Full text: Lübeckische Anzeigen 1911 (1911)

Hancels·untl Vorcohrsnachriehten. 
Lũbock, den 15 April 1911. 
⸗ * 
Der deutsche Schisfbau im Jahre 1910. 
Die amtliche Statistik über die Neubauten auf deutschon 
Privatwerften ergibt ftir das Jahr 1910 ein eigenartiges Bild; 
lie Zahl der Schitffe, dis sieh im Bau befanden, hat gegen 10090 
cräftit zugenommon, eobenso der Tonnengehalt der im Bau be- 
indlichen Schiffe, dagegen weist die Zahi dor Schitfe, o von 
liesen im Bau befindsichen fortiggestellt wurden, eins Abnahme 
zegenüber der eutsprechenden Bewegung im Vorjahr auf. Vere 
solgen wir zunüchst die Lahlder im Baubefindiseben 
Schiffe für die Jahre 1907 - 1910. ⁊20 erwarfen wir folgende 
Bewegung 
19. 1908 1909 1910 
Zuhl der Schisfe. ..... 1424 1236 1167 1308 
ruttoraumgehalt in Reg.Tons 7804627 600 877 360 948 õu 8909 
1908 und 1909 weisen Abnahmen auf, das Jalr 1910 hrachto 
bor, wiecter bine staftliehe Vermenrung der im Bau beéfindlichen 
Zehiffe. Von der Gesamtzahl dor Schifte, dis vich 14 Bau be- 
rauden, sowie von dem gesamten Bruttoraumgehait entfielen auf: 
Kriegsscliffe Kauffahrteischikffte PFlusschitfte 
Lahl Tons LZalbl Tons Zahl Tons 
07... 38 1286088 1115 633 641 271 22898 
Mo... 36 128 760 10600 86168 200 21502 
90 623989 108 800 967 463 856 181 20292 
,910.... 52 178683 1093 556 345 160 17 462 
Ausschlaggehbend für die Bewegung der Gesamtziffern sind 
m allgemeinen die Kauffahrteischiffe, und das Minus des Fan 
es 1909 ist durch die Abnahme der im Bau befindlichen Kriegs- 
chiffs herbeigeführt wordeu. Die Bewegung der fertigge- 
tellten Sehifte versttuft wosentien anders: hier bidet 
. Jahr 1910 das angünstigsto Jahr. Von den im Bau befind- 
ichen Schiffen wurdèn nämliei fertisgestelit, F 
1907 1908 1909 1910 
saltl der Schiffe... ... 951 900 814 910 
zruttoraumgehalt in Reg.-TFons 368 440 279 743 83N 230 265 813 
Die Zalil der fortissgestelllten Schifte selbst ist 1910 2zwar 
röher als in den beiden Vorijahren, aber ausschlaggebend ist 
loch dert Bruttoraumgehalt der Schitte, Und nier schneidet das 
Jahbr 1910 schlechter ah als jedes der Vorjahre. Nun kann diese 
ungünstite Bewegung durch verschiedene Ursachen veranlasst 
sein: waren besonders grosse Schiffe im Bau. di— noch nicht 
fertis Sestellt wurden, aber im Bau schon vweit vorgeschritten 
garen, so rangieren sie 2war nieht unter den fertiggesteliten 
schiffen, haben aber doch auch reichtiche Arheitsgoelegenheit 
gehracht. Es kanu aber such sein. dass die Abualime, die be- 
zonders starß hei don Lauffaurteischiffen sich bemersbar 
nacht, eine Wirkung des Werftarbeiterkamofes ist. Die Zabl 
der fertisgestellten Schitffe verteüte sich nümlieh auf die vor- 
chiedenen Gruphen von Schitfen wie foigt 
Kriegsschifse Kauffahnrteischiffe Flusschiffe 
Zalil Tons Zahl Tons Zabl Tons 
907..13 30408 741 324 655 195 13377 
8ß..1 17 38280 744 227 902 139 13561 
18900 .17177 21030 680 203 330 117 12 870 
910... 219 44343 772 209 270 119 12200 
Die fertiggestellten Kricgsschifte sind der Zahl und dem 
onneugehalt nach im Jahre 19810 gestiegen, wührend die Fluss- 
chiffe dem Tonnengehalt nach nur wenig zurückgegangen sind. 
