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sonnabend, den 8. April 1911.
Ausgabe A-
Morgen⸗Blatt KRr. 180.
Tagesbericht.
Lübeck, 8. April.
Veteranenfonds.
Der anläßlich der 40. Wiederlehr des Tages der Schlacht
sei Loigny gesammelte Veteranensonds hat dank der Opfer⸗
willigkeit unserer Mitbürger im ganzen die ansehnliche Höhe
von vund 10700 Meerreicht. Der größte Teil dieser Summe ist
seiner Zweckbestimmung gemäß an bedürftige ehemalige Kriegs⸗
keilnehmer verteilt worden. Nur ein Betrag von etwa 1000 M
isst fur Fälle dringendster Not zurückgestellt. Bei der ersten
Hauptverteilung vor Weihnachten 1910 wurden 210 Veteranen
mit einem Gesamtbetrage von 5420 M unterstützt, während bei der
zunmehr beendigten letzten groben Verteilung 180 Veteranen
mt einer Gesamtunterstützungssumme von 3160 M berüchsichtigt
verden konnten. Die den Veteranen zugewendeten Unter⸗
tützungen schwanken, entsprechend dem Bedürftigkeitsgrade,
wischen 10 und 60 M.
Einem wiederholt ausgesprochenen Wunsche entsprechend, hat
der Gesamtausschuß etwa 70 Witwen ehemaliger Kriegsteilnehmer
nit Unterstützungen von je 15 Mubedacht. Es darf hierbei be⸗
nerkt werden, daß es bei den geringen noch zur Verfügung stehen⸗
den Mitteln nicht möglich war über den Kreis der Bedürftig—
ken hinauszugehen.
——
Jackh Johnson den Weißen Jim Jeffries, den bisherigen Boxer⸗
Weltmeister, besiegt hätte. Dem Einwohner der Vereinigten
ztaaten galt dieser Sieg als eine Schande für die weiße Rasse.
as ist nämlich das glänzende Resultat des seinerzeit hauptsäch⸗
sch wegen der Negeremanzipation ausgebrochenen entsetzlichen
Zezessionskrieges, der die Suͤdstaaten an den Rand des Ruins
rachte, daß nicht nur der Neger. sondern jeder, in dessen Adern
mur ein Tropfen schwarzen Blutes rinnt, dem Nordamerikaner
och heute als Bürger zweiter Klasse gilt. Die ausgezeichnet
inktionierenden Films führen' nun nicht nur den eigentlichen
dampf mit seinen aufregenden Momenten, sondern auch alle
gorbereitungen dazu in dem kleinen Städtchen Rano, das als
Irena diente, und die leidenschaftlich bewegten Zuschauer vor.
Man sieht z. B. das Training der beiden Kämpen und den Auf⸗
au der gewaltigen, in wenigen Tagen von 3000 Arbeitern für
O 000 Zuschauer errichteten Arena. Wer sich für amerikanisches
ßolksleben und seinen Nationalsport interessiert, der besuche die
eichhaltige Bilderserie im Biophontheater
b. Stadttheater. Aus der Theaterkanzlei ichreibt man
ins: HSeute: Neueinstudiert: „Othello“, große Oper von G.
Berdi mit Alois Pennarini a. G. — Morgen (3 Uhr): „Die
istige Witwe“. — Sonntag (7* Uhr): Letztes Gastspiel Eva
on der Osten: „Carmen“. — Montag: Neueinstudiert:
hᷣbethes, Faust“. J. Abend. („Zueignung“, „Vorspiel auf dem
heater“, „Prolog im Himmel“ und der Tragödie „Faust“ bis
inschließlich ‚„Auerbachs Keller“.) Das gewaltige Werk ist in
Abende eingeteilt. Die beiden anderen Abende folgen im
raufe der nächsten Woche.
b. Stadthallentheater. Aus der Theaterkanzlei schreibt
man uns: Morgen, abds. 75 Uhr: „Thalea Bronkema“.
b. Aufstieg des Ballons „Lübeck“. Bei günstiger Witterung
vbird der Ballon „Lübeck“ des Lübecker Vereins für Luftschiff—
ahrt Sonntag vom gewohnten Aufstiegplatz einen Aufstieg,
oraussichtlich gegen 10 Uhr vormittags, unternehmen.
b. Palmsonntags-Konzert. Programme zu dem am Palm—
onntage in der SteMarien-Kirche stattfindenden geistlichen Kon—
ert sind schon jetzt bei F. M. Kaibel zu entaehmen Anfong
üntlich 6 Ahr
l
—
hier zugezogenes Chepaar namens Schulte und verschwand
dann. — Die Zinsen des Hans Lorenz Renktschen
Vermächtnisses, 45000 M, wurden zu Stipendien für
Schüler, zur Beschaffung von zwei Ruderbooten sowie zur
Ergänzung der Geräte des chemischen Laboratoriums der
Höheren Lehranstalt verwandt.
