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Beilagen: Vaterstädtische Blätter. — Der Familienfreutnd.
Amtsblatt der freien und Hansestadt Lübed 161. Jahrgan I
Beiblatt: Gesetz· und Verordnungsblatt ve —— tga u
Zigen, vom Grundungs-Jahre 1751 (6. März) ab. kefindet sich
ICC Sσσ im Rrechio des Verlages, lowie in der Stadibibiiothek zu Subeck.
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Drud und Verlag: Gebrüder Borcsers G. m. b. S. in Lübed. — Geschärisstelle Abreß baus (Köniastr. 46). Ferniprecher 2000 5.
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(Große Ansgabe) Mittwoch, den 26. April 1911.
Für die Mor ꝛte F
Mai und Juni
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Erstes Blatt. hierzu 2. Blatt.
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Umfang der heutigen Nummer 8 Seiten.
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nNichtamtlicher Teil.
Beamtenschaft und Sozialdemokratie.
R. Lübe ck, 26. April.
Die letzten Besoldungsreformen der Beamten haben der
Sozialdemokratie scheinbar zu sehr den Wind aus den Segeln
genommen, und deshalb ist die Sozialdemokratie zurzeit be—
sonders eifrig an der Arbeit, in Anbetracht der vor der Tür
dehenden neuen Reichstagswahlen, ihre Hetbzarbeit unter
den Beamten mit großer Kraft ins Werk zu
etzen. Dieses Ziel verfolgt ein soeben von
der Partei herausgegebenes Flugblatt unter
dem Titel „Beamtenschaft und Sozial—
demokratie, ein Mahnwort an alle Beamten“, das
in der Buchhandlung des Vorwärts erschienen ist.
Von diesem Blatt wird zum Ausdruck gebracht, daß die
Besoldungsreform im Reiche erst der großen Reichsfinanzreform
folgte, die eine wesentliche Verteuerung wichtiger täglicher
Gebrauchsartikel gebracht hätte, und daß so gewissermaßen
das Reich auf der anderen Seite den Beamten das wieder
genommen habe, was es auf der einen Seite durch die
Gehaltsaufbesserung ihnen zuwandte. Da die Preise der
Lebensmittel und Lebensbedürfnisse stetig im Steigen begriffen
seien, so habe kein Beamter irgendwelche Veranlassung, dem
Reiche für die Durchführung der Gehaltsaufbesserung dankbar
zu sein. Das gelte um so weniger, als die bürgerlichen
Parteien lediglich denjenigen Klassen der Beamten ihre Auf—
mnerksamkeit gewidmet hätten, die aus den bürgerlichen Schichten
hervorgegangen wären, während sie gegenüber den aus
Arbeiterklassen stammenden Unterbeamten keinerlei Interesse
And Verständnis an den Tag gelegt hätten.
Der Weg der Selbsthilfe, auf den die Beamten in immer
arößerer Zahl gedrängt worden seien, der Zusammenschluß in
Konsum-—⸗ und Einkaufsvereinen, ein Akt der wirtschaftlichen
Notwehr, würde aber von der Regierung unterdrücht, und
viele Beamte seien gezwungen worden, aus Konsumvereinen
auszutreten, weil diese nach Ansicht der konservativen Partei
ein Herd der sozialdemokratischen Ansteckung bildeten. Da die
Zozialdemokratie stets für ausreichende Bezahlung geleisteter
Arbeit und für die politische Bewegungsfreihelt aller Staats⸗
zürger eintrete, sei sie die einzige entschlossene und unbedingte
Bertretung der Interessen aller Angestellten, also auch der
Beamten.
Die Sozialdemokratie hat hier wieder einmal den Be—
veis erbracht, daß es ihr nur auf Verhetzung ankommt. Sie
jat gerade die Verhältnisse umgedreht; denn tatsächlich war
zie Reichsfinanzreform notwendig, um die Besoldungsfrage im
keiche überhaupt regeln zu können. Erst durch sie war es
nöglich, die großen Mittel dafür bereitzustellen. Freilich,
ie Sozialdemokratie, die stets negierende Partei, hat es sehr
eicht, immer neue Forderungen zu stellen, um sich beim Volke
eliebt zu machen. Woher die Mittel genommen werden, um
seue Ausgaben zu decken, das ist ihr gänzlich gleichgültig.
die Regelung des Haushaältes überläßt sie den bürgerlichen
Barteien. Daß diese für die aus Arbeiterkreisen oder aus
zerwandten Schichten hervorgegangenen Beamten kein Interesse
ätten, ist eine ebenso große als auf nichts begründete
Inwahrheit. Gerade das Gegenteil ist richtig, denn in den
etzten Jahrzehnten ist bekanntlich das Streben aller bürger—
ichen Parteien gerade darauf gerichtet, die wirtschaftliche Lage
er arbeitenden Klassen zu heben, wie die ganze Entwickelung
inserer sozialpolitischen Gesetzgebung zur Genüge beweist.