die fertiggestellten Kauffarteischiffe dagessen zeigen eine Ab- 
nahme des Tonnengohaltes, der grõsser ist als dio Gesamtab- 
rahmoe. Die starke Differenz zwischen der Zani de— im Bau be- 
indlichen und der fertiggestellten Schifte ist freilich zu einem 
tuten Toil auch daraus zu erklären, dass dus JFabr 1910 grosse 
eug Aufträge brachte, die egen Ende des Jahres die Zahl de— 
mm Bau hetindliehen Schitfe noch 1080 rmelteten. Denn aus 
ler Statistik lüsst sich erkennen, dass die Schiffe, die in den 
einzelneu Jahren den Auftragsbestand vermehrten und 
hon im Laufe des Jahres in Angriff zenommen wurden,. dor 
salil und dlem Tounengehalt nach betrusen: 
1908 1909 1910 
uhhl. 763 851 932 
ounengehalt ...271982690 206814 489 172 
Dio Bautätigkeit hüngt aber nicht nutr von der Höhe der Mufe 
rũgo. Sondern aueli von den Ahlieferungsterminen ab, sodass dio 
erschieldenen Gründe alle mehr oder minder Stark mitgewirst 
hwahben mägen, die Banutätigkeit selhet ungünstig zu heeginflussen. 
Diskonto-Bank. in Berlin. Die Geéueéralversammlung 
etate die Dividende auf 4 Zt. (Gi. V. 4 2t) fest. Die Bani 
rzielte bei. einem ungefähr eleiehen Umsaiz wie im Voriahre 
inen Gewinn von Üs 7ed und ceinen Reingowinn von 
804 G. X. 48 7)04 A). Die Banic hat im ahgela nfonαα Janα 
hre beicdden Bnustellen in Niederlehme zu nnennparen Preien 
erkauft. Der Kaufpreis für die eine Bauctelie bereits in 
var erleet, worden, für die andere vollzieut sich die Abreeh- 
nung erst im Lautfe dieses Jahres. Zur Rettung einer Hppothek 
musste die Bank ein Berliner Hausgrundstück in der Suhsas 
tatiou erwerben. Die Verwaltang hofft diesss mit grösscrem 
Vutzen, wieder abstossen 2u kKönnen. Für das laufende Ges 
schüftsiahr vorspricltt sich die Direktion wieder ein bhefriedi- 
zendoes Ergebnis, wenn auch das Geschäft in den ersten beiden 
lonaten etwas ruhiger war. 
* Plantagengeselischaft Clementina, Hamburg. Das Unter- 
ihnien errielte 1910 an Einna hmen aus Kabao 667 127.6vV. 
öα) und, aus Gummi 6731 A (oßöν paet erbrachi 
200A CGOOοO), Zinsen 2466 A (GO9 und Kur«gewinn Sßöt 
3243); dazu, kommon noch in diesem Jahre fraigen ene Re— 
erven aus dem Pilanzer-Vorschuss-Konto in Höhe von 80 946 
dark. Dageégen erforderte der Pluntagenbetrieb 261 829.8 
224 599); für Hüekstellungen wurden aufsewendet 91 085 A 
õl SIBD. Auleihesinsen erforderten V Obn) (0 I68). Tukosten 
566 cA(4 374), Steuern 26 415 αν ν. Den beikrederet 
conto, werden in diesem Jahre 60 000 M zugetführt. FEa ergibt 
ich demnach einschliesslieh 3000 Ac (9634) Vortrag ein Gewiun 
on 230425 Al (216 5366). woruns, wiĩe hereits mitgeteilt. bine 
ivi,tenge von 413 2t. (218 p2t) aut das Aßtienkapusl von 
e Ilill. Al. ĩur Vorteunns gelänet. Den Regereen werden 
1268 A (I0347) üherwiesen: die Tantieme des Jüfsieltetats 
lüust sieh auf 15410 MCGIB )äι, u Vortrate gelangen 
74. Die Haupternte hat nach dem Bericit cinen Ertrag 
on 9512.00 Qtls. ergehen und somit ein befriedtgendas Resus, 
tat geliefert; auch die Weihnachtsernte vertiet hefriedigench, 
zodass das gesamto Ernteresultat des Jahres mit 15 18721 Qtls. 
