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Ausgabe A-
Sonntag, den 2. April 1911.
Morgen⸗Blatt Rr. 169.
Bismarck⸗ Rommers.
V Lübeck, 2. April.
Am gestrigen Tage waren 96 Jahre vergangen, da dem
ped —*8 Ferdinand von Bismarck in Schönhausen
Eohn veboren wurde, der nachmals berufen war— dem
Jammer der deutschen Zerrissenheit mit kraftvoller Sand ein
Ende zu machen, den Thron der Napoleoniaden für immer zu
stürzen und auf seinen Trümmern das neue Deutsche Reich zu er⸗
richten, Der Senat, der Nationalliberale VBeren
für Lübec wand Umgegend und der Reichsverein
haben es sich auch in diesem Jahre nicht nehmen lassen, am
gestrigen Tage des gewaltigen Mannes ·und Ehrenbürgers un⸗
aer Stadt gedenden, indem sie sein Denkmal im Rosengarten
dor dem Boistentor mit prächtigen, mit Schleifen in des Reiches
ind des Landes Farben gezierten Lorbeerkränzen schmüchten. Der
Nationalliberale Verein für Lübeck und Umgegend hatte außzer⸗
dem noch im Hinblick auf das 40jährige Bestehen des geeinigten
Deutschen Reiches, des größten Werles des verewigten Alt⸗
reichskanzlers, gestern abend in der Schiffergesellschaft einen
Kommers
veranstaltet, der sich aus den patriotischen Kreisen Lübecks eines
recht guten Besuches erfreute. Der altehrwürdige Schenkraum
des ältesten Seefahrtshauses der Welt war durch Flaggentuch
in den lübeckischen Farben festlich geschmücht und das Bild des
Fürsten Bismarck über dem Stammtisch mit seinem breiten,
frischem Lorbeerlranz versehen worden. Darüber hatte eine Büste
des Geburtstagskindes Aufstellung gefunden.
Eingeleitet wurde die Gedenkfeier durch eine Ansprache des
Vorsitzenden des Nationalliberalen Vereins für Lübeck und Um⸗—
gegend, Herrn Ingenieur Clooß, welcher etwa nachfolgendes
ausführte: Am 18. Januar waren 40 segensreiche Jahre ver—⸗
flossen, seitdem das neue Deutsche Reich besteht. Der National⸗
liberale Verein hat daher beschlossen, am Geburtstage des Alt⸗
reichskanzlers, des Fürsten von Bismarcd, eine Gedächtnisfeier
zu veranstalten, den ich hiermit eröffne. Im Gegensatz zum
oͤlten deutschen Reiche römischer Nation ist das neue deutsche
Kaiserreich, nur e in deutscher Staatenbund, der eine nationale
Einheit, eine Wehrmachts- Rechts- und Wirtschaftseinheit dar—
stellt, bei iem aber die einzelnen Bundesstaaten ihre volle
Selbständigkeit in der imnneren Verwaltung, im Koirchen-, Schul⸗,
direkten Steuer- und Verkehrswesen beibehalten haben und dessen
wirtschaftlicher, kultureller und sozialer Aufschwung in den 40
Jahren des Friedens beispiellos in der Geschichte des deutschen
Volkes und der ganzen Welt dasteht. Nachdem Redner dies
im einzelnen näher dargelegt hatte, schloß er mit den Worten:
Aufs tiefste zu betlagen ist gegenwärtig wieder die Unglück-
selige Zwietracht zwischen den bürgerlichen Parteien, und
sich der deutsche Arbeiterstand in großen Massen
in der Sozialdemokratie diesen internationalen Uto—
topien hingibt, sich vom Vaterlande abwendet und
unserem Nationalstaate feindlich gegenübersteht. Manchem
Vaterlandsfreunde blutete dabei das Herz, wenn er
diese Zersplitterung und Uneinigkeit im Innern aufs neue
wachsen sieht, und sich daran erinnert, wie Uneinigkeit und
Zwietracht beim Deutschen und Verderben der Nation gewesen
st. Wir feiern heute das Andenken unseres großen Staats⸗
mannes, des geistigen Begründers des Reiches, dem wir all' das
Hrohe innerhalb des 40jähr. Bestandes des Deutschen Reiches
