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3
Ausgabe a4.
Sonntag, den 23. April 191.
Morgen⸗Blatt Nr. 203.
— — — —⸗
den großen Garten nebst Restaurant und Café ca. 16800 Personen
Zitzgelgenheit bietet.
b. Die Vaterländische Teuerverlicherumgs⸗Altien⸗Gesellichaft
n Elberfeld veröffentlicht in unserem heutigen Blatte den Ge—
chäftsstand am 1. Januar d. J. für Versicherung gegen Feuers—
efahr, Einbruchsdiebstahl und Mietverlust. Die Gesellschaft.
m Jahre 1822 gegründet, arbeitet bereits-seit 1824 in Lübech
ind genießt auch hier das größte Vertrauen, wie sie auch in
illen Kreisen bestens eingeführt ist. Die Vertretung für den
ziesigen Platz und das lübeckische Staatsgebiet liegt in den
zänden der Generalbevollmächtigten Herren Ferd. Dahil⸗
zerg & Co., Alfstraße 26, des Hauptagenten Herrn Carl
—A
Witarbeiter.
Tagesbericht. I
Lübeck, 23. April.
Die Trauerfeier für den ertrunkenen Torpedoheizer Phi⸗
cipo Arnold fand am Sonnabend im hiesigen Garnisonlazarett
statt. Nachmittags um 5 Uhr hatten sich zur Teilnahme an
der Trauerfeier die sämtlichen Offiziere von S. M. Torpedo⸗
boot „V 185“ und etwa 60 Marinesoldaten, ferner eine
Abordnung des hiesigen Krieger-Vereins mit Fahne einge—
—
Aerebbde. Der mit Kränzen bededte Sarg wurde sodann von
Marinesoldaten auf den Leichenwagen gehoben; der Leichenzug
bewegte sich unter Vorantritt der Kapelle des Regiments Lübeck
nach dem Hauptbahnhofe. Bewegten Herzens nahmen die
Vorgesetzten und seine Kameraden von dem so früh Dahm̃⸗
geschiedenen Abschied. Die Ueberführung der Leiche, welche
von vier Mann der Besatzung begleitet wird, erfolgte am
Sonnabend abend mit dem Zuge 8,57 Uhr nach Dutenhofen bei
Gießen, der Heimat des Verstorbenen. Das Torpedoboot
„V 185“, auf dem Arnold gedient hat, war zur Trauerfeier
von Saßnitz nach hier gekommen und verließ unsern Hafen am
Sonnabend abend 7 Uhr wieder, um nach Swinemünde zurück—⸗
zukehren.
Eutin⸗Lübeder Eisenbahn⸗Gesellschaft. Der Bericht über
die gestrige außerordentliche Generalversammlung finden die
Aktionäre auf der zweiten Seite der Beilage.
DDer Lübecker Fischereiverein hielt Sonnabend nachmittag
m Hause der Schiffergesellschaft seine erste Generalversamm—
lung ab. Die Versammlung wurde geleitet von dem Vor—
sitzenden Herrn Lotsenkommandeur Lindenberg, Trave—
münde. Zu Rechnungsrevisoren wurden auf Vorschlag des
Herrn Westphal gewählt die Herren Böbs aus Niendorf
ind Fischereiaufseher Gehhl aus Travemünde. Darauf ver—⸗
as der Vorsitzende den Jahresbericht, der in 200 Exemplaken
an die interessierten Behörden, die Handelskammer, die Ge—⸗
werbekammer, das Polizeiamt, an die Senatoren, die befreun—
deten Fischereivereine und die Mitglieder zur Verteilung ge—
langt ist. Im Anschluß an den Jahresbericht teilte der Vor⸗
sizende mit, daß der Verein nunmehr 165 Mitglieder zähle,
daß die Handelskammer korporativ beigetreten sei und auch
ßerr Senator Possehl seinen Beitritt angemeldet habe.