ils ein glinstigos zu hezeichnen ist. Die Drute verteliit dieh auf 
lie heiden aciendas wie folet: Tlacienda Glementinz“ 
— Qtls. in 
1908. San Clemonteè“ 2 115.00 Qtis. Leαν 1774 41 Qtls. in 1909 
uind 2176.50 Qtls. in 1908. Die Hôffnung, dass sic im rer 
zanenen Jahre die Kakaopreise bessern würden, ist meht in 
rfüllung gegangen. Nur Anfaug des Jalros waren diesesben 
was bhofestigt: die Gesellschaft erzielte pis /n g 23 10. Wän- 
end der Haupterute vollzog sieh ein langsamer, aber bestündi- 
er Rückbang bis z2u S“ 1660. während iu dot'-weiten uäitte 
—— 
tielten. Durchschnittlieh wurcle im vorigen Jahre ein Preis von 
13.35 eérzielt. der niedrigsto Durchschnitt. der seit Dectelten 
ler Gesellschaft zu verzeichnen war. Der Gesamterlös aus deu 
akaogrerkänfken, bozifföert siel iin Berichtsjahre nuf 
——— 
veiden vorancegangenen Jahren. Der Ertraß an Rautachui 
»eluuft sich aut 18.338 Ctla., die einen Erlös von S 3365. 34 er. 
cabeu. Als Verwalter der Plantagen wurde flert Julio Osbina 
ien engagiert. Dieser Wechsel hat Veranlassung gegeben, das 
itslied des Aufsiehtsrats. Herrn S. Duran Ballén“ vach Bcuat. 
lor zu, entseuden. Ilerr Duran-Ballén—7 hät jängeor als in 
ialhes Jalix sieh auf dden Plantagen aufgelialten üud vine äurche 
eifende Organisation des Plautagenbetriebes vorenonmnen. 
is habhen umfangreielte Arbeiten zur Vorhesserung der Pflan- 
Ansen. Häuser. Wiesen, der Wasserläufe usw. stattgéfunden; 
las lebende und tote Inventar ist erhebiick vermehrt worden, 
am den erhöhten Anforderungen. welehe durch die übpernom- 
nenon uad im nüchsten Jahre noch ferner zu ühernäahmenden 
lnuslanzunßen an die verwaltung gestellt wöerden. z2u bo—- 
esnen. Hierdureh sind natürlieh die Betriebskosten dieses Ge- 
chäftsiahres grösser geworden. Ferner wurde eins Grössers 
inzahl Kakaobäaume von den Pflanzern übernommen (insge- 
amt 137 492 Stuck). Dise Aus slehten für eine Besserunc 
der Kakaonreise sind recht gering; z2war ist im Januar eine 
xcleino Besserung eingetreten, da aber bereits in der ersten 
HVàälfto März die Kakaoankunfte in Guayaquil sehr gross waren, 
10 sind die Proise schnell wieder gesunken und es ist zu be-— 
ürehten. dass sich dieselben vorläusig auf einem niedrigen 
sireau halten werden. Dio Haupternts auf den Plantagen der 
Jesellschaft dürfte nach den vorliegenden Kabelberichten etwas 
reéerspütet hereincsommen; dioe Verwaltune rechnet zum min- 
lesten auf eine ßute Durchschnittsernte. In der Bilanz 
verden dis Haciendas „Clementinat und „San Clemente“ mit 
729 490 M (2 6600 635) bewertet. Das Pflanzer-Vorschuss-Konto 
at sieh auf 56 66 (179 681) ermäüssigt. Neu erscheinen in 
ler Bilaus unverkaufte Kakaoabladungen mit 399000 A. Der 
Woechselbestand betrufg am 31. Dezember 1910 125870 M 
153 553), das Bankguthaben 18 551 & (23 935). Den 131 572 
79 008) Debitoren stehen Rreditoren in FIlähe von 30640 M 
31794) geęgenüber. Die Reserven belaufen sich nunmehr auf 
35778 & (1241510) und die gesamten Rückstellungen auf 
.49 825 A (770 5360). Die Prioritäütsanleihe hat sich auf 463 000 ⸗⸗4 
521 000) ermũssigt. 