»erdanken. Ich rufe Ihnen daher aus gutem patriotischen
Sherzen für unser geliebtes deutsches Vaterland zu: „Laßt
uns doch alle die nationale und staatliche Zusammengehörigkeit,
bei allen Gegensätzen auf wirtschaftlichen oder anderen Ge—
hieten, immer hoch und heilig halten, freuen wir uns jederzeit
unserer grohßen Männer und Helden, unserer Militärmacht und
Flotte, und seien wir in Fragen der deutschen Macht und Ehre,
der deutschen Interessen im Auslande, in der auswärtigen
Politik und der nationalen Erziehung unserer Jugend, doch
mnmer einig. Denn nur ein „Einiges Deutschland‘“ wird für
alle Zukunft unüberwindlich sein. Ich fordere Sie daher auf,
mit mir einzustimmen in den Ruf: Die deutsche Einigkeit, die
Einigkeit der deutschen Bundesstaaten und des ganzen deutschen
Volkes, lebe hoch! — Freudig stimmten alle in das Hoch ein,
spendeten dem Redner lebhaften Beifall und sangen dann
vegeisterungsvoll die Wacht am Rhein.
Nicht lange danach nahm Herr Febrikant H. Thiel das
Wort und führte aus: 40 Jahre seien vergangen, seitdem
Kaiser Wilhelm der Siegreiche mit seinem Heldensohne, seinen
Paladinen und seinem Heere auf den Schlachtfeldern Frankreichs
das einige deutsche Reich errang und Otto von Bismarck als
erster Kanzler des Reiches sein Siegel darunter drückte. 40
Jahre seien eine lange Zeit, die großen Männer jener Zeit
seien dahin und schon seit mehr als 20 Jahren trage unser
Kaiser die deutsche Krone. Freudig habe man der⸗
zeit leinen Regierungsantritt begrüßt, aber auch
im Geheimen befürchtet, daß das Schwert nur lose in
der Scheide sitzen werde. Sein Großvater habe in der Eröffnung
des ersten deutschen Reichstags gesagt, nachdem die Hoffnung
der deutschen Nation sich erfüllt habe, sei es seine Aufgabe, in
friedlichem Wettbewerb und der Arbeit des Friedens ein Mehrer
und Förderer des neuen Deutschen Reiches zu sein. Mit denr
gleichen Gelübde habe unser Kaiser seine Regierung angetreten,
und heute müsse ihm alle Welt bezeugen und danken, daß er
ein Gelübde treu und ehrlich gehalten habe. 40 Jahre des
Frie dens habe Deutschland hinter sich. Eine so lange Zeit sei
nicht ohne Gefahr; aber das Deutsche Reich habe gezeigt, daß es
in diesen Jahren nicht alt geworden sei, und wenn vorhin darauf
hingewiesen sei, daß die Parteilämpfe das Reich wieder zu zer—
Wen drohten, so glaube er, daß man zu schwarz sehe. Diese
pe würden das Deutsche Reich nicht zerreißen, aber dazu
beitragen, das Blut flüssig und in Wallung zu erhalten. Eine
o lange Friedenszeit könne aber auch eine Gefahr für die Schlag⸗
sertigkeit der Nation werden; er erinnere nur an die Zeit von
1806. Doch auch diese Befurchtung sei nicht gerechtfertigt, wie die
Feldzüge in China und Südwestafrika bewiesen. Das verdanke
das deutsche Volt seinem Kaifer wie auch die statke deutsche
glotte, die manchem unserer Nachbarn bereits einige Beklemmung
I. Und was wir ferner an unserem Kaiser bewunder⸗
sei seine nimmer ermüdende Arbeitskraft, die er ganz dem
Wohle seines Volkes widme. Darum sei auch am heutigen
Abend das Gelübde erneuert, unlerm Kailer in seinem Streben
für“ die friedliche Mehrung des Deutschen Reiches stets treue
Hefolgschaft zu leisten und in diesem Sinne bitte er alle Anwesen⸗
den, mit ihm einzustimmen: Se. Majestät Kaiser Wilhelm IL.
zoch! Aufr freudigste stimmten alle in das Hoch ein und sangen
ubelnd die Nationalhymne.
