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2.
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J
dusgabe
aus den Nachbargebieten.
Hanfe tadte. *
Samburg, 20. April. Eine Abordnung amerika⸗
nschher Kaufleute und Industräieller wird in den
Monaten Juni und August eine Studienreise durch Europa
Anternehmen, die von der Bostoner Handelskammer veranstaltet
wird. Der Zwed der Reise ist, den Teilnehmern einen Einblick
in europäische wirischaftliche Verhältnisse zu gewähren und zu—
pleich den europäischen Handelskammern und ähnlichen Ver⸗
linigungen die Einladung der Bostoner Handelslammer zur Teil⸗
nahme an dem im Jahre 1912 in Boston stattfindenden
V. Internationalen Kongrek der Handelskammern und gewerb⸗
lichen Vereinigungen zu überbringen. Der deutsche Teil der
Reise wird unter Leitung der American Association of Commerce
and Trade in Berlin stehen. Der Sekretär dieser Körperschaft,
Herr Prof. Atwood, wird die amerikanische Abordnung an der
deutsch-holländischen Grenze treffen und sie während der ganzen
Reise durch Deutschland begleiten. In Hamburg wird die
Abordnung am 13. und 14. Juli weilen. Von deutschen Städten
werden außerdem Düsseldorf, Köln, Frankfurt, Berlin, Dresden,
Nürnberg und München besucht werden.
Hamburg, 20. April. Der Vorschlag einer Be—
steuerung der Konsumvereine hat hier, wie voraus—
zusehen war, Erregungen entgegengesetzter Art hervorgerufen.
Während von den Konsumvereinsinteressenten gegen jade Be—
steuerung protestiert wird, hat der Verein der Kolonialwaren⸗
händler von 1872 in einer Resolution seine Anerkennung für
das Prinzip der Besteuerung ausgesprochen und gleichzeitig
beantragt, die in Vorschlag gebrachte Steuer noch erheblich
zu erhöhen.
Die Bewegung der Straßenbahner hat be—
kanntlich mit einem Mißerfolge des Transportarbeiterverbandes
geendet, der je länger, desto schärfer zutage tritt und in der
Geschichte dieses Verbandes wohl kaum seinesgleichen findet.
Durch Verheißungen aller Art war es dem Verbande gelungen,
mehe als 2000 der Angestellten der Straßenbahngesellschaft
zu Mitgliedern zu gewinnen, trotzdem die Direktion der Gesell—
schaft ihren Angestellten den Beitritt zum Verbande auf das
strengste untersagt hatte. Ein großer Streik aller Straßenbahn—
angestellten sollte dies Werk krönen, und dieser Streil sollte
durch gleichzeitige Arbeitsniederlegung der Elektrizitätsarbeiter
und Angestellten der Alsterdampfschiffe eine mächtige Unter⸗
stützung erhalten. Infolge der beabsichtigten Unterbrechung
des gesamten Verkehrs konnte den Straßenbahnern der Erfolg
nicht fehlen, so verhieß man es ihnen von seiten der Leitung
des Transportarbeiterverbandes. Aber dieser großartige Plan
cheint plötzlich ein großes Loch bekommen zu haben. Denn
mit einem Male wurde von der Leitung des Transportarbeiter⸗
verbandes gründlich cbgewiegelt. Während man vorher be—
ständig zum Streik gehetzt hatte, wiegelte man jetzt ab. Diese
Taktik war den Straßenbahnern natürlich unverständlich. Sie
glauben nicht daran, daß es sich nur um eine „Vertagung“
der Bewegung handle und kehren jetzt dem Verbande in
eben solchen Scharen den Rücken, wie sie ihm noch vor kurzem
zugeströmt sind. „Mangel an gewerkschaftlicher Ausbildung“
nennt das sozialdemokratische Echo dieses Vorgehen. „Höchst
ungeschickte Taktik“ der Leitung der Gewerkschaft muß man
auf der anderen Seite sagen. Schon vor Wochen wurde
mehrfach erklärt, daßz die Bewegung der Straßenbahner
völlig aussichtslos sei, nachdem die Direktion der Gesellschaft
die materiellen Forderungen ihrer Angestellten so gut wie
aanz befriedigt hatte. Das hat jetzt auch der Transport-—
arbeiterverband einsehen müssen, der inzwischen wochenlang
in unverantwortlicher Weise zum Streik gehetzt hat.
