rage sei, die vom Berufungsgericht ohne Rechtsirrtum enlk⸗
schieden jei und wies deshalb die eingelegte Revision zurück.
Maifeier. Die an vielen anderen Orten gemachle
xrfahrung, daß es mit der sozialdemokratischen Maifeier
gewaltig bergab geht und der 1. Mai alles andere, aber
iur kein Weltfeiertag zu werden verspricht, hat sich gestern
auch hier deutlich gezeigt. Die Beteiligung der hiesigen
GHenossen an ihrer gestrigen Maifeier war nicht mehr die
der früheren Jahre. Die ungelernten Arbeiter und Gesellen
zus dem Bauhandwerk und verschiedenen anderen Gewerben
halten sich zwar noch in leidlicher Zahl zur Begehung
bes Weltfeiertages“ zusammengefunden, dagegen war die Be⸗
ciligung aus der gesamten Metallindustrie gleich Null. Auf
aochs Werft fehlten nur solche, die Montags sowieso nicht
zu arbeiten pflegen, aber auch noch nicht einmal in einer
olchen Anzahl, wie es schon häufiger an anderen Montagen
orgetkommen ist; in den Werkstätten der Lübecker Maschinen—
zaugesellschaft fehlten gleichfalls nur die notorischen Montags⸗
hummler, mit denen an diesem Tage ohnehin nie gerechnet
ird, bei Carl Thiel Söhne, Friedr. Ewers KeCo., Lubeca-
Werke usw. fehlten gestern überhaupt keine Arbeiter, oder nur
einige wenige derjenigen, die das ganze Jahr hindurch zwei
Zonntage in der Woche haben. — Die Maifeier fand in
iesem Jahre im Gesellschaftshaus „Lindenhof“ in Israels—
dorf statt.
.o Wem gehört das Fahrrad? Am Freitag, dem
28. April, nachmittags gegen 624 Uhr hat ein unbekannter
Mann in einer Wirtschaft an der Schwartauer Allee ein fast
seues Fahrrad, Marke: „Franklin“, mit schwarzen, grünge⸗
treiften Felgen, nach oben gebogener Lenkstange und der
Fabriknummer 4713831 stehen lassen. Es ist nicht ausge⸗
chlossen, daß das Rad aus einem Diebstahl herrührt. Der
unbekannte Eigentümer wird ersucht, sich beim Polizeiamt zu
melden. —
Sansest Aabte.
Samburg, 2. Mai. Zu seinem siebzigsten
zzeburtstage wurden Montag dem Gründer und Leiter
der Verlagsbuchhandlung L. Friederichsen K Co. Dr. phil.
Ludwig Friederichsen, in seiner Wohnung reiche Ehrungen
uteil. Zuerst erschien eine Deputation der Deutschen Kolonial⸗
jesellschaft, Abteilung Hamburg. die aus den Herren Prof.
Dr. Kathgen, F. F. Eiffe und Rat Dr. Kähne bestand. VProf.
ODr. Rathgen hielt im Namen der Gesellschaft eine Ansprache,
in der er die großen Verdienste Dr. Friederichsens hervorhob.
ẽr schloß daran gleichzeitig den Dank des Professorenrates
des Hamburgischen Kolonialinstituts für die Förderung aller
einer Bestrebungen von Anfang an. Bürgermeister Dr. Vredöhl
hrachte darauf Dr. Friederichsen persönlich seine Glückwünsche
dar. Vom Senat war ein Glückwunschschreiben eingegangen.
Die Geographische Gesellschaft war durch ihren zweiten Präsi-⸗
denlen Dr. Oehrens und durch Dr. Repsold vertreten. Sie
iberreichte eine kunstvolle Ledermappe, die eine an den
Fründer der Gesellschaft geschriebene Adresse enthielt.
Außer dem waren noch viele Blumenspenden und Telegramme
eingetroffen.
Gestorben ist nach kurzem Leiden Rat Dr. Gustav
Petersen, Zivilvorsitzender der Militär-Ersatzkommission J in
zamburg; geb. 1838 als Sohn des weil. Bürgermeisters
Dr. Petersen.
Schles wig⸗ Holtein.