Neumünster, 8. April. Eine Veteranenbei—
hilfe von je 50 Muwill die Stadtverwaltung alliährlich den
bedürftigen Kriegsteilnehmern von 1848. 1864 und 1870/71
zahlen.
Segeberg, 8. April. Seinen Verletzungen er—
legen ist der verunglückte Schaffner Johnsen, der zwischen einem
hüterwagen und der Laderampe eingeklemmt wurde.
Oldesloe, 8. April. Die Lebensgeschichte des
zustizrats Dr. Friedrich August Lorentzen, eines alten
Ildesloers, ist kürzlich erschienen. Kein zweiter Mann hat
emals eine größere Rolle in unserer Stadt gespielt und größeres
ür Oldesloe geleistet, als Lorentzen. Er ist, so schreibt der
Dldesl. Landbote, nicht nur der alleinige Gründer des Sol⸗,
Vtoor- und Schwefelbades, er hat auch viele Jahre lang,
zesonders in der Glanzzeit des Bades, dasselbe ehrenamtlich
zeleitet, er hat 1830 die ersten und einzigen hollteinischen
zferderennen nach Oldesloe gebracht, er war über 30 Jahre
Iberinspektor der Saline und der einzige, der Ueberschüsse
araus zu erzielen vermochte, er hat die Schwefelquelle ent—
zeckt, er hat das Vrojekt einer Kanalverbindung der Ostsee
it Hamburg über Oldesloe und eines Kanals Kiel-Schwentine⸗
Blön⸗Oldesloe ausgearbeitet und verteidigt, er war Rats—
zerwandter und hat an dem Aufblühen der Stadt nach dem
zroßen Brande von 1798 den größten Anteil, er hat nach
ꝛem Brande die größte und in ihrer Einrichtung merkwürdigste
Ivpotheke des Landes gebaut, er ist neben dem Prokurator
karstens der tätige Mitbegründer unserer Syar- und Veihkasse.
Im Dienste für das Allgemeinwohl, als Abgeordneter in der
dierten holsteinischen Ständeversammlung zu Oldesloe, die er
noch als Alterspräsident eröffnete, ist er am 17. Sepf 1842
in den Sielen gestorben.
Burg a. F. 8. April. Wegen Errichtung eines
Schießstandes schweben in Petersdorf zurzeit Verhand—
lungen. Die Schaffung eines Sport- und Spielplatzes für
die Jugend, zu dem die Regierung einen Teil des Paitorat—
landes gegen eine jährliche Veraütung hergebhen wird, wurde
beschlossen.
Cckernförde, 8. April. Der Bau eines
Erinnerungsturmes zu Ehren und zum Andenken der
schleswig-holsteinischen Erhebung von 1848 auf dem Mühlen—
berge hierielbst wird hier aus vatriotischen Kreisen angeregt.
Gardisten⸗Appell 1912 in Lübeck.
S Der Verein ehemaliger Kameraden des
ßardekorps hielt Donnerstag eine gut besuchte Versamm—
ung ab. Aufgenommen wurde ein Kamerad vom 3. Garderegi—
nent zu Fuß. Es wurde beschlossen, den nächstjährigen Kaisers—
neburtstag im Turnerheim zu feiern. Der Vorsitzende teilte
nit, daß für einen Gardeappell im nächsten Jahre als
Festort Lübeck von der am letzten Sonntag in Altona
agenden „Vereinigung der Gardevereine Nordwestdeutschlands,
ifassend die Provinz Hannover, Schleswig-Holstein, beide
Mecklenburg, Oldenburg, und die freien Städte Lübeck, Ham⸗
„urg und Bremen, für zu veranstaltende Gardistenapelle“ unter
»em Vorsitz des Herrn Brauereibesitzers Jacobsen (Kiel) ge—
vählt worden ist. Bremen und Lübeckhatten sich als Festorte
nemeldet. Herr Nissen, als Vertreter Lübedss, dankte der Ver—
lammlung für das ehrende Vertrauen und versprach den
auswärtigen Kameraden, daß der Lübecker Gardeverein es sich
zur vornehmsten Pflicht machen werde, ihnen den Aufenthalt in
—AD —
talten. Daͤe Vorbereitungen werden schon in allernächster
zeit in Angriff genommen werden. Bemerkt sei noch, daß
ie bisherigen Gardistenappelle in Norddeutschland stets sich
des Besuches des Kaisers zu erfreuen hatten, so daß die
egründete Hoffnung besteht, daß der Kaiser auch im nächsten
Jahre den hiesigen Gardeappell mit seinem Besuche beehrt, zu⸗
nal geplant ist, den Appell zur Zeit derTravemünder
Regattatggelstattfinden zu lassen.
