haben am 6. April in Kiel in Dienst gestellt. ReP.⸗D. „Send⸗
itz“ mit dem Ablösungstransport für „Cormoran“ ist auf der
Ausreise am 7. April in Sydney eingetroffen.
Kiel, 7. April. Die Schulkreuzer haben Befehl er—⸗
halten, ihre neunmonatige Auslandsreise mit den
euen Seekadetten und Schiffsjungen Anfang Juni anzutreten.
die „Vine ta“ und die „ßanfa“ gehen nach dem Mittel⸗
neer und fahren bis Alexandrien. Die „Hertha“ mit dem
Prinzen Franz Joseph von Hohenzollern und die „Viktoric
Louise“ mit dem Prinzen von Arenberg begeben sich nach
Westindien und laufen Trinidad, Vera Cruz, Havana an. Die
Zeekadetten und Schiffsjiungen schiffen sich im Mai an Bord
zer Schulkreuzer ein.
Neueste Kachrichten und Telegramme.
Der Kronprinzenbeuch in Italien.
W. Rom, 7. April. Nach der Besichtigung des zweiten
Hrenadierregiments begaben sich der König und der deutsche
Kronprinz in strömendem Regen zur Piazetta Santa Croce,
vo sie die Parade über ein Kavallerie- und ein Artillerie—
egiment abnahmen. Sie kehrten im Automobil nach dem
Zuirinal zurück. Das Publikum bereitete ihnen überall be—
geisterte Kundgebungen.
W. Rom, 7. April. Zu dem abends zu Ehren des deutschen
Kronprinzenpaares bei dem Botschafter v. Jagow stattfindenden
Diner sind geladen die Hofdamen der Königin, Gräfin Cam—
»ello, Fürstin Peterno, die Marquise Centurione und die Gräfin
Nignon, ferner Ministerpräsident Giolikti, der Minister des
Ueutzern San Giuliano, der Generalsekretär im Ministerium
»es Aeußern Bollati, der Minister des Königlichen Hauses Mat⸗
tiolo, Fürst und Fürstin Bülow, der bayerische Gesandte Frhr.
don der Tann, der italienische Ehrendienst, das Gefolge der
fronprinzlichen Herrschaften und die Damen und Herren der
Botschaft. Nach dem Diner findet eine Soiree statt.
Wt. Rom, 7. April. Der König und die Königin begaben
ich heute nachmittag mit dem deutschen Kronprinzenpaar im
dutomobil nach dem königlichen Schloß Castel Vorziano.
Die Silberhochzeit des württembergiichen Königspaares.
w*e Berlin, 7. April. Die Nordd. Allg. Itg. schreibt:
Das württembergische Königspaar feiert am 8. April seine
Zilber hocheit. Mit freudigem Empfinden begeht das schwä⸗—
dische Land das frohe Fest im Herrscherhause, das zugleich
n anderen Gauen des Vaterlandes warmen Anteil erweckt.
Reben König Wilheln, der oals Prinz 1870,71 mit ins Feld zog,
ind sich längst als hingebender Förderer der gedeihlichen
Entwidelung Württembergs auf allen Gebieten des öffentlichen
Lebens, der Kunst und Wissenschaft bewährte, ist die Königin
Charlette bestrebt, die Ausbildung des weiblichen Geschlechts
in Bahnen des wahren Nutzens für das ganze zu leiten und
in der Kranken- und Armenpflege als leuchtendes Vorbild
»oranzugehen. Dem hohen Paare, das nahezu 20 Jahre den
Thron ziert und die Liebe seines angestammten Volkes genießt,
gelten heute auch unsere ehrerbietigsten Glückwünsche. Möge
uuf ihm in langer beglückter Regierung stels der reiche Segen
uhen, der treuer Pflichterfüllung beschieden ist.
Der Termin der Reichstagswahlen.
