Full text: Lübeckische Anzeigen 1911 (1911)

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Ausgabe A. 
Abend⸗Blatt Nr. 19. 
versammlung der witaer 
aim Dienstag, dem 10. irgerschaft 
Se Bürgermeister Eschen Gur 
S len Wert auf die e Warenhausslteuer): Der 
die eeen * ronme dinn d 3. — dringend ge⸗ 
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z anderer Stelle nuht ede vor; man werde den 
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n habe, sei d ie, — einer 
önnten —— Die kleinen selb e xistenz der 
der Konku elbständigen Exist 
haupt nicht meh rrenz durch die Wa wen 
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durch Zöl * rie und Landwi 
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—* — von den Detaillisten —9* — habe 
Fast alle mpfehlung der Warenhau gebrachten Grunde nicht 
ʒesteuerun Sandelskammern haben ssteuer aussprechen können. 
die na der Warenhaͤuser ausg n gegen eine Sonder⸗ 
nüusse peher diese Steuer enm Er gebe zu, daß 
hitte um en dar die i 8 könnten, aber 
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richtig —* kammer vom volkswirtfch In So sehr die Gründe 
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e die Gemeinden d man zwar —, 
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e Warenhaäuser seien daß sie eine Prohib eusr könne 
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könne man ern direkt 4 ung 
W sehr rekt notwendig, 
eeer durchaus Mohlhae e die Steuer i aber ron 
7ver sei micht zu verke Ax — d 
Bankkredite e ennen daß die ee 
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ãtten, .so nheiten und 
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e eben, a „nur da 
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nisses gerecet werden. Bei e diesem unsicheren notigen 
e nur ein Ertrag vo em Vorschlag des Ili 
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— lasee tig es bei dem e 
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auch nicht elvfer den Verdienst r bestreite, dab die W oder 
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— müsse ihn zu deer unlauteren 88 at keines⸗ 
rllichen man nicht nach atu ern fuchen. In dies— ziehen, 
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die aeet reite über en wolle. Die Zeit nt⸗ 
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aelehnt werde won Fehling: Wenn di ntras 
nne man nur s die Vorlage jetzt 
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en, bis 
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B.M. Dr. Kählor iin für die Warenhaussteuer aus den 
hereiis dargelegten fiskalischen und sozialpolitischen Grunden. 
Diese Steuer sel als Sondersteuer ebenso be rechtigt wie die 
Fewerbesteuer, denn gerade die Warenhäuser haätten durch 
die Vergröherung Lubecks erhebliche Vorteile gehabt, und ent⸗ 
chieden bestreiten müsse er, daß die Warenhaussteuer eine 
Steuer auf die Intelligenz sei. 
BAM. DAhring Gu einer persönlichen Bemerkung): 
gerr von Schack habe sich darüber gewundert, daß er als 
Zeamter sich gegen die Warenhaussteuer ausgesprochen habe. 
Ihm sei es neu. daß er in der Burgerschaft als Beamten 
itze. (Sehr richtig, links). Herr von Schack habe einen über⸗ 
uus krassen Interessenstandpunkt vertreten. Das gleiche sei 
rch von anderer Seite geschehen; wer der Warenhaussteuet 
bjiektiw gegenũberstehe, musse sie ablehnen. Herrn Behn müsse 
ar sagen, daß er setne Ausführungen mißverstanden habe. 
Bl.Wi. Stelling: Vom Senatstische sei erllärt worden. 
datß man keine feindliche Tendenz gegen die Konsumvereit 
ege; im selben Atemzuge sage man aber, daß durch die 
Sleuer ein gerechter Ausgleich geschaffen werden solle, um 
ie Detaillisten zu entschädigen. Damit sei zugegeben, daß 
ie Konsumvereine unter ein Ausnahmegesetz gestellt werden 
ollten. Andererseits habe Herr Senator Dr. Vermehren eint 
ute Agitationsrede fur den Konsumverein gehalten. Hinsicht. 
ich der Warenhaussteuer wolle er nur darauf hinweisen, daß 
wischen einem hiesigen Warenhause und den Detailliiten schon 
inmal Vereinbarungen über Preise stattgefunden hätten, ein 
Zusammenarbeiten zwischen beiden also möglich sei. Herrn 
von Schad weise er darauf hin, daß er bei der Beratung 
»er Straßenbahnvorlage, als es sich um die Vergebung einer 
leinen Arbeit gehandelt habe, sich nicht sonderlich für die 
ziesigen Gewerbetreibenden ins Zeug gelegt habe. 
