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Ausgabe A-
Tagesbericht.
LCubecd, 11. April.
VEulin⸗Lübedker Eisenbahn⸗Gesellschaft. Zu unserm Ar⸗
ifkel in der KSonntag-⸗Morgenausgabe ersucht uns die Direktion
Bahn, folgendes mitzuteilen: „In dem Artikel ist die
kKede von aufgenommenen Anleihen. Demgegenüber wird
estgestellt, daß seit Bestehen der Bahn leine Anleihe aufgenom⸗
men wurde, mit Ausnahme der für den Bau der Bahn von
Bahnhof Gieschendorf nach Ahrensbök. Es ist mithin auch ausge⸗
dicssen daß, hie es in dem Arütel heißt, aus Anleihen Mittel
sur Unterhaltung der Bahnanlagen und der Betriebsmittel ge⸗
sommen worden sind. Zur Zeit der Bewilligung einer Anleihe
hon 500 000 Medurch die außerordentliche Generalversammlung
m Dezember 1909 waren als schwebende Schuld nicht 270 000
Hiart, sondern nur 160 000 Meaufgenommen. Dieser Betrag
var lediglich zur Erweiterung des Betriebsmittelbestandes,
nicht aber mit zur Unterhaltung bezw. Erneuerung der Gleis⸗
anlagen und der Betriebsmittel verwendet worden. Diese
Kosten haben vielmehr stets aus den Betriebseinnahmen
Dedung gefunden. Auch der weitere Betrag der Anleihe von
oo ooo Msoll nur zur Erweiterung der Gleisanlagen und des
Wagen⸗ und Maschinenparkes dienen.“ — Zu diesen Angaben
rklärt uns unser Gewährsmann hinsichtlich der Anleihen, daß
bige Angaben seines Erachtens nicht ganz zutreffen, denn in der
Bilanz für 1909 stehen verzeichnet ein vierprozentige Prio⸗
Aaãlsanleise J. Emission mit 2315 801,12 Muund eine zweite
bierprozentige Prioritätsanleihe mit 201 500 M. Erstere
Simme durfte der noch nicht zurückgezahlte Betrag der schon bei
Frundung der Gysellschaft, letztere der noch nicht amortisierte
Betrag der für den Bau der Bahn nach Ahrensbök aufgenom⸗
nenen Anleihe sein, und für beide Anleihen haften —X und
Dldenburg. Dagegen kann der Behauptung, dab diese Anleihen
usschliehßlich zu Bauzwecken Verwendung gesunden haben, grund⸗
ätzlich im Augenblick nicht widersprochen werden. Den
zeiden obigen Anleihen tritt nun als dritte hinzu
ie am 14. Dez. 1909 beschlossene Anleihe von 500 000 M,
e zurzeit noch als schwebende Schuld gilt. Was den Verbrauch
eser letztgenannten Anleihe anlangt, so hat Herr Direktor
Kleyböcker nach den stenographischen Aufzeichnungen in der
rußerordentlichen Generalversammlung vom 14. Dez. 1909 u.
. zur Begründung des Antrages der Direktion ausgeführt:
Erforderlich sind zunächst an Betriebsmitteln für beschaffte
Wagen 154 000 M. Ferner zur Verbesserung und Verstärkung
des Oberbaues 65 000 M. Weiter sind für den Personen—
verkehr vier Wagen 4. Klasse zu beschaffen zum Betrage
von 50000 M. Das Material ist bereits be—
schafft und befindet sich in Betrieb.“ Hiernach
muß angenommen werden, daß zur Zeit der außerordent«4
ichen Generalversammlung im Des. 1909 rund 270 000 Mvon
der zu bewilligenden Anleihe bereits ausgegeben waren und
war zu den ün unserem Artikel gedachten Zwecken.
