten. — Feuerversicherungsgefellschaft für das 
rürstentum Ratzeburg. Landmann Peckelhof-Einhaus 
ür das Herzogtum Lauenburg und Schulze Faasch-Selmsdorf 
ür das Fürstentum Ratzeburg wurden zu Aufsichtsratsmit- 
zliedern wiedergewählt. Der Jahresbericht und die Bilanz 
wurden genehmigt. Die Bedingungen für die Prüfung der 
Blitzableiter auf den Gebäuden der Mitglieder wurden gench— 
migt. Die Kosten für die Prüfung trägt die Gesellschaft. Der 
Antrag auf Gewährung einer vom Vorstand abgelehnten Ent—⸗ 
schädigung von 1600 Mefand dahin seine Erledigung, daß die 
Summe von 1000 Meubewilligt wurde. Vom Direktor Olden⸗ 
burg ist der Versuch mit der Anlage eines feuerfesten Rohr— 
dachesi n Niendorf gemacht. Die Kosten stellen sich auf 2724 M 
sür 108 am Fläche. Ein gewöhnliches Rohrdach Jostet auch 
schon über 200 M. Won mehreren Mitaliedern wurde das 
neue Dach besichtigt. 
88 Grevesmühlen, 3. Mai. Der Kriegerver— 
ein wählte Hofmaurermeister Kauschen und Armenhausinspek⸗ 
tor Nagel zu Abgeordneten für den, am 10. und 11. Juni in 
Warnemünde stattfindenden Delegiertentag. Dieser Versamm— 
ung ging ein zum ersten Male abgehaltener Bezirkstag 
horan, an dem außer dem hiesigen Verein auch die Nachbar— 
dereine teilnahmen. Zur Besprechung kam die Tagesordnung 
des Abgeordnetentages. — Das Wismarsfche Füsilier— 
Bataillon kam hier zu Fuß an, kochte am Tannenberg ab 
und wurde dann mit der Bahn nach dem Lockstedter Lager he—⸗ 
orderi. 
Rehna, 3. Mai. In den Ruhestand getreten ist 
am 1. Mai Postschaffner Kollbohm. Der Großherzog verlieh 
ihm die silberne Medaille und die Kaiserliche Oberpostdirektion 
zeichnete ihn durch die Verlcihung des Titels Oberpostschaffner 
aus. Die Kollegen stifteten ihm eine Gabe. Kollbohm ha“ 
den Krieg 1870/71 mitgemacht und verschiedene Orden und 
Fhrenteichen äären vson⸗- BVrusf 
Tagesbericht. 
g Lübeck, 3. Mai. 
»Die diesjährige Zusammenkunft der Senate der drei 
tz ansestädte findet am 27. Mai in Bremen statt. Den Gasten 
is Samburg und Lüubed wird der Handels- und Industrie⸗ 
hafen mit der Anlage der Norddeutschen Hütte sowie das er⸗ 
weiterte und bis dahin zu seiner Wiedereröffnung fertiggestellte 
Städtische Museum gezeigt werden. 
D Goldene Hochzeit. Die Eheleute Gleich mann feierten 
am 28. April ihre goldene Hochzeit. Die Einsegnung vollzog 
Herr Pastor Holm. Der Senat ließ die goldene Pracht⸗ 
bibel und 60 Muüberreichen. 
Jubiläen. Sein 28jähriges Jubiläum als Hauptlehrer 
feierte der Dom⸗-Mädchenschullehrer Gosch. 1886 wurde die 
Leitung der neu gebildeten Petri⸗Knabenschule Herrn Gosch 
überträgen, der seit 1881 der Klein-Kinderschule in der 
Hartengrube vorstand. Ostern 1901 übernahm Hauptlehrer 
Gosch die Leitung der Dom⸗Mädchenschule. — Fräulein 
LQübsche konnte am 1. Mai ihr 28jähriges Jubiläum als 
festangestellte Lehrerin feiern. Sie wirkt seit mehr als 30 
Jahren an der Marien⸗Mädchenschule. Von ihren Schülerinnen 
wurden ihr zahlreiche Aufmerksamkeiten erwiesen. 