W. Berlin, 7. April. Gegenüber der Meldung, daß sich
der zuständige Bundesratsgusschuß einstimmig für die Anberau—
nung der Reichstagswahlen im Oktober ausgesprochen habe,
wird mitgeteilt, daß diese Nachricht der Begründungent—
hehrt. Es gibt einen hierfür zuständigen Bundesrat schon
zeshalb nicht, weil der Bundesrat für die Anberaumung der
Neichstagswahlen überhaupt nicht zuständig ist, sondern lediglich
er Kaifer. Die endgültige Entscheidung über eine etwaige
Zerbstlefssion des Reichstages und über den Zeitpunkt der Neu—
wahlen wird zwischen Ostern und Pfingsten getroffen werden.
Verliu, 7. April. Die Meldung eines hiesigen Blottes
iber den Termin der Reichstagswahlen wird in politischen
treisen als unzutreffend bezeichnet.
Neue Bestinemungen über die Quaranläne.
vet. Berlin, 7. April. Der Bundesrat nahm in sei—
ier letzten Sitzung neue Bestimmungen über die Quarantäne
eewärts eingehenden Viehes an. Die jetzt vorgeschriebene
Tuberkulinprobe, die sowohl vom veterinärpolizeilichen Stand⸗
vunlte als unzuverlässig, wie auch im Interesse der Fleisch-
»ersorgung Deutschlands als Erschwerung und Belastung der
xinfuhr vielfach angefochten wurde, soll vom 1. Juli 1911
ib wegfallen und durch eine klinische Untersuchung ersetzt werden.
zei der Beratung der Vorlage wurde im Namen der preubi—
chen Regierung erklärt, daß sie beschlossen habe, unter ge—
viisen Voraussetzungen eine staatliche Quarantäneanftalt in Sabß⸗
nitz einzurichten, über die nach den geltenden Bestimmungen
rich schwedisches und norwegisches Vieh würde eingehen können.
Zum Dolumentendiebstahl in Frankreich.
W. Naris, 7. April. Ueber den Dodumentendiebstahl mel—
en die Blätter weiter, daß das Londoner Auswärtige Amt
m Winter 1909,10 einen Brief aus Paris erhielt, in dem eine
Abschrift gewisser vertraulicher Schriststücke des framzösischen
Ministeriums des Aeußern angeboten wurde. Das Joreign
Office habe das Anerbieten weiter nicht beachtet. Trotzdem
habe es aber aus derselben Quelle Mitteilungen erhalten,
deren Richtigkeit durch antliche Berichte bestätzgt wurde. Nach
übereinstimmenden Meldungen nimmt man hier an, daß der vor
»iniger Zeit in einemn Londoner Abendblatt verösffentlichte angeb⸗
siche Wortlaut der in Votsdam getroffenen deutsch-russischen
Vereinbarungen von Maimon berrührte, den dieser von seinem
Zelfershelfer Rouet erhielt. Zu derselben Zeit wurden einem
inderen englischen Blatte vertrauliche Mitteilungen aus dem
französischen Ministerium des Acußern angeboten. Die Her⸗
ausgeber des Blattes verständigten jedoch den französischen
Botschafter Cambon, auf dessen Veranlassung Pichon eine Un—
tersuchung anordnete.
W. Paris, 7. Aprik. In unterrichteten Kreisen erzählt
man sich, Maimon sei es gewesen, der der Londoner Evening
Times Mitteilungen über die Potsdamer Zusammen-
funft zugehen ließ, die noch am gleichen Abend nach Paris
urücktelegraphiert wurden und die das Ministerium des Aeußern
beranlaßten, zu versichern, daß die Meldungen der Evening
dimes in allen Punkten richtig seien. Diese Indiskretion
habe damals einen regen Depeschenwechfel zwischen den Kabi—
tetten zur Folge gehabt.
Gleich nach der Verhaftung Maimons und Rouets waren in
deren Wohnungen zahlreiche Schriftstücke eingelaufen, die die
Polizei beschlagnahnite. Sie sollen sichere Beweise für den er—⸗
olgten Verrat enthalten. Maimon wie Rouet haben sich
vor dem Untersuchungsrichter zu einem Geständnis bequemt.
Das deutsch⸗rufsische Ablommen.