V Palmsonntagskonzert in der St. Marienkirche. Das
illjährlich am Palmsonntag von der Vereinigung für kirch—
ichen Chorgesang in der St. Macrienkirche veranstaltete
volkstümliche geistliche Konzert erfreute sich auch in diesem
Jahre wieder eines so zahlreichen Besuches, daß das ge—
räumige Gotteshaus bis auf den letzten Platz besetzt war.
VBon den gebotenen Ausführungen können wir nur lobens—
wertes berichten. Auf der Orgel gelangten zum Vortrag
in Konzertsatz in c-moll von L. Thiele und das Intermezzo
aus der Orgelsonate in esdur von J. Rheinberger, beide
Stücke von künstlerischem Standpunkte von Herrn Organisten
dichtwark vortrefflich wiedergegeben. Den Zuhörern dürfte
dagegen, so will uns scheinen, der Thielesche Konzertsatz
m allgemeinen nicht so verständlich gewesen sein, wie das
chon wiederholt vorgetragene und wegen seiner Klangschönheit
inmer wieder gern gehörte Intermezzo, das auch Sonntag
offensichtlich erneut einen tiefen Eindruck auf das Publikum
nachte. Die von der Vereinigung unter Herrn Lichtwarks
Ldeitung gesungenen Chöre befriedigten nach jeder Richtung
jin voll und ganz. G. Schumanns vier- bis achtstimmige
Motette z,Siehe wie fein und lieblich ist's“, besonders am
Schlusse sehr ansprechend, war, wie beim letzten Konzert
»er Vereinigung, wo sie gleichfalls gesungen wurde, von
pachender Wirkung. Die weiteren von der Vereinigung
vorgetragenen Kompositionen, so H. K. Breidensteins ein—
faches, auch textlich zu Herzen gehendes vierstimmiges geist—
liches Lied „Wo die Liebe weilet“, der wirkungswolle
achtstinmige Chor „Denn der Herr hat seinen Engeln
befohlen über dir“ aus F. Mendelssohns „Elias“, J.
Eccards „O Lamm Gottes“ und J. S. Bachs vierstimmiges
geistliches Lied „Ich liebe Jesum alle Stund“ waren ge—⸗
sällige und leicht verständliche Musikstücke, die durch ihre
treffliche Wiedergabe ein dankbares Publikum fanden. Nicht
minder gefallen haben die von Frl. Collin vorgetragenen
Sopran⸗Arien mit Orgelbegleitung: N. W. Gades Kirchen⸗
arie „Aus dem Staube rufe ich, Herr, zu dir“ und
Mendelssohns bekannte Arie aus „Paulus“: „Jerusalem,
die du tötest die Propheten“. Beide Kompositionen fanden
durch die Sängerin und Herrn Lichtwark eine sehr gut
zelungene Aufführung. Der in den letzten Jahren in den
Palmsonntags-Konzerten vorgetragene ergreifende vier⸗ bis
achtstmmiige geistliche Dialos von A. Becker war auch
Sonntag der Vortragsfolge wieder eingefügt worden. Die
Altsolo-Partie sang ausgezeichnet Frl. E. Capell, die Chöre
Paren ganz vorzüglich und die von Herrn Organisten
5 gee gespielte Begleitung paßte sich dem Ganzen
— . Endlich seien noch die Knabenchöre erwähnt,
—* n 8* durchaus befriedigten. Mit dem gemeinsamen
IHaß mich dein sein und bleiben, du treuer Gott
And Herr“ schloß das Konzert
Entgleisung auf der Lübed—
Wend daneee r Lübed⸗Hamburger Eisenbahn. Sonn⸗
ane 23— ana vor dem Wandsbeker Güterbahn—
ddelasfenen P ——
baelasenen Personenzuges aus dem Gleis und bohrté
ich mit seinen Vorderrädern in den Bahnkörper ein. vVe⸗
Vagen war mit Passagieren besetzt, die in gewaltige —**
egung gerieten, als sie durcheinandergeschüttelt wurden. Si—
amen teils ohne, teils mit geringen Verletzungen davon. Sehr
chnell war der Zug zum Salten gebracht und der beschädigie
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dienstag, den . April 1911.