SLehrerjubiläen. Die Abteilung der Bezirksschullehrer 
hat am 1. Mai ihren beiden Mitgliedern, dem Hauptlehrer 
Bangert und sdem bisherigen Bezirksschullehrer Hahn, 
Krempelsdorf, durch den Vorstand Glückwünsche zu deren 
25jährigem Jubiläum als festangestellte Staatsbeamte über— 
mitteln lassen. Der Vorsitzende der Abteilung, Bezirksschul⸗ 
lehrer Stampa, Schlutup, begrüßte beide Jubilare in herzlich⸗ 
sier Weise und überreichte ihnen wertvolle Angebinde als Zeichen 
dankbarer Anerkennung für die jahrelange hingebende und mit 
gutem Erfolge gekrönte Arbeit im Dienste der Bezirksschulen 
und deren Lehrer. Biide Herren sind trotz ihrer veränderten 
dienstlichen Stellung der Abteilung treu geblieben und werden 
ihr auch fernerhin treu bleiben und sie mit Rat und Tat unter⸗ 
jstützen. — In dem alten Schulhause zu Krempelsdorf hatte 
sich eine große Anzahl Gratulanten aus der Schulgemeinde und 
aus der Stadt eingefunden. Angenehm berührte die große An⸗ 
hänglichkeit der Gemeinde an ihrem bisherigen geschätzten Lehrer, 
wie sie durch den Gemeindevorstand zum Ausdruck kam. Eine 
kleine Feier hielt die erschienenen Gäsle bhis in den späten Abend 
usammen. 
DJahreshauptvrersammrung des Vereins für Handlungs⸗ 
Kommis von 1858. Die Delegiertenversammlung 1911 dieser 
105 000 Mitglieder zählenden Berufsorganisation tagte Sonn⸗ 
abend und Sonntag in Hamburg. Von den Abgeordneten 
iehlten mir 5. Zu Beginn der um 6 Uhr nachmittags er— 
zffneten Versammlung ehrten die Delegierten das Andenker 
des verstorbenen Aufsichtsratsvorsitzenden, Herrn Otto Laeisz, 
an dessen Grabe am Vormittag die inländischen Abgeordneten 
einen Kranz niedergelegt hatten. Nach der Besprechung des 
Jahresberichts und der Kassenabrechnung stimmte die Ver— 
sammlung einhellig folgender Entschließung über die staatliche 
Pensionsversicherung der Privatangestellten zu: „Die Haupt- 
versammlung richtet an den Reichstag das Ersuchen, den Ge— 
seßentwurf über die staatliche Pensionsversicherung im Sinne 
des Hauptausschusses, insbesondere seiner auf die Selbstver— 
waltung bezüglichen Verbesserungsvorschläge, noch vor Par—⸗ 
lamentsschluß zum Gesetz zu erheben“. Der Vereinsverwaltung 
wurde sodann einstimmig Entlastung erteilt. Der Voranschlag, 
für 1911, der in Einnahmen und Ausgaben mit 1124 500 M 
abschließt, fand Genehmigung. Die Beratung der vorliegen⸗ 
den Anträge begann nachts 12543 Uhr. In geheimer Sitzung 
wurde über einen Antrag von 500 Mitgliedern verhandelt, 
nach dem Vereinsangehörige, welche Prinzipale sind, bei den 
Wahlen zu den Vereinsorganen kein Stimmrecht haben sollen 
und nicht gewählt werden dürfen. Ter Antrag wurde mit 
grober Mehrheit abgelehnt; dagegen stimmten zwei Drittel 
der Abgeordneten für einen gemeinsamen Antag von Auf— 
sichtsrat und Verwaltung, die Mitglieder in ordentliche (Ge—⸗ 
hilfen) und außerordentliche (Prinzipale) einzuteilen und den 
letzteren das aktive und passive Wahlrecht zu den Vereins— 
körperschaften Hauptversammlung und Aufsichtsrat nur dann 
zu geben, wenn sie denselben Beitrag wie die ordentlichen Mit— 
glieder entrichten. Etablierte Kaufleute, die neu beitreten und 
nicht in ununterbrochener Vereinszugehörigkeit bereits Gehilfen⸗ 
mitglieder waren, sollten nach dem Antrage nur die außer— 
ordentliche Mitgliedschaft erwerben dürfen. Da Aenderungen 
der Satzungen eine Dreiviertel“Mehrheit bedingen, galt der 
Antrag jedoch als »gelehnt. Um 4 Uhr nachts wurde die 
Sitzung auf Sonntag früh 11 Uhr vertagt. — Nach Wieder⸗ 
aufnahme der Verhandlungen wurde bei der Beratung der 
Beitragssätze erneut über die am Tage vorher abgelehnte 
Frage gesprochen und nach eingehender Aussprache eine Ver— 
tändigung dahin erzielt, daß folgender Antrag endgültig an— 
zjenommen wurde: „Der ijährliche Beitrag ist regelmähßig 12 M; 
nit ihm sind die vollen Mitgliedsrechte verbunden. Mit— 
zlieder, welche eine Firma führen, sowie Vorstandsmitglieder 
einer Aktien- oder ähnlichen Erwerbsgesellschaft, die auf das 
aktive und passive Wahlrecht zur Hauptversammlung und zum 
Aufsichtsrat keinen Anspruch erheben, gelten als außerordentliche 
mite inem Jahresbeitrage von mindestens 6M.“ Die übrigen 
Bestimmungen über die Beitragszahlung und über die Ein— 
teilung des Mitgliedsregisters bleiben unverändert. Die An— 
nahme des Antrages erfolgte mit allen gegen 17 Stimmen; 
das Abstimmungsergebnis wurde mit lebhaftem Beifall auf—⸗ 
genommen. Im weiteren Verlaufe der Verhandlungen wurden 
noch verschiedene Aenderungen der Satzungen und der Geschäfts⸗ 
ordnungen beschlossen, die für die Oeffentlichkeit kein Inter⸗ 
esse haben. Die Tagung schloß um 3 Uhr nachmittags. 
