Full text: Lübeckische Anzeigen 1911 (1911)

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Wöchentlich 13mal (Wochentags morgens und 
abendẽ, Sonntags morgens) erscheinend. Bezugs 
preis fũr das Vierteljohr 330 Mark einschließlich 
Bringgeld in Lübeck. Durch die Vost bezogen ohne 
Bestellgeld 330 Mark. Einzelnummern 10 VPig. 
Anzeigenpreis (Ausgabe A und 5B) für bdie 5gesp. 
Zeile 20 Pfg. Kleine Anzeigen (Arbeitsmarkt usw.) 
15 Pig., für Auswärtige 20 Pfg. f. Geschäftl. Mit⸗ 
eilungen 1Mk. d. Zeile. Tabellen⸗ u. schwieriger 
Zatz den Auforbderungen entsprechend höher. o o 
Beilagen: Vaterstädtische Blätter. — Der Familienfreund. 
Amtsblatt der freien und Hansestadt Lübed 161. qu Nachrichten für das Herzogtum Lauenburg, die 
Beiblatt: en verorvnungcbiatttet — 8X2 Fürstentümer Ratzeburg, Lübeck und das angren⸗ 
——— zende medlenburgische und holsteinische Gebiet. 
Drug und Verlaag: Gebrüder Borchers G.m. b. S. in Lübed. — Geschärtsstelle Adreß haus (Köniaftr. 46). Ferniprechee 9000 u. 9001. 
Ausgabe . Große Ansgabe) Sonntag, den 9. April 191. Morgen⸗Blatt Ur. 182. 
veꝛzathn 
Erstes Blatt. hierzu 2. u. 3. Blatt 
sowie „Vaterstädtische Blätter“ Nr. 15. 
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Umfang der heutigen NRummer 12 Seiten. 
Kichtamtlicher Teil. 
Politische Wochenschau. 
Der Reichstag ist in die Osterferien gegangen, nach- 
dem er die dritte Lesung des Etats beendet hat. Daß der Ab⸗ 
schluß der Etatsberatungen einen erfreulichen Eindruck machte, 
kann um so weniger behauptet werden, je offener die äußerste 
Linke den rein agitatorischen Zweck ihres parlamentarischenAuf— 
tretens hervorlehrte. Die geradezu gesuchte und herausfordernde 
Art, wie die sozialdemokratischen Redner der Regierung begeg— 
neten, ist in vielen Fällen geradezu widerlich, und man kann 
es nur als eine Wohltat empfinden, wenn man einige Wochen 
von dieser „Politik“ nichts zu hören braucht. Sachlich waren 
gerade die lautesten Schreier am meisten im Unrecht; den Staats— 
ekretären von Tirpitz und von Kiderlen-Waechter fiel es des— 
halb doppelt leicht, bei der Abwehr grundloser Angriffe die vor⸗ 
nehme Ruhe zu bewahren, die auch dem gewählten Vertreter des 
Volkes wohl ansteht. 
Die Etatsverhandlungen des Herrenhauses konnten der 
Sozialdemokratie zeigen, wie wenig eine parlamentarische Ver— 
handlung an Anziehungskraft einbüßt, wenn sie in der Sprache 
der guten Gesellschaft geführt wird. Man braucht nun zwar der 
Kritik, die von der Rechten des Herrenhauses an der elsaß— 
iothringischen Verfassungsreform geübt wurde, nicht beizu— 
pflichten, aber man darf doch anerkennen, daß ihre Einwände 
ebenso Anspruch auf sachliche Beachtung haben wie die Form, 
in der sie vorgebracht wurden, die Aufmerksamkeit fesselte. Auch 
die Erörterung des Antimodernisteneides durch Graf York von 
Wartenburg steht turmhoch über den sozialdemokratischen Brand⸗ 
reden, die sowohl im Reichstage als auch im Abgeordnetenhause 
gewohnheitsmäßig gehalten werden. Wenn von dieser Seite 
ebenfalls die ernstesten Bedenken dagegen ausgesprochen sind, 
daß geistliche Oberlehrer, die den Antimodernisteneid geleistet 
haben, protestantische Schüler in Deutsch und Geschichte unter— 
richten, so ist damit einerseits die liberale Auffassung, anderer—⸗ 
seits der Standpunkt der Regierung eindrucksvoll gerechtfertigt. 