Morgen⸗Blatt Kr. 185.
Wagen abgehängt. Vie Antersuchung hat ergeben, daß eine
Weiche zu früh eingestellt war; die Hinterräder des
Wagens standen auf dem Nebengleis.
V Verein Lübecker Wirte. In der vom Verein unter—
zaltenen Fach⸗ und Fortbildungsschule fand gestern die
SZchlußprüfung statt, der neben zahlreichen Vereinsmitgliedern
ie Herren Direktor Jensen als Vertreter der Gewerbe—
hule und Herr Dr. Allendorf als Vertreter der Gewerbe-
aammer beiwohnten. Die Schule hatte im verflossenen Jahré
2 Schüler, von denen 18 dem Oberkursus und 24 dem Unter⸗
ursus angehörten. Die Prüfung leitete Herr Oekonom Rat hz
m theoretischen Teile (Deutsch, Fachrechnen usw.) prüfte Herr
zehrer Biemann bdie Zöglinde, im praktischen Teile Herr Re—
laurateur W. Kaempfer. Die Antworten der Schüler wie
nuch ihre ausgestellten schriftlichen Arbeiten zeigten, dah
ie jungen Leute eine gute Ausbildung erfahren hatten.
rür besonders gute Leistungen und gutes Betragen wurden
ausgezeichnet E. Schlage (ei Frau Ritscher, Reuterkrug)
nit dem 1. Preis, gegeben vom Wirte⸗-Verein, Fr. Schramm
bei Herrn Hotelier Babendererde, Hotel Union) mit dem
Preis, gegeben vom Deutschen Kellner-Bund, K. Kistel Gei
frau Bräd. Deutscher Kaiser“), M. Lüders (bei HerrnOekonom
dalh, Ges. z. Bef. gemeinn. Tät.) und H. Möller (Gei Herrn
zederzani, Forsthalle) mit je einem 3. Preis, gegeben von der
zchulkommission des Wirte-Vereins, und E. Naujokat (bei
zerrn Pinkart⸗Schwartau) mit einem von privater Seite ge⸗
ujfteten Preise. An die Prüfung schloß sich auch in diesem
zahre eine Auszeichnung treudienender Personen im Gastwirts⸗
jewerbe, und zwar wurden prämiiert: Frl. Anna Kramer
Hotel de Russie⸗Travemünde) für 10jähr. Dienstzeit, Frl. Ida
zartelmann, Gestaurant Einsegel-Fähre) und Herr Jak. v. d.
zerg (Kantine des J. Bat. 162) für 6iähr. Dienstzeit, sowie
err M. Meywoldt (Fredenhagens Keller), Herr Fr. Sack
Variets Universum), Herr W. Brandt (Restaurant „Alten
zollen“) Frl. Anna Samuelson (Restaurant „Stadt Malmsö“),
jrl. Alma Böttger (Kaffeehaus Ifraelsdorf) und Frl. Marie
Wilms (Restaurant Fischerbuden) für je Zjähr. Dienstzeit.
xIn die Standesamtsregister wurden vom 2.
— DD
Mädchen), 21 Aufgebote, 44 Eheschließzungen und 25 Sterbe—
älle, darunter 8 Kinder unter 3 Jahren.
Konkurs eröffnet ist gestern mittag 1253 Uhr über
as Vermögen des Zimmermeisters J. H. Leck, Bäckerstraße
ar. 15a. Zum Konkursverwalter ist Herr Rechtsanwalt Cuwie
rnannt. J
S. Erwarteter Besuch von Kriegsschifsen im Lübeder Hafen.
Wie wir von unterrichteter Seite erfahren, haben wir während
»er Osterfeiertage eine größere Anzahl deutscher Kriegsschiffe
n unserm Hafen zu erwarten. Es sollen demnach von der
weiten Minensuchdivision 6 Fahrzeuge unter dem Kommando
»es Herrn Kapitänleutnants Eschenburg und ebensoviele Boote
»on der 12. Halbflottille eintreffen. Beide Abteilungen, von
„enen die eine wahrscheinlich ihren Anlegeplatz am stadt—
eitigen Kai zwischen der Engelsgruben-Drehbrücke und den Sub⸗
zrücken erhalten wird, während die andere am Behnkai ver—
äut werden soll, werden am Donnerstag, dem 13. d. M.,
„ier erwartet und ihren Aufenthalt im Hafen von Lübeck
voraussichtlich bis zum Dienstag, dem 18. April, ausdehnen.