Altona, 2. Mai. Kaiserparade. Im Kaiserhof“
dersammelten sich Sonntag die Vorstandsmitglieder sämtlicher
Kriegervereinsverbände, die dem 9. Armeekorps angeschlossen
ind, zu einer Aussprache über die Teilnahme an der Kaiser⸗
zarade auf dem Luruper Exerzierplatz. Als Vertreter des
Preußischen Landeskriegerverbandes war Hauptmann a. D. Möll⸗
nann, Berlin, erschienen. Es wurde beschlossen, daß die
Vereine sich wie früher an der Kaiserparade beteiligen. Die
Vereine werden zu dem abgesperrten Paradefeld zugelassen und
dilden bei der Ankunft und der Rüdkehr des Kaisers Spalier.
— Straßenraub. Ein Geschäftsmann, der Sonnabend auf
einer Bank in Samburg über 8000 Muäerhoben hatte, be—
uchte, bevor er den Heimweg antrat, noch einige Restaurants
Iin Samburg-Altona. Mit ihm hatten sich vier junge Leute
in einem Lokal eingefunden, die ihn später verfolgten. Als
er dann eine Wirtschaft in der Adolfstraße verlassen hatte,
ielen dort mehrere Personen über ihn her, warfen ihn zu
Boden und richteten ihn in kurzer Zeit so zu, daß er die
Besinnung verlor. Sobald er das Bewußtsein wieder erlangt
hatte, bemerlte er das Fehlen seiner Brieftasche, in der
sich der von ihm abgehobene Betrag befand. Er kehrte in
e Mirtschaft mrük und nahm dann mit einigen Gäĩten die
zeigt der große Tonheros sich in all' seiner Dämonie. Der
weite Satz, molto vivace, ist heiterer, während das sich daran
nüpfende Presto wieder ländliche Klänge erschallen läßt. Das
iange Hauptthema des Adagio geht in das wunderherrliche
Andante über, das wie ein Traum vom Jenseits anmutet. Für
hie Wiedergabe dieses Sates reicht die Wirklichkeit selten
aus; er ist so ideal empfunden, daß man sich in seiner
Gedankenwelt kaum gestört sehen möchte. Auch gestern blieb
er in seiner Wirkung hinter der ganz ausgezeichneten Aus—
führung des zweiten Satzes zurück. Nun folgt ein Signal
von Trompeten und Hörnern; das Orchester setzt mit ganzer
Wucht, namentlich in den Bässen und Celli, ein. Geigen und
Blaser führen die alten Themen mit, während die Oboen
iberleiten in das breite Motiv der Bässe, wozu später die
Ode an die Freude anstimmt, die vom Chor und Orchester
vie in einem Taumel zu Ende geführt wurde. Die vien
Solisten Anna Kaempfert Gopran), Vally Frede
richHöttges (Alt), Richard Fischer (Tenor) und
Rudolf Hellmrich Gaß), waren gut gewählt und ent—
ledigten sich ihrer „hohen“ Aufgabe mit vielem Geschick. Herr
bellmrich zeichnete sich durch vorzügliche Phrasierung,
tadellose Aussprache und markigen Stimmklang aus, Herr
Fischer faßte seine Partie mit fester wohllautender Stimme
an, während der helle Sopran der Frau Kaempfert und
der schöne Alt der Frau Soettges die hohe Stimmlage
hrer Partien tapfer bekämpften. Ein Fehler war es nur, deß
die Solisten hinter dem Orchester sahen; sie hätten ganz
nach vorne gezogen werden müfsen; das noch Uebe udeme
orchesterschweben st sowieso schon schwer genug. Auch
Trompeten, Posaunen und Pauken waren zu weit nach vorne
zezogen worden; es ging dadurch ciwas von der Einteinlich
eit verloren. Alles in allem aber war ein wundervoller
elbschluß unserer diesjährigen Konzertsaison.
Der Leiter unserer Konzerte, Herr Hermann Abend⸗
oth, sah sich auf das Schmeichelhafteste vom Publikum
ausgezeichnet und durfte eine Fülle von Blumen und Lorbeei—
sranzen in Empfang nehmen. Wir wünschen ihm das Besta
ür Fine zukunftige Wirkfamkeit. M. Stsiehil.
