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eAenilich 13mal Wochentags morgens unt
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3 ß hrichten für das Herzogtum Lauenburg, die
Amtsblatt der freien und Hansestadt Luhed 161. Jahrgang 5 J In u re 59 aie
* x dVerordnun gzbhlatt Eine unumterbrochene eihze der Jahrgaãnge der Cbeckischen an⸗ Für⸗ entum g.
beiblatt: Gesetz⸗ un 1 9 zeigen“, vom Grundimss· Jahre 1751 6. Märʒ) ab. —— 2 jend e medlenburgische und holsteinische Gebiet.
SSSSSSSSOGCÆũÆGCASAÆOOSÆOSOSSSOSASSSCAOSCASCSSSMA im rchiv des Verlager, lowie in der Stadtbibliothek zu — iee —
Drudt und Verlag: Gebrüdert Borß⸗r« G.m. b. H. in Lübed. — Geschärsstelle — Ferniprecher Mib u. 9001.
EGEGroßze Ansgabe) Dienstag, den 4. April 1911.
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Erstes Blatt. hierzu ? Rlatt.
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Umfang der heutigen Nummer 8 Seitan.
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nichtamtlicher Teil.
Der Gesetzentwurf über die —
meldungen bei den deutschen Konsulaten.
O Lübech, 4. April.
Dem Reichstage ist soeben ein Gesetzentwurf zugegangen,
oer die Schiffsmeldungen bei den Konsulaten des Deutschen
Reiches einer Neuregelung unterzieht.
Dieses neue Gesetz, das bereits am 1. Oktober 1911 in
Kraft treten soll, ist notwendig gemacht worden durch die Neu⸗
ordnung der Konsulatsgebühren, welche auch in
Lübeck vor Jahresfrist die interessierten Kreise beschäftigte.
Wie vielleicht noch von damals erinnerlich sein dürfte, sprach
man sich für die Erhebung einer Pauschgebühr an Stelle der bis—
herigen Raumgehaltsgebühr aus. Ferner waren die Wünsche
aerichtet auf eine Ermäßigung der Musterungsgebühr und zwar
auf Sätze, wie etwa in Schweden sowie auf eine Herabsetzung einer
Anzahl sonstiger Meldegebühren bei den Konsulaten.
Was nun das Schiffsmeldewesenselbst angeht,
so war es nach dem bisher geltenden Gesetz insofern lücken—
haft, als im Svinblick auf die mit der Meldung verbundene
Gebührenpflicht zahlreiche Befreiungen möglich waren. Dem
Wesen und Zweck dieser Einrichtung entspricht es aber nicht,
daß irgendwelche Schiffe von der Verpflichtung zur Meldung
entbunden werden. Nachdem daher die Gebührenpflicht un—
abhängig von der Meldepflicht gesetzlich geregelt ist, erübrigte
sich noch weiterhin, Befreiungen von der Verpflich—
kung zur Meldung eintreten zu lafsen. Anderer—
jeits können die bisher vorgeschriebenen Abmeldungen der
Schiffsführer entbehrt werden, sofern bei der Anmeldung
oweit möglich eine Angabe über die voraussichtliche Dauer
das Aufenthaltes gemacht wird. Die Mehrbelastung, die durch
die Einführung der ausnahmslosen Anmeldung den Schiffs—
führern gegenüber dem bisherigen Zustand erwächst, wird daher
zurch den Fortfall der Abmeldepflicht wieder ausgeglichen.
Der neue Entwurf betr. die Neuregelung der Schiffsmel—
dungen enthält in seinen 7 Paragraphen folgenden Wortlaut:
8 1. Der Führer eines deutschen Kauffahrteischiffes ist ver—
pflichtet, sobald das Schff einen zum Amtsbezirke eines Kon—⸗
ulates (Generalkonsulats, Konsulats, Vizekonsulats) des Deut—
schen Reiches gehörigen Hafen anläuft, dies dem Konsulat unver⸗
ü glich schriftlich oder mündlich zu melden.