BeM. von Schack: Herr Stelling habe soeben eine große 
Unwahrheit gesagt. 
Wortführer Konsul Dimpker: Ein solcher Vorwurf gegen 
Mitglieder der Bürgerschaft sei rnstatthaft; er rufe den Redner 
dafür zur Ordnung. 
B.M. von Schack: Er bleibe dabei, daß Herr Stelling 
nicht richtig berichtet habe. 
Wortführer Konsul Dimpker teilt mit, daß von B.⸗M. 
Stelling und weiteren 19 Mitgliedern der Bürgerschaft nament⸗ 
iche Abstimmung beantragt sei und daher erfolgen müsse. 
In dieser wurde 8 11 Absatz 1 und der Schlußabsatz mit 
56 gegen 33 Stimmen abgelehnt. — 
Wortführer Konsul Dimpker: »Durch diese Abstimmung 
sei der ganze Paragraph abgelehnt und damit die Warenhaus— 
steuer gefallen. 
— B.M. Schiemann Gu einer persönlichen Bemerkungz): 
Von B.M. Dühring sei der Vorwurf erhoben, daß er aus 
Interessenpolitik fuür die Warenhaussteuer gesprochen habe. Das 
müsse er entschieden zurücweisen. Wenn er als Sachverstän— 
diger nicht zu der Steuer sprechen solle, wer solle dann über eine 
folche Steuer gehört werden? 
Hierauf wurde die Sitzung um 11 Uhr 30 Minuten auf 
Mättwoch abend 6 Uhr vertagt. 
ne als Separatgesetz vorgelegt werde. Er erkenne an, daß die 
Detaillisten die Steuer als Schutzzoll haben wollten. Wer 
iber mit der Handelskammer eine Prohibitivsteuer als gegen 
ie gesunde Entwickelung eines Geschäfts nicht unterstützen könne, 
nüsse die Vorlage ablehnen. 
Bürgermeister Eschen burg: Sowohl der Senat, wie 
ruch die Bürgerschaft hätten ein aleiches Interesse daran, 
»ah zum finanziellen Bedürfnis des Staates ein Gegenwert 
eschaffen werde. Er vertraue, daß die Bürgerschaft den 
zenat in diesem Punkte nicht im Stiche lasse. 
Senator Dr. Vermehren äußert sich nochmals kurz 
aum Standpunkt des Senates. 
B.⸗M. Buch wal d: Er müsse sich gegen die Warenhaus— 
deuer aussprechen. Er erkenne ollerdings an, daß die Waren⸗ 
äuser eine große Konkurrenz seien. Wolle man aber gegen 
ie Warenhäuser angehen, so müsse man andere Mittel an—⸗ 
benden, diese Steuer sei nur ein Nadelstich gegen die Waren⸗ 
äuser. Es seien auch nicht nur allein die Warenhäuser, die 
leine Existenzen gefährdeten. Seines Erachtens könnte dann 
er ehrsame Handwerker ganz mit demselben Recht eine Extra⸗ 
esleuerung von solchen Geschäften verlangen. Die Gründe der 
emeinsamen Kommission seien nicht stichhaltig. Es würde 
u weitgehenden Konsequenzen führen, wenn gesagt werde, 
ieser oder jener Betrieb könne die Steuer tragen, das würde 
san ja auch auf alle übrigen Geschäfte anwenden können. 
Redner bittet um Ablehnung der Senatsvorlage. 
B.⸗M. Dr. Schlomer freut sich, daß sich die meisten 
dedner gegen die Warenhaussteuer ausgesprochen hätten. 
ßdon einer solchen Steuer hätte ein kleiner Kreis von De— 
aillisten Vorteile, und dafür sei ein Ausnahmegesetz nicht 
rtorderlich. Eine Ungeheuerlichkeit sei es auch, daß die Kon— 
umvereine noch zur Warenhaussteuer herangezogen werden 
»Aten, und zwar in der denkbar rigorosesten Weise. Man 
volle mit dieser Steuer einer Gründung der Selbsthilfe an 
en Kragen und sie durch eine scharfe Steuer umbringen, in—⸗ 
em man ein Viertel des Gewinnes der Arbeiter konsiszieren 
volle. Der durch die Steuer zu erzielende Schutz sei nur 
ering und die den Warenhäusern zum Opfer fallenden kleinen 
zeschäfte seien meist sozial, hugienisch und ökonomisch nicht 
iel wert, sie seien meistens nur Außenkommis von grohben 
jeschäften, würfen daher keinen nennenswerten Verdienst ab 
nd es sei daher ihr Eingehen nicht von Bedeutung. Anderer⸗ 
its werde die Warenhausfteuer nicht nur die Konsumver— 
ine. sendern auch die soliden Detailgeschäfte schädigen, in— 
em der Konsumverein schließlich in der Lage sei, billiger als 
ie Detaillisten verkaufen zu können und dadurch diese zu 
wingen. auch die Verkaufspreise zu ermähßigen. Das End— 
iel der Steuer. die Konsumvereine zu erdrosseln, werde also 
uurch die Steuer nicht erreicht werden. 