ue. Bauernregeln für den Monat Mai. Wenn Spinnen 
fleißig weben im Freien, lähßt sich dauernd schön Wetter 
et weben sie nicht, wirds Wetter sich wenden, ge— 
schieds bei Regen, wird er bald enden. — Wenn der Frosch- 
laich im Lenz tief im Wasser war, auf trochenen Sommer 
deutet das; liegt er flach nur oder am Ufer gar, dann wird 
der Sommer besonders naß. — Regen auf Himmelfahrt wird 
Viehfutter schlecht bewahrt. — Kühle und Abendtau im Mai— 
vbringen Wern uUnd vieles Heu. — Häufiage Maidewitter ver⸗ 
künden ein fruchtbares Jahr. — Auf einen nassen Mai soll 
ein trockener Juni folgen. — Maimonat kuhl und windig, 
nacht die Scheuer voll und findig. — Donner oͤm Mai deutet 
zuf heftige Winde. — Wenn Johanniswurmchen schön leuchten 
ind glänzen, kommt Wetter zu Lust und im Freien zu Tänzen; 
erbirgt sich das Tierchen bis zu Johanni und weiter, wird's 
Wetter einstweilen nicht warm und nicht heiter. 
Verein gegen den Misibrauch geistiger Getränke. In 
den 6 Verkaufsstellen wurden vom Lbis 30. April 1911 
abgegeben: 
EGSläser Tassen Stück I 
Butierm. Suppe Brot Milch Kaffee 
Markt 3 153753 339 65663 
Struckfähre 90 597 1962 625 1268 
Lastadie 452 õ00 2450 1485 3607 
Markthalle — 253 1810 739 4432 
Untertravde 45 256 611 435 2059 
Solstentor9 ⸗ 1563 235 1079 
605 2171 10173 38358 18010 
Außerdem wurden abgegeben: 309 Portionen Speise, 558 Por⸗ 
tionen Wurjst. 
z Travemünde, 3. Mal. (Witterungsüberficht.) 
Der Monat April hatte 15 Tage mit Niederschlag und be— 
rug die gesamte Höhe desselben 22,2 mm. Die Anzahl der 
Tage mit mehr als 0,2 mm betrug 11. Die größte Höhe 
in 24 Stunden wurde gemelsen am 30. mit 6,1 mm. Schnet 
iel an 4, Graupeln an einem, Hagel an einem und Nebep 
serrschte an 2 Tagen. Frost war ans Tagen und der kälteste 
Tag war der 5. mit — 3,9 Grad Cels. Reif fiel an 3 Tagen. 
Im Signalmast der Seewarte waren an 2 Tagen Sturm⸗ 
varnungen gezogen. Es waren an 3 Tagen stürmische Winde 
uus nördlicher und nordöstlicher Richtung und an 6 Tagen 
türmische Winde aus westlicher Richtung. An 19 Tagen 
waren Winde aus westlicher und an 9 Tagen aus östlicher 
Richtung, an 2 Tagen war Windstille. Der höchste Baro⸗ 
meterstand wurde am 21. mit 771,4 mm, der niedrigste am 
28. mit 742 mm notiert. — Uebersicht der in den letzten 
.0 Jahren in den Monaten April gefallenen Niederschläqe 
lowie Anzahl der Tage derselben: 
min Tage mun Tage min Tage 
1902: 24.9 9 1906: 45.6 14 1909: 44,9 15 
1903:. 45,6 20 1907: 12,9 19 1910.0 425 21 
1904: 60,7 18 1908: 46.1 18 1911: 22.2 15 
1905: 34,66 16 
0600 Schlutup, 38. Mai. Der Kriegerverein beschloß, 
has Stiftungsfest Sonntag, den 21. Mai, durch Kommers 
und Tanz zu feiern, jedoch ohne Einführungen. Zu dem Feste 
soll eine Gedenktafel verstorbener Kameraden gestiftet werden. 
