Full text: Lübeckische Anzeigen 1911 (1911)

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Wocheniich 13mal (Wochentags rRorgens und 
abenee Sonntags morgens) erscheinend. Bezugs⸗ 
Viere ahr 30 Viori ein schueich 
Srnggeid in Luͤbeck. Durch die Post bezogen ohne 
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aAlnzeigenpreis (Ausgabe A und B3) für die 5gepp. 
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B Pfg. für Auswärtige 30 Pfg., s. Geschäftl. Mit⸗ 
eilungen 1Mk. b. Zeile. Tabellen⸗ u. schwieriger 
Satz den Anforderungen entsprechend höher. o 0 
⸗ 
Beilagen: Vaterstädtische Blätter. — Der Familienfreund. 
Amtsblatt der freien und Hansestadt Lübecd 61. Nachrichten für das Herzogtum Lauenburg, die 
heiblatt: Gesetz⸗ und verordnungsblatt Bt — uugan q5. eüurstemũmer Katzeburg, Lübed und das angren⸗ 
-· παιισειοιασαεαεαεο…αοο eee iende mecllenburgische und holfteinische Gebiet. 
Drud und Verlag: Gebrüder Borchers G.m.b. S. in Lübed. beschaãftsstelle Adreß baus (Köniastr. 46). Fernsprecher 9000 n. 9001. 
—GEGGroße Ausgabe) Freitag, den 214. April 191. 
Ausgabe 
aAbend⸗Blatt Ur. 200. 
— 
Der KReichsetat für 1912 und der neue Reichstag. 
Erstes Blatt. hierzu 2. Blatt. Die aicgetat iu Hart. Ztg. teilt unter Berufung auf 
ö— — ——— — —— ⏑⏑, kt zas Reichsamt des Innern mit, daß der Reichsetat für 1912 
— — richt dem jetzigen Reichssstage, sondern unter allen Umständen 
em neu zu wählenden vorgelegt werden soll. Wenn aus 
nichtamtlicher Ceil. meren Gründen etwas selbstverständlich erscheint, 
— — ann gilt es von dieser Regierungsabsicht. 
3 3 1 Um sich hierüber klar zu werden, muß man vor allen 
sozialdemokratische Maifestsorgen. ingen die parlamentarische Geschäftslage ins 
luge fassen. Glaubt ernsthaft irgend ein Mensch, daß der 
D. Lubed, 213. April. teichsstag imstande ist, die Reichsversicherungsordnung, die 
isaß⸗lothringische Verfassungsreform, das Arbeitskammern⸗ und 
zeimarbeitgesetz, die Pensionsversicherung für Privatbeamte, 
ꝛe Novellen zum Gerichtsverfassungsgesez und zur 
ztrafprozeßordnung usw. usw. zu verabschieden, wenn 
rin der Herbsttagung noch den Etat für 19012 
idrei Lesungen erledigen soll? Die Frage stellen, heißt sie 
eantworten. Es ist gar nicht daran zu denken, daß 
uch nur ein nennenswerter Teil dieser in An— 
riffgenommenen, durchweg wichtigen gefetzgeberi— 
hen Arbeiten zum Abschluß gebracht wird, falls 
ch der Reichsstag mit dem neuen Etat befassen muß. Daß 
ber den verbündeten Regierungen die vorzeitige Verab⸗ 
chiedung eines einzigen Etats wichtiger sein könnte, als die 
zerabschiedung der angeführten bedeutsamen Gesetze, ist von 
ornherein ausgeschlossen. Was für einen Sinn hätte es über— 
aupt, einem Reichsstage, der auf 5 Jahre gewählt wird, die 
zeratung des ersten Etats, für den er normalerweise „zu⸗ 
ändig“ ist, zu entziehen? Mit Notwendigkeit würde der neue 
neichsstag durch ein solches Verfahren verstimmt, ja erdittert 
zerden, die Regierung aber setzte sich dem Verdachte aus, aus 
frurcht vor dem neuen Reichstag wenigstens einen Etat ge— 
pissermaßen noch in Sicherheit zu bringen. Welche auf⸗ 
eizende Wirkung damit für die Wahlbewegung ver—⸗ 
unden wäre, kann sich jeder ausmalen. Der Sozialdemo⸗ 
ratie würde nichts willkommener sein, als eine Handhabe, 
ie ihr gestattete, bei der Wahlagitation zu sagen: „Seht, 
o fürchtet sich die Regierung vor dem Volksgericht!“ 
In unglaublicher Kurzsichtigkeit verschließt die Kreuzztg. 