— Die Schiffe laufen den hiesigen Hafen an, um Kohlen vom
Kohlenplatz der Firma L. Possehl K Co. zu übernehmen.
——
Verbot des LTragens ungeschützter Hutnadeln
in Straßenbahnwagen. Nachdem die vor einiger Zeit
erlassene polizeiliche Warnung vhne den erwünschten Erfolg
geblieben ist, hat die Polizeibehörde nun die Straßenbahn⸗
gesellschaft angewiesen, solche Personen, die durch vorstehende
Zutnadeln ohne Schutzkappen anderen Fahrgästen lästig fallen
können, von der Beförderung ausszuschließen.
Schleswig⸗ Holstein.
Altona, 11. April. Dem Verein der Fischerei—⸗
Interessenten von Altona und Umgegend ind für seine
Propaganda von verschiedenen Seiten Beihilfen zugegangen. so
zom Landwirtschaftsministerium 2000 M, vom Kommerzkollegium
n Altona 1000 M, vom Altonaischen Unterstützungsinstitut
1000 M, von der Stadt Altona 880 M. Der Verein hat sich
in der Pachtung des Laichreviers für Störe an der Ostsee be⸗
eiligt und auf Anregung des Präsidenten der Handelskammer
Altona, Kommerzienrat Mench, beschlossen, in Gemeinschaft mit
er Kammer Schritte zu tun, um die erheblichen Schädigungen,
ie der Kleinfischerei durch die Elbregulierung erwachsen, nach
Möglichkeit zu beseitigen resp. darauf hinzuwirken, daß die
rischer in irgend einer Weise schadlos gehalten werden. —
der Verein deutscher Fischhändler wird in diesem
zahre in Altona tagen. Es hat sich ein Empfangskomitee
ebildet, an dessen Spitze Senator Marlon, Stadtverordneter
zchottke und der Vorsitzende des Vereins der Fischerei⸗Inter-
ssenten von Altona und Umgegend, Frhr. Dr. v. Reitzenstein.
tehen.
Tiel, 11. Aprit. Im Dienst den Tod gefunden
hat Sonnabend abend der Torpedo-Obermatrose J. Pannen
hom Unterseeboot „U. 6“. Das Boot liegt an der Germania⸗
Werft und der Obermatrose hatte den Auftrag, Urlauber von
zand an Bord zu holen. Beim Absetzen von „U 6“ des von
hm allein bedienten Bootes fiel Pannen Uber Bord und
rtrank. Die Leiche wurde bald geborgen, doch waren
Wiederbelebungsversuche vergeblich.
Neumünster, 11. April. Schweres Automobil—
nglück. Sonntag abend kollidierte das Automobil des
rabrikanten Köster von hier auf der Altonger Chaussee mit
em Wagen eines hiesigen Fuhrwerksbesitzers. Von den Insassen
»es Fuhrwerls wurden fünf Kinder verlest, doch nicht
chwer. Auch die im Auto befindlichen Personen wurden durch
Hlassplitter verletzt.
Segeberg, 11. April. Treibjagdergebnisse. Die
ztrecke der Treibiagden im Jahre 1910 betrug in den 2500
Jagdbezirken der Provinz Schleswig-Holltein rund 200 000 Tiere
iller Art, darunter 160 000 Hasen und 20000 Fasanen. Die
rößten Einzelstrecken lieferten Thesdorf-Eggerstedt und Appen
m Kreise Pinneberg. Glasau, Kreis Segeberg, und Sier—
agen, Kreis Oldenburs. Unter dem Geflügel standen Fasanen
benan; dann folgten Rebhühner und Schnepfen.