Senator Dr. Vermehren:? In einer Beziehung seien 
hm die Ausführungen des Serrn Vorredners neu. Den 
jrund gegen die Warenhausiteuer, daß durch dieselbe in⸗ 
irekt die Arbeiterklassen bedrückt würden, habe er bisher 
och nicht gehört. Die Logik der Ausführungen des Herrn 
I)r. Schlomer sei ihm deswegen nicht ganz klar. Wenn er 
aran denke, daß Herr Dr. Schlomer und seine Freunde 
ich für eine verschärfte Einkommensteuer erklärt hätten, so 
zerde ein Warenhausbesitzer diese ebensogut auf die Konsum⸗ 
ereine abwälzen können wie eine Warenhaussteuer. Die Ab⸗ 
»älzung der Steuer werde aber bei dem großen Umsatz für 
en einzelnen Käufer so gering sein, daß sie nicht ins Ge— 
zicht falle, noch viel weniger auf einen bestimmten Teil der 
zevölkerung. Gegenüber der Behauptung des Herrn Dr. 
schlomer, daß die Warenhaussteuer eine Erdrosselungssteuer 
ir die Konsumvereine sein solle, betone er, daß weder die 
emeinsame Kommission noch der Senat eine feindselige Tendenz 
egen die Konsumvereine verfolge. Die Steuer sei vielmehr 
ur als ein gerechter Ausgleich dafür zu erachten, daß durch 
ie Konsumvereine viele Detaillisten in ihrem Erwerb ge⸗ 
hädigt würden. Warum gräünde die Sozialdemokratie denn 
berhaupt Konsumvereine? Um die Waren billiger einzu— 
aufen und den Verdienst der Detaillisten selbst in die Tasche 
1 stechen. Daß hierdurch die Steuerkraft der Detaillisten 
eeinträchtigt werde, könne nicht bestritten werden. Auch die 
in 8.11 vorgesehene Besteuerung der Konsumvereine halte er 
ür durchaus erträglich. 
B.«M. Dr. von Broden bittet, die Warenhaussteuer 
ibzulehnen. Er finde die Ungerechtigkeit dieser Steuer darin, 
»aß die Warenhäuser nichts anderes seien als jeder andere 
zroßbetrieb. Eine Warenhausiteuer verstohße gegen das kauf— 
aännische Gefühl. Es sei ein Unding, Kaufleute, die es 
»orwärts gebracht hätten, extra zu besteuern. Der agrar— 
onservative Geist Preußens dürfe für Lübeck nicht maßgebend 
ein; er dürfe in einer Hansestadt nicht aufkommen. 
B.⸗«M. von Schack bedauert, daß ein Beamter sich so 
nergisch gegen die Warenhaussteuer ins Zeug gelegt habe, 
ine Institution, die das Gros des Mittelstandes mit der 
jeit tot machen werde, während von den Beamten sonst 
esagt werde, die Gehaltserhöhung werde in erster Linie 
sieder den kleinen Kaufleuien und Handwerkern zugute kommen. 
daß die Handelskammern Gegner der Warenhausfteuern seien, 
rauche bei der Zusammensetzung der Kammern nicht weiter 
»under zu nehmen. Werde die Warenhaussteuer nicht Gesetz, 
nuffse damit gerechnet werden, daß binnen kurzem ein drittes 
Varenhaus hier eröffnet werde. Nachdem Redner so dann 
och eingehend die Geschäftspraktiken der Warenhäuser dar⸗ 
zelegt hatte, welche der Detaillist gemeiniglich nicht' mitmachen 
önne, bat er die Bürgerschaft zum Schluß um Annahme der 
Warenhaussteuer. 