Die Rhederei-A.G. von 1896 éerzielte 1910 einen Betriebs- 
cewinn von 375 019 M (i. V. 462 170 M). Andererseits erforder- 
en die Handlungsunkosten 38 260 M (57 448), Steuern 19 386 M 
18 908), Zinsen 53 061 .M (65 733), Agio 1480 A (165). Es er- 
zibt sieh einschliesslich 9401 M (13 845) Vortrag ein Gewinn von 
72 244 .A (353 761). Hièrvon werden zu Abschreibungen 186 696 
dark (260 383) und für den Reservefonds 3797 M (3977) verwen- 
let. Die bekanntlich wieder 4 PDt. betragende Dividende erfor- 
lert 80 000 M (wie i. V.): z20m Vortrag gelangen sodann 1551 Ml 
9401). Auch im Jahreo 1910 ist nach dem Bericht noch keino 
lemässigung der allgemeinen Betriebskosten eingetreten: viel- 
rꝛehr sind mit wenigen Ausnahmen die Kosten weiter gestiegen. 
ueh die Versicherer sind weiter auf dom betretenen Wege 
— 
lungen in allen Richtangen erhöht. Dies treffe die Gesellschaft 
im so schwerer. weil dio Prämien für Dampfer-Risiken nicht in 
em gleichen Masse gesteigert worden sind, und dadureh den 
tegelschiffen dis Konkurrenz mit don Dampfern aufs Neue we- 
entlich erschwert worden ist. Die Steigerung der Prümien auf 
'asco fäüllt weniger ins Gewiceht, weil die Gesellschaft durch die 
jelbssstrersicherung bei doem ungewachsenen Assekuranz-He- 
ervefonds in dieser Beziehung ziemlich unabhängig dastehe, 
ber die Erhöhnne der Segelschiftts- Tadungsprämien. und be— 
onders die erhöhten ExtraPrämien auf Ladungen in ältoren 
5chiffen, legen der Gesellschaft schwere Finbussen auf, weil 
lie dergestallt erböhten Prümien dureh Reduscttion in denFracht- 
zätzen von den Befrachtern ausgeglichen werden. Es hat nichit 
n Versuchen von Seiten der Segelschifksrheder gefehlt, die As- 
eknradeure z2u voranlassen, die Segelschiffe schonender zu be-— 
iandeln, aber leider ohne Erfolg. trotadem in den Verhandlun- 
zen 2wischen Rhedern und Assekuradeuren von letzteren nicht 
»estritten wurde, dass, soweit die Hamburger Segelschiffs-Khe- 
lerei in Frage kommt, die Risiken sich bezalilt gemacht hätten. 
die Opposition englischer Versicheret hat die deutschen Assc- 
turadeéure veranlasst, das Ersuchen dér hiesigen Segelschiffs- 
heder, die Erhöhungen zu ermässigen, abrzulebnen. Die Aus- 
fälle an Frachteinnasmen, die durch die Prämienerböhungen 
oaintraten, erklären z0m Teil unser schlechteres Resultat für 
1910. Eine geringe Ermässigung der Betriebskosten wird vom 
3egiun des Jahres 1911 durch die endlich erfolgte Herabsetzung 
ler deutschen Konsulats-Gebühren eintreten. Der im letzeten 
Bericht schon berührte Streik in Newcastie NSW. hielt bis in 
len Beginn des Jahres 1910 an und verschlechterte wesentlich 
iie Reisen der zwei von demselben betroffenen Schitffe. Die 
desellschaft nahm auch in diesem Jahre éinige Transaktionen 
ür eißsene Rechnung in Salpeter vor, die jedoch nur unwesent- 