82. Bei der Meldung find anzuzeigen: 1. Die
Battung, der Name, das Unterscheidungssignal, der Netto—
caumgehalt und der Heimatshafen des Schiffes, 2. der Name
und der Mohnort des Reeders. 2 der Tab und die Stunde der
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Zeilagen: Vaterstädtische Blätter. — Der Faniilienfreund.
Morgen-Blatt NRr. 172.
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Kultusministeriums in der Anterrichtskommission des preu—
ßischen Abgeordnetenhauses gemacht hat. Danach hatten von
den 218 bis zum 1. Januar 1911 als höhere Lehranstalten
merkannten öffentlichen Mädchenschulen in Preußen 12 weib—
liche Leitung, davon 8 in der Rheinprovinz, 2 in Westfalen
und je eine in Brandenburg und Schlesien. An diesen 12 An—
talten sind 20 männliche Lehrkräfte hauptamtlich angestellt,
nämlich 13 akademisch gebildete Oberlehrer, 1 seminarisch ge—
bildeter Oberlehrer und 6 seminarisch gebildete Lehrer, an einer
Anstalt 5, an einer 4, an 3 je 2, an 5 Anstalten je 1,
an 2 Anstalten keine hauptamtliche männliche Lehrkraft unter
weiblicher Leitung.
Die Frage, ob sich der Gewinnung akademisch ge—
dildeter Oberlehrer Schwierigkeiten aus dem
Hrunde entgegengestellt haben, daß die Leitung der
Anstalt in den Händen einer Frau liegt, wird von den Pro—
oinzial⸗Schulkollegien für Brandenburg mit „ia“, für
Westfalen mit „nein“ beantwortet, für Schlesien mit
mein“, und der Bemerkung, daß ein Oberlehrer aus diefem
Grunde seine Bgzwerbung zurückgezogen habe, für die Rhein⸗
provinz dahin, daß Schwierigkeiten, akademisch gebildete Ober—
lehrer zu gewinnen, sich bei allen Mädchenschulen zeigen, auch
bei den unter männlicher Leitung stehenden Anstalten. Immer—⸗
hin sei die Neigung der Oberlehrer, sich einer weiblichen Leitung
zu unterstellen, gering. In den übrigen acht Provinzen
find öffentliche höhere Mädchenschulen mit weiblicher Leitung
nicht porhanden
Heer und glotte.
W. Berhin, 3. April. Reichspostdampfer, „Prinzeß Alice“
mit dem zweiten Teil der aus dem Kiautschougebiet abgelösten
Offiziere und Mannschaften ist auf der Heimreise am 2. April
in Colombo (Ceylon) eingetroffen und hat am 2. April die
Reise nach Aden fortgesetzt. „Loreley“ ist am 2. April in
Rhodos eingetroffen. „Scharnhorst“ mit dem Chef des Kreu⸗
zergeschwaders und das Torpedoboot „Taku“ sind am 2. April
in Mijajima (Japan) eingetroffen und am 3. April von
dort wieder in See gegangen. Reichspostdampfer „Seydlitz“
mit dem Ablösungstransport von „Cormoran“ ist am 3. April
in Melbourne eingetroffen. „Tiger“ ist am 2. April von
Manila, „Iltis“ am 2. April von Tsingtau in See gegangen.
Das Flußkanonenboot „Vaterland“ ist am 3. April von Hankau
nach Nganking am Jangtse abgegangen. „Eber“ ist am 2. Aprü
in Conacri (Französisch-Guinea) eingetroffen. Der Dampfer
„Neckar“ mit der abgelösten Besatzung des Kiautschougebietes
ist am 1. April in Wilhelmshaven eingetroffen. „Württem⸗—
berg“ ist am 1. April von Flensburg nach Kiel gegangen.