Daß aber manche Konsumpereine lediglich sozialdemokra—
tische Agitationsvereine sind, ist eine bekannte Tatsache, und
daßßz die Regierung bestrebt ist, Beamte aus solchen Vereinen
ern zu halten, ist nichts weiter als selbstverständlich. Der
harakter eines Konsumvereins an sich ist für
eine Bewertung noch nicht ausschlaggebend,
sondern die politische Tendenz seiner Mit—
lieder!
Daß die Sozialdemokratie für ausreichende Bezaͤhlung ge—
eisteter Arbeit sei, ist neu. Ihre Taten beweisen das Gegen—
eil, denn bekanntlich bezahlt kein Arbeitgeber solche Hunger—
öhne, wie die Sozialdemokratie, wenn sie als Arbeitgeberin
uftrist. Auch die politische Bewegungsfreiheit wird gerade
nnerhalb der sozialdemokratischen Partei bekanntermaßen mit
Fdühen getreten, denn mit vernichtendem Terrorismus geht sie
jegen jeden vor, der es wagt, eine andere Ansicht zu haben,
ils die sozialdemokratischen Führer vertreten. Man sieht:
das ganze Flugblatt vermag einer objektiv nüchternen Kritik
richt standzuhalten. Mit solchen Argumenten wird die Sozial—
»emokratie die deutsche Beamtenschaft sicherlich nicht überzeugen
önnen, und man muß daher die Erwartung aussprechen, daß
aunsere Beamten, nachdem sie das durchsichtige Wahlmanöver
in seiner eigentlichen Wesenheit erkannt haben, sich durch die
ozialdemokratischen Werbe- und Verführungskünste nicht beein—⸗
flussen lasen. Bei der nächsten Reichstagswahl
nuß für alle Beamte, gleichviel welcher
kategorie sie angehören, die Parole lauten:
„Keine Stimme der Sozialdemokratie!“
49
Theater, Kunst und Wissenschaft.
ue. Daurid Hume. Heute vor zweihundert Jahren kam der
oderühmte steptische Philosoph und klassische Geschichtsschreiber
Englands, David Hume (sprich: jum) zur Welt. Humes Erx—
lenntnislehre ist von großem Einfluß auf Kant gewesen und
die Entwickelung der neueren Ethik in England ist unter Humes
Einfluß vor sich gegangen. Als das bekannteste Werk Humes
darf man wohl seine „History of England from the insasion
of Jul. Caesar to the revolution in 1688 gelten. Geboren zu
Edinburg, studierte David Hume die Rechte, wurde dann Kon—
korist in Bristol und begab sich 1734 nach Frankreich, um dort
ziterarisch tätig zu sein. Er lebte drei Jahre in Reims, wo
er seinen philosophischen Ideen nachging. Das Ergebnis dieses
Nachdenkens war sein 1738 —40 in London erschienenes Werk
„Treatise upon human nature“, das anonym erschien. Hierauf
folgten die „Pssays moral political and literary“. Von Frank-
reich nach England zurückgelehrt, wurde Hume Gesellschafter
des Marquis von Annandale und befreundete sich mit den
Führern der späteren sog. „schottischen Schule“‘. Eine Bewer—
bung um Lehrstühle un der Universität wurde ihm durch die
Geistlichkeit vereitelt. Hume nahm nun den Antrag des Ge—
nerals Saint-Clair an, den er als Sekretär auf dessen Gen—
andtschaftsposten nach Wien und Turin begleitete. In Turin
irbeitete er sein Erstlingswerk um und machte mehrere Abhand—
ungen daraus. Leider fanden die genannten ersten Arbeiten
nicht die gewünschte Beachtung. Hume kehrte nun nach Schott⸗
land zurück, schrieb darauf mehrere Werke, die scharf ange—⸗
Ariffen wurden. Hume ward Bibliothekar der Juriftenfakullat
in Edinburg und hier faßte er 1752 den Plan, die Geschichte
eines Vaterlandes zu schreiben. Was dieses Werk auszeichnet,
das ist seine Parteilosigkeit, sein durch nichts beeinfluhtes
Urteil. 17083 kam Hume als Begleiter des Grafen von Hertford
als Gesandtschaftssekreiär nach Paris, wo er mit Roufsseau in
reundschaftliche Beziehungen trat; er bewog ihn, mit nach
kngland zu gehen, wo er ihm eine Pension auswirkie, 1764
vurde Hume zum Unterstaatssekretär ernannt, von welchem
Posten er sich aber schon nach zwei Jahren zurückzog. Am
25. August 1776 starb er in Edingen — ein Mann reichen
Wissens und tiefen Denkens, dessen heute von ganz England
und allen zivilisierten Vöolkern ehrend gedacht wird. —
Eine Absage an Nissen. In der heute erscheinenden Num—
ner der Deuischen Bühne, des Organs des deutschen Bühnen—
»ereins, wird ein Brief des früheren Generalintendanten der
öniglichen Schauspiele, Grafen Bolko v. Hochberg, an den
bräsidenten der Bühnengenossenschaft, Hermann Nissen, zum
lusdrud gebracht, in dem dieser dem Prälidenten mitteilt, daß
er die Ehrenmitgliedschaft der Genossenschaft
riederlegt. Graf Hochberg hat sich, wie er sagt, zu diesem
„chritte wegen der Haltung Nissens gegenüber dem Bühnen⸗
erein entschlossen.