Die Abrechnung ergibt einen Saldo von 145,73 M, und zwar
»etrugen die Einnahmen 334,05 M, die Ausgaben 186,82 M.
Dem Vorstand wurde auf Antrag des Vorsitzenden Ent—
lastung erteilt. Sodann nahm der Vorsitzende Gelegenbeit,
her Versammlung seinen Dank auszusprechen für die rege
Teilnahme und die ernste tatkräftige Mitarbeit im 1. Ge—
schäftsiahr und stellte fest, daß der Verein sich in Lübeck
zine achtbare Stellung errungen habe. Er gab der Hoffnung
Ausdruck, daß das gute Einvernehmen zwischen dem Verein
und den Behörden auch in künftigen Jahren erhalten bleiben
nöge. Herr Willwater, Schlutup, brachte darauf den
Dank der Mitglieder zum Ausdruck für die treue Arbeit des
Vorsitzenden Herrn Lotsenkommandeur Lindenberg, des
Schriftführers Herrn Dr. Allendorf, des Kassenführers
herrn Lohrmann und der übrjgen Mitglieder, die nicht
Berufsfischer seien.
Stapellauf. Gestern nachmittag 8324 Uhr lief auf der
Schiffswersft von Henry Koch Altiengesellschaft der Neubau
„Las Palmas“, ein Schwesterschiff der ebenfalls auf Kochs
Werft für die Oldenburg-Portugiesische Dampfschiffs-Reederei,
A.«“G., Oldenburg i. Gr., erbauten Dampfer „Larache“ und
„Lisboa“, glücklich vom Stapel.
Ueberlandzentrale Lübeck. Am Mittwoch, dem 19. April,
hielt Herr Direktor Schwennicke von der Ueberlandzen—
trale Lübeck in Oderichs Hotel zu Wittenburg vor
einer von Rittergutsbesitzern und Erbpächtern gut besuchten
Versammlung einen Vortrag. Einberufen wurde diese Ver—
ammlung von den Herren Fabrikbesitzer Dornheim aus
Wittenburg und Gutsbesitzer Tabel aus Schildfeld. Herr
Tabel bemerkte einleitend, daß bereits über 14 000 Morgen
uinter dem Pflug unverbindlich angemeldet seien. Welches
Interesse man aus dem dortigen Landbezirk dem Anschluß an
das große Werk entgegenbringt, beweist die sich an den Vor⸗
trag anschließende rege Diskussion, an welcher sich die Herren
Graf von Bassewitz auf Perlien, Major von Graeve⸗—
nitz auf Cühr, Oberleutnant von der Mülbe auf Boddin,
Herr von Treuenfels auf Neuhof und andere beteiligten.
Im Anschluß an den Vortrag wurde ein Komitee gewählt,
bestehend aus den Herren Oberlt. von der Mülbe, Se—
nator Oderich, Rittergutsbesitzer Isenberg auf Tessin,
Fabrikbesitze Dornheim und Gutsbesitzer Tabel, welche es
übernahmen, die Anschlußangelegenheit des dortigen Bazirks
in die Hand zu nehmen.
»Eissenbalmeerkeh sangelegenh i'en. Die ständige Tarif—
kommission hat in ihrer letzten Saitzung gemeinsam mit dem
Ausschuß der Verkehrsinteressenten eine Reihe von Aenderungen
der Tarifvorschriften beschlossen, Es ist die Ausfüllung der
Duplikatfrachtbriefe im Pauscverfahren für zulässig er—
klärt worden. — Frische oder nur abgekochte Krabben
Garneelen) werden bei Aufgabe als beschleunigtes Eil—
gdut vom 1. Juli ab zum einfachen Eilgutsatz befördert. —
Verdichteter Wasserstoff, der zum Füllen von Luftschiffen
und Luftballons benutzt wird, soll nach den Sätzen des Spezial⸗
tarifs III befördert werden. — Der Antrag auf Aufhebung
hes Frankierungszwangs bei Expreßgutsendungen und Zulassung
on Nachnahmebelostungen für diese Sendungen iĩt abgelebnt
worden.