Man muß sich hierbei ins Gedächtnis zurückrufen, daß die 
Konservativen des Abgeordnetenhauses die Erklärung des Mi— 
nisterpräsidenten, künftig in der Regel geistlichen Oberlehrern, 
die den Antimodernisteneid geleistet haben, an Gymnasien Un— 
terricht im Deutschen und in der Geschichte nicht übertragen zu 
wollen, in der Kreuzzeitung als zu weitgehend mißbilligt haben. 
Noch deutlicher rückten im Herrenhause die konservativen Kritiker 
der reichsländischen Verfassungsresorm von den scharfen Angriffen 
ab, die aus demselben Anlaß der Abg. v. Heydebrand im Ab⸗ 
geordnetenhause gegen Herrn von Bethmann Hollweg gerichtet 
hat. Undenkbar ist es ja nicht, daß diesem Abrücken die Taktik 
zugrunde liegt, nach außen hin von der Rechten den Verdacht 
abzulenken, sie betreibe den Sturz des Reichskanzlers. In— 
dessen scheint doch bei den Vertrauenskundgebungen konser— 
vativer Herrenhausmitglieder für Herrn von Bethmann Hollweg 
weniger jene Taktik als sachliche Zustimmung im Spiel gewesen 
zu sein. Daß die Rechte des Herrenhauses quf die Fraktion 
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Heydebrands mäßzigend wirken wird, ist aber keineswegs anzu⸗ 
nehmen. Beweist doch ein Leitartikel der Kreuzzeitung über 
onservative Wahltaktik den Entschluß, bei den be— 
yorstehenden Reichstagswahlen genau das Verfahren anzuwenden, 
das die Konservativen bisher dem Freisinn zum Vorwurf ge— 
macht haben: die Aufstellung aussichtsloser Kan— 
didaturen in liberalen Wahlkreisen zum Zwed 
der Stimmenzählung und der Erlangung von 
Ktompensationsobiekten für Stichwahlen. Diese 
on den Konservativen bisher verpönte Zersplitterung der bür— 
serlichen Stimmen kann nur zu leicht für die Sozialdemokratie 
on Nutzen sein. Die Kreuzzeitung befindet sich daher in einem 
rotesken Widerspruch mit sich selbst, wenn sie in einem Atemzuge 
Fiese Taktik verteidigt und die Konservativen als „Hauptfeinde“ 
zer Sozialdemokratie dezeichnet. 
Der Besuch des kronprinzhichen Paares in Rom 
timmt den erwünschten Verlauf. Auch wenn der Empfang etwas 
veniger glänzend ausgefallen ist, als es gegenüber gekrönten 
zäuptern der Fall zu sein pflegt, hat neben dem Hof sowohl 
je italienische Presse wie die Bevölkerung Roms es an herz— 
ichen Begrüßungen nicht fehlen lassen. Dem Austausch von 
Trinksprüchen gab der Kronprinz dadurch eine persönliche Note, 
daß er vom höfischen Stil abwich und schlicht — natürlich sprach. 
Während der Anwesenheit des deutschen Thronfolgers in der 
»wigen Stadt entwickelte Ministerprälident Giollitti vor der 
Zammer das Programm der neuen Regierung. Bemerkenswert 
erscheint darin vor allem die Absicht, die Lebensversicherung zu 
erstaatlichen und die so gewonnenen Einnahmen der Kasse für 
die Alters- und Invaliditätsversicherung der Arbeiter zu über— 
veisen. 
Italiens französissccher Nachbar sieht die maro kkani«- 
che Frage in ernster Gestalt don neuem aufleben. Die Herr— 
chaft des Sultans Mulan Hafid ist zweifellos shwer bedroht, und 
mmer näher rückt die Entscheidung des Problems, was zu ge— 
chehen habe, wenn sie endgültig zusammenbricht. Es ist ja nicht 
zöllig ausgeschlossen, daß nochmals zugunsten Mulay Hafids 
er Szenenwechsel eintritt, der bei seinem Kampfe mit Abdul 
lsis überrascht hat. Wie aber gegenwärtig die Dinge zu liegen 
cheinen, ist es auch Mulay Hafid nicht gelungen, der inneren 
zwistigkeiten seines Reiches Herr zu werden. Welche interna⸗ 
ionalen Wirkungen mit dieser Entwickelung verknüpft sein wer— 
»en, ist noch in Dunkel gehüllt. Spanien will offenbar seinen 
Blatz an der nordafrikanischen Sonne mit Lebhaftigkeit verteidigen 
ind hofft wohl gleichzeitig, daß es auf solche Weise am leichte— 
ten über die inneren Schwierigkeiten hinwegkommt, die mit der 
Angelegenheit Ferrer verknüpft sind. So wichtig die marokkani— 
che Frage für Frankreich ist, sie trat eine Zeitlang hinter das 
Aufsehen zurück, das die Enidedung grober Vertrauensbrüche im 
Pariser Auswärtigen Amte hervorrief. Ob diese Sensation die 
rachgerade auffallende Neigung französischer Blätter, gegen 
Deutschland zu hetzen, mindern oder steigern wird. muß sich bald 
zerausstellen. 