Zerfolgung der Täter auf. In der Kleinen Freiheit fanden
e schließlich nach längerem Suchen jene jungen Leute wieder,
ie den Geschäftsmann längere Zeit verfolgt und ihn dann
eraubt hatten. Inzwischen hatte sich noch eine fünfte Person
u ihnen gesellt. Alle fünf wurden in Haft genommen.
Kiel, 2. Mai. Selbstmord. Der in Konkurs ge⸗
atene Kantinier B. von der Seebataillons-Kaserne hat in einem
ñvaardener Cafs Selbstmord verübt. Kurz bevor er Hand an
ich legte, sagte er zumn Wirt des Cafés: „Jetzt will ich mal
rdentlich ausschlafen.“ Dann tiel auch schon der tödliche Schuß
ind B. war in wenigen Augenblicken verschieden. Die Kugel
oar in die Schläfe eingedrungen.
Lauenburg.
Ratzeburg, 2, Mai. Superintendent D. Soltauf.
ronntag abend ist der allverehrte Superintendent und erste
zfarrer der hiesigen Kirchengemeinde, Geh. Konsistorialrat D.
koltau, sanft entschlafen. Ein schweres Herzleiden hatte den
erdienten Seelsorger bereits Anfang Nov. v. J. aufs Kranlen⸗
iger geworfen, jetzt hat ihn der Tod von seinen Schmerzen
löst. Der Verstorbene wirkte seit dem 27. Febr. 1887.
ls Superintendent und Pastor hierselbst und wollte be—
ainntlich am 1. Okt. d. J. in den wohlverdienten Ruhestand
reten. Die Trauerfeier findet Donnerstag in der Stadt—
rche statt. — Einen Selbstmordversuch beging gestern
rüh ein Hilfshornist vom hiesigen Jägerbataillon. Er schoß
ich eine Revolverkugel in die Brust und wurde in bedenk—
schem Zustande in das Lazarett gebracht. Liebeskummer
oll das Motiv der Tat sein.
D. Steinhorst, 1. Mai. Spar-und Anleihekasse
u Steinhorst. Das ausscheidende Vorstandsmitglied Amts-
yorsteher Rundshagen, Schiphorst, wurde einstimmig in der Ge—
eralversammlung wiedergewählt. Die Kasse hat sich günstig
iwickelt. Die Einlagen betrugen 710041,72 M, die zurück—
ezabllten Einlagen 493 684,.97 M. Der Gesamtumsatz be—
ifferte sich auf 2940 023,27 M. An Darlehen wurden gewährt
79 244,02 M. Die zurückgezahlten Darlehen hetrugen
39 791,60 M. An Zinsen sind erhoben 2183 618,16 M. Be⸗
ahlte Zinsen für Einlagen betrugen 180 283,77 M. Dem Re—
zrvefends konnten 13825,34 Miäzugeführt werden, so daß der—
elbe auf 166 412,21 Muäangewachsen ist. Die Gesamteinlagen
„etrugen am Schlusse des Rechnungsjahres auf 3027 Spar—
üchern 5443 493,21 M.
Großherzogtümer Mecklenburg.
Schwerin, 2. Mai. Die Besuchsreise des
ßroßberzogspaares in der Woche zwischen Himmelfahrt
ind Pfingsten wird den Städten Güstrow, Plau und Röbel
ellen. — Ertrunken ist der Arbeiter Fehlhaber, dec in
diensten des Fuhrunternehmers Brandt stand, als er zwei
usammengeschirrte Pferde in den Ziegelsee zur Reinigung
er Hufe führte. Die Tiere stürzten dabei kopfüber in die
diefe, den auf einem Pferd sitzenden Arbeiter mit sich reißend;
rreertrank. Auch die Pferde sind ertrunken.
Nostock, 2. Mai. Gestorben ist hierselbst Sonntag
in Lungenentzündung im Alter von 82 Jahren der bekannte
sroßherzogl. Musikdirektor Heinrich Lentschow.
Wismar, 2. Mai. Margarinevergiftung. Der
BZahnwärter Güldner in der Nähe der Station Oertzenhof
rkrankte mit seiner Frau bedenklich nach dem Genusse eines
ßebäcks. Der Arzt stellte fest, daß die Vergiftung durch Mar—
jzarine verursacht worden ist.