Bald nachdem dieses Hoch verklungen war, nahm Herr Par⸗
teisekretär v. Trotha⸗-Kiel das Wort zur
Festrede,
in welcher er etwa nachstehendes ausführte: m
Bissmarcds Geburtstag, ein Tag der Freude, der Weihe
und der inneren Einkehr für deutsche Männer und Frauen
ruf dem Erdenrund. Er wird immer sein ein deutschnationa⸗
er Festtag im treu germanischen Sinne. Am Tage nach Sedan
zurcheilte ein Gedicht Emanuel Geibels alle deutschen Gaue,
dessen, eine Strophe anfing: Nun lasset die Glocken von Turm zu
durm durchs Land frohlocken im Jubelsturm! Eherne Glocken
ind es nicht, die heute durchs Land klingen, sondern stumme
iber mächtige Flammen lohen heute von Berg zu Berg auf
den Bismarcksäulen auf und künden das eine Wort: Bis⸗
narcktag! Redner ging sodann auf die alte Barbarossasage
ein und sagte zum Schluß: Jenes Sehnen des Volkes, das
Zaisertum wieder gebracht zu erhalten, hat Bismarck erfüllt.
Wenige Jahre nur noch und 1060 Jahre sind verflossen, seit
zismarck geboren wurde. Wie ein Hohn auf die Welt—
eschichte klingt es, daß gerade er in jenen Tagen das Licht
der Welt »rblicken mußte, in denen die vermeintlich größ—
sen Diplomaten aller Zeiten im Wiener Kongreß beisammen—
aßen. Wie hat er die Perücken und Zöpfe dieser sogenannten
lien Schule spätler ausgestäubt. Keine Lebensgeschichte Bis
narcks soll nun am heutigen Abend erzählt werden. Wir
vollen nur prüfen, ob das deutsche Volk noch in bismarckischem
Zzinne lebt? Redner gab dann zwei kurze Aussprüche Bis⸗
nards über seine Stellung zur Politik und der Gründung
es Reiches, von denen der eine das Bismarchksche Wort ent—
ielt, daß alle Teidenschaften von der einen Leidenschaft
er Politik bei ihm verschlungen wurden; das andere: „Die
este Hälfte meines ˖ Lebens klebt an der Herstellung des
deiches,“ und so heißt es für uns: Seid reichsstreu und mehrt
m bismarckschen Sinne! Sodann sprach Redner über die heu—
ige wenig erquickliche Lage und fuhr dann fort von der Liebe
u Bismard zu sprechen, die er mit einer Art nationalem
zeimweh an jene großen Männer aus der großen Zeit bezeich—
ete. Ein Zeichen der Zeit sei: viele Reden und wenig großeTaten!