ich das Betriebsergebnis verbesserten. Da zurzeit keinerlei 
9ngasements in Salpeter laufen, so ist der Spezial-Reserve- 
onds um 50 000 .M herabgesetet worden. Die Schifte., deren 
werb im letzten Bericht gemeldet wurde, sind in diesem Jahre 
n den Besitz der Linie übergegangen. Angekauft wurden for- 
er im Juli 1910 die holländische Viermasthark Geertruida Ge- 
arda. 1904 gebaut, ca. 3700 Tons Scliwergut tragend, 2u vor- 
eilhaftem Preise und unter dem Namen Olxmpia der Flotte ein- 
tereiht. Alle drei Schiffe sind in den Jahren 1901/ 1904 gebaut 
ind werden somit nieht von den ohen erwälinten Prümien-Er- 
öhungen für ältere Schiffe getrofsen. Die Verwaltung beab- 
ichtigt, bei sich bietender Gelegenheit von den kleineren älte- 
en Schiffen einige zu verkaufen und sie eventuell durch jün- 
zere zu ersetzen; hiervon ist das Angebot allerdings nur ein 
ehr beschränktes und sie stehen deshalb verhältnismüssig hoch 
m Wert verglichen mit den Preisen, 2zu denen ältere Schiffe an- 
reboten werden. Im allgemeinen lassen die letzten Verkäufe 
»in Steißgen der Werte erkennen. Die Segelschiffsfrachten aus- 
rehend von Buropa hielten sich in der ersten Ilälsfto dses Be— 
riebssahres auf annähernd unveründertem Niveau; gegen Endo 
les Jabres setzte eiue erfreuliche Aufwärtsbeweßung ein, die 
„is jetat anhült und weitere Fortschritte ꝛn machen verspricht. 
die Rückftrachten waren von den Nordhäfen der Westküste 
Amerikas in der zweiten Hälfte 1910 und von Australien wäh- 
end des ganzen Jahres befriedigend. ebenso die Frachten von 
(ustralien nach der Westküste Amerikas. wührend die Frachten 
on der Westküste Südamerikas wältrend des ganzen Jalires 
ehbr zu wünschen übrig liessen. Ueher die Aussichten für 
las Jabr 1911 Kann die Verwaltuns sich schwer schon houte 
in UVrteil bilden. da indessen bei wesentlich vergrössertem La- 
lungsangebot ausgehend wie heimkommend die Frachtraten im 
Ugemeinen eine feste und teilweise steiende Tendenz zeigen, 
o üloffe sie fitr 18911 ein hefriedigendes Resultat zu erzielon, 
n der Bilanz wird der Buchwert der 4 Schittfe mit 3010000 9 
j. V. 21 Schitte mit 2 685 000 40) bewertet. Die laufenden Rei- 
en werden unter den Aktiven mit 670842 . 4 (634 360) ausge- 
viesen. Die Debitoren bhaben sich anf 3 055 212. A (4 196 194) er- 
nüssigt und ebenso die Kreditoren anf 28088 444 M (B 953 418). 
Der Assekuranzreservosonds wuchs, da die Gesellschaft von 
zehweren Havarien verschont blieb, auf 445 827, A 30 3). Die 
»dontliche Reserve heträüet nunmelir 49 354 . M (45 5957), das Re- 
»aratur- und Prneuerungs- Konto 100 000 .M (150 000). Von der 
Vorrechtsanleine von 150 000 . A wurde die erste Rate von 
.00 000 AM ↄuriickgezahlt. 
Der Deutsche Braunsohlen-Industrie-Vverein zu Halle a. 8. 