„Hyäne“ und „Grille“ sind am 1. April in Wilhelmshaver
in Dienst gestellt. „Möwe“ hat am gleichen Tage seine Be—
satzung aufgefüllt. Die 5. Torpedobootsflottille ist am
31. März in Kiel außer Dienst gestellt worden
Theater, Kunst und Wifsenschaft.
C.K. Ein literarischer Schatz als Legat. Als vor kurzem
Sir Charles Dilke, der bekannte Sammler und Poli—
ktiker aus dem Leben schied, erwartete man mit Spannung,
welche Bestimmung der Verstorbene über den kostbaren Schatz
seiner werivollen Sammlungen, über die berühmten Manu—
stripie, getrofsen hätte. Das Testament ist nun eröffnet wor—
den. Die gesamten »Handschriften von Keats, seine Bücher,
Korvekturen und auch die Maske des Dichters, sind durch
Verfögung Dilkes dor Bibliothelsverwaltung von Hamestead
— hat und wo auch der
HHroßvater des verstorbenen Sammlers aufässig war. Das
Porträt von John Stuart Mill, das als eines der besten
Werke von Waits gilt, ist dem Stadtrat von We'stminfster
ugewiesen worden.
Max Reinhardt in Schweden und England. Aus Stock⸗
holm meldet das B. T., Maxr Reinhardt veranstaltet am
18. April im dortigen Zirkus eine Aufführung des „Oedi—
Nus“. — Ferner wird berichtet: „Sumurun“, Fredsas
Pantomime, hat in London gelegentlich des Gastspiels von
Max Reinhardt einen so durchschlagenden Erfsolg gehabt, daß
die Pantomime im kommenden Herbst nochmals einige Wochen
n Coliseum durch das gleiche Ensemble rur Dor—
tellung gelangen wird.
WVom neunen Direktor der Kölner Staditheater. Aus Köln
wird gemeldet: Die bereits gemeldete Beschlußfassung der
Kölner Stadtvertreter, den früheren Tenoristen des Kölner
Stadttheaters, Rémond, jetzigen Direktors des Bromberger
Stadttheaters, zum Leiter der Vereinigten Kölner Stadttheater
zu berufen, hat in Künstlerkreisen große Mißstimmung
hervorgerufen. Der bekannte, in Musikkreisen sehr geschätzte
Kapellmerster Lohsse hat bereits sein Abschiedsgesuch ein—
gereicht. Der Oberregisserur Odemar beabsichtigt, dem Rufe
des Frankfurter Schauspielhauses Folge zu leisten. Andere
zrste Kräfte der Kölner Oper wollen gleichfalls Abschied neh—
men, da sie nicht geneigt sind, den Kollegen als Direktor
w anzuerkennen. Remonß iit Maadeburger von Geburt: seine
ersten Anstellungen fand er an den Stadttheatern Halle,. Essen
und Riga.
Das Ende der Kölner Blumenspielt. Wie aus Köln
nitgeteilt wird, sollen die Kölner Blumenspiele mit der dies—
ährigen Feier endgültig eingehen. Als Grund wird
ngegeben das sehr empfindliche Abflauen der ganzen
zewegung seit Fastenraths Tod, das stark verringerte Inter—
sse der auswärtigen wie auch der Kölner Kreise an der
zache und der Umstand, daß keine Fürstin mehr für die
5tatistenrolle der Blumenkönigin zu gewinnen ist. Auch An—⸗
on von Perfalls bevorstehender Weggang aus Köln dürfte
nitbestimmend sein. — Das Verschwinden der Kölner Blumen—
piele ist kein Verlust für die Kunst. Die Blumenspiele und
die damit verbundene Dichter-Konkurrenz sind mit den Jahren
mehr und mehr zu einem Wettbewerb unter Dilettanten ge—
worden. Nur ganz vereinzelt ist dann und wann das Lied
eines echten Dichters gekrönt worden.