Der Balkan bildet jetzt mit dem neuen Albanesenaufstand 
und der Verletzung der montenegrinischen Neutralität wie der 
rinen politischen Wetterwinkel. Jedoch ist bei der Hal— 
cung, welche die Großmächte neuerdings gegenüber Montenegro 
einnehmen, kaum zu fürchten, daß Komplizierungen eintreten. 
Ueber die sonstigen kriegerischen Maßnahmen der Türkei in Ara— 
bien ist in letzter Zeit nur recht wenig berichtet worden 
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Das Wahlabkommen zwischen den Nationalliberalen 
und der fortschrittlichen Volkspartei. 
W. Berlin, 8. April. Die geschäftsführenden Ausschüsse 
der nationalliberalen Partei und der fortschrittlichen Volks— 
partel schlossen nach einer Verständigung mit den Landesorgani— 
ationen ein Wahlabkommen auf folgender Grundlage ab: In 
der Provinz Schlesien fallen den Nationallibe— 
talen die Wahlkreise 1. Kattowitz, 2. Kreuzburg-Rosenberg, 
3. Reichenbach-Neurode, 4. Waldenburg, 5. Breslau⸗Ost, 6. 
Dhlau⸗Nimptsch-Strehlen, 7. Militzsch-Trebnitz, 8. Guhrau—⸗ 
Steinau-Wohlau zu. Der fortschrittlichen Volks⸗ 
⸗»artei fallen zu: 1. Hoyerswerda⸗Rothenburg, 2. Görlitz- 
Lauban, 3. Jauer-Bolkenhain, 4. Liegnitz- Haynau, 5. Löwenberg 
3. Lübel⸗-Bunzlau, 7. Glogau, 8. Sagan-Sprottau, 9. Grün— 
herg⸗Freysladt, 10. Schweidnitz⸗Striegau, 11. Breslau Land-⸗Neu⸗ 
markt, 12. Breslau-West, 13. Namslau-Brieg, 14. Groß-Warten⸗ 
berg⸗Oels, 15. Glatz-Habelschwerdt., — In der Provinz Han— 
nover fallen den Nationalliberalen zu: 1. Aurich— 
Wittmund, 2. Osnabrück Bersenbrück, 3. Melle-Diepholz, 4. Nien— 
zurg⸗Stolzenau, 5. Hameln-Springe, 6. Hildesheim, 7. Einbed-⸗ 
Dsterode, 8. Göttingen, 9. Goslar-Zellerfeld, 10. Celle-Gifhorn, 
I1. Uelzen-Lüchow, 12. Lüneburg-Winsen, 13. Stade-Bremer— 
oörde, 14. Neuhaus-Geestemünde-Lehe. Der Volkspartei 
sallen zu: 1. Emden-Norden, 2. Hannover-Linden. Im Wabl—⸗ 
kreise Harburg-Rotenburg stellen beide Parteien einen Kandi— 
daten auf. Den“ Wahlkreis Verden-Hoya betreffend, erklärt dec 
Jeschäftsführende Ausschuß der Nationalliberalen, daß di: Kan⸗ 
didatur Held nicht eine Kandidatur der Nationalliberalen ist. 
Für die oldenburgischen Wahlkreise J und II sind 
zie beiderseitigen geschäftsführenden Ausschüsse bemüht, eine Eini— 
zung mit dem Ziele der Wahrung des gegenwärtigen Bosinitandes 
herbetzuführen. — In Meclenburg fallen der national— 
iiberalen Partei zu: die Wahlkreise 1. Schwerin-Wis- 
nar, 2. Neustrelitz, der fortschrittlichen Volkspar— 
ei Die Wahlkreise 1. Rostock. 2, Hagenow-Grevesmühlen, 3. 