zavor die Augen. Sie möchte es für „selbstverständlich“ 
alten, daß im Herbst der Etat für 1912 durchberaten wird. 
die Deutsche Tagesztg. liebäugelt ebenfalls mit diesem 
zedanken, sie durchschaut aber seine Undurchführbarkeit und 
egt deshalb der Regierung nahe, dem jetzigen Reichstage 
ine „eingehende Etatsübersicht“ vorzulegen und in einer 
besonderen Regierungskundgebung“ auf die Bedeutung des 
z?tats hinzuweisen!! Anders ausgedrückt: die Regierung soll 
ie Tagung des alten Reichstages mit einer Spezialreklame 
ür die Finanzreform der konservativ-klerikal-polnischen Mehr⸗ 
eit abschließen! Für eine Regierung aber, die über den Par—⸗ 
eien stehen will, verbietet sich eine derartige Parteireklame an— 
rtesichts der Neuwahlen ganz von selbst. (B.) 
Alliährlich im April wiedernolt sich in der Sozialdemokratie 
der Streit um eine würdige Maifeier. Am liebsten würden die 
hesonnenen Elemente, die vor allem in den Gewerlschaften 
xinfluhh haben, die Feier des proletarischen Weltfestes auf den 
Sonntag verlegen, der dem J1. Mai am nächsten steht. Andere 
vürden sich auch gerne zufrieden geben, wenn man die Feier 
auf die Abendstunden des 1. Mai einschränken wollte, wo 
vurch entsprechende Versammlungen und Festveranstaltungen die 
Stimmung für den Weltfeiertag genügend gepflegt werden 
önnte. Aber man weiß, daß die Radikalen bis jetzt allen 
berechtigten Bedenken und vernünftigen Vorschlägen gegenüber 
zurchgedrungen sind und eine Vereinbarung zwischen Partei 
und Gewerkschaft über die Kostendeckung der Maifeier erzwungen 
haben. Seitdem wird wieder, wenn auch mit der gebotenen 
Vorsicht, der Hauptnachdruck bei der Maifeier darauf gelegt, 
daß sie in die Arbeitsstunden des 1. Mai fällt und allo 
Stillegung zahlloser Räder herbeiführt. 
Das ist naturgemäß in jedem Jahr aufs neue für das 
Unternehmertum begründeter Anlaß zum Widerstand gegen 
ziese willkürliche Arbestsniederlegung. Zwar werden die früher 
bei solchen Anlässen ausgebrochenen schweren Kämpfe jetzt nach 
Möglichkeit vermieden. Man beschränkt sich in der Regel 
auf eine mehrtägige Aussperrung als Strafe für unentschuldigtes 
Ausbleiben am 1. Mai. Aber auch diese Strafe ist schon sehr 
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auf, die als solche nur widerwillig getragen werden, auch 
wenn sich Partei und Gewerkschaft darein teilen. 
Schließlich werden auch noch die Polizeibehörden 
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iber die Art der Behandlung dieser Arbeiterfeiern heraus— 
gefordert. Voriges Jahr schien überall eine weitgehende Milde 
gegenüber Maifeierumzügen und Maifestveranstaltungen beab⸗ 
ichtigt zu sein; auf erhobene Beschwerde wurden dann durch 
kingreifer des preußischen Ministers des Innern viele Um⸗- 
züge nachträglich wieder verboten. Dieses Jahr 
verden bereits aus Nord und Süd und West fast einheitlich 
Umzugsverbote gemeldet. Es scheint also diesmal erheb— 
ich strenger verfahren werden zu sollen, was 
rach den wiederholten Streikkrawallen des 
Borjahres nicht verwunderlich wäre 
Ob sie wohl kommen wird? 