Gleine Nachrichten) Ertrunkenes Brüder—
paar. Der Raufmann Schmidt aus Rußland und sein hier
zu Besuch weilender Bruder sind beim Rudern in der Alster
ertrunken. — Ein großes Hehlernest hat die Polizei
durch Zufall entdelt. Auf Grund mehrfacher Anzeigen über
Fahrraddiebstähle, deren Täter sich meist im Niedernstraßen⸗
viertel aufhielten, nahmen Kriminalbeamte eine Revision der
zRX der in der Nähe wohnenden Händler vor und fanden
Bücherbesprechungen.
— Aus dem Tagebuche meines Bruders. Nach
Familienpapieren herausgegeben von Catharina v. Pommer Esche.
Berlin, Karl Siegismund..
Die Verfasserin ist die Tochter des verdienstvollen Wirkl.
Geheimrats v. Pommer Esche. Nach Tagebuchblättern ihres
Vaters und hauptsächlich ihres Bruders Robert, des Provinzial⸗
steuerdirektors, sowie nach Briefen ihrer Mutter schildert sie
ihr eigenes Leben, das sie, nach außen hin ziemlich still
verlaufend, mit einer grotzen Anzahl geistig und gesellschaftlich
hervorragenden Persönlichkeiten in— enge Berührung gebracht
hat. Die Hofgesellschaft der Königin Elisabeth. der Kaiserin
Augusta, das Kronprinzenpaar, später Kaiser und Kaiserin
Friedrich, Minister wie Defbrüch, Camphausen, Schweinitz. Feld⸗
marschall Moltke, die Dichter Dingelstedt und Berthold Auerbach
und viele, viele andere werden in den Erinnerungen freimütig
gezeichnet. Die römische Gesellschaft, England und Schweden
ziehen vor dem Auge des Lesers voruber, Wir begegnen
dem späteren Reichskanzler Bernhard v. Bülow als römischem
Botschaftsattachs und dem „schönen Phili“ Eulenburg als dem
Verlobten einer vornehmen Schwedin. — Der Ton des Buches
ist leicht empfindsam defaͤrdi, oft von weicher Frömmigkeit.
aber auch fest zupackend und nicht ohne Schärfe im Charak⸗
kerisieren der unzähligen auftretenden Persönlichkeiten. So
dürfte das Buch Mannern und Frauen gleich willkommen
sein. Manches Familienerlebnis bätte sich vielleicht kürzer
fassen lassen, ohne der persönlichen Färbung des Buches zu
schaden. — Eine Anzahl Porträts und Brieffaksimiles sind eine
willkommene Beigabe.
Ungarn. Im Auftrage des königl. ungar. Handels—
ministers herausgegeben von der Direktion der königl. ungar.
Staatsbahnen. Redig. von Alb. Kain, Inspeltor der königl.
ungar. Staatsbahnen. 400 Seiten auf Kunstdrudpapier 700
8 35 6424— BB RIIR6 38
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Donnerstag, den 20. April 194.
Abend⸗Blatt Ur. 198.
bei einem Fca? ndler in der Fischertwiete eine Anzahl
gestohlener Räder vor, die er gegen ganz minimalen Preis
hon den Spitzbuben erstanden hatte. Er wurde wegen
zehlerei in Untersuchungshaft genommen. Jetzt ist auch sein
z4ajahriger Geschäftsführer hinter Schloß und Riegel gebracht
worden, weil er den Packer eines Fahrradlagers vom Alster—
damm verleitete, fortgesetzt Fahrradteile, insbesondere Schläuche,
einer Arbeitgeberin zu entwenden und ihm zuzuführen. Auf
diese Weise haben beide nach dem umfassenden Geständnis
des Pacers seit August v. J. zusammen gearbeitet.
Schles wig⸗Holftein.
Altona, 20. April. Die elektrische Bogenlicht—
Beleuchtung der Bahnhosstraße, der Kaiserstrabe, des Kaiser⸗
platzes und des an der Südseite des Rathauses belegenen Teils
der Palmaille während der Kaisertage wird 41000 M einmalige
ind 11280 Melaufende Ausgaben erfordern. — Als Fischere i⸗
direktor ist der Leiter des Altonaer FischereiBureaus, Frhr.
Dr. v. Reitzenstein, in Aussicht genommen.