¶ Eine ca. 2000 To. grotze Ladung Steinkohlen wird hier
Vemenden Diomtan resp. eeee mit n Flensburger
Igan für die Firma Bernböft K Wilde von
oqů
— er⸗ und warme Weiter durfte zunächst fort⸗
u, — as neuere Hochdrudcgebiet entsprechend der
erung des vor Schottland erschienenen Wirbels weiter
nach Osten bewegen wird. Mit der Dreh— jetzt
vwestlien Wint⸗ —8 rehung der jetzt noch
Win nach Südosten oder Suden ift dann vermutlich
wieder eine stärkere Temperaturzunahme verknůpft.
ESclaswagenlauf Altona Hauptbalsateße Manihe
p ptbahnhef Maniheim
Hauptbahnhof. Vom 1. Mai ab wird in ven nenen zugen
D 64 und D 63 zwischen Altona Hauptbahuhof und Mambean
emnoe
Hauptbahnhof uüber Pannover —Göttingen —Bebra—Frankfurt
a. M.Biblis ein Schlafwagen verkehren. Ter Vorverkauf
»er Bettkarten findet in Hamburg-Altona in gleicher Weise
vie für die übrigen Schlafwagenkurse bei den Reisebureaus
n Hamburg und bei der Fahrkartenausgabe in Altona Haupt⸗
zahnhof statt. Für die Gegenrichtung findet ein Vorverkauf
on Bettkarten bei der Fahrkartenausgabe Mannheim Haupt-
akmhof statt.
*Promenaden⸗Konzert der Kapelle des Inf.⸗Regts.
Lübeck“ (3. Hans. Nr. 162) auf dem Marktplatz am Sonntag,
»em 23. April, mittags von 12 —21 Uhr. Das Programm
autet: 1. Marsch aus „Herakles“ von Händel; 2. Ouvertüre
4 „Egmont“ von Beethoven; 3. Szenen aus den „Meister⸗
ingern“; 4. Frühlingslied von Gounod; 5. Stolzenfels am
thein, Lied von Meißler; 6. Papagenos Zauberglöchchen-⸗uQa-
rille von Schulz.
.J Strafkammer III. Sitzung vom 22. April. Wegen
Lntreue hat sich der frühere Bureauvorsteher
dichard Bachert zu verantworten. Der Angeklagte, der
rüher bei dem Militär gedient hat, dort aber nicht weiter
ienen wollte, weil er zu heiraten beabsichtigte, trat infolge—
essen aus, heiratete und bekam dann Stellung im hiesigen
„chutzmannskorps. Sowohl als Soldat wie auch als Schutz⸗
nann führte er sich tadellos. Mit seinen Vermögensverhält—
lissen stand es von jeher herzlich schlecht. Mit Schulden ging
r in die Ehe und auch in der Zukunft vermochte er nicht,
avon abzutragen, sie vermehrten sich vielmehr derart, daß
r deshalb seine Beamtenlausbahn aufgeben mußte. Im
ahre 1903 fand er Stellung als Bureauvorsteher bei einem
iesigen Rechtsanwalts. In ihrem am 28. Oktober 4907
rrichteten Testamente hatte eine Ehefrau Ho. den Angeklagten
um Testamentsvollstrecker eingesetzt. Am 30. April 1908 war
je Ehefrau Ho. gestorben und der Angeklagte hatte sich in
iner Eigenschaft als Testamentsvollstrecker das gesamte Nach—
aßvermögen, soweit es aus Wertpapieren bestand, von dem
hemann Ho. aushändigen lassen. Der Angeklagte scelbst gibt
n, daß das in seinem Besitz und seiner Verwaltung gelangte
dachlaßvermögen der Frau Ho. einen Nominalwert von 47 700
Nark gehabt habe, daß aber, da die zum Nachlaßvermögen
ehörigen Aklien einen höheren Kurs als ihren Nomenalbetrag
ehabt hätten, der wirkliche Wert des Nachlaßvermögens
wa 49 000 Mubetragen haben werde. Im Laufe der Jahre
908 bis 1910 hat der Angeklagte das gesamte Nachlaßver—