W. London, 7. April. Dem Standard wird aus Berlin
rtelegraphiert: Ich bin autorisiert zu erklären, daß die Ver⸗
zandlungen wegen eines Abkommens zwischen Deutschland und
Naklaud. die mit dem Zarenbesuch beim Kaiser in Potsdam be—
annen, erfolgreich zu Ende geführt sind. Das deutsch-russische
sbkommen ist jetzt komplett mit Ausnahme der Unterschriften.
lus Höflichkeit für den russischen Minister Ssasonow ist die
zjormalität der Unterzeichnung aufgeschoben worden, bis er
ieder soweit genesen ist, um die Dokumente zu unterschreiben.
Lord Salisburn und die Bagdadbahn.
London, 6. April. Im Oberhaus drückte Lord Salisbury
ezüglich der Bagdadbahn die Meinung aus, daß Großbritan—
ien den anderen Mächten gegenüber vielleicht eine schlechtere
gosition einnehme, aber es könnten gute Gründe für die
zolitik der Regierung vorliegen. Er mißgönne Deutschland den
erfolg nicht. Es sei sehr wichtig, daß jedem Lande die Ge—
egenheit geboten werde, seine Interessen zu fördern. Es sei
bichtig für Deutschland, diese Gelegenheit zu haben. Deutsch⸗
and glaube, daß es in der Vergangenheit nicht gut behandelt
jorden sei und daß es durch das Spiel der Diplomatie nicht
„ieselben Chancen gehabt habe wie andere Mächte. Wenn die
ritische Politik das Ergebnis haben sollte, dieses Gefühl zu
eseitigen, könne dieses von großem Vorteile für die Allgemein⸗
eit sein.
Die Türlei und die montenegrinische Neutralitüät.
V. Konftantinopel, 7. April. Infolge des Memorandums
er montenegrinischen Regierung gab die Pforte den türkischen
zotschaftern Instruktionen bezüglich der mündlichen Beantwor⸗
uing des Memorandums fur den Fall, daß das Memorandum
erücksichtigt werden sollte. Die Botschafter sollen betonen,
as Verfassungsregime schließe die Befreiung von Steuern und
nilitär dienst aus. Anstatt eine solche Vermittelung zugunsten
er Albanesen anzuregen, hätte Monienegro besser getan, die
zrenze für die Albanesen zu sperren und ihnen jede Unter—
tützung zu verweigern.
Maroelo.
wt. Paris, 7. April. Die Meldung der Kölnischen Z3tg.
us Madrid, Spanien und Frankreich beabsichtigen in aller—
ächster Zeit mit 30000 Mann in Marolko einzuschreiten,
„ird von dem Ministerium des Aeußern als unbegründet be—
eichnet.
Wt. Tanger, 7. April. Aus Fez wird unterm 3. April
emeldet: Die Lage ist unverändert. Die Mahalla gegen die
icherarda lagert in guter Ordnung in der Nähe von Tselfat
nd kann erst wieder marschieren, wenn der Regen aufhört.
lsus Meikes wird vom 13. März gemeldet, daß das Ge—
ucht, Abd⸗ul-⸗Asis sei zum Saltan ausgerufen, unbegründet sei.
Der Sandelsvertrag zußitren Javan und Amerika.
V. Totio, 7. April. In der öffentlichen Meinung herrscht
ie Ansicht vor, der Handelsvertrag mit Amerikta diene einseitig
em amerikanischen Interesse. Das Blatt Nitsch-Nitschi-Schin⸗
uun schreiht, der Vertrag sei für Japan entehrend, und for⸗
ert den Rücktritt des Kabinetts. Es tadelt den Minister des
leußern scharf. Die Führer der Saijukai⸗Partei sagen, die
degierung habe getan, was sie tun kdonnte.
Friedeasverhand lungen in Mexriko gescheitert.
W. Köoln, 7. April. Nach einer Meldung der Kölnischen
eitung aus San Antonio vom 7. April sind die Friedens—
erhandlungen in. El Paso nach 2astündigem, ununterbroche⸗
em Depeschenwechsel mit den Aufständischen in Chihuahua und
er Regierung Mexikos ergebnislos abgebrochen, weil der Re⸗
ellenführer Francisco Madero auf dem Rücktritt des Präsi—
enten Diaz besteht.
Zeppelins Flag nach Stuttgart.