Kiel, 20. April. Das Reform-⸗Realgaymnasium;
die älteste unter den städtischen höheren Knabenschulen, wird am 6.
ind 6. Mai eine 50-Jahr⸗-Feier begehen. — Eine Sonder-
porstellung von Schönherrs „Glaube und Heimat“ wurde
m Stadttheater für die Besatzungen der Linienschiffe „Elsaß“
und „Hessen“ veranstaltet. — Tödlich verung lüdtt ist Mitt⸗
woch der Bootsmannsmaat Cawohl vom Linienschiff „Preußen“,
das auf Stollergrund in der Kieler Außenförde übte. Bei einer
her Ankermanbver wurde Cawohl von der Schiffskette zerquetscht
und starb sofort. Das Schiff brachte die Leiche nach Kiel, wo
sie der Leichenhalle des Marinelazaretts zugeführt wurde.
Wandsbek, 20. April. Das neue Kreishaus soll
»ntgegen den Wünschen der Kreisbewohner, die die Kreis ver⸗
valtung nach Oldesloe verlegen möchten, in Wandsbel er—
baut werden, wo bisher die Kreisverwaltung gewesen ist.
Flensburg, 20. April. Kommerzienrat Selk ist
der kgl. Kronenorden 3. Kl. an seinem 80. Geburtstag verliehen.
Neustadt, 20. April. Storchenwohnung. Im Früh⸗
ahre wurde bei einem heftigen Sturm der Steigerturm der hie—
igen Feuerwehr, auf welchem sich das Nest des einzigen
Ztorchpaares befand, umgeweht. Da befürchtet wurde, dah
er Herr Storch seinen Wohnsitz nicht mehr in Neustadt nehmen
würde, hat der Magistrat auf einem hohen eingerammten Pfahl
ein Wagenrad anbringen lassen, um dem Storch Gelegenheit
zu einer neuen Wohnung zu geben. Vater Storch hat bereits
eine Wohnung besichtigt.. “
Gläcstadt, 20. April. Diebe drangen am Sonntag
in Abwesenheit der Besitzer in die Villa der Frau Stern in
der Moltkestraße ein und entwendeten für etwa 40 000 M Wert⸗
papiere und Sparkassenbücher.
Großherzogtum Olbenburg, Fürstentum Liubed.
S Schwartau, 20. April. Bauhütte. In der
gestrigen Innungsversammlung erfolgte das Ausschreiben der
dehrlinge. Die ausscheidenden Vorstandsmitglieder wurden
wiedergewählt. Sodann wurde beschlossen, ab 1. April erhöhte
Meisterlöhne festzusezen. — Jahrmarkt. Der Früh—
ahrsmarkt verlief trotz des schönen Wetters am Mittwoch
iemlich bedeutungslos, erst in den Abendstunden war ein leb⸗
zafterer Verkehr bemerkbar, die Tanzlokale wiesen nur einen
iehr schwachen Besuch auf.
Schwartau, 20. April. Der Fürstenhof wurde hier
am 1. Ostertag eröffnet. Da die Konzessionsabgabe für den
Wirtschaftsbetrieb zu 2300 Mifür jedes Jahr festgesetzt war,
wird der Besitzer das neue Haus, das 34 Wohn⸗- und Schlaf⸗
azimmer enthält, nur als Vensionat führen.
Lauenburg.
B. Ratzeburg, 20. April. Nach dem Feuerwehr—
bericht für das Jahr 1910 bestehen in unserem Kreise
10 Wehren mit 1434 Mitgliedern. Vorhanden sind: 1 Dampf⸗
pritze (in Rrümmel), 50 Saug⸗- und Druchspritzen, 10 Spritzen
ohne Saugwerk, 17 Schlauchwagen, 27 Wasserwagen, 30 Ober—
urhydranten, 173 Unterflurhydranten, 4 mechanische Leitern,
32 Bordleitern. 74 Anstelleitern. 152 Haken- und Dachleitern
⸗⸗
1 ESprungtuch, 3 Rettungsschläuche, 4 Rauchhelme usw. Uebungen
fanden im Berichtsjahre 333, Brände im eigenen Orte 20,
außerhalb der Orte 24 statt. 42 Mitglieder sind im Samariter⸗
dienst ausgebildet, 5 erhielten Erinnerungszeichen. An Dienst⸗
unfällen war einer zu verzeichnen.