zon Pflichten und Rechten sprach der Redner sodann und kam
m Anschluß an das Bismarcksche Wort, daß große Taten in
er Weltgeschichte nicht durch Reden und Majoritäts-—
eschlüsse herbeigeführt würden, sondern nur durch Blut
ind Eisen zu erringen seien, auf die Rede des Reichskanzlers
ur Abrüstungsfrage, dem jetzigen Kanzler dankend, daß er in
ismarckischen Sinne geantwortet habe und sprach die Hoffnuncg
ius, daß der heutige Kanzler im Sinne des Bismarckschen Aus
pruches: „Ich habe noch nie einen Handschuh liegen lassen,
en mir einer hingeworfen hat“, handeln möge. Deutschlands
Nacht gipfelt, so fuhr Redner fort, in der Tüchtigkeit aller
zewohner in Stadt und Land und deren treuer Zusam-
nenarbeit; darin beruht auch die Sicherheit nach Außen
die nach Innen, die repräsentiert wird durch das Heer und die
zlotte, „em Volk in Waffen“. Hierin könnte in na—
ionalem Sinne ohne Rüchsicht auf parlamentarische oder aus
heldsorgen weit mehr geleistet werden, denn sie erhalten den
jrieden. Bismarch dagt hierüber: „Das mächtige Deutsch⸗
and hat große Aufgaben, vor allem aber die, den Frieden zu
thalten!“ Sodann gedachte Redner auch jener bedeutsamen
-Ztunde, da zum Kummer des ganzen Volkes der Altreichskanzler
einen Platz einem anderen räumen mußte, und wenn nun auch
nehr als ein Jahrzehnt dahingegangen ist, daß Bismarcks Leib
m Sachsenwalde ruht, sein Geist lebt fort im deutschen Volke,
Iind von Jahr zu Jahr wächst auch die Bismarck-Gemeinde.
darum Dank allen, die heute erschienen sind, auch den Damen,
ie ihre Kinder in bismarckischem Sinne so erziehen lassen, daß
ie deutsch sind bis ins Mark. Schließlich erinnert Redner
in die erhebende Fahrt nach Friedrichsruh und die dortige Feier
m Mausoleum im Oktober 1910. Er ließ noch einmal im Geiste
»ie Anwesenden am Sarkophage vorüberziehen, um dann jenes
tolzesten Denkmals in Hamburg Erwähnung zu tun, das Bis—
narck sals den treuen Roland darstellt. Als Schlußvers sagte
Redner: „So lang die deutsche Treue in unserm Volk be—
teht, — So lang das deutsche Banner auf dieser Erde weht,
— Erklingt des Kanzlers Name ein mächtig Zauberwort — Und
»flanzt sich hochbedeutsam zu unsern Enkeln fort!“ (Lebhafter
Zeifall.)
Die Festteilnehmer sangen darauf das Bismarcklied und es
olgte ein Musikstück, sowie ein deklamatorischer Vortrag von
Zerrn Hofschauspieler a. D. Blöss. Dann nahm
Herr Ingenieur Wachenfeld das Wort und führte aus,
venn man im deutschen Reiche sehe, mit welcher sportmäßigen
Hewandtheit Kritik an den deutschen Verhältnissen geübt werde,
ei es nicht leicht, in einer Rede das deutsche Vaterland zu
reisen. Und dennoch sei es das kulturell, sozial und wirtschaft⸗
ich mit om weitesten fortgeschrittene Land der Welt. Redner
hilderte hierauf in kurzen Zügen die verroteten politischen Ver—
zältnisse in den „freien“ Staaten Nordamerikas, wie schmeichel—
zaft man dort über die deutschen Verhältnisse selbst in demokrati—
chen und sozialdemokratischen Kreisen denke, daß der Klerikalismus
ort eine viel größere Rolle spiele als bei uns, die amerikanischen
Staaten auch nicht einen Mann aufzuweisen hätten, der den
eutschen Geisteshelden an die Seite gestellt werden könne. Dem—
jzegenüber sei es aufs tiefste zu beklagen, daß die Deutschen in
Nordamerila so überaus schnell ihr Volkstum vergäßen. Weiter
childerte Redner, daß dem Deutschtum in aller Welt kaum
twas unheilvoller sei als der Simplizissimus; ein solches Blatt
ei in dem selbstbewußten Amerika undenkbar. Zum Schluf
ührte Redner aus, die Deutschen möchten unter sich alle Kleinig
eitslrämerei und Schimpferei aufgeben und sich immer vergegen
zärtigen, was sie eine und vergessen, was sie trenne. Jeder
deutsche müsse die größte Ehre und seinen größten Stolz darin
ehen, ein Deutscher zu sein. Die mit lebhaftem Beifall aufge—
iommenen Worte des Redners klangen aus in ein Hoch auf das
)»eutsche Vaterland.