Friedrichshafen, 7. April. Der Lenkballon „Ersatz Deut sch⸗
and“ ist unter Führung des Grafen Zeppelin heute früh
AUhr 20 Min. zur Fahrt nach Stuttgart aufgestiegen.
Ulm, 7. April. Das Luftschiff „Ersatz Deutschland“ über⸗
log um 11 Uhr in einer Höhe von 120 Mietern nahe an
em Münsterturm vorbei die Stadt. Der Ballon hat starken
hegenwind.
WV. Stutigart, 7. April. Das Luftschiff „Deutschland“ kam
egen 1284 Uhr von der Filder Hochebene her über dem Stutt⸗
arter Tal in Sicht und überflog, wie beabsichtigt, gegen
Uhr das königliche Residenzschloß, wobei Graf Zeppelin
mo Fallschirm eine Blumenspende für das Königspaar anläßlich
einer silbernen Hochzeit herabfallen ließ. Das Luftschiff nahm
ann die Richtung nach dem Neckartal und landete nach 1 Uhr
ir Vornahme des Passagierwechsels auf den Cannstätter Wiesen.
W. Canstatt, 7. April. Das Lufäcschiff „Deutschland“ ist
in 2 Uhr 40 Min. zur Fahrt nach Baden-Baden wieder aufge⸗
tiegen. Graf Zeppelin ist in Stuttgart verblieben.
Ft. Baden Baden, 7. April. Das Lustschiff „Deutsch—
and“ hat gegen 3354 Uhr Karlsruhe passiert und ist auf dem
tlugplatz zu Oos um 4 Uhr 10 Min. gelandet, ohne Baden⸗
zaden berührt zu haben. Zur Begrüßung hatte sich der Ober⸗
ürgermeister auf dem Landungssplatz eingefunden. In der
Hondel befanden sich zehn Passagiere.
Bürgermeister Trömel wieder anfgetauqcht.
Swinemünde, 7. April. Der vermißte Bürgermeister Trö—
iel⸗Usedom schrieb aus Paris an den Beigeordneten Mann, daß
tauf eiune ihm unerklärliche Weise dazu gekommen sei, in
e Welt hineinzufahren. Er bitte, bei der Regierung Urlaub
u erbitten und entschuldigt sein unmotiviertes Fortgehen mit
rankheit, hervorgerufen durch Ueberarbeitung.
Grubenbrand.
Wit. Scranton, 7. April. In der Bancrott-Mine der Scran⸗
oner Kohlengesellschaft ist Feuer ausgebrochen. 50 bis 75
zergleuten ist der Ausweg abgeschnitten. Ihre
zettung wird nach den hier eingetroffenen Nachrichten kaum
nöglich sein.
Zu dem Grubenbrande wird weiter gemeldet, daß bei dem
Jusbruch des Feuers, das sich vom Maschinenraume aus ver⸗
reitete, 300 Bergleute unter Tage beschäftigt waren. Infolge
»er herrschenden Verwirrung läht sich vorläufig nicht fest⸗
tellen, wievielen es gelungen ist, sich zu retten. Das Feuer
oütet in 750 Fuß Tiefe.
WV. Berlin, 7. April. Der Staatssekretär des Reichs⸗
naringamts trat einen etwa 20tägigen Urlaub an.
Wt. Berlin, 7. April. Zwischen Preußen und Anhalt
burde am 5. April ein Staatsvertrag wegen Herltellung einer
zisenbahn von Wiesenburg nach Roßlau abgeschlossen. Hier⸗
urch erhält die Hauptstadt von Anhalt. Dessau, die lang
rsehnte bessere Verbindung mit Berlin.
W. Jarotschin, 7. April. Bei der Landtagsersatzwahl für
en verstorbenen Abgeordneten v. Jazdzewski (cchter
Vahlkreis Posen) erhielt der Pole Kurzawski-Pakosch 379, der
deutsche Prinz zu Stolberg-⸗Wernigerode 160 Stimmen.