Die bonykottierte Annie Dirkens. Wir haben mitgeteilt,
aß der Direktor des Wiener Ronachertheaters Annie Dirkens
degen ihres Zusammenstoßges mit einem Mitglied dieser Bühne
as weitere Auftreten in seinem Theater untersagt hat. Auch
direktor Halm vom Neuen Schauspielhaus in Berlin
pill nun von der „schlagferiigen“ Baronin Hammerstein nichts
nehr wissen. Sie sollte in der im Juni zur Aufführung ge—
angenden Oberette, Die keusche Susanne“ die Titelrolle wpielen.
Die Verhandlungen mit ihr waren bereits dem Abschlufse nahe.
Mit Rüchsicht auf die Wiener Affäre hat es Direktor Halm
iber vorgezogen, von dem Gastspiel Annie Dirkens abzusehen.
Künstlernachrichten. Tilla Durieux, die seit dem Jahre
1903 den Bühnen Max Reinhardts in Berlin angehörte,
cheidet am 1. Mai aus dem Verbande des Deutschen Theaters
ind der Kammerspiele aus. — Hofopernsänger Rudolf
Berger an der Berliner Hofoper, der kürzlich ein äußerst er⸗
olgreiches Gastspiel als „Lohengrin“ am Deutschen Landes-
heater in Prag absolvierte, wurde auch für die Mai-Festspiele
ieser Bühne verpflichtet. Der Künstler wird die Partie des
Valter Stolzing in den „Meistersingern“ singen. — Albert
Kuszner, der beliebte Tenor des Berliner Theaters des
Westens, hat Joeben einen überaus vorteilhaften Antrag für
Morgen⸗Blatt Kr. 208.
—
Ein beachtenswerter Erlaß des preußischen
AUnterrichtsministers.
Wie wir bereits gestern unter dem Depeschenteil be
richteten, hat der preußische Unterrichtsminister einen sehr
erfreulichen Erlaß an sämtliche königliche Regierungen und an
das Berliner Provinzial-Schulkollegium ergehen lassen, der
die erfreulich- Hevise mehr in die Tiefe als in
die Breite trägt.
Die ministerielle Verfügung geht davon aus, daß sich be
Revisionen von Volks- und Seminarübungsschulen durch technische
Räte des Kultusministeriums vielfach gezeigt habe, daß „wohl⸗
begründete pädagogische Forderungen in der Praxis nicht überall
die nötige Beachtung erfahren“. Sie bekämpft vor allem den di—
daktischen Materialismus und warnt die Lehrpersonen vor einem
zu kleinlichen Zerpflücken der Lehrstoffe, Der Minister betont
nit Recht die Notwendigkeitselbständiger Leistun
ren seitens der Kinder und fordert zu diesem Awecke
rine erhebliche Einschränkung der Lehrplanstoffe. Im beson—
deren wird gewünscht, daß die religiöse Erziehung
zegenüber dem Memorieren von Liedern,
Sprüchen wüsw. in den Vordergrund treten soll.