Parchim⸗Ludwigslust, a. Malchin-Waren, 5. Güstrow Ribnitzz. — 
In Thüringen fallen den Nationalliberalen zu: die 
Wahlkreise 1. Eisenach, 2. Gotha, 3. Sondershausen, 4. Rudol- 
ladt. 5. Gera; der fortschrittlichen Volkspartei die 
Wahlkreise 1. Weimar, 2. Meiningen-Hildburghausen, 3. Sonne ⸗ 
— 
werden besetzt die Wahlkreise J1. Jena, 2. Koburg. — Im 
Wahlkreise Bremen unterstützt die nalionalliberale Partei der 
Kandidaten der fortschrittlichen Volkspartei. 
heer und glotte. 
W. WPosen, 8. April. Graf Kirchbach, kommandierender Ge— 
neral des 5. Armeekorps, ist zum Präsidenten des Reichsmilitär— 
gerichts, Generalleutnant v. Strantz, Kommandeur der 25. groß⸗ 
herzogl. hessischen Division in Darmstadt, unter Beförderung 
zum General zum kommandierenden General des 5. Armeekorps 
ernannt. 
W. Berlin, 8. April. „Luchs“ ist am 7. April in Nanking 
eingetroffen und geht am 10. April nach Kiukiang. „Nürnberg“ 
ist am 8. April in Nagasaki eingetroffen. „v. d. Tann“ ist am 
3. April von Bahia Blanca (Argentinien) abgegangen. „Hyäne“ 
sst am 7. April in Kiel eingetroffen. „Albatros“ hat am 
7 Apvpril in Kiel in Dienst Rhein“ außer Dienst gestellt. ,Hela“ 
wegen unberechtigter Veröffentlichung einiger verbotener 
Schriften Tolstois erhoben worden. Die Gräfin erklärte, 
ie habe im günstigsten Falle ihre Verurteilung zu einem 
Jahr Festungshaft zu erwarten. 
Stiftungen für das Germanische Museum. Man schreib 
wus Nũrnberg: Mit einem gewissen Neide berichten 
zewöhnlich unsere Blätter von den reichen Stiftungen, dic 
enseits des Ozeans von Privatleuten für öffentliche und 
Zunstzwecke gemacht werden. Daß aber auch bei uns der 
semeinsinn noch nicht ganz ausgestorben ist, beweist der 
etzte Jahresbericht des Germanischen Museums. Das 
Museum war vor einiger Zeit in Unterhandlungen wegen 
Inkaufs der benachbarten Bedschen Fabrik getreten, deren 
ßelände zu Erweiterungsbauten notwendig gebraucht wurde. 
Der Kaufpreis sollte 1200000 Mubetragen; zu seiner 
Aufbringung war die Museumsleitung zum größten Teil 
nuf freiwillige Spenden angewiesen. Diese sind denn auch, 
vie der Bericht mitteilt, in solcher Höhe eingekommen, daß 
ieben den gesetzlichen Gebühren bereits 868 000 Mevon 
»em Kaufpreise bezahlt werden konnten. Unter den einzelnen 
Spendern figurieren zwei ungenannt sein wollende Stifter, 
»ie 100 000 bezw. 40 000 Miähergegeben haben. Ueberhaupt 
st es ein erfreuliches Zeichen, daß es unter den hohen 
kinzelbeträgen eine ganze Reihe gibt, deren Herkunft nicht 
gjenannt wird. Von solchen ungenannten Spendern sind 
weiter eingegangen: ein Betrag von 50000 M, zweimal 
e 25 000 M, dreimal je 20 000 M, dreimal je 10 000 M, 
einnital 5000 Muund sechsmal 1000 M. Der Herkunft 
iach beschränken sich die Stifter nicht auf Reichsdeutsche, 
ondern setzen sich auch aus Angehörigen des benachbarten 
Desterreich zusammen. Auch der Nüurnberger Lokalpatriotismus 
mt eine aanze Reihe von ltattlichen Beiträgen gezeichnet 
Theater, Uunst und Wissenschaft. 