Roman von Renata Greverus. 
85. Fortsetzung.) Machdrud verboten.) 
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Szituation damals — die ganzen Vorgänge ein wenig — 
eltsam vorkommen mußten!...“ 
Gerhards Gesicht erglühte in Qual und Zorn. „Schweig 
zavon!“ sagte er heftig. „Du ahnst den Zusammenhang 
iicht und brauchst ihn auch nicht zu ahnen!“ 
Fritze kämpfte mit einer, wie er meinte, berechtigten 
kmpfindlichkeit. Als er aber in Gerhards erregtes Gesicht sah 
ind sein krankes Aussehen bemerkte, trat er mit plötlicher 
zerzlichkeit an ihn heran und sagte: „Alter Junge, rege dich 
och nicht so auf. Sage mir lieber — sage es mir um deinet⸗ 
dillen — was jener Vorgang zu bedeuten hatte. Ich frage 
icht aus Neugierde, wahrlich nicht. Ich möchte nur die 
zästerzungen zum Schweigen bringen können. Sag mir ein 
rklärendes Wort! Dir glaube ich mehr, als all den an— 
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Gerhard wußte nicht, was er sagen und angeben sollte. 
Zetzte jener da den abendlichen Besuch von Fräulein Allmers 
ruf sein persönliches Konto? Tat er das wirklich? Unmög— 
ich! Taten das „die anderen“ auch, von denen er andeutend 
prach? Ja, hatte nicht sogar einmal Allmers selbst... 
Welch ein Verhängnis! Ihm fiel der Wunsch des Prin—⸗ 
ipals wieder ein, der ihn so dringend vor allen anderen 
jatte sprechen wollen, und er machte sich von Fritze los. 
„Laß mich,“ sagte er, „ich kann dir nichts sagen — noch 
iicht. Vielleicht später. Ich muß gehen, der Chef erwartet 
nich.“ Er drückte ihm flüchtig die Hand und eilte fort. Fritze 
ah ihm kopfschüttelnd nach. 
Unterwegs aber überkam Gerhard wiederum jenes Schwäche⸗ 
zefühl, vermischt mit einem Ekel, der fast physisch war und 
hm übel machte, und sein Herz begann heftig und unruhig 
u arbeiten. Aber er nahm seine ganze Willenskraft zu— 
ammen und trat bald darauf ziemlich ruhig vor seinen 
Priszipal in dessen Arbeitszimmer. Herr Allmers streckte ihm 
bie Hand entgegen; er sah alt und müde aus. 
„Es ist gut, daß Sie da sind, lieber Friesing,“ sagte er. 
„Ich habe Schoeres erlebt und hoffe von Ihnen einige Auf-⸗ 
lärungen zu erhalten, die ich mir schriftlich nicht erbitten 
nochte.“ 
Er wies dem jungen Mann einen Stuhl an und be— 
rachtete ihbn eine Weile forschend. „Sie sehen leidend aus,“ 
15. Kapitel. 
Am andern Morgen benutzte Gerhard den ersten Zug, 
her nach Bremen fuhr. Eingedenk des ausgesprochenen 
Wunsches seines Prinzipals machte er sich sogleich auf den 
Weg zu dessen Wohnung. Aber der Zufall wollte es, daß 
hm Fritze in den Weg lief. Dieser stußte augenscheinlich, als 
er Gerhards ansichtig wurde, und schien vorbeigehen zu wollen, 
am aber dann doch über die Straße. 
„Nun, Arion? Wieder hier? Das ist ja eine Ueber—⸗ 
raschung! Wo hast du denn gesteckt?“ fragte er, verlegen 
ächelnd. 