Im weiteren Verlaufe des in gehobenster patriotischer Stim—
nunag verlaufenen Abends brachte Herr Direltor Frahm nod
ein Hoch auf die Damen aus; dann folgten ein deklamatorischer
Vortrag von Herrn Hofschauspieler a. D. Blöss, gemeinsame
Lieder und Musikstüde, bis schließlich die weit vorgerückte Zeit
die Aufhebung der fröhlichen Tafelrunde geboten erscheinen lieb.
b *
Cagesbericht.
Lübeck, 2. April.
S Museum. Am Sonnabend vormittag fand durch Herrn
Zenator Dr. Neumann in Gegenwart von Mitgliedern des Mu—
eums⸗Verwaltungsausschusses, der Vorsteherschaften des Mu—
eums lübeckischer Kunst- und Kulturgeschichte und des Gewerbe—
nuseums im Vortragssaal des Museums die Einführung des
euerwählten Direktors Dr. Karl Schaefer itatt. Dr.
Zzchaefer war bisher Leiter des Gewerbemuseums in Bremen
ind wird hier die Leitung der beiden obengenannten, jetzt zu
»ereinigenden Museumsabteilungen übernehmen. Dem neuen
direktor geht ein nicht unbedeutender Ruf als praktischer
MNuseumsleiter, wie als Kunstgelehrter vorauf. Wir teilen die
ufrichtige Freude, welche in weiten Kreisen unserer Vaterstadt
lerrscht, daß wir Dr. Schaefer jetzt den Unsrigen nennen dür—
en, heißen ihn herzlich willkommen, ihm eine lange erfolg⸗
eiche, ihn selbst befriedigende Tätigkeit zum Wohle unserer
Vaterstadt wünschend.
Wechsel im Kommando des 9. Armeekorys. Beim
Stellenwechsel des Kommandierenden des neunten Armeekorps
vird Generalleutnant Scholtz-Frankfurt a. M. als Nachfolger
des Freiherrn von Plettenberg genannt.
RPostpersonalnachrichten. Zum 1. April ist den beim
siesigen Postamte beschäftigten Ober-⸗Postassistenten Witte und
Fieseler der Charakter als Postsekretär und dem VPost—
assistenten Jirs der Titel Ober-Vostafsistent verliehen
vorden. — Der Ober-Brieftrüäüger Borchert hat bei seinem
Scheiden aus dem Dienste vom Kaiser das Allgemeine
Ehrenzeichen erhalten.
23 Jahre die Lübedischen Anzeigen ausgetragen hatte
im gestrigen Tage Frau Anna Reppenhagen, Waisen—
hofstraße 7. Die Jubilarin trat am 1. April 1886 ein, unter
Uebernahme des Bezirks „Holstentor“, der zu jener Zeit noch
zei verhältnismähig geringer Bebauung zu einer Tour vereint
var. Ohne jede Unterbrechung hat sie dann mehrere Jahre täg—
ich, anfangs einmal, später, bei Erweiterung der Ausgabe 4
zu zweimaliger Ausgabe, zweimal den weiten Weg von der
Moislinger Allee bis zur Schwartauer Allee zurüchgelegt.
ZSpäter mußten dann die Bestellungen zunächst in zwei Teile,
deiterhin in eine noch größere Zahl von Touren zerlegt werden
ind von diesen versieht Frau Reppenhagen noch heute mit flinken
vüßen in zuverlässiger Weise die von ihr übernommenen Ob—
iegenheiten. Daneben ist sie auch sonst in mehreren Häusern
ils Hilfe tätig, überall wegen ihrer Zuverlässigkeit geschätzt.
hom Verlage und ihren Kolleginnen wurde die Jubilarin zu
hrem Jubiläum mit Geschenken und Glückwünschen in bester
Weise bedacht. Möge ihr auch ferner die Gesundheit getreu
leiben und sie den vielen Kilometern, die sie schon in der
5t.Lorenz⸗Vorstadt zurüchgelegt hat, in jugendlicher Frische
roch manch weiteren hinzufügen.