eibt folgenden Deberblick über den Geschäftssang des Mittel- 
ieutschen Braunkohlenpmarktes im dMärz. lu grossen und gan- 
en var die Marktlage befriedigend; trat aueh gegen Anfang 
debruar ein weiterer Rüekgang im Absatz ein. so war doch 
Jer Geschäüftsgang im März-ndes Vorjahres sehlechter. In der 
Gederlausitz brachte der Berichtsmonat eine séringe Ver- 
hcosserung gegen den Februar. immorhin reichte diese nieht 
rus zur Aufhebung der den Mitgliedern der Niederlausitzer 
BßBrikettrerkanfsgesellgchaft auserlegten fünzehnprozentigen 
roduktionseinsehränkung, dis nun bereits seit dem Novembor 
910 in Kraft ist. — Im Hallischen und Weissenfels-Zeitzer 
30zirke hielt sieh der Versand auf der Höhe des Vormonats: 
im Brikettgeschäft machte sieh indes wie alläährlieh bereits 
ler Vmstand bemerkhar, dass am 1. Aprit die Sommerpreise 
aintreten. Der Rohkohleversand war befriedigend. Im Bitter- 
selder Bezirke waren dio Abforderangen ebenfalls zufrieden- 
tetlend. Die im Bergrerier Frankfurt a. O. geleßgenon Werke 
raren im allgemeinen besser als im Vorjahr beschäftigt, doch 
iessen dio Abforderungen noch zu wünschen übrig; das gleiche 
ilt für dis östliehs Lausite und Sechlesien. Ans dom Bergrevier 
Vassel lauteton die Beriebte meiset güustig und besser als im 
oriahre. In Sachsen-Altenburg brachte der Berichtsmonas 
eine Besserung gegen den Februar dieses Jahros, die Brikett- 
hfordernngen waren weiter ungenügend und Peierschichten 
laher nicht z2u vermeiden. Im Rönigreien Sachsen waren die 
bforderungen mittelmässig. in Braunschweit und Anhalt be- 
ciedigond, doch besser als im Jahre 1910. Im Grosssherzogtum 
lessen hrachte der Märs wieder einen Rüuekschlag gegen don 
formoneat. Der Absate an Nusspreseateinen hat immer mehbr 
Ater dem Wettbewerbo der Braunkohlenbrikcetts zu leiden. 
leher Arbéitermangel vurde fast in allon Bezirken geblagt. 
sitte Müre sind don Braunkohlenhorg workon im Hafsischen, 
leitz-Weissontfelser. Brauntehwoieisoh-Mardeburgor. NMousel- 
ritrzer uud Leipzis-Bornaer Bezitke durch Béaultragte ver 
ohiedener Bergarbeiterverbände Lohnforderungen zugesandt 
rorden. Auf der Grube Finkenheerd bei Frankfurt 6 
la uerto dér Arbeiteraussstand fort. 
Die Sächsieh-Thüringische A. G. für Kalksateinverwertung 
in kKösen schliesst das Jahr 1910 nach Ahschreibungen von 
124 4092 4 mit einem Betriebsvoerlust von 68 079 X, um vSen de 
voriihrige Gewinnvortras von 61379 auf 8300 M —X 
ivird. Im Geschüftsherient bemerkt dis Verwaltung: Durch 
aino inzwischen erfolgte, wonn auch leider nmieht allgemeine 
Verstündigung uunter den Zementwerken ist der Preikampf in 
inseren Hauptabsatzgebioten etwas eingeschrünkit worden. LEBs 
ässt sieh aber noch nicht, übersehen, ob das Prgobnis für du, 
aufende Geschäftsiahr dadnreh wesentlieh gebeανt rä. 
Aachener Bank für Handel und Gewerbe. De— Aufsichtsrat 
beschloss, dio bereits im Geschüftsberieht für da Jahr 1910 er- 
vühnte Erhöhung des Aktienkapitals auf 3 Miil. nunmehua 
lurchzuführen, deshalb sollen 4909 800 neu Aktien. welche 
rom 1. Januar 1912 ab diridendenberechtigt, im übrigen aper 
leu alten Aktien gleichberéchtiet sind, ausgegeben werden. 
Inter Annalmo des Gebots einer Gruppe waräen diebet die 
99 800 cAl neuen Aktien zum Preise von 114 PCt.. frei von allen 
spesen und Stempelkosten, verkauft. Pementsprechend sollen 
Ib Stuck auf den Namen lautende Aktien von je 1200 A in der 
zoit vom 15. his 30. April 2um Preise von 114 P2t. pur Zeick. 
rung aufgelegt werden. Im ersten Viertel des laufenden Jahres 
iat sich das Geschüft erfreulich weiter entwickelt, und die Um- 
tzs sind um mehr als 30 pDt. gegenüber denfenigen des Vor 
ahres gestiegen. 