W. Patis, 7. April. Die Kammer beriet das vorher
urückgestellte Kapitel des Kriegsbudgets, das die schwar⸗
en Truppen in Afrika betrifft. Kriegsminister Berteaux er⸗
lärte, Versuche, die in Algier gemacht seien, hätten gute Er—
ebnisse gehabt und mühten fortgesetzt werden. Er hoffe.
om Finanzminister Zustimmung zu dem Gesetzentwurf zu er—
angen, der eine Vermehrung der schwarzen Truppen in Algie
im ein Bataillon noch in diesem Jahre vorsehe. Das Kapit—
ourde angenommen.
Wt. London, 7. April. Unterhaus. Die zweite Lesung
des Gesetzentwurfes zum Urheberschutz wurde angenommen
Sandelsminister Buxton führte aus, der Gesetzentwurf bezwecke
zas bestehende Gesetz für den Urheberschutz zu vereinfachen
u ergänzen und es in Einklang zu bringen mit den Abmachun—
jen der Berliner Konvention von 1908. Die Dauer des Ur—⸗
eberschutzes für Bücher ist festgesetzt auf Lebenszeit und fünfzig
Jahre nach dem Tode des Autors. In der Gesetzvorlage ist
rorgesehen, daß die vollen Privilegien, welche die englischen
lutoren sich erfreuen, auf diejenigen Länder ausgedehnt wer—
den können, die England entssprechende Vorteile einräumen
W. Verlin, 7. April. Der seit einigen Tagen herrschende
inhaltende Frost fügte der Landwirtschaft schweren Schaden zu.
ach bei der Ackerbaugesellschaft eingegangenen Nachrichten ist
nan in vielen Gegenden Frankreichs an der Aussaat verhindert.
die in Weinbergen und Obstgärten angerichteten Schäden sind
ils sehr ernst bezeichnet. Namentlich in Südfrankreich wird die
IRbsternte als zum großen Teil verloren angesehen.
Wit. Samburg, 7. April. In der Klagesache der Deutschen
dakuum Oil Company gegen den Redalteur Hildebrandt vom
zamburger Fremdenblatt, die seinerzeit großes Aufsehen er—
egte, kam heute vor dem Schöffengericht ein Vergleich zustande.
V. Magdebrrg, 7. April. Der 16järige Realschüler Vech—
tein verließ gestern die elterliche Wohnung, um sein Schul—
eugnis zu holen, kehrte aber nicht dorthin zurück. Pechstein
var nicht versetzt.
W. Aachen, 7. April. In der Kohlheide erschoß ein
Irbeiter infolge eines Streites seine künftige Schwiegermutter,
eine Braut und sich selbst.
Wt. Haag, 7. April, Amtlich. Gestern ereigneten sich auf
Java sieben Erkrankungen und ein Todesfall an der
dest.
W. Paris, 7. April. Nach einer Blättermeldung wurde
egen den Bürgermeister von Soudeille, der eine der dortigen
dirche gehörende Büste des heiligen Martin zugunsten der
zemeinde an einen Antiquilätenhändler verkauft haben soll,
ine gerichtliche Untersuchung eingeleitet. Die Büste soll zu einem
rehr hohen Preise an VPierpont Morgan verkauft worden sein.
W. Bayonne, 7. April. Gestern nachmittag wollten aus—
ändige Dodarbeiter Arbeitswillige ver- indern, die Arbeit wieder
ruszunehmen. Husaren und Gendarmen versuchten sie zu ver—
reiben. Es kam zu einem argen Handgemenge, wobei mehrere
usständige schwer verlezt wurden. Auch einige Gendarmen
und Soldaten wurden durch Steinwürfe und Stodhiebe ver—
etzt.
Wt. Nantes, 7. April. Die ausständigen Docldarbeiter
zaben beschlossen, die Arbeit wieder aufzunehmen.
WV. Madrid, 7. April. Ein von San Sebastian kommen⸗
zer Zug ist in der Nähe von Oloza Guitas mit einem Sonderzuge
usammengestoßen, welcher portuglesische Touristen nach Frank—
eich beförderte. Die Zahl der Verletzten ist unbelannt. Die
herbindungen sind durch Schneefall unterbrochen.
Wit. Madrid, 7. April. An der Küste herrschen hef—
ige Stürme. Eine Fischerbarke ist gescheitert, wobei 12
zersonen ertranken. Es werden auch andere Schiffbrüche ne—
neldet.