tögen verausgabt. Etwa 32 000 Mähat er seiner Angabe nach
n die Erben und Vermächtnisnehmer ausgekehrt oder dur
zahlung von Nachlaßschulden verwendet. Den gesamten Rest
on mindestens 17000 Muhat er im Laufe der drei Jahre
ich rechtswidrig zugeeignet und für sich und seine Familie
erbraucht. Er hat davon einen ihm durchaus
icht zukommenden Aufwand getrieben. — Am 3. Dez. 1910
ibergab der Prinzipal des Angeklagten, der eine längere
deise antreten wollte, ein auf seinen Namen lautendes
kinlegebuch des Vorschuß- und Sparvereins, auf welches 1485
Mark eingezahlt waren, und 200 Mein barem Gelde dem
lngeklagten mit dem Auftrage, während seiner Abwesenheit
ieses Geld zur Bezahlung von für den Rechtsanwalt einlaufen—
en Rechnungen und fällig werdenden Steuern zu verwenden.
dachdem der Rechtsanwalt abgereist war, erhob der Ange—
lagte am 8. Dez. 1910 auf das Einlegebuch beim Vorschuß—
ind Sparverein 1400 M. Diese 1400 Meund die von dem
dechtsanwalt bar erhaltenen 200 Muäeignete er sich am selben
kage rechtswidrig an, indem er diese 1600 Muauf ein ihm
zehöriges Einlegebuch beim Vorschuß- und Sparverein belegte.
Im 10. Dez. 1910 erhob er von diesem Gelde 1000 M, um
ie angeblich zur Bezahlung von Schulden zu verwenden. Der
Ingeklagte ist in vollem Umfange geständig. Er wird wegen
weier Vergehen der Untreue zu einer Gesamtstrafe von drei
tahren Gefängnis verurteilt, unter Aberkennung der bürger—
chen Ehrenrechte auf fünf Jahre. Von der erkannten Strafe
berden zwei Monate als durch die Untersuchungshaft verbüßt
ngesehen. Der Staatsanwalt hatte eine Gefängnisstrafe von
Jahren 6 Monaten in Antrag gebracht.
Hanjeft adte.
Hamburg, 23. April. 6000 MEntschädigung
Im Jahre 1909 verunglüdte der in der Weidenallee in
imsbüttel wohnhaft gewesene Grünwarenhändler Lütje tödlich.
zein. Pferd scheute in Stellingen-Langenfelde unmittelbar bei
er Haltestelle der Altona-Kaltenkirchener Eisenbahn vor einem
zisenbahnzuge. Lütje wurde vom Wagen geschleudert, flog
irekt vor den Zug der genannten Bahn, wurde überfahren
ud sofort getötet. Die Witwe des so jäh ums Leben Ge—
ommenen erhob Entschädigungsansprüche an die Eisenbahn—
esellschaft und es ist jetzt ein außergerichtlicher Vergleich zu—
tande gekommen, nach welchem die Altona-Kaltenkirchener
zisenbahngesellschaft an die Witwe eine einmalige Entschädi—
ung von 6000 Mizahlt. Frau Lütije entsagt darauf allen
veiteren Ansprüchen an die Gesellschaft.
Das Fiasko des Transportarbeiterver—
andesbeiden Straßenbahnern. Die Direktion der
ztraßeneisenbahngesellschaft hat vor dem Osterfeste etwa 12
ilteren Angestellten wegen ihrer Agitation für den Tranus—
ortarbeiterverband das bestehende Dienstserhältnis gekündigt.
diese Kündigung gab nun der Leitung des Transportarbeiter—
erbandes noch einmal Veranlassung, die Straßenbahner zu
iner Versammlung nach dem Gewerkschaftshause einzuberufen.
zs wurde in Tausenden von Exemplaren ein Flugblatt unter
en Straßenbahnern verteilt, worin dieselben aufgeforder!