Aus dem Reich des Todes. Karl Weiß, dereinst ein
Liebling der Berliner, zuletzt ein behäbiger Rentier, ist
uuf einer Reise in Monte Carlo im Alter von 61 Jahren
olötzlich am Herzschlag gestorben.
d. Berliner Uraufführung. Eine Ehe“, Schauspiel von
Karl M. Jacoby, erlebie im Friedrich-Wilhelmstädtischen
Schaufspielhause mit starkem Erfolg den Uraufführung. Die
Vorgänge des sehr geschickt aufgebaulen Sluüdes sollen sich
in Russische Polen wirklich ereignel haben — Zacoby brauchte
den Stoff nur in die richtige Form zu bringen. Wie er
das tat, verrät seine schöpferische Begabung, und wenn
sich auch hier und da ein Einwand ergibt und bisweilen
ꝛine langatmige Erörterung den sonst schnellen Fluß der
Handlung hemmt, so muß man doch die tluge Technif
und bildnerische Fähigkeit des Autors anerkennen, dessen
Werk eine entschiedene Talentprobe bedeutet. Jacoby erzaählt
von Sophie, der Gattin eines Gutsbesitzers, die einst, als
sie in der Pension war, der Verfuhrung zum Opfer
iel. Der Zusall macht später, da sie selbst an der Seite
»ines geliebten Gatten schaltet, den Verführer zu ihrem
Schwaqger. und der Gewisseniolse 4wingt sie Uunter der
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Drohung, ihre Vergangenheit zu enthüllen, ihm von neuem
zu Willen zu sein. Da sein eigenes Weib vor seiner
Brutalität zu der Schwester flüchtet und man mit ihm
Abrechnung hält, gibt er im Affekt das Geheimnis preis,
ind die Katasttophe bricht herein. Sophie, die vergeblich
die Verzeihung des Gatten sucht, durchschneidet sich die
Kehle; ihr Mann erwürgt den Räuber seines Glücks und
seiner Ehre.⸗.. . In der nüchternen, knappen Wiedergabe
nag das wie ein Kolportageroman schlimmster Art er—
sccheinen — in der Ausgestaltung durch Jacoby, der logische
Zusammenhänge schuf, wirkt es natürlich und wie vom
Gesetz der ehernen Notwendigkeit diktiert. — Das effekte
oolle Stück wurde sehr gut gespielt, und das Publikum
jubelte den Nerfasser stürmisch hervor.
Vom Leipziger Völkerschlachtdenkneas. Der letzte Ge—
rüstba u am Denkmal ist am Sonnabend beendet, und
damit die Höhe von 92 merreicht worden. Nach
Fertigstelling der Hebegerüste können die Arbeiten wieder
beginnen, um sie bis zum Herbste zu beendigen. Auch die
Arbeiten am Teiche schreiten rüstig vorwärts, die Aus—
schachtung von 30 000 chm Erdreich und die Anschüttung
der Dämme ist so ziemlich beendet, so daß man die
Anlagen in ihrer zukünftigen Gestaltung bereits beurteilen
kann.
Kleine Mitteilungen. „ßlaube und Heimat“ in
Jtalien. Während der Turiner Ausstellung wird dort
Karl Schönherrs Tragödie eines Volkes „Glaube und
Heimat“ in der italienischen Uebersetzung von Traversi,
mit Zacconi in der Hauptrolle aufgeführt werden. —
Eine Stiftung Friedrich Haases. Der kürzlich ver—
storbene Altmeister der Theaterkunst Friedrich Haase hat
eine sämtlichen Werke, die das Theater betreffen, der
GFesellschaft für Theatergeschichte vermacht. — Richard Strauß'
„Kosenkavalier“ wurde im Halleschen Stadttheater mitk
Eva von der Osten, Minnie Nast, Margarethe Siems
aufgeführt. Trotz der guten Aufführung war der Beifall
von der Dresdener Hofoper vor mäkia beseßztem Hause
nur zurückhalfend