Oesterrelehisehe Sũdbalin (Lombarden). Die Verwaltung der 
güdbahn hat ihren Sanierungsvorschlag, welcher die Kapitauj- 
ierung der italienischen Anauität und die Verminderung des 
Jominales der 3proz. Prioritäüten betrifft. den Komitees der Obü- 
rationäüre in Paris mitgetéilt. Dio Propositionen wurden, nach- 
tem sie prinzipiell bei der letaten Anwesenheit der Südbahn- 
unktionâûro in Paris hesprochen worden waren, bereits ciner 
drörterung hinsichtlier ihrer Zzweckmäbigkeit und Durchfühbr- 
arkeit unterrogen. Diese Arbeiten haben aber durech die Oster- 
ꝛrien eine Unterbrechung erfahren und dürften der Neuen Freien 
resse zufolge erst gegen Ende der nächsten Woche wieder auf- 
zenommen werden. Dann wird die Deberprüfung abgeschlossen 
verden. und es wird sich zeigen. ob diese Vorschjage ein ge⸗ 
nügendes Substrat für die weiteren Verhandlungen bilden. Fs 
liossen Fall ist anzunehmen, daß die Vertreter der französischen 
Südbahnprioritäre etwa gegen Ende April oder Anfang Mat 
verhandlungen nach Wien kommen werden. 
Berlin. 15. Abril. Privattelegramm.) 
DHie Königltiche Seechandlung teilt mit: Nachdem die Be- 
fände der 2.Proz. Reichs- und Preussischen Stantsunleine von 
I909 vollstündig verkauft sind. hat Sien das Konscum nun 
mehr aufgelöst. 
Von massgebender Séeite wird gemeldet, dass sieh die vor- 
sährige Unterbilanz der Butzke's Gasglühlieht A. G. iIn Berlin 
ron S 162..A um einige hundert Maric ermässiten wird. —De— 
3ruttossewinn von 32229 Aist aflleräines geringer und dem— 
zemäss auch die Ahschreibungen (i. V. 30 800 4). 4ussleht 
auf eine baldige Tilsung der Unterbilanz ist vorfüufig nieut 
vorhanden, da die Branche ziemsien darniederliegt. 
Am Kuxeénmarkte sind Gerichte im Dinlauf, wonach die Ge- 
verkschaft Centrum ι der Bergbaugeselischaft Teutonia. de- 
en Kaligerechtsame mit den Feldern von Centrum markschei- 
len. in Unterhandlungen über einen Zusammenschiuss stehe. 
die Kuxe der Gewerscschaft Centrum sind autf dieses deruücht 
iin in der letrten Woche auf 1600 Mgestiegen. 
Laut Bericht der A.-G. vormals H. Gladenbeck & Sohn. 
rildgiesserei in Berlin, sind alle Abteilungen überaus starie be- 
chäftist. Bei einem Aktienkapital von 600 000 .M wurde ein 
vettoßsewinn von 230 9334 M (i. V. 165 805) erzielt. der die Aus- 
chüttunß einer Dividende von 10 pZDt. (B Pt.) Gestattet. Auch 
m lausenden Jahre ist der Geschäüftssange des Untarnoba 
las inzwischen scin Aktienkapital auf 1 Mill. A erhöht hat. 
lurchaus zufriedonstellend. 
Das am 30. April ablaufende Geschäftsjahr dor Mechani- 
chen Weberei in Zittaut i. Sa. hat. soweit sich bis jetzt über- 
ehen lässt, einen befriedigenden Verlauf genommen, so dass 
nan in Verwaltungskreisen mit einem ähnlichen Ergebnisse 
wie im Voriahre (14 LVLt. Dividende) rechnet. * 
Nach dem Geschättsherieht der Sibirischen Handelsbank in 
it. Petershurg hat sich der Umsatz der Bank von 9. 11 auf 12,17 
filliarden Rbl. erhöht. Der Reingewinn bat siel aber nur auf 
603 204 Rhl. gegeu 2 388 302 RbL. i. V. zu erhöhen vermoelt. Die 
Dividende beträgt für die alten Aktien 37.,50 Rbl. und für die 
ungen Aktien 18,75 Rbl. 
Stettin. den 15. April. Der Aufsichtsrat der Stettiner 
hamottefabrik A. G. vormals Didier, beschloss die Verteitung 
ron 14 PZEt. Dividende (gegen 17 im Vvorjahre) vorzuschlasen. 