Oldesloe, 11. April. Gründonnerstag im
zeitungswesen und in Buchdruckereien. Das Tarif—-
treisamt für den Kreis 10 Mord) hat in seiner Sißzung am
zonntag zu Neumünster endgültig mit 10 gegen 2 Stimmen
ntschieden: Der Gründonnerstag ist ein Werktag.
HRie Sitzung wurde geleitet von den Tarifvertretern der
Brinzipale und der Gehilfen, Fritz Jeve und W. Dreyer aus
zamburg. Von den Gehilfen war verlangt worden, daß der
ßründonnerstag als „Feiertag“ bezahlt werden solle, das
Tarifamt beschloß jedoch, daß nach den Bestimmungen des
1052 der Gewerbeordnung und nach der neuen Verordnung
»es Ministers für Handel und Gewerbe der Gründonnerstag
auch in Schleswig-Holstein nicht mehr als Feiertag zu gelten
habe.
Friedrichstadt, 11. Aprit. Das Brutgeschäft
»er Kiebitze hat bei der Kälte sehr gelitten, der Preis
der eingelieferten Eier ist hier infolgedessen von 30 auf 40 Pf.
zestiegen. Bei einer der letzten Sendungen nach Berlin wurder
vem hiesigen Absender 28 Eier als erfroren ausrangiert.
Flensburg, 11. April. Der Friede im Schuh—
nachergewerbe ist jetzt wieder hergestellt. Die Gesellen
jaben die Arbeit wieder aufgenommen, nachdem die Meister
hie Forderungen der Gesellen größtenteils bewilligten. Es
vird hier jetzt der Kieler Tarif bezahlt. — Eine Raben—
nutter mißhandelte ihre Kinder mit einer Feuerschaufel.
Als auf das Geschrei der Kinder Nachbarn herbeieilten und
ie Kinder zu schützen suchten, goß die Wütende einem Helfer
ine Kanne heißen Wassers ins Gesicht und zerschlug ihm einen
Teetopf auf dem Kopfe. Schwer verletzt mußte dem Mann
auf der Polizeiwache ein Notverband angelegt werden.
Großherzogtum Oldenburg, Fürstentum Lübed.
Oldenburg,; 11. April. Der Großherzog von
Aldenburg hat sich Freitag nachmittag von Schwerin zum
Kurgebrauch nach Kissingen begeben.
Gremsmühlen, 11. April. Die Erbauung der
Kellersee-Promenade von der Linden-Allee bis an
zie Kellersee-Straße wird nunmehr vor sich gehen. Die
Arbeit soll bis zum 15. Juni d. J. fertiggestellt werden.
der Weg, der hart am See⸗Ufer entlang führen soll, er—
sält 3 m Breite; die Malenter Aue wird in einer 2 mm breiten
zolzbrücke überschritten. Die 4000 Mebetragenden Kosten wer—⸗—
»en zur Hälfte aus der Gemeindekasse, zur Hälfte aus der
dandesverbandskasse gedekt. — Die Errichtung einer
Zpar⸗ und Leihkasse wird vollzogen, sobald die Re—
sierung die von dem Vemeinderat genehmigten Satzungen
anerkannt hat.
Großherzogtümer Medcllenburg.
Neustrelitz, 10. April. Zum Besuch des Kaiser—
aares. Der Magistrat beabsichtigt, die Majestäten am
11. Mai am Markte im Namen der Residenzstadt zu
zegrüßen. Die Fahrt vom Bahnhof soll deshalb durch
die Augustastraße, Elisabethstraße, Strelitzerstraße nach dem
Markte führen. Die Ecke Strelitzerstraße und Markt soll
durch eine Ehrenpforte geschmückt werden, unter der die
zegrüßung durch die Vertreter der Stadt erfolgen wird.