RKoͤufmãnnische Fortibil ungs⸗ und Fachschule zu Lübed.
Am Freitag nachmittag 45 Uhr fand die Entlassung der aus
»er Oberstufe abgehenden Schüler und der Schüler des ein—
ährigen Sonderkursus statt. Nach einer kurzen, aber eindring—
ichen Rede des Herrn Direktor Hossenfelder. mit der er sich
elbst von der Schule und seinem Lehrerkollegium werabschiedete,
erteilte der Vorsitzende des Schulvorstandes, Herr Hermann
Behn, mit herzlichen Worten der Anerkennung die verliehenen
Prämien und verlas die Namen der Schüler, die wegen ihrer
zuten Leistungen und ihres Wohlrerhaltens eine Belobigung
rhielten. Durch Prämien wurden ausgezeichnet: Alfred
WVeißenberg (Firma D. von Schach, Alfred Voß (Firma Ad.
zeudt), Walter Scheuermann (Firma Joachim Franck), Karl
Thies (Firma J. C. Becker) und Emil Meyer (Firma J. W.
Niset). Eine Belobigung erhielten: Karl Mangelsdorf
Firma Heinrich Raup), Heinrich Timmermann (Firma Lorenz
Harms K Söhne), Hans Martens (Firma Gustav Lappe & Co.),
zenry Haun (Firma Luterma, G. m. b. H.), Friedrich Schütt
Firma Wm. Minlos), Willi Wichmann (Firma Heinrich Vagels),
Friedrich Erdmann (Firma Ferd. Dahlberg K Co.), Miax
zöppner (Firma Miesner & Pape), Hermann SHübenbecker
Firma' Carl Stolterfoht), Matthias Schildt (Firma Arnold
Berg), Gustav Schmidt (Firma Albert Meincke) und Albert
deldt (Firma Piehl C Fehling).
M Lübecker Beamtenverein. Aus dem in der General—⸗
„ersammlung erstatteten Jahresbericht sei erwähnt, daß das Ver⸗
»insjahr 1910 in ruhiger Weise verflossen ist. Die Mitglieder—
ahl betrug am Schlusse des Jahres etwas über 1000. Ein—
sahme und Ausgabe halten sich mit etwa 1500 Mudie Wage.
der Reservefonds hat eine Höhe von 4000 M. Die Zahl der
rieferanken beläuft sich auf 73, die fast alle 10 00 Rabatt ge—
vähren. Wirtschaftsbücher für die Beamten resp. deren Frauen
vurden in größerer Zahl verlangt. Weihnachtsunterstützungen
vurden an etwa 20 Witwen in der Höhe von 350 Muausbe—⸗
ahlt. Nach Genehmigung der Abrechnung und Aufstellung des
zaushaltungsplanes für 1911 wurden die aus dem Vorstande
ausscheidenden Herren C. Feilcke als 1. Vorsitzender, Schneider
als 2. Schriftführer und Timme als 2. Kassenführer wieder⸗
gewählt. Zu Revisoren wurden die Herren Berkhan, Haase
und Schumacher (letzterer als Ersaßsmann) wieder- resp. neu—
berufen.
»Verein gegen den Miß:brauch geistiger Getränke. Ji
den 6 Verkauisstellen wmurden vom 1 his 31. März 191
abgegeben:
Gläser Tassen Stück Gläser Tassen
Butterm. Suppe Brot Milch Kaffee
Markt I i575 uis 5522
Struckfähre — 494 2125 750 1500
VLastadie 18 634 2867 1154 3659
Jiarkthalle 395 12335 634 4288
Untertrave 213 740 440 2719
dolstentor — 351 2368 168 1324
218 2186 11610 3564 18003
Außerdem wurden abaegeben: 325 Portionen Essen. 567 Pot
ionen Wurst.
Woiterer Tagesbericht ssehe 23 Blatt)