„Bei Rüders in Oldenburg,“ erwiderte Gerhard. 
„Wie steht's denn sonst mit dir?“ fragte Fritze ein wenig 
auernd und zupfte seine bunte Krawatte zurecht. 
„O, schon gut, wenigstens leidlich,.“ war die Entgegnung. 
„Aber du siehst übel aus — Herzgeschichten! Ja, ja! 
oͤerzgeschichten sind bös — und oft folgenschwerer als man 
uu Anfang denkt. Uebrigens habe ich dich gar nicht —“ 
Fritze lachte gezwungen, „hab ich dich çar nicht für so einen 
Schwerenbter gehalten! AÄrion, Meister der Toöne. Was muß 
nan von dir hören!“ 
GSerhard sah ihn ganz erstaunt und mit offenbarem Un— 
rehagen an. Was willst du eigentlich?“ fragte er. 
„Was ich will? — Nichts weiter! Rur möchte ich 
ils dein alter Freund wohl einnal wissen, — — man wird 
o oft danach gefragt..Aber natürlich, wenn du liebe 
weigen willst, so verstehe ich das wohl Und dag anee 
st ja natürlich alles Unsinn.“ 
„Was meinst du? Was redest du da eigentliche fragte 
verhard. „Was ist alles Unsinn? Drücke dich bitte deud⸗ 
icher aus!“ 
„Nun, das eine, wovon jetzt das ganze Personal eurer 
rirma redet.... Ich werde auch oit genug gefragt. Weißt 
u nicht mehr, daß ich am Abend vor deiner Abreise bei dir 
var and zufällig — du mußt doch begreifen, dahß auch mir die— 
Die Wiederaufrollung der Marokkofrage. 
Gegenüber den Nachrichten, die aus Maroklo eintreffen 
muß immer wieder betont werden, daß ihre Richtigkeit erß 
zestätigt werden muß. ehe man an sie glauben darf. Denß 
s ist zu sehr bekannt, daß bestimmte politische Kreise in 
zrankreich, die über entsprechende Organe der Presse verfügen, 
inen Vormarsch der französischen Truppen nach Fez ersehnen, 
ils daß man nicht annehmen könnte, daß sie zu einem solchen 
Freignis auch die nötigen Vorbedingungen schaffen werden. 
Das Vorrücken französischer Truppen nach Fez jedoch kann 
eine Berechtigung nur dann erhalten, wenn der taklächliche 
sNachweis geliefert ist, daß ohne eine fremde Hilfe die Ordnungç 
ind Ruhe in Marokko nicht wieder hergestellt werden können. 
lus diesem Grunde tragen die Nachrichten aus Maroklo, die 
iber Paris zu uns gelangen, jene bestimmte Färbung, die 
ffenbar Deutschland auf kommende Ereignisse vorbereiten soll. 
MNan darf aber ebensowenig außer Acht lassen, daß bis jetzt 
zie Tendenz zu einer französischen Einmischung in Maroklo 
ich nur in unverantwortlichen politischen Kreisen Frankreichs 
zezeigt hat, während die französische Regierung 
elbist lediglich erklärt hat, daß sie „orläufig“ eine 
olche Tat nicht beabsichtige. Es wird sich nun er⸗ 
veisen, »vab aus dem „Vorläufig“ nicht ein 
„Schließlich doch“ entsteht, was freilich nur mit 
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rette möglich wäre. d.) 
Etwas uber die günstigen Resultate der Reichs⸗ 
erbichatssteuer. 