Insbesondere wird dann noch die Fertigkeit im
Schriftdeutsch aufs neue betont, und es wird verlangt, außer
den üblichen Aufsätzen täglich in jedem Unterrichtsfache, falls an—
zängig, eine Niederschrift des durchgearbeiteten Stoffes anfertigen
zu lassen. Ebenso werden Lehrer und Eltern dem Minister dank—
har sein für seine Kritik der Rechenbücher und des bisherigen
Rechenunterrichts. Der Erlaß geht vor gegen die Unsitte,
un eingeführten Rechenbüchern alle Aufgaben
durchzuackern und die Zeit zu vergeudenmit Auf—
aben mit großen, vielstelligen Zahlen. Es
ollentktünftignursolchenufgabengerechnetwer—
den,die“ sächlichdas vraktischeKRebenverlangt.
heer und Flotte.
W. Berlin, 25. April. Das Miilitärwochenblatt meldet:
Dem Oberst v. Glasenapp, Kommandeur der Schutztruppen im
Reichskolonialamt, wurde der Rang eines Brigadekommandeurs
derliehen. v. Heydebreck, Major in der Schutztruppe für Süd—
westafrika, ist mit der Führung dieser Schutztruppe beauftragt.
W. Döẽberitz, 25. April. Von militärischer Seite wird
mitgeteilt: Am 21. April wurde von einem Militärflieger mit
einem Passagier auf einem Ettricheindecker mit einem österreichi—
chen Daimlermotor eine Höhe von 680 m eerreicht. Der Flug
auerte 37 Minuten. Der Abstieg erfolgte im Gleitflug. Nach
der Landung wurden die mitgesführt gewesenen zwei Söhen—
nefinstrumente geprüft. Der bisherige deutiche
Söhenrekord betrug 610 m.
W. Stuttgart, 25. April. Dem Schwäbischen Merlkar zu—
folge verlieh der König dem Generaladiutanten Fretherrn von
Bilfinger zu seinem heutigen fünfzigiährigen ?. ärdienstiubi—
läum das Großkreuz des Milite.verdienstordens.
W. Madrid, 25. April. Der Zönig weihte in Carabanchel
die militärische Station für drahtlose Telegravhie ein und sandte
— — — — —
eine nordamérikanische Turnee erhalien, den der Künstler an—
zunehmen gedenkt.
Der Bau der Kursürstenoper in Berlin, die nach den Plänen
der Architekten Hildebrand und Nicolas ausgeführt wird, er—
jebt sich bereits bis zum ersten Stockk. Die Abnahme des
Rohbaues soll am 15. Juni stattfinden. Die völlige Fertig—
tellung des Hauses dürfte im Nov., die Eröffnung im Laufe
»es Dez. erfolgen. Das Theater wird im Parkett, Balkon
ind zwei Rängen Platz für etwa 1100 Personen bieten. Die
Zühne ist 18 mubreit, 13,50 metief, ohne die Hinterbühne, die
ine Bereiie von 10 m und eine Tiefe von 6,23 m hat. Das
Orchester hat eine Länge von ca. 12m bei einer Tiefe von 6 m
Bei Bedarf kann das Orchester durch Hinzunahme der ersten
barkettreihe um noch einen Meter verbreitert werden, sodaß
dann Platz für 90 Musiker geschaffen ist. Die Innenausstattung
wird ine infacher Vornehmheit gehalten sein. Die Bühne wird
elbstverständlich nach den neuesten Erfahrungen der Technik
sebaut. Das Bühnengebäude bietet rechts Raum für 13
zerren⸗, links für acht große Damengarderoben, denen sich
ausreichend große Garderoben jür das Chorpersonal anschließen.
Von den Berliner Bühnen. Wie verlautet, ist der Direktor
des Lessingtheaters, Dr. Brahm, fest entschlossen, nach Ablauf
eines Pachtvertrages mit Dr. Oskar Blumenthal, dem das
Gebäude des Lessingtheaters gehört, im Jahre 1913 die Direk—⸗
lion niederzulegen und sich ins Privatleben zurückzuziehen.
Als ernster Reflektant wird Direktor Barnowsky vom Kleinen
Theater genannt; als Bewerber kommt auch der Kunsthändler
ind Verleger Cassirer in Betracht, der Gatte der Schauspiele⸗
in Durieux, die am 1. Mai aus dem Ensemble des Deutschen
Theaters austritt.
Vom neum Stadttheater in Bremerhaven. Die von einem
Frauenkomitee unternommene Sammlung von Beiträgen
»er Frauen und Jungfrauen der Unterweserorte für einen
Pagner-Vorhang des Stadttheaters in Bremerhaven
sat das Ergebnis von 4400 Muäerbracht. Als Direktor ist
ekanntlich Oberregisseur Gustav Burchard, Bremen, ver—
Flichtet worden.
—