D. Sandes neben, 20. April. Maul-und Klauen⸗
feuche. Im diesigen Amtsbezirk sowie in allen anderen
Teilen des Kreises Herzogtum Lauenburg hat von jetzt an
die Aufhebung des Beobachtungsgebietes wegen der Maul⸗
und Klauenfeuche stattgefunden, nur noch mit Ausnahme des
an der äußersten Grenze gelegenen Amtsbezirks Lassahn. Es
darf jetzt wieder Vieh auf öffentlichen Wegen getrieben und
ohne Genehmigung ausgeführt werden. In Kraft geblieben
find dagegen die landespolizeilichen Anordnungen betreffend
Berbot der Einfuhr von Heu und Stroh aus Dänemark,
Verbot des Handels im Umherziehen mit Klauenvieh, Verbot
des Abhaltens von Wiederkäuer⸗ und Schweinemaͤrkten und
biehmarktahnlichen Veranstaltungen, sowie Verbot der Abgabe
ungetochter Milch aus Sammelmolkereien.
Großhherzogtümer Meckleuburg.
Schwerin, 20. April. Der neuernannte preußische
Gesandte bei den Hansestädten und beiden
Medlenburg, Kammerherr v. Bülow, traf gestern
zur Ueberreichung seines Beglaubigungsschreibens am hiesigen
zofe hier ein und nahm in Sterns Hotel Absteigequartier.
Begleitet von dem diensttuenden Kammerherrn v. Engel. fuhr
der Gesandte bald darauf in einem großherzoglichen Gefährt
ns Schloß und wurde dort vom Großherzog in feierlicher
Audienz empfangen, später auch von der Großherzogin und
der verwitweten Großherzogin Marie. Nach der Audienz fand
m Thronsaal des Schlosses ein Frühstück zu 42 Gedecken statt,
zu dem die obersten Hofchargen, Beamte und Militärs geladen
varen. Der Großherzog brachte das Hoch auf den Kaiser
aus, während der Gesandte auf den Großherzog toastete.
Die Tafelmusik stellte das Trompeterkorps des Feldartillerie—
Regiments Nr. 60, die Ehrenwache in der althistorischen Tracht
wurde vom Grenadierregiment Nr. 809 gestellt.
Rostock, 20. April. Seine 500. Fahrt hat am
Dstersonntag Kapitän Hans ˖ Albrand mit dem zur hiesigen
Reederei F. W. Fischer gehörenden Dampfer „Max Fischer“
wrückgelegt. Der Dampfer verkehrt regelmäßig zwischen Ham—
zurg und Rostock und kam am Ostersonntag nach der 500.
Fahrt glücklich hier an. Die Reederei ehrte den bewährten
Schiffer durch Ueberreichung einer wertvollen goldenen Uhr
mit entsprechender Widmung.
Penzlin, 20. April. Gutsverkauf. Das Allodial—
Rittergut Penzlin ist in den Besitz des Domänenpächters Mart.
Josephi, Hof Gutow bei Grevesmühlen, zum 1. Juli über—⸗
gegangen.
Neukahlen, 20. April. Bon einer Aderwalze
totgequetscht wurde der 16iährige Sohn des Ackerbürgers
Berghauer.
Luftschiffahrt.
Für den Ueberlandflug Kiel-Hamburg-Berlin will die
Stadt Altona einen Ehrenpreis von 500 Mö stiften. —
Vermischtes.
Englische Kroönungsbecher ‚Made in Germany“. Man
schreibt iuns aus London: Trotz der allbritischen Einkaufs—
poche hat das Krönungskomitee von Wallasay einen Liefe—
ungsvertrag mit einer deutschen Firma für 11750 Erinnerungs-
Trinkbecher abgeschlossen. Die Becher sollen den Schullindern
als Erinnerungsgeschenk an die Krönungsfeier des Königs⸗
paares überreicht werden. Von den achtzig eingesandten
Mustern rührten die meisten aus englischen Fabriken her.
Der Preis der deutschen Firmen betrug 3522 Mupro Dutzend.
Die englischen Firmen, deren Becher den deutschen an Qualität
annähernd gleich kamen, forderten für ein Dutzend jedoch
M. Ein englischer Fabrikant hat die Kinder aufgefordert,
die Becher zu zertrümmern, er wolle ihnen dann dafür andere,
in Enaland hergestellte geben.
Illustrationen und 1 Karte. Geb. 20 M. Verlag der Chr.
Belserschen Verlagsbuchhandlung, Stuttgart.