GC. Travemünde. 8. April. Kanalisationsarbei—
en. Die im Herbst von dem Gemeinderat beschlossene Neu—
nlage einer Sielleitung in der Vorderreihe wird jetzt durch—
eführt und wird in kurzer Zeit beendet sein. Die alten Stein—
jiele der Vorderreihe, welche eben unterhalb der Böschung in die
krave mündeten, zum Teil schon bei mittlerem Wasserstand
reilagen und besonders an heißen Sommertagen üble Dünste
rzeugten, kommen in Zukunft ganz in Fortfall, weil die An—
ieger ausnahmslos Anschluß nehmen. — Sturmschäden.
Nehrere hiesige Fischer, die durch die Nordoststürme schweren
5chaden an ihren Reusen erlitten haben, richteten durch den
Lübecker Fischereiverein ein Gesuch an den Sesfischereiverein in
Berlin, um eine Unterstützung zur Wiederherstellung ihrer Ge—
räte zu erlangen. Der Schaden an einzelnen Reusen soll bis
zu 1200 Mubetragen
— — —
Großherzogtum Oldenbnteg, Fürstentum Lübed.
O Gleschendorf, 8. April. Der VBerband der
Gartenbauvereine des Fürstentums hielt hier am Mitt—
woch seine Delegiertenversammlung ab, in der vom Vorsitzen—
den Bericht über die Vorarbeiten für die Ausstellung im
September erstattet wurde. Von der Landwirtschaftskammer
wurden 200 M, vom Vorstand des Landesverbandes 300 M.,
»om Landesvorstand ein Ehrenpreis sowie von den Einzel—
»ercinen verschiedene Ehrenpreise beigesteuert. Hofgärtner Lüth—
Sutin hielt darauf einen Vortrag über die Aufgaben und
ziele der Gartenbauvereine. Die Einnahme betrug 300,81 M.
die Ausgabe 251,32 M. die ausscheidenden Mitglieder de—
Vorstandes, Rentier Schuldt-Gleschendorf und Rendant Prieß—
Abrensbök. wurden einstimmig wiedergemäsilt
Die Einnahmen an Staatssteuern und Abgaben be—
rugen vom 1. April 1910 bis 31. März d. J. 5 468 424 M
9 Pfg. 1095 333,66 Memehr als im Jahre 1910. (Siehe
Zzusammenstellung im amtlichen Teil dieses Blattes.)
*Katharineum zu Lübeck. Der Bericht über das 380.
Z3chuljahr (Ostern 1910 bis Ostern 1911) gedenkt zunächst der im
daufe des Jahres verstorbenen Lehrer Professor Dr. Ernst
Schmidt und Professor Dr. Max Hoffmann und widmet ihnen
hrende Nachrufe. Es folgen dann weitere Mitteilungen über
das Lehrerkollegium, den Gesundheitszustand unter den Schü—
ern, Schulfestlichkeiten und Schulausflüge sowie Turnen, Ju—
gendspiele und Rudern. Als wissenschaftliche Beilage enthält
der Bericht „die Schulordnungen des Katharineums von 1531
his 1891“ von Herrn Oberlehrer Werner Dedekind.
*Durch den Arbeitsnachweis des Arbeitgeberverbandes
sir das Malergewerbe, Wahmstraße 61, wurden im Monat
März dieses Jahres 83 Personen in Arbeit gestellt. Hiervon
waren 36 Fremde, alle übrigen waren schon in Lübed wohnhaft.
Vom Arbeitsnachweis des Arbeitgeberverbandes für das
Baugewerbe zu Lübeck wurden im Monat März d. J. 143
VPersonen in Arbeit gestellt. Hiervon befanden sich im Alter von
inter 21 Jahren 16 Personen, von 21-30 Jahren
38 Personen, von 31-40 Jahren 34 Personen
aon 41 -50 Jahren 26 Personen, von 51 -260 Jahren
8 Personen, von 61270 Jahren 2 Personen. Alle Eingestellten
wohnten schon längere Zeit hier in Lüheck oder in dessen
nächster Umgegend.