Sodann fahren die Majestäten durch die Schloßstraße nach
dem Schlosse. Auf dem ganzen Wege werden die Krieger⸗
bereine des Landes, die Schulen und das Militär Spalier
hilden. Wahrend des Aufenthalts des Kalserpaares ist ein
Befuch des Mausoleums in Hohengzieritßz vorgesehen.
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b. Stadttheater. Aus der Theaterkanzlei schreibt man
ins: Heute (7 Uhr): „Die Meistersinger von Nürnberg“.
Mittwoch (8 Uhr) zum letzten Male „Die Förster-Christl“,
Donnerstag. neu einstudiert: „Faust“. Zweiter Abend: „Die
õhretchen- Tragödie“. Am Karfreitag bleibt das Theater ge—
hlossen. Sonnabend: „Der Wildschütz““ Sonntag, ersten
INterfeiertag (3 Uhr), sechste und letzte Volksvorstellung „Der
daub der Sabinerinnen“. — In Vorbereitung befindet sich
ie Neuheit „Hugdietrichs Brautfahrt“, Operette von Rideamus,
Musik von Oskar Straus.
b. Verein der Musikfreunde. Am Mittwoch, dem 12. April,
vird der letzte Richard-Wagner-Abend unter Kapellmeister
zermann Abendroth in Lübeck abgehalten. Aus den Wagner—⸗
chen Kompositionen werden Auszüge aus dem „Fliegenden Hol⸗
änder“, „Rheingold“, „Siegfried“, „Parsival“, „Götter-⸗
äm. merung“, „Meistersinger von Nürnberg“ und „Tannhäuserf“
eben dem Siegfried-Idyll in das Programm aufgenommen.
Zei der großen Beliebtheit, deren sich in der Zeit der Wirk⸗
amkeit Abendroths die Wagnerabende in Lübeck zu erfreuen ge—⸗
abt haben, bedarf es eines besonderen empfehlenden Wortes
licht weiter.
b. Hansatheater. Aus der Theaterkanzlei wird uns ge⸗
chrieben: Taegers Sensations-Schauspiel-Ensemble, welches im
„ergangenen September mit „Der Graf von Monte Christo“
äglich volle Häuser erzielte, wird DTonnerstag, 13., und
zonnabend, 15. April, ein zweitägiges Gastspiel veranstalten.
zur Aufführung gelangt „Manolescu, der Fürst der Diebe“.
Diese vier Akte aus dem Leben eines Gescheiterten stammen
ius der Feder des Herrn Adolf Steinmann, Verfasser des
omantischen Schauspiels „Der Graf von Monte Christo“.
Manolescu“, wurde vom Taeger-Ensemble in fast allen Groß⸗
cädten monatelang mit denkbar bestem Erfolg gegeben und
vurde von gesamter Presse und Publikum glänzend aufgenom⸗
nen. Die Güte des Ensembles ist hier bestens bekannt und
'ann der Besuch nur empfohlen werden.
b. Kaufmännische Fortbildungs⸗ und Fachschule in Lübed.
Wir machen auf das Inserat in heutiger Nummer aufmerksam,
dia Anmeldung und Einschulung von Lehrlingen betreffend.
Anmeldungen zu den wahlfreien Abendkursen fuür Damen und
herren, desgleichen zu der Schulerinnenabteilung mit freiwilli—
gem Besuch werden jetzt entgegengenommen. I
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Sansestãdte.
Sambura, 11. April. Bei einem heftigen Skturm,
den der Samburger Dampfer „Vogesen“, Reederel Vogemann,
jei Guisport auszustehen hatte, ist die gunze Deaslabung,
ie einen Wert von 120 000 Mähatte, Uber Bord ge—
F ne w — Sturzseen wurde ein Mann ins ι
eschleudert; der Ungluͤckliche ertrank. Mit schweretkn Schab
raf das Schiff hier ein. rank. tt sahr *