.Ven den VBühnen. Die Generaldirektion der Hoftheater 
zu Dresden beabsichtigt zur Feier des 100. Geburtstages 
Richard Wagners den gesamten „Rin gses Nibelungen“ 
pon Grund aus neu einzustudierenden und auch in einem ganz neuen 
dekorativen Gewande vorzuführen. — Eugen d'Alberts 
neueste komische Oper „Die verschenkte Frau“ wird in 
Wien unter Direktor Gregors Leilung in der nächsten Spielzeit 
ihre Uraufführung erleben. — In der Oper des Théatre de 
la Monnaie in Brüssel wurde das Oratorium von Hector 
Berlioz „Des Heilands Kindheit“ gegeben. Diese 
Trilogie wurde zum ersten Male mit szenischer Anordnung 
nach der Art der Schattenspiele vorgeführt. Die Bühne war 
nämlich geteilt, um die Aufsührung durch lebende Bilder zu 
unlerstützen. — Generalintendant Graf Hülsen-Haeseler 
ist schon jetzt in Wiesbaden eingetroffen, um die Vorbe— 
reitungen zu den Kaiservorstellungen im Mai und die gesamten 
Proben zu leiten. — Das Berliner Kgl. Schauspielhaus bringt 
in dieser Spielzeit noch einen Zyklus der Shakespeare4 
schen Königsdramen, einen Wildenbruch⸗Zuyklus 
und einen Lustspiel-Zyllus. — Der Koönigsberger Siadt- 
theater⸗Direltor Sofrat Varena deging Donneriag ben 
5. April sein 50jähriges Buhnenjubilaäum— 
Doe Verliner Komosche Oper. Wie ein Berliner Mittags⸗ 
blatt mitteilt, dürfte nunmehr der. Direktor Philip nach der 
Lösung seiner Verbindung mit Direktot Bendiner in Bälde 
dio Konzession für die Fortführung der Komischen 
Oper erhalten. Der neue Pächter darfte programmahßig 
am 1. Juli das Haus übernehmen tdnnen,— 
Künstlernachr ichten. Fritz Bischoff, ser beliebte SHel. 
dentenor der Winterspielzeit 1906/07 des Stadttheaterprovi⸗ 
ariums unter der Direktion Viarkowski. ist 3. 3t. Mitglied des 
Dusseldorfer Stadttheaters. Gelegentlich einer Neuaufführung 
don „Tristan und Isolde“ schreibt der Berichterstatter der 
Köln. Ztg. über ihn: „Eine sehr tüchtige Leistung bot ferner 
Fritz Bischoff, dessen Tristan darstellerisch wie gesanglich schon 
ehr gewonnen hat.“ — Margarethe Kahler, unsere 
oorjährige treffliche und bisher nicht ersetzte Hochdramatische, 
. Zt. Mitglied des Barmer Stadttheaters, hat kürzlich als 
Brünnhilde in der „, Götterdämmerung“ dortselbst einen großen 
Erfolg davongetragen. 
Aus den Konzertsälen. Hofkapelmeister Richard Hagel s 
2epziger Philharmonischer Chor veranstaltete zum Besten 
der Richard-Wagner-Stipendienstiftung unter Mitwirkung 
jervorragender Solisten (Preuse-Matzenauer, Rüsche⸗Endorf, 
Troitzsch Klinghammer) eine würdige Aufführung von 
2dtiszts Legende von der heiligen Elisabeth, 
der eine überausverkaufte Generalprobe zu volks tũmlichen 
Preisen voraufaing. — Max Regers Cellosonate, Op. 116, 
rachten Leonid Kreutzer und Julius Klengel zur Leipziger 
Erstaufführung. — Ein großer achtstimmiger Männerchor: 
„Früäühling und Frauen“ von Franz Mikorey wurde 
n Dessau in einem Konzeri des Leipziger Lehrer Gefang- 
bereins unter Prof. Hans Sitts Leitung mit grohem Erfoid 
sur Uraufführung gebracht. 
Gabriele de Annunzio hat seinem Florentiner Rechtsanwalt 
wus Paris fünfzigtausend Lire zur Bezahlung seiner 
sᷣlaubiger gesandt. Er käandigte telegraphisch die Sendung 
des bedana an, so daß die Versteigerung suspendiert 
wurde. 
Gräfn Tolstor unter Anllage. Die Witwe Leo Tolstois 
rklärte einem Mitarbeiter der Moskauischen 3tg., lie füͤhle 
ich aäͤußerst deprimiert wegen eines gerichtlichen Verfahrens, 
das gegen sie schwebt. Gegen die Gräfin ik Antlage
	        
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