»erden, gegen diese Maßregelungen ihrer alten Kollegen
ztellung zu nehmen. Es wurde zum Besuch der Versammlung
ugeladen. Die Siraßenbahner müßten in Ma'sen erscheinen,
meeinen energischen Protest gegen die Gewaltmaßnahmen der
direkklion zu erheben. Die Versammlung hatte sich jedoch eines
ehr schwachen Besuches zu erfreuen. Es hatten sich keine 300
zersonen eingefunden, von denen die Hälfte auch noch nicht
inmal im Dienst stehende Straßenbahner waren. Es gelangte
»ohl eine Protestresolution zur Annahme, doch war die Stim—
nung unter den Erschienenen eine sehr gedrückte. Der schwache
ßersammlungsbesuch und namentlich auch die Fahnenflucht aus
em Transportarbeiterverband wurden scharf getadelt.
Als einige arbeitswillige Holzarbeiter am
)onnerstag abend auf dem Dammtorbahnhof eintrafen,
»urden sie von den Streikposten angehalten und au—
esprochen. Es entspann sich ein heftiger Wortwechsel und
hließlich griffen sich die beiden Parteien gegen—
eitig an. Die streikenden Holzarbeiter waren in der Ueber—
iacht und setzten den Arbeitswilligen übel zu. Nachdem
erschiedene Passanten und Eisenbahnbeamte vergeblich versucht
zatten, die Kämpfenden zu trennen, schritt die Polizei ein.
ẽs wurden mehrere Personen verhaftet.
Cuxhaven, 23. April. Der Krabbenfang er—
veist sich seit den letzten Tagen in der Elbnmündung ganz
»esonders ergiebig. Verschiedene Krabbenfischer haben in
iesen letzten Tagen Fänge von 300 bis 350 Pfd. in einer
kide gemacht, wobei zu beachten ist, daß Fänge von 100 Pfd.
lIs guter Durchschnitt gelten. Da trotß des großen Angebots
»on Krabben sich die Preise immer noch auf der Söhe
»on 25 Pf. für das Pfund bewegen, so gestaltet sich der
Krabbenfang in diesem Jahre sehr lohnend, wodurch ein
lusgleich mit den voraufgegangenen schlechten Jahren ge—
chaffen wird
b. Stadttheater. Aus der Theaterkanzlei schreibt man
ns: Heute (6 Uhr) einmaliges Gastspiel Walter Soomer
„on der Kgl. Hofoper in Dresden als Hans Sachs in „Die
Neistersinger von Nürnberg“. Herr Haas verabschiedet sich
leichzeitig als David vom Lübecker Publikum. Montag
Faust“, 2. Abend. Dienstag geht neueinstudiert „Tristan und
zsolde“ mit Alois Pennarini als Tristan und Frau Hertha
zZfeil-Schneider vom Hamburger Stadttheater als
zsolde zum 1. Male in Szene.
b. Stadthallen⸗Theater. Aus der Theaterkanzlei schreibt
nan uns: Sonntag abend 794 Uhr geht neueinstudiert
Johannisfeuer“ in Szene.