Das prächtige Werk bezweckt, die ungarische Nation mit ihren
iationalen Eigentümlichkeiten, ihrer historischen Entwicklung und
hren Naturschönheiten aller Welt bekannt zu machen. Es will
alsche Anschauungen über Ungarn berichtigen. Man sieht
auf von Künstlerhand aufgenommenen photographischen Bil—⸗
dern den Reichtum des Landes an einzigartigen malerischen Ge⸗
hieten, sieht die Bergformen der Karpathen und des süd—
ingarischen Erzgebirges, die Felsenuser der Donau zwischen
Zasias und Orschowa, die Wunder der Höhlenbildungen,
zie Stimmungslandschaften des Tieflandes, die romantische Archi⸗
ektur der Burgen und Schlösser, die Denkmäler und Stand⸗
bilder der Städte, den architektonischen Prunk im schnell em⸗
porgewachsenen Pest, sieht Schilderungen von dem Winter⸗
porttreiber und dem Jagdleben in der hohen Tatra, von
dem alten Trachten⸗, Sitten- und Familiengefühl der Bauern
und Hirten, sieht die Brücken und Bahnanlagen, die Bäder
und Kurorte und die Buchten des Fiumer Küstenstriches. —
Die Naturfreunde, das Reisepublikum, die Mitglieder der
Alpen⸗ und Gebirgsvereine, Bibliothelen, die Interessenten für
Volkse- und Länderkunde, Industrielle, Politiker, Sport⸗ und
Kunstfreunde uswp. werden Freude an dem schönen Werk haben.
Der mähige Preis ist nur ermöglicht worden durch Subvention
der königl. ungar. Staatsbahnen.
Deutsches Wanderjahrbuch. Erster Jahrg. (Ver—⸗
öffentlichung des Zentralausschusses zur Förderung der Volks—
und Jugendspiele in Deutschland.) Geb. 1.a0 M. B. G. Teub⸗
ier, Leipzig.
Wandern! Wie eine Zauberformel hat die Losung gewirkt,
erst auf die Alten und dann auf die Jungen. Und mit der
Verbreitung des Wanderns ist das Interesse gewachsen für
alles, was zum Wandern gehört. Aber wie so vielen Bestre—
bungen, droht auch der Wanderbewegung die Gefahr der Zer⸗
plitterung. Da tritt der Zentralausschuß zur Förderung« der
Rolts⸗- und Jugendspiele ein. Ta finden wir denn in dem
Deutschen Wanderjahrbuch vereinigt, was aus den vielen Wan—
derzeitschristen. des letzten Jahres, aus Broschüren, Aufrufen
und Büchern über Wandern von dauerndem Werte ist. DTas
Buch will aber nicht nur berichten, sondern selbst fördernd
ꝛingreifen. So kommen die angesehensten Vertreter der Wan⸗
derbewegung zu Worte. Es wird versucht, Stand und För—
derung des Wanderns in den einzelnen Orten darzulegen. So
wird das „Wanderjahrbuch“ in keiner Lehrer⸗ und Schũler-⸗
bibliothek, in keiner Bücherei der Wandervöael und Wander⸗
overeine fehlen.
Praktisches Lehrbuch des Obstbaues von Joh.
Böttner. 4. Aufl. Mit 580 Abb. Frankfurt a. O., Trowitzsch
C Sohn. Gebl. 6 M.
In Deutschland werden alljährlich etwa 20 Millionen Obst⸗
häume gepflanzt. Würde auf jeden einzelnen dieser Obst⸗
bäume jenes Maß von Soragfalt und Sachverständnis ver—
wendet, das zu seinem Gedeihen notwendig ist, dann müßten
die Erträge des deutschen Obstbaues gewaltige werden. Es
wird aber in unserem Obstbau noch zu viel dilettiert, es fehlt
noch sehr an Erfahrung und an praktischem Wissen. Ein
zeitgemäßes Lehrbuch wie das Böttnersche wird daher will⸗
kommen sein und jedem Obstbautreibenden gute Dienste tun.
Selbst der kleinste Obstzuchter mit nur wenigen Bäumen wird
vpielfachen Nutzen aus dem Buche ziehen.
Malers neue Karte von Deutschland und den
angrenzenden Ländern. Ravensburg, Otto Maier.
60 Pfg.
Die Karte erweist sich als ausgezeichnetes Orientierungs⸗
mittel fur Reise und Kontor. Das große Format sowie die
Klarheit und Deutlichkeit der Zeichnung gestatten rasche Ueber⸗
sicht und leichtes Aufsuchen aller Punkte. Durch Angaben
—
weisung zur Auffindung eines jeden Ortes, ist jedermann mit
ieser korrekt ausgeführten Eisenbahnkarte für den praktischen
Febrauch bestens gedient.