WDie Lübecker Ruder-Geselischaft von 1885 hielt Donners⸗
ag abend eine außerordentliche Mitgliederversammlung im
Boothause ab. Die beiden Punkte der Tagesordnung 1. Be—
villigung von Mitteln für die Anschaffung einer Tainingsbar—
asse und Verwendung des Reservefonds für diesen Zweck,
2. Abänderung des 8 11 der Satzungen, Beiträge betreffend,
vurden einstimmig angenommen. Der Reservefonds, welcher
n diesem Jahre die Höhe von ca. 3000 Meäerreicht, wird zur
Anschaffung einer Trainingbarkasse verwandt und es sind Ver—
jandlungen mit Lieferanten bereits eingeleitet, um das Boot
noch für das diesjährige Training rechtzeitig zu erhalten. Um
en Reservefonds möglichst schnell wieder auf eine angemessene
dohe zu bringen und um die Mehrausgaben zu deden, welche
ich durch den vergröherten Ruderbetrieb, Erbauung eines
Schulerboothauses und anderes ergeben, wurde der Beitrag
rur ausübende Mitglieder von 36 M auf 42 M, für Mitglieder
unter 21 Jahren von 18 Meauf 21 Muserhöht, dagegen ist der
Beitrag für auswärtige ausübende Mitglieder und Studenten
nuf 10 Meuherabgesetzt uld Mitglieder, welche einem hum
Deutschen Ruderverband gehbrenden Verein oder einem Schuler
verein als Ruderer angehört haben, sind vom Eintrittsgelb de⸗
reit. Ein im vorigen Jahre bei Deutsch gebauter Do ppel⸗
weier hat sich als ein außerordentlich begquemes Tourenboot
»ewährt und ist in der Hauptsache von den älteren Mitgliedern
venutzt worden. Ein zweites Boot gleicher Art wird in diesem
Jahre angeschafft werden.
SDer Welt⸗Champion⸗ Boxerkampf im Biophontheater.
Es ist wohl noch allgemein erinnerlich, welche furchibare Wun den
Tanchlchmitts amerikaner erariff bei der Machricht, daß der Neger
Hansestadte.
Hamburg, 8. April. Eine Hehlergesellschaft.
Anter der Anklage der Hehlerei standen Ewerführertage—
öhner Günther, Arbeiter Feindt, Arbeiter Roka, Arbeiter
Meyer, die bereits bestraft sind, vor dem Landgericht.
ßon dem Speicher der Transport-A.G. am Grünen Deich
ourden in der Nacht zum 16. Sept. 1910 von der Wasser—⸗
ite 17 Blöcke Zinn im Werte von etwa 3000 Muge—
tohlen und von den Dieben hinter einem Knick auf einem
jelde bei Schiffbeck verstekt. Die Angeklagten boten die
zinnblöcke einem Händler zum Kauf an, der sich aber
rit der Polizei in Verbindung setzte. Unter der Maske
ines Kupferschmiedemeisters trat dann ein Kriminalbeamter
Als Käufer auf und bestellte die Verkäufer nach einer'
Virtschaft in Horn. Dort fanden sich dann auch die
Ingeklagten mit den Zinnblöcken ein und wurden nun in
jaft genommen. Das Gericht verurteilte G. zu 6 Monaten,
5f. und M. zu je 1 Jahr Gefänanis. R. z4u 18 Monaten
zuchthaus.
Bergedorf, 8. April. Vom Eisenbahnzug tot—
refahren. Die Witwe Lethje geriet auf dem Bahnhof Börn—
en beim Einsteigen in einen schon in Bewegung befindlichen
zug unter die Räder und wurde überfahren. Der Körper der
Anglücklichen wurde vollständig zermalmt. Sie wurde leblos
ervorgezogen.
Cuxchaven, 8. April. Drei Fischdampfer hat die
(uxhavener Hochseefischerei A.G. in Auftrag gegeben, zwei bei
5. Seebed A.G. in Geestemünde und einen bei H. C. Stülcen
Sohn in Hambura: sie sollen im September zur Ablieferunq
gelangen
Lauenburg.
2Mölln, 7. April. Verpachtung des 1. Be—
zirks der Gemeindejagd. Es wurden folgende
Höchstgebote abgegeben: Kaufmann Holz 1160 M, Brauerei—
»esttzer Wächter 11560. Muund Meiereibesitzer Evers 1140
M. Bislang war der Bezirk für 1500 Muverpachtet.
Ueber den Zuschlag soll in 14 Tagen beschlossen werden.