V. Londou, 7. April. Der Dampfer „George Washing⸗
on“ des Norddeutschen Lloyd meldete bei seiner Ankunft in
Zlymouth, vor drei Tagen sei ein amerikanischer Passagier
J. Klasse wahnsinnig geworden. Er habe erklärt, er werde
on Abgesandten der Schwarzen Hand verfolgt. Als ihn der
Iysistenzarzt nach dem Hospital führte, habe er diesen ange—
riffen und ihm einen Stich in den Rücken verjetzt, der die
dunge durchbohrte. Der Zustand des Arztes ist noch ernst.
Wit. London, 7. April. Das Reutersche Bureau meldet
ruus Bagdad: Das britische Konsulat in Kermanshah wurde
»on Räubern überfallen. Eme Person ist getötet und
zas im Konsulat vorhandene Geld geraubt.
W. Serg;ewo, 7. April. Infolge des Setzerausstandes
ersügten die Herausgeber der Zeitungen die Aussperrung
ꝛes Personals. Die Blätter erscheinen nicht.
Wit. Tolio, 7. April. Ein nach Naga'aki gehender Schnell—⸗
ug entgleiste. 45 Personen wurden verletzt, drei Japaner
rlitlen tödliche Verwundungen.
W. Newyort, 7. April. Die wiederholten gestrigen, zu
»tzt um 1 Uhr nachts unternommenen Versuche, den Damofet
Prinzeß Irene“ abzuschleppen, miblangen. Der Dampfer ist
icht gefährdet. Kutter, Schleppomnpfer und Rettungsboote be—⸗
inden sich bei demselben. Der Wind ist frisch, der Seegang ge—
näßigt. Es ist beabsichtigt, die Passagiere durch den Dampfer
Prinz Friedrich Wilhelm“ abholen zu lassen, der sich im Do;
on Hoboken befindet.
Luftschiffahrt.
Der deutsche Rundislug. Nordhausen, 7. April. De—
zorstand der Ortsgruppe Nordhausen des sächsisch⸗thüringischen
zereins für Luftschiffahrt erklärte sich aus nationalen Grün
en bereit, seinen geplanten Ueberharzflug in dem
eutschen Rundflug 1911 mit dem B. Z.Preis der
rüfte aufgehen zu lassen. Der Vorstand beschloß ferner, einen
ẽtappenpreis von mindestens 15 070 Mizur Verfügung ?2u stellen
Prinz Seinrich umnd die Militärflieger. Aus Anlaß der
nit militärischer Promptheit zu Ende geführten großen Luft⸗
eise im Aeroplan, über die wir ausführlich berichteten, har
Zrinz Heintich von Preuhßen jetzt dem Leutnant Macenthun und
em Oberleutnant Erler, die, wie erinnerlich, einen Albatros—
zweidecker von Döberitz nach Hamburg, Bremen, Hannove
ind nach Döberitz zurückgeführt haben, in einem Telegramm
eine Anerkennung für ihre außerordentliche Leistung ausa—
prochen.
Sprechsaal.
Far den Inhalt dieser Rubrit übernimmt die Redattto
keine Verantwortuna.)
Eingesandt.)
Der Staub in der Israeksdorfer Allee.
Die wenigen Tage, die wir ohne Regen verlebten, haber
enügt, um die Israelsdorfer Allee, selbst auf den mit Klein⸗
flaster belegten Strecken mit einer dicken Staubschicht zu hedecken
zringt schon ein mit Pferden bespaunter Wagen diesen Staub
um Aufwirbeln, so fahren Automobile geradezu in einer Staub⸗
zolke. Die Ränder des Weges, besonders am Walde entlang
ind jchon jetzt vollständig grau mit Staub bededt. Besonden
ruffällig war diese Erscheinung am gestrigen Tae. LWas i
u unß Abhilfe wäre erwünscht! Die einzige Adresse, an di
tan sich wenden kann, ist die Volizeibehsede, und diese zu batten
em Ucbelstande die Aufmerksamkeit zuzuweuden, itt der Amv
ieser Zeilen Ein Spazierain