Beschlossen wurde, an dem Verbandstage des Landeskrieger⸗ 
derbandes und der Fahnenweihe des Kriegervereins Herrenwyk 
recht zahlreich teilzunehmen 
— — 
Hamsesft ãd te. 
Hamburg, 3. Mai. Eine Industrie- und Eis— 
palast-Gesellschaftem. b. H. ist hier mit einem Stamm⸗ 
kapital von 500 000 Meins Leben gerufen worden. Die Ge— 
jellschaft baut u. a. eine große Eislaufhalle in Verbindung 
mit einem Café und Restaurant, Klub- und Gesellschaftsräu— 
men. Zum Direktor ist Architekt Heinrich Schöttler ernannf 
worden. 
Am Kinderhilfstage (24. Mai) werden in Ham⸗ 
zurg die Schulen mittags um 12 Uhr geschlossen werden. 
Die Jahrhundert-Gedächtnisfeiern der deut— 
chen Leibesübungen nahmen hier am Sonnabend ihren An— 
ange. Die Turnerschaft von 1816 in Hamburg ist bekannt⸗ 
ich die älteste Vereinigung dieser Art in Deutschland. Das 
m großen Saal des Sagebielschen Etablissements zur Auf⸗ 
ührung gebrachte Festspiel gelang großartig. 
—Das „Komitee zur See hat wieder 18 junge Leute 
ingekleidet und in Finkenwärder einquartiert, um sie nach 
ind nach bei den Hochseesegelfischern als Lehrlinge oder Vierts— 
naaten an Bord zu bringen. Um die jungen Leute mehr an 
zie Fischerflotte festzuhalten, will das Komitee den Fischer— 
ehrlingen, wenn sie in ihrem 25. Lebensjahr noch in der 
Fischerei tätig sind, eine Prämie von 1000 Muauszahlen. 
Teutsche Gesellschaft zur Rettung Schiff— 
brüchiger. Vor einigen Wochen verunglückte, wie seinerzei! 
gemeldet, auf einer Rettungsfahrt das Motorboot des zweiten 
Elbfeuerschiffes, wobei die drei Mann der Besatzung leider 
hren Tod in den Wellen fanden. Der Vorstand der Deut— 
schen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger in Bremen hat 
etzt durch den hiesigen Bezirksverein insges. 135000 Mund 
zwar je 5000 Man die Erben der verunglückten Seeleute zur 
ALuszahlung gelangen lassen, die ihnen in Sparkassenbüchern 
zehändigt wurden. Den tapferen Leuten, die sich dem ge— 
ahrvollen Werk der Rettung Schiffbrüchiger widmen, wird es 
eine Beruhigung sein, zu wissen, daß, wenn sie dabei verun⸗ 
glücken sollten, ihren Hinterbliebenen weniastens eine nachhbaltige 
zilfe zuteil wird. 
Bergedorf, 3. Mai. Eine gute Obsternte steht 
»u erwarten, denn nicht nur die Kernobst-, sondern auch die 
Steinobstbäume zeigen einen reichen Blütenansatz. Dazu kommt 
der in diesen Tagen so ergiebig gefallene Regen, so daß, 
wenn keine starken Nachtfröste eintreten, alle Vorbedingungen 
für reichlichen Fruchtansatz vorhanden sind. 
Bremervörde, 3. Mai. Braunkohlenlager. Im 
Nachbarorte Hesedorf stieß man beim Bohren von Wasser in 
einer Tiefe von ca. 70 Fuß auf ein Braunkohlenlager von 
erheblicher Stärke. Proben davon, die zutage gefördert wur—⸗ 
den, zeichneten sich durch vorzügliche Brennkraft aus. In näch— 
ster Zeit sollen genauere Untersuchungen durch Fachmänner 
angestellt werden. 
Schleswig⸗ Holstein. 
Altona, 3. Mai. Städtisches Museum. Nach 
einem vom Museums-Direktor ausgearbeiteten Plan werden 
für die innere Einrichtung des Museums 200 000 Mugefor⸗ 
dert. Die Kommission hofft, daß auch die Provinz einen 
angemessenen Zuschuß zu dieser Summe leisten wird. 
Altona, 3. Mai. Ein eaormer Wertzuwaächs hat 
ich bei dem Verkauf des unter dem Namen Nedderkamp be—⸗— 
kannten. zwischen den Noronen Bahrenfeld und Othmorschen
	        
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