B.«M. Schie mann sprach sich für die Warenhaussteuer 
ius, da es sich bei ihr nur um eine durchaus gerechte Aust 
leichssteuer von ganz geringen Beträgen handle. Die Waren⸗ 
‚zäuser seien vielfach Unternehmungen von Lieferanten, die 
inter Umgehung der Detaillisten an das Publikum verkauften. 
daß der Staat hier eingreifen wolle, sei selbstverständlich 
B.⸗M. Behn: Er habe Herrn Dühring dahin verstanden, 
aß er behaupten wolle, daß in Warenhäusern ganz anders 
earbeitet werde als in Detailgeschäften; in letzteren werde 
»aher das Geld müheloser verdient. Dem müsse er entschieden 
vidersprechen. Den Detaillisten werde man durch die Waren⸗ 
raussteuer nur Vorteile bieten. 
Aus den Nachbargebieten. 
Hansestãd te. 
Samburg, 11. Jan. Samburger Luftschiff-— 
hallengesellschaft. Die konstituierende Versammlung der 
damburger Luftschiffhallengesellschaft (D. L. G.) hat Dienstag 
tfattgefunden. Die Gesellschaft ist mit einem Kapital von 
385 000 Mugegründet worden. D'e Verhandlungen mit der 
Finanzdeputation sind so weit gediehen, daß demnächsit ein An— 
trag wegen Ueberlassung des Piatzes, Anlage der Zufahrts— 
traßen usw. dem Senat und der Bürgerschaft zur Genehmigung 
ugehen dürfte. 
Eine Versammlung der am Holzgewerbe be— 
teiligten Betriebe von Hamburg und den Nach— 
»arstädten am Montag im Bürgerschaftssaal des Gebäudes 
»er Patriotischen Gesellschaft nahm Stellung zu der Kündigung 
des Tarifvertrages seitens des Holzarbeiterverbandes und er—⸗ 
lärte sich in einer Resolution bereit, unter gewissen Voraussetzun— 
en ein neues Vertragsverhälinis einzugehen, gegebenenfalls jedoch 
auch vohne Vertrag zu arbeiten. Sofern im letzteren Falle der 
Berfuch gemacht werden sollte, Arbeitgeber durch Sperren der 
Zetriebsstätten oder sonstige Maßnahmen zur Lohnerhöhung oder 
Arbeitszeitverkürzung zu nötigen, so haben sämtliche Arbeit— 
jeber der Holzindustrie durch Schließung ihrer Betriebe für die 
Ingegriffenen einzutreten und bis zur Schaffung von Garantien 
egen weitere Störungen geschlossen zu halten. Im übrigen 
rblide die Versammbung in der Aufrechterhaltung und Benutzung 
es paritätischen Arbeitsnachweises während einer vertrags— 
osen Zeit keine Vorteile für das Gewerbe; sie verpflichtet sich 
paher, nach Ablauf des Vertrages und bis zur Schaffung eines 
euen Vertragsverhältnisses den parttätischen Arbeitsnachweis nicht 
zu benutzen. Ferner wurde die Cchaffung eines Streikab— 
vehrfonds beschlossen. 
(CKleine Nachrichten) Einsschwerer Unglücs— 
'all ereignete sich Dienstag abend auf dem Gr. Neumarkt. 
der sechsjährige Knabe Wilhelm St. sprang von der verkehrten 
Seite auf einen in voller Fahrt beriffenen Straenbahnwagen, 
litt ab und geriet unter die Räder. Beide Beine wurden 
dem armen Kinde glatt vom Rumpfe getrennt. Man 
hegt wenig Hoffnung für Erhartung seines Lebens. 
Schles wig⸗Holstein. 
Altona, 11. Jan. Eine der markantesten Per— 
sönlichkeiten aus dem deutich dänischen Feldzuge 184851, 
der Offizier in der ehem. schlesw.-holst. Armee Kapitän L. A. 
Lange, der im Feldzuge gegen Dänemark als Kommandant 
des schlesw.⸗holst. Kriegsschiffes, uren der Tann“ dieses in 
der Lübecker Bucht in die Luft sprengte, um es 
nicht in die Hände der Dänen jfallen zu lassen, ist hier im 
Alter von 86 Jahren gestorben. Der wackere Kämpfer gehörie 
auch eine Reihe von Jahren dem Stadtverordnetenkollegium an. 
Wandsbek, 11. Jan. Der Turnerbund von 1861 
onnte am 5. Jan. auf ein 580jähriges Bestehen zurückblicken. 
Anläßlich der Jubelfeier am 13. und 14. Jan. beabsichtigt der 
Bund einen Fonds zu sammeln, um die Turnhalle, die sich 
bei dem so regen Besuch als za klein erweist, zu vergrößerr 
und speziell einen Raum mit weicher Bodenbedeckung zu schaffen
	        
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