Neustrelitz, 2. Mai. Der Großherzog hat dem
)berlt. v. Koppelow vom hiesigen Gren.Bat. als Anerkennung
ir die mutige Rettung eines Grenadiers, der sich im März
m Glambecker See in der Gefahr des Ertrinkens befand, die
Redaille für Rettung aus Lebensgefahr ver—⸗
iehen. Unteroffizier Blanck von der 7. Kompagnie erhielt
benfalls eine lobende Anerkennung.
der zZusammenbruch von heiligendamm.
Rostock, 1. Mai.
In der heutigen Fortsetzung der Beweisaufnahme betonte
zeuge Carlebach⸗-Lübeck wiederholt, daß Marlitt ihm
egenüber sein Vermögen auf 153 Mill. Meangegeben habe,
oas Marlitt lebhaft bestreitet und nur zugibt, gesagt zu
saben, er habe eine Million und könne sich noch eine halbe
Million durch Gefälligkeitsakzepte mit Leichtigkeit beschaffen. —
in unserem Bericht über die Verhandlung am Sonnabend war
jesagt worden, daß die Firma Wolff an Rechtsanwalt Dr. Böbs
O0 000 M, an die Reichsbank 80 000 Meuund an WMarlitt
00 000 Mugezahlt haben sollte. Demgegenüber sei festge—
tellt, daß die Firma Wolff außer den 30000 Man die
keichsbank eine Gesamtzahlung von 230 000 Mäan Rechts⸗
inwalt Dr. Böbs für Baron v. Kahlden geleistet hat.
Amn Gerichtsstelle ist, trotzdem am Sonnabend allseitig
uuf seine Vernehmung verzichtet worden ist, Rechts anwalt
)x. Rissen-Lübeck erschienen. Er legte eine Bescheinigung
eines Arztes vor, nach der er zurzeit vernehmungsfähig ist.
der Vorsitzende machte ihn darauf aufmerksam, daß seine Ver—
sehmung vorläufig nicht beabsichtigt sei. Er gestattete ihm
ber, den weiteren Verhandlungen beizuwohnen. Hiergegen
rotestierte jedoch Justizzat Dr. Wolff mit der Begründung,
»aß Dr. Nissen einmal als Zeuge in Aussicht genommen, daß
r ferner als geisteskrank anzusehen ist und daß er heshalb
u denjenigen Personen gehört, die einer öffentlichen Gerichts—
erhandlung nicht beiwohnen dürfen. Der Verteidiger be—
intragte noch, diesen Protest zu Protokoll zu nehmen. — Der
Ingeklagte Marlitt stellte den Antrag, den Dr. Nissen über die
Fatsache zu vernehmen, daß Dr. Nissen am 185. Sept. erklärt
sabe, Marlitt hätte von nun an bis 15. Nov. leinerlei
zchulden mehr bei der Firma Wolff. — Der Gerichtshof
eschlohß nach kurzer Beratung, den Dr. Nissen zu vernehmen.
ẽr hat infolgedessen den Gerichtssaal vorläufig zu verlassen.
Die Vertreter der Firna Gebrüder Körting in
zannover bekundeten, daß die Firma auf Grund guter
luskünfte dem Angeklagten Marlitt ein bares Darlehen von
2000 Mugegeben hat, wofür Marlitt zwei Alzepte ausstellte.
die Wechsel sind nicht zur Einlösung gekommen. Bei den im
lugust v. J. stattgehabten Verhandlungen soll Rechts anwalt
IRr. Nissen behauptet haben, daß die Möbelschulden in Höhe
on 85 000 Mubezahlt seien. Marlitt befinde sich in ve—
rängter Lage. Die augenblicklichen Warenschulden beliefen
ich auf 10000 bis 12 000 M.
Zur Erörterung kam hiernach ein Juwelengeschäft,
as der Angeklagte Faulmann im Interesse Johns im
August v. J. gemacht hat. Er kaufte durch Vermittelung eines
Agenten bei dem Juwelenhändler Benzinger in Berlin Diamanten
m Werte von 20000 M. Als Gegenleistung gab er einen
‚„on John ausgestellten Wechsel über 20 000 M. Sofort nach
zmpfang der Juwelen lombardierte er sie für 10 000 M.
rhielt aber nur 5900 M. Diese Summe will Faulmann zur
kinlösung von Wechseln im Interesse Marlitts verwendet haben.
die Brillanten sind nicht eingelöst worden. Sie wurden rur
000 Meäan einen Dritten verkauft. — Die in dieser Ange—
·genheit geladenen Zeugen bestätigten die Angaben des Ange—
agten Faulmann.!