Danæzis. 15. April. Priv.Tel.) Das vor einigen Jahren insol- 
eut ewordene Stahlwerk auf Holm, für das die Scehaudlung. 
is Stadt Danzig und verschiedene Bankinstitute ? Mill. Ak. auf- 
ewendet haben. ging für 400 000 Mk. in den Besitz dor Phhinger 
laschinenfabrik P. Komnick üher. 
Bressau, 15. April. EPriv. Tel.) Die Vereinigte Königs- und 
aurahütte legt ihr altes Martinstahlwerk Königshuütte nieder 
uin Zzwecke éeiues mehrere Jabre erfordernden Neubaues. bet 
em die Oefen 50 To. fassen sollen. In Laurahütie warde das 
euerha ute Walzwerk für nabtlase Röhren Wittener Systems in 
zetrieb gestet. 
Köln, 15. A4pril. Priv. Tes.) Die de Fries & Cie. A. G. iu 
Düsseldorf, nat im vergangenen Jahre das Aktienkapital von 
500 000 A nauf 125 000 A heruntergesetzt und danach dureh 
Susgube von 2375 000 A iungen Asttien wieder auf 2 500 000 s 
zrhöht. Die iungen Aktien übernahm der A. Schaaffhausen'- 
che Bankverein. der sonach das gesamte Aktienkapitat in Hän- 
len hat. Bei dem genannten RKapital und bei 1406 000 A An- 
eiheschulden bestehen immer noch 3121473 MA laufende Ver- 
indliehkeiten. Der in das neue Jahr herübergenommene Auf- 
rassssbestand sowie die bis ietzt eingelanfenen Aufträce stellen 
er Fabrik bei anhaltender Besserung eine befriedigepde Be— 
chüftigunx in Aussicht. Nach Abzus von 255 383 Alt (347 663) 
bsehreibungen verbleibt ein Reingewinn von 36739 A G. V. 
Verlust von 1873812 A). Daron werden 2 500 A der Rück- 
ase zuseführt und 11739 A vorgetragen. 
London. 15. April. Priv. Tel.) Das Steissen der Baum- 
vollpreise in Amerika soll mit dem Plane, éinen Corner z0 
uszchieren. zusammenhängen. Während bis Mitte März dio 
vöchentliehen, Ablieferungen dis des Vorüahres bodeutend 
ibertrafen, sind in den letzton vier Wochen die Ablieferungen 
im naliezu 100 000 Ballen gegen das Voriahr zurückgegangen, 
vas einen Mangel an Baumwolle z2u Ende dor Saison bedeuten 
cönnte. 
Die brasilianische Regierung hat einem zu gründenden Eisen- 
ind Stahlwerk ungewöhnliche Vergünstignngen bewilligt, dar⸗ 
inter eines Produktionsnprümie von 138 4d per Tonne Manganeisen 
ind Spiegeleisen, 15 138 4d per Tonne Stahlschienen. Bleche, 
zewalzter Formstücko, und firr Träger, 20 por Tonne Achsen, 
teifen. FEisenbahnmaterial, Dräühte, Wellbleche. Werden dio 
Stahlzölle hernntergesetzt. so miissen die Produktionsprämien 
zrhöht werden. Die Regierung mub ein Drittel ihres Schienen- 
»edarfs bei der Gesellschaft decken. Bei Mengen von über 
50 O00 t entfllt dios Produktionspräâmie. Die Hälfte des Gewinus 
ihber 12 72t. geht an die Regierung. 
— London, 15. April. SiIbex prompt 247/d. ner 2 Monale 
248/ d. 
Waskhington, 15. April. Amerikanischer Aussenhaudel. Der 
—V 
dill. *S im Maärz-æ des Voraäahres, und der Wert der Fintfußr 159 
isll. S gegen 163 Mill. 85. Der Wert der Ausfuhr in den —etzt 
neun Monaten übersties dis Finftnhe nun 440 Milj. s 
Takhlunags-BEltastollungen. 
— 
Netunünster. Veher das Vermögen der früsteren otferien 
Handelæzgesellzgenaft PLanen & Walter ist das Nankursa- 
verfahren eröeäfnet. Verwaltre ist der Rechtsanwvalt Dr. Thod— 
in Neumunatèr.
	        
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