b. Liederlkranz Concordia. Am Dienstag, dem 25. d. M.,
bends, nach Eshluß der Uebungsstunde, welche etwas früher,
»ie gewöhnlich beendet wird, sindet der Frühjahrsberatungs—
bend der Mitglieder statt, um über die Sommervergnügungen
beschließen. Ganz besonders werden auch die Gesellschafts—
zitglieder des Vereins gebeten, um 10 Uhr zahlreich zu er—
heinen, damit der Vorstand die Wünsche derselben kennen
rnt. Als nächstes Vergnügen findet die Herrentour am Him—
ielfahrtstage statt und werden vom Vorstande zwei Ausflüge
ur Beratung gestellt, entweder von Oldesloe nach der Rolfs—
agener und Lasbeder Mühle oder über Schlutup⸗Selmsdorf
Zülsdorf nach Schönberg. Da die Natur in diesem Jahre bis
um Himmelsahrtstage weit vorgeschritten sein dürfte, so ver⸗
prechen die Touren recht genußreiche zu werden.
b. Im „Waldschlößchen“, dem neuen, kurz vor Schwar—
a u am Walde belegenen Etablissement des Herrn Carl Dölle,
ndet heute (Sonntag) ein großes Konzert, ausgeführt von
er ganzen Kapelle des Ratzeburger Jägerbataillons, unter
eitung des Königl. Musikmeisters Bingmann, statt. Der
zesitzer hat die dankenswerte Einrichtung getroffen, daß alle
Nitglieder einer Familie für nur 50 Pfg. Eintritt haben,
»ärend für die einzelne Person 20 Pfg. Eintrittsgeld erhoben
zerden. Die Konzerte finden jeden Sonntag nachmittag statt,
nd ist die obige beliebte Kapelle für sämtliche Konzerte ver—
flichset. Es sei noch erwähnt, daß das hochmodern eingerichtete
tablissement in seinem direkt am Tannenwald geschützt liegen⸗
Schleswig⸗Holstein.
Kiel. 23. April. Die Reorganisation des
andwirtschaftlichen Instituts der Universität
diel, die seit Jahren von der Landwirtschaftskammer und von
ylesw.holst. Landtagsabgeordneten angeregt wurde, sche'terte
isher an dem geringen Besuch. Der Ausbau des Instituts
tfordert 600 000 M. Obwohl die Kammer erklärte, daß sie
ir die Schaffung einer Lehr- und Forschungsstätte sei und
hre Einrichtungen für die Zwecke des Instituts zur Versügung
telle, lehnte der zuständige Minister die Reorganisation ab,
a nach Lage der Verhältnisse ein nennenswerter Besuch
nuch nach der Ausgestaltung nicht zu erwarten sei; die Zaßsl
er studierenden Landwirte Schleswig-Holsteins sei gering und
ie Universität Göttingen biete Ersatz. Die ministerielle An—
ahme hat sich als irrig erwiesen. Während 1908/09 nur
vei Landwirte das Institut besuchten und zwar nur im
ommersemester, haben im letzten Jahre 16 Praktikanten und
‚uhörer an den Untersuchungen und Vorlesungen teilgenommen.
is ergibt sich daraus, daß die von der Kammer befürwortete
tdeorganisation dem Institut eine ansehnliche Zahl
tudierende der Landwirtschaft zuführen wird. Die Schleswig—
olsteiner würden nicht mehr Göttingen aufsuchen und bei
em hohen Stand der Landwirtschaft in Schleswig-Holstein
vürden auch Landwirte aus anderen Provinzen sich in Kiel
mmatrikulieren lassen, zumal das Institut in Prof. Dr. Rode
vornd eine hervorragende Kapazität besitzt.
Kiel, 23. April. Generalsuperintendent D.
daftan begeht am 28. April sein 2Sijähriges Jubiläum
ils Generalsuperintendent für Schleswig.
Oldenburg, 23. April. Ein Kreisausschuß für
zugendpflege wurde hier gebildet. Es wurde beschlossen,
ur Förderung der Arbeiten den Kreis, entsprechend den drei
zchulinspektionsbezirken, in drei Jugendpflegebezirke einzuteilen.
kes soll dafür Sorge getragen werden, daß in allen Städten
id größeren Orten des Kreises Ortsausschüsse gebildet werden,
belche Jugendheime, Sport- und Spielplätze zu beschaffen
aben