— Der Verein „Motor-Luftschiffahrt in der
stordmark“ veranstaltete Donnerstag abend im Kolosseum
»nen Lichtbilder-Abend, zu dem Marine-Ingenieur Becker—⸗
Flensburg. den erläuternden Vortrag hielt. Er forderte
unächst zur Gründung einer Ortsgruppe auf. Da hier
cchon eine große Zahl von Einzelmitgliedern des Vereins
ind, so wird es wohl demnächst zur Gründung einer
Ortsgruppe kommen. — In der kaufmännischen
und gewerblichen Fortbildungsschule fand Don—
nerstag die Schlußprüfung statt. Die Zeichnungen und
schriftlichen Arbeiten der Schüler waren ausgelegt. Vier
Lehrlinge erhielten Vrämien in Gestalt von Svarkassen⸗
hüchern.
Friedrichsruh, 8. April. Ein neuer Pfarrbezirt
Aumühle ist vor kurzem gegründet worden, zu dem auch
Friedrichsruh gehört. Eine Kirche existiert aber noch nicht,
veshalb die Gottesdienste bisher in dem Saal eines Hotels
abgehalten werden mußten. Jetzt hat die Fürstin Bismarck ea
gestattet, daß die gottesdienstlichen Handlungen regelmäßig in
dem Mausoleum der fürstlichen Familie abqgehalten werden
nürfen
Schleswig⸗Holstein.
Kiel, 8. April. Ein Gedenkstein mit einem Relief—
ild ist bei den Abbruchsarbeiten im Hause Holstenstraße 17
vieder aufgefunden worden. Der bisher von Tapeten
»erdeckte Stein mißt in der Höhe 1,80 m, in der Breite 67 cm
eind hat nach einem aufgefundenen Zettel früher an anderer
telle des Hauses gestanden. In der oberen Hälfte des
teines sieht man einen knienden Ritter, der den Blidk andachts⸗
»oll zu dem gekreuzigten Jesus gewendet hat. In dem unteren
jelde stehen der Name des Herzogs Johann von Rankau und
die Jahreszahl 1565.
Kiel, 8. April Wie ungesund die Bautätigkeit
und Grundstüfsspekulation in den guten Jahren nach
ber Annahme des Flottengesetzes gewesen ist, ergibt sich daraus,
»aß in dem Jahrviert 1903 bis 1906 54 Zwangsversteige⸗
ungen stattfanden. Diese Zahl vermehrte sich indes in dem
olgenden Jahrviert von 1807 bis 1910 auf das Fünffache.
ks kamen 268 Grundstücke unter den Hammer; rechnet man
ie eingemeindeten Vororte hinzu, dann sind es sogar 338 ge⸗
vesen. Der wilden Spekulation folgte eine Zeit wirtschaft⸗
ichen Rückganges und die geschäftlichen Aulammenbrüche nahmen
uheimlich zu.
Neumuünster, 8. April. Gestohlen wurden in einem
iefigen Hotel für mehrere hundert Mark Silbersachen. sowie
Weikwaren — Groke 325[;pII«r— vernbt —4
Großherzogtümer Vleclenburg.
Schwerin, 8. April. Der Serzog Ernst von
Sachsen⸗Altenburg traf hier Donnerstag ein und ge—
leitete seinen verstorbenen Oberforstmeister und Oberjägermeistel
Ernst August v. Müller zur lekten Ruheltätte auf dem hiefioen
Friedhof.
ss Grevesmühlen, 8. April. Den medl. Schul⸗
dienst gekündigt zu Michgelis d. J. hat Lehrer Ehlert,
Tramm. — Der Geburtstagdes Großherzogs wirl
»ier durch ein Festessen und einen Ball des Kriegervereins
jefeiert. Die Schulen begingen schon vorgestern den Tag
durch Klassenfeiern. Ebenfalls feierten die Kriegerve reine
zu Diedrichshagen, Mummendorf und Hohen⸗Schönberg durd
Kommers, theatralische Aufführungen oder Ball.
Grevesmählen, 8. April. Der Großhersog
verlieh Stadtsekretär Bergmann das Verdienstkreuz in Gold
des Hausordens der Wendischen Krone, und dem Forstarbeiter
Kähler in Roggendorf die Verdienstmedaille in Bronze.
Rehna, 8. April. Den Geburtstag des Grob⸗—
herzogs feierte der Krieger- und Militärverein am Freitad
durch Unsprache und NMalf