Die im Jahre 1906 beschlossene Reichserbschafts⸗ 
beuer, das einzig gute Stück aus der damaligen Finanz— 
ermehrung, entwickelt sich andauernd gut weiter. 
dach den Vierteljahrsheften der Statistik des Deutschen Reiches 
elief sich der Steuerertrag für das Rechnungsjahr 1908/09 
nuf 45,66 Millionen Mark, im Rechnungsjahr 1909/10 auf 
O,51 Millionen Mark. Nach Abzug der Ueberweisung an di— 
Zundesslaaten verblieben dem Reich im letztgenannten Jahre 
38,46 Millionen Mark Reineinnahme, der Steuerertrag war 
im 900 gegen das Vorjahr gesliegen. Bei der Erbschafts— 
leuer machen natürlich die kleinen Erbansälle von 500 bis 
O00 Mudie größte Zahl der Fälle aus, nämlich über 7 06. 
dagegen bringen sie nur 15 00 der Steuer, während die Erb⸗ 
chaften von 5000 bis, 50 000 Miein reich iches Drittel und 
»ie von 100 000 bis s00 000 Menoch imm'eser ein 
barkes Viertel des gesamten Steuereinkommens aufbrin⸗ 
sen. Für das soeben zu Ende gegangene Rechnungsiahr 1910/11 
varen im Etat 34 Millionen Mark eingesetzt, aber diese 
Zumme wird auch. diesmal erheblich überscheilten werden. Es 
ist amüsant. daß die Deutsche Tagesreisung diese und andere 
n 
agte er dann freundlich. „Hat der Tod Ihres Brudeees 
Zie so sehr ergriffen? Stand er Ihrem Herzen sehr nahe? 
Ider haben Sie sonst etwas erlebt, das Sie körperlich und 
eelisch mitgenommen hat? Ihre Augen sind nicht ruhig.“ 
Gerhard fühlte sich durch die kbestimmte, sachliche Art der 
dachfrage zu einer offenen und wahrhaften Antwort gedrängt. 
Zein Vertrauen wuchs aus dem Bedürfnis heraus, sich dem 
zereiften, erfahrenen Manne mitzuteilen. 
„Ich habe meinen armen Bruder sehr lieb gehabt; aber 
rutrug schwer am Leben. Dies Crbteil scheint er mir neben 
»em anderen Erbe hinterlassen zu haben,“ sagte er. 
„Das dürfen Sie nicht sagen, nicht denken, lieber, iunger 
Freund; gegen so etwas muß man kämpfen. Was ist es 
denn zunächst, das Sie so schwer drückt?“ 
Gerhard sann eine Weile nach, was er antworten sollte. 
„Ist es Ihr Gesundheitszustand?“ fragte Allmers teil⸗ 
iahms voll. 
„Darüber denke ich nicht allzuviel nach; nur bei Angsi 
und Schwäche, die mich jählings überfallen, werde ich un—⸗ 
liebsam daran gemahnt. Es ist etwas Anderes.“ 
Allmers blickte den jungen Mann prüfend an. „Ihrt 
jußeren Verhältnisse haben sich durch Ihres Bruders Tod 
ehr günstig gestaltet? Sie verzeihen es meiner Teilnahme 
ür Sie, wenn ich danach frage. Wie ist es mit dem Erbe 
Ihres Bruders, von dem Sie soeben sagten, daß es nun das 
Ihre sei?“ 
„Der Hof meines Bruders ist mir zugefallen, obwohl 
ch kein Bauer bin und auch wohl keiner mehr werde, so 
ehr ich an der Heimat hänge. Meine Schwester drängt mid 
iun, ihr die heimatliche Stelle läuflich zu überlassen; der 
zof brauche einen sachkundigen Herrn, und ich tauge nicht 
azu.“ 
„Da hat sie doch wohl auch recht,“ sagte Allmers. „Was 
vollen Sie in jenen Verhältnissen? Ihre Schwester ist, wie 
ch höre, die Braut eines tüchtigen Landmannes, der aber 
einen eigenen Besitz hat. In den Händen dieser beiden wäre 
zhr elterlichess Gut ja wohl aufgehoben. Vermögen zu dem 
Zauf ist wohl auch vorhanden, wenigstens zu einer genügender 
Inzahlung. Und die Zinsen des stehen bleibenden Kapitauls 
ind Ihnen bei der Tüchtigkeit und Solidität der neuen
	        
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