Die Firma Neuhusen in Berlin hat dem Marlitk
in Billard im Werte von über 1200 Mägeliefert und dafür
en Wechsel erhalten, der nicht zur Einlösung gekommen ist. —
beinhöndler Jäger in Hamburg lieferte dem Marlitt
uf Grund der Angaben Faulmanns, daß Marlitt eine An—
ahlung von 400 000 Mäauf Seiligendamm geleistet habe,
nen größeren Posten Wein, wofür er fünf Akzepte über
asgesamt 25 000 Meuerhielt. die ebenfalls nicht zur Einlösung
ekommen sind.“ Zeuge will aber durch Faulmann nicht be—
rozen worden sein. — Bei dem Hofschlachtermeister Timune
nRostock hat Marlitt eine Shuld von 10000 M kontrahiert.
in Ratenzahlungen empfing Zeuge etwa 5000 Mebar. Zut
dedunç der Restsumme gab Marlitt einen Wechsel über 3000 M
ind Damenwohnungs-Anteilscheine, deren Zedierung an Timm
meSpätherbst erfolgte. Außerdem ist die Ernte verpfändet
»orden, die aber von dem Geschäftsführer Holst-Doberan in
lnkenninis der Pfändung verkauft wurde. Später fanden die
lieferungen nur unter Nachnahme statt. — Töpfermeister
zünther in Rostock hatte von Marlitt 7000 Meäfür
deparaluren usw. zu fordern. Auch er erhielt als Zahlung
lkzepte über 5500 Mund außerdem 1500 w⸗ bar. Die
Vechsel sind nicht eingelösst worden. Bis zur! Verhaftung
Narlitts hat Zeuge volles Vertrauen zu ihm gehabt. —
die Firmna Scherl in Berlin hat dem Marlitt auf Grund
zuter Auskünfte Kredit in Höhe von 20000 Miufür Inserate
n verschiedenen Tageszeitungen und Fachblättern gewährt. Die
zegleichung erfolgte wiederum durch Wechsel, von denen einer
ber 5000 Mueingelöst wurde. Der Rest ist zum Protest
egangen. Die Firma hat dadurch 15000 Muverloren.
zchwindelhafte Angaben habe Marlitt nicht gemacht. — Der
Mitirhaber der Firma Fr. Haake in Bremen belundete,
aß diese dem Marlitt Teppiche und Mobilien im Gesamt—
oerte von 6500 Mugeliefert, aber kein Geld und auch keine
zicherheit erhalten hat. Als der Zeuge zum Abschluß des
heschöftes in Heiligendamm weilte, erklärte ihm Marlitt:
Ich habe dieses alles mit meinem Gelde bezahlt.“ Würde
r gewußt haben, daß Heiligendamm so hoch belastet gewesen
ei. dann hätte er nur gegen entsprechende Sicherheiten ge—
jefert. Nach den weiteren Angaben des Zeugen schwebt
wischen seiner Firma und dem Bankhause Louis Wolif in
Nübec eine Anfechtungsklage beim hiesigen Landgericht peegen
iurglistiger Täuschung beim Abschluß des Kaufpertrages.
— Schließlich wurde die Verhandlung auf Mittwoch vertagt.
Sportnachrichten.
B. Samburg, 1. Mai. Rennen zu Hamburg-Horn.
(Eigenbericht der Lübedischen Anzeigen.)
Bei trockenem Wetter, aber eisig kaltem Wind fand heute
as Hamburger Frühjahrsmeeting seinen Abschluß. Das Mon—
ags-Handikap und das Frühjahrs-Handikap-Jagdrennen fanden
ahlreiche Besetzung und boten sehr interessanten Sport. Die
desultate der einzelnen Rennen sind folgende:
1. Herren-Reiten. Ehrenpreis und 4000 M.)
4. Green Dragon, Reiter: Dr. Riese; 2. Crackaiack, Reiter:
B. Schulz; 3. Diabolo II, Reiter: Lt. Graf Holck. Tot.:
Zieg 14: 10, Platz 11 und 11:210. Ferner liefen: Landbote
und Schneekönigin.
2. Montags-⸗Handikap. (10000 M.)
1. Flottweg, Reiter: Cleminson; 2. Witch-Finder, Reiter:
zchläffke, 3. Spion, Reiter: Rastenberger. Tot.: Sieg 211: 10.
blatz 63, 28 und 16: 10. Ferner liefen Orphir, Broadway,
zalte, Baltimore, Paradenia, Cousin, Bob, Oben Hinaus,
zuido, Julius Cäsar und Shurgold.
3. Godeffroy-Rennen. (13500 M.)
1. Le Veinard, Reiter: Merbschafs; 2. Novelle, Reiter:
BZullock; 3. Longfellow, Reiter: Lister. Tot.: Sieg 84: 10.
blatz 24 und 13: 10. Ferner liefen: Erato und Traum.
4. Peru-Jagd-Rennen. (63800 Mi.)
1. Vestalin, Reiter: Hr. Leutn. v. Oertzen; 2. Haltefeü
eiter: Hr. Dr. Riese; 3. X. P. Reiter: Hr. Leutn. Braune.
Vot.: Sieg 78: 10. Platz 26 und 17: 10. Ferner lief: Ladziza.
5. Trost-Handicap. (4000 M.)
1. Premier, Reiter: Shaw; 2. Gallier, Reiter: Warne;
. Tonleiter, Reiter: Blades. Tot.: Sieg 26: 10. Platz 14
ind 13: 10. Ferner lief: Clutsch.
6. Frühijahrs-Handicap-Jagd-Rennen.
CEEhrenpreis und 5500 Mi.)
J. Sven Hedin, Reiter: Hr. Leutn. v. Miitzlaff; 2. Stohny
)sean, Reiter: Hr. Dr. Riese; 23. Trotzköpfchen, Reiter: Hr.
reutn. v. Lütcken. Tot.: Sieg 32: 10. Platz: 16, 20 und
8: 10. Ferner liefen: Lootse, Alestair, Thu mir nix, General
Pinter und Theodore
T r —AMuäüu————;,—,—,—,—,—,,,,,—,—,—,,—,—,——,,—e —eeeeeoeeeeeeeeeü,eeheheoe—eü—l,— —
Neueste Nachrichten und Telegramme.
Weiteres über den Raubmord in Lichtenberg.
W. Berlin, 2. Mai. Die Suche nach dem Mörder der
xgleischersfrau in Lichtenberg ist bisher ohne Ergebnis ge—
vesen. Fünf Wunden wurden der Frau Nickel von dem
Nörder beigebracht. Bei der Abholung der Leiche nach
em Schauhause gestern nachmittag mußten Schutzleute auf—
eboten werden, um wenigstens den Verkehr auf der Straße
inigermaßen aufrecht zu erhalten. In später Nachtstunde be—
tätigte die Lichtenberger Kriminalpolizei, daß sie
wei anscheinend bestimmte Spuren aufgenom⸗-
nen habe.
Ein entmenschter Vater zum Tode verurieilt.
W. Kiel, 2. Mai. Das Schwurgericht verurteilte einen
ntmenschten Vater, den Schuhmacher Schild aus Nortorf,
degen Mordes und Blutschande zum Tode. Der Wülstling er—
„rosselte das Kind seiner Tochter mit einer Schlinge und ver—
angte, daß sie es den Schweinen zum Fressen vorwerfen
olle. J
Großer Sturmschaden im Moseld'istrikt. ß
W. Trier, 2. Mai. In verschiedenen Moseldistrikten rich—
eten in den letzten Tagen schwere, mit Sturm und Hagelschlas
erbundene Gewitter großen Schaden an. In den Obstgärten
ourde die Blüte strichweise völlig vernichtet. Besonders
n der Gegend von Cochem wurden auch einzelne Weinberqge
tark mitgenommen.
SS; α
W. Melbourne, 1. Mai. Die Sonnenfinsternis wurde
on verschiedenen Punkten Australiens beobachtet. Baracuhi,
ber Astronom der Regierung, telegraphiert von Vavau, die
Eraebnisse der australischen Expedition seien besser, als er—
bartet wurde. Es gelang, dreißig Bilder der